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Omidria - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Omidria

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Omidria 10 mg/ml + 3 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zur intraokularen Anwendung

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Jeweils 4 ml Konzentrat zur Herstellung einer Lösung in der Durchstechflasche enthalten Phenylephrinhy­drochlorid, entsprechend 40,6 mg (10,2 mg/ml) Phenylephrin, und Ketorolactrome­tamol, entsprechend 11,5 mg (2,88 mg/ml) Ketorolac.

Nach Verdünnung in 500 ml Spüllösung enthält die gebrauchsfertige Lösung 0,081 mg/ml Phenylephrin und 0,023 mg/ml Ketorolac.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zur intraokularen Anwendung.

Klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung mit einem pH-Wert von: 6,3 ± 0,3.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

Omidria wird bei Erwachsenen im Rahmen einer intraokularen Linsenersatzo­peration zur Aufrechterhaltung der Mydriasis und Vermeidung einer Miosis während der Operation sowie zur Verminderung akuter Augenschmerzen nach der Operation angewendet.

4.2 dosierung und art der anwendung

Omidria muss in einem kontrollierten chirurgischen Umfeld von einem in intraokularer Linsenersatzo­peration erfahrenen ophtalmologischen Chirurgen angewendet werden.

Dosierung

Die empfohlene Dosis beträgt 4,0 ml Omidria Konzentrat zur Herstellung einer Lösung, das zuvor in 500 ml Spüllösung verdünnt wurde; diese verdünnte Lösung wird während des chirurgischen Eingriffs zur intraokularen Spülung in das betroffene Auge gegeben.

Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten

In klinischen Studien wurde die Arzneimittelwirkung auf ältere Patienten untersucht. Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion wurden keine formalen Studien mit Omidria durchgeführt. Es sind keine Dosisanpassungen oder besondere Maßnahmen für Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion vorgesehen (siehe Abschnitt 5.2).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Omidria bei Kindern unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Intraokulare Anwendung (nach Verdünnung).

Nur zum einmaligen Anwendung.

Omidria wurde nicht in Abwesenheit von präoperativ angewendeten Standard-Mydriatika und -Anästhetika bewertet. Es liegt im Ermessen des behandelnden Ophthalmologen, präoperativ Antibiotika, Anästhetika, Kortikosteroide, Mydriatika und nicht-steroidale Entzündungshem­mer(NSAID)-Augentropfen anzuwenden.

Vor der Anwendung des Arzneimittels

Vor der Anwendung muss Omidria in 500 ml Spüllösung verdünnt werden. Hinweise zur Verdünnung, siehe Abschnitt 6.6.

Vorgesehen ist, dass die Omidria enthaltende Spüllösung während des chirurgischen Eingriffs auf die gleiche Weise verwendet wird wie eine Standard-Spüllösung.

4.3 gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Patienten mit Engwinkel-Glaukom.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Dieses Arzneimittel muss vor der intraokularen Anwendung verdünnt werden.

Omidria ist ausschließlich als Zusatz zu einer Spüllösung, die während intraokularer

Linsenersatzver­fahren angewendet wird, angezeigt.

Omidria ist nicht für einen unverdünnte Anwendung, intravitreale Injektion, allgemeine topische Anwendung am Auge oder nicht-okulare systemische Anwendung angezeigt.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Omidria wurden nicht bei Patienten bewertet, deren Anamnese eine Uveitis, ein Iris-Trauma oder die Anwendung alphaadrenerger Antagonisten aufwies.

Die folgenden mit der topischen ophthalmischen Anwendung von Phenylephrin und Ketorolac verbundenen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen sollten bei Anwendung von Omidria beachtet werden:

Kardiovaskuläre Reaktionen

Von Patienten, bei denen ophthalmisch Phenylephrin angewendet wurde, liegen Meldungen ernsthafter kardivaskulärer Reaktionen vor, einschließlich ventrikulärer Arrhythmien und Myokardinfarkte. Diese Episoden, von denen einige tödlich verliefen, ereigneten sich in der Regel bei Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen.

Nach Einträufeln von topisch okularem Phenylephrin wurde von signifikanten Blutdruckerhöhungen berichtet. Die voraussichtliche systemische Belastung ist minimal und vorübergehend, allerdings sollten Patienten mit schlecht kontrolliertem Bluthochdruck mit Vorsicht behandelt werden. Das Risiko für Blutdruckerhöhungen kann für Patienten, die einen länger dauernden chirurgischen Eingriff benötigen, erhöht sein.

Eine Schilddrüsenüber­funktion (Hyperthyreose) oder instabile kardiovaskuläre Erkrankung sollten vor dem Eingriff behandelt werden.

Kreuzsensitivität

Es besteht die Möglichkeit einer Kreuzsensitivität gegenüber Acetylsalicylsäure, Phenylacetylsäu­reDerivaten sowie weiteren NSAID. Von Patienten, die entweder eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Acetylsalicyl­säure/NSAID oder eine Asthma- Vorgeschichte haben, gibt es im Zusammenhang mit der Anwendung einer ophthalmischen Ketorolac- Lösung Berichte von Bronchospasmen oder Verschlimmerungen des Asthmas. Daher ist Omidria bei Patienten, die Empfindlichkeiten gegenüber diesen Wirkstoffen gezeigt haben, mit Vorsicht anzuwenden.

Es ist bekannt, dass Phenylephrin und Ketorolac als Monotherapie bei topischer Anwendung am Auge kardiovaskuläre Reaktionen und Kreuzsensitivitätsre­aktionen hervorrufen können, wenn sie in Konzentrationen angewendet werden, die über denen in Omidria liegen.

Die Anwendung von Omidria während einer intraokularen Linsenersatzo­peration kann zu vorübergehenden Einschränkungen des Sehens führen. (siehe Abschnitt 4.7).

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

Intraokulare metabolische Wechselwirkungen sind unwahrscheinlich, da Phenylephrin und Ketorolac während der Operation und über die normale postoperative Zirkulation des Augenwassers aus der vorderen Augenkammer herausgespült werden. Das Ausmaß des mydriatischen Effekts von Omidria kann bei Patienten, die gleichzeitig die Pupillengröße beeinflussende Arzneimittel wie Opioide (Miotika) oder nicht-sedierende Antihistaminika (Mydriatika) erhalten, verändert sein.

Die gleichzeitige Anwendung von Phenylephrin und Atropin kann bei manchen Patienten blutdrucksteigernde Effekte erhöhen und eine Tachykardie auslösen. Phenylephrin kann die dämpfende Wirkung einiger Inhalationsanästhe­tika auf das Herz-Kreislauf-System verstärken. In einer pharmakokinetischen Studie zur Beurteilung von Omidria erwies sich die systemische Exposition jeweils gegenüber Phenylephrin und Ketorolac als minimal und vorübergehend. Deshalb ist keine Wechselwirkung zu erwarten.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Die Anwendung von Omidria wird bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, nicht empfohlen.

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Phenylephrinhy­drochlorid und/oder Ketorolactrometamol bei Schwangeren vor. Die Anwendung von Omidria während einer Schwangerschaft wird nicht empfohlen.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Phenylephrin in die Muttermilch übergeht. Ketorolac wird nach systemischer Anwendung in die Muttermilch ausgeschieden. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Omidria sollte nicht während der Stillzeit angewendet werden.

Fertilität

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen zur Auswirkung von Phenylephrinhy­drochlorid und/oder Ketorolactrometamol auf die Fertilität beim Menschen vor.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Omidria hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Da nach einem intraokularen Linsenersatz das Sehvermögen von Patienten, die Omidria erhalten, vorübergehend beeinträchtigt sein kann, sollte diesen Patienten davon abgeraten werden, am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen, bis ihr Sehvermögen wieder hergestellt ist. Weitere Einzelheiten zu möglichen Sehstörungen, siehe Abschnitt 4.8.

4.8 nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Das Sicherheitsprofil von Omidria basiert auf den während der klinischen Entwicklung gesammelten und in randomisierten kontrollierten Studien gewonnenen Daten von 459 erwachsenen Patienten. Bei den Nebenwirkungen, die von Omidria erhaltenden Patienten berichtet wurden, handelte es sich typischerweise um postoperative Befunde; die meisten waren in ihrer Intensität leicht bis mäßig und verschwanden ohne Eingreifen oder bleibende Auswirkungen. Als häufigste Nebenwirkungen wurden Augenschmerzen (4,8 %), Entzündungen der vorderen Augenkammer (3,9 %), Bindehauthyperämie (2,2 %), Photophobie (1,7 %), Hornhautödeme (1,3 %) und Entzündungen (1,3 %) genannt. Jeder dieser genannten Befunde wurde in ähnlicher Häufigkeit von Patienten genannt, die ein Placebo erhalten hatten.

Nach der Markteinführung kam es bei der Exposition von Omidria, hauptsächlich in den Vereinigten Staaten (USA), in Einzelfällen zu mutmaßlichen Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen bestehen in einer geringen Anzahl von Fällen mit Hornhautödem, die überwiegend nichtschwerwiegend und vorübergehendend waren. Das Sicherheitsprofil von Omidria nach der Markteinführung stimmt insgesamt mit den Erfahrungen aus klinischen Studien mit diesem Arzneimittel überein.

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist wie folgt definiert: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufig

Gelegentlich

Erkrankungen des

Nervensystems

Kopfschmerzen.

Augenerkrankungen

Augenschmerzen;

Entzündung der vorderen Augenkammer;

Bindehauthyperämie;

Hornhautödem;

Photophobie.

Okulare Beschwerden;

Augenentzündung;

Augenreizung;

Bindehautödem;

Hornhauterkrankung;

Mydriasis (Pupillenerwe­iterung);

Verschwommenes Sehen;

Verminderte Sehschärfe; Mouches volantes (sog. Mückensehen);

Augenjucken;

Schmerzen am Augenlid; Fremdkörpergefühl im Auge; Blendung (und erhöhte Lichtempfindlichke­it);

Erhöhter intraokularer Druck.

Erkrankungen des

Gastrointestin altrakts

Übelkeit.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am V erabreichungsort

Entzündung.

Schmerzen.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Es ist bekannt, dass Phenylephrin und Ketorolac als Monotherapie bei topischer Anwendung am Auge Nebenwirkungen in Form von kardiovaskulären Reaktionen und Kreuzsensitivitätsre­aktionen hervorrufen können, wenn sie in Konzentrationen angewendet werden, die über denen in Omidria liegen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Im Fall einer versehentlichen intrakameralen Injektion der konzentrierten Lösung muss die vordere Augenkammer sofort geleert und mit einer Standard-Augenspüllösung durchgespült werden.

Eine systemische Überdosierung mit Phenylephrin kann zu einem raschen Anstieg des Blutdrucks führen. Außerdem kann sie Kopfschmerzen, Angstgefühl, Übelkeit und Erbrechen sowie ventrikuläre Arrhythmien verursachen. Im Fall einer Phenylephrin-Überdosierung wird die umgehende Injektion eines rasch wirkenden Alpha-Blockers wie z. B. Phentolamin empfohlen.

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Ophthalmika, Sympathomimetika, exkl. Glaukommittel. ATC-

Code: S01FB51

Wirkmechanismus

Die Wirkstoffe in Omidria, Phenylephrin und Ketorolac, sorgen über unterschiedliche Mechanismen dafür, während der Operation die Mydriasis aufrecht zu erhalten sowie eine Miosis zu verhindern und nach der Operation akute Schmerzen zu lindern.

Phenylephrin ist ein a1-adrenerger Rezeptoragonist und bewirkt als Mydriatikum durch Kontraktion des Ringmuskels der Iris eine Weitstellung der Pupille mit geringer oder ohne Zykloplegie (Lähmung des Ziliarmuskels). Eine Gefäßverengung erfolgt in den Bindehaut- und anderen okularen Blutgefäßen in dem Ausmaß, in dem sie dem Arzneimittel ausgesetzt sind.

Ketorolac ist ein nicht-steroidaler Entzündungshemmer, der beide Cyclooxygenase­enzyme (COX1 und COX2) hemmt und Schmerzen und Entzündungen durch Senkung der durch das chirurgische Trauma erhöhten Prostaglandin-Gewebskonzentra­tionen vermindert. Ketorolac kann auch zur Verhinderung einer durch den chirurgischen Eingriff induzierten Miosis beitragen, indem es die auf Verletzung des Auges oder den direkten mechanischen Reiz der Iris folgende Prostaglandin­synthese hemmt.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Omidria wurden anhand von zwei randomisierten, multizentrischen, doppelblinden, placebokontro­llierten klinischen Phase 3-Studien beurteilt, an denen 808 erwachsene Patienten teilnahmen, bei denen ein intraokularer Linsenersatz vorgenommen wurde. Die Studienteilnehmer waren im Alter zwischen 26 und 90 Jahren (59 % weiblich, 41 % männlich;

80 % hellhäutige, 12 % dunkelhäutige und 8 % mit anderer ethnischen Herkunft). Neunzehn Prozent der Katarakte gehörten nach LOCS II in die Kern-Klassifikation Grad 2 oder 3. Dreiundfünfzig Prozent der Patienten hatten braune, 28 % blaue und 19 % andersfarbige Iriden.

Die Patienten erhielten randomisiert entweder Omidria oder ein Placebo (1:1). Präoperativ wurden alle Patienten mit standardisierten topischen Mydriatika und Anästhetika behandelt. Während des gesamten chirurgischen Eingriffs wurde der Pupillendurchmesser gemessen. Die postoperative Schmerzstärke wurde anhand einer visuellen 0–100 mm-Analogskala (VAS) von den Patienten selbst bewertet.

Die statistische Untersuchung der Änderung des Pupillendurchmes­sers (in mm) gegenüber dem Ausgangswert während der Operation erfolgte mittels Cochran-Mantel-Haenszel (CMH)-Test, angepasst an die stratifizierte Randomisierung. In Studie 1 betrug die nach CMH gewichtete mittlere Differenz (Omidria – Placebo) in der mittleren Fläche unter der Kurve (area under curve, AUC) 0,58 mm [95 % Konfidenzintervall: 0,48, 0,68] (P < 0,0001). In Studie 2 betrug die nach CMH gewichtete mittlere Differenz (Omidria – Placebo) in der mittleren Fläche unter der Kurve (AUC) 0,59 mm [95 % Konfidenzintervall: 0,49, 0,69] (P < 0,0001).

In den mit Omidria behandelten Patientengruppen wurde die Mydriasis aufrechterhalten, während sich in den Placebo-Gruppen die Pupille zunehmend verengte (siehe Abbildung 1.).

Abbildung 1. Intraoperative Änderung des Pupillendurchmes­sers (in mm) gegenüber dem

Ausgangswert

Minuten nach dem einleitenden chirurgischen Schnitt

Die Verhinderung einer Miosis wurde mittels kategorialer Datenanalyse bestätigt. In Studie 1 wiesen nur 4 % der Patienten der Omidria-Gruppe im Vergleich zu 23 % der Patienten in der Placebo-Gruppe zum Zeitpunkt der kortikalen Säuberung einen Pupillendurchmesser < 6 mm und 3 % der Omidria-Patienten im Vergleich zu 28 % der Placebo-Patienten eine Pupillenverengung > 2,5 mm (P < 0,0001 in beiden Fällen, Chi-Quadrat-Test) auf. In Studie 2 wiesen nur 4 % der Patienten der Omidria-Gruppe im Vergleich zu 23 % der Patienten in der Placebo-Gruppe zum Zeitpunkt der kortikalen Säuberung einen Pupillendurchmesser < 6 mm und 1 % der Omidria-Patienten im Vergleich zu 27 % der PlaceboPatienten eine Pupillenverengung > 2,5 mm (P < 0,0001, Chi-Quadrat-Test) auf.

Placebo

Omidria

Studie 1

Analysereihe (n)

N=201

(n=180)

N=201

(n=184)

AUC-Änderung des Pupillendurchmes­sers (in mm) während der Operation (co-primärer Endpunkt) [Mittelwert (Standardabwe­ichung)] gegenüber dem Ausgangswert

–0,5 (0,58)

0,1 (0,41)

Durchmesser < 6 mm zu jeder Zeit

85 (47 %)

19(10%)

Durchmesser < 6 mm zum Zeitpunkt der kortikalen Säuberung

41(23 %)

7 (4 %)

> 2,5 mm Pupillenverengung

50 (28 %)

6 (3 %)

Studie 2

Analysereihe (n)

N=204

(n=200)

N=202

(n=195)

AUC-Änderung des Pupillendurchmes­sers (in mm) während der Operation (co-primärer Endpunkt) [Mittelwert (Standardabwe­ichung)] gegenüber dem

Ausgangswert

–0,5 (0,57)

0,1 (0,43)

Durchmesser < 6 mm zu jeder Zeit

76 (38 %)

18 (9 %)

Durchmesser < 6 mm zum Zeitpunkt der kortikalen Säuberung

46(23 %)

8 (4 %)

> 2,5 mm Pupillenverengung

53 (27 %)

2 (1 %)

Außerdem wurde in den ersten 10–12 Stunden nach der Operation eine signifikante Verminderung der Augenschmerzen nachgewiesen. Die statistische Auswertung der anhand der 100-mm VAS-Skala bewerteten Schmerzstärke erfolgte mittels eines an die stratifizierte Randomisierung angepassten CMH-Tests. In Studie 1 betrug die nach CMH gewichtete mittlere Differenz (Omidria – Placebo) in der durchschnittlichen AUC –5,20 mm [95 % Konfidenzinter­vall: –7,31, –3,09] (P < 0,001). In Studie 2 betrug die nach CMH gewichtete mittlere Differenz (Omidria – Placebo) in der durchschnittlichen AUC –4,58 mm [95 % Konfidenzinter­vall: –6,92, –2,24] (P < 0,001).

Placebo

Omidri

Studie 1

Analysereihe (n)

N=201

(n=201)

N=201

(n=201)

AUC 12 Stunden Augenschmerzen VAS-Skala (co-primärer Endpunkt) [Mittelwert±Stan­dardabweichun­g]

9,2±12,9

4,1±8,07

Personen mit VAS = 0 zu jedem Zeitpunkt

28(14 %)

48(24 %)

Personen mit VAS > 40 zu einem beliebigen Zeitpunkt

30(15 %)

13 (7 %)

Studie 2

Analysereihe (n)

N=204

(n=202)

N=202

(n=202)

AUC 12 Stunden Augenschmerzen VAS-Skala (co-primärer Endpunkt) [Mittelwert±Stan­dardabweichun­g]

8,9±15,19

4,3±8,75

Personen mit VAS = 0 zu jedem Zeitpunkt

41(20%)

56 (28 %)

Personen mit VAS > 40 zu einem beliebigen Zeitpunkt

27(13 %)

16 (8 %)

Die histologische Untersuchung in nicht-klinischen toxikologischen Studien ergab keine behandlungsbe­dingten Auswirkungen auf die Cornea und in klinischen Studien mit Omidria wurden keine nachteiligen Auswirkungen auf die bestkorrigierte Sehschärfe (BKSS) festgestellt. Eine Zählung der Endothelzellen wurde im Rahmen der klinischen Studien nicht durchgeführt.

Kinder und Jugendliche

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Omidria eine Zurückstellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen bei therapeutischen, die Linse betreffenden Verfahren gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

In einer pharmakokinetischen Studie zur Beurteilung von Omidria erwies sich die systemische Exposition gegenüber den beiden Wirkstoffen Phenylephrin und Ketorolac als minimal und vorübergehend.

Resorption

Nur bei einem von 14 Patienten waren Phenylephrin-Konzentrationen im Plasma nachweisbar. Die maximal beobachtete Konzentration betrug bei diesem Patienten 1,7 ng/ml; sie wurde nach präoperativem Einträufeln topischer Phenylephrintropfen und vor Exposition gegenüber Omidria gemessen.

Ketorolac-Plasmakonzentra­tionen wurden bei 11 von 14 Patienten nachgewiesen. Die maximale Ketorolac-Konzentration lag bei 4,2 ng/ml.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Literaturdaten zu den Einzelkomponenten in Omidria keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Eine toxikologische Einzeldosis-Studie wurde an Grünen Meerkatzen (African green monkeys) durchgeführt, denen während einem Linsenersatzver­fahren Augenspüllösungen, die eine Kombination aus Phenylephrin und Ketorolac enthielten, verabreicht wurden. Bei Gabe einer Kombination von Phenylephrin und Ketorolac in die Spüllösung in Konzentrationen bis zu 7200 pM Phenylephrin und 900 pM Ketorolac wurden keine arzneimittelbe­dingten Nebenwirkungen oder pathologischen Auffälligkeiten beobachtet. Diese Konzentrationen sind um mehr als den Faktor 10 höher als die Konzentration der Wirkstoffe, die bei dem Patienten in Form von Omidria angewendet werden.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Citronensäure-Monohydrat

Natriumcitrat

Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung) Salzsäure (zur pH-Einstellung) Wasser für Injektionszwecke

6.2 inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln 10

gemischt werden.

6.3 dauer der haltbarkeit

Ungeöffnet: 4 Jahre.

Nach dem Öffnen sollte das Arzneimittel sofort verdünnt werden.

Nach Verdünnung beträgt die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung erwiesenermaßen 6 Stunden bei 25 °C. Sie ist innerhalb dieser 6 Stunden zu verwenden. Aus mikrobiologischer Sicht ist das Arzneimittel sofort zu verwenden. Wenn es nicht sofort verwendet wird, liegen Zeit und Bedingungen der Lagerung nach Anbruch in der Verantwortung des Anwenders.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nach der Verdünnung nicht über 25 °C lagern.

6.5 art und inhalt des behältnisses

Farblose 5-ml-Durchstechflasche (Glastyp I), verschlossen mit einem Butyl-Gummistopfen und einem Polypropylen-„Flip-off“-Schnappdeckel. Jede Durchstechflasche für die einmalige Anwendung ist in einem Umkarton verpackt.

Packungsgröße: Eine Packung enthält 10 (1 Packung mit 10) Einmal-Durchstechflaschen.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Zur Zubereitung von Omidria für die intraokulare Spülung müssen 4,0 ml (der Inhalt

1 Durchstechflas­che) des Konzentrats zur Herstellung einer Lösung in 500 ml einer ophthalmologischen Standard-Spüllösung verdünnt werden.

Folgende Anweisungen müssen dabei befolgt werden:

– Der Inhalt der Durchstechflasche muss visuell auf sichtbare Partikel geprüft werden. Es darf nur ein klares, farbloses bis leicht gelbliches Konzentrat zur Herstellung einer Lösung ohne sichtbare Partikel verwendet werden.

– Es sind mit einer geeigneten sterilen Nadel unter aseptischen Bedingungen 4,0 ml des Konzentrats zur Herstellung einer Lösung zu entnehmen.

– 4,0 ml des Konzentrats zur Herstellung einer Lösung sind in eine(n) 500 ml-Flasche/Beutel mit

Spüllösung zu injizieren.

– Zum Mischen sollte die(der) Flasche/Beutel vorsichtig über Kopf gedreht werden. Die Lösung sollte innerhalb von 6 Stunden nach Zubereitung verwendet werden.

– Der Inhalt der(des) Flasche/Beutels muss visuell auf sichtbare Partikel geprüft werden. Es darf

nur eine klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung ohne sichtbare Partikel verwendet werden.

– Es dürfen keine weiteren Arzneimittel zu der zubereiteten Augenspüllösung hinzugegeben werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. inhaber der zulassung

Omeros Ireland Limited

Ormond Building

31–36 Ormond Quay Upper

Dublin 7

Irland

Tel.: +353 (1) 526 6789

Fax: +353 (1) 526 6888

E-Mail:

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/15/1018/001

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 28. Juli 2015