Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ondansetron Noridem 2 mg/ml Injektionslösung
1. bezeichnung des arzneimittels
Ondansetron Noridem 2 mg/ml Injektionslösung
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 ml enthält Ondansetronhydrochlorid-Dihydrat in einer Menge, die 2 mg Ondansetron entspricht.
Jede 2 ml Ampulle enthält 4 mg Ondansetron.
Jede 4 ml Ampulle enthält 8 mg Ondansetron.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Dieses Arzneimittel enthält 0,313 mmol (7,2 mg) Natrium pro 2-ml Ampulle.
Dieses Arzneimittel enthält 0,626 mmol (14,4 mg) Natrium pro 4-ml Ampulle.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Injektionslösung.
Klare, farblose wässrige Lösung.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Erwachsene
Ondansetron ist bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen indiziert, wenn diese durch eine zytotoxische Chemotherapie oder eine Strahlentherapie induziert wurden. Ondansetron ist ebenfalls indiziert bei der Vorbeugung und Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen.
Kinder und Jugendliche
Ondansetron ist bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 Monaten bis 17 Jahren zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen angezeigt, die durch eine zytotoxische Chemotherapie ausgelöst wurden. Ondansetron ist angezeigt zur Vorbeugung oder Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 1 Monat bis 17 Jahren.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Durch Chemotherapie und Strahlentherapie hervorgerufene Übelkeit und Erbrechen (CINV und RINV)
Das emetische Potenzial einer Krebsbehandlung unterscheidet sich je nach Dosis und Kombination der verwendeten Chemo- und Strahlentherapie. Die Auswahl des Dosierungsschemas muss anhand der Schwere der emetischen Komplikation bestimmt werden.
CINV und RINV bei Erwachsenen
Der Dosisbereich von Ondansetron liegt zwischen 8 und 32 mg pro Tag und wird wie nachstehend beschrieben ausgewählt.
Die empfohlene intravenöse oder intramuskuläre Dosis von Ondansetron beträgt 8 mg, die unmittelbar vor der Behandlung gegeben werden.
Stark emetische Chemotherapie
Bei Patienten, die eine stark emetische Chemotherapie erhalten, kann eine Anfangsdosis von maximal 16 mg Ondansetron als i.v. Infusion über 15 Minuten gegeben werden. Aufgrund des dosisabhängig steigenden Risikos einer QT-Verlängerung darf eine Einzeldosis 16 mg nicht überschreiten (siehe Abschnitte 4.4, 4.8, 5.1).
Es wurde gezeigt, dass Ondansetron in den ersten 24 Stunden der Chemotherapie bei den folgenden Dosierungsschemata gleichermaßen wirksam ist:
– Eine einzelne Dosis von 8 mg durch langsame intravenöse Injektion (über nicht weniger als
30 Sekunden) oder intramuskuläre Injektion unmittelbar vor der Chemotherapie.
– Eine Dosis von 8 mg durch langsame intravenöse Injektion (über nicht weniger als 30 Sekunden) oder intramuskuläre Injektion unmittelbar vor der Chemotherapie, gefolgt von zwei weiteren intravenösen Injektionen (über nicht weniger als 30 Sekunden) oder intramuskulären 8-mg-Dosen in Abständen von zwei bis vier Stunden oder durch eine kontinuierliche Infusion von 1 mg/Stunde für bis zu 24 Stunden.
– Eine maximale anfängliche intravenöse Dosis von 16 mg, verdünnt in 50 bis 100 ml
Natriumchlorid-Lösung 0,9 Gew.-% oder einer anderen kompatiblen Infusionslösung (siehe Abschnitt 6.6), die unmittelbar vor der Chemotherapie über mindestens 15 Minuten infundiert werden. Nach der anfänglichen Ondansetron-Dosis können zwei weitere intravenöse Injektionen (über nicht weniger als 30 Sekunden) oder intramuskuläre 8-mg-Dosen in Abständen von vier Stunden verabreicht werden.
Die Wirksamkeit von Ondansetron kann bei einer stark emetischen Chemotherapie durch die zusätzliche Gabe einer einzelnen intravenösen Dosis von 20 mg Dexamethasonnatriumphosphat vor der Chemotherapie verstärkt werden.
Zum Schutz vor einer verzögerten oder verlängerten Emesis nach den ersten 24 Stunden wird eine orale Behandlung empfohlen. Die empfohlene orale Dosis beträgt zweimal täglich 8 mg.
Die Auswahl des Dosierungsschemas muss anhand der Schwere der emetischen Komplikation bestimmt werden.
Kinder und Jugendliche
CINV bei Kindern und Jugendlichen (im Alter von 6 Monaten bis 17 Jahren)
Die Dosis kann bei CINV basierend auf der Körperoberfläche (KOF) oder dem Gewicht berechnet werden. Eine auf dem Gewicht basierende Dosierung resultiert in höheren Gesamttagesdosen, verglichen mit einer auf der KOF basierenden Dosierung (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).
In pädiatrischen klinischen Studien wurde Ondansetron als i.v.-Infusion gegeben, verdünnt in 25 bis 50 ml 0,9 %-iger Kochsalzlösung oder einer anderen verträglichen Infusionslösung (siehe Abschnitt 6.6 Hinweise zur Handhabung) und über mindestens 15 Minuten infundiert.
Es liegen keine Daten aus kontrollierten Studien zur Anwendung von Ondansetron bei durch Strahlentherapie ausgelöster Übelkeit und Erbrechen bei Kindern vor.
Dosierung anhand der Körperoberfläche (KOF)
Ondansetron sollte direkt vor der Chemotherapie als intravenöse Einzeldosis von 5 mg/m2 verabreicht werden. Die intravenöse Einzeldosis darf 8 mg nicht überschreiten.
Eine orale Dosisgabe kann 12 Stunden später beginnen und kann für bis zu 5 Tage fortgesetzt werden (Tabelle 1).
Die Gesamtdosis innerhalb von 24 Stunden (als geteilte Dosen) darf die Erwachsenendosis von 32 mg nicht überschreiten.
Tabelle 1: Auf der KOF basierende Dosierung bei CINV (im Alter von 6 Monaten bis 17 Jahren)
KOF | Tag 1 (a,b) | Tage 2 bis 6 (b) |
< 0,6 m2 | 5 mg/m2 i.v. plus 2 mg Sirup nach 12 Stunden | 2 mg Sirup alle 12 Stunden |
≥ 0,6 m2 | 5 mg/m2 i.v. plus 4 mg Sirup oder Tablette nach 12 Stunden | 4 mg Sirup oder Tablette alle 12 Stunden |
a Die intravenöse Dosis darf 8 mg nicht überschreiten.
b Die Gesamtdosis innerhalb von 24 Stunden darf die Erwachsenendosis von 32 mg nicht überschreiten.
Dosierung anhand des Körpergewichts
Eine auf Gewicht basierende Dosisgabe resultiert in höheren Gesamttagesdosen verglichen mit einer auf der KOF basierende Dosisgabe (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).
Ondansetron sollte direkt vor einer Chemotherapie als intravenöse Einzeldosis von 0,15 mg/kg verabreicht werden. Die intravenöse Dosis darf 8 mg nicht überschreiten.
An Tag 1 können zwei weitere intravenöse Dosen in 4-Stunden-Intervallen gegeben werden.
Eine orale Dosisgabe kann 12 Stunden später beginnen und kann für bis zu 5 Tage fortgesetzt werden (Tabelle 2).
Die Gesamtdosis innerhalb von 24 Stunden (als geteilte Dosen) darf die Erwachsenendosis von 32 mg nicht überschreiten.
Tabelle 2: Auf Gewicht basierende Dosierung bei CINV (im Alter von 6 Monaten bis 17 Jahren)
Gewicht | Tag 1 (a,b) | Tage 2 bis 6 (b) |
≤ 10 kg | Bis zu 3 Dosen zu 0,15 mg/kg alle 4 Stunden | 2 mg Sirup alle 12 Stunden |
> 10 kg | Bis zu 3 Dosen zu 0,15 mg/kg alle 4 Stunden | 4 mg Sirup oder Tablette alle 12 Stunden |
a Die intravenöse Dosis darf 8 mg nicht überschreiten.
b Die Gesamtdosis innerhalb von 24 Stunden darf die Erwachsenendosis von 32 mg nicht überschreiten.
CINV und RINV bei älteren Patienten
Bei Patienten im Alter von 65 bis 74 Jahren kann das normale Dosierungsschema für Erwachsene angewendet werden. Alle intravenösen Dosen sollten in 50 bis 100 ml 0,9 %-iger NatriumchloridLösung oder einer anderen kompatiblen Infusionslösung verdünnt (siehe Abschnitt 6.6) und über mindestens 15 Minuten infundiert werden.
Bei Patienten im Alter von 75 Jahren und älter sollte die initiale intravenöse Dosis 8 mg nicht überschreiten. Alle intravenösen Dosen sollten in 50 bis 100 ml 0,9 %-iger Natriumchlorid-Lösung oder einer anderen kompatiblen Infusionslösung verdünnt (siehe Abschnitt 6.6) und über mindestens 15 Minuten infundiert werden. Nach der initialen Dosis können 2 weitere Dosen à 8 mg, über 15 Minuten infundiert und im Abstand von mindestens 4 Stunden, gegeben werden (siehe Abschnitt 5.2).
Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV)
PONV bei Erwachsenen
Zur Vorbeugung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen ist die empfohlene Dosis von Ondansetron bei der Einleitung einer Narkose die Gabe einer Einzeldosis von 4 mg als intramuskuläre oder langsame intravenöse Injektion.
Zur Behandlung von bestehender postoperativer Übelkeit und Erbrechen wird die Gabe einer einzelnen Dosis von 4 mg durch intramuskuläre oder langsame intravenöse Injektion empfohlen.
Kinder und Jugendliche
PONV bei Kindern und Jugendlichen (im Alter von 1 Monat bis 17 Jahren)
Zur Vorbeugung von PONV bei pädiatrischen Patienten, bei denen eine chirurgische Operation unter allgemeiner Anästhesie durchgeführt wird, kann eine Einzeldosis von Ondansetron über eine langsame intravenöse Injektion (über nicht weniger als 30 Sekunden) mit einer Dosis von 0,1 mg/kg bis zu einem Maximum von 4 mg entweder vor oder nach der Einleitung der Anästhesie verabreicht werden. Zur Behandlung von PONV nach einer chirurgischen Operation bei pädiatrischen Patienten, bei denen die Operation unter allgemeiner Anästhesie durchgeführt wurde, kann eine Einzeldosis von Ondansetron über eine langsame intravenöse Injektion (über nicht weniger als 30 Sekunden) bei einer Dosis von 0,1 mg/kg bis zu einem Maximum von 4 mg verabreicht werden.
Es gibt keine Daten über die Anwendung von Ondansetron bei der Behandlung von PONV bei Kindern im Alter unter 2 Jahren.
Ältere Patienten
Die Erfahrungen mit Ondansetron zur Vorbeugung und Behandlung von PONV bei älteren Patienten sind begrenzt. Ondansetron wird jedoch von chemotherapeutisch behandelten Patienten über 65 Jahren gut toleriert.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Eine Änderung der Tagesdosis, der Dosierungshäufigkeit oder des Verabreichungsweges ist nicht erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit mäßigen bis schweren Leberfunktionsstörungen ist die Clearance von Ondansetron signifikant verringert und die Serumhalbwertszeit signifikant verlängert. Bei diesen Patienten darf eine Gesamttagesdosis von 8 mg i.v. oder oral nicht überschritten werden.
Patienten mit eingeschränktem Spartein-/Debrisoquin-Stoffwechsel
Die Eliminationshalbwertszeit von Ondansetron ist bei Patienten mit eingeschränktem Spartein-/Debrisoquin-Stoffwechsel unverändert. Folglich führt eine wiederholte Dosisgabe bei diesen Patienten nicht zu anderen Wirkstoffspiegeln als bei der übrigen Bevölkerung. Es ist keine Änderung der Tagesdosis oder der Dosierungshäufigkeit erforderlich.
4.3 gegenanzeigen
Aufgrund von Berichten über starken Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust bei Anwendung von Ondansetron zusammen mit Apomorphinhydrochlorid ist die gleichzeitige Anwendung mit Apomorphin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Bei Patienten, die eine Überempfindlichkeit gegenüber anderen ausgewählten 5HT3-Rezeptor-Antagonisten zeigten, wurde von Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet. Erkrankungen der Atemwege sind symptomatisch zu behandeln und Kliniker sollten sie als Vorboten von Überempfindlichkeitsreaktionen besonders beachten.
Ondansetron verlängert dosisabhängig das QT-Intervall (siehe Abschnitt 5.1). Außerdem wurden bei Patienten, die Ondansetron erhielten, nach der Markteinführung Fälle von Torsade de Pointes berichtet. Bei Patienten mit angeborenem Long-QT-Syndrom sollte die Anwendung von Ondansetron vermieden werden. Bei Patienten, die eine verlängerte QTc-Zeit aufweisen oder bei denen sich eine verlängerte QTc-Zeit entwickeln kann, sollte Ondansetron mit Vorsicht angewendet werden. Zu dieser
Gruppe gehören Patienten mit Elektrolytstörungen, kongestiver Herzinsuffizienz, Bradyarrhythmien, Erregungsleitungsstörungen und Patienten, die Antiarrhythmika oder beta-adrenerge Blocker oder andere Arzneimittel einnehmen, die eine Verlängerung des QT-Intervalls oder Elektrolytstörungen hervorrufen.
Bei Patienten, die mit Ondansetron behandelt wurden, wurden Fälle von myokardialer Ischämie berichtet. Bei einigen Patienten, insbesondere im Rahmen einer intravenösen Gabe, traten die Symptome unmittelbar nach der Verabreichung von Ondansetron auf. Die Patienten sollten auf die Anzeichen und Symptome einer myokardialen Ischämie aufmerksam gemacht werden.
Eine Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie sollte vor der Anwendung von Ondansetron korrigiert werden.
Nach der Markteinführung wurde über Fälle eines serotonergen Syndroms (einschließlich verändertem mentalen Status, autonomer Instabilität und neuromuskulären Veränderungen) bei gleichzeitiger Anwendung von Ondansetron mit anderen serotonergen Arzneimitteln (einschließlich selektiven Serotoninwiederaufnahme-Hemmern (SSRI) und Serotonin-Noradrenalinwiederaufnahme-Hemmern (SNRI)) berichtet. Wenn eine gemeinsame Behandlung mit Ondansetron und anderen serotonergen Arzneimitteln klinisch erforderlich sein sollte, wird eine geeignete Überwachung des Patienten empfohlen.
Da bekannt ist, dass Ondansetron die Passagezeit durch den Dickdarm verlängert, müssen Patienten mit Symptomen eines subakuten Darmverschlusses nach der Verabreichung überwacht werden.
Bei Patienten mit adenotonsillärer Operation können bei der Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen mit Ondansetron okkulte Blutungen überdeckt werden. Deshalb müssen diese Patienten nach der Gabe von Ondansetron sorgfältig überwacht werden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche, die Ondansetron gemeinsam mit hepatotoxischen chemotherapeutischen Wirkstoffen erhalten, sind hinsichtlich einer eingeschränkten Leberfunktion engmaschig zu überwachen.
Durch Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit und Erbrechen
Beim Berechnen der Dosis auf einer mg/kg-Basis und beim Verabreichen von drei Dosen in 4-Stunden-Intervallen ist die Gesamttagesdosis höher als bei Gabe einer Einzeldosis von 5 mg/m2 gefolgt von einer oralen Dosis. Die Vergleichswirksamkeit dieser beiden unterschiedlichen Dosisregime wurde in klinischen Studien nicht untersucht. Ein Vergleich zwischen Studien zeigt eine ähnliche Wirksamkeit für beide Regime (siehe Abschnitt 5.1).
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Ondansetron den Stoffwechsel anderer Wirkstoffe induziert oder hemmt, mit denen es normalerweise verabreicht wird. In speziellen Studien wurde gezeigt, dass Ondansetron keine Wechselwirkungen mit Alkohol, Temazepam, Furosemid, Alfentanil, Tramadol, Morphin, Lidocain, Thiopental oder Propofol eingeht.
Ondansetron wird von mehreren Cytochrom-P-450-Enzymen der Leber abgebaut: CYP3A4, CYP2D6 und CYP1A2. Aufgrund der zahlreichen Stoffwechselenzyme, die Ondansetron abbauen können, wird die Hemmung oder eingeschränkte Aktivität eines Enzyms (z. B. genetisch bedingter CYP2D6-Mangel) normalerweise durch andere Enzyme kompensiert und sollte zu einer geringen oder gar keiner Änderung der Gesamt-Clearance oder der benötigten Dosis von Ondansetron führen.
Die gleichzeitige Anwendung von Ondansetron mit Arzneimitteln, die eine Verlängerung des QT-Intervalls (einschließlich einiger Zytostatika) und/oder Elektrolytstörungen hervorrufen, sollte mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).
Die Anwendung von Ondansetron zusammen mit die QT-Zeit verlängernden Arzneimitteln kann die QT-Zeit zusätzlich verlängern. Die gleichzeitige Anwendung von Ondansetron mit kardiotoxischen Arzneimitteln (z. B. Anthracycline wie Doxorubicin, Daunorubicin oder Trastuzumab), Antibiotika (wie Erythromycin), Antimykotika (wie Ketoconazol), Antiarrhythmika (wie Amiodaron) und Betablockern (wie Atenolol oder Timolol) kann das Risiko für das Auftreten von Arrhythmien erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).
Serotonerge Arzneimittel (z. B. SSRI und SNRI) : In der Post-Marketing-Berichtserfassung wurde über Fälle eines serotonergen Syndroms (einschließlich verändertem mentalen Status, autonomer Instabilität und neuromuskulären Veränderungen) bei gleichzeitiger Anwendung von Ondansetron mit anderen serotonergen Arzneimitteln (einschließlich SSRI und SNRI) berichtet (siehe Abschnitt 4.4).
Apomorphin : Aufgrund von Berichten über starken Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust bei Anwendung von Ondansetron zusammen mit Apomorphinhydrochlorid ist die gleichzeitige Anwendung mit Apomorphin kontraindiziert.
Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin : Bei Patienten, die mit starken CYP3A4-Induktoren (d. h. Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin) behandelt wurden, waren die orale Clearance von Ondansetron erhöht und die Blutkonzentration von Ondansetron erniedrigt.
Tramadol : Daten aus kleineren Studien weisen darauf hin, dass Ondansetron den analgetischen Effekt von Tramadol herabsetzen kann.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Frauen im gebärfähigen Alter
Frauen im gebärfähigen Alter sollten eine Schwangerschaftsverhütung in Erwägung ziehen.
Schwangerschaft
Ausgehend von der Erfahrung beim Menschen aus epidemiologischen Studien wird vermutet, dass Ondansetron orofaziale Fehlbildungen verursacht, wenn es im ersten Trimenon der Schwangerschaft verabreicht wird.
In einer Kohortenstudie mit 1,8 Millionen Schwangeren war die Anwendung von Ondansetron im ersten Trimenon mit einem erhöhten Risiko für Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten verbunden (3 zusätzliche Fälle pro 10 000 behandelte Frauen, adjustiertes relatives Risiko, 1,24, (95% CI 1,031,48)). Die verfügbaren epidemiologischen Studien zu Herzfehlbildungen zeigen widersprüchliche Ergebnisse, Tierversuche zeigen keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen in Bezug auf die Reproduktionstoxizität.
Ondansetron sollte nicht während des ersten Trimenon der Schwangerschaft verwendet werden.
Schwangerschaftstests
Vor Beginn der Behandlung mit Ondansetron sollte bei Frauen im gebärfähigen Alter der Schwangerschaftsstatus überprüft werden.
Stillzeit
Es gibt nur ungenügende Informationen darüber, ob Ondansetron / Metabolite in die Muttermilch übergehen oder über die Auswirkungen von Ondansetron auf die Milchproduktion.
Die zur Verfügung stehenden pharmakodynamischen / toxikologischen Daten von Tieren zeigten, dass Ondansetron / Metabolite in die Milch übergehen (für Details siehe Abschnitt 5.3). Ein Risiko für das Neugeborene / Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Ondansetron soll während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten über die Wirkung von Ondansetron auf die Fertilität beim Menschen vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Ondansetron hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Bei psychomotorischen Tests beeinträchtigt Ondansetron weder die Leistungsfähigkeit noch ruft es eine Sedierung hervor.
Von den pharmakologischen Eigenschaften des Wirkstoffs Ondansetron kann eine nachteilige Wirkung auf diese Fähigkeiten nicht abgeleitet werden.
4.8 nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen werden unten nach Systemorganklasse und Häufigkeit angegeben.
Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert: sehr häufig: ≥1/10; häufig: ≥1/100, <1/10; gelegentlich: ≥1/1 000, <1/100; selten: ≥1/10 000, <1/1 000; sehr selten: <1/10 000 und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Sehr häufige, häufige und gelegentlich auftretende Ereignisse wurden generell aus Daten von klinischen Studien bestimmt.
Die Inzidenz bei Placebo wurde einbezogen. Seltene und sehr seltene Ereignisse wurden generell aus Einzeldaten nach der Markteinführung bestimmt.
Die nachfolgenden Häufigkeiten wurden unter Standarddosierung mit Ondansetron ermittelt. Das Nebenwirkungsprofil bei Kindern und Jugendlichen war mit dem bei Erwachsenen beobachteten Nebenwirkungsprofil vergleichbar.
Erkrankungen des Immunsystems | |
Selten: | Unmittelbare, manchmal schwere Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Anaphylaxie |
Erkrankungen des Nervensystems | |
Sehr häufig: | Kopfschmerzen |
Gelegentlich: | Krampfanfälle, Bewegungsstörungen (einschließlich extrapyramidaler Reaktionen wie Dystonie-Reaktionen, okulogyre Krise und Dyskinesien)1 |
Selten: | Schwindelgefühl, vorwiegend bei schneller i.v.-Verabreichung |
Augenerkrankungen | |
Selten: | Vorübergehende Sehstörungen (z. B. verschwommenes Sehen) bei schneller intravenöser Verabreichung |
Sehr selten: | Vorübergehende Sehstörungen, vorwiegend bei i.v.-Verabreichung2 |
Herzerkrankungen | |
Gelegentlich: | Arrhythmie, Brustschmerzen mit oder ohne Depression der ST-Strecke, Bradykardie |
Selten: | Verlängerung des QT-Intervalls (einschließlich Torsade de Pointes) |
Häufigkeit nicht bekannt: | Myokardiale Ischämie (siehe Abschnitt 4.4) |
Gefäßerkrankungen | |
Häufig: | Wärmegefühl oder Flush |
Gelegentlich: | Hypotonie |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums | |
Gelegentlich: | Schluckauf |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | |
Häufig: | Obstipation |
Leber- und Gallenerkrankungen | |
Gelegentlich: | Asymptomatische Erhöhung der Leberfunktionswerte 3 |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes |
Sehr selten: | Toxischer Hautausschlag, einschließlich Epidermolysis acuta toxica |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | |
Häufig: | Lokale Reaktionen an der Einstichstelle |
1. Ohne nachweisliche dauerhafte klinische Folgen
2. In der Mehrzahl der berichteten Fälle bildete sich die Blindheit innerhalb von 20 Minuten zurück.
Die meisten Patienten wurden mit Chemotherapeutika behandelt, einschließlich Cisplatin. Die Ursache von einigen der berichteten Fälle von vorübergehender Blindheit war kortikalen Ursprungs.
3 diese nebenwirkungen traten üblicherweise bei patienten auf, die eine chemotherapie mit cisplatin erhalten hatten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.
Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des
Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome und Zeichen
Es gibt begrenzte Erfahrungen mit einer Überdosierung von Ondansetron. In der Mehrzahl der Fälle waren die Symptome ähnlich denen, die bereits bei Patienten berichtet wurden, die die empfohlenen Dosen erhielten (siehe Abschnitt 4.8). Erscheinungsformen, die berichtet wurden, schließen Sehstörungen, schwere Verstopfung, Hypotonie und eine vasovagale Episode mit vorübergehendem AV-Block zweiten Grades ein.
Ondansetron verlängert dosisabhängig das QT-Intervall. Im Falle einer Überdosierung wird eine EKG-Überwachung empfohlen.
Kinder und Jugendliche
Es wurden Fälle gemeldet, in denen Säuglinge und Kinder im Alter von 12 Monaten bis 2 Jahren versehentlich Überdosen von Ondansetron geschluckt haben und bei denen die aufgetretenen Symptome zu einem Serotonin-Syndrom passen (die geschätzte aufgenommene Menge überschritt 4 mg/kg).
Behandlung
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel gegen Ondansetron, daher ist in Fällen eines Verdachts auf Überdosierung dementsprechend eine symptomatische und unterstützende Therapie zu geben.
Die weitere Behandlung sollte so erfolgen, wie es klinisch angezeigt ist oder, sofern verfügbar, vom nationalen Giftzentrum empfohlen wird.
Die Anwendung von Ipecacuanha zur Behandlung einer Überdosierung mit Ondansetron wird nicht empfohlen, da es aufgrund der anti-emetischen Wirkung von Ondansetron selbst unwahrscheinlich ist, dass die Patienten auf diese Behandlung ansprechen.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiemetika und Mittel gegen Übelkeit, Serotonin-(5-HT3)-Rezeptorantagonisten
ATC-Code: A04AA01
Wirkmechanismus
Ondansetron ist ein wirksamer, sehr selektiver 5HT3-Rezeptorantagonist. Der genaue Wirkmechanismus bei der Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen ist nicht bekannt.
Chemotherapeutika und Strahlentherapie könnten die Freisetzung von 5HT im Dünndarm verursachen, worauf durch die Aktivierung vagaler Afferenzen über 5HT3-Rezeptoren Brechreiz ausgelöst wird. Ondansetron blockiert das Auslösen dieses Brechreizes. Die Aktivierung vagaler Afferenzen könnte auch zur Freisetzung von 5HT in der Area postrema führen, die sich am Boden des vierten Ventrikels befindet, was zudem den Brechreiz durch einen zentralen Mechanismus fördern könnte. Folglich beruht die Wirkung von Ondansetron bei der Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen, die durch eine zytotoxische Chemotherapie oder eine Strahlentherapie ausgelöst wurden, wahrscheinlich auf einem Antagonismus von 5HT3-Rezeptoren auf Neuronen sowohl im peripheren als auch im zentralen Nervensystem. Die Wirkmechanismen bei postoperativer Übelkeit und Erbrechen sind nicht bekannt, es ist jedoch möglich, dass es sich dabei um die gleichen Signalwege handelt wie bei der durch zytotoxische Therapeutika ausgelösten Übelkeit und Erbrechen.
Ondansetron führt nicht zu einer Änderung der Prolaktinplasmaspiegel.
Verlängerung des QT-Intervalls
Die Wirkung von Ondansetron auf das QT-Intervall wurde in einer doppelblinden, randomisierten Placebo- und positiv (Mofloxacin) kontrollierten Crossover-Studie mit 58 gesunden erwachsenen Männern und Frauen untersucht. Es wurden Dosen von 8 mg und 32 mg Ondansetron über 15 Minuten intravenös infundiert. Bei der höchsten getesteten Dosis von 32 mg betrug die maximale mittlere Änderung (Obergrenze des 90%-KI) des QTcF-Intervalls (Fridericia-Korrektur) gegenüber Placebo nach Basiskorrektur 19,6 msec (21,5 msec). Bei der niedrigeren getesteten Dosis von 8 mg betrug die maximale mittlere Änderung (Obergrenze des 90%-KI) des QTcF-Intervalls (Fridericia-Korrektur) gegenüber Placebo nach Basiskorrektur 5,8 msec (7,8 msec). In dieser Studie wurden keine QTcF-Intervalle von über 480 msec und keine Verlängerung des QTcF-Intervalls von über 60 msec gemessen. Bei den mittels Elektrokardiogramm gemessenen PR- bzw. QRS-Intervallen traten keine signifikanten Änderungen auf.
Kinder und Jugendliche
Durch Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit und Erbrechen
Die Wirksamkeit von Ondansetron bei der Kontrolle von durch eine Chemotherapie gegen ein Karzinom induzierter Emesis und Übelkeit wurde in einer doppelblinden randomisierten Studie bei 415 Patienten im Alter von 1 bis 18 Jahren untersucht (S3AB3006). An den Tagen der Chemotherapie erhielten die Patienten entweder Ondansetron 5 mg/m2 intravenös und Ondansetron 4 mg oral nach 8 bis 12 Stunden oder Ondansetron 0,45 mg/kg intravenös und Placebo oral nach 8 bis 12 Stunden. Nach der Chemotherapie erhielten beide Gruppen für 3 Tage zweimal täglich 4 mg Ondansetron-Sirup. Eine vollständige Kontrolle der Emesis am schlimmsten Tag der Chemotherapie betrug 49 % (5 mg/m2 intravenös und Ondansetron 4 mg oral) bzw. 41 % (0,45 mg/kg intravenös und Placebo oral). Nach der Chemotherapie erhielten beide Gruppen für 3 Tage zweimal täglich 4 mg Ondansetron-Sirup. Es wurde kein Unterschied in der Gesamtinzidenz oder hinsichtlich der Art der Nebenwirkungen zwischen beiden Behandlungsgruppen beobachtet.
Eine doppelblinde randomisierte Placebo-kontrollierte Studie (S3AB4003) bei 438 Patienten im Alter von 1 bis 17 Jahren zeigte eine vollständige Kontrolle der Emesis am schlimmsten Tag der Chemotherapie bei:
73 % der Patienten, wenn Ondansetron intravenös bei einer Dosis von 5 mg/m2 gemeinsam mit2 bis 4 mg Dexamethason oral verabreicht wurde
71 % der Patienten, wenn Ondansetron an den Tagen der Chemotherapie als Sirup bei einerDosis von 8 mg gemeinsam mit 2 bis 4 mg Dexamethason oral verabreicht wurde.
Nach der Chemotherapie erhielten beide Gruppen für 2 Tage zweimal täglich 4 mg OndansetronSirup. Es wurde kein Unterschied in der Inzidenz oder hinsichtlich der Art der Nebenwirkungen zwischen beiden Behandlungsgruppen beobachtet.
Die Wirksamkeit von Ondansetron wurde bei 75 Kindern im Alter von 6 bis 48 Monaten in einer unverblindeten, nicht-vergleichenden, einarmigen Studie (S3A40320) verglichen. Alle Kinder erhielten drei Dosen zu 0,15 mg/kg von intravenös verabreichtem Ondansetron, verabreicht 30 Minuten vor dem Beginn der Chemotherapie und dann nach 4 und 8 Stunden nach der ersten Dosis. Eine vollständige Kontrolle der Emesis wurde bei 56 % der Patienten erreicht.
Eine andere unverblindete, nicht-vergleichende, einarmige Studie (S3A239) untersuchte die Wirksamkeit einer intravenösen Dosis von 0,15 mg/kg Ondansetron gefolgt von zwei oralen Dosen von Ondansetron zu 4 mg bei Kindern im Alter von < 12 Jahren und 8 mg bei Kindern im Alter von ≥ 12 Jahren (Gesamtzahl der Kinder n = 28). Eine vollständige Kontrolle der Emesis wurde bei 42 % der Patienten erreicht.
Postoperative Übelkeit und Erbrechen
Die Wirksamkeit einer Einzeldosis von Ondansetron bei der Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen nach einer chirurgischen Operation wurde in einer randomisierten, doppelblinden, Placebokontrollierten Studie bei 670 Kindern im Alter von 1 bis 24 Monaten (post-konzeptuelles Alter ≥ 44 Wochen, Gewicht ≥ 3 kg) untersucht. Die untersuchten Probanden wurden eingeteilt, sich einer elektiven chirurgischen Operation unter allgemeiner Anästhesie zu unterziehen, und hatten einen ASA-Status ≤ III. Eine Einzeldosis von Ondansetron 0,1 mg/kg wurde innerhalb von fünf Minuten nach Einleitung der Anästhesie verabreicht. Der Anteil an Probanden, bei denen zumindest eine emetische Episode während des 24-stündigen Untersuchungszeitraumes auftrat, war bei Patienten unter Placebo höher als bei denen, die Ondansetron erhielten (28 % vs. 11 %, p < 0,0001).
Vier doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studien wurden bei 1469 männlichen und weiblichen Patienten (im Alter von 2 bis 12 Jahren) durchgeführt, die eine allgemeine Anästhesie erhielten. Die Patienten wurden zufällig ausgewählt, entweder Einzeldosen von intravenös verabreichtem Ondansetron (0,1 mg/kg bei pädiatrischen Patienten mit einem Gewicht von 40 kg oder weniger, 4 mg bei pädiatrischen Patienten mit einem Gewicht von mehr als 40 kg; Anzahl der Patienten = 735) oder Placebo (Anzahl der Patienten = 734) zu erhalten. Das Arzneimittel wurde über mindestens 30 Sekunden verabreicht, direkt vor oder nach der Einleitung der Anästhesie. Ondansetron war signifikant stärker wirksam als Placebo bei der Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen. Die Ergebnisse dieser Studien sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
Tabelle 3: Vorbeugung und Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei pädiatrischen Patienten – Ansprechen auf die Behandlung über 24 Stunden
Studie | Endpunkt | Ondansetron (%) | Placebo (%) | p-Wert |
S3A380 | CR | 68 | 39 | ≤ 0,001 |
S3GT09 | CR | 61 | 35 | ≤ 0,001 |
S3A381 | CR | 53 | 17 | ≤ 0,001 |
S3GT11 | keine Übelkeit | 64 | 51 | 0,004 |
S3GT11 | kein Erbrechen | 60 | 47 | 0,004 |
CR = keine emetischen Episoden, Notfallversorgung oder Studienabbruch
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Disposition von Ondansetron ist nach oraler, intramuskulärer oder intravenöser Dosisgabe ähnlich und zeigt eine terminale Eliminations-Halbwertszeit von ungefähr 3 Stunden und ein Steady-State-Verteilungsvolumen von ungefähr 140 l. Die systemische Exposition von Ondansetron ist nach intramuskulärer und intravenöser Verabreichung äquivalent.
Ondansetron wird nicht in hohem Maße an Protein gebunden (70–76 %). Ondansetron wird überwiegend durch mehrere Enzymwege in der Leber aus dem Kreislauf entfernt. Weniger als 5% der aufgenommenen Dosis wird unverändert über den Urin ausgeschieden. Der Mangel des Enzyms CYP2D6 (Debrisoquin-Polymorphismus) hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Ondansetron. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Ondansetron werden durch wiederholte
Dosisgaben nicht verändert. Studien mit gesunden, älteren freiwilligen Probanden haben eine leichte, aber klinisch unbedeutende altersbedingte Zunahme der oralen Bioverfügbarkeit und der Halbwertszeit von Ondansetron gezeigt.
Für die Disposition von Ondansetron wurden geschlechtsspezifische Unterschiede gezeigt, wobei Frauen nach einer oralen Dosis eine größere Aufnahmerate und -menge sowie eine geringere systemische Clearance und ein geringeres Verteilungsvolumen (angepasst nach Gewicht) aufweisen.
Kinder und Jugendliche
Bei pädiatrischen Patienten im Alter von 1 bis 4 Monaten (n = 19), bei denen eine chirurgische Operation durchgeführt wurde, war die bezüglich des Gewichts normalisierte Clearance annähernd 30 % langsamer als bei Patienten im Alter von 5 bis 24 Monaten (n = 22), jedoch vergleichbar zu Patienten im Alter von 3 bis 12 Jahren. Es wurde berichtet, dass die Halbwertszeit in der Gruppe von Patienten im Alter von 1 bis 4 Monaten durchschnittlich 6,7 Stunden betrug verglichen mit 2,9 Stunden bei Patienten in den Altersbereichen von 5 bis 24 Monaten und 3 bis 12 Jahren. Die Unterschiede der pharmakokinetischen Parameter in der Gruppe von Patienten im Alter von 1 bis 4 Monaten kann teilweise durch den höheren Prozentsatz an Gesamtkörperwasser bei Neugeborenen und Kleinkindern und durch das größere Verteilungsvolumen von wasserlöslichen Arzneimitteln wie Ondansetron erklärt werden.
Bei pädiatrischen Patienten im Alter von 3 bis 12 Jahren, bei denen eine elektive chirurgische Operation mit allgemeiner Anästhesie durchgeführt wurde, waren die absoluten Werte sowohl der Clearance als auch des Verteilungsvolumens von Ondansetron im Vergleich zu Werten bei erwachsenen Patienten reduziert. Beide Parameter nahmen in linearer Weise mit dem Gewicht zu, und im Alter von 12 Jahren näherten sich die Werte denen von jungen Erwachsenen an. Wenn die Werte von Clearance und Verteilungsvolumen bezüglich des Körpergewichts normalisiert wurden, waren die Werte für diese Parameter ähnlich zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen. Bei pädiatrischen Patienten kompensiert die Anwendung einer auf Gewicht basierenden Dosisgabe altersbezogene Änderungen und ist wirksam bei der Normalisierung der systemischen Exposition.
Bei 428 Probanden (Karzinompatienten, Patienten mit einer chirurgischen Operation und gesunden Freiwilligen) im Alter von 1 Monat bis 44 Jahren wurde eine pharmakokinetische Populationsanalyse nach intravenöser Verabreichung von Ondansetron durchgeführt. Basierend auf dieser Analyse war die systemische Exposition (AUC) von Ondansetron nach oraler oder intravenöser Dosisgabe bei Kindern und Jugendlichen vergleichbar zu Erwachsenen, mit der Ausnahme von Kleinkindern im Alter von 1 bis 4 Monaten. Das Verteilungs-Volumen hing vom Alter ab und war bei Erwachsenen geringer als bei Kleinkindern und Kindern. Die Clearance hing vom Gewicht ab, jedoch nicht vom Alter, mit der Ausnahme von Kleinkindern im Alter von 1 bis 4 Monaten. Aufgrund der geringen Anzahl an untersuchten Probanden in dieser Altersgruppe ist es schwierig, daraus zu schließen, ob es eine zusätzliche Reduktion der Clearance abhängig vom Alter bei Kleinkindern im Alter von 1 bis 4 Monaten gab oder ob einfach eine inhärente Variabilität existierte. Da Patienten im Alter von weniger als 6 Monaten bei PONV nur eine Einzeldosis erhalten, ist eine verminderte Clearance wahrscheinlich klinisch nicht relevant.
Ältere Patienten
Frühe Phase-I-Studien bei gesunden älteren Probanden zeigten einen altersbedingten Abfall der Clearance und einen Anstieg der Halbwertszeit von Ondansetron. Jedoch führte eine breite interindividuelle Variabilität zu einer beträchtlichen Überlappung in den pharmakokinetischen Parametern zwischen jüngeren (< 65 Jahre) und älteren Probanden (≥ 65 Jahre), und es wurden auch insgesamt keine Unterschiede in der Sicherheit und Wirksamkeit zwischen jüngeren und älteren Krebspatienten in den klinischen Studien zur Chemotherapie-induzierten Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen zur Unterstützung anderer Dosierungsempfehlungen für ältere Patienten beobachtet.
Basierend auf neueren Modellen bezüglich Ondansetron-Konzentrationen im Plasma und ExpositionsReaktions-Beziehungen wird eine größere Wirkung auf den QTcF-Wert bei Patienten ab einem Alter von 75 Jahren im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen vorhergesagt. Für die intravenöse Gabe werden spezielle Dosis-Informationen für Patienten über 65 Jahre und für Patienten über 75 Jahre gegeben (siehe Abschnitt 4.2).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit moderater Einschränkung der Nierenfunktion (Creatinin-Clearance 15 bis 60 ml/min) sind sowohl die systemische Clearance als auch das Verteilungsvolumen verringert, was zu einem geringfügigen, klinisch jedoch unbedeutenden Anstieg der Eliminationshalbwertszeit (5,4 Stunden) führt. In einer Studie mit Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen, die eine regelmäßige Hämodialyse benötigten und zwischen Dialysegängen untersucht wurden, wurde gezeigt, dass die Pharmakokinetik von Ondansetron im Wesentlichen unverändert war.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion ist die systemische Clearance von Ondansetron deutlich verringert, wobei die Eliminationshalbwertszeit verlängert ist (15 bis 32 Stunden) und die orale Bioverfügbarkeit aufgrund des geringeren präsystemischen Stoffwechsels fast 100 % erreicht.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Eine Studie mit geklonten humanen kardialen Ionenkanälen hat gezeigt, dass Ondansetron bei klinisch relevanten Konzentrationen die kardiale Repolarisation durch Blockade von hERG-Kaliumkanälen beeinflussen kann. Eine dosisabhängige QT-Verlängerung wurde in einer umfassenden QT-Studie mit menschlichen freiwilligen Probanden beobachtet (siehe Abschnitt 5.1). In Studien zur embryofötalen Entwicklung an Ratten und Kaninchen erhielten trächtige Tiere während der Organogenese orale Dosen von Ondansetron bis zu 15 mg/kg/Tag bzw. 30 mg/kg/Tag. Mit Ausnahme einer leichten Reduktion der Gewichtszunahme der Muttertiere bei den Kaninchen gab es keine signifikanten Auswirkungen von Ondansetron auf die Muttertiere oder die Entwicklung der Nachkommen. Bei Dosen von 15 mg/kg/Tag bei Ratten und 30 mg/kg/Tag bei Kaninchen betrug die maternale Dosis etwa das 6– bzw. 24-fache der für den Menschen auf der Grundlage der Körperoberfläche empfohlenen oralen Höchstdosis von 24 mg/Tag. In einer Studie zur prä- und postnatalen Entwicklungstoxizität erhielten trächtige Ratten zwischen dem 17. und 21. Schwangerschaftstag orale Ondansetron-Dosen von bis zu 15 mg/kg/Tag. Mit Ausnahme einer geringfügigen Reduktion der Gewichtszunahme der Muttertiere gab es keine Auswirkungen auf die trächtigen Ratten und die prä-und postnatale Entwicklung ihrer Nachkommen, einschließlich der Fortpflanzungsfähigkeit der gepaarten F1-Generation. Mit einer Dosis von 15 mg/kg/Tag bei Ratten entsprach die maternale Dosis etwa dem 6-fachen der auf der Grundlage der KOF empfohlenen oralen Höchstdosis für den Menschen von 24 mg/Tag
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Citronensäure-Monohydrat
Natriumcitrat 2 H2O
Natriumchlorid
Wasser für Injektionszwecke
6.2 inkompatibilitäten
Ondansetron Injektionslösungen dürfen nicht in derselben Spritze oder Infusionsflasche mit anderen Arzneimitteln verabreicht werden. Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, mit Ausnahme der in Abschnitt 6.6 erwähnten Arzneimittel.
6.3 dauer der haltbarkeit
Glasampullen: 3 Jahre
Kunststoffampullen, einzeln in einer Aluminium-Blisterfolie verpackt: 3 Jahre
Kunststoffampullen, in einem Schutzbeutel verpackt: 3 Jahre
Nach dem Öffnen des Schutzbeutels, Inhalt innerhalb von 4 Monaten verwenden.
Nach Verdünnung:
Die chemische und physikalische Stabilität nach dem Öffnen wurde für 24 Stunden bei Lagerung bei 25 °C und 36 Stunden bei Lagerung im Kühlschrank (2 bis 8 °C) nachgewiesen. Verdünnungen von Ondansetron zur Injektion in kompatiblen intravenösen Infusionslösungen sind unter normalen Beleuchtungsbedingungen oder Tageslicht mindestens 24 Stunden stabil, sodass während der Infusion keine Maßnahmen zum Schutz vor Licht ergriffen werden müssen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden, es sei denn, die beim Öffnen oder Verdünnen verwendete Methode schließt die Gefahr einer mikrobiologischen Kontamination aus. Wenn das Arzneimittel nicht sofort verwendet wird, liegen die Lagerungszeiten und -bedingungen nach dem Öffnen in der Verantwortung des Anwenders.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Im Blow-Fill-Seal-Verfahren hergestellte 2 ml oder 4 ml Polypropylenampullen mit Twist-Off-Deckel oder klare, farblose Glasampullen (Typ I, Ph.Eur.).
Die Kunststoffampullen sind einzeln in Blisterpackungen aus Aluminiumfolie verpackt und befinden sich in Kartons. Alternativ sind 5 Kunststoffampullen in einem Schutzbeutel verpackt und in Kartons gelegt. Die Glasampullen befinden sich in Kunststoffbehältern in Kartons.
Es sind Packungen mit 5 Glasampullen oder 5, 10 und 50 Kunststoffampullen erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Ondansetron darf nicht im Autoklaven sterilisiert werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Kompatibilität mit intravenösen Lösungen
Ondansetron zur Injektion darf nur mit den folgenden empfohlenen Infusionslösungen gemischt werden:
Verdünnungsmittel | Resultierende Ondansetron Konzentration |
Natriumchlorid 0,9 Gew.-% Infusionslösung | 0,16 mg/ml |
Glukose 5 Gew.-% Infusionslösung | 0,16 mg/ml |
Mannitol 10 Gew.-% Infusionslösung | 0,16 mg/ml |
Ringer Infusionslösung | 0,16 mg/ml |
Kaliumchlorid 0,3 Gew.-% und Natriumchlorid 0,9 Gew.- % Infusionslösung | 0,16 mg/ml |
Kaliumchlorid 0,3 Gew.-% und Glukose 5 Gew.-% Infusionslösung | 0,16 mg/ml |
Nach den Regeln für die ordnungsgemäße Herstellung von Pharmazeutika sollten Verdünnungen von Ondansetron zur Injektion mit intravenösen Lösungen zum Zeitpunkt der Infusion zubereitet werden. Es wurde jedoch gezeigt, dass Verdünnungen von Ondansetron in Polyethylenflaschen mit den
obengenannten intravenösen Infusionslösungen bei Raumtemperatur (25±2 °C) 24 Stunden oder im Kühlschrank (2 bis 8 °C) 36 Stunden lang stabil sind.
Kompatibilität mit anderen Arzneimitteln
Ondansetron kann durch intravenöse Infusion, z. B. über einen Infusionsbeutel oder eine Spritzenpumpe, mit einer Geschwindigkeit von 1 mg/Stunde verabreicht werden. Die nachfolgend aufgeführten Arzneimittel können über die Y-Schnittstelle eines Infusionssets verabreicht werden. Dies gilt für Ondansetron-Konzentrationen von 16 bis 160 µg/ml (z. B. 8 mg/500 ml bzw. 8 mg/50 ml).
Cisplatin
Konzentrationen bis zu 0,48 mg/ml (z. B. 240 mg in 500 ml), verabreicht über eine bis acht Stunden.
5-Fluorouracil
Konzentrationen bis zu 0,8 mg/ml (z. B. 2,4 g in 3 l oder 400 mg in 500 ml), verabreicht mit einer Geschwindigkeit von mindestens 20 ml pro Stunde (480 ml pro 24 Stunden). Höhere Konzentrationen an 5-Fluorouracil können eine Ausfällung von Ondansetron verursachen. Die 5-Fluorouracil-Infusionslösung kann zusätzlich zu anderen kompatiblen Inhaltsstoffen bis zu 0,045 Gew.-% Magnesiumchlorid enthalten.
Carboplatin
Konzentrationen im Bereich von 0,18 mg/ml bis 9,9 mg/ml (z. B. 90 mg in 500 ml bis 990 mg in 100 ml), verabreicht über zehn Minuten bis zu eine Stunde.
Etoposid
Konzentrationen im Bereich von 0,14 mg/ml bis 0,25 mg/ml (z. B. 70 mg in 500 ml bis 250 mg in 1 l), verabreicht über dreißig Minuten bis zu eine Stunde.
Ceftazidim
Dosen im Bereich von 250 mg bis 2000 mg, gemäß den Herstellerempfehlungen mit Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert (z. B. 2,5 ml für 250 mg und 10 ml für 2 g Ceftazidim) und über ungefähr fünf Minuten als intravenöse Bolusinjektion verabreicht.
Cyclophosphamid
Dosen im Bereich von 100 mg bis 1 g, gemäß den Herstellerempfehlungen mit Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert (5 ml pro 100 mg Cyclophosphamid) und über ungefähr fünf Minuten als intravenöse Bolusinjektion verabreicht.
Doxorubicin:
Dosen im Bereich von 10–100 mg, gemäß den Herstellerempfehlungen mit Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert (5 ml pro 10 mg Doxorubicin) und über ungefähr fünf Minuten als intravenöse Bolusinjektion verabreicht.
Dexamethason
Dexamethasonnatriumphosphat 20 mg kann als langsame intravenöse Injektion über 2 bis 5 Minuten über das Y-Stück eines Infusionssets gegeben werden, über welches 8 mg oder 16 mg Ondansetron, verdünnt in 50 bis 100 ml einer der folgenden kompatiblen Infusionslösungen – Natriumchlorid 0,9 Gew.-%
– Glukose 5 Gew.-%
– Natriumchlorid 0,9 % und Glukose 5 Gew.-% Infusionslösung, über ca. 15 Minuten verabreicht werden.
Die Kompatibilität zwischen Dexamethasonnatriumphosphat und Ondansetron wurde nachgewiesen, und belegt für resultierende in-line-Konzentrationen von 32 μg/ml bis 2,5 mg/ml für Dexamethason und 8 μg/ml bis 1mg/ml für Ondansetron, dass diese Arzneimittel durch dasselbe Infusionsset verabreicht werden können.
Ondansetron darf nicht in der gleichen Infusionsspritze wie andere Arzneimittel gegeben werden.
7.
Noridem Enterprises Limited
Evagorou & Makariou
Mitsi Building 3
Office 115, 1065
Nikosia
Zypern
Mitvertrieb:
DEMO Pharmaceuticals GmbH
Airport Business Center
Am Söldnermoos 17
D-85399 Hallbergmoos
Tel: 0811–555445–0
8. zulassungsnummer
69851.00.00
9. datum der erteilung der zulassung / verlängerung der
02.10.2009 / 11.05.2017
10. stand der information
28/02/2024