Beipackzettel - Ketoprosol 100 mg/ml Injektionslösung für Pferde, Rinder und Schweine
1. name und anschrift des zulassungsinhabers und, wenn unterschiedlich, des herstellers, der für die chargenfreigabe verantwortlich ist
CP-Pharma Handelsges. mbH
Ostlandring 13
31303 Burgdorf
Deutschland
2. bezeichnung des tierarzneimittels
Ketoprosol 100 mg/ml Injektionslösung für Pferde, Rinder und Schweine
Ketoprofen
3. WIRKSTOFF(E) UND SONSTIGE BESTANDTEILE
1 ml Injektionslösung enthält:
Wirkstoff:
Ketoprofen 100,0 mg
Sonstige Bestandteile:
Benzylalkohol (E1519) 10 mg
Klare leicht gelbliche Lösung.
4. anwendungsgebiet(e)
Pferd:
Zur Linderung von Entzündung und Schmerzen bei Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Zur Linderung von viszeralen Schmerzen bei Kolik.
Rind:
Zur unterstützenden Behandlung bei Gebärparese.
Zur Senkung von Fieber und Schmerzen bei bakteriellen Atemwegserkrankungen in Verbindung mit einer angemessenen Antibiotikatherapie
Zur Verbesserung der Genesungsrate bei akuter klinischer Mastitis, einschließlich der durch gramnegative Mikroorganismen hervorgerufenen akuten Endotoxin-vermittelten Mastitis, in Verbindung mit einer angemessenen Antibiotikatherapie.
Zur Behandlung des peripartalen Euterödems.
Schwein:
Zur Senkung von Fieber und erhöhter Atemfrequenz bei bakteriellen oder viralen Atemwegserkrankungen in Verbindung mit einer angemessenen Antibiotikatherapie.
Zur unterstützenden Behandlung des Mastitis-Metritis-Agalaktie-Syndroms der Sau (postpartales Dysgalaktie – Syndrom), in Verbindung mit einer angemessenen Antibiotikatherapie.
5. gegenanzeigen
Nicht bei Pferden, Rindern oder Schweinen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile anwenden.
Nicht gleichzeitig mit oder innerhalb von 24 Stunden nach anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) anwenden.
Nicht anwenden bei Tieren, die an Leber-, Herz- oder Nierenfunktionsstörungen leiden, oder bei denen die Möglichkeit ulzerogener gastrointestinaler Läsionen und Blutungen besteht.
Nicht anwenden bei Hinweisen auf Blutbildveränderungen oder Überempfindlichkeit auf das Tierarzneimittel.
6. nebenwirkungen
Aufgrund des Wirkungsmechanismus von NSAIDs (Hemmung der Prostaglandinsynthese) können Unverträglichkeiten des Magen-Darm -Traktes oder der Nieren nicht ausgeschlossen werden. In sehr seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. In diesen Fällen ist die Behandlung abzubrechen.
Nach intramuskulärer Injektion können vorübergehende Reizungen an der Injektionsstelle auftreten.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
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– Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
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– Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
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– Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
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– Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
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– Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.
7. zieltierart(en)
Pferd, Rind, Schwein
8. dosierung für jede tierart, art und dauer der anwendung
Pferd : intravenöse Anwendung
Rind : intravenöse oder intramuskuläre Anwendung
Schwein : intramuskuläre Anwendung
Pferde:
Zur Anwendung bei Erkrankungen des Bewegungsapparates: 2,2 mg / kg Körpergewicht (KGW) pro Tag, entspr. 1 ml Ketoprosol 100 mg/ml pro 45 kg KGW, einmal täglich intravenös über 3 – 5 Tage.
Zur Anwendung bei Kolik: 2,2 mg / kg Körpergewicht (KGW), entspr. 1 ml Ketoprosol 100 mg/ml pro 45 kg KGW pro Tag, einmalige intravenöse Verabreichung. Eine weitere Verabreichung von Ketoprofen bei Wiederauftreten von Koliksymptomen sollte nur nach einer vorhergehenden gründlichen klinischen Untersuchung erfolgen.
Rinder:
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3 mg Ketoprofen / kg KGW pro Tag, entspr. 1 ml Ketoprosol 100 mg/ml pro 33 kg KGW, einmal täglich an bis zu 3 Tagen als intravenöse oder tiefe intramuskuläre Injektion.
Schweine:
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3 mg Ketoprofen / kg KGW pro Tag, entspr. 1 ml Ketoprosol 100 mg/ml pro 33 kg KGW, einmalig als tiefe intramuskuläre Injektion.
9. hinweise für die richtige anwendung
Der Gummistopfen der Injektionsflasche sollte nicht mehr als 20-mal durchstochen werden.
10. WARTEZEIT(EN)
Rind : | Essbare Gewebe (i.m.) 4 Tage Essbare Gewebe (i.v.) 1 Tag Milch Null Stunden |
Schwein : | Essbare Gewebe 4 Tage |
Pferd : | Essbare Gewebe 1 Tag |
Stuten, von denen Milch als Lebensmittel gewonnen werden soll, sind von der Anwendung auszuschließen.
11. besondere lagerungshinweise
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Das Arzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr anwenden.
Haltbarkeit nach Anbruch: 28 Tage.
12. besondere warnhinweise
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Die Anwendung bei Tieren in einem Alter von weniger als 6 Wochen oder bei älteren Tieren kann ein zusätzliches Risiko darstellen. Ist eine solche Anwendung dennoch erforderlich, sollte gegebenenfalls die Dosis reduziert und die Tiere klinisch überwacht werden. Nicht bei unter 15 Tage alten Fohlen anwenden. Die Anwendung bei Tieren mit Dehydratation, Hypovolämie oder Hypotension, ist zu vermeiden, da ein potentielles Risiko einer erhöhten Nierentoxizität besteht. Eine intraarterielle Injektion ist zu vermeiden. Die empfohlene Dosierung oder Behandlungsdauer sollte nicht überschritten werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Ketoprofen oder Benzylalkohol sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Dieses Tierarzneimittel kann Schwindel und Schläfrigkeit verursachen.
Vermeiden Sie versehentliche Selbstinjektion und dermale Exposition. Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. NICHT SELBST FAHREN!
Dieses Tierarzneimittel kann eine leichte Haut- und Augenreizung hervorrufen. Haut- und Augenkontakt vermeiden. Bei Verschütten auf Haut oder Augen die betroffene Stelle gründlich mit Wasser abspülen. Bei anhaltenden Reizungen sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Nach Gebrauch Hände waschen.
Trächtigkeit und Laktation
Die Sicherheit von Ketoprofen wurde in Untersuchungen an trächtigen Labortieren (Ratten und Kaninchen) sowie an Rindern untersucht. Ketoprofen zeigte keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen. Jedoch sollte aufgrund fehlender Daten bei tragenden Stuten und Sauen die Anwendung des Tierarzneimittels nur nach einer sorgfältigen Nutzen- Risikoabwägung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen. Das Tierarzneimittel kann bei laktierenden Sauen angewendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Einige NSAIDs weisen eine starke Plasmaproteinbindung auf und können daher mit anderen stark plasmaproteingebundenen Arzneimitteln konkurrieren, was zu toxischen Wirkungen führen kann. Nicht zusammen mit potentiell nephrotoxischen Arzneimitteln anwenden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Glukokortikoiden, anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika, Diuretika oder Antikoagulantien kann die Nebenwirkungen verstärken. Eine von dem jeweiligen Arzneimittel abhängige behandlungsfreie Zeit sollte zwischen diesen Behandlungen eingehalten werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Beim Pferd wurden nach 5-facher Überdosierung über einen Zeitraum von 15 Tagen, beim Rind nach 5-facher Überdosierung über 5 Tage und beim Schwein nach 3-facher Überdosierung über 3 Tage keine klinischen Anzeichen einer Unverträglichkeit festgestellt.
Inkompatibilitäten:
Da keine Inkompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
13. besondere vorsichtsmassnahmen für die entsorgung von nicht verwendetem arzneimittel oder von abfallmaterialien, sofern erforderlich
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
14. genehmigungsdatum der packungsbeilage
01/2022
15. weitere angaben
Packungsgrößen:
Bernsteinfarbene Glasdurchstechflasche (Typ II) mit 50 ml oder 100 ml Inhalt, verschlossen mit einem roten Chlorbutylgummistopfen und Aluminiumkappe. Die Glasflaschen sind einzeln in Pappschachteln verpackt.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
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