Info Patient Hauptmenü öffnen

Klismacort - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Klismacort

1.    bezeichnung des arzneimittels

Klismacort® 100°mg Rektalkapseln

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Wirkstoff: Prednisolon

Jede Rektalkapsel enthält 100°mg Prednisolon.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Elfenbeinfarbene Weichgelatine­kapseln zur rektalen Anwendung.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Zur Behandlung des Kruppsyndroms (stenosierende Laryngotracheitis bzw. Pseudokrupp, spasmodischer Krupp). Zur Akutbehandlung der obstruktiven Bronchitis sowie von asthmatischen Beschwerden in Kombination mit Bronchodilatatoren, wenn eine parenterale oder orale Glucocorticoid­therapie nicht möglich ist.

Hinweis: bei schwerer Atemnot oder fehlender Besserung der Symptome ist unbedingt der Arzt aufzusuchen.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Bis zu 2-mal pro Tag bei Säuglingen und Kindern 1 Rektalkapsel.

Art der Anwendung

1 Rektalkapsel bis zu 2-mal pro Tag tief in den Darm einführen. Im Bedarfsfall kann die 2. Dosis nach 2–4 Stunden eingeführt werden.

Die Anwendung sollte 2 Tage nicht überschreiten.

4.3    gegenanzeigen

Klismacort darf nicht angewendet werden bei:

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Prednisolon oder einen der in Abschnitt°6.1 ge­nannten sonstigen Bestandteile.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Sehstörung

Bei der systemischen und topischen Anwendung von Corticosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Corticosteroide gemeldet wurden.

Sklerodermiebe­dingte renale Krise

Vorsicht ist bei Patienten mit systemischer Sklerose aufgrund einer erhöhten Inzidenz (möglicherweise tödlicher) sklerodermiebe­dingter renaler Krisen mit Hypertonie und einer verringerten Harnausscheidung bei einer täglichen Dosis von 15 mg oder mehr Prednisolon geboten. Daher sollten der Blutdruck und die Nierenfunktion (S-Kreatinin) routinemäßig überprüft werden. Wenn Verdacht auf eine renale Krise besteht, sollte der Blutdruck sorgfältig überwacht werden.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit folgenden Arzneimitteln sind möglich:

Herzglykoside:

Die Glykosidwirkung kann verstärkt werden.

Saluretika/La­xantien:

Die Kaliumausscheidung wird verstärkt.

Antidiabetika:

Die blutzuckersenkende Wirkung wird vermindert.

Cumarin-Derivate:

Die Antikoagulanzi­enwirkung wird abgeschwächt.

Nichtsteroidale Antiphlogisti­ka/Antirheuma­tika, Salicylate und Indometacin: Die Gefahr von Magen-Darm-Blutungen wird erhöht.

Praziquantel:

Durch Glucocorticos­teroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.

Protirelin:

Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.

Rifampicin, Phenytoin, Barbiturate und Primidon:

Die Glucocorticoid­wirkung wird vermindert.

Ciclosporin:

Die Blutspiegel von Ciclosporin können erhöht werden. Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Nicht zutreffend.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Nicht zutreffend.

4.8    nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1.000, <1/100); selten (≥1/10.000, <1/1.000); sehr selten (<1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Folgende Nebenwirkungen können auftreten:

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten : Mäßige Leukozytose

Erkrankungen des Immunsystems

Selten : Maskierung von Infektionen

Nicht bekannt : Sklerodermiebe­dingte renale Krise*

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Selten : Natriumretention, vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen), verminderte Glucosetoleranz

Psychiatrische Erkrankungen

Selten : Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Psychosen, Schlafstörungen

Erkrankungen des Nervensystems

Selten : Manifestation einer latenten Epilepsie und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie

Augenerkrankungen

Nicht bekannt : Verschwommenes Sehen (siehe auch Abschnitt 4.4)

Herzerkrankungen

Nicht bekannt : Bradykardie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Selten : Magen-Darm-Ulcera, gatrointestinale Blutungen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten : Brennen und Juckreiz in der Analregion

* Sklerodermiebe­dingte renale Krise

Das Auftreten sklerodermiebe­dingter renaler Krisen variiert in den verschiedenen Subpopulationen. Das höchste Risiko wurde bei Patienten mit diffuser systemischer Sklerose berichtet. Das niedrigste Risiko wurde bei Patienten mit begrenzter systemischer Sklerose (2 %) und juveniler systemischer Sklerose (1 %) berichtet.

Bradykardie

Nach Anwendung hoher Dosen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn,

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

4.9    überdosierung

Akute Intoxikationen mit Prednisolon sind nicht bekannt. Bei Überdosierungen ist mit verstärkten Nebenwirkungen (s. Abschnitt 4.8) insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt zu rechnen. Ein Antidot für Klismacort ist nicht bekannt.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1.    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Glucocorticoid

Prednisolon ist ein nichtfluoriertes Glucocorticoid zur systemischen Therapie.

ATC-Code: H02AB06

In höheren als den zur Substitution erforderlichen Dosen wirkt Prednisolon rasch antiphlogistisch (antiexsudativ und antiproliferativ) und verzögert immunsuppressiv. Es hemmt hierbei die Chemotaxis und Aktivität von Zellen des Immunsystems sowie die Freisetzung und Wirkung von Mediatoren der Entzündungs- und Immunreaktion, z. B. von lysosomalen Enzymen, Prostaglandinen und Leukotrienen. Bei Bronchialobstruk­tion wird die Wirkung bronchialerwe­iternder Betamimetika verstärkt (permissiver Effekt).

Längerdauernde Therapie mit hohen Dosen führt zur Involution des Immunsystems und der NNR.

Der bei Hydrocortison deutlich vorhandene und beim Prednisolon noch nachweisbare mineralotrope Effekt kann eine Überwachung der Serumelektrolyte erfordern.

Die Wirkung von Prednisolon bei Atemwegsobstruktion beruht im Wesentlichen auf der Hemmung entzündlicher Prozesse, Unterdrückung oder Verhinderung eines Schleimhautödems, Hemmung der Bronchialkonstrik­tion, Hemmung bzw. Einschränkung der Schleimproduktion sowie Herabsetzung der Schleimviskosität. Diesen Wirkungen liegen folgende Mechanismen zugrunde:

Gefäßabdichtung und Membranstabili­sierung, Normalisierung von durch Dauergebrauch verminderter Ansprechbarkeit der Bronchialmuskulatur auf β2-Sympathomimetika.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Prednisolon wird rektal relativ rasch resorbiert. Maximale Plasmaspiegel finden sich nach etwa 2,5 Stunden. Im Plasma wird Prednisolon weitgehend (50–85%) an Plasmaproteine gebunden. Es

wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Die Metaboliten werden ebenso wie das unveränderte Prednisolon (10–30%) über die Niere ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit liegt bei 2–4 Stunden. Sie kann bei Lebererkrankungen verlängert sein, bei Leberenzyminduktion jedoch verkürzt, was aber bei kurzfristigem Einsatz keine Rolle spielt. Prednisolon ist geringfügig plazentagängig und geht bis zu 1% in die Muttermilch über.

Bioverfügbarkeit

Prednisolon wird aus Klismacort Rektalkapseln durchschnittlich zu etwa 50% bioverfügbar.

5.3.    präklinische daten zur sicherheit

Akute Intoxikationen mit Glucocorticoiden sind, soweit bekannt, nicht beschrieben worden (s. a. 4.9).

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Gelatine, Glycerol 85%, Titandioxid (E 171), Eisenoxidhydrat (E 172), Polysorbat 80, Hartfett, mittelkettige Triglyceride.

6.2    inkompatibilitäten

Keine bekannt.

6.3    dauer der haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.

Klismacort soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Keine.

6.5    art und inhalt des behältnisses

OPA /Al /PVC-Aluminium-Blisterstreifen

OP mit 2 Rektalkapseln (N1)

OP mit 4 Rektalkapseln (N1)

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise für die handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

bene-Arzneimittel GmbH

Herterichstraße 1

81479 München

K Postfach 710269

81452 München

Telefon: 0 89 / 7 49 87– 0 Telefax: 0 89 / 7 49 87– 142

Email:

8.    zulassungsnummer

7078.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 02.01.1986

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 02.09.2004

10.    stand der information

März 2021

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: