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Lingumelt akut 2 mg Lyophilisat zum Einnehmen - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Lingumelt akut 2 mg Lyophilisat zum Einnehmen

1.

Lingumelt akut 2 mg Lyophilisat zum Einnehmen

2.

1 Lyophilisat zum Einnehmen enthält 2 mg Loperamidhydrochlo­rid (entsprechend 1,85 mg Loperamid).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jedes Lyophilisat zum Einnehmen enthält 1 mg Aspartam.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.

Lyophilisat zum Einnehmen.

Weiße bis cremefarbene, runde Tabletten mit einem eingeprägten „T“ auf einer Seite

4.

4.1

Zur symptomatischen Behandlung von akuten Diarrhöen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren.

4.2

Erwachsene

Zu Beginn der Behandlung 2 Tabletten (entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlo­rid), danach nach jedem ungeformten Stuhl 1 Tablette (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlo­rid), jedoch frühestens 1 Stunde nach der Erstdosis.

Die übliche tägliche Dosis beträgt 3–4 Tabletten (entsprechend 6–8 mg Loperamidhydrochlo­rid).

Eine tägliche Dosis von 6 Tabletten (entsprechend 12 mg Loperamidhydrochlo­rid) darf nicht überschritten werden.

Jugendliche ab 12 Jahren

Zu Beginn der Behandlung und nach jedem ungeformten Stuhl 1 Tablette (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlo­rid), jedoch frühestens 1 Stunde nach der Erstdosis.

Eine tägliche Dosis von 4 Tabletten (entsprechend 8 mg Loperamidhydrochlo­rid) darf nicht überschritten werden.

Die maximale Behandlungsdauer beträgt 2 Tage.

Kinder

Dieses Arzneimittel ist nicht für Kinder im Alter zwischen 2 und 12 Jahren bestimmt.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig.

Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion

Bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung notwendig.

Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion

Obwohl keine pharmakokinetischen Daten bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion zur Verfügung stehen, sollte Loperamid wegen des verminderten First-Pass-Metabolismus bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Art und Dauer der Anwendung

Die Tablette auf die Zunge legen, wo sie sich auflöst. Mit dem Speichel hinunterschlucken.

Weitere Flüssigkeitsau­fnahme ist nicht erforderlich.

4.3

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Loperamidhydrochlo­rid, Levomenthol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. Kinder unter 2 Jahren. Durchfälle, die mit Fieber und/oder blutigem Stuhl einhergehen. Akuter Schub einer Colitis ulcerosa. Bakterielle Darmentzündung, die durch in die Darmwand eindringende Erreger (z. B. Salmonellen, Shigellen und Campylobacter) hervorgerufen wird. Durchfälle, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten (pseudomembranöse [antibiotikaas­soziierte] Colitis).

Loperamidhydrochlo­rid darf nicht verwendet werden bei Zuständen, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit wegen möglicher Risiken von Folgeerscheinungen zu vermeiden ist. Diese schließen Ileus, Megacolon und toxisches Megacolon ein.

Loperamidhydrochlo­rid muss sofort abgesetzt werden, wenn Obstipation, ein aufgetriebener Leib oder Ileus auftreten.

4.4

Die Behandlung von Durchfällen mit Loperamidhydrochlo­rid ist nur symptomatisch. Immer, wenn eine zugrundeliegende Krankheitsursache festgestellt werden kann, sollte, wenn möglich, eine spezifische Behandlung der Ursache vorgenommen werden.

Von größter Bedeutung bei der Behandlung des akuten Durchfalls ist die Verhinderung von weiteren Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten bzw. der Ausgleich dieser Verluste. Dies gilt

insbesondere für Kinder sowie gebrechliche und ältere Patienten mit akutem Durchfall. Die Verwendung von Loperamidhydrochlo­rid schließt die Verabreichung einer geeigneten Flüssigkeits-und Elektrolytersat­ztherapie nicht aus.

Da anhaltender Durchfall ein Indikator für potenziell ernstere Erkrankungen sein kann, sollte Loperamidhydrochlo­rid nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden, bis die zugrunde liegende Ursache des Durchfalls untersucht wurde.

Wenn bei akutem Durchfall innerhalb von 48 Stunden keine Besserung auftritt, sollte die Behandlung mit Loperamidhydrochlo­rid abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.

Loperamidhydrochlo­rid sollte abgesetzt werden, sobald sich der Stuhlgang verfestigt hat oder sobald für mehr als 12 Stunden kein weiterer Stuhlgang auftritt.

Bei AIDS-Patienten, die zur Durchfallbehandlung Loperamidhydrochlo­rid erhalten, sollte die Therapie bei ersten Anzeichen eines aufgetriebenen Leibes gestoppt werden. Es liegen Einzelberichte zu Verstopfung mit einem erhöhten Risiko für ein toxisches Megacolon bei AIDSPatienten vor. Diese litten unter einer durch virale und bakterielle Erreger verursachten infektiösen Colitis und wurden mit Loperamidhydrochlo­rid behandelt.

Obwohl keine pharmakokinetischen Daten zu Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion vorliegen, sollte Loperamidhydrochlo­rid wegen des verminderten First-Pass-Metabolismus bei diesen Patienten vorsichtig angewendet werden. Die Leberdysfunktion könnte eine relative Überdosierung zur Folge haben, welche ihrerseits zu einer ZNS Intoxikation führt.

In Verbindung mit Überdosierung wurde über kardiale Ereignisse, einschließlich QT-Verlängerung und Verlängerung des QRS-Komplexes und Torsade de pointes, berichtet. Einige Fälle verliefen tödlich (siehe Abschnitt 4.9). Überdosierung kann ein vorhandenes Brugada-Syndrom demaskieren. Patienten dürfen die empfohlene Dosis und/oder die empfohlene Behandlungsdauer nicht überschreiten.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Dieses Arzneimittel enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.

Zur Beurteilung der Anwendung von Aspartam bei Säuglingen unter 12 Wochen liegen weder präklinische noch klinische Daten vor.

4.5

Präklinische Daten haben gezeigt, dass Loperamidhydrochlo­rid ein Substrat des P-Glykoproteins ist.

Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamidhydrochlo­rid (16 mg als Einzeldosis) und Chinidin oder Ritonavir, die beide P-Glykoprotein-Inhibitoren sind, resultierte in einem 2– bis 3-fachen Anstieg der Plasmakonzentration von Loperamidhydrochlo­rid. Die klinische Bedeutung dieser pharmakokinetischen Interaktion von Loperamidhydrochlo­rid mit P-Glykoprotein-Inhibitoren bei den empfohlenen Dosierungen ist nicht bekannt.

Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamidhydrochlo­rid (4 mg als Einzeldosis) und Itraconazol, einem Inhibitor von CYP3A4 und P-Glykoprotein, resultierte in einem 3– bis 4-fachen

Anstieg der Loperamid-Plasmakonzentra­tionen. In der gleichen Studie erhöhte der CYP2C8-Inhibitor Gemfibrozil die Loperamidhydrochlo­rid-Konzentrationen um annähernd das 2-fache. Die Kombination von Itraconazol und Gemfibrozil resultierte in einem 4-fachen Anstieg der Spitzenplasma­konzentrationen von Loperamidhydrochlo­rid und einem 13-fachen Anstieg der Gesamtverfügbarkeit im Plasma. Wie durch psychomotorische Tests (z. B. subjektive Schläfrigkeit und Digit Symbol Substitution Test) ermittelt wurde, hatten die erhöhten Plasmakonzentra­tionen keine Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem (ZNS).

Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamidhydrochlo­rid (16 mg als Einzeldosis) und Ketoconazol, einem Inhibitor von CYP3A4 und P-Glykoprotein, resultierte in einem 5-fachen Anstieg der Loperamidhydrochlo­rid-Plasmakonzentra­tionen. Wie durch Pupillometrie ermittelt, war dieser Anstieg nicht mit erhöhten pharmakodynamischen Effekten assoziiert.

Die gleichzeitige Behandlung mit oralem Desmopressin resultierte in einem 3-fachen Anstieg der Desmopressin-Plasmakonzentra­tionen, vermutlich aufgrund der langsameren gastrointestinalen Motilität.

Bei Arzneimitteln mit ähnlichen pharmakologischen Eigenschaften ist zu erwarten, dass sie die Wirkung von Loperamid potenzieren und bei Arzneimitteln, die die gastrointestinale Passage beschleunigen, dass sie die Wirkung reduzieren.

4.6

Schwangerschaft

Bisher liegen nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Loperamidhydrochlo­rid bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3). Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Loperamidhydrochlo­rid während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit

Es wird angenommen, dass Loperamidhydrochlo­rid keine Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene/Kind hat, weil die systemische Exposition der stillenden Frau gegenüber Loperamidhydrochlo­rid vernachlässigbar ist. Loperamid kann während der Stillzeit zeitweise verschrieben werden, wenn diätetische Maßnahmen unzureichend sind.

Fertilität

Bisher liegen keine Erfahrungen über die Auswirkungen von Loperamidhydrochlo­rid auf die Fruchtbarkeit beim Menschen vor. Die Ergebnisse tierexperimenteller Studien ergaben keine Hinweise auf eine Wirkung von Loperamidhydrochlo­rid auf die Fruchtbarkeit bei therapeutischen Do­sen.

4.7

Bei Durchfällen und/oder als Nebenwirkung von Loperamidhydrochlo­rid kann es zu Müdigkeit, Schwindel und Schläfrigkeit kommen. Daher ist im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.

4.8

4.8

Pädiatrische Population

Die Sicherheit von Loperamidhydrochlo­rid wurde an 607 Patienten im Alter von 10 Tagen bis 13 Jahren in 13 kontrollierten und nicht-kontrollierten klinischen Studien zur Behandlung der akuten Diarrhö mit Loperamidhydrochlo­rid untersucht. Generell gesehen, war das Nebenwirkungsprofil dieser Patientenpopulation jenem von Jugendlichen über 12 Jahren und Erwachsenen in klinischen Studien ähnlich.

Jugendliche ≥ 12 Jahre und Erwachsene

Die Sicherheit von Loperamidhydrochlo­rid wurde an 2755 Jugendlichen im Alter von ≥ 12 Jahren, die an 26 kontrollierten und nicht-kontrollierten klinischen Studien mit Loperamidhydrochlo­rid zur Behandlung von akuter Diarrhö teilnahmen, evaluiert.

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (d.h. Inzidenz ≥ 1%) in den klinischen Studien mit Loperamidhydrochlo­rid bei akutem Durchfall waren Obstipation (2,7%), Blähungen (1,7%), Kopfschmerzen (1,2%) und Übelkeit (1,1%).

In der Tabelle sind die Nebenwirkungen unter Loperamidhydrochlo­rid aus den klinischen Studien (akute Diarrhö) oder aus Erfahrungen nach Markteinführung aufgeführt.

Die Haufigkeitska­tegorien sind nach folgender Vereinbarung definiert:

Sehr häufig

≥ 1/10

Häufig

≥ 1/100, <1/10

Gelegentlich

≥ 1/1.000, <1/100

Selten

≥ 1/10.000, <1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000

Nebenwirkungen nach

Systemorganklas sen geordnet

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des

Immunsystems

Überempfindlichke­itsrea ktionena anaphylaktische Reaktionen (einschl. anaphylaktischer Schock)a anaphylaktoide Reaktionena

Erkrankungen des

Nervensystems

Kopfschmerz en

Schwindel

Schläfrigkeita

Bewusstlosigkeit a Stupor a

Bewusstseinstrübung a erhöhter Muskeltonus a Koordinationsstörun­gen a

Augenerkranku ngen

Miosisa

Erkrankungen des

Gastrointestinalt rakts

Obstipation Übelkeit Flatulenz

Abdominelle Schmerzen und Beschwerden Mundtrockenh eit

Schmerzen im oberen Abdominaltrak t

Erbrechen Dyspepsiea

Ileusa (einschließlich paralytischem Ileus) Megacolona (einschließlich toxisches Megacolonb) Aufgeblähter Bauch Glossodyniec

Akute

Pankreatitis

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautgeweb es

Hautausschlag Pruritusa

Bullöse Reaktionena (einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse und Erythema multiforme) Angioödema Urticariaa

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Harnretentiona

Allgemeine Erkrankungen und

Beschwerden am Verabreichungso rt

Fatiguea

a Einschluss dieser Nebenwirkung basierend auf Erfahrungen nach Markteinführung von Loperamidhydrochlo­rid. Da die Auswertung der Nebenwirkungen nicht zwischen Anwendung bei akutem und chronischem Durchfall oder zwischen Erwachsenen und Kindern unterscheidet,

wurden die Häufigkeiten aus allen klinischen Studien mit Loperamidhydrochlo­rid kombiniert, einschließlich derer bei Kindern ≤ 12 Jahren (N=3683).

b siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung c nur für Tabletten berichtet

Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Levomenthol Überempfindlichke­itsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden.

Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenMeldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9

4.9

Symptome:

Bei Überdosierung (einschließlich relativer Überdosierung aufgrund von Leberfunktion­sstörungen) können ZNS-Depression (Stupor, Koordinationsstörun­gen, Somnolenz, Miosis, Muskelhypertonie und Atemdepression), Verstopfung, Harnverhalt und Ileus auftreten. Kinder und Patienten mit Leberfunktion­sstörungen können empfindlicher gegenüber ZNS-Effekten sein.

Bei Personen, die eine Überdosis Loperamidhydrochlo­rid eingenommen haben, wurden kardiale Ereignisse wie QT-Intervall- und QRS-Komplex-Verlängerung, Torsades de pointes, andere schwere ventrikuläre Arrhythmien, Herzstillstand und Synkope beobachtet (siehe Abschnitt 4.4). Es wurde auch über tödliche Fälle berichtet. Eine Überdosierung kann ein bestehendes Brugada-Syndrom demaskieren.

Behandlung:

Im Falle einer Überdosierung sollte eine EKG-Überwachung auf QT-Intervall-Verlängerung eingeleitet werden.

Wenn ZNS-Symptome einer Überdosierung auftreten, kann Naloxon als Antidot verabreicht werden. Da die Wirkungsdauer von Loperamidhydrochlo­rid länger ist als die von Naloxon (1 bis 3 Stunden), kann eine wiederholte Behandlung mit Naloxon angezeigt sein. Daher sollte der Patient mindestens 48 Stunden lang engmaschig überwacht werden, um eine mögliche Depression des zentralen Nervensystems zu erkennen.

5.    

5.1     

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antidiarrhoikuma und intestinale

Antiphlogisti­ka/Antiinfekti­va, Motilitätshemmer

ATC Code: A07DA03

Loperamidhydrochlo­rid bindet an Opiatrezeptoren in der Darmwand, reduziert so die propulsive

Peristaltik, verlängert die intestinale Transitzeit und erhöht die Resorption von Wasser und

Elektrolyten. Loperamidhydrochlo­rid erhöht den Analsphinktertonus und reduziert dadurch Inkontinenz und Stuhldrang.

In einer randomisierten klinischen Doppelblindstudie an 56 Patienten mit akuter Diarrhöe, die Loperamid erhielten, wurde der Beginn der antidiarrhoischen Wirkung innerhalb einer Stunde nach einer Einzeldosis von 4 mg beobachtet. Klinische Vergleiche mit anderen Antidiarrhoika bestätigten diesen außergewöhnlich schnellen Wirkungseintritt von Loperamid.

5.2

5.2

Resorption

Loperamidhydrochlo­rid wird hauptsächlich von der Darmwand aufgenommen, aber auf Grund seines ausgeprägten First-Pass-Metabolismus liegt die systemische Bioverfügbarkeit nur bei etwa 0,3%.

Verteilung

Verteilungsstudien an Ratten haben eine hohe Affinität zur Darmwand mit bevorzugter Rezeptorbindung in der Längsmuskelschicht gezeigt. Die Plasmaprotein­bindung beträgt etwa 95%, hauptsächlich an Albumin. Nicht-klinischen Daten zufolge ist Loperamidhydrochlo­rid ein P-Glycoprotein-Substrat.

Biotransformation

Loperamidhydrochlo­rid unterliegt einer fast vollständigen Extraktion und Metabolisierung durch die Leber, wo es konjugiert und über die Galle ausgeschieden wird. Die oxidative N-Demethylierung ist der wichtigste Abbauweg von Loperamidhydrochlo­rid und wird hauptsächlich durch CYP3A4 und CYP2C8 herbeigeführt. Aufgrund des sehr hohen First-Pass-Effekts bleiben die Plasmaspiegel des unveränderten Wirkstoffes extrem niedrig.

Elimination

Die Plasmahalbwertszeit von Loperamidhydrochlo­rid im Menschen liegt zwischen 9 und 14 Stunden, im Mittel ungefähr bei 11 Stunden. Unverändertes Loperamid und die Hauptmetaboliten werden hauptsächlich mit den Fäzes ausgeschieden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Präklinische Effekte wurden nur bei ausreichender Aufnahme von Dosen, die über die maximale humantherapeutische Dosis hinausgingen, beobachtet und zeigten nur geringe Relevanz für die klinische Anwendung.

Nichtklinische In-vitro- und In-vivo-Auswertung zu Loperamidhydrochlo­rid zeigen weder innerhalb des therapeutisch relevanten Konzentration­sbereichs noch bei signifikanten Vielfachen dieses Bereichs (bis zum 47-fachen) signifikant elektrophysio­logische Wirkungen. Allerdings hat Loperamid in extrem hohen Konzentrationen, die mit Überdosierungen in Zusammenhang stehen (siehe Abschnitt 4.4), kardiale elektrophysio­logische Wirkungen, die in der Hemmung von Kalium-(hERG) und Natriumströmen und Arrhythmien bestehen.

Die Prüfung von Loperamid bzw. Loperamidoxid, einem Prodrug zu Loperamid, ergab keine Hinweise auf mutagene Wirkungen in In-vitro – und In-vivo -Tests.Karzino­genitätsstudi­en, die mit Loperamidhydrochlo­rid durchgeführt wurden, zeigten keinen Hinweis auf ein tumorigenes Potential.

In tierexperimentellen Studien zur Reproduktionsto­xizität wurden bei der Applikation maternal nicht toxischer Dosen keine toxikologisch relevanten Effekte auf Fertilität, embryofetale Entwicklung und Laktation beobachtet. Anhaltspunkte für teratogene Wirkungen wurden nicht festgestellt.

6.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1

Pullulan (aus Aureobasidium pullulans mit 10 bis 3000 kDa)

Mannitol (Ph.Eur.)

Natriumhydrogen­carbonat

Aspartam

Polysorbat 80

Pfefferminz-Aroma (76175–51 Peppermint flavour EssentialTM, Givaudan) (enthält Levomenthol)

6.2      

Nicht zutreffend.

6.3

3 Jahre

6.4

Dieses Arzneimittel erfordert keine besonderen Lagerungsbedin­gungen.

6.5

6. 6

6. 6

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Zur Entnahme der Lyophilisate zum Einnehmen aus der Blisterpackung:

Folie am Rand anheben. Folie vollständig abziehen. Lyophilisat zum Einnehmen aus der Blisterpackung kippen.

Nicht durch die Blisterpackung drücken.

7.

Klinge Pharma GmbH

Bergfeldstr. 9

83607 Holzkirchen

Deutschland

8.    

7004273.00.00

9.    

23. November 2021

10.    

August 2023