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Mycobutin 150 mg Hartkapsel - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Mycobutin 150 mg Hartkapsel

1.    bezeichnung des arzneimittels

Mycobutin 150 mg Hartkapseln

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

1 Hartkapsel enthält 150 mg Rifabutin.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsform

Hartkapsel

Rot-braune Hartkapsel gefüllt mit violettem Pulver

4.    klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

Mycobutin wird angewendet zur:

– Prophylaxe von Infektionen durch Mycobacterium avium complex (MAC) in HIV-

Patienten mit CD4-Zellzahl von weniger als 50/mm3.

– Behandlung von MAC-Infektionen, immer in Kombination mit weiteren antimykobakte­riellen Arzneimitteln.

– Behandlung von Tuberkulose, immer in Kombination mit anderen Tuberkulostatika, die nicht zur Rifamycin-Gruppe gehören.

Die allgemein anerkannten Richtlinien zum angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen und speziell antimykobakte­riellen Wirkstoffen bei der Prophylaxe und Behandlung mykobakterieller Infektionen sind zu beachten (Siehe Abschnitt 4.4).

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Erwachsene

Mycobutin als Monotherapie:

– Zur Prophylaxe einer MAC-Infektion bei HIV-Patienten:

300 mg Rifabutin (2 Hartkapseln) täglich.

Mycobutin in der Kombinationsthe­rapie:

Behandlung einer MAC-Infektion:

300 mg (2 Hartkapseln) täglich bis zu 6 Monate nach Erreichen negativer Kulturen.

– Behandlung von Tuberkulose:

Erwachsene: 300 mg Rifabutin (2 Hartkapseln) täglich.

Eine Dosisanpassung von Mycobutin kann bei HIV-Patienten, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, insbesondere wenn diese Ritonavir oder Cobicistat enthält, erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.5).

Kinder und Jugendliche

Zur Anwendung von Mycobutin bei Kindern und Jugendlichen sind derzeit keine ausreichenden Daten vorhanden.

Ältere Patienten

Für ältere Patienten wird keine Dosisanpassung empfohlen.

Leberinsuffizienz

Eine leichte bis mäßige Verschlechterung der Leberwerte erfordert keine Dosiseinschränkung. Bei Patienten mit schweren Leberschäden kann eine Dosisreduktion auf 150 mg Rifabutin einmal täglich notwendig sein.

Niereninsuffi­zienz

Eine leichte bis mäßig eingeschränkte Nierenfunktion erfordert keine Dosisanpassung. Schwere Nierenfunktion­sstörungen (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) erfordern eine Dosisreduktion auf 150 mg Rifabutin einmal täglich.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Mycobutin kann als tägliche Einzeldosis unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Einnahme von Mycobutin sollte jeden Tag ungefähr zur gleichen Tageszeit erfolgen, sodass der Abstand zwischen den Einzeldosen etwa 24 Stunden beträgt.

4.3    gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Rifamycine (z. B. Rifampicin) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– Mycobutin darf bei Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen wie Verschlussikterus, aktiver Leberzirrhose und akuter Hepatitis nicht angewendet werden.

– Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin und Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel (600 mg zweimal täglich) ist kontraindiziert wegen erhöhter Serumkonzentra­tionen von Rifabutin und des Risikos von Nebenwirkungen, einschließlich Uveitis (siehe Abschnitt 4.5). Zur Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik von HIV- und HCV-Proteaseinhibitoren in Kombination mit Rifabutin siehe Abschnitt 4.5 und die entsprechenden Fachinformationen der gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibi­toren.

– Gleichzeitige Anwendung mit Sofosbuvir/ Velpatasvir, Sofosbuvir/ Velpatasvir/ Voxilaprevir und Sofosbuvir/ Ledipasvir.

– Gleichzeitige Anwendung mit Emtricitabin/ Rilpivirin/ Tenofoviralafe­namid,

– Gleichzeitige Anwendung mit Emtricitabin/ Rilpivirin/ Tenofovirdiso­proxil,

Gleichzeitige Anwendung von Rilpivirin enthaltender Depot-Injektionssus­pension (siehe Abschnitt 4.5).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Bevor die Anwendung von Mycobutin zur Prophylaxe begonnen wird, sollte ausgeschlossen werden, dass eine aktive Infektion durch Mycobacterium tuberculosis oder andere Mykobakterien vorliegt.

Mycobutin kann eine rot-orange Färbung des Urins hervorrufen. Auch Haut und Körperaussche­idungen können gefärbt werden. Kontaktlinsen, insbesondere weiche, können dauerhaft gefärbt werden.

Während der Behandlung mit Rifabutin wird empfohlen, die Zahl der Leukozyten und Thrombozyten sowie die Leberenzyme regelmäßig zu überwachen.

Die Behandlung muss gegebenenfalls abgebrochen werden, wenn dauerhaft signifikante Veränderungen dieser Laborparameter auftreten.

Wenn Rifabutin in Kombination mit Arzneimitteln, die die Plasmakonzentra­tionen von Rifabutin erhöhen können, wie zum Beispiel Atazanavir, Ritonavir, Clarithromycin oder Fluconazol gegeben wird (siehe Abschnitt 4.5), sollten die Patienten hinsichtlich einer möglicherweise auftretenden Uveitis sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.8). Bei Verdacht auf Uveitis sollte ein Augenarzt hinzugezogen und, falls erforderlich, die Behandlung mit Rifabutin eingestellt werden.

Rifabutin ist ein CYP450 3A Induktor. Daher wird die gleichzeitige Anwendung mit antiretroviralen Arzneimitteln, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Bictegravir, orales Rilpivirin oder Doravirin und Arzneimitteln gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV), einschließlich, aber nicht beschränkt auf Sofosbuvir (allein), aufgrund der erwarteten Abnahme der Plasmakonzentra­tionen der antiretroviralen Arzneimittel und der Anti-HCV-Arzneimittel, die zu einem Verlust des virologischen Ansprechens und einer möglichen Resistenzentwic­klung führen kann, nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Rifabutin kann die Plasmakonzentra­tionen von Cobicistat und Elvitegravir verringern. Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin mit Cobicistat und Elvitegravir wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5 und entsprechende Fachinformationen von Cobicistat und Elvitegravir).

Für weitere Anwendungsempfeh­lungen beachten Sie bitte die neuesten Fachinformationen der antiretroviralen Medikamente oder wenden Sie sich an den jeweiligen Hersteller.

Die Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva kann während der Behandlung mit Rifabutin herabgesetzt sein. Die Patientinnen sollten daher angewiesen werden, andere schwangerschaf­tsverhütende Maßnahmen zu ergreifen (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Anwendung von nahezu allen Antibiotika, einschließlich Rifabutin, wurde über das Auftreten von Clostridioides-difficile -assoziierten Diarrhöen (CDAD) berichtet. Von der Ausprägung her reichten diese von leichtem Durchfall bis hin zu einer Kolitis mit letalem Ausgang. Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora, was zu einer Überwucherung mit C. difficile führen kann. Eine CDAD muss daher bei allen den Patienten in Erwägung gezogen werden, bei denen nach einer Antibiotikaan­wendung eine Diarrhö auftritt. Hierbei ist eine sorgfältige

medikamentöse Anamnese durchzuführen, da eine CDAD bis zu 2 Monate nach Durchführung einer Antibiotikatherapie auftreten kann.

Im Zusammenhang mit Antituberkulose-Medikamenten wurde über schwere kutane Nebenwirkungen (SCARs), wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Sollten Patienten eine Hautreaktion entwickeln, sollten diese engmaschig überwacht sowie bei Fortschreiten der Läsionen das mutmaßlich damit im Zusammenhang stehende Arzneimittel abgesetzt werden. Die Identifizierung des bestimmten Medikaments ist schwierig, da mehrere Antituberkulose-Medikamente gleichzeitig verschrieben werden können. Insbesondere kann beim DRESS-Syndrom, einem multisystemischen, möglicherweise lebensbedrohlichen SCAR, die Zeit bis zum Auftreten der ersten Symptome verlängert sein.

DRESS ist eine klinische Diagnose und das klinische Erscheinungsbild bleibt die Grundlage für die Entscheidungsfin­dung. Ein frühzeitiges Absetzen des verdächtigen Medikaments ist aufgrund der Sterblichkeit sowie der Organbeteiligung (z. B. Leber, Knochenmark oder Niere) des Syndroms unerlässlich.

Mycobutin enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Hartkapsel, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Rifabutin induziert Enzyme der Cytochrom-450–3A-Unterfamilie. Dadurch kann der Metabolismus anderer Stoffe, die über dieses Enzymsystem verstoffwechselt werden, beschleunigt und deren Wirkung vermindert bzw. verkürzt werden. Bei Stoffen mit enger therapeutischer Breite ist nach Beginn und nach Absetzen einer Rifabutin-Therapie die Dosierung anzupassen.

Rifabutin ist ein milder bis moderater P-Glykoprotein (P-gp)-Induktor und kann die Absorption und die Distribution von P-gp-Substraten ändern.

Einige Wirkstoffe, die das CYP3A-Isoenzym hemmen, können die Plasmakonzentration von Rifabutin signifikant erhöhen. Daher ist eine sorgfältige Überwachung auf Rifabutin-assoziierte unerwünschte Ereignisse bei Patienten, die ebenfalls CYP3A-Inhibitoren wie Ritonavir, Cobicistat, Fluconazol und Clarithromycin erhalten, erforderlich. Eine Dosisanpassung von Rifabutin kann bei Patienten, die gleichzeitig CYP3A-Inhibitoren erhalten, erforderlich sein.

Um mögliche Interaktionen mit Antazida zu vermeiden, sollten diese frühestens 3 Stunden nach der Gabe von Mycobutin eingenommen werden.

Daneben kann Rifabutin auch die Aktivität von Analgetika, Antikoagulanzien, Kortikosteroiden, Ciclosporin, Cotrimoxazol, Digitalis (außer Digoxin), Dapson, oralen Antidiabetika, Opiaten, Phenytoin und Chinidin vermindern.

Die folgende Tabelle fasst die potentiellen Wechselwirkungen von Rifabutin zusammen. Diese Liste der Wechselwirkungen mit Rifabutin ist nicht als vollständig anzusehen. Vielmehr stellt sie eine Auswahl bestimmter Wirkstoffgruppen mit potentiell klinisch bedeutsamen Wechselwirkun­gen dar.

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

Antiretrovirale Mittel

Atazanavir

2,1-facher Anstieg der AUC,

1,2-facher Anstieg von Cmax

Keine signifikanten Veränderungen in der Kinetik

Eine Verringerung der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich wird empfohlen. Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Atazanavir/ Ritonavir

48 % Anstieg der AUC,

149 % Anstieg von Cmax von Rifabutin

990 % Anstieg der AUC,

677 % Anstieg von Cmax von 25-O-Desacetylrifabutin

Keine signifikanten Veränderungen der Kinetik

Eine Verringerung der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich wird empfohlen. Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Bictegravir/ Tenofoviralafen amid/ Emtricitabin

Wechselwirkung nicht untersucht

Bictegravir:

38 % Abnahme der AUC,

56 % Abnahme von Cmin,

20 % Abnahme von Cmax

Tenofoviralafe­namid: Wechselwirkung nicht untersucht

Erwartet: Abnahme der Plasmakonzentration (Induktion von P-gp)

Emtricitabin:

Wechselwirkung nicht untersucht

Obwohl nicht untersucht, wird die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin mit Bictegravir/ Emtricitabin/ Tenofoviralafenamid aufgrund einer erwarteten Abnahme von

Tenofoviralafenamid zusätzlich zur berichteten Reduktion von Bictegravir nicht empfohlen.

Cobicistat

Keine signifikante Veränderung der Rifabutin-Kinetik

Keine signifikanten Veränderungen von AUC und Cmax

Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin und Cobicistat wird nicht empfohlen

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

5,25-facher Anstieg der AUC, 3,8-facher Anstieg von Cmax von 25-O-Desacetylrifabutin

66 % Abnahme von Cmin

(siehe Abschnitt 4.5 und entsprechende Fachinformationen von Cobicistat).

Darunavir/ Ritonavir

Keine signifikante Veränderung der Rifabutin-Kinetik#

881 % Anstieg der AUC,

377 % Anstieg von Cmaxvon25-O-Desacetylrifabutin

57 % Anstieg der AUC, 42 % Anstieg von Cmax von Darunavir

66 % Anstieg der AUC, 68 % Anstieg von Cmax von Ritonavir

Eine Verringerung der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich wird empfohlen. Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden.

Didanosin

Keine signifikanten Veränderungen der Kinetik

Keine signifikanten Veränderungen in der Steady-State-Kinetik

Keine Dosisanpassung erforderlich

Dolutegravir

Dolutegravir/ Rilpivirin

Keine signifikanten Veränderungen der Kinetik im SteadyState

Dolutegravir:

Keine signifikante Änderung der Steady-State-Kinetik von

Dolutegravir

Rilpivirin (50 mg): 16 % Anstieg der AUC, keine signifikante Änderung von Cmin, 43 % Anstieg von Cmax im Vergleich zu 25 mg Rilpivirin einmal täglich alleine

Keine Dosisanpassung von Rifabutin erforderlich

Die gleichzeitige Anwendung mit Dolutegravir/ Rilpivirin kann die Rilpivirin-Plasmakonzentration signifikant erniedrigen. Eine Rilpivirin-Dosisanpassung kann erforderlich sein. Die Fachinformation von Dolutegravir/ Rilpivirin sollte zu Rate gezogen werden.

Doravirin

Wechselwirkung nicht untersucht.

Keine Veränderung von Cmax,

50 % Abnahme der AUC,

68% Abnahme von Cmin

Wenn die gleichzeitige Anwendung erforderlich ist, sollte die Doravirindosis erhöht werden, wie in der Fachinformation von Doravirin-haltigen Produkten ausgewiesen.

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

Efavirenz

38 % Abnahme der AUC,

32 % Abnahme von Cmax,

Keine signifikanten Veränderungen in der Kinetik

Erhöhung der Tagesdosis von Rifabutin um 50 %

Elvitegravir/ Cobicistat

Keine signifikanten Veränderungen der Rifabutin-Kinetik##

525 % Anstieg der AUC,

384 % Anstieg von Cmaxvon25-O-Desacetylrifabutin

Elvitegravir:

Keine Veränderung außer 67% Abnahme von Cmin

Cobicistat:

Keine Veränderung der Cobicistat-Exposition außer 66 % Abnahme von Cmin

Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin und Elvitegravir/ Cobicistat wird aufgrund einer erwarteten Abnahme der Elvitegravir-Exposition nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und entsprechende Fachinformationen von Elvitegravir/ Cobicistat).

Emtricitabin/ Tenofovirdisopr oxil

Wechselwirkung nicht untersucht.

Emtricitabin: Wechselwirkung nicht untersucht.

Tenofovirdiso­proxil:

Wechselwirkung nicht untersucht.

Erwartet: Abnahme der Plasmakonzentration von Tenofovir (P-gp Induktion).

Die gleichzeitige Anwendung von Emtricitabin/ Tenofovirdisproxil und Rifabutin wird nicht empfohlen.

Emtricitabin/ Rilpivirin/ Tenofoviralafen amid

Emtricitabin/ Rilpivirin/ Tenofovirdisopr oxil

Keine signifikante Veränderung der Kinetik

Rilpivirin (25 mg): 42 % Abnahme der AUC,

48 % Abnahme der Cmin,

31 % Abnahme der Cmax

Rilpivirin (50 mg):

AUC: 16 % Anstieg der AUC, keine signifikante

Veränderung von Cmin, 43 % Anstieg von Cmax im Vergleich zu 25 mg Rilpivirin täglich alleine

Die gleichzeitige Anwendung von Odefsey (Emtricitabin/ Rilpivirin/ Tenofoviralafe­namid) und Rifabutin ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Die gleichzeitige Anwendung von Eviplera (Emtricitabin/ Rilpivirin/ Tenofovirdiso­proxil) und Rifabutin ist

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

Tenofoviralafe­namid/ Tenofovirdiso­proxil: Wechselwirkungen wurden nicht untersucht (P-gp Induktion).

Emtricitabin: Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.

kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Etravirin

Keine signifikanten Veränderungen der Rifabutin-Kinetik

37 % Abnahme der AUC,

37 % Abnahme von Cmax,

35 % Abnahme von Cmin

Keine Dosisanpassung von Rifabutin notwendig, wenn Etravirin nicht gleichzeitig mit einem geboosterten Proteaseinhibitor (PI) (z. B. Ritonavir) angewendet wird. Es wurde keine Wechselwirkun­gsstudie zur Anwendung von Etravirin zusammen mit einem geboosterten PI durchgeführt.

Die Kombination von Etravirin mit einem geboosterten ProteaseInhibitor (PI) und Rifabutin sollte mit Vorsicht angewendet werden, da das Risiko einer Verringerung der Etravirin-Exposition und der Erhöhung der 25-O-Desacetyl-Rifabutin-Exposition besteht. Die engmaschige Überwachung des virologischen Ansprechens und Rifabutin-assoziierter Nebenwirkungen wird empfohlen.

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

Fosamprenavir/ Ritonavir

64 % Anstieg der AUC

35 % Anstieg der AUC, 36 % Anstieg von Cmax, keine Auswirkungen auf Cmax (Amprenavir)

Eine Verringerung der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich wird empfohlen.

Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden.

Indinavir

173 % Anstieg der AUC,

134 % Anstieg von Cmax

34 % Abnahme der AUC,

25 % Abnahme von Cmax

Eine Verringerung der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich und eine Erhöhung der Indinavir-Dosis auf 1 000 mg alle 8 Stunden bei gleichzeitiger Anwendung von Rifabutin und Indinavir wird empfohlen.

Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden.

Lopinavir/ Ritonavir

5,7-facher Anstieg der AUC,

3,4-facher Anstieg von Cmax

Keine signifikante Veränderung der Kinetik von Lopinavir

Eine Verringerung der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich wird empfohlen. Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden. Eine weitere Dosisreduktion von Rifabutin kann notwendig werden.

Maraviroc

Wechselwirkung nicht untersucht.

17 % Abnahme der AUC,

21 % Abnahme von Cmax,

30 % Abnahme von Cmin

Keine Dosisanpassung von Rifabutin erforderlich.

Eine Dosisanpassung von Maraviroc kann

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

erforderlich sein. Die Fachinformation von Maraviroc sollte zu Rate gezogen werden.

Nevirapin

17 % Anstieg der AUC,

28 % Anstieg der Cmax,

24 % Anstieg der AUC,

29 % Anstieg von Cmaxvon25-O-Desacetyl-Rifabutin

Keine signifikanten Veränderungen in der Kinetik

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Es wurden keine signifikanten Auswirkungen auf die Mittelwerte der pharmakokinetischen Parameter von Rifabutin und Nevirapin beobachtet. Jedoch kann es wegen einer hohen interindividuellen Variabilität bei einigen Patienten zu einem beträchtlichen Anstieg der RifabutinKonzen­tration und einem daraus resultierenden erhöhten Risiko einer RifabutinToxizität kommen. Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung ist Vorsicht geboten.

Rilpivirin (25 mg)

Rilpivirin (600/ 900 mg Depot-Injektionssuspe nsion)

Keine signifikanten Veränderungen der

Kinetik von

Rifabutin und 25-O-Desacetyl-Rifabutin

42% Abnahme der AUC,

31% Abnahme von Cmax,

48% Abnahme von Cmin

Eine Dosisanpassung von Rilpivirin kann notwendig sein. Die Rilpivirin-Fachinformation sollte zu Rate gezogen werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin und Rilpivirin Depot-

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

Injektionssus­pension ist kontra-indiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Ritonavir

4-facher Anstieg der AUC, 2,5-facher Anstieg von Cmax

Wechselwirkung nicht untersucht.

Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir als antivirales Arzneimittel ist kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Bei Komedikation mit Ritonavir kann das Risiko von Nebenwirkungen, einschließlich Uveitis, erhöht sein. Wenn ein Proteasehemmer bei einem Patienten unter Rifabutin-Therapie erforderlich ist, sollte ein anderes Medikament als Ritonavir ausgewählt werden.

Raltegravir

Wechselwirkung nicht untersucht.

19 % Anstieg der AUC, 39 % Anstieg von Cmax, 20 % Abnahme von Cmin

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Saquinavir/ Ritonavir

Rifabutin:

86 % Anstieg von Cmax,

53 % Anstieg der AUC

Rifabutin +

25-O-

Desacetylrifabutin

Metabolit:

130 % Anstieg von Cmax,

134 % Anstieg der AUC

15 % Abnahme von Cmax,

13 % Abnahme der AUC

Eine Verringerung der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich wird empfohlen.

Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden. Eine weitere Dosisreduktion von Rifabutin kann notwendig werden.

Tipranavir/ Ritonavir

190 % Anstieg der AUC,

Keine signifikante Veränderung der Kinetik von Tipranavir

Eine Verringerung der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich wird

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

70 % Anstieg von Cmax von Rifabutin

21-facher Anstieg der AUC

3,2-facher Anstieg der Cmax von 25-O-Desacetyl-Rifabutin

empfohlen. Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden.

Zidovudin

Keine signifikanten Veränderungen der Kinetik

Ca. 32 % Abnahme von

Cmax und AUC

Eine große kontrollierte klinische Studie hat gezeigt, dass diese Veränderungen ohne klinische Relevanz sind.

Antivirale Mittel 1

(für Hepatitis C)

Sofosbuvir

Wechselwirkung nicht untersucht.

36 % Abnahme von Cmax,

24 % Abnahme der AUC

Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin und Sofosbuvir (allein) wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4.).

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Sofosbuvir/ Ledipasvir

Wechselwirkung nicht untersucht.

Sofosbuvir:

36 % Abnahme von Cmax,

24 % Abnahme der

AUC

Ledipasvir:

Wechselwirkung nicht untersucht.

Erwartet: Abnahme der Plasmakonzentra­tionen von Ledipasvir.

Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Sofosbuvir/

Velpatasvir

Wechselwirkung nicht untersucht.

Sofosbuvir:

36 % Abnahme von Cmax,

24 % Abnahme der AUC

Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

Velpatasvir:

Wechselwirkung nicht untersucht.

Erwartet: Abnahme der Konzentration von Velpatasvir

Sofosbuvir/

Velpatasvir/

Voxilaprevir

Wechselwirkung nicht untersucht.

Sofosbuvir:

36 % Abnahme von Cmax,

24 % Abnahme der AUC

Velpatasvir und

Voxilaprevir:

Wechselwirkung nicht untersucht.

Erwartet: Abnahme der Konzentrationen von Velpatasvir und

Voxilaprevir

Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Antimykotika

Fluconazol

88 % Anstieg von Cmax,

82 % Anstieg der AUC

Keine signifikante Änderung der

Plasmakonzentration im Steady State

Die Patienten, die gleichzeitig Rifabutin und Fluconazol erhalten, sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Reduzieren der Rifabutin-Dosis auf 150 mg täglich oder unterbrechen der Anwendung von Rifabutin, wenn Verdacht auf Toxizität besteht.

Itraconazol

Wechselwirkung nicht untersucht.

70 % bis

75 % Abnahme von Cmax und AUC

Da sich die Bioverfügbarkeit von Itraconazol und

Hydroxy-Itraconazol in Interaktionsstudien mit Rifabutin stark

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

verringerte und mit einem Verlust der Wirksamkeit einher ging, wird die gleichzeitige Anwendung mit Rifabutin nicht empfohlen.

Ein Fallbericht deutet auf eine kinetische Interaktion mit Itraconazol hin, die sich in einer Erhöhung der Serumspiegel von Rifabutin mit dem Risiko für die Entwicklung einer Uveitis manifestiert.

Ketoconazol

Wechselwirkung nicht untersucht.

Wechselwirkung nicht untersucht.

Erwartet: Abnahme der Bioverfügbarkeit von Ketoconazol (Induktion von CYP3A4)

Die gleichzeitige Anwendung ist nicht empfohlen, es sei denn der potenzielle Nutzen überwiegt die potenziellen Risiken. Wenn die gleichzeitige Anwendung klinisch gerechtfertigt ist, sollten die Patienten sorgfältig auf erhöhte Rifabutinwerte oder Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen und auf eine verminderte KetoconazolWir­ksamkeit überwacht werden.

Posaconazol

31 % Anstieg von Cmax,

72 % Anstieg der AUC

43 % Abnahme von Cmax,

49 % Abnahme der AUC

Bei gleichzeitiger Anwendung sollten die Plasmaspiegel von Rifabutin und Posaconazol kontrolliert und die Patienten engmaschig auf Rifabutin-

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

assoziierte Nebenwirkungen und eine verminderte Posaconazol-Wirksamkeit überwacht werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Posaconazol und Rifabutin wird nicht empfohlen, außer der Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko.

Voriconazol

195 % Anstieg von Cmax,

331 % Anstieg der AUC***

Rifabutin (einmal täglich 300 mg) verringerte Cmax und AUC von 200 mg Voriconazol zweimal täglich um 69 % bzw. 78 %. Bei gleichzeitiger Gabe mit Rifabutin erreichten Cmax und AUC von 350 mg Voriconazol zweimal täglich 96 % bzw. 68% des Niveaus, das bei alleiniger Gabe von 200 mg zweimal täglich erhalten wird. Bei einer Voriconazol-Dosis von 400 mg zweimal täglich waren Cmax und AUC 104 % bzw. 87 % höher als bei alleiniger Gabe von 200 mg Voriconazol zweimal täglich.

Bei einer positiven Nutzen-RisikoAbwägung kann Rifabutin zusammen mit Voriconazol gegeben werden, wenn die Erhaltungsdosis von Voriconazol auf 5 mg/kg KG i.v. alle 12 Stunden oder von 200 mg auf 350 mg oral alle 12 Stunden (Patienten unter 40 kg Körpergewicht: von 100 mg auf 200 mg oral alle 12 Stunden) erhöht wird. Die Fachinformation von Voriconazol sollte zu Rate gezogen werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin zusammen mit Voriconazol wird eine engmaschige Kontrolle des Blutbildes und der Nebenwirkungen von Rifabutin (z. B. Uveitis) empfohlen.

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

Anti-PCP ( Pneumocystis carinii pneumonia)

Dapson

Wechselwirkung nicht untersucht.

Ca. 27 % bis

40 % Abnahme der

AUC

Studie mit HIV-Patienten (schnelle und langsame Acetylierer)

Sulfamethoxazol

-Trimethoprim

Keine signifikanten

Veränderungen von Cmax und AUC

Ca. 15 % bis

20 % Abnahme der

AUC

In einer weiteren Studie bewirkte Trimethoprim (nicht Sulfamethoxazol) eine 14 % Abnahme der AUC und

6 % Abnahme der Cmax, was jedoch als klinisch nicht signifikant beurteilt wurde.

Anti-MAC ( Mycobacterium-avium -intracellulare-Komplex)

Azithromycin

Keine pharmakokinetischen Interaktionen

Keine pharmakokinetischen Interaktionen

Clarithromycin

Ca. 77 % Anstieg der AUC

Ca. 50 % Abnahme der AUC

Die Patienten sollten engmaschig auf Rifabutin-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Bei Verdacht auf Toxizität die Dosis auf 150 mg täglich reduzieren oder die Anwendung von Rifabutin aussetzen. Eine alternative Behandlung von Clarithromycin sollte bei der Behandlung von Patienten, die Rifabutin erhalten, in Betracht gezogen werden.

Tuberkulostatika

Bedaquilin

Wechselwirkung nicht untersucht.

Keine Veränderungen der Bedaquilin-Kinetik

40 % Anstieg der Gesamtexposition

Die gleichzeitige Anwendung von Rifamycinen (z. B. Rifampin, Rifapentin und Rifabutin) mit

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

(AUC0-∞) der M2– und etwa 200 % Anstieg der Spitzenkonzen­trationen der M3-Metaboliten von Bedaquilin.

Bedaquilin sollte vermieden werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung beider Arzneimittel müssen Patienten auf Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Verabreichung von Bedaquilin überwacht werden.

Ethambutol

Wechselwirkung nicht untersucht.

Keine signifikante Änderung von AUC oder Cmax

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Isoniazid

Wechselwirkung nicht untersucht.

Die Pharmakokinetik ist unverändert.

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Pyrazinamid

Keine signifikanten

Veränderungen von AUC und Cmax

Keine signifikanten Veränderungen von AUC und Cmax

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Orale Kontrazeptiva

Ethinylestradiol

Wechselwirkung nicht untersucht.

20 % Abnahme von Cmax,

35 % Abnahme der AUC

Den Patientinnen sollte geraten werden, zusätzlich andere, nicht hormonelle Verhütungsmethoden zu verwenden.

Norethisteron

Wechselwirkung nicht untersucht.

32 % Abnahme von Cmax,

46 % Abnahme der AUC

Den Patientinnen sollte geraten werden, zusätzlich andere, nicht hormonelle Verhütungsmethoden zu verwenden.

Andere

Dabigatran

Wechselwirkung nicht untersucht.

14 % Abnahme von Cmax,

19 % Abnahme der AUC (Induktion von Pgp)

Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen, es sei denn, der potentielle Nutzen überwiegt die potentiellen Risiken.

Methadon

Wechselwirkung nicht untersucht.

Keine signifikanten Veränderungen von Cmax und AUC

Keine erkennbaren Auswirkungen von Rifabutin auf die

Gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe

Auswirkungen auf Rifabutin

Auswirkung auf den gleichzeitig angewendeten Wirkstoff

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung

Spitzenwerte oder die systemische Belastung durch Methadon, bezogen auf die AUC. Die Rifabutin-Kinetik wurde nicht untersucht.

Tacrolimus

Wechselwirkung nicht untersucht.

Wechselwirkung nicht untersucht.

Erwartet: Abnahme des Plasmaspiegels von Tacrolimus (Induktion von CYP450)

Die Überwachung des Plasmaspiegels von Tacrolimus und geeignete Dosisanpassungen von Tacrolimus sind empfohlen.

Theophyllin

Wechselwirkung nicht untersucht.

Im Vergleich zum Ausgangswert keine signifikanten Veränderungen von AUC oder Cmax.

AUC: Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve

Cmax: Maximale Plasmakonzentration

Cmin: Minimale Plasmakonzentration

# Die Rifabutin-Dosis betrug bei alleiniger Gabe 300 mg einmal täglich und bei gleichzeitiger Gabe von Darunavir/ Ritonavir 150 mg jeden zweiten Tag.

# # Die Rifabutin-Dosis betrug bei alleiniger Gabe 300 mg einmal täglich und bei gleichzeitiger Gabe von Elvitegravir/ Cobicistat 150 mg jeden zweiten Tag.

* : Wirkstoff plus aktiver Metabolit

**: bei zweimal täglich 400 mg Voriconazol

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft und Stillzeit

Aufgrund mangelnder klinischer Erfahrungen sollte Mycobutin bei schwangeren oder stillenden Frauen nicht angewendet werden.

Es ergaben sich bei keiner der verwendeten Dosierungen Hinweise auf ein teratogenes Potenzial von Rifabutin, jedoch wurden im maternaltoxischen Bereich embryo-/ fetotoxische Wirkungen und eine Erhöhung skelettaler Variationen beobachtet.

Fertilität

Beeinträchtigungen der Fertilität der behandelten Tiere beruhen möglicherweise auf durch hohe Dosen Rifabutin verursachten Veränderungen der Fortpflanzungsor­gane.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8   nebenwirkungen

Die Verträglichkeit von Mycobutin in Kombinationssche­mata wurde mit einer Tagesdosis bis zu 600 mg untersucht. Hierbei wurden in Langzeitstudien normale und immungeschwächte Patienten behandelt, welche an Tuberkulose bzw. an nicht tuberkulöser Mykobakteriose litten. Im Rahmen dieser Studien konnte das Auftreten bestimmter Nebenwirkungen nicht immer mit Sicherheit der Anwendung von Mycobutin zugeordnet werden. Nebenwirkungen wurden häufiger beobachtet bei Anwendung höherer Rifabutin-Dosen oder bei gleichzeitiger Anwendung mit CYP3A-Inhibitoren*.

Systemorganklasse

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1 000, < 1/100)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie

Anämie

Panzytopenie Agranulozytose Lymphopenie Granulozytopenie Neutropenie verringerte Neutrophilenzahl Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Hautrötung

Hypersensitivität Bronchospasmen Eosinophilie

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Appetit vermindert

Augenerkrankungen

Uveitis Ablagerungen in der Hornhaut

Retinale Vaskulitis Vitritis

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit

Erbrechen

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Gelbsucht erhöhte Leberenzyme

Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Hautverfärbung

Hautausschlag

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Myalgie

Arthralgie

Arthritis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Niereninsuffizienz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Anwendungsort

Pyrexie

Flu-Syndrom

* mycobutin-dosen von ≥ 450 mg/ tag waren mit einem erhöhten risiko für das auftreten unerwünschter arzneimittelwechselwirkungen wie uveitis, arthralgien, neutropenie verbunden, wenn sie zusammen mit clarithromycin oder anderen arzneimitteln, die das cytochrom p450 (cyp450)-isoenzym 3a4 hemmen, eingesetzt wurden.

Anaphylaktischer Schock und Clostridium-difficile -Kolitis sind Nebenwirkungen der gesamten pharmakologischen Wirkstoffklasse, sie wurden jedoch weder in den klinischen Studien noch im Spontanerfassun­gssystem unter Rifabutin beobachtet.

Antituberkulose-Medikamente und schwere kutane Nebenwirkungen (SCARs) Die Anwendung von Antituberkulose-Medikamenten kann zum Auftreten von Arzneimittelre­aktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) sowie weiteren schweren kutanen Nebenwirkungen (SCARs) wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) führen (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Es liegen nur wenige Berichte von versehentlicher oder beabsichtigter Überdosierung vor (doppelte bis 6-fache Dosis). In diesen Fällen wurde entweder über keine Nebenwirkungen berichtet bzw. die Nebenwirkungen entsprachen denen, welche unter der empfohlenen Dosierung beobachtet wurden (siehe Abschnitt 4.8).

Eine Magenspülung und diuretische Maßnahmen sollten durchgeführt werden. Unterstützende Maßnahmen und symptomatische Behandlung sind erforderlich.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung; Mittel gegen Mykobakterien

ATC-Code: J04AB04

Rifabutin hemmt die DNA-abhängige RNA-Polymerase in empfindlichen Prokaryonten (E. coli und Bacillus subtilis ), nicht jedoch in Säugetierzellen. Der Einbau von Thymidin in die DNA von Rifampicin-resistenten M. tuberculosis wird verhindert, was darauf hindeutet, dass Rifabutin auch die DNA-Synthese hemmt. Dies ist möglicherweise die Erklärung für die Wirksamkeit von Rifabutin gegen Rifampicin-resistente Organismen.

In vitro zeigt Rifabutin gegenüber Laborstämmen und klinisch isolierten Tuberkulosebak­terien eine hohe Aktivität. Ein Drittel bis zur Hälfte der gegenüber Rifampicin resistenten M.-tuberculosis -Stämme reagierten auf Rifabutin empfindlich. Dies deutet darauf hin, dass zwischen den beiden Antibiotika eine nur unvollständige Kreuzresistenz besteht.

In vivo zeigte Rifabutin bei durch Tuberkulosebak­terien experimentell hervorgerufenen Infektionen eine ca. 10-fach höhere Aktivität als Rifampicin, was den In-vitro -Ergebnissen entspricht.

Gegenüber nicht tuberkulösen (atypischen) Mykobakterien einschließlich M. avium intracellulare (MAI) erwies sich Rifabutin als wirksam, sowohl in vitro als auch bei immungeschwächten Mäusen, bei denen Infektionen mit diesen Krankheitserregern experimentell ausgelöst worden waren.

Rifabutin wirkt gegen grampositive und gramnegative Bakterien.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Bioverfügbarkeit von Rifabutin ist relativ niedrig (etwa 12 bis 20 %; Gesamtbereich 3 bis 42 %) und zeigt beträchtliche Variabilität zwischen einzelnen Patienten.

Beim Menschen wird Rifabutin schnell resorbiert, und maximale Plasmakonzentra­tionen werden nach 2 bis 4 Stunden erreicht. Bei gesunden Probanden zeigte Rifabutin nach Einmalgabe im Dosisbereich von 300 bis 600 mg eine lineare Pharmakokinetik. Nach diesen Dosierungen liegt Cmax im Bereich von 0,4 bis 0,7 mg/l. Plasmakonzentra­tionen über den für M. tuberculosis geltenden MHK-Werten (minimalen Hemmkonzentra­tionen) wurden bis zu 30 Stunden nach Einnahme aufrechterhalten.

Bei Tieren wird Rifabutin mit Ausnahme des Gehirns in verschiedenen Organen gut verteilt. Beim Menschen waren Konzentrationen im Lungengewebe bis zu 24 Stunden nach Einnahme ca. 5– bis 10-mal höher als die Plasmawerte.

Wie Untersuchungen an menschlichen Neutrophilen bzw. Monozyten zeigten, ist die intrazelluläre Penetration von Rifabutin sehr gut. Für das intrazelluläre/ extrazelluläre Konzentration­sverhältnis wurden hierbei Werte von 9 bzw. 15 festgestellt.

Das scheinbare Verteilungsvolumen im Steady State beträgt 9,3 ± 0,6 l/kg. Die Plasmaprotein­bindung liegt im Bereich von 91 bis 94 % bei gesunden Probanden bzw. 69 bis 73 % bei AIDS-Patienten.

Rifabutin wird in starkem Ausmaß verstoffwechselt. Bisher wurden mehr als 20 Metaboliten nachgewiesen. Das 25-O-Desacetylderivat und das 31-Hydroxyderivat stellen den Hauptanteil der identifizierten Metabolite dar. Das 25-O-Desacetylderivat hat eine ähnliche mikrobiologische Aktivität wie der Wirkstoff Rifabutin.

Die nach Mehrfachdosierung von Rifabutin ermittelte AUC ist geringer als nach Einmalgabe, was ein Hinweis auf die enzyminduzierende Potenz von Rifabutin ist, die zu einer Autoinduktion des eigenen Metabolismus führt.

Nach oraler Einmalgabe von radioaktiv markiertem Rifabutin wurden im Urin 53 % und in den Fäzes 29 % der insgesamt angewendeten Radioaktivitätsmen­ge innerhalb von 120 Stunden (Urin) bzw. 96 Stunden (Fäzes) wiedergefunden. In einer anderen Studie wurden nach oraler Gabe einer Einzeldosis von 14C-markiertem Rifabutin im 24-Stunden-Sammelurin etwa 21 % der angewendeten Dosis wiedergefunden. Nach intravenöser Gabe von radioaktiv markiertem Rifabutin wurden im Urin ca. 33 bis 55 % der insgesamt angewendeten Radioaktivitätsmen­ge ausgeschieden. Nach oraler Gabe von Rifabutin wurden im Urin 9,4 % der Dosis in Form von

unverändertem Rifabutin (einschließlich konjugierter Metabolite) und weitere 2 % als 25-O-Desacetylderivat wiedergefunden.

Unter Steady-State-Bedingungen werden nach oraler Mehrfachgabe 4 % der Dosis während des Dosierungsinter­valls in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Nach intravenöser Gabe von Rifabutin entfallen nach Einmalgabe 14 % und nach Mehrfachgabe 6 % der mit dem Urin ausgeschiedenen Menge auf die unveränderte Muttersubstanz.

Die Elimination von Rifabutin aus dem Blut verläuft biphasisch. Die terminale Halbwertszeit beträgt beim Menschen ca. 38 ± 12 Stunden. In anderen Studien wurden zum Teil noch deutlich längere Halbwertszeiten für Rifabutin ermittelt.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Untersuchungen zur akuten Toxizität an Ratten mit oralen Dosen bis 5 g/kg, Beagle-Hunden bei 4 g/kg und Cynomolgen bis 4 g/kg ergaben keine Hinweise auf letale toxische Dosen. Die orale LD50 bei Mäusen war 4,8 g/kg bei Männchen und 3,3 g/kg bei Weibchen.

Aus Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität an Mäusen, Ratten und Affen ergaben sich Hinweise auf toxische Effekte in Leber, Magen, Keimdrüsen und Erythrozyten bei Dosierungen, die etwas oberhalb der humantherapeu­tischen Dosis lagen.

In keinem der In-vitro – und In-vivo -Tests zeigte sich Rifabutin genotoxisch. Bei Mäusen und Ratten, die bis zu 2 Jahre mit der maximal tolerierbaren Dosis behandelt wurden, zeigte sich keine karzinogene Wirkung.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Natriumdodecyl­sulfat

Magnesiumstearat

Siliciumdioxid-Hydrat

Gelatine

Titandioxid (E 171)

Eisen (III)-oxid (E 172)

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3   dauer der haltbarkeit

2 Jahre

6.4   besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 30 ºC lagern.

6.5   art und inhalt des behältnisses

PVC/ Aluminium-Blisterpackungen.

Packungsgrößen mit 30 und 90 Hartkapseln.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6   besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.   inhaber der zulassung

PFIZER PHARMA GmbH

Friedrichstr. 110

10117 Berlin

Tel.: 030 550055–51000

Fax: 030 550054–10000

8.   zulassungsnummer

30422.00.00

9.   datum der erteilung der zulassung/ verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 01. November 1994

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 23. Februar 2021

10.   stand der information

Juni 2024

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: