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NIRATIL POUR ON - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - NIRATIL POUR ON

1.    bezeichnung des tierarzneimittels

Niratil Pour On

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Wirkstoff :

Levamisol 200 mg

Sonstige Bestandteile:

Farbstoff E 131, 1-Methoxy-2-propanol und gereinigtes Wasser

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Lösung.

4.    klinische angaben

4.1    zieltierart(en)

Rinder.

4.2    anwendungsgebiete unter angabe der zieltierart(en)

Zur Wurmbehandlung beim Rind bei Befall mit Magen-Darm-Nematoden und Lungenwürmern. Das Wirkungsspektrum umfasst folgende Wurmarten: Infektionen mit adulten Stadien von Ostertagia ostertagi , Haemonchus placei, Cooperia spp. (C. oncophora, C. punctata, C. pectinata), Trichostrongylus spp. (T. axei, T. colubriformis, T. vitrinus), Nematodirus helvetianus, Bunostomum phlebotomum, Oesophagostomum radiatum, Chabertia ovina, Toxocara vitulorum und Dictyocaulus viviparus sowie mit nicht inhibierten larvalen Stadien von Haemonchus, Cooperia spp., Nematodirus, Bunostomum, Oesophagostomum, Chabertia, Dictyocaulus.

4.3    gegenanzeigen

Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.

Bei Vorliegen schwerer Störungen des Allgemeinbefindens und Nierenschäden sollte NIRATIL POUR ON nicht angewendet werden.

4.4    besondere warnhinweise für jede zieltierart

Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können.

Zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzklasse über einen längeren Zeitraum.

Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichtes, falsche Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung der Dosiervorrichtung (sofern vorhanden).

Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenzen sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z. B. Eizahlredukti­onstest) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus Verwendung finden.

4.5    besondere vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Es ist zu vermeiden, daβ bei dem Aufgiess-Verfahren NIRATIL POUR ON mit den Händen oder anderen Körperteilen der behandelnden Personen in Berührung kommt. Evtl. benetzte Hautstellen sind sofort gründlich mit viel Wasser abzuspülen. Bei der Anwendung nicht essen, trinken oder rauchen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Keine Angaben

4.6    nebenwirkungen (häufigkeit und schwere)

Innerhalb einer Stunde nach Verabreichung können parasympathomi­metische Wirkungen wie Unruhe, Muskelzucken und Speicheln auftreten; diese Erscheinungen klingen ohne Behandlung nach 2 bis 3 Stunden wieder ab.

Nach dermaler Verabreichung treten an der Aufgussstelle häufig leichte Hautrötung, Schuppenbildung mit nachfolgender Abhebung der obersten Epidermisschichten und Haarausfall auf; diese Erscheinungen klingen nach 1 bis 3 Wochen wieder ab.

Nach dermaler Verabreichung treten an der Aufgussstelle häufig leichte Hautrötung, Schuppenbildung mit nachfolgender Abhebung der obersten Epidermisschichten und Haarausfall auf; diese Erscheinungen klingen nach 1 bis 3 Wochen wieder ab.

4.7    anwendung während der trächtigkeit, laktation oder der legeperiode

Keine Angaben.

4.8    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und andere wechselwirkungen

Nikotin und nikotinartig wirkende Stoffe (z.B. Pyrantel, Morantel) verstärken die nikotinartige Wirkung nachfolgend applizierten Levamisols und erhöhen damit dessen Toxizität.

Levamisol erwies sich als inkompatibel mit Neomycin, Sulfonamiden, Tetrazyklinen und Phenylbutazon.

4.9    dosierung und art der anwendung

Zum Aufgießen auf den Rücken.

Die Schraubkappe des 10–25 ml graduierten Dosierbechers abschrauben. Durch Druck auf die Plastikflasche gelangt die erforderliche Menge in den Messbecher. NIRATIL POUR ON wird in der empfohlenen Dosierung auf den Rücken der Rinder im Bereich zwischen Schulter und Hüfthöcker aufgegossen. Einmalige Anwendung vor Weideaustrieb. Auf der Weide gehaltene Tiere alle 6–8 Wochen (je nach Stärke des Wurmbefalls) entwurmen. Nach Aufstallung Entwurmung des ganzen Bestandes.

Um die Verabreichung einer korrekten Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden. Die Genauigkeit der Dosiervorrichtung sollte überprüft werden.

Soweit die Tiere gemeinsam und nicht individuell behandelt werden, sollten sie entsprechend ihrem Körpergewicht in Gruppen eingeteilt und dosiert werden, um Unter- oder Überdosierung zu vermeiden.

4.10    überdosierung (symptome, notfallmaßnahmen, gegenmittel), falls erforderlich

Symptome einer akuten Levamisolinto­xikation äußern sich aufgrund der muskarin- und nikotinartigen Wirkung durch Salivation, Unruhe, Muskeltremor, Bradykardie, Miosis, in schweren Fällen auch durch Durchfall, Ateminsuffizienz und Kollaps.

Bei akuter Levamisol-Intoxikation sind mit Atropinsulfat als Antidot die parasympathomi­metischen Wirkungen zu unterdrücken (Dosierung: nach Wirkung; bis zu 3 mg/kg Körpergewicht, i­.v.).

4.11    wartezeit(en)

Essbare Gewebe (Rind) : 25 Tage

Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.

5.    pharmakologische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

ATCvet-Code: QP52AE01.

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Levamisol hat sich nach subkutaner oder intramuskulärer (Rind, Schaf, Schwein) dermaler (Rind) und oraler (Rind, Schaf, Ziege, Schwein, Huhn, Gans, Truthuhn, Taube) Anwendung in der Mehrzahl der Untersuchungen als gut wirksam (> 90%) gegen adulte und zum Teil auch larvale Stadien verschiedener Magen-Darm-Nematoden sowie gegen große Lungenwürmer der genannten Tierarten erwiesen.

Levamisol wirkt nikotinartig als cholinerger Agonist und führt durch eine depolarisierende neuromuskuläre Blockade zur spastischen Paralyse der Nematoden. Die anthelminthische Wirkung setzt bereits ein bis drei Stunden

nach Applikation ein. Das Auftreten einer Levamisol einschliessenden Resistenz wurde bei Trichostrongy­lidenarten von Schaf, Ziege, Rind sowie bei Oesophagostomu­marten des Schweines beobachtet. Neben seiner anthelminthischen Wirkung besitzt Levamisol auch immunstimulierende Eigenschaften, deren Mechanismus ist noch nicht geklärt.

5.2    Angaben zur Pharmakokinetik

Levamisol wird schnell und in großsem Umfang aus dem Gastrointesti­naltrakt, von der Injektionsstelle aus oder über die intakte Haut resorbiert. Maximale Levamisolkonzen­trationen im Blut werden in Abhängigkeit vom Verabreichungsweg beim Rind 0,5 bis 6 Stunden, bei Schaf, Ziege und Schweine innerhalb einer Stunde nach Applikation gemessen.

Die Metabolisierung von Levamisol erfolgt in der Leber. Nach Untersuchungen an Ratten werden vier wichtige Stoffwechselwege postuliert. Die quantitativ bedeutsamsten Reaktionen sind offenbar die Oxidation des Imidazolrings, die Hydrolyse des Thiazolidinrings und die p-Hydroxylierung des Phenylrings. Bisher konnten im Urin (Ratte) zwei Haupt- sowie sechs Nebenmetaboliten identifiziert werden. Die Höhe der Verstoffwechselung ist tierartabhängig: Bei der Ratte wird Levamisol umfassend, beim Schwein zu einem grösseren Teil, beim Hund nur in geringem Umfang metabolisiert. Diesbezügliche Untersuchungen liegen für Wiederkäuer und Geflügel nicht vor.

Die Plasmahalbwertszeit von Levamisol differiert bei oraler Verabreichung zwischen den Zieltierarten erheblich und wird in der Reihenfolge Schaf (7–17 Stunden) > Schwein > Rind > Ziege (1–2 Stunden) kürzer. Im Allgemeinen ist sie nach parenteraler Applikation kürzer als nach oraler Gabe. Die Bioverfügbarkeit von Levamisol ist generell nach intramuskulärer oder subkutaner Injektion besser als nach oraler oder dermaler Verabreichung auch höherer Dosen. Sie ist beim Rind nach dermaler Applikation etwa mit jener nach oraler Gabe zu vergleichen. Bei der Ziege ist die Bioverfügbarkeit von Levamisol um ein wesentliches geringer als beim Schaf; dies dürfte die vergleichsweise niedrige anthelminthische Wirksamkeit bei der Ziege erklären.

Levamisol und seine Metaboliten verteilen sich schnell im Gesamtorganismus, wobei die höchsten Konzentrationen in Leber und Niere und nur Spuren in anderen Geweben gefunden werden. Die Elimination erfolgt überwiegend über den Urin (beim Schwein zu etwa 60%), zu einem geringen Teil mit den Fäzes (beim Schwein zu etwa 4%) sowie in Spuren mit Milch, Bronchialschleim, Tränenflüssigkeit und über das Ei. Bei Rind und Schaf erscheint etwa 1% der verabreichten Dosis als unveränderte Muttersubstanz in der Milch.

Nach subkutaner Applikation bei Maus bzw. Ratte wurde LD50 von 84 bzw. 130 mg/kg Körpergewicht bestimmt. Bei den Zieltierarten (Säugetiere) können akute Unverträglichke­itserscheinun­gen bereits nach Verabreichung des Zweifachen der therapeutischen Dosis, Todesfälle nach sechs- bis achtfacher Überdosierung auftreten; Huhn und Taube sind weniger empfindlich. Beim ist im Verlauf einer mehrwöchigen Levamisolmedikation Thrombozytopenie beschrieben worden. Bei Ratte und Schaf ist nach mehrwöchiger Verabreichung von Levamisol eine antithyreoidale Wirkung beobachtet worden.

Bei Kaninchenfeten wurde das vermehrte Auftreten von Extremitätende­formationen nach einer Exposition (40 mg/kg Körpergewicht) während der Organogenesephase beobachtet. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko lässt sich anhand der vorliegenden Tierdaten nicht ausschließen. Bei Ratten

traten embryo- und fetotoxische Wirkungen (Embryoletalität, vermindertes Geburtsgewicht) bei einer Dosis von 160 mg/kg/Tag auf. Ausreichende Studien über die Effekte von Levamisol auf die Fertilität wurden nicht durchgeführt.

Levamisol erwies sich in den angewandten Testsystemen als nicht mutagen (Ames-Test, Dominant-Letal-Test) und nicht kanzerogen bei Maus und Ratte.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    verzeichnis der sonstigen bestandteile

Patentblau (E131)

1-Methoxy-2-propanol

Gereinigtes Wasser

6.2    wesentliche inkompatibilitäten

Keine Angaben.

6.3    dauer der haltbarkeit

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre.

6.4    besondere lagerungshinweise

Nicht über + 30°C lagern.

Vorsicht entzündlich !

Nicht zusammen mit Lebensmitteln lagern.

6.5    art und beschaffenheit des behältnisses

Dosierflasche zu 250 ml bzw. 500 ml.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die entsorgung nicht verwendeter tierarzneimittel oder bei der anwendung entstehender abfälle

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsam­melstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

7.    zulassungsinhaber

Virbac

B.P. 27

F-06511 Carros Cedex

Mitvertrieb:

Virbac Tierarzneimittel

Rögen 20

23843 Bad Oldesloe

8.    zulassungsnummer(n)

30390.00.00

9.    datum der erteilung der erstzulassung / verlängerung der zulassung

Datum der letzten Verlängerung: 29.05.2002