Info Patient Hauptmenü öffnen

Octaplas LG - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Octaplas LG

GEBRAUCHSINFORMATION UND FACHINFORMATION
Octaplas® LG

1. b) STOFF- ODER INDIKATIONSGRUPPE

Plasmatische Blutzubereitung

2.    anwendungsgebiete

- Notfallsubstitution einer klinisch relevanten Blutungsneigung oder einer manifesten Blutung bei komplexen Störungen des Hämostasesystems, besonders bei schwerem Leberparenchym­schaden oder im Rahmen einer disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC). In jedem Fall hat die Behandlung der ursächlichen Krankheit Priorität. Da eine DIC immer eine Komplikation einer schweren Grunderkrankung (z.B. Sepsis, Schock, Polytrauma) darstellt, sollte Octaplas® LG nicht ohne Behandlung der zugrundeliegenden Pathomechanismen verabreicht werden.

- Verdünnungs-, Verbrauchs- und / oder Verlustkoagulo­pathien

- Substitution bei Faktor-V- und Faktor-XI-Mangel

- Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura

- Austauschtran­sfusion

Octaplas® LG enthält außer den Gerinnungsfaktoren auch deren Inhibitoren. Das Präparat ist vor allem bei Blutungsneigung aufgrund komplexer Störungen des Hämostasesystems einzusetzen. Im Vordergrund stehen Verdünnungsko­agulopathien im Rahmen der Massivtransfusion und die disseminierte intravasale Gerinnung.

Octaplas® LG kann zur Notfallsubstitution bei allen Koagulopathien eingesetzt werden. Da z. Zt. keine Präparate der Blutgerinnungsfak­toren V und XI verfügbar sind, kann es zu ihrer Substitution eingesetzt werden.

3.    a) gegenanzeigen

Absolut:

– Plasmaeiweiß-Unverträglichkeit

– Patienten mit selektivem Serum-IgA-Mangel und anti-IgA-Antikörpern

Relativ:

– kardiale Dekompensation, Hypervolämie, Hyperhydratation, Lungenödem

Octaplas® LG ist nicht angezeigt als Volumen-, Eiweiß- und Albuminersatz, zur Immunglobulin­substitution und zur parenteralen Ernährung.

3. b) VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ANWENDUNG

Plasma wird AB0-gleich über ein Transfusionsgerät mit Standardfilter der Porengröße 170 bis 230 µm transfundiert. In Ausnahmefällen können auch AB0-kompatible Plasmen (s. Hämotherapie-Richtlinien) transfundiert werden. Es sollte in der Regel schnell infundiert werden, dem Zustand des Patienten entsprechend ist der Kreislauf zu kontrollieren. Werden mehr als 50 ml/min beim Erwachsenen appliziert, ist eine zusätzliche Gabe von Kalzium erforderlich. Bei neonataler Transfusion sollte sorgfältig auf Anzeichen einer Zitratinto-

xikation geachtet und die Transfusionsges­chwindigkeit dem klinischen Zustand des Patienten angepasst werden.

Abhängig von der Grunderkrankung kann eine Aktivierung der Gerinnung bei Operationen, z. B. im Rahmen von Lebertransplan­tationen mit Massivtransfu­sionen, zu einer Hyperfibrinolyse führen. Bei solchen komplexen Hämostasestörungen ist die Plasmagabe zur Unterstützung eines ausgewogenen Verhältnisses von Faktoren und Inhibitoren angezeigt. Octaplas® LG enthält den physiologischen Fibrinolysein­hibitor α2-Antiplasmin in verminderter Konzentration, so dass das beschriebene Risiko einer hämostatischen Imbalance hin zur Hyperfibrinolyse in Einzelfällen nicht immer ausreichend kompensiert werden kann.

In diesen Fällen ist daher besonders sorgsam auf Zeichen einer starken Blutungsneigung zu achten. Gegebenenfalls wird eine antifibrinolytische Therapie erforderlich sein.

Um das Risiko einer venösen Thromboembolie zu verringern, das durch die im Vergleich zu normalem Plasma verminderte Protein S-Aktivität von Octaplas® LG verursacht wird, sollte Octaplas® LG bei allen Patienten mit einem Risiko für thrombotische Komplikationen mit Vorsicht angewendet und entsprechende Maßnahmen zur Minimierung des Risikos in Betracht gezogen werden.

Verwendung bei Schwangerschaft und Stillzeit

Über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen derzeit noch keine ausreichenden Erfahrungen vor. Informationen zum Hepatitis E-Virus (HEV), siehe Abschnitt 5a.

Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nach der Transfusion von Plasma sollte eine Ruhepause von mindestens 1 Stunde eingehalten werden.

Rückverfolgbar­keit

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

Kinder und Jugendliche

Im Verlauf des therapeutischen Plasmaaustauschs bei Kindern und Jugendlichen wurden einige Fälle von Hypokalzämie, möglicherweise hervorgerufen durch Zitratbindung, beobachtet (siehe Abschnitt 5. a). Während einer solchen Anwendung von Octaplas® LG wird die Überwachung des ionisierten Kalziums empfohlen.

3.    c) wechselwirkungen mit anderen mitteln

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt.

Trotzdem darf Octaplas® LG nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Kalziumhaltige Lösungen dürfen wegen der Gefahr von Gerinnselbildung nicht gleichzeitig in demselben Schlauchsystem gegeben werden.

Interferenzen

Passiv übertragene Analyte (z. B. beta-humanes Choriongonado­tropin) können zu irreführenden positiven Testergebnissen bezüglich der analysierten Substanz führen.

3. d) WARNHINWEISE keine

4. a) DOSIERUNG

Die Dosierung richtet sich nach dem klinischen Bild und dem Ergebnis von Blutgerinnungsun­tersuchungen.

Zur Orientierung hinsichtlich der initialen Dosis gilt die Faustregel: 1 ml Plasma/kg Körpergewicht erhöht den Faktorengehalt um etwa 1 bis 2%. Um eine hämostyptische Wirkung zu erreichen, sind beim Erwachsenen initial mindestens 3 bis 4 Einheiten Plasma erforderlich.

Bei massiven Transfusionen hat sich die Gabe eines Beutels Plasma pro 3 Beutel Erythrozytenkon­zentrat bewährt.

Mit Octaplas® LG werden Gerinnungsfaktoren in physiologischer Konzentration zugeführt; es erfolgt jedoch keine Anreicherung von Gerinnungsfaktoren. Das Präparat ist daher bei massivem Verlust an Gerinnungsfaktoren, z.B. Faktor VIII, Prothrombinkom­plexfaktoren, Antithrombin III, nicht zur Therapie geeignet.

Zitrattoxizität kann bei Volumina von mehr als 0,020–0,025 mmol Zitrat pro kg Körpergewicht pro Minute auftreten. Daher sollte die Infusionsrate 1 ml Octaplas® LG pro kg Körpergewicht pro Minute nicht überschreiten.

Das Ansprechen sollte sowohl klinisch als auch durch Messung der globalen Gerinnungsparameter und/oder spezifischer Gerinnungsfaktoren überwacht werden.

Kinder und Jugendliche

Die Dosierung bei Kindern und Jugendlichen (0–18 Jahre) unterscheidet sich nicht von der bei Erwachsenen, da Octaplas® LG nach dem Körpergewicht dosiert und dem klinischen Verlauf angepasst wird.

4. b) ART DER ANWENDUNG

Zur i. v. Infusion nach Auftauen

1. Das Auftauen von Octaplas® LG muss rasch bei +37°C erfolgen und darf nur mit speziell dafür zugelassenen Geräten durchgeführt werden. Eine Überwärmung auf mehr als +40°C muss vermieden werden.

2. Gelegentliches Schwenken des Beutels beschleunigt den Auftauvorgang (nicht schütteln!).

3. Das Auftauen ist erst beendet, wenn alle Kryoproteine (= weißlicher Niederschlag) gelöst sind. Octaplas® LG kann nach dem Auftauen auch bei +2°C bis +8°C (im Kühlschrank) maximal 3 Tage oder bei Raumtemperatur (+20°C bis +25°C) bis zu 8 Stunden aufbewahrt werden, bevor es verwendet wird.

4. Aufgetautes Octaplas® LG soll über ein Transfusionsgerät mit Standardfilter der Porengröße 170 bis 230 µm transfundiert werden.

– Octaplas® LG der Blutgruppe AB kann für Patienten aller Blutgruppen verwendet werden, dies sollte aber Notfällen vorbehalten bleiben.

– Vor der Transfusion ist der Plasmabeutel auf Beschädigungen wie z.B. Risse in der Folie zu prüfen. Beschädigungen sind u. a. durch in den Umbeutel austretendes Plasma erkennbar. Der Inhalt beschädigter Beutel darf auf keinen Fall transfundiert werden.

– Aufgetautes Octaplas® LG darf nicht wieder für Transfusionszwecke eingefroren werden. Es ist genauso wie nicht verbrauchtes Plasma zu verwerfen.

4. c) HÄUFIGKEIT DER VERABREICHUNG

Nach Indikationsstellung

4. d) DAUER DER BEHANDLUNG

Nach Indikationsstellung

4.    e) überdosierung

Bei hoher Dosis besteht die Gefahr einer Kreislaufüber­lastung (Hypervolämie).

5.    a) nebenwirkungen

– In seltenen Fällen werden allergische (anaphylaktische oder anaphylaktoide) Reaktionen beobachtet.

– Eine Bildung von Hemmkörpern gegen Gerinnungsfaktoren ist möglich.

– Zitratintoxika­tionen sind bei schneller Transfusion und bei größeren Volumina insbesondere bei Leberfunktion­sstörung, Schock, Azidose, Hypothermie sowie bei Neugeborenen möglich.

– Bei sehr hoher Dosierung oder Infusionsgeschwin­digkeit besteht die Gefahr einer Hypervolämie, sie kann insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu akutem Herzversagen mit Lungenödem führen.

– Ein als „Transfusionsas­soziierte Akute Lungeninsuffizienz (TRALI)“ bekanntes Syndrom, gekennzeichnet durch Schüttelfrost, Fieber, unproduktiven Husten und Dyspnoe, wurde bei Patienten unter Behandlung mit Octaplas® LG und anderen Blutprodukten spontan gemeldet.

Zu den Standardmaßnahmen zur Verhinderung von Infektionen infolge der Verwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Medikamenten zählen die Auswahl der Spender, Untersuchung der einzelnen Spenden und Plasmapools auf spezifische Infektionsmarker sowie wirksame Produktionsschritte zu Inaktivierung / Entfernung von Viren und Prionen (s. Abschnitt 14). Dennoch kann bei der Verabreichung von Medikamenten, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt wurden, die Möglichkeit von Infektionskran­kheiten durch die Übertragung von Infektionserregern nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte oder neu auftretende Viren und andere Krankheitserreger.

Die ergriffenen Maßnahmen gelten als wirksam gegen umhüllte Viren wie HI-Virus (HIV), Hepatitis B-Virus (HBV) und Hepatitis C-Virus (HCV).

Die Maßnahmen können bei nicht-umhüllten Viren wie Hepatitis A-Virus (HAV), Hepatitis E-Virus (HEV) und Parvovirus B19 nur begrenzt wirksam sein.

Bei immungeschwächten Patienten und bei Schwangeren, die nicht über Antikörper gegen Parvovirus B19 verfügen, können durch Ringelröteln Komplikationen ausgelöst werden. HEV-Infektionen können ebenfalls schwerwiegende Folgen für schwangere Frauen haben, die nicht über Antikörper gegen HEV verfügen.

Das Risiko einer Übertragung dieser Viren wird durch die im Pool immer vorhandenen Antikörper minimiert, kann aber nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland wurde über Einzelfälle berichtet, in denen bei Empfängern von Transfusionen, deren Spender später an der varianten Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) erkrankten, ebenfalls der „Erreger“ (sogenannte Prionen) nachgewiesen wurde. Bei der vCJK handelt es sich um eine in Deutschland bislang nicht beobachtete Erkrankung, die durch den Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln aus BSE-kranken Rindern erworben werden kann.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51 – 59, 63225 Langen, Telefon +49 6103–773116, Telefax: +49 6103–771268, Website:bzw. E-Mail:anzuzeigen.

Patienten sind darüber zu informieren, dass sie sich an ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal wenden sollen, wenn sie Nebenwirkungen bemerken. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinfor­mation und Fachinformation angegeben sind. Patienten können Nebenwirkungen auch direkt dem Paul-Ehrlich-Institut anzeigen. Indem Patienten Nebenwirkungen melden, können sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Zitrattoxizität

Bei Patienten, die das Produkt in hohen Infusionsraten erhalten, bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen oder Patienten, die sich einem Plasma-Austauschverfahren unterziehen, können Symptome auftreten, die durch Zitrattoxizität und damit verbundener Hypo-kalzämie verursacht werden.

In klinischen Studien mit Octaplas® LG und in dessen Anwendungsphase nach der Zulassung wurden folgende Nebenwirkungen identifiziert:

Nebenwirkungen, die für Octaplas® LG identifiziert wurden

Systemorganklasse *

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt§

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

hämolytische Anämie hämorrhagische Diathese

Erkrankungen des Immunsystems

anaphylaktoide Reaktion

Überempfindlichkeit

anaphylaktischer Schock

anaphylaktische Reaktion

Psychiatrische Erkrankungen

Angst Agitation Unruhe

Erkrankungen des Nervensystems

Hypästhesie

Schwindel

Parästhesie

Herzerkrankungen

Herzstillstand Arrhythmie Tachykardie

Systemorganklasse *

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt§

Gefäßerkrankungen

Thromboembolie (LLT) Hypotonie

Hypertonie

Kreislaufkollaps

Gesichtsrötung und Hitzegefühl (Flushing)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Hypoxie

Respiratorische Insuffizienz

Lungenblutungen Bronchospasmus Lungenödem

Dyspnoe respiratorische Störungen

Transfusionsas­soziierte akute Lungeninsuffizienz

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Erbrechen Übelkeit

Bauchschmerzen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Urtikaria Pruritus

Hautausschlag (erythe-matös)

Hyperhidrose

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Rückenschmerzen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fieber

Brustschmerz Beschwerden in der Brust

Schüttelfrost lokalisiertes Ödem Unwohlsein

Reaktion an der Applikationsstelle

Untersuchungen

Antikörpertest positiv verminderte Sauerstoffsättigung

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

transfusionsbe­dingte Kreislaufüber­lastung Zitrattoxizität

hämolytische Transfusionsre­aktion

*Diese Tabelle enthält bevorzugte Begriffe gemäß MedDRA (MedDRA Preferred Terms, PTs), sofern nicht anders angegeben.

§ Spontan gemeldete Daten

LLT, Begriff der niedrigsten Ebene gemäß MedDRA (MedDRA Lowest Level Term)

Kinder und Jugendliche

Im Verlauf des Plasmaaustauschs bei Kindern und Jugendlichen kann eine Hypokalz-ämie auftreten, insbesondere bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen oder bei hohen Infusionsgeschwin­digkeiten. Während einer solchen Anwendung von Octaplas® LG (siehe Abschnitt 3. b) wird die Überwachung des ionisierten Kalziums (siehe Abschnitt 4. a) empfohlen.

5. b) NOTFALLMASSNAHMEN, SYMPTOME UND GEGENMITTEL

Treten Unverträglichkeiten auf, so ist die Transfusion unverzüglich abzubrechen, der Venenzugang jedoch offen zu halten und eine Behandlung, der Schwere der Symptome gemäß, nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie einzuleiten.

Bei Hypervolämie / Lungenödem ist ein sofortiger Abbruch der Transfusion angezeigt.

Bei Hypervolämie kann eine Volumenreduktion angezeigt sein.

6.    dauer der haltbarkeit

48 Monate

6. a) VERFALLDATUM

Das Verfalldatum ist auf dem Beuteletikett aufgedruckt. Octaplas® LG darf nach diesem Datum nicht mehr verwendet werden.

6. b) AUFBEWAHRUNG

Bei einer Temperatur von –18°C oder kälter und vor Licht geschützt aufbewahren.

Nach dem Auftauen kann Octaplas® LG auch bei +2°C bis +8°C (im Kühlschrank) maximal 3 Tage oder bei Raumtemperatur (+20°C bis +25°C) bis zu 8 Stunden aufbewahrt werden, bevor es verwendet wird.

Nicht verbrauchtes Octaplas® LG darf nicht wieder für Transfusionszwecke eingefroren werden und muss verworfen werden.

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

6. c) VISUELLE PRÜFUNG

Vor der Transfusion ist der Plasmabeutel auf Beschädigungen wie z. B. Risse in der Folie zu prüfen. Beschädigungen sind u. a. durch in den Umbeutel austretendes Plasma erkennbar. Der Inhalt beschädigter Beutel darf auf keinen Fall transfundiert werden.

6. d) ZUSAMMENSETZUNG NACH ART UND MENGE

1 ml Infusionslösung enthält:

Wirkstoffe:

45 – 70 mg Plasmaproteine. Die Aktivität der Gerinnungsfaktoren in Octaplas® LG beträgt mindestens 0,5 I.E. / ml.

Sonstige Bestandteile:

Natriumcitrat-Dihydrat, Natriumdihydro­genphosphat-Dihydrat, Glycin

6.    e) darreichungsform und inhalt

200 ml Infusionslösung, tiefgefroren im Kunststoffbeutel mit CE-Zertifikat

10 × 200 ml Infusionslösung, tiefgefroren im Kunststoffbeutel mit CE-Zertifikat

6. f) PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER UND HERSTELLER

OCTAPHARMA GmbH

Elisabeth-Selbert-Str. 11

40764 Langenfeld

7. GENEHMIGUNGEN IM VERFAHREN DER GEGENSEITIGEN ANERKENNUNG Entfällt

8. DATUM DER TEXTÜBERARBEITUNG

Mai 2024

9. HERKUNFTSLAND DES BLUTPLASMAS

Deutschland, Österreich, USA

10.    pharmakologische eigenschaften

10.    a) pharmakodynamische eigenschaften

Octaplas® LG enthält neben den Gerinnungs- und Fibrinolysepro­enzymen auch deren Inhibitoren. Die Funktionen der Plasmaproteine in Octaplas® LG entsprechen denen der physiologischen Plasmaproteine.

Klinische Studien:

In einer offenen, multizentrischen Studie nach Markteinführung wurden die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von Octaplas® LG bei 37 Neugeborenen/Kle­inkindern (0 bis 2 Jahre alt) sowie 13 Kindern und Jugendlichen (> 2 bis 16 Jahre alt) untersucht. Vierzig Patienten hatten eine Herzoperation, 5 eine orthotope Lebertransplan­tation und 5 benötigten die Substitution mehrerer Gerinnungsfaktoren (4 dieser Patienten hatten eine Sepsis). Die mittlere verabreichte Dosis als erste Phase einer normalen Infusion betrug für Patienten im Alter von ≤ 2 Jahren 15,3 ml/kg KG und für Patienten im Alter von > 2 Jahren 5,4 ml/kg KG. Bei Bypass-Priming lag die mittlere Dosis für Patienten im Alter von ≤ 2 Jahren bei 14,4 ml/kg KG und für Patienten im Alter von > 2 Jahren bei 13,0 ml/kg KG. Es wurden keine hyperfibrinoly­tischen oder behandlungsbe­dingten thromboembolischen Ereignisse beschrieben. International Normalized Ratio (INR), Prothrombinzeit (PT), aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPPT), Thrombelastografie (TEG) bzw. Thrombelastomet-rie (TEM) waren nach Anwendung von Octaplas® LG innerhalb der erwarteten Bereiche.

10. b) PHARMAKOKINETISCHE EIGENSCHAFTEN

Die in Octaplas® LG vorliegenden Plasmaproteine haben nach der Transfusion annähernd normale Halbwertszeiten und sind durch die intravenöse Verabreichung sofort verfügbar.

10. c) VORKLINISCHE SICHERHEITSDATEN

In entsprechenden Versuchen konnte gezeigt werden, dass die im Produkt verbleibenden Spuren von TNBP und Octoxynol weder bei kurzzeitiger noch bei längerfristiger Anwendung des Präparates toxische Effekte verursachen.

Tierversuche erbrachten keine Hinweise auf embryotoxische oder teratogene Wirkungen.

Anwendung bei Früh- und Neugeborenen: Dazu wurde eine Untersuchung zur akuten Toxizität mit TNBP und Octoxynol an neugeborenen Ratten durchgeführt. Nach den Ergebnissen ist anzunehmen, dass akut toxische Effekte nach einer Austauschtran­sfusion bei Neu- und Frühgeborenen nicht zu erwarten sind.

Die Studie liefert keinen Aufschluss darüber, ob mögliche Beeinträchtigungen der Entwicklung bis zum Erwachsenenalter und Spätfolgen zu erwarten sind, da entsprechende Beobachtungen nicht durchgeführt wurden.