Info Patient Hauptmenü öffnen

LUTINUS 100 mg Vaginaltabletten - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - LUTINUS 100 mg Vaginaltabletten

1.  bezeichnung des arzneimittels

LUTINUS 100 mg Vaginaltabletten

2.  qualitative und quantitative zusammensetzung

1 Vaginaltablette enthält 100 mg Progesteron

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Vaginaltablette enthält etwa 760 mg LactoseMonohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Vaginaltablette

Weiße bis fast weiße konvexe und längliche Tablette mit den Einprägungen “FPI” auf der einen Seite und “100” auf der anderen Seite.

Im Lieferumfang ist ein Vaginalapplikator aus Polyethylen enthalten.

4.  klinische angaben

4.1  anwendungsgebiete

LUTINUS dient zur Unterstützung der Lutealfunktion im Rahmen einer Assistierten Reproduktionsthe­rapie (ART).

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Erwachsene

LUTINUS wird, beginnend am Tag der Oozyten-Entnahme, in einer Dosierung von 3 x täglich 100 mg vaginal verabreicht. Nach Feststellung der klinischen Schwangerschaft sollte die Behandlung mit LUTINUS für 30 Tage fortgesetzt werden.

Kinder und Jugendliche

Es gibt keine Indikation für die Anwendung von LUTINUS bei Kindern und Jugendlichen.

Ältere Patienten

Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung bei Patientinnen über 65 Jahre vor.

Anwendung bei besonderen Patientengruppen

Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von LUTINUS bei Patientinnen mit Leberund Nierenfunktion­sstörungen vor.

Art der Anwendung

LUTINUS wird mithilfe des mitgelieferten Applikators in die Vagina eingeführt.

4.3    gegenanzeigen

LUTINUS darf nicht angewendet werden bei:

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile vaginalen Blutungen unbekannter Ursache verhaltenem Abort oder ektoper Schwangerschaft schwerer Funktionsstörung oder Erkrankung der Leber bestehendem oder vermutetem Brustkrebs oder Krebs der weiblichen Geschlechtsorgane einer bestehenden oder vorangegangenen aktiven arteriellen oder venösen Thromboembolie einer bestehenden oder vorangegangenen schweren Thrombophlebitis Porphyrie

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Bei Verdacht auf eine der folgenden Erkrankungen muss die Therapie mit LUTINUS abgebrochen werden: Myokardinfarkt, zerebrovaskuläre Störungen, arterielle oder venöse Thromboembolie (venöse Thromboembolie oder Lungenembolie), Thrombophlebitis oder retinale Thrombose.

Bei Patientinnen mit leichter bis mäßiger Leberfunktion­sstörung ist das Arzneimittel mit Vorsicht anzuwenden.

Patientinnen mit Depressionen in der Vorgeschichte sind sorgfältig zu überwachen. Bei Verschlechterung der Symptomatik ist ein Therapieabbruch zu erwägen.

Progesteron kann eine Flüssigkeitsre­tention hervorrufen. Daher sollten Patientinnen mit Erkrankungen, die hierdurch beeinflusst werden können (z.B. Epilepsie, Migräne, Asthma, Herz- oder Niereninsuffi­zienz), sorgfältig überwacht werden.

Bei einer kleinen Anzahl von Patientinnen unter Östrogen-GestagenKombi­nationsarznei­mitteln wurde eine Abnahme der Insulinsensitivität und dadurch der Glukosetoleranz beobachtet. Die Ursache für diese Abnahme ist nicht bekannt. Daher sollten Patientinnen mit Diabetes mellitus während der Progesteron-Therapie sorgfältig überwacht werden.

Ebenso können Sexualsteroide das Risiko von retinalen Gefäßläsionen erhöhen. Daher ist besondere Vorsicht bei Patientinnen >35 Jahre, Raucherinnen und Patientinnen mit Atherosklerose-Risiko geboten. Bei transienten ischämischen Attacken, plötzlichem Auftreten schwerer Kopfschmerzen oder Sehstörungen, verursacht durch Papillenödem oder Retinablutung, muss die Anwendung beendet werden.

Eine plötzliche Beendigung der Progesteronbe­handlung kann Angstgefühle, Stimmungsschwan­kungen und erhöhte Anfallsneigung hervorrufen.

Vor Therapiebeginn mit LUTINUS sollten die Gründe für die Infertilität der Patientin und ihres Partners angemessen festgestellt werden.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen arzneimittel, die zu einer induktion des hepatischen cytochrom-p450-3a4-systems führen [z.b. rifampicin, carbamazepin oder pflanzliche arzneimittel mit johanniskraut (hypericum perforatum)] können die eliminationsrate von progesteron verstärken und dadurch die bioverfügbarkeit verringern.

Dagegen können Ketoconazol und andere Inhibitoren des Cytochrom-P450–3A4-Systems die Eliminationsrate verringern und dadurch die Bioverfügbarkeit von Progesteron erhöhen.

Die Auswirkungen einer gleichzeitigen Gabe von Vaginaltherapeutika zur Einführung in die Vagina auf die Progesteron-Freisetzung durch LUTINUS wurden nicht untersucht. Es wird jedoch nicht empfohlen, LUTINUS mit anderen vaginal zu verabreichenden Arzneimitteln (z.B. Fungiziden) anzuwenden, da dies die Freisetzung und Resorption aus der Vaginaltablette beeinflussen kann.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft :

LUTINUS Vaginaltabletten sind nur im ersten Trimester der Schwangerschaft im Rahmen einer Assistierten Reproduktionsthe­rapie (ART) anzuwenden.

Es liegen nur begrenzte und nicht aussagekräftige Daten über das Risiko kongenitaler Anomalien einschließlich genitaler Anomalien bei Kindern beiderlei Geschlechts infolge intrauteriner Exposition während der Schwangerschaf­t vor.

In der Pivotal-Studie betrug die Rate der fetalen Anomalien nach 10-wöchiger Anwendung von 3 x täglich LUTINUS 100 mg 4,5%. Insgesamt wurden bei 404 Patientinnen 7 Fälle mit fetaler Anomalie (Ösophagusfistel, unterentwickeltes rechtes Ohr und Hypospadie, kleine Aorta/ Herzklappenre­gurgitation/ Septumdeviation, Handdeformation, Gaumenspalte/ Lippenspalte, Hydrocephalus und Holoprosenzephalie/ Proboscis/ Polydaktylie) festgestellt. Die Rate der fetalen Anomalien, die in der klinischen Studie beobachtet wurde, ist vergleichbar mit den Raten der fetalen Anomalien in der Durchschnittsbevölke­rung. Die Gesamtexposition ist jedoch zu gering, um daraus Rückschlüsse zu ziehen.

Während der Pivotal-Studie betrugen die Spontanabort- und ektopen Schwangerschaf­tsraten, die in Zusammenhang mit LUTINUS 100 mg (3 x täglich) auftraten, 5,4% bzw. 1%.

Stillzeit :

Da Progesteron in der Muttermilch nachgewiesen wurde, sollte LUTINUS während der Stillzeit nicht angewendet werden.

4.7  auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und das bedienen von maschinen

LUTINUS hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Da Progesteron Schläfrigkeit und/oder Schwindel bewirken kann, sollten das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen mit Vorsicht erfolgen.

4.8    nebenwirkungen

Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen bei IVF-Patientinnen, die in klinischen Studien mit LUTINUS behandelt wurden, waren Kopfschmerzen (1,5 %),

vulvovaginale Beschwerden (1,5 %) und Gebärmutterkrämpfe (1,4 %). In der nachfolgenden Tabelle sind die wichtigsten im Rahmen von klinischen Studien mit LUTINUS bei Frauen aufgetretenen Nebenwirkungen nach Organklassen und Häufigkeitsgrad gegliedert.

Organklasse

Häufig

(≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich

(≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) 

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Schwindel, Schlaflosigkeit

Fatigue

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Aufgetriebenes Abdomen, Bauchschmerzen, Übelkeit

Diarrhoe, Obstipation

Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Urtikaria, Hautausschlag

Überempfindlichke­itsre aktionen

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gebärmutterkrämpfe

Vulvovaginale Beschwerden*, Vaginalmykose, Beschwerden in den Brüsten, Genitaler Pruritus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Peripheres Ödem

* Vulvovaginale Beschwerden wie vulvovaginaler Schmerz, vaginales Brennen, vaginaler Ausfluss, vulvovaginale Trockenheit und vaginale Blutungen wurden nach der Anwendung von LUTINUS mit einer kumulativen Häufigkeit von 1,5 % berichtet.

Brustbeschwerden wie Schmerzen, Schwellungen und Spannungsgefühl in den Brüsten wurden im Rahmen von klinischen Studien als Einzelfälle mit einer kumulativen Häufigkeit von 0,4 % berichtet.

Postmarketing-Daten

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Hohe Dosen von Progesteron können Benommenheit hervorrufen.

Bei einer Überdosierung muss die Therapie mit LUTINUS beendet werden und eine adäquate symptomatische und unterstützende Behandlung erfolgen.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Sexualhormone und Modulatoren des Genitalsystems;

Gestagene; Pregnen-4-Derivate

ATC-Code: G03DA04.

Wirkmechanismus

Progesteron ist ein natürlich vorkommendes Steroid, das von Ovar, Plazenta und Nebenniere sezerniert wird. Unter dem Einfluss ausreichend großer Mengen an Östrogen wandelt Progesteron ein proliferiertes Endometrium in ein sekretorisches um. Progesteron ist notwendig zur Steigerung der endometrialen Rezeptivität für die Implantation des Embryos. Nach der Embryoimplantation dient Progesteron zur Aufrechterhaltung der Schwangerschaft.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Schwangerschaf­tsraten und Lebendgeburtenraten nach 10-wöchiger Unterstützung der Lutealfunktion mit LUTINUS 100 mg (3 x täglich) (N=390) bei Patientinnen mit erfolgreichem Embryotransfer in der klinischen Studie Phase III lagen bei 44% (95% CI 38,9; 48,9) bzw. 39,5% (95% CI 34,6; 44,5).

5.2  Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die Gabe von LUTINUS Vaginaltabletten bei 12 gesunden prämenopausalen Frauen führte zu erhöhten Progesteron-Serumkonzentra­tionen. Am ersten Behandlungstag betrug der mittlere Cmax 19,8 ± 2,9 ng/ml mit Tmax 17,3 ± 3,0 Stunden nach 3 x täglicher Verabreichung von LUTINUS im Abstand von 8 Stunden.

Nach Mehrfachgabe wurden Steady-state-Konzentrationen ca. 1 Tag nach Beginn der Behandlung mit LUTINUS erreicht. Talspiegel von 10,9 ± 2,7 ng/ml mit einem AUC0–24 von 436 ± 43 ng*Std/ml wurden an Tag 5 beobachtet.

Verteilung

Progesteron ist zu 96% bis 99% an Serum-Proteine gebunden, hauptsächlich an SerumAlbumin und Kortikosteroid-bindendes Globulin.

Biotransformation

Progesteron wird hauptsächlich in der Leber zu Prägnandiolen und Prägnanolonen metabolisiert, die wiederum in der Leber zu Glucuronid- und Sulfatmetaboliten konjugiert werden. Die biliär ausgeschiedenen Progesteron-Metabolite können im Darm dekonjugiert und weiter im Darm durch Reduktion, Dehydroxylierung und Epimerisierung metabolisiert werden.

Elimination

Progesteron wird über die Niere und die Galle eliminiert. Nach Injektion von radioaktiv markiertem Progesteron werden 50 – 60% der Metaboliten über die Niere ausgeschieden; ca. 10% der Exkretion erfolgt biliär und mit den Fäces. Die Gesamt-Wiederfindungsrate des radioaktiv markierten Progesterons beträgt 70% der verabreichten Dosis. Lediglich ein kleiner Teil des unveränderten Progesterons wird biliär eliminiert.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Progesteron ist ein bei Mensch und Tier natürlich vorkommendes steroidales Sexualhormon ohne bekannte toxikologische Wirkungen. Daher wurden außer Studien zur lokalen Toleranz und Hautsensibili­sierung keine Toxizitätsstudien mit LUTINUS durchgeführt.

Bei Kaninchen erwies sich die vaginale Verabreichung von LUTINUS 2 x täglich über max. 90 Tage als nicht-reizend, bei Meerschweinchen als nicht-sensibilisierend.

6.  pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Hochdisperses Siliciumdioxid

Lactose-Monohydrat

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Povidon K29/32

Adipinsäure

Natriumhydrogen­carbonat

Natriumdodecyl­sulfat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

6.2   inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen hinsichtlich der Temperatur erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Aluminium/Aluminium-Blister mit 3 Vaginaltabletten.

1 Packung enthält:

21 oder 90 Vaginaltabletten sowie jeweils 1 Vaginalappli­kator.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6  besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.  inhaber der zulassung

Ferring GmbH

Wittland 11

24109 Kiel

Mitvertreiber

Ferring Arzneimittel GmbH

Fabrikstraße 7

24103 Kiel

Telefon 0431/5852 0

Telefax 0431/5852 74

8.  zulassungsnummer

73488.00.00

9.  DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

26.04.2010 / 13.01.2015

10.  stand der information

April 2023

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: