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Oraycea 40 mg Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Oraycea 40 mg Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Oraycea 40 mg Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffrei­setzung

FD

2.

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Hartkapsel enthält 40 mg Doxycyclin (als Monohydrat)

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 102 – 150 mg Sucrose und 26,6 – 29,4 µg Allurarot-Aluminium-Komplex (E129)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

FE

3.

DARREICHUNGSFORM

Hartkapsel mit veränderter Wirkstofffrei­setzung

Beige Kapsel, Größe Nr. 2, mit der Aufprägung „GLD 40“.

FG

4.

KLINISCHE ANGABEN

FH

4.1

Anwendungsgebiete

Oraycea ist angezeigt zur Reduktion papulopustulöser Läsionen bei erwachsenen Patienten mit Rosazea im Gesicht (Gesichtsrose).

FN

4.2

Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene einschließlich älterer Menschen:

Zum Einnehmen.

Die Tagesdosis beträgt 40 mg (1 Kapsel). Es kann als Monotherapie oder als Teil einer Kombinationsbe­handlung angewendet werden (siehe Abschnitt 5.1).

Nierenfunktion­seinschränkung

Bei Patienten mit Nierenfunktion­seinschränkung ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Leberfunktion­seinschränkung

Oraycea ist bei Patienten mit Leberfunktion­seinschränkung oder solchen, die potentiell hepatotoxische Arzneimittel erhalten, mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Doxycyclin ist bei Kindern unter 12 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Die Kapsel sollte morgens auf nüchternen Magen (vorzugsweise mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach der Mahlzeit) eingenommen werden.

Die Kapsel sollte mit ausreichend Wasser eingenommen werden, um das Risiko ösophagealer Irritationen und Ulzerationen zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.4).

Die Patienten sollten nach 6 Wochen einer erneuten Beurteilung unterzogen werden. Bei ausbleibender Wirkung ist eine Beendigung der Behandlung in Betracht zu ziehen. In klinischen Studien wurden die Patienten über 16 Wochen behandelt. Nach Beendigung der Behandlung und 4-wöchiger Nachbeobachtung traten tendenziell erneut Läsionen auf. Daher wird empfohlen, die Patienten 4 Wochen nach Behandlungsende erneut einer Beurteilung zu unterziehen.

FI 4.3

FK 4.4

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Tetracycline oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Kleinkinder und Kinder bis 12 Jahre.

Zweites und drittes Schwangerschaf­tstrimenon (siehe Abschnitt 4.6).

Gleichzeitige Behandlung mit oralen Retinoiden (siehe Abschnitt 4.5)

Patienten mit einer bekannten Achlorhydrie oder solche mit Verdacht auf eine Achlorhydrie, oder Patienten, bei denen ein operativer Eingriff mit Anlage einer Passageumgehung des Duodenums vorgenommen wurde, darf Doxycyclin nicht verschrieben werden.

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Oraycea enthält Doxycyclin in einer Formulierung, mit der antiinflammato­rische Plasmaspiegel erreicht werden, welche unterhalb des antimikrobiell wirksamen Schwellenwertes liegen. Oraycea darf nicht zur Behandlung von Infektionen angewendet werden, die durch bekannte oder vermutete Doxycyclinempfin­dliche Erreger hervorgerufen werden.

Feste Darreichungsformen von Tetracyclinen können Irritationen oder Ulzerationen des Ösophagus hervorrufen. Zur Vermeidung solcher Irritationen und Ulzerationen sollte das Arzneimittel mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit (Wasser) eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.2). Oraycea sollte in aufrechter Körperhaltung im Sitzen oder im Stehen eingenommen werden.

Obgleich während der klinischen Studien zu Oraycea kein Überwachsen durch opportunistische Mikroorganismen wie Hefen beobachtet wurde, kann die Therapie mit Tetracyclinen in höheren Dosen zu einem Überwachsen mit nicht empfindlichen Mikroorganismen einschließlich Pilzen führen. Obwohl dies in klinischen Studien zu Oraycea nicht beobachtet wurde, kann die Anwendung von Tetracyclinen in höheren Dosen die Inzidenz einer vaginalen Candidiasis erhöhen. Oraycea sollte bei Patienten mit einer anamnestisch bekannten Prädisposition für eine Candidiasis mit Vorsicht angewendet werden. Wird eine Superinfektion vermutet, sollten entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, unter anderem ist auch die Beendigung der Behandlung mit Oraycea in Erwägung zu ziehen.

Die Behandlung mit höheren Dosen von Tetracyclinen ist assoziiert mit dem Auftreten von resistenten Darmbakterien wie Enterokokken und Enterobakterien. Obgleich dies während klinischer Studien mit niedrig dosiertem Doxycyclin (40 mg/Tag) nicht beobachtet wurde, kann das Risiko einer Resistenzentwic­klung in der normalen Mikroflora bei mit Oraycea behandelten Patienten nicht ausgeschlossen werden.

Die Blutspiegel von Doxycyclin bei mit Oraycea behandelten Patienten sind niedriger als die von mit herkömmlichen antimikrobiell wirksamen Formulierungen von Doxycyclin behandelten Patienten. Da jedoch keine Daten zur Unbedenklichkeit der Anwendung bei Leberfunktion­sstörungen in dieser niedrigen Dosierung, vorliegen, sollte die Anwendung von Oraycea bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen oder Patienten, die potentiell hepatotoxische Arzneimittel erhalten, mit Vorsicht erfolgen. Die antianabole Wirkung von Tetracyclinen kann eine Erhöhung des Blut-Harnstoff-Stickstoffs (BUN) hervorrufen. Aus den bislang durchgeführten Studien geht hervor, dass dies unter der Anwendung von Doxycyclin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht auftritt.

Es wurde berichtet, dass ein hoher pH-Wert die Bioverfügbarkeit von Doxycyclin reduziert (siehe Abschnitt 4.5).

Vorsicht ist geboten bei der Behandlung von Patienten mit Myasthenia gravis, bei denen das Risiko für eine Verschlimmerung der Erkrankung besteht.

Alle mit Doxycyclin einschließlich Oraycea behandelten Patienten sind anzuhalten, ausgedehnte Sonnenbäder oder Bestrahlungen mit künstlichem UV-Licht unter der Einnahme von Doxycyclin zu vermeiden und die Behandlung bei Auftreten von phototoxischen Reaktionen (z. B. Hautausschläge etc.) zu beenden. Die Anwendung eines Sonnenschutzmittels oder eines Sunblockers sollte in Betracht gezogen werden. Bei ersten Anzeichen einer Lichtüberempfin­dlichkeit sollte die Behandlung beendet werden.

Wie auch bei der Anwendung von antimikrobiell wirksamen Arzneimitteln im Allgemeinen besteht ein Risiko für die Entwicklung einer pseudomembranösen Kolitis durch die Behandlung mit Doxycyclin. Entwickelt sich während der Behandlung mit Oraycea eine Diarrhoe, ist an die Möglichkeit einer pseudomembranösen Kolitis zu denken und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Dies kann das Absetzen von Doxycyclin und die Einleitung einer spezifischen antibiotischen Therapie beinhalten. Peristaltikhemmende Mittel dürfen in dieser Situation nicht angewendet werden.

Oraycea sollte bei Patienten mit okulären Manifestation­sformen der Rosazea (wie Rosazea ocularis und/oder Blepharitis/En­tzündung der Meibom-Drüsen) nicht angewendet werden, da die für diese Population verfügbaren Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit begrenzt sind. Wenn diese Manifestationen während der Behandlung auftreten, sollte Oraycea abgesetzt und der Patient an einen Ophthalmologen überwiesen werden.

Beim Menschen kann die Anwendung von Tetracyclinen während der Zahnentwicklung eine bleibende Verfärbung der Zähne (gelb-graubraun) hervorrufen. Diese Reaktion tritt häufiger unter der langfristigen Anwendung des Arzneimittels auf, wurde aber auch nach wiederholten kurzzeitigen Behandlungszyklen beobachtet. Auch eine Schmelzhypoplasie wurde berichtet. Doxycyclin bildet ebenso wie andere Tetracycline einen stabilen Kalziumkomplex in knochenbildenden Geweben. Bei Frühgeborenen, die orale Tetracycline in Dosen von 25 mg/kg alle 6 Stunden erhalten hatten, wurde ein verzögertes Fibulawachstum beobachtet. Es konnte gezeigt werden, dass diese Erscheinung nach Absetzen des Arzneimittels reversibel ist.

Im Fall einer schweren akuten Überempfindlichke­itsreaktion (z. B. Anaphylaxie) müssen die Behandlung mit Oraycea sofort beendet und die üblichen Notfallmaßnahmen ergriffen werden (z. B. Verabreichung von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathikomimetika sowie, falls erforderlich, künstliche Beatmung).

Bei einigen Patienten mit Spirochätenin­fektion kann kurz nach Beginn der Behandlung mit Doxycyclin eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion auftreten. Den Patienten sollte versichert werden, dass dies eine üblicherweise selbstbegrenzende Folge der antibiotischen Behandlung von Spirochätenin­fektionen ist.

Patienten mit einer seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, GlucoseGalactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Die Drucktinte auf der Kapselhülle enthält Allurarot-Aluminium-Komplex (E129); dieser Farbstoff kann allergische Reaktionen hervorrufen.

FM

4.5

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige

Wechselwirkungen

Untenstehende Empfehlungen im Hinblick auf potentielle Wechselwirkungen zwischen Doxycyclin und anderen Arzneimitteln basieren auf Erfahrungen, die mit höheren Dosen gemacht wurden, wie sie im Allgemeinen in antimikrobiell wirksamen DoxycyclinFor­mulierungen zur Anwendung kommen, nicht jedoch mit Oraycea. Allerdings liegt zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ausreichend Datenmaterial vor, um sicher sein zu können, dass die für höhere Dosen von Doxycyclin beschriebenen Wechselwirkungen nicht auch bei der Anwendung von Oraycea auftreten können.

Wechselwirkungen, die Doxycyclin betreffen:

Die Resorption von Doxycyclin aus dem Gastrointesti­naltrakt kann durch bi- oder trivalente Ionen wie Aluminium, Zink, Kalzium (vorkommend z. B. in Milch, Milchprodukten und kalziumhaltigen

Fruchtsäften), Magnesium (vorkommend z. B. in Antazida) oder durch Eisenpräparate, Aktivkohle, Cholestyramin, Bismut, Chelate und Sucralfat gehemmt werden. Daher sollten solche Arzneimittel oder Nahrungsmittel frühestens 2 bis 3 Stunden nach der Einnahme von Doxycyclin eingenommen bzw. verzehrt werden.

Arzneimittel, die den gastralen pH-Wert erhöhen, können die Aufnahme von Doxycyclin beeinträchtigen und sollten daher frühestens 2 Stunden nach der Einnahme von Doxycyclin angewendet werden.

Quinapril kann die Resorption von Doxycyclin aufgrund des hohen Magnesiumgehalts von Quinapril-Tabletten vermindern.

Rifampicin, Barbiturate, Carbamazepin, Diphenylhydantoin, Primidon, Phenytoin und chronischer Alkoholmissbrauch können den Abbau von Doxycyclin aufgrund der Enzyminduktion in der Leber beschleunigen und damit dessen Halbwertszeit verkürzen. Dies kann subtherapeutische Doxycyclin-Konzentrationen zur Folge haben.

Die begleitende Gabe von Cyclosporin kann die Halbwertszeit von Doxycyclin verkürzen.

Wechselwirkungen, die andere Arzneimittel betreffen:

Die begleitende Einnahme wird nicht empfohlen:

Wenn Doxycyclin kurz vor, während oder nach Behandlungszyklen mit Isotretinoin verabreicht wird, besteht die Möglichkeit einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung der Arzneimittel, die zu einem reversiblen intrakraniellen Liquordruckanstieg (intrakranielle Hypertonie) führen kann. Eine begleitende Gabe sollte daher vermieden werden.

Bakteriostatisch wirkende Arzneimittel wie Doxycyclin können die bakterizide Wirkung von Penicillin und Betalaktam-Antibiotika beeinträchtigen. Es ist daher ratsam, Doxycyclin und Betalaktam-Antibiotika nicht kombiniert anzuwenden.

Sonstige Wechselwirkungen:

Für die kombinierte Anwendung von Tetracyclinen und Methoxyfluran liegen Berichte über Nierentoxizität mit tödlichem Ausgang vor.

Es konnte gezeigt werden, dass Doxycyclin die blutzuckersenkende Wirkung oraler Antidiabetika vom Sulfonylharnstoff-Typ verstärkt. Bei Verabreichung von Doxycyclin in Kombination mit diesen Arzneimitteln müssen die Blutzuckerspiegel kontrolliert und erforderlichenfalls die Dosen der Sulfonylharnstoffe reduziert werden.

Es konnte gezeigt werden, dass Doxycyclin die Prothrombinak­tivität im Plasma unterdrückt und damit die Wirkung von Antikoagulanzien vom Dicumarol-Typ verstärkt. Bei kombinierter Anwendung mit diesen Mitteln müssen die Gerinnungsparameter einschließlich INR kontrolliert und erforderlichenfalls die Dosen der Antikoagulanzien reduziert werden. Dabei ist dann auch an die Möglichkeit eines erhöhten Risikos für Blutungsereignisse zu denken.

FL 4.6

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Tierexperimentelle Studien haben keine teratogenen Wirkungen gezeigt.

Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht darauf schließen, dass Doxycyclin zu spezifischen Fehlbildungen führt.

Die Verabreichung von Tetracyclinen während des zweiten und dritten Schwangerschaf­tstrimenons hat bei den Nachkommen eine bleibende Verfärbung der Milchzähne zur Folge. Daher ist Doxycyclin während des zweiten und dritten Schwangerschaf­tstrimenons kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit:

Tetracycline gehen in geringer Konzentration in die Muttermilch über. Doxycyclin darf bei stillenden Frauen nur über kurze Zeit angewendet werden. Die langfristige Gabe von Doxycyclin kann zu einer Aufnahme durch den Säugling in relevanten Mengen führen und wird aufgrund des theoretischen Risikos einer Zahnverfärbung und eines verzögerten Knochenwachstums beim Säugling nicht empfohlen.

Fertilität:

Die orale Verabreichung von Doxycyclin an männliche wie weibliche Sprague-Dawley Ratten beeinflusste die Fruchtbarkeit sowie die Reproduktionsle­istung negativ (siehe Abschnitt 5.3)

Die Wirkung von Oraycea auf die menschliche Fertilität ist nicht bekannt.

FQ 4.7

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Oraycea hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

FJ 4.8

Nebenwirkungen

In den Plazebo-kontrollierten Pivotalstudien zu Oraycea bei Rosazea wurden 269 Patienten mit Oraycea 40 mg einmal täglich und 268 Patienten mit Plazebo über 16 Wochen behandelt. Gastrointestinale Nebenwirkungen traten insgesamt bei einem größeren Anteil der mit Oraycea behandelten Patienten (13,4 %) als bei den mit Plazebo behandelten Patienten (8,6 %) auf. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei mit Oraycea behandelten Patienten, d. h. solche, die unter der Behandlung mit Oraycea mit einer Häufigkeit von ≥ 3 % auftraten und deren Häufigkeit mindestens 1 % höher war als unter der Behandlung mit dem Plazebo, waren Nasopharyngitis, Diarrhoe und Hypertonie.

Liste der tabellierten Nebenwirkungen

In der untenstehenden Tabelle sind die in den klinischen Pivotalstudien unter der Behandlung mit Oraycea aufgetretenen Nebenwirkungen aufgeführt,

d. h. diejenigen Nebenwirkungen, für die die Häufigkeit unter der Behandlung mit Oraycea höher war als die Häufigkeit unter der Behandlung mit dem Plazebo (um ≥ 1%).

Die für die Antibiotika-Wirkstoffklasse der Tetracycline berichteten Nebenwirkungen sind im Anschluss an die Tabelle aufgeführt. Die

Nebenwirkungen sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit eingeteilt. Die verwendeten Häufigkeitsan­gaben sind:

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), Sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Tabelle 1 – Nebenwirkungena von Oraycea in Plazebo-kontrollierten Pivotalstudien bei Rosazea:

Systemorganklasse gemäß MedDRA-System

Häufig:

Häufigkeit ≥ 1/100, < 1/10

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Nasopharyngitis Sinusitis Pilzinfektion

Psychiatrische Erkrankungen

Angstzustände

Erkrankungen des Nervensystems

Sinuskopfschmerzen

Gefäßerkrankungen

Hypertonie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Diarrhoe

Oberbauchschmerzen

Mundtrockenheit

Skelettmuskulatur- und

Bindegewebser­krankungen

Rückenschmerzen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schmerzen

Untersuchungen

ASAT erhöht Blutdruck erhöht LDH im Blut erhöht Blutzucker erhöht

a Definiert als unerwünschte Ereignisse, die unter der Behandlung mit Oraycea häufiger (um mindestens 1 %) auftraten als unter der Behandlung mit Plazebo

Nach Markteinführung von Oraycea wurden benigne intrakranielle Hypertonie und Kopfschmerzen beobachtet (Häufigkeit ist nicht bekannt, kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeleitet werden).

Bei mit Tetracyclinen behandelten Patienten wurden die folgenden Nebenwirkungen beobachtet:

Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

Sehr selten: Anogenitale Candidiasis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Selten: Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie

Sehr selten: Hämolytische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems:

Selten: Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich

Anaphylaxie

Des Weiteren wurde berichtet über: Anaphylaktoide Purpura

Endokrine Erkrankungen:

Sehr selten: Unter der langfristigen Anwendung von Tetracyclinen

wurden braun-schwarze mikroskopische Verfärbungen des Schilddrüsengewebes berichtet, wobei die Schilddrüsenfun­ktion normal blieb.

Erkrankungen des Nervensystems:

Selten:

Benigne intrakranielle Hypertonie

Sehr selten: Fontanellenwölbung bei Kleinkindern

Bei ersten Anzeichen für eine Erhöhung des intrakraniellen Drucks sollte die Behandlung beendet werden. Diese Erscheinungen bildeten sich nach Absetzen des Arzneimittels rasch wieder zurück.

Herzerkrankungen:

Selten: Perikarditis

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts :

Selten: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Anorexie

Sehr selten: Glossitis, Dysphagie, Enterokolitis. Eine Ösophagitis

und ösophageale Ulzerationen wurden meist bei Patienten berichtet, die das Doxycyclinhyclat in Kapselform erhalten hatten. Die meisten dieser Patienten nahmen das Arzneimittel unmittelbar vor dem Zubettgehen ein.

Leber- und Gallenerkrankun­gen:

Selten: Hepatotoxizität

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes :

Selten: Makulopapulöse und erythematöse Hautausschläge,

Lichtempfindlichke­it der Haut, Urtikaria

Sehr selten: Exfoliative Dermatitis, angioneurotis­ches Ödem

Häufigkeit nicht bekannt: Photoonycholyse

Skelettmuskulatur- und Bindegewebser­krankungen:

Sehr selten: Exazerbation eines systemischen Lupus

erythematodes

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Selten: Erhöhter Blutharnstoff

Das Auftreten der für die Substanzklasse der Tetracycline typischen Nebenwirkungen ist unter der Behandlung mit Oraycea aufgrund der reduzierten Dosis und der relativ niedrigen Plasmaspiegel weniger wahrscheinlich. Jedoch sollte der Kliniker stets an die Möglichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen denken und die Patienten daraufhin überwachen.

Die folgende Nebenwirkung wurde bei Patienten beobachtet, die Doxycyclin erhielten:

Erkrankungen des Immunsystems:

Häufigkeit nicht bekannt: Jarisch-Herxheimer Reaktion (siehe

Abschnitt 4.4)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

FO 4.9        

Symptome:

Bislang wurde keine signifikante akute Toxizität nach oraler Einzelgabe multipler therapeutischer Dosen von Doxycyclin beschrieben. Bei einer Überdosierung besteht jedoch das Risiko einer Schädigung des Leberund Nierenparenchyms sowie einer Pankreatitis.

Behandlung:

Die übliche Dosis von Oraycea liegt bei weniger als der Hälfte der üblicherweise in der antimikrobiellen Therapie angewendeten Doxycyclin-Dosis. Daher sollte der Kliniker daran denken, dass eine Überdosierung in vielen Fällen eher Blutkonzentrationen hervorrufen wird, die innerhalb des therapeutischen Bereichs für die antimikrobielle Behandlung liegen, für den durch umfangreiches Datenmaterial die Unbedenklichkeit der Anwendung bereits gesichert ist. In diesen Fällen wird empfohlen, den Patienten unter Beobachtung zu stellen. Bei einer erheblichen Überdosierung müssen die Behandlung mit Doxycyclin unverzüglich beendet und entsprechende Maßnahmen zur Linderung der Symptome ergriffen werden.

Die weitere Resorption von noch nicht aufgenommenem Doxycyclin über den Darm sollte durch die Gabe von Magnesium oder kalziumhaltigen Antazida zur Bildung nicht resorbierbarer Chelatkomplexe mit Doxycyclin minimiert werden. Eine Magenspülung kann in Erwägung gezogen werden.

Eine Dialyse hat keinen Einfluss auf die Serumhalbwertszeit von Doxycyclin und würde daher in der Behandlung einer Überdosierung keinen Nutzen bringen.

FF 5.        

F1 5.1        

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen

Anwendung, Tetracycline

ATC-Code: J01AA02

Wirkmechanismus

Die Pathophysiologie der entzündlichen Läsionen der Rosazea ist teilweise die Manifestation eines Neutrophilen-vermittelten Prozesses. Es konnte gezeigt werden, dass Doxycyclin die Aktivität von Neutrophilen hemmt, ebenso wie die verschiedenen proinflammato­rischen Reaktionen einschließlich solcher, die mit Phospholipase A2, endogenem Stickoxid und Interleukin-6 assoziiert sind. Die klinische Signifikanz dieser Erkenntnisse ist nicht bekannt.

Pharmakodynamische Wirkungen

Die Plasmakonzentration von Doxycyclin nach der Anwendung von Oraycea liegt deutlich unter dem Spiegel, der für die Hemmung von üblicherweise mit bakteriellen Erkrankungen assoziierten Mikroorganismen benötigt wird.

Mikrobiologische in vivo -Studien, bei denen eine gleiche Wirkstoffexposition über 6 bis 18 Monate zur Anwendung kam, konnten keine Effekte auf die vorherrschende bakterielle Flora nachweisen, die aus der Mundhöhle, der Hautoberfläche, dem Intestinaltrakt und der Scheide entnommen wurden. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die langfristige Anwendung von Oraycea möglicherweise zum Auftreten von resistenten Darmbakterien wie Enterobakterien und Enterokokken sowie zur Anreicherung von Resistenzgenen führt.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Oraycea wurde in zwei randomisierten, doppelblinden, Plazebokontro­llierten, 16-wöchigen Pivotalstudien bei 537 Patienten mit Rosazea (mit 10 bis 40 Papeln und Pusteln, und zwei oder weniger Knoten) untersucht. In beiden Studien war der mittlere Rückgang der Gesamtzahl der entzündlichen Läsionen in der mit Oraycea behandelten Gruppe signifikant größer als in der Plazebo-Gruppe:

Tabelle 2 – Mittlerer Rückgang der Gesamtzahl der entzündlichen Läsionen von Studienbeginn bis Woche 16:

Studie 1

Studie 2

Oraycea 40 mg (n = 127)

Plazebo

(n = 124)

Oraycea 40 mg (n = 142)

Plazebo

(n = 144)

Mittlerer (SD) Rückgang seit Studienbeginn

–11,8

(9,8)

–5,9 (13,9)

–9,5 (9,6)

–4,3 (11,6)

Mittlerer Unterschied zwischen den Gruppen (oberer und unterer Wert des 95 % Vertrauensinter­valls)

–5,9

(-8,9, –2,9)

–5,2

(-7,7, –2,7)

p-Werta

0,0001

< 0,0001

a p-Wert für den Behandlungsun­terschied des Rückgangs seit Studienbeginn (Varianzanalyse = ANOVA)

Behandlung mit Doxycyclin 40 mg Kapseln mit veränderter Wirkstofffrei­setzung plus Ivermectin

In der ANSWER-Studie wurde die relative Wirksamkeit von Doxycyclin 40mg Kapseln mit veränderter Wirkstofffrei­setzung (DMR) in Kombination mit Soolantra (IVM) im Vergleich zu IVM plus DMR Placebo (PBO) bei der Behandlung von schwerer Rosazea untersucht. Bei der Studie handelte es sich um eine 12-wöchige randomisierte, Prüfarzt-verblindete, aktiv kontrollierte Parallelgruppen­studie mit 273 männlichen und weiblichen Probanden im Alter von > 18 Jahren mit 20–70 entzündlichen Läsionen (Papeln und Pusteln) im Gesicht und einem Baseline Investigator Global Assessment (IGA) von 4.

Der primäre Wirksamkeitsen­dpunkt war die prozentuale Veränderung der Anzahl der entzündlichen Läsionen gegenüber der Baseline in Woche 12. Bei IVM + DMR wurde im Vergleich zu IVM + PBO eine signifikant höhere mittlere prozentuale Verringerung der Anzahl der entzündlichen Läsionen festgestellt (-80,29 ± 21,65% gegenüber –73,56 ± 30,52%; p= 0,032).

F2

5.2

Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Doxycyclin wird nach der Einnahme fast vollständig resorbiert. Nach der oralen Gabe von Oraycea betrugen die mittleren Plasmakonzentra­tionen 510 ng/ml nach einer Einmalgabe und 600 ng/ml im Steady-State (Tag 7). Die maximalen Plasmaspiegel wurden im Allgemeinen 2 bis 3 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Die gleichzeitige Einnahme zusammen mit einer fett- und eiweißreichen Mahlzeit, die Milchprodukte beinhaltete, reduzierte die Bioverfügbarkeit (Fläche unter der Kurve = AUC) des in Oraycea enthaltenen Doxycyclins um etwa 20 % und die Spitzenplasmas­piegel um 43 %.

Verteilung,

Doxycyclin wird zu mehr als 90 % an Plasmaproteine gebunden und hat ein scheinbares Verteilungsvolumen von 50 l.

Biotransformation

Die metabolischen Hauptabbauwege von Doxycyclin sind bislang nicht ermittelt, aber Enzyminduktoren verkürzen die Halbwertszeit von Doxycyclin.

Elimination

Doxycyclin wird als unveränderte Wirksubstanz über den Urin und den Stuhl ausgeschieden. Zwischen 40 % und 60 % einer verabreichten Dosis finden sich innerhalb von 92 Stunden im Urin wieder, etwa 30 % im Stuhl. Die terminale Eliminationshal­bwertzeit von Doxycyclin nach der Verabreichung von Oraycea betrug etwa 21 h nach einer Einzeldosis und etwa 23 h im Steady-State.

Andere spezielle Populationen

Die Halbwertszeit von Doxycyclin ist bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion nicht signifikant verändert. Doxycyclin wird durch eine Hämodialyse nicht in erheblichem Maße eliminiert.

Es liegen keine Informationen über die Pharmakokinetik von Doxycyclin bei Patienten mit Leberfunktion­seinschränkun­g vor.

F3 5.3

Präklinische Daten zur Sicherheit

In tierexperimentellen Studien wurden nach wiederholten Gaben von Doxycyclin Hyperpigmentierung der Schilddrüse und Degeneration der Nierentubuli beobachtet. Diese Wirkungen wurden bei 1,5– bis 2fachen Humanexpositionen gesehen. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unklar.

Doxycyclin war nicht mutagen und lieferte auch keine überzeugenden Hinweise auf eine klastogene Aktivität. In einer Karzinogenitätsstu­die wurde bei weiblichen Ratten eine Zunahme gutartiger Tumoren der Brustdrüse (Fibroadenom), des Uterus (Polyp) und der Schilddrüse (C-Zell-Adenom) gesehen.

Bei Ratten riefen Dosen von 50 mg/kg/Tag Doxycyclin einen Rückgang der Progressivges­chwindigkeit der Spermien hervor, hatten jedoch keinen Einfluss auf die Fertilität, weder bei männlichen noch bei weiblichen Tieren, und auch keinen Einfluss auf die Morphologie der Spermien. Bei dieser Dosis wird bei der Ratte etwa das 4-fache der

Humanexposition nach Einnahme der empfohlenen Dosis von Oraycea erreicht. Dosierungen von mehr als 50 mg/kg/Tag wirkten sich nachteilig auf die Fertilität und Reproduktionsle­istung von Ratten aus. In einer Studie zur peri- bzw. postnatalen Toxizität bei Ratten zeigten sich keine signifikanten Effekte in therapeutisch relevanten Dosierungen. Doxycyclin passiert die Plazenta und Daten aus der Literatur geben Hinweise darauf, dass Tetracycline toxische Wirkungen auf den sich entwickelnden Fetus haben können.

FR

6.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

F7

6.1

Liste der sonstigen Bestandteile

Kapselhülle

Gelatine

Eisen(II,III)-oxid

Eisen(III)-oxid

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O

Titandioxid

Drucktinte

Schellack

Propylenglycol

Eisen(II,III)-oxid

Indigocarmin, Aluminiumsalz

Allurarot-Aluminium-Komplex (E129) Brillantblau FCF, Aluminiumsalz Chinolingelb, Aluminiumsalz

Kapselinhalt

Hypromellose

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Triethylcitrat

Talkum

Hypromellose

Titandioxid

Macrogol 400

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O

Eisen(III)-oxid

Polysorbat 80

Zucker-Stärke-Pellets (Maisstärke, Sucrose)

FS

6.2

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

FT

6.3

Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

FX

6.4

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

FY

6.5

Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium/PVC/Aclar-Blisterpackung

Packungsgrößen:

56 Kapseln in 4 Folienstreifen zu jeweils 14 Kapseln

28 Kapseln in 2 Folienstreifen zu jeweils 14 Kapseln

14 Kapseln in 1 Folienstreifen zu 14 Kapseln

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

F4

6.6

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

FZ

7.

INHABER DER ZULASSUNG

Galderma Laboratorium GmbH

Toulouser Allee 23a

40211 Düsseldorf

Telefon: 0800–5888850

Telefax: (02 11) 63558270

E-Mail:

F5

8.

ZULASSUNGSNUMMER

65881.00.00

F6

9.

DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG

DER ZULASSUNG

10.02.2009/ 13.02.2019

F10

10.