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Oxybutynin Hexal 5 mg Tabletten - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Oxybutynin Hexal 5 mg Tabletten

1.    BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Oxybutynin HEXAL 5 mg Tabletten

Wirkstoff: Oxybutyninhydrochlo­rid

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 Tablette enthält 5 mg Oxybutyninhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 119 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.  darreichungsform

Tablette

Oxybutynin HEXAL 5 mg ist eine weiße, runde, flache Tablette mit abgeschrägten Kanten und der Markierung „OXB 5“ auf einer Seite und einer Bruchkerbe auf der Rückseite. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Oxybutynin wird für die Behandlung von Harninkontinenz, häufigem Harndrang und Wasserlassen bei Patienten mit einer Instabilität der Harnblase, entweder aufgrund einer idiopathischen

Detrusorinsta­bilität oder einer neurogenen Blasenerkrankung (Detrusorhype­rreflexie), angewendet.

Kinder und Jugendliche

Oxybutyninhydrochlo­rid ist angezeigt bei Kindern über 5 Jahre bei:

Harninkontinenz, imperativem Harndrang und Pollakisurie bei Blaseninstabilität, hervorgerufen durch idiopathische oder neurogene Detrusorüberak­tivität. Nächtlicher Enuresis bei Detrusorüberak­tivität, in Verbindung mit nicht medikamentöser Behandlung, sofern andere Maßnahmen versagt haben.

4.2    dosierung und art der anwendung

Erwachsene

Die Dosierung ist individuell festzulegen, beginnend mit 2,5 mg 3-mal täglich. Danach sollte die niedrigste noch wirksame Dosis gewählt werden. Die tägliche Dosis liegt bei 10–15 mg (maximal 20 mg täglich), verteilt auf 2–3 (maximal 4) Gaben.

Ältere Patienten

Bei manchen älteren Patienten kann die Eliminationshal­bwertszeit erhöht sein. Daher ist die Dosierung individuell festzulegen, beginnend mit 2,5 mg 2-mal täglich. Danach sollte die niedrigste noch wirksame Dosis gewählt werden.

Kinder ab 5 Jahre

Die Dosierung ist individuell festzulegen, beginnend mit 2,5 mg 2-mal täglich. Danach sollte die niedrigste noch wirksame Dosis gewählt werden. Die auf das Körpergewicht bezogene Höchstdosis (0,3–0,4 mg/kg/Tag) ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:

Alter

Dosierung

5–9 Jahre

2,5 mg 3-mal täglich

9–12 Jahre

5 mg 2-mal täglich

über 12 Jahre

5 mg 3-mal täglich

Für Kinder unter 5 Jahren

Nicht empfohlen.

Die Tabletten müssen mit viel Flüssigkeit geschluckt und können auf nüchternen Magen eingenommen werden. Falls Magenbeschwerden auftreten, können die Tabletten auch zu den Mahlzeiten oder mit etwas Milch eingenommen werden.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Patienten mit einer Blasenauslassob­struktion, die eine Harnretention auslösen kann obstruktive gastrointestinale Erkrankungen, Darmatonie oder paralytischer Ileus toxisches Megakolon schwere Colitis ulcerosa Myasthenia gravis Miktionsstörungen bei obstruktiver Uropathie oder Prostatahyperplasie Engwinkelglaukom oder flache vordere Augenkammer

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Oxybutynin sollte mit Vorsicht angewendet werden bei schwachen, älteren Patienten und Kindern, die empfindlicher gegenüber den Wirkungen des Arzneimittels reagieren können und in Patienten mit autonomer Neuropathie (wie z. B. Parkinson-Krankheit), schweren gastrointestinalen Motilitätsstörun­gen, Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion. Anticholinergika sollten bei älteren Patienten wegen des Risikos kognitiver Störungen mit Vorsicht angewendet werden. Gastrointestinale Störungen: Anticholinergika können die gastrointestinale Motilität verringern und sollte bei Patienten mit obstruktiver gastrointestinaler Erkrankungen, intestinale Atonie und Colitis ulcerosa mit Vorsicht angewendet werden. Oxybutynin kann eine Tachykardie (sowie Hyperthyreose, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörun­gen, koronare Herzkrankheit, Hypertonie), kognitive Störungen und Symptome einer Prostatahyperplasie verstärken. Über anticholinerge Wirkungen auf das Zentralnervensystem (z. B. Halluzinationen, Agitiertheit, Verwirrtheit, Somnolenz) wurde berichtet. Daher wird insbesondere während der ersten Monate nach Behandlungsbeginn oder nach Dosiserhöhung eine Überwachung empfohlen. Wenn anticholinerge Wirkungen auf das Zentralnervensystem auftreten, sollte ein Abbruch der Behandlung oder eine Dosisreduktion in Betracht gezogen werden. Da Oxybutynin das Auftreten eines Engwinkelglaukoms auslösen kann, sollten die Patienten angewiesen werden, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn ein plötzlicher Verlust der Sehschärfe oder Augenschmerzen auftreten. Oxybutynin kann die Entwicklung von Karies, Parodontalerkran­kungen oder einer oralen Candidose durch verminderte Speichelsekretion begünstigen. Bei Patienten, die eine Hiatushernie/gas­troösophageale Refluxkrankheit oder Refluxösophagitis aufweisen und/oder gleichzeitig Arzneimittel (wie z. B. Bisphosphonate)

einnehmen, die eine Ösophagitis verursachen oder verschlimmern können, müssen Anticholinergika mit Vorsicht angewendet werden.

Wenn Oxybutynin bei hohen Umgebungstempe­raturen angewendet wird, kann es infolge verringerter Schweißabsonderung zu Hitzeerschöpfung kommen. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder GlucoseGalactose-Malabsorption sollten Oxybutynin HEXAL nicht einnehmen.

Kinder und Jugendliche

Da Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei Kindern unter 5 Jahren nicht nachgewiesen sind, wird die Anwendung von Oxybutynin HEXAL in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Behandlung von Oxybutynin und anderen Anticholinergika ist Vorsicht geboten, es kann zu einer Potenzierung der anticholinergen Wirkung kommen.

Die anticholinerge Aktivität von Oxybutynin wird durch die gleichzeitige Anwendung anderer Anticholinergika oder Arzneimitteln mit anticholinerger Aktivität, wie Amantadin und andere anticholinerge Arzneimittel gegen Parkinson-Krankheit (z. B. Biperiden, L-Dopa), Antihistaminika, Neuroleptika (z. B. Phenothiazine, Butyrophenone, Clozapin), Chinidin, Digitalis, trizyklische Antidepressiva, Atropin und verwandte Verbindungen wie atropine Spasmolytika und Dipyridamol verstärkt.

Durch die Verminderung der Magen-Motilität kann Oxybutynin die Resorption anderer Arzneimittel beeinflussen.

Oxybutynin wird über das Cytochrom-P450-Isoenzym 3A4 verstoffwechselt. Die gleichzeitige Anwendung mit einem CYP3A4-Inhibitor kann den Metabolismus von Oxybutynin hemmen und die Oxybutynin-Exposition erhöhen.

Oxybutynin kann prokinetischen Therapien entgegenwirken.

Die gleichzeitige Anwendung mit Cholinesterase-Inhibitoren kann zu einer verringerten Wirksamkeit des Cholinesterase-Inhibitors führen.

Die Patienten sollten darüber informiert werden, dass Alkohol die durch Anticholinergika wie Oxybutynin verursachte Benommenheit noch verstärken kann (siehe Abschnitt 4.7).

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten über die Verwendung von Oxybutynin bei schwangeren Frauen vor. Bezüglich der Wirkung auf die Schwangerschaft, die embryonale/fötale Entwicklung, die Geburt und die postnatale Entwicklung sind die tierexperimentelle Studien nicht ausreichend (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Oxybutynin darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Stillzeit

Bei einer Anwendung von Oxybutynin während der Stillzeit geht eine kleine Menge in die

Muttermilch über. Die Anwendung von Oxybutynin während des Stillens wird daher nicht empfohlen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Oxybutynin kann Benommenheit oder Verschwommensehen verursachen. Patienten sollten entsprechend vorgewarnt werden, wenn sie während der Behandlung mit diesem Arzneimittel

Tätigkeiten verrichten, die ihre mentale Aufmerksamkeit erfordern wie etwa ein Fahrzeug steuern, Maschinen bedienen oder gefährliche Arbeiten vornehmen.

4.8    nebenwirkungen

Oxybutynin kann all die Nebenwirkungen hervorrufen, die auch mit Anticholinergika assoziiert sind:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig

(> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)

Selten

(> 1/10.000,

< 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Harnwegsinfektion

Ekrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke it

Psychiatrische Erkrankungen

Verwirrthei t

Erregung, Angst, Unruhe, Halluzinationen, Albträume, Paranoia, kognitive Störungen bei älteren Patienten, Symptome einer Depression, Abhängigkeit (bei Patienten mit Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der

Vorgeschichte)

Erkrankungen des Nervensystems

Schwind el, Kopfsch merzen, Benom menheit

kognitive Störungen, Konvulsionen

Augenerkrankungen

trockene Augen

Engwinkel-glaukom, Mydriasis, erhöhter Augeninnendruck, Verschwommensehen

Herzerkrankungen

Palpitatione n

Tachykardie, Arrhythmie

Gefäßerkrankungen

Hitzegefühl

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig

(> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)

Selten

(> 1/10.000,

< 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakt

s

Verstopf ung, Übelkeit , Mund-trockenh eit

Durchfall, Erbrechen

Abdominalbesc hwerden/-schmerzen, Anorexie, verminderter Appetit, Dysphagie

gastroösophageale Refluxkrankheit, Pseudoobstruktion bei Risikopatienten (Ältere oder Patienten mit Verstopfung welche mit Medikamenten behandelt wurden die die Darmmotilität herabsetzen)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebe s

trockene Haut

Angioödem, Exanthem, Urtikaria, Hypohidrose

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Harnverhalt

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Hitzeschlag

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Die Symptome einer Überdosierung von Oxybutynin äußern sich durch eine Verstärkung der üblichen Nebenwirkungen wie:

– – ZNS-Störungen (von Unruhe und Erregung bis hin zu psychotischem Verhalten), Kreislaufverände­rungen (Hautrötung, Blutdruckabfall, Kreislaufversagen usw.), Störungen im Atmungstrakt, Paralyse und Koma.

Zu ergreifende Maßnahmen sind:

1. Sofortige Magenspülung

2. Physostigmin durch langsame intravenöse Injektion:

Erwachsene: 0,5–2 mg i. v. langsame, falls erforderlich mehrmals bis maximal 5 mg

Kinder: 30 μg/kg Körpergewicht i. v. langsam, falls erforderlich mehrmals bis maximal 2 mg

Fieber sollte symptomatisch behandelt werden.

Bei ausgeprägter Unruhe und Erregung kann eine intravenöse Injektion von 10 mg Diazepam erfolgen. Tachykardie kann durch intravenöse Gabe von Propranolol und Harnverhalt durch Anlage eines Blasenkatheters behandelt werden.

Bei fortschreitender muskelrelaxierender Wirkung bis hin zur Lähmung der Atemmuskulatur ist eine künstliche Beatmung erforderlich.

5    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Urologische Spasmolytika

ATC-Code: G04BD04

Oxybutynin ist ein synthetisches tertiäres Amin mit einer direkten spasmolytischen und anticholinergen Wirkung auf die glatte Muskulatur des Detrusormuskels der Blase. Es steigert die Blasenkapazität, verringert die Frequenz unkontrollierter Detrusorkontrak­tionen und verzögert den ersten Harndrang.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Oxybutynin wird nach oraler Verabreichung rasch aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert.

Angesichts eines ausgeprägten hepatischen First-pass-Effekts gelangen weniger als 10 % der verabreichten Dosis unverändert in den allgemeinen Kreislauf. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1–1,5 Stunden erreicht.

Biotransformation

N-Desethyloxybutynin ist ein aktiver Metabolit, der höhere Plasmaspiegel erreicht als das unveränderte Oxybutynin.

Oxybutynin wird weitgehend in der Leber metabolisiert, vorrangig über das Cytochrom-P450-Enzymsystem, vor allem CYP3A4.

Elimination

Die Elimination erfolgt vorwiegend durch Verstoffwechslung in der Leber, d. h. Hydrolyse und Deethylierung. Die Metaboliten werden mit dem Urin ausgeschieden. Unverändertes Oxybutynin wird im Urin kaum vorgefunden. Die Eliminationshal­bwertszeit von Oxybutynin ist mit rund 2–3 Stunden relativ kurz.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur allgemeinen Toxizität, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten über die an anderen Stellen der Fachinformation aufgeführten Informationen hinaus keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Bei trächtigen Ratten verursachte die Gabe von Oxybutynin Herzfehlbildungen, hauptsächlich interventrikuläre Septumdefekte, eine erhöhte Inzidenz von extrathorakolum­bären Rippen und eine erhöhte neonatale Mortalität der Nachkommen unter maternaltoxis­chen Dosen.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Crospovidon

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Aluminium/µPVC/PVdC-Folienstreifen

Packungen mit 30, 50 und 100 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.  inhaber der zulassungen

Hexal AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908

Telefax: (08024) 908–1290

E-Mail:

8.  zulassungsnummern

42443.01.00

9.    datum der erteilung der zulassungen / verlängerung der zulassungen

Datum der Erteilung der Zulassung: 27. Mai 1998

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 20. November 2008

10.    stand der information

Dezember 2023

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: