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Latanoprost DEMO 50 Mikrogramm/ml Augentropfen, Lösung - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Latanoprost DEMO 50 Mikrogramm/ml Augentropfen, Lösung

FACHINFORMATION

Latanoprost DEMO 50 Mikrogramm/ml Augentropfen, Lösung

2.          qualitative und quantitative zusammensetzung

100 ml Augentropfen enthalten 5 mg (50 Mikrogramm/ml) Latanoprost.

1 Tropfen enthält etwa 1,5 Mikrogramm Latanoprost.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Benzalkoniumchlorid ist als Konservierungsmit­tel enthalten. Latanoprost DEMO enthält 0,525 mg Benzalkoniumchlorid pro Flasche entsprechend 0,21 mg / ml.

Natriumdihydro­genphosphat 1 H2O. Latanoprost DEMO enthält 11,5 mg Natriumdihydro­genphosphat 1 H2O pro Flasche entsprechend 4,6 mg / ml.

Dinatriumhydro­genphosphat wasserfrei. Latanoprost DEMO enthält 11,85 mg Dinatriumhydro­genphosphat wasserfrei pro Flasche entsprechend 4,74 mg / ml.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.         darreichungsform

Augentropfen

Die Lösung ist eine klare, farblose Flüssigkeit.

pH-Wert: 6,20–7,20.

Osmolalität: 260–300 mOsm/kg.

4.          klinische angaben

4.1          anwendungsgebiete

Zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks (IOD) bei Patienten mit Offenwinkelglaukom und bei okulärer Hypertension bei Erwachsenen (einschließlich älterer Patienten).

Zur Senkung des erhöhten IOD bei Kindern mit erhöhtem Augeninnendruck und kindlichem Glaukom.

4.2          dosierung und art der anwendung

Dosierung

Erwachsene (einschließlich älterer Patienten):

Die empfohlene Therapie ist 1 Tropfen täglich in das (die) erkrankte(n) Auge(n). Eine optimale Wirkung wird erreicht, wenn Latanoprost DEMO am Abend angewendet wird.

Latanoprost DEMO sollte nur einmal täglich angewendet werden, da eine häufigere Anwendung die augendrucksenkende Wirkung vermindert.

Falls eine Dosis vergessen wurde, sollte die Behandlung mit der nächsten Dosis normal weitergeführt werden.

Kinder und Jugendliche

Latanoprost DEMO Augentropfen, Lösung kann bei Kindern genauso dosiert werden wie bei Erwachsenen.

Für Frühgeborene (Gestationsalter < 36 Wochen) liegen keine Daten vor. Für die Altersgruppe < 1Jahr (4 Patienten) liegen nur begrenzte Daten vor (siehe Abschnitt 5.1)

Art der Anwendung

Um eine eventuelle systemische Resorption zu minimieren, wird empfohlen , wie bei anderen Augentropfen auch, den Tränensack unter dem inneren Augenwinkel für 1 Minute zu komprimieren (punktueller Verschluss). Dies sollte unmittelbar nach jeder Instillation erfolgen.

Kontaktlinsen sollten vor dem Eintropfen von Latanoprost DEMO herausgenommen und erst nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden.

Bei einer Therapie mit verschiedenen topischen Ophthalmika sollten diese jeweils im Abstand von mindestens 5 Minuten angewendet werden.

4.3          gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Latanoprost oder die sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1).

4.4          besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die an

Latanoprost DEMO kann durch Zunahme des braunen Pigmentanteils der Iris die Augenfarbe langsam verändern. Die Patienten sollten vor Behandlungsbeginn über mögliche dauerhafte Veränderungen ihrer Augenfarbe informiert werden. Eine unilaterale Behandlung kann eine bleibende Heterochromie zur Folge haben.

Die Veränderung der Augenfarbe wurde vorwiegend bei Patienten mit gemischtfarbiger Iris, d. h. blau-braun, grau-braun, gelb-braun oder grün-braun, beobachtet. In Studien zu Latanoprost setzte die Veränderung im Allgemeinen innerhalb der ersten 8 Behandlungsmonate ein, selten wurde sie im 2. oder 3. Jahr beobachtet und überhaupt nicht nach dem 4. Behandlungsjahr.

Die Progressionsrate einer Irispigmentierung verringert sich im Laufe der Zeit und ist bis zum 5. Jahr stabil. Die Auswirkungen einer erhöhten Pigmentierung über das 5. Jahr hinaus wurden nicht ausgewertet. In einer offenen Verträglichke­itsstudie zu La-tanoprost über 5 Jahre entwickelten 33 % der Patienten eine Irispigmentierung (siehe Abschnitt 4.8). Die Veränderung der Irisfarbe ist in den meisten Fällen geringfügig und wird klinisch oft nicht wahrgenommen. Die Inzidenz bei Patienten mit gemischtfarbiger Iris lag zwischen 7 und 85 %, wobei die höchste Inzidenz bei gelb-brauner Iris beobachtet wurde.

Bei Patienten mit homogen blauen Augen wurde keine Veränderung, bei Patienten mit homogen grauen, grünen oder braunen Augen wurde eine verstärkte Irispigmen-tierung nur selten beobachtet.

Die Veränderung der Augenfarbe wird durch einen erhöhten Melaningehalt in den stromalen Melanozyten der Iris verursacht – die Anzahl der Melanozyten selbst nimmt nicht zu. Die braune Pigmentierung breitet sich typischerweise konzentrisch um die Pupille gegen die Peripherie der betroffenen Augen aus; es können aber auch die ganze Iris oder Teile davon bräunlicher werden. Nach Absetzen der Behandlung wurde keine weitere Zunahme der Pigmentierung beobachtet. Bisher war sie in klinischen Studien weder von anderen Symptomen noch von pathologischen Veränderungen begleitet.

Nävi oder Epheliden (Sommersprossen) der Iris wurden durch die Behandlung nicht verändert. In klinischen Studien wurde bisher keine Pigmentansammlung im Trabekelwerk oder an anderer Stelle in der Vorderkammer des Auges beobachtet. Die 5jährige klinische Erfahrung zeigte bisher keine negativen klinischen Folgen der Iris-pigmentierung, und die Behandlung mit Latanoprost DEMO kann auch bei Auftreten einer Irispigmentierung fortgesetzt werden.

Die Patienten sollten jedoch regelmäßig untersucht werden. Wenn die klinische Situation es rechtfertigt, kann die Behandlung mit Latanoprost DEMO abgebrochen werden.

Beim chronischen Winkelblockglaukom, bei pseudophaken Patienten mit Offenwinkelglaukom und beim Pigmentglaukom sind die Erfahrungen mit Latanoprost DEMO begrenzt.

Beim entzündlich bedingten Glaukom, beim Neovaskularisa­tionsglaukom oder bei entzündlichen Prozessen am Auge liegen keine Erfahrungen vor.

Latanoprost DEMO hat keine oder nur geringe Wirkung auf die Pupille. Erfahrungen über den Einsatz von Latanoprost DEMO beim akuten Winkelblockglaukom fehlen. Latanoprost DEMO sollte daher in diesen Situationen bis zum Vorliegen weiterer Untersuchungser­gebnisse nur mit Vorsicht angewendet werden.

Zum perioperativen Einsatz von Latanoprost DEMO in der Kataraktchirurgie liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Latanoprost DEMO ist bei diesen Patienten mit Vorsicht anzuwenden.

Latanoprost DEMO ist mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten mit Keratitis herpetica in der Anamnese.

Die Anwendung sollte vermieden werden bei Fällen von aktiver Herpes-simplex-Keratitis und bei Patienten mit rezidivierender Keratitis herpetica in der Anamnese, insbesondere wenn sie im Zusammenhang mit Prostaglandina­naloga steht.

Über Makulaödeme wurde berichtet (siehe Abschnitt 4.8), vorwiegend bei aphaken Patienten, pseudophaken Patienten mit gerissener Hinterkapsel oder mit Vorderkammerlinse oder bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für das Auftreten eines zystoiden Makulaödems (z. B. diabetische Retinopathie oder Netzhautvenen­thrombosen).

Bei aphaken Patienten, pseudophaken Patienten mit gerissener Hinterkapsel oder mit Vorderkammerlinse oder bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für das Auftreten eines zystoiden Makulaödems sollte Latanoprost DEMO mit Vorsicht angewendet werden.

Bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für das Auftreten einer Iritis/ Uveitis ist Latanoprost DEMO mit Vorsicht anzuwenden.

Erfahrungen bei Patienten mit Asthma liegen begrenzt vor, jedoch wurde nach Markteinführung in einigen Fällen über Verstärkung von bestehendem Asthma und/ oder Atemnot berichtet. Daher müssen Asthma-Patienten mit Vorsicht behandelt werden, bis weitere Erfahrungen vorliegen (siehe auch Abschnitt 4.8).

Eine periorbitale Entfärbung der Haut wurde, vorwiegend bei Patienten japanischer Herkunft, beobachtet. Die bislang vorliegenden Erkenntnisse zeigen, dass die periorbitale Entfärbung der Haut nicht dauerhaft ist und in einigen Fällen auch unter Fortführung der Behandlung mit Latanoprost DEMO reversibel war.

Durch Latanoprost können sich allmählich die Wimpern und Flaumhaare am behandelten Auge und in dessen Umgebung verändern. Es kann zu Veränderungen wie längeren, dickeren oder mehr Wimpern oder Haaren sowie deren erhöhter Pigmentierung kommen, und das Wachstum der Wimpern kann fehlgerichtet sein. Derartige Veränderungen an den Wimpern sind nach Absetzen der Behandlung reversibel.

Konservierungsmit­tel

Latanoprost DEMO enthält Benzalkoniumchlo­rid, das üblicherweise als Konservierungsmit­tel in Ophthalmika verwendet wird. Basierend auf den begrenzt verfügbaren Daten, besteht kein Unterschied im Nebenwirkungsprofil bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen. Allgemein zeigt das Auge von Kindern jedoch eine stärkere Reaktion auf einen Reiz, als das Auge von Erwachsenen. Reizungen können bei Kindern eine Auswirkung auf die Compliance haben. Es liegen Berichte vor, dass Benzalkonium-chlorid Reizungen am Auge und trockene Augen hervorrufen und den Tränenfilm und die Hornhautoberfläche beeinträchtigen kann. Es sollte bei Patienten mit trockenen Augen und bei Patienten mit geschädigter Hornhaut mit Vorsicht angewendet werden. Bei längerer Anwendung sollten die Patienten überwacht werden.

Kontaktlinsen

Kontaktlinsen können Benzalkoniumchlorid absorbieren und sollten daher vor dem Eintropfen von Latanoprost DEMO herausgenommen und frühestens nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden (siehe auch Abschnitt 4.2).

Kinder und Jugendliche

Für die Altersgruppe < 1 Jahr (4 Patienten) liegen nur sehr begrenzt Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit vor (siehe Abschnitt 5.1). Für Frühgeborene (Gestationsalter < 36 Wochen) liegen keine Daten vor.

Für Kinder im Alter von 0 bis < 3 Jahre, die überwiegend an primär kongenitalem Glaukom (PCG) leiden, stellt die chirurgische Therapie (z. B. Trabekulotomie/ Gonio-tomie) nach wie vor die Therapie der ersten Wahl dar.

Die Langzeitverträglichke­it bei Kindern wurde noch nicht nachgewiesen.

4.5          wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige

Abschließende Erfahrungen zu Wechselwirkungen mit anderen Mitteln liegen nicht vor.

Es gibt Berichte über paradoxe Erhöhungen des IOD nach der gleichzeitigen Gabe von zwei Prostaglandina­naloga am Auge. Daher wird die Anwendung von zwei oder mehreren Prostaglandina­naloga nicht empfohlen.

Kinder und Jugendliche

Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

4.6            fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Die Sicherheit der Anwendung von Latanoprost DEMO in der Schwangerschaft ist nicht belegt. Latanoprost DEMO weist möglicherweise unerwünschte Wirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft, auf das Ungeborene oder das Neugeborene auf. Latanoprost DEMO sollte deshalb in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Stillzeit

Latanoprost und dessen Metaboliten können in die Muttermilch übergehen. Deswegen sollte Latanoprost DEMO bei stillenden Frauen nicht angewendet werden oder stillende Frauen sollten abstillen.

Fertilität

In Tierstudien hat Latanoprost keine Auswirkungen auf die Fertilität der männlichen oder weiblichen Tiere gezeigt (siehe Abschnitt 5.3)

4.7           auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit

Latanoprost DEMO hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen. Wie bei anderen Augenpräparaten kann die Instillation von Latanoprost DEMO zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung des Sehvermögens führen. Bis sich dies wieder normalisiert hat, sollte der Patient nicht Auto fahren und keine Maschinen bedienen.

4.8    nebenwirkungen

a. Arzneimittelsicher­heitsprofil

Die meisten Nebenwirkungen wurden im Bereich des Auges beobachtet. In einer offenen Verträglichke­itsstudie zu Latanoprost über 5 Jahre entwickelten 33 % der Patienten eine Irispigmentierung (siehe Abschnitt 4.4). Weitere Nebenwirkungen am Auge sind im Allgemeinen von vorübergehender Dauer und treten bei der Anwendung der Dosis auf.

b.Tabellarische Liste von Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis< 1/10), gelegentlich (≥ 1/1 000 bis< 1/100), selten

(≥ 1/10 000 bis < 1/1 000), sehr selten (< 1/10 000) und

nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

sehr häufig

≥ 1/10

häufig

≥ 1/100 bis < 1/10

gelegentlich

≥1/1,000 bis

<1/100

selten

≥1/10,000 bis

<1/1.000

sehr selten

<1/10.000

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Keratitis herpetica*§

Erkrankungen des Nervensystems

+

Kopfschmerze n*;

Schwindelgef ühl*

Augenerkrankunge n

verstärkte Iris-pigmentierung; leichte bis mittelschwere Bin-dehauthyperä-mie; Augenreizung (Brennen, Jucken, Stechen und Fremdkörpergefühl); Veränderungen der Wimpern und Flaumhaare (länger, dicker, erhöhte Pigmentierung und höhere Anzahl)

vorübergehende, meist symptomfreie, punktförmige Erosionen des Hornhautepithels, Blepharitis; Schmerzgefühl im Auge; Photophobie; Konjunktivitis 

Augenlidödem; trockene Augen, Keratitis; ver-schwomme-nes Sehen; Makularödem inklusive zystoidem Maku-larödem*; Uveitis*

Iritis*; Hornhautödem*; Hornhauterosion; periorbitales Ödem; Trichiasis*; Distichiasis; Irisyzyste §; lokal begrenzte Hautreaktion auf dem Augenlid; Dunkelfärbung der Lidhaut; okuläres Pseu-dopemhigoid der Konjunk-tiva*§

periorbitale Veränderungen sowie Veränderungen des Augenlids, die zu einer Vertiefung des Oberlidsulkus führen

Herzerkrankungen

Angina;

Palpitationen*

instabile Angina pectoris

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit;

Erbrechen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Asthma;

Atemnot

Verschlechter ung von bestehendem Asthma

Erkrankungen der Haut und des Un-terhautzellgewe-bes

Ausschlag

Pruritus

Skelettmuskulatur-,

Bindegewebs- und Knochenerkrankun gen

Myalgie;

Arthralgie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Brustschmerz en*

*UAW nach der Zulassung identifiziert

§ UAW Häufigkeit durch die Dreierregel bestimmt

Fälle von Hornhautverkal­kungen in Verbindung mit der Verwendung von Phosphat enthaltenden Augentropfen wurden sehr selten bei einigen Patienten mit besonders geschädigter Hornhaut berichtet.

c.    beschreibung ausgewähltern nebenwirkungen

Es liegen keine Informationen vor.

d. Kinder und Jugendliche

In 2 klinischen Kurzzeitstudien (≤ 12 Wochen) bei 93 Kindern (25 bzw. 68 Kinder) war das Sicherheitsprofil ähnlich dem von Erwachsenen. Es wurden keine neuen Nebenwirkungen beobachtet. In den einzelnen pädiatrischen Untergruppen waren die Kurzzeit-Sicherheitsprofile ebenfalls vergleichbar (siehe Abschnitt 5.1). Bei den Nebenwirkungen, die bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen gesehen wurden, handelte es sich um Nasopharyngitis und Fieber.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharma-kovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.

4.9           überdosierung

Symptome

Bei Überdosierung von Latanoprost DEMO können okuläre Reizungen und Bindehauthyperämien auftreten. Darüber hinaus sind keine weiteren okulären Nebenwirkungen bekannt.

Behandlung

Sollte Latanoprost DEMO unbeabsichtigter-weise verschluckt werden, können folgende Informationen von Nutzen sein: 1 Flasche enthält 125 Mikrogramm La-tanoprost. Mehr als 90 % werden während der ersten Leberpassage metabolisiert. Eine intravenöse Infusion von 3 Mikrogramm/kg verursachte bei gesunden Probanden keine Symptome. Eine Dosis von 5,5 bis 10 Mikrogramm/kg verursachte jedoch Übelkeit, abdominale Schmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Hitzegefühl und Schwitzen. Affen wurde Latanoprost intravenös in Dosen bis zu 500 Mikrogramm/kg infundiert, ohne dass deutliche Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System beobachtet werden konnten.

Die intravenöse Verabreichung von Latanoprost wurde bei Affen von einer vorübergehenden Verengung der Bronchien begleitet. Dagegen verursachte das 7-fache der empfohlenen Dosis von Latanoprost topisch an den Augen angewendet keine Bron-chokonstriktion bei Patienten mit Bronchialasthma.

Sollte es zu einer Überdosierung mit Latanoprost DEMO kommen, sollte die Behandlung symptomatisch erfolgen.

5.         pharmakologische eigenschaften

5.1          pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Ophthalmika, Glaukommittel und Miotika, Prostaglandin-Analoga

ATC-Code: S01EE01

Der Wirkstoff Latanoprost, ein Prostaglandin-F2 -Analogon, ist ein selektiver prostanoider FP-Rezeptor-Agonist, der den IOD durch Steigerung des Kammerwasserab­flusses senkt. Die Senkung des IOD beginnt beim Menschen etwa 3 bis 4 Stunden nach der Verabreichung und erreicht die maximale Wirkung nach 8 bis 12 Stunden. Die Verminderung des Augeninnendrucks hält während mindestens 24 Stunden an.

Studien bei Tieren und Menschen zeigten, dass der Hauptwirkmecha­nismus ein gesteigerter uveoskleraler Abfluss ist. Beim Menschen wurde eine gewisse Steigerung des Kammerwasserab­flusses auch durch einen verminderten trabekulären Abflusswiderstand beschrieben.

Klinische Zulassungsstudien haben die Wirksamkeit von Latanoprost DEMO als Monotherapie gezeigt. Zusätzlich wurden klinische Studien zur Kombinationsthe­rapie durchgeführt. Diese beinhalten Studien, die zeigen, dass Latanoprost in Kombination mit ß-adrenergen Antagonisten (Timolol) wirksam ist. Kurzzeitstudien (1 bis 2 Wochen) deuten darauf hin, dass Latanoprost in Kombination mit adrenergen Agonisten (Dipivalyl-Epinephrin) oder oralen Carboanhydrase­hemmern (Acetazolamid) additiv und mit cholinergen Agonisten (Pilocarpin) zumindest teilweise additiv wirkt.

Klinische Studien haben gezeigt, dass Latanoprost die Kammerwasserpro­duktion nicht signifikant beeinflusst. Für Latanoprost konnte kein Einfluss auf die Blut-Kammerwasser-Schranke festgestellt werden.

In Studien mit Affen hatte Latanoprost in klinischen Dosierungen keinen oder nur einen vernachlässigbaren Effekt auf die intraokulare Blutzirkulation. Jedoch kann bei topischer Anwendung eine leichte bis mäßig ausgeprägte Hyperämie der Bindehaut oder Episklera des Auges auftreten.

Mittels Fluoreszenzan­giographie konnte gezeigt werden, dass eine chronische Behandlung mit Latanoprost an Affenaugen, bei denen eine extrakapsuläre Linsenextraktion vorgenommen worden war, keinen Einfluss auf die Blutgefäße der Retina hatte.

Während einer Kurzzeitbehandlung verursachte Latanoprost beim Menschen keinen Fluoreszein-Austritt in den Hinterabschnitt von pseudophaken Augen.

In klinischen Dosierungen wurden keine signifikanten Wirkungen von Latanoprost auf das kardiovaskuläre oder das respiratorische System beobachtet.

Kinder und Jugendliche

Die Wirksamkeit von Latanoprost bei pädiatrischen Patienten bis einschließlich 18 Jahre wurde in einer 12-wöchigen klinischen Doppelblindstudie mit Latanoprost im Vergleich zu Timolol bei 107 Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck und kindlichem Glaukom nachgewiesen. Frühgeborene mussten hierbei ein Gestationsalter von mindestens

36 Wochen aufweisen. Die Patienten erhielten entweder einmal täglich Latanoprost 50 μg/ml oder Timolol 0,5 % (bzw. optional 0,25 % bei Kindern < 3 Jahren) zweimal täglich. Die durchschnittliche Senkung des IOD in Woche 12 der Studie gegenüber dem Ausgangswert galt als primärer Wirksamkeitsen­dpunkt. Die durchschnittliche Senkung des Augeninnendrucks war in der Latanoprost- und der Timolol-Gruppe ähnlich.

In allen untersuchten Altersgruppen (0 bis < 3 Jahre, 3 bis < 12 Jahre und 12 bis 18 Jahre) war die durchschnittliche Senkung des Augeninnendrucks in Woche 12 in der Latanoprost-Gruppe ähnlich der in der Timolol-Gruppe. Die Wirksamkeitsdaten in der Altersgruppe von 0 bis < 3 Jahre basieren auf 13 Latanoprost-Patienten, und bei den 4 Patienten, die in der klinischen Studie bei pädiatrischen Patienten die Altersgruppe von 0 bis < 1 Jahr repräsentierten, war keine bedeutsame Wirksamkeit zu verzeichnen. Für Frühgeborene mit einem Gestationsalter < 36 Wochen liegen keine Daten vor.

In der Untergruppe mit PCG war die Senkung des Augeninnendrucks in der La-tanoprost-Gruppe ähnlich wie die in der Timolol-Gruppe. In der Non-PCG-Subgruppe (z. B. mit juvenilem Offenwinkelglaukom, aphakem Glaukom) zeigten sich ähnliche Ergebnisse wie in der Subgruppe mit primär kongenitalem/ infantilem Glaukom.

Die Auswirkungen auf den Augeninnendruck zeigten sich nach der 1. Behandlungswoche (siehe Tabelle) und sie hielten, wie bei den Erwachsenen auch, über den 12wöchigen Studienzeitraum an.

Tabelle: Senkung des Augeninnendrucks (mmHg) in Woche 12 nach Therapiegruppe und Eingangsdiagnose

Tabelle: Senkung des IODs (mmHg) in Woche 12 nach Therapiegruppe und Eingangsdiagnose

Latanoprost N=53

Timolol N=54

Durchschittlicher Ausgangswert (SE)

27,3 (0,75)

27,8 (0,84)

Veränderung gegenüber den durchschittlichen Ausgangswert in Woche 12 †(SE)

–7,18 (0,81)

–5,72 (0,81)

p -Wert vs. Timolol

0,2056

PCG

N=28

Non-PCG N=25

PCG N=26

Non-PCG N=28

Durchschittlicher Ausgangswert (SE)

26,5 (0,72)

28,2 (1,37)

26.3 (0.95)

29.1 (1.33)

Veränderung gegenüber den durchschittlichen Ausgangswert in Woche 12 †(SE)

–5,90 (0,98)

–8,66

(1,25)

–5.34 (1.02)

–6.02 (1.18)

p -Wert vs. Timolol

0,6957

0,1317

SE = Standardfehler.

† adjustierte Schätzung auf Basis des Kovarianzanalyse-Modells (ANCOVA).

5.2           Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Latanoprost (MG 432,58) ist ein Isopropylester-Prodrug, das pharmakologisch inaktiv ist. Nach der Hydrolyse zur Säure wird Latanoprost biologisch aktiv.

Die Vorstufe wird gut durch die Kornea absorbiert. Sämtliches ins Kammerwasser gelangende Medikament wird während der Hornhautpassage hydrolysiert und damit aktiviert.

Verteilung

Studien beim Menschen weisen darauf hin, dass die maximale Konzentration im Kammerwasser etwa 2 Stunden nach der topischen Anwendung erreicht wird. Nach einer topischen Applikation im Affenauge wird Latanoprost primär im vorderen Augenabschnitt, in der Bindehaut und im Gewebe der Augenlider verteilt. Nur sehr kleine Mengen erreichen den hinteren Augenabschnitt.

Biotransformation und Elimination

Die Säure von Latanoprost wird im Auge praktisch nicht metabolisiert. Der Hauptmetabolismus findet in der Leber statt. Die Halbwertszeit im Plasma beträgt beim Menschen 17 Minuten. Die Hauptmetaboliten, 1,2-Dinor- und 1,2,3,4-Tetranor-

Metaboliten, weisen beim Tier keine oder nur eine schwache biologische Aktivität auf und werden hauptsächlich über den Harn ausgeschieden.

Kinder und Jugendliche

Bei 22 Erwachsenen und 25 pädiatrischen Patienten (0 bis < 18 Jahre) mit erhöhtem Augeninnendruck und Glaukom wurde eine offene Pharmakokinetik­studie zur Untersuchung der Plasmakonzentration von Latanoprostsäure durchgeführt. Alle Altersgruppen wurden über mindestens 2 Wochen mit 1 Tropfen Latanoprost 50 µg/ml täglich in jedes Auge behandelt. Im Vergleich mit den Erwachsenen war die systemische Exposition mit Latanoprostsäure bei den 3 bis < 12 Jahre alten Kindern um ca. das 2-Fache höher und bei den Kindern < 3 Jahren etwa 6-fach so hoch. Der breite Sicherheitsbereich für systemische Nebenwirkungen blieb jedoch erhalten (siehe Abschnitt 4.8). Über alle Altersgruppen betrug die Zeit bis zum Erreichen des maximalen Plasmaspiegels im Durchschnitt 5 Minuten nach der Applikation. Die mediane Plasmahalbwertszeit war kurz (< 20 Minuten), bei pädiatrischen und erwachsenen Patienten ähnlich und führte bei Steady-State-Bedingungen zu keiner Kumulation von Latanoprostsäure im systemischen Kreislauf.

5.3            präklinische daten zur sicherheit

Sowohl die okuläre als auch die systemische Toxizität von Latanoprost wurden an mehreren Tierspezies untersucht. Im Allgemeinen wird Latanoprost gut vertragen. Zwischen der klinisch am Auge verabreichten Dosis und systemischer Toxizität besteht ein Sicherheitsfaktor von mindestens 1 000. Hohe Latanoprost-Dosen, die etwa dem 100-Fachen der klinischen Dosis pro kg Körpergewicht entsprechen, verursachten, intravenös an nicht anästhesierte Affen verabreicht, eine Erhöhung der Atemfrequenz, die wahrscheinlich auf eine kurz andauernde Konstriktion der Bronchien zurückzuführen war. Aus Tierstudien ergibt sich kein Hinweis auf eine sensibilisierende Wirkung von Latanoprost.

Am Auge wurden bei Kaninchen und Affen bei Dosen von bis zu 100 Mikrogramm/ Auge/Tag keine toxischen Wirkungen beobachtet (klinische Dosis: 1,5 Mikrogramm/ Auge/Tag). Jedoch verursachte Latanoprost bei Affen eine verstärkte Pigmentierung der Iris.

Der Mechanismus, der der verstärkten Irispigmentierung zugrunde liegt, scheint eine erhöhte Melaninproduktion in den Melanozyten der Iris zu sein. Proliferative Veränderungen wurden nicht beobachtet. Die Veränderungen der Irisfarbe sind möglicherweise dauerhaft.

In Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Latanoprost am Auge haben Dosen von 6 Mikrogramm/Au­ge/Tag das vermehrte Auftreten von Fissuren der Lider verursacht. Dieser reversible Effekt trat bei Dosen über der klinischen Dosis auf und wurde beim Menschen nicht beobachtet.

Latanoprost zeigte negative Ergebnisse in Rückmutationstests in Bakterien, im Genmutationstest in Maus-Lymphom-Zellen und im Mausmikronukle­ustest. In vitro wurden an humanen Lymphozyten Chromosomenabe­rrationen beobachtet. Ähnliche Wirkungen wurden mit Prostaglandin F2α, einem natürlichen Prostaglandin, beobachtet, was auf einen stoffklassenspe­zifischen Effekt hinweist.

Zusätzliche Mutagenitätsstudien an Ratten (unprogrammierte DNS-Synthese in vitro und in vivo ) verliefen negativ und weisen darauf hin, dass Latanoprost keine mutagenen Eigenschaften besitzt. Karzinogenitätsstu­dien verliefen bei Mäusen und Ratten negativ.

In Tierstudien wurde keinerlei Einfluss von Latanoprost auf die männliche oder weibliche Fertilität beobachtet.

Embryotoxizitätsstu­dien an Ratten ergaben keine embryotoxischen Wirkungen von Latanoprost in Dosen von 5, 50 und 250 Mikrogram­m/kg/Tag intravenös verabreicht. Dagegen zeigten sich bei Kaninchen bei Dosen von 5 Mikrogramm/kg/Tag und darüber embryoletale Effekte.

Die Dosis von 5 Mikrogramm/kg/Tag (etwa das 100-Fache der klinischen Dosis) bewirkte eine sichtbare embryofötale Toxizität, die durch ein vermehrtes Auftreten von späten Resorptionen und Aborten sowie durch verminderte Geburtsgewichte gekennzeichnet war.

Teratogene Wirkungen wurden nicht beobachtet.

6.         pharmazeutische angaben

6.1            liste der sonstigen bestandteile

Natriumchlorid

Benzalkoniumchlorid

Natriumdihydro­genphosphat 1 H2O

Dinatriumhydro­genphosphat wasserfrei

Wasser für Injektionszwecke

6.2            inkompatibilitäten

In vitro- Studien haben gezeigt, dass beim Mischen von Thiomersal-haltigen Augentropfen mit Latanoprost DEMO eine Ausfällung stattfindet. Wenn solche Arzneimittel gemeinsam mit Latanoprost DEMO angewendet werden, sollten die Augentropfen im Abstand von mindestens 5 Minuten angewendet werden.

6.3            dauer der haltbarkeit

Vor dem ersten Öffnen: 2 Jahre

Nach dem ersten Öffnen der Flasche: 4 Wochen

6.4          besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

6.5           art und inhalt des behältnisses

6.6           besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7.          inhaber der zulassung

DEMO S.A.

21st km National Road Athens-Lamia

14568 Kryoneri, Athen, Griechenland.

Mitvertrieb:

DEMO Pharmaceuticals GmbH

Airport Business Center

Am Söldnermoos 17

D-85399 Hallbergmoos

Tel: 0811/ 555445–0

8.         zulassungsnummer(n)

91614.00.00

9.         datum der erteilung der zulassung/verlängerung

19/2/2015 / 17/9/2019

10.         stand der information

22/03/2024

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: