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Oxervate - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Oxervate

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

OXERVATE 20 Mikrogramm/ml Augentropfen, Lösung

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

1 ml Lösung enthält 20 Mikrogramm Cenegermin.

Eine rekombinante Form des menschlichen Nervenwachstum­sfaktors (NGF), der in Escherichia coli produziert wird.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Augentropfen, Lösung (Augentropfen).

Klare, farblose Lösung. pH-Wert 7,0–7,4 und Osmolarität 280–320 mOsm/kg.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

Behandlung von mittelschwerer (persistierende epitheliale Defekte) oder schwerer (Hornhautgeschwüre) neurotropher Keratitis bei Erwachsenen.

4.2 dosierung und art der anwendung

Die Behandlung muss von einem Ophthalmologen oder einer in Augenheilkunde qualifizierten medizinischen Fachkraft eingeleitet und überwacht werden.

Dosierung

Erwachsene

Die empfohlene Dosis besteht aus einem Tropfen OXERVATE in den Bindehautsack des betroffenen Auges bzw. der betroffenen Augen, 6 Mal pro Tag im Abstand von 2 Stunden, beginnend morgens und innerhalb von 12 Stunden. Die Behandlung sollte acht Wochen fortgesetzt werden.

Patienten mit einer Augeninfektion sollten behandelt werden, bevor die Therapie mit OXERVATE begonnen wird(siehe Abschnitt 4.4).

Wenn eine Dosis vergessen wurde, sollte die Behandlung wie gewohnt, mit der nächsten geplanten Anwendung fortgesetzt werden. Die vergessene Dosis kann später, innerhalb der zwölfstündigen Haltbarkeitsdauer der täglichen Durchstechflasche angewendet werden. Die Patienten sollten angewiesen werden, bei einer Anwendung nicht mehr als einen Tropfen in das/die betroffene/n Auge(n) zu geben.

Spezielle Bevölkerungsgrup­pen

Ältere Patienten

Bei Patienten im Alter von 65 Jahren oder älter ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion

Das Arzneimittel wurde bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktion­sstörungen nicht untersucht. Jedoch wird bei diesen Patienten keine Dosisanpassung als erforderlich angesehen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen im Alter unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Nur zur Anwendung am Auge.

Vorsichtsmaßnahmen vor der Anwendung des Arzneimittels

Die Patienten müssen angewiesen werden, vor der Anwendung ihre Hände zu waschen.

OXERVATE darf nur mit dem zugehörigen Anwendungssystem (Adapter und Pipetten), wie in Abschnitt 6.6 beschrieben, angewendet werden.

Für jede Anwendung ist eine neue Pipette zu verwenden.

Wird mehr als ein topisches ophthalmisches Arzneimittel angewendet, müssen die einzelnen Anwendungen mindestens 15 Minuten auseinanderliegen. Wenn Augensalbe, Gel oder andere zähflüssige Augentropfen angewendet werden, müssen sie 15 Minuten nach der Behandlung mit OXERVATE angewendet werden (siehe auch Abschnitt 4.5).

Zur gleichzeitigen Anwendung mit Kontaktlinsen siehe Abschnitt 4.4.

Für Hinweise zur Zubereitung und zur Handhabung dieses Arzneimittels siehe Abschnitt 6.6.

4.3 gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Risiko für Hornhauterweichung oder drohende Perforation

Es ist wichtig, dass das Risiko für Hornhauterweichung oder eine drohende Perforation und die Notwendigkeit für eine Notfalloperation oder einen anderen Eingriff vor Beginn der Therapie mit OXERVATE beurteilt wird, da Cenegermin nicht bei Patienten angewendet werden soll, die eine sofortige Operation benötigen.

Augenreaktionen

OXERVATE kann bei den Patienten milde bis mittelschwere Augenbeschwerden, wie Augenschmerzen verursachen. Der Patient sollte angewiesen werden, bei Bedenken oder schweren Augenreaktionen seinen Arzt zu kontaktieren.

Anwendung von Corticosteroiden oder Augentropfen, die Konservierungsstof­fe enthalten

Die Anwendung von ophthalmologischen topischen Mitteln, die bekanntermaßen die Heilung des Epithels hemmen, einschließlich Corticosteroiden oder Augentropfen mit Konservierungsmit­teln wie Benzalkoniumchlo­rid, Polyquaternium-1, Benzododecini­umbromid, Cetrimid und andere quartäre Ammoniumderivate, sollte während der Behandlung von neurotropher Keratitis, vermieden werden, da sie die Heilung der Hornhaut beeinträchtigen könnten (siehe Abschnitt 4.5).

Augeninfektionen

Augeninfektionen müssen vor der Anwendung von OXERVATE behandelt werden. Wenn eine Augeninfektion auftritt, muss die Behandlung mit OXERVATE bis zum Abklingen der Infektion (siehe Abschnitt 4.2) unterbrochen werden.

Augenkrebs

Cenegermin kann theoretisch Augenkrebs beeinflussen, da es ein Wachstumsfaktor ist. OXERVATE sollte bei Patienten mit Augenkrebs mit Vorsicht angewendet werden. Es wird empfohlen, diese Patienten während und nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel weiterhin auf Tumorprogression zu überwachen.

Kontaktlinsen

Die Patienten sollten angewiesen werden, vor der Anwendung von OXERVATE ihre Kontaktlinsen zu entfernen und nach der Instillation der Dosis 15 Minuten zu warten, bevor Sie sie wieder einsetzen, da eine eingesetzte Kontaktlinse (therapeutische oder korrigierende) theoretisch die Verteilung von Cenegermin in den Bereich der Hornhautläsion beeinträchtigen könnte.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Andere topische ophthalmologische Arzneimittel können angewendet werden, wenn zur Behandlung mit OXERVATE ein Abstand von 15 Minuten eingehalten wird. Ausgenommen sind Substanzen, von denen bekannt ist, dass sie die Heilung des Epithels hemmen (z. B. Kortikosteroide oder Augentropfen, die Konservierungsmit­tel, wie Benzalkoniumchlo­rid, Polyquaternium-1, Benzododecini­umbromid, Cetrimid und andere quartäre Ammoniumderivate enthalten) (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). Wenn Augensalbe, Gel oder andere viskose Augentropfen angewendet werden, sollte OXERVATE zuerst angewendet werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Es wurden keine Wechselwirkun­gsstudien mit anderen Arzneimitteln durchgeführt.

Da die systemische Resorption von Cenegermin nach der Anwendung dieses Arzneimittels gering oder nicht nachweisbar ist, sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zu erwarten.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten für die Anwendung von Cenegermin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien mit Cenegermin ergaben bei subkutaner Gabe keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3).

Eine systemische Exposition gegenüber Cenegermin ist zu vernachlässigen oder tritt nicht auf.

Aus Vorsichtsgründen sollte eine Anwendung von OXERVATE während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Cenegermin in die Muttermilch übergeht.

Ein Risiko für das Neugeborene / Kind kann nicht ausgeschlossen werden.

Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung verzichtet werden soll / die Behandlung mit OXERVATE zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.

Fertilität

Es liegen keine Daten zur Auswirkung dieses Arzneimittels auf die menschliche Fertilität vor.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Die Behandlung kann einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben, da es vorübergehend verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen verursachen kann, welche nach der Instillation ein paar Minuten anhalten können. Falls es nach dem Eintropfen zu verschwommenem Sehen kommt, muss der Patient warten, bis er wieder klar sehen kann, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.

4.8 nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei Patienten mit neurotropher Keratitis, die in klinischen Studien mit OXERVATE behandelt wurden, sind Augenschmerzen (11,1 %), Augenentzündungen (8,3 %), einschließlich Entzündungen der Vorderkammer und Hyphaema; erhöhter Tränenfluss (5,6%), mit Symptomen, wie Ausfluss aus dem Auge; Augenlidschmerzen (5,6 %) und Fremdkörpergefühl im Auge (5,6 %).

Wenn man die gesamte mit dem Arzneimittel behandelte Population (d. h. die in klinischen Studien eingeschlossene Population, auch mit anderen Indikationen als neurotrophe Keratitis) betrachtet, waren Augenschmerzen die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen, gefolgt von Augenreizungen und abnormen Empfindungen im Auge.

Tabellarische Liste der Nebenwirkungen

Die unten aufgeführten Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien bei Patienten beobachtet, die an neurotropher Keratitis litten und mit OXERVATE 20 ^g/ml behandelt wurden.

Nachfolgend werden die Nebenwirkungen gemäß MedDRA-Systemorganklasse (SOC und bevorzugtem Begriff) aufgeführt.

Sie sind geordnet nach Systemorganklasse und folgendermaßen klassifiziert: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000) oder nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Hornhautabszess

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerz

Augenerkrankungen

Sehr häufig

Augenschmerzen

Häufig

Augenentzündung, Augenlidschmerz, Fremdkörpergefühl im Auge, Tränensekretion verstärkt, Blepharitis, Bindehauthyperämie, Photophobie, Augenreizung

Gelegentlich

Hornhaut-Neovaskularisation

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem* anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Eine topische Überdosierung ist unwahrscheinlich und dürfte keine toxische Wirkung haben. Topisch überdosiertes Cenegermin kann mit lauwarmem Wasser aus den Augen gespült werden.

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Ophthalmika, andere Ophthalmika, ATC-Code: S01XA24

Wirkmechanismus

OXERVATE enthält Cenegermin, eine rekombinante Form des menschlichen Nervenwachstum­sfaktors.

Der Nervenwachstum­sfaktor ist ein endogenes Protein, das an der Differenzierung und Erhaltung von Neuronen beteiligt ist und durch seine spezifische hohe Affinität (d. h. TrkA) und seine niedrige Affinität (d. h. p75NTR) gegenüber den Rezeptoren des Nervenwachstum­sfaktors wirkt.

Nervenwachstum­sfaktor-Rezeptoren werden im vorderen Augenabschnitt (Hornhaut, Bindehaut, Iris, Ziliarkörper und Linse), durch die Tränendrüse und durch das intraokulare Gewebe im hinteren Augenabschnitt exprimiert. Die Behandlung mit Cenegermin, das als Augentropfen angewendet wird, soll die Wiederherstellung der Hornhautintegrität ermöglichen.

Pharmakodynamische Wirkungen

Verschiedene In-vitro – und In-vivo -Daten von Tieren haben gezeigt, dass Cenegermin an die Zielrezeptoren bindet und die Signalübertragung sowie die Proliferation von neuronalen und Hornhautepithel­zellen fördert.

In-vitro – und Ex-vivo -Untersuchungen mit menschlichen Biomaterialien haben außerdem die biologische Aktivität von Cenegermin hinsichtlich der Rezeptoraffinität und Potenz, des neuronalen Wachstums und der neuronalen Differenzierung gezeigt.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die Wirksamkeit und Sicherheit von OXERVATE wurde in zwei multizentrischen, randomisierten, doppelmaskierten, Vehikel-kontrollierten klinischen Studien (NGF0212 und NGF0214) bei Patienten mit mittelschwerer (persistierendem Epitheldefekt) oder schwerer (Hornhautgeschwür) neurotropher Keratitis untersucht, bei denen nicht-chirurgische Behandlungen nicht erfolgreich waren. In beiden Studien erhielten die Patienten OXERVATE oder den Wirkstoffträger (Vehikel) 6 Mal täglich in das betroffene Auge oder die betroffenen Augen für 8 Wochen und durchliefen eine Nachbeobachtun­gsperiode.

An der Studie NGF0214 nahmen 48 Patienten teil (mittleres Alter 65 ± 14 Jahre, Bereich 33–94 Jahre), die mit OXERVATE 20 gg/ml oder dem Wirkstoffträger (24 Patienten pro Arm) behandelt wurden. An der Studie NGF0212 nahmen insgesamt 174 Patienten teil (mittleres Alter 61 ± 16 Jahre, Bereich 18–95 Jahre), die OXERVATE und den Wirkstoffträger ohne den Inhaltsstoff L-Methionin erhielten; 156 Patienten wurden unabhängig für die Wirksamkeit beurteilt, wobei zwei verschiedene Dosierungen des Arzneimittels mit 20 und 10 gg/ml Cenegermin mit dem Wirkstoffträger (52 Patienten pro Arm) verglichen wurden.

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse zusammen für die komplette Heilung der Hornhaut bei persistierendem_E­pitheldefekt oder Hornhautgeschwür (der primäre Endpunkt ist definiert als der größte Durchmesser des mit Fluorescein eingefärbten Bereichs <0,5 mm) nach 4 und 8 Wochen

Behandlung bei den Patienten, die in den beiden Studien OXERVATE 20 ^g/ml oder den Wirkstoffträger erhielten.

Studie NGF0214

Studie N

[GF0212

Ergebnisse nach 4– und 8-wöchiger Behandlung

Woche 4

Woche 8

Woche 4

Woche 8

Komplette Heilungsrate der Hornhaut

OXERVATE

56,5 %

69,6 %

58,0 %

74,0 %

Wirkstoffträger

37,5 %

29,2 %

19,6 %

43,1 %

(p-Wert)

(0,191)

(0,006)

(0,001)

(0,002)

Der Prozentsatz der Patienten, bei denen es zu einer kompletten Aufhellung der Hornhaut kommt (Grad 0 auf der modifizierten Oxford-Skala), der kleinste quadratische Mittelwert bezüglich der Änderung gegenüber den Ausgangswerten bei der besten korrigierten Sehschärfe in die Ferne (Early Treatment Diabetic Retinopathy Studie mit Buchstabentafeln) und die Verbesserung der Hornhautempfin­dlichkeit in Millimetern mittels Cochet-Bonnet-Ästhesiometrie gemessen (Unterschied im Vergleich zum Ausgangswert >0), wurden ebenfalls nach 8 Wochen Behandlung in beiden Studien gemessen und ist in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.

Ergebnisse nach 8-wöchiger Behandlung

Studie NGF0214

Studie NGF0212

Komplette Aufhellung der Hornhaut

OXERVATE

22,7 %

21,4 %

Wirkstoffträger

4,2 %

10,0 %

(p-Wert)

(0,062)

(0,157)

Bester korrigierter Fernvisus

OXERVATE

6,11

11,9

Wirkstoffträger

3,53

6,9

(p-Wert)

(0,143)

(0,213)

Hornhautempfin­dlichkeit in der Läsion

OXERVATE

72,2 %

76,3 %

Wirkstoffträger

60,0 %

68,4 %

(p-Wert)

(0,458)

(0,442)

Patienten, die am Ende der achtwöchigen Behandlung mit OXERVATE als vollständig geheilt eingestuft wurden, tendierten nicht dazu, innerhalb der 12-monatigen nach Nachverfolgun­gsphase der Studie NGF0212 Rezidive zu haben. Mehr als 80 % der 31 Patienten, die nach der anfänglichen Behandlung mit OXERVATE 20 gg/ml Behandlung geheilt waren und für die Rückmeldungen vorliegen, blieben am Ende der 12-monatigen Nachverfolgun­gsphase vollständig geheilt.

Kinder und Jugendliche

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für dieses Arzneimittel eine Zurückstellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen bei neurotropher Keratitis gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Cenegermin wird nach der Anwendung am Auge hauptsächlich über den Tränenstrom und durch den Tränennasengang aus dem Auge entfernt; ein kleinerer Anteil wird in der Bindehaut, dem periorbitalen Gewebe und in geringem Maße durch die Hornhaut resorbiert.

Die pharmakokinetischen Untersuchungen bei den Patienten, die an den Studien teilnahmen, zeigten keine Akkumulation von Cenegermin. Im Allgemeinen ist die systemische Resorption von OXERVATE zu vernachlässigen.

Verteilung

Nach der Anwendung der Augentropfen verteilt sich Cenegermin besonders im vorderen Teil des Auges, obwohl eine Studie mit radioaktiv markiertem Cenegermin bei Ratten gezeigt hat, dass es in Dosen, die deutlich höher sind als die, die bei Menschen mit Augentropfen zur Behandlung der neurotrophen Keratitis angewendet werden, auch die Retina und andere hintere Teile des Auges erreicht. Bei Anwendung der Dosis ins Auge wird Cenegermin nicht im ganzen Körper verteilt, da es keine systemische Resorption oberhalb der natürlichen Baseline-Werte gibt.

Biotransformation

Am Auge angewendetes Cenegermin wird hauptsächlich durch Tränensekretion eliminiert und der Rest wird hauptsächlich durch lokale Gewebeproteasen biotransformiert.

Elimination

Cenegermin, das als Augentropfen angewendet wird, wird hauptsächlich durch Tränensekretion eliminiert.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie (zentrales Nervensystem), Toxizität bei einfacher und wiederholter Gabe und Reproduktionsto­xizität, embryonalen/fetalen Entwicklung sowie zur prä- und postnatalen Entwicklung lassen die präklinischen Daten bei Anwendung am Auge (Augentropfen), intravenöser und/oder subkutaner Verabreichung keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Trehalose-Dihydrat

Mannitol

Dinatriumhydro­genphosphat

Natriumdihydro­genphosphat-Dihydrat

Hypromellose

Macrogol 6000

L-Methionin

Wasser für Injektionszwecke

Salzsäure (zur pH-Einstellung)

Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung)

Stickstoff

6.2 inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 dauer der haltbarkeit

Ungeöffnete Durchstechflasche

3 Jahre

Geöffnete Durchstechflasche

Nach dem Öffnen muss das Arzneimittel unter 25 °C gelagert und innerhalb von 12 Stunden bei 25 °C verwendet werden.

Aus mikrobiologischer Sicht schließt die Methode der Öffnung (d. h. durch Verbinden des

Durchstechflas­chenadapters mit der Durchstechflasche) das Risiko einer mikrobiellen Verunreinigung aus.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

OXERVATE Durchstechflaschen

Apotheke (ungeöffnete Durchstechflas­che )

Der Wochen-Karton mit den Durchstechflaschen muss in einem Gefrierschrank (-20 °C ± 5 °C) aufbewahrt werden.

Patient (ungeöffnete Durchstechflas­che )

Der Patient erhält einen Wochen-Karton mit 7 Durchstechflas­chen OXERVATE in einer Isolierverpackung. Sobald der Patient zu Hause ist (und spätestens 5 Stunden, nachdem der Patient das Arzneimittel in der Apotheke erhalten hat), muss der Wochen-Karton bei 2–8 °C in einen Kühlschrank gestellt werden. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass das gefrorene Arzneimittel aus der Apotheke bis zu 30 Minuten zum Auftauen benötigen kann.

Patient (geöffnete Durchstechflas­che )

Zur Anwendung über den Tag wird jeden Tag eine Mehrdosen-Durchstechflasche OXERVATE aus dem Kühlschrank entnommen. Eine geöffnete Durchstechflasche kann im Kühlschrank oder unter 25 °C aufbewahrt werden, muss aber innerhalb von 12 Stunden verwendet werden.

Nach dieser Zeitspanne muss der Inhalt der Durchstechflasche entsorgt werden, unabhängig davon, wie viel Restlösung in der Durchstechflasche noch vorhanden ist.

6.5 art und inhalt des behältnisses

1 ml OXERVATE-Lösung in sterilen, konservierungsmit­telfreien Mehrdosen-Durchstechflaschen aus Typ-I-Glas, die mit einem Gummistopfen und einer Aluminiumkappe mit Flip-off-Schutzkappe aus Polypropylen verschlossen sind, in einer Verpackung aus Karton.

Packungsgröße: 7 Mehrdosen-Durchstechflaschen pro Karton

Der Patient erhält einen Wochen-Karton mit 7 Durchstechflas­chen OXERVATE.

Dieses Arzneimittel darf nur mit dem dafür vorgesehenen Durchstechflas­chenadapter und den Einwegprodukten (Pipetten) verwendet werden, die in dem Wochen-Karton mit OXERVATE bereitgestellt werden.

Es werden 7 Durchstechflas­chenadapter (d. h. 1 pro Tag), 42 Pipetten (d. h. 6 pro Tag) und

42 Desinfekti­onstücher (d. h. 6 pro Tag) zusammen mit einer Karte, auf der die Dosis notiert wird, bereitgestellt, was für die Anwendung des Arzneimittels für eine Woche ausreicht. Zusätzlich werden Adapter (1), Pipetten (3) und Desinfektionstücher (3) als Ersatz bereitgestellt.

6.6  Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur

Handhabung

Der Patient erhält einen Wochen-Karton mit 7 Mehrdosen-Durchstechflaschen OXERVATE, die bis zu dem Tag, an dem sie verwendet werden, im Kühlschrank aufbewahrt werden müssen.

Zusätzlich erhält der Patient Durchstechflas­chenadapter, Pipetten und Desinfektionstücher.

Jeden Morgen (immer zur gleichen Zeit) sollte eine Mehrdosen-Durchstechflasche OXERVATE für die zwölfstündige Behandlungsphase aus dem Kühlschrank genommen werden.

So wird die Mehrdosen-Durchstechflasche, die das Arzneimittel enthält, vorbereitet:

1) Waschen Sie sich die Hände, stellen Sie Durchstechflasche auf eine stabile Unterlage und entfernen Sie die Kunststoff-Schutzkappe.

2) Ziehen Sie die Rückseite der Blisterpackung des Adapters ab.

3) Verbinden Sie den Durchstechflas­chenadapter, ohne ihn aus seiner Blisterpackung zu entnehmen, mit der Durchstechflasche, indem Sie ihn fest auf die Durchstechflasche drücken, bis er auf den Hals der Durchstechflasche einrastet und die Spitze des Adapters durch den Gummistopfen der Durchstechflasche dringt. Sobald der Adapter richtig angeschlossen ist, darf er nicht mehr von der Durchstechflasche entfernt werden.

4) Entfernen und entsorgen Sie die Blisterpackung des Durchstechflas­chenadapters. Die Oberfläche des Adapters darf nicht berührt werden.

2

3–4

So entnehmen und wenden Sie eine Dosis OXERVATE an:

5) Nehmen Sie ein Desinfektionstuch und reinigen Sie damit vorsichtig die Oberfläche des Ventils auf dem Luer-Lock-Anschlussstück des Durchstechflas­chenadapters. Warten Sie nach der Reinigung ca. 1 Minute, damit das Ventil trocknen kann.

6) Nehmen Sie eine Pipette und entnehmen Sie sie aus der Schutzverpackung.

7) Schrauben Sie die Pipette (im Uhrzeigersinn) auf das Luer-Lock-Anschlussstück des Adapters.

8) Achten Sie darauf, dass der Kolben der Pipette ganz nach unten geschoben wurde.

9) Drehen Sie die Durchstechflasche auf den Kopf (mit der angeschlossenen Pipette) und ziehen Sie den Kolben vorsichtig bis zum Anschlag zurück, um die Lösung in die Pipette aufzuziehen (achten Sie darauf, dass der Kolben den Anschlag erreicht hat).

10) Überprüfen Sie die Pipette, um sicherzustellen, dass sie die Lösung enthält. Luftblasen können Verstopfungen verursachen und verhindern, dass sich die Pipette ordnungsgemäß füllt (vor allem bei der ersten Entnahme). Wenn die Pipette leer ist, halten Sie die Durchstechflasche mit der angeschlossenen Pipette weiterhin mit dem Flaschenkopf nach unten, drücken Sie den Kolben ganz hinein und ziehen Sie ihn dann wieder zurück.

11) Sobald die Pipette ordnungsgemäß gefüllt ist, schrauben Sie die Pipette aus dem Luer-Lock-Anschluss des Durchstechflas­chenadapters.

12) Halten Sie die Pipette zwischen Ihrem Mittelfinger und Daumen nach unten, neigen Sie den Kopf zurück und positionieren Sie die Pipette über dem betroffenen Auge. Ziehen Sie das untere

Augenlid nach unten. Drücken Sie den Kolben sanft nach unten, bis sich ein Tropfen in den Bindehautsack löst.

13) Entsorgen Sie die Pipette und das Desinfektionstuch unmittelbar nachdem Sie sie verwendet haben.

14) Wenn einen Fehler gemacht und der Tropfen nicht ins Auge getropft wurde, wiederholen Sie die Schritte oben mit einer neuen Pipette und einem neuen Desinfektionstuch.

15) Stellen Sie die Durchstechflasche für den Rest des Tages nach jeder Anwendung mit angeschlossenem Fläschchenadapter zurück in den Kühlschrank (oder lagern Sie es bei unter 25 °C).

12–13–14

Die Anweisungen zur Anwendung oben (Schritte 5 bis 15) sollten alle 2 Stunden (sechs Mal pro Tag) jeweils mit einem neuen Desinfektionstuch und einer neuen Pipette wiederholt werden.

Die gebrauchte Durchstechflasche muss am Ende jeden Tages entsorgt werden (auch wenn sie noch Flüssigkeit enthält), aber auf jeden Fall spätestens 12 Stunden nachdem der Adapter darauf angebracht wurde.

Der Patient sollte aufgefordert werden, einen Wecker zu stellen, um die exakte Dosierung alle 2 Stunden zu gewährleisten.

Der Patient sollte aufgefordert werden, das mit dem Verabreichungssys­tem mitgelieferte WochenDosispro­tokoll zu verwenden, um die ordnungsgemäße Anwendung der täglichen sechs Dosierungen zu überwachen. Auf dieser Karte sollte der Patient das Datum der ersten wöchentlichen Anwendung, den Zeitpunkt an dem die Durchstechflasche geöffnet wurde (d. h. an dem der Durchstechflas­chenadapter an die Durchstechflasche angeschlossen wurde) und danach die Uhrzeit jeder Anwendung am Auge über die Woche dokumentieren.

Für die Dauer der Behandlung wird jede Woche ein neuer Vorrat OXERVATE bereitgestellt.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. inhaber der zulassung

Dompe farmaceutici S.p.A.

Via Santa Lucia, 6

20122 Mailand

Italien

Tel. +39 02 583831

Fax: +39 02 58383215

E-Mail:

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/17/1197/001

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 06. Juli 2017

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: