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Lidor 20 mg/ml Injektionslösung für Pferde, Hunde und Katzen - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Lidor 20 mg/ml Injektionslösung für Pferde, Hunde und Katzen

1.     

Lidor 20 mg/ml Injektionslösung für Pferde, Hunde und Katzen

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1 ml enthält:

Wirkstoff(e):

Lidocain 20,0 mg

(entsprechend 24,65 mg Lidocainhydrochlo­rid-Monohydrat)

Sonstige Bestandteile:

Methyl-4-hydroxybenzoat (E218) 1,3 mg

Propyl-4-hydroxybenzoat 0,2 mg

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1

3.     

Injektionslösung.

Klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung

4.     

4.1      zieltierart(en):

Pferd, Hund, Katze

4.2    anwendungsgebiete unter angabe der zieltierart(en):

Pferd:

Ophthalmologische Oberflächenanästhe­sie, Infiltrationsanästhe­sie,

intraartikuläre Anästhesie, Leitungsanästhesie und Epiduralanästhesie.

Hund, Katze:

Anästhesie bei augenärztlichen und zahnmedizinischen Eingriffen, Infiltrationsanästhe­sie und Epiduralanästhesie.

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Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicher­heit im Internet:

4.3    gegenanzeigen:

Nicht anwenden bei:

– Vorliegen einer entzündlichen Gewebeveränderung an der Applikationsstelle

– Vorliegen einer Gewebeinfektion an der Applikationsstelle

– neugeborenen Tieren

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.

4.4    besondere warnhinweise für jede zieltierart:

Die Anwendung dieses Tierarzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5    besondere vorsichtsmaßnahmen für die anwendung:

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Eine versehentliche intravenöse Injektion ist zu vermeiden. Um eine intravasale Injektion auszuschließen, muss die korrekte Position der Nadel durch Aspiration überprüft werden. Die Dosis darf 0,5 ml pro kg Körpergewicht bei Hunden und 0,3 ml pro kg Körpergewicht bei Katzen nicht überschreiten. Vor Verabreichung des Tierarzneimittels sollte das Körpergewicht des jeweiligen Tieres bestimmt werden, um die korrekte Dosierung zu ermitteln. Die Anwendung bei Katzen muss mit Vorsicht erfolgen, da diese sehr empfindlich auf Lidocain reagieren. Überdosierungen und versehentliche intravenöse Injektionen sind mit einem hohen Risiko für zentrale und kardiale Reaktionen (Erbrechen, Erregungszustände, Muskelzittern bis hin zu klonischen Krämpfen, Atemdepression oder Herzstillstand) verbunden. Deshalb ist auf genaue Dosierung und sorgfältige Injektionstechnik zu achten.

Das Tierarzneimittel sollte bei Tieren mit Lebererkrankung, kongestiver Herzinsuffizienz, Bradykardie, Herzrhythmusstörun­gen, Hyperkaliämie, Diabetes mellitus, Azidose, neurologischen Erkrankungen, Schock, Hypovolämie, schwerer Atemdepression oder ausgeprägter Hypoxie mit Vorsicht angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

– Eine versehentliche Selbstinjektion kann zu kardiovaskulären und/oder zentralnervösen Wirkungen führen. Sorgfalt ist geboten, um eine

versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden. Bei versehentlicher

Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die

Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. KEIN FAHRZEUG

STEUERN!

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– Der Lidocain-Metabolit 2,6-Xylidine besitzt nachweislich mutagene und genotoxische Eigenschaften. Eine kanzerogene Wirkung bei Ratten ist belegt.

– Dieses Tierarzneimittel kann Haut, Augen und Mundschleimhaut reizen. Direkten Kontakt der Injektionslösung mit der Haut, den Augen oder der

Mundschleimhaut vermeiden. Kontaminierte Kleidungsstücke, die direkt der Haut aufliegen, ausziehen. Sollte das Tierarzneimittel versehentlich in die Augen, auf die Haut oder Mundschleimhaut gelangen, die betroffene Stelle mit reichlich sauberem Wasser spülen. Bei Auftreten von Symptomen ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.

– Es können Überempfindlichke­itsreaktionen gegen Lidocain auftreten. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Lidocain oder anderen Lokalanästhetika sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Wenn Symptome einer Überempfindlichkeit auftreten, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.

4.6    nebenwirkungen (häufigkeit und schwere):

Es können Bewegungsstörungen oder mittelgradige vorübergehende Erregungszustände auftreten. Kardiovaskuläre Effekte wie myokardiale Depression, Bradykardie, Herzrhythmusstörun­gen, niedriger Blutdruck und periphere Vasodilatation können ebenfalls vorkommen. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel vorübergehend.

Überempfindlichke­itsreaktionen gegenüber Lokalanästhetika, insbesondere solchen vom Amidtyp, sind selten. Eine Überempfindlichke­itsreaktion gegenüber anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp kann nicht ausgeschlossen werden.

Die Anwendung des Tierarzneimittels zur Infiltrationsanästhe­sie kann zu einer verzögerten Wundheilung führen.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

– Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)

– Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)

– Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)

– Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)

– Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).

Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Lidor 20 mg/ml Injektionslösung für Pferde, Hunde und Katzen sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicher­heit, Mauerstr. 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail () angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite ).

4.7    anwendung während der trächtigkeit, laktation oder der legeperiode:

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Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels bei den Zieltierarten während der Trächtigkeit und Laktation ist nicht belegt. Lidocain ist plazentagängig und kann bei Feten und Neugeborenen zu zentralnervösen und kardiorespira­torischen Reaktionen führen. Daher sollte die Anwendung während der Trächtigkeit oder bei geburtshilflichen Maßnahmen nur nach

entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen.

4.8    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und andere wechselwirkungen:

Lidocain kann Wechselwirkungen haben mit:

-    antibiotika: aufgrund von wechselwirkungen bei der

Plasmaprotein­bindung kann es bei gleichzeitiger Anwendung von Ceftiofur zu einem Konzentration­sanstieg von freiem Lidocain kommen.

– Antiarrhythmika: Amiodaron kann die Plasmakonzentration von Lidocain erhöhen und dadurch dessen pharmakologische Wirkungen verstärken. Dieser Effekt kann auch bei gleichzeitiger Gabe von Metoprolol oder Propanolol auftreten.

– Injektionsnarkotika und Inhalationsnar­kotika: Die gleichzeitige Verabreichung von Narkotika verstärkt deren Wirkung, und eine Anpassung der Narkotika-Dosis kann erforderlich sein.

– Muskelrelaxantien: In höherer Dosierung kann Lidocain die Wirkung von Succinylcholin verstärken und die Succinylcholin-induzierte Apnoe verlängern.

Die lokalanästhetische Wirkung wird durch die gleichzeitige Gabe gefäßverengender Arzneimittel (z. B. Epinephrin) verlängert. Morphinähnliche Analgetika können die Metabolisierung von Lidocain verringern und dadurch seine pharmakologischen Wirkungen verstärken.

4.9    dosierung und art der anwendung:

Zur subkutanen, intraartikulären, (intra-)okulären, perineuralen and epiduralen Anwendung.

Die verabreichte Gesamtdosis (einschließlich der Anwendung an mehreren Applikationsstellen oder bei wiederholter Gabe) sollte bei Hunden 10 mg Lidocain pro kg Körpergewicht (0,5 ml/kg), bei Katzen 6 mg Lidocain pro kg Körpergewicht (0,3 ml/kg) und bei Pferden 4 mg Lidocain pro kg Körpergewicht (0,2 ml/kg) nicht überschreiten.

Es sollte immer die geringstmögliche Dosis verabreicht werden, die für die gewünschte Wirkung erforderlich ist.

Angaben zum Wirkungseintritt und zur Wirkdauer finden Sie unter

Abschnitt 5.1.

Pferd

Oberflächenanästhe­sie am Auge: 0,4 – 0,5 ml (8 – 10 mg Lidocain) in den Bindehautsack

Infiltrationsanästhe­sie: 2 – 10 ml (40 – 200 mg Lidocain) verteilt auf mehrere Applikationsstellen

Intraartikuläre Anwendung: 3 – 50 ml (60 – 1.000 mg Lidocain) je nach Größe des Gelenks

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Leitungsanästhesie: 4 – 5 ml (80 – 100 mg Lidocain)

Sakral- oder kaudale Epiduralanästhesie: 10 ml (200 mg Lidocain) für Pferde mit einem Körpergewicht von 600 kg

Hund, Katze

Augenheilkunde:

Oberflächenanästhe­sie: 0,1 – 0,15 ml (2 – 3 mg Lidocain) in den Bindehautsack

Retrobulbäre Infiltration: bis zu maximal 2 ml (40 mg Lidocain)

Infiltration des Augenlides: bis zu maximal 2 ml (40 mg Lidocain)

Zahnheilkunde:

Zahnextraktion: bis zu maximal 2 ml (40 mg Lidocain) in das Foramen infraorbitale

Infiltrationsanästhe­sie: mehrere Injektionen von 0,3 – 0,5 ml (6 – 10 mg Lidocain)

Lumbosakrale Epiduralanästhesie: 1 – 5 ml (20 – 100 mg Lidocain) je nach Größe des Tieres. Die Höchstdosis für Katzen beträgt 1 ml (20 mg Lidocain) pro Tier.

Der Gummistopfen kann maximal 25 Mal durchstochen werden.

4.10    überdosierung (symptome, notfallmaßnahmen und gegenmittel), falls erforderlich:

Erste Zeichen einer Überdosierung sind Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Tremor, Erregungszustände, Ataxie und Angstgefühl. Bei höheren Dosierungen oder versehentlicher intravenöser Injektion können schwerwiegendere Effekte einer Lidocainvergiftung wie kardiopulmonale Depression und Krampfanfälle auftreten.

Die Behandlung einer Lidocainvergiftung ist rein symptomatisch und umfasst die kardiopulmonale Reanimation sowie die Gabe von Antikonvulsiva. Bei starkem Blutdruckabfall sollte eine Volumensubstitution (Schockbehandlung) erfolgen und Vasopressoren sollten verabreicht werden. Bei Katzen sind die ersten Zeichen einer Vergiftung myokardiale Depression und, seltener, zentralnervöse Symptome.

4.11    wartezeit(en):

Pferd

Essbare Gewebe: 3 Tage

Milch: 72 Stunden

5.     

Pharmakothera­peutische Gruppe: Lokalanästhetika vom Amidtyp, Lidocain. ATCvet-Code: QN01BB02

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5.1    pharmakodynamische eigenschaften:

Die lokalanästhetische Wirkung von Lidocain beruht auf einer reversiblen Nervenblockade. Die Wirkung betrifft alle Nervenfasertypen, zuerst die vegetativen Nervenfasern, dann die sensorischen und zuletzt auch die

motorischen Nervenfasern. Wirkungseintritt und Wirkdauer hängen von der verwendeten Injektionstechnik, der Lokalisation des zu anästhesierenden Nerven bei Leitungsanästhesie und der verabreichten Dosis bei Infiltrationsanästhe­sie ab. Allgemein beträgt die Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung zwischen unter 1 Minute (bei Oberflächenanästhe­sie) bis zu 1015 Minuten, abhängig vom jeweiligen Nerven. Die Wirkung kann bis zu zwei Stunden anhalten.

5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:

Lidocain wird rasch über die Schleimhäute resorbiert, und die Resorptionsrate ist zusätzlich abhängig von der Durchblutung der Injektionsstelle. Durch seine Fettlöslichkeit weist Lidocain eine sehr ausgeprägte Gewebediffusion auf. Es unterliegt einer komplexen, überwiegend hepatischen Metabolisierung, und die Elimination erfolgt hauptsächlich renal in Form seiner Metabolite. Eine verminderte hepatische Clearance von Lidocain (durch Antagonisten der mikrosomalen Monooxygenasen, niedrigen Blutdruck oder verringerte Leberdurchblutung) kann zu erhöhten (toxischen) Plasmakonzentra­tionen führen. Lidocain wird durch Monooxygenasen desalkyliert und hydroxyliert und durch Carboxylesterasen hydrolysiert. Folgende Abbauprodukte wurden identifiziert: Monoethylglyce­rinxylidid, Glycinxylidid, 2,6-Xylidin, 4-Hydroxy-2,6-dimethylanilin, 3-Hydroxy-Lidocain und 3-Hydroxy-Monoethylglycin­xylidid. Muttersubstanz und Metabolite werden sowohl in freier als auch in sulfatierter oder glucuronidierter Form ausgeschieden.

6.     

6.1     verzeichnis der sonstigen bestandteile:

Methyl-4-hydroxybenzoat (E218) Propyl-4-hydroxybenzoat

Natriumchlorid

Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes) Konzentrierte Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes) Wasser für Injektionszwecke

6.2    wesentliche inkompatibilitäten:

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

6.3     dauer der haltbarkeit:

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 30 Monate Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 28 Tage

6.4    besondere lagerungshinweise:

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Nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses nicht über 25 °C lagern.

6.5    art und beschaffenheit des behältnisses:

Klarglasflasche Typ-II (Ph.Eur.) mit Brombutyl-Gummistopfen oder BrombutylStopfen mit fluorierter Polymerbeschichtung Typ I (Ph.Eur.) und Abreiß- oder Flip-off-Aluminiumbördel­kappe.

Packungsgrößen:

50 ml, 100 ml, 250 ml, 5 × 50 ml, 5 × 100 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die entsorgung nicht verwendeter

Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsam­melstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

7.     

VetViva Richter GmbH, Durisolstraße 14, 4600 WELS, ÖSTERREICH

8.     

402425.00.00

9.     

Datum der Erstzulassung: 15.01.2018

10.    

April 2023

11.    

Nicht zutreffend.