Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - PABI-DEXAMETHASON 20 mg Tabletten
1. bezeichnung des arzneimittels
PABI-DEXAMETHASON 20 mg Tabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jede Tablette enthält 20 mg Dexamethason.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Jede Tablette enthält 370,00 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Tablette
Weiße oder fast weiβe, runde, flache Tablette mit einem Durchmesser von 12 mm und einer Bruchrille auf einer Seite. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Pemphigus vulgaris.
Autoimmunerkrankungen/Rheumatologie
Myositis
Hämatologische Störung
Idiopathische thrombozytopenische Purpura bei Erwachsenen.
Onkologie
Metastasierte Rückenmarkskompression.
Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Behandlung.
Behandlung von symptomatischem multiplem Myelom, akuter lymphatischer Leukämie, akuter lymphoblastischer Leukämie, Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphom in Kombination mit anderen Arzneimitteln.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Bitte beachten Sie, dass dies ein hochdosiertes Medizinprodukt ist.
Es wird empfohlen, Dexamethason in der niedrigsten wirksamen Dosis zu verwenden, die von Ihrem Arzt empfohlen wird.
Dexamethason wird täglich in üblichen Dosen von 0,5 bis 10 mg, abhängig von der zu behandelnden Krankheit, verabreicht. Bei schwereren Krankheitszuständen können Dosen über 10 mg pro Tag erforderlich sein. Die Dosis sollte dem individuellen Ansprechen des Patienten und der Schwere der Erkrankung angepasst werden. Um Nebenwirkungen zu minimieren, sollte die geringstmögliche wirksame Dosis verwendet werden.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
Die unten genannten Dosierungsempfehlungen sind nur zur Orientierung gegeben. Die Anfangs- und Tagesdosen sollten immer auf das individuelle Ansprechen des Patienten und die Schwere der Erkrankung abgestimmt werden.
- Pemphigus : Initialdosis von 300 mg für drei Tage, gefolgt von einer Down-Titration nach klinischem Bedarf.
- Myositis : 40 mg für 4 Tage in Zyklen.
- Idiopathische thrombozytopenische Purpura : 40 mg für 4 Tage inZyklen.
- Metastasierte Rückenmarkskompression : Initialdosis und Behandlungsdauer je nach Ursache und Schweregrad. Zur Palliativbehandlung können sehr hohe Dosen bis zu 96 mg verwendet werden. Zur optimalen Dosierung und Reduzierung der Anzahl oder der Tabletten kann die Kombination aus niedrigeren Dosisstärken (4 und 8 mg) und höherer Dosisstärke (20 mg) verwendet werden.
- Prophylaxe und Therapie von zytostatikainduziertem Erbrechen, emetogene Chemotherapie im Rahmen antiemetischer Behandlung : 8–20 mg Dexamethason vor Beginn der Chemotherapie,dann 4–16 mg/Tag an Tag 2 und 3.
- Behandlung von symptomatischem multiplem Myelom, akuter lymphatischer Leukämie, Hodgkin-Lymphom und Non-Hodgkin-Lymphom in Kombination mit anderen Arzneimitteln : die übliche Dosierung beträgt 40 mg oder 20 mg einmal pro Tag.
Die Dosis und die Verabreichungshäufigkeit variieren in Abhängigkeit mit dem therapeutischen Protokoll und der zugehörigen Behandlung(en). Die Dexamethason Verabreichung sollte den Anweisungen für die Verabreichung von Dexamethason entsprechen, wenn sie in der Fachinformation der zugehörigen Behandlung(en) beschrieben ist. Sollte dies nicht der Fall sein, sollten örtliche oder internationale Behandlungsprotokolle und Richtlinien angewendet werden. Verschreibende Ärzte sollten, unter Berücksichtigung der Verfassung und des Krankheitsstatus des Patienten, sorgfältig ermitteln, welche Dosierung von Dexamethason verwendet werden sollte.
Nierenfunktionsstörung
Patienten, die sich einer laufenden aktiven Hämodialyse unterziehen, können eine erhöhte Ausscheidung von Arzneimitteln über das Dialysat zeigen und somit eine Anpassung der Steroiddosis erfordern.
Leberfunktionsstörung
Bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen können Dosisanpassungen erforderlich sein. Bei Patienten mit einer schweren Leberfunktionsstörung können die biologischen Wirkungen von Dexamethason potenziert werden, aufgrund der langsameren Verstoffwechslung (verlängerte
Plasmahalbwertszeit) und der Hypoalbuminämie (erhöhte Plasmaspiegel des freien Arzneimittels), was auch mehr Nebenwirkungen verursachen kann.
Ältere Patienten
Die Behandlung von älteren Patienten, vor allem wenn sie langfristig durchgeführt wird, sollte unter Berücksichtigung einiger der schwerwiegenderen Folgen der gängigen Nebenwirkungen von Corticosteroiden im Alter (Osteoporose, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, reduzierte Immunitat, psychische Veränderungen) geplant werden. Bei solchen Patienten können die Plasmakonzentrationen von Dexamethason höher sein und seine Ausscheidung langsamer als bei jüngeren Patienten erfolgen, weshalb die Dosis entsprechend reduziert werden sollte.
Kinder und Jugendliche
Die Ausscheidung von Dexamethason ist bei Kindern und Erwachsenen in etwa gleich, wenn die Dosierung ihrem Körper entsprechend eingestellt wird. Die Dosierung sollte unter Berücksichtigung möglicher Auswirkungen auf Wachstum und Entwicklung und auf Anzeichen von Nebennierensuppression geplant werden.
Langzeitbehandlung
Bei einer Langzeittherapie verschiedener Erkrankungen nach der Initialtherapie sollte die Glucocorticoid-Behandlung von Dexamethason auf Prednison/Prednisolon umgestellt werden, da es hierbei zu einer geringeren Nebennierenrindensuppression kommt.
Absetzen der Behandlung
Nach abruptem Absetzen einer Langzeitbehandlung mit hohen Dosen von Glucocorticoiden kann akutes Nebennierenversagen auftreten. Aus diesem Grund sollte die Glucocorticoiddosierung in diesen Fällen stufenweise reduziert und die Behandlung stufenweise abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Art der Anwendung
Dexamethason sollte mit oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden, um eine Reizung des Magen-Darm-Traktes zu minimieren. Alkohol- sowie koffeinhaltige Getränke sollten vermieden werden.
PABI-DEXAMETHASON liegt in Tablettenform von 4 mg, 8 mg, 20 mg vor. Die Tabletten 20 mg können in gleiche Hälften geteilt werden und somit zusätzliche 10 mg Stärken zur Verfügung stellen und das Herunterschlucken der Tabletten für den Patienten vereinfachen.
Wenn die Therapie jeden zweiten Tag nicht möglich ist, kann die gesamte tägliche Dosis vom Glucocorticoid in der Regel als eine einzige Morgendosis verabreicht werden; allerdings werden einige Patienten aufgeteilte Tagesdosen benötigen.
Für eine mit diesen Stärken nicht erreichbare Dosierung sind andere Arzneimittel auf dem Markt erhältlich.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Systemische Infektion, sofern nicht eine spezifische antiinfektive Therapie angewendet wird.
Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür.
Die Impfung mit Lebendimpfstoffen während der Behandlung mit hohen therapeutischen Dosen von Dexamethason (und anderen Corticosteroiden) ist aufgrund der Möglichkeit einer viralen Infektion kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5).
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Nebennierenrindeninsuffizienz
Eine Nebennierenrindeninsuffizienz, die durch eine Glucocorticoidtherapie bedingt ist, kann, abhängig von Dosis und Therapiedauer noch mehrere Monate und in Einzelfällen länger als ein Jahr nach Absetzen der Therapie anhalten. Kommt es während der Behandlung mit Dexamethason zu besonderen körperlichen Stresssituationen (Trauma, Operation, Entbindung, usw.), kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden. Wegen der möglichen Gefährdung in Stresssituationen sollte daher für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein Corticoid-Ausweis ausgestellt werden. Auch bei anhaltender Nebennierenrindeninsuffizienz nach Therapieende kann die Gabe von Glucocorticoiden in körperlichen Stresssituationen erforderlich sein. Eine therapieinduzierte akute Nebennierenrindeninsuffizienz kann durch langsame Dosisreduktion bis zu einem geplanten Therapieende minimiert werden.
Eine Behandlung mit Dexamethason sollte bei folgenden Krankheiten nur bei stärkster Indikation und, wenn nötig, zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchgeführt werden: – Akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica) – HBsAg-positive chronisch-aktive Hepatitis
– ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5)
– Systemische Mykosen und Parasitosen (z. B. Nematoden)
– Poliomyelitis
– Lymphadenitis nach BCG-Impfung
– Akute und chronische bakterielle Infektionen
– Bei Tuberkulose in der Anamnese (Reaktivierungsrisiko) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz
– Mit Verdacht auf oder bestätigter Strongyloidiasis (Zwergfadenwurminfektion). Die Behandlung mit Glucocorticoiden kann zur Strongyloides- Hyperinfektion und Verbreitung mit ausgedehnter Larvenwanderung führen.
Zusätzlich sollte eine Therapie mit Dexamethason nur bei starker Indikation und, wenn nötig, zusätzlicher spezifischer Therapie durchgeführt werden bei:
– Magen-Darm-Geschwüren
– Schwere Osteoporose (da Corticosteroide eine negative Wirkung auf den Kalziumhaushalt haben)
– Schwer einstellbarer Bluthochdruck
– Schwer einstellbarer Diabetes mellitus
– Psychiatrische Erkrankungen (einschlieβlich der Anamnese)
– Engwinkelglaukom und Weitwinkelglaukom
– Hornhautulzerationen und Hornhautverletzungen des Auges
– Schwere Herzinsuffizienz
Anaphylaktische Reaktionen
Schwere anaphylaktische Reaktionen können auftreten.
Tendinitis
Das Risiko von Sehnenentzündung und Sehnenriss ist bei Patienten, die gleichzeitig mit Glucocorticoiden und Fluorchinolonen behandelt werden, erhöht.
Myasthenia gravis
Eine vorbestehende Myasthenia gravis kann sich zu Beginn der Behandlung mit Dexamethason verschlechtern.
Sehstörung
Bei der systemischen und topischen Anwendung von Corticosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Űberweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Corticosteroide gemeldet wurden.
Eine längere Anwendung von Corticosteroiden kann hinteres subkapsuläres Katarakt und Glaukome mit einer möglichen Beschädigung des Sehnervs verursachen und kann das Risiko vermehrter sekundärer Augeninfektionen aufgrund von Pilzen oder Viren erhöhen.
Corticosteroide sollten wegen möglicher Hornhautperforation bei Patienten mit einer Herpes simplex-Infektion im Auge mit Vorsicht eingesetzt werden.
Darmperforation
Wegen der Gefahr einer Darmperforation darf Dexamethason nur bei dringender Indikation und unter angemessener Űberwachung angewendet werden bei:
– Schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
– Divertikulitis
– Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
Die Anzeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.
Diabetes
Während der Anwendung von Dexamethason bei Diabetikern ist ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Während der Behandlung mit Dexamethason ist eine regelmäβige Blutdruckkontrolle erforderlich, insbesondere bei Anwendung hoher Dosen und bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
Unter hohen Dexamethasondosen kann eine Bradykardie auftreten.
Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Corticosteroiden bei Patienten, die kürzlich einen Myokardinfarkt erlitten hatten, da von Myokardrupturen berichtet wurde.
Infektionen
Die Behandlung mit Dexamethason kann die Symptome einer existierenden, oder sich entwickelnden Infektion verbergen und so eine Diagnose erschweren. Der verlängerte Gebrauch selbst geringer Mengen Dexamethason kann zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen, auch durch Mikroorganismen, die sonst selten Infektionen verursachen (sogenannte opportunistische Infektionen).
Impfung
Impfungen mit Totimpfstoff sind immer möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg durch höhere Dosierungen von Corticoiden beeinträchtigt werden kann.
Bei einer Langzeitbehandlung mit Dexamethason sind regelmäβige ärztliche Kontrollen (einschlieβlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) empfohlen.
Stoffwechselstörungen
Bei hohen Dosen sollte eine ausreichende Kalziumzufuhr und Natriumrestriktion sowie der SerumKaliumspiegel überwacht werden. Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Kalzium- Stoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen ist. Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren, wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, ungenügender Protein- und Kalziumzufuhr, starkem Rauchen, übermäβigem Alkoholkonsum, sowie Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr und körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Therapie erwogen werden.
Bei Patienten mit Migräne sollten Corticosteroide mit Vorsicht eingesetzt werden, da Corticosteroide Flüssigkeitsansammlungen verursachen können.
Psychologische Veränderungen
Psychologische Veränderungen manifestieren sich in verschiedenen Formen, wobei die gängigste Euphorie ist. Depression, psychotische Reaktionen und suizidale Tendenzen können ebenfalls auftreten.
Diese Krankheiten können schwerwiegend sein. Normalerweise beginnen sie innerhalb weniger Tage oder Wochen nach Beginn der Medikation. Ihr Auftreten ist am wahrscheinlichsten bei hohen Dosen. Die meisten dieser Probleme verschwinden, wenn die Dosis gesenkt wird oder die Medikamentengabe gestoppt wird. Wenn jedoch Probleme auftreten, könnte eine Behandlung notwendig werden. In einigen Fällen traten psychische Probleme auf, wenn Do- sen verringert oder abgesetzt wurden.
Hirnödem oder erhöhter Hirndruck
Corticosteroide sollten nicht in Verbindung mit einer Kopfverletzung angewendet werden, da sie wahrscheinlich nicht von Nutzen sein werden oder sogar Schäden anrichten können.
Tumorlyse-Syndrom
Nach Markteinführung wurde bei Patienten mit hämatologischen Tumoren nach Anwendung von Dexamethason oder in Kombination mit anderen chemotherapeutischen Präparaten über Tumorlyse-Syndrom (TLS) berichtet. Patienten mit einem hohen Risiko für TLS, z. B. Patienten mit hoher Wachstumsrate, hoher Tumorlast und hoher Empfindlichkeit für zellschädigende Arzneimittel, sollten engmaschig überwacht werden und es sollten geeignete Vorsichtsmaβnahmen getroffen werden.
Absetzen der Behandlung
Glucocorticoid Dosen sollten schrittweise reduziert werden.
Folgende Risiken sollten bei einer Unterbrechung oder einem Abbruch der langfristigen Glucocorticoidgabe in Betracht gezogen werden:
– Verschlimmerung oder Wiederauftreten der zugrundeliegenden Erkrankung, akute Nebennierenrindeninsuffizienz, Corticosteroid Entzugssyndrom (Ein “Entzugssyndrom“ kann Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Entzündungen der Nasenschleimhaut (Rhinitis), Gewichtsverlust, juckende Haut und Entzündungen des Auges (Bindehautentzündung) umfassen).
– Bestimmte Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt wurden, besonders schwer verlaufen.
– Kinder und immungeschwächte Personen ohne vorherige Windpocken- oder Maserninfektion sind besonders gefährdet. Wenn diese Patienten während einer Behandlung mit Dexamethason Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollte ggf. eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.
Sonstige
Nach Anwendung von systemischen Corticosteroiden wurden Phäochromozytom- Krisen berichtet, die tödlich verlaufen können. Corticosteroide sollten daher Patienten mit vermutetem oder
identifiziertem Phäochromozytom nur nach einer angemessenen Risiko-Nutzen-Abwägung verabreicht werden.
Kinder und Jugendliche
Corticosteroide verursachen eine dosisabhängige Hemmung des Wachstums in der frühen Kindheit, Kindheit und Jugend da Corticosteroide eine vorzeitige Schlieβung der Epiphysen verursachen können, welche irreversibel sein kann. Daher sollte während der Langzeitbehand- lung mit Dexamethason eine sehr starke Indikation bei Kindern vorliegen und ihre Wachstumsrate sollte regelmäβig überprüft werden.
Verfügbare Daten nach einer frühen Behandlung (< 96 Stunden) von Frühgeborenen mit bronchopulmonarer Dysplasie mit Initialdosen von zweimal täglich 0,25 mg/kg deuten auf unerwünschte Langzeitfolgen bei der neurologischen Entwicklung hin.
Ältere Patienten
Die unerwünschten Wirkungen von systemischen Corticosteroiden können insbesondere im Alter schwerwiegende Folgen haben, vor allem Osteoporose, Hypertonie, Hypokaliämie, Diabetes, Infektanfälligkeit und Atrophie der Haut. Eine engmaschige klinische Űberwachung ist erforderlich um lebensbedrohliche Reaktionen zu verhindern.
Einfluss von diagnostischen Tests
Glucocorticoide können Hautreaktion auf Allergietests unterdrücken. Ebenfalls können sie den Nitroblau-Tetrazolium Test für bakterielle Infektionen beeinflussen und zu falsch-negativen Ergebnissen führen.
Hinweis auf Doping
Die Einnahme von Dexamethason kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
PABI-DEXAMETHASON enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseIntoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
PABI-DEXAMETHASON enthält NatriumDieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Vor der Anwendung von PABI-DEXAMETHASON in Verbindung mit anderen Arzneimitteln sollte auf die Fachinformation dieses Arzneimittels Bezug genommen werden.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Patienten, die NSARs einnehmen, sollten überwacht werden, da NSARs die Häufigkeit und/oder die Schwere von Magengeschwüren erhöhen können. Acetylslicylsäure sollte in Kombination mit Corticosteroiden bei Hypoprothrombinämie nur unter Vorsicht angewendet werden.
Die renale Ausscheidung von Salicylaten wird durch Corticosteroide erhöht. Daher sollte die Dosierung von Salicylaten reduziert werden, sobald die Steroide abgesetzt werden. Der Entzug von Steroiden kann aufgrund der Zunahme von Salicylat- Konzentration im Serum zu einer Salicylat-Vergiftung führen.
Corticosteroide reduzieren die Wirkung von Antidiabetika wie Insulin, Sulfonylharnstoffen und Metformin. Hyperglykamie und diabetische Ketoazidose können gelegentlich auftreten.
Diabetiker sollten daher zu Beginn der Behandlung haufigeren Blut- und Urintests unterzogen werden.
Die hypokalemische Wirkung von Acetazolamid, Schleifendiuretika, Thiazid- Diuretika, Kaliuretica, Amphotericin B- Injektionen (Glukomineral)-Corticosteroide, Tetracosactid und Abführmitteln wird zunehmen. Hypokaliämie fördert Herzarrhythmien, insbesondere Torsade de Pointes und erhöht die Toxizität von Herzglykosiden. Vor der Behandlung mit Corticosteroiden sollte eine Hypokaliämie korrigiert werden. Patienten sollten mit Elektrokardiographie und in Hinblick auf Elektrolyte klinisch überwacht werden. Darüber hinaus gibt es Berichte über Fälle, in denen die gleichzeitige Verwendung von Amphotericin B und Hydrocortison zu einem vergröβerten Herzen und zu Herzversagen führte.
Anti-Ulcer-Medikamente: Carbenoxolon erhöht das Risiko einer Hypokaliämie.
Chloroquin, Hydroxychloroquin und Mefloquin: Erhöhtes Risiko von Myopathien und Kardiomyopathien.
Die gleichzeitige Verabreichung von ACE- Hemmern schafft ein erhöhtes Risiko für Blutkrankheiten. Die blutdrucksenkende Wirkung von Antihypertensiva kann durch Corticosteroide beeinflusst werden. Die Dosierung der antihypertensiven Behandlung muss während der Behandlung mit Dexamethason gegebenenfalls angepasst werden.
Thalidomid: Groβe Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Anwendung mit Thalidomid angebracht, da bereits von Fällen von toxischer epidermaler Nekrolyse berichtet worden ist.
Die Wirkung von Schutzimpfungen kann während der Behandlung mit Dexamethason reduziert werden. Impfung mit Lebendvakzinen während der Behandlung mit groβen therapeutischen Dosen von Dexamethason (und anderen Corticosteroiden) ist aufgrund der Möglichkeit einer viralen Infektion kontraindiziert. In diesem Fall sollte die Impfung bis mindestens 3 Monate nach Beendigung der Behandlung mit Corticosteroiden verschoben werden. Andere Arten von Immunisierung während der Behandlung mit groβen therapeutischen Dosen von Corticosteroiden sind hinsichtlich des Risikos von neurologischen Komplikationen und verminderter oder fehlender Zunahme der Antikörper-Titer (im Vergleich mit den erwarteten Werten) und daher einer geringeren Schutzwirkung, gefährlich. Patienten, die Corticosteroide lokal (parenteral) oder für einen kurzen Zeitraum (weniger als 2 Wochen) erhalten haben, können jedoch in kleineren Dosen immunisiert werden.
Cholinesterase-Hemmer: Die gleichzeitige Anwendung von Cholinesterase-Hemmern und Corticosteroiden kann schwere Muskelschwäche bei Patienten mit Myasthenia gravis verursachen. Wenn möglich, sollten Cholinesterase-Hemmer mindestens 24 Stunden vor dem Beginn der Corticosteroid-Therapie abgesetzt werden.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Glucocorticoiden und Fluoroquinolonen behandelt werden, ist das Risiko von Sehnenentzündung und Sehnenriss erhöht.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren einschlieβlich cobi- cistathaltiger Produkte ist mit einem erhöhten Risiko systemischer Nebenwirkungen zu rechnen. Die Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Nebenwirkungen der Corticosteroide; in diesem Fall sollten die Patienten im Hinblick auf systemische Corticosteroidnebenwirkungen überwacht werden.
Pharmakokinetische Wechselwirkungen
Wirkungen anderer Arzneimittel auf Dexamethason:
Dexamethason wird über das Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) metabolisiert.
Die Verabreichung von Dexamethason mit CYP3A4-Induktoren, wie Ephedrin, Barbituraten, Rifabutin, Rifampicin, Phenytoin und Carbamazepin kann zu reduzierten Plasmakonzentrationen von Dexamethason führen, in diesem Fall muss die Dosis erhöht werden.
Aminoglutethimid kann die Reduktion von Dexamethason beschleunigen und seine Wirksamkeit vermindern. Falls erforderlich, sollte die Dexamethason Dosierung angepasst werden.
Gallensäure-Harze, wie Cholestyramin, können die Absorption von Dexamethason verringern.
Topisch angewendete gastrointestinale Arzneimittel, Antazida, Aktivkohle: Bei gleichzeitiger Gabe von Prednisolon und Dexamethason wurde eine abnehmende Glucocorticoid-Resorption beobachtet. Daher sollte die Verabreichung von Glucocorticoiden und topisch angewendeten gastrointestinalen Arzneimitteln, Antazida und Aktivkohle verschoben werden (mit einem Intervall von mindestens zwei Stunden).
Die Verabreichung von Dexamethason mit CYP3A4-Inhibitoren, wie Azol- Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Itraconazol), HIV-Protease-Inhibitoren (z. B. Ritonavir) und Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin) kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen und einer verringerten Ausscheidung von Dexamethason führen. Falls erforderlich, sollte die Dexamethason- Dosis reduziert werden.
Ketoconazol kann nicht nur die Plasmakonzentration von Dexamethason durch Hemmung von CYP3A4 erhöhen, sondern auch die adrenale Corticosteroid Synthese unterdrücken und eine Nebennierenrindeninsuffizienz nach Absetzen der Behandlung mit Corticosteroiden verursachen.
Östrogene, einschlieβlich oraler Kontrazeptiva, können den Stoffwechsel bestimmter Corticosteroide hemmen und dadurch ihre Wirkung verstärken.
Effekte von Dexamethason auf andere Arzneimittel
Dexamethason ist ein moderater Induktor von CYP3A4. Die Verabreichung von Dexamethason mit Substanzen, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, kann zu einer erhöhten Ausscheidung und einer verringerten Plasmakonzentrationen dieser Stoffe führen.
Tuberkulostatika: Bei gleichzeitiger Einnahme von Prednisolon wurde eine Reduktion der Isoniazid-Plasmakonzentrationen beobachtet. Patienten, die Isoniazid einnehmen, sollten engmaschig überwacht werden.
Cyclosporin: Die gleichzeitige Verabreichung von Cyclosporin und Corticosteroiden kann zu einer erhöhten Wirkung beider Substanzen führen. Es besteht ein erhöhtes Risiko für zerebrale Anfälle.
Praziquantel: Reduzierte Praziquantel Plasmakonzentrationen schaffen ein Risiko für ein Therapieversagen aufgrund des erhöhten Leberstoffwechsels von Dexamethason.
Orale Antikoagulanzien (Kumarin): Die gleichzeitige Behandlung mit Corticosteroiden kann entweder zu einer Verstärkung oder zu einer Schwächung der Wirkung von oralen Antikoagulanzien führen. Bei hohen Dosen oder einer über 10 Tage dauernden Behandlung besteht das Risiko einer Blutung besonders bei Corticoid-Therapien (gastrointestinale Schleimhaut, vaskuläre Fragilität). Patienten, die Corticosteroide in Kombination mit oralen Antikoagulanzien verwenden, sollten engmaschig überwacht werden (Kontrollen am Tag 8, dann alle zwei Wochen während und nach der Behandlung).
Atropin und andere Anticholinergika: Ein Anstieg des Augeninnendrucks kann während der gleichzeitigen Verabreichung mit Dexamethason festgestellt werden.
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien: die muskelentspannende Wirkung kann länger anhalten.
Somatotropin: die Wirkung des Wachstumshormons kann reduziert sein.
Protirelin: Eine reduzierte Erhöhung der TRH-Werte kann während der Verabreichung von Protirelin bemerkt werden.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Dexamethason passiert die Plazentaschranke. Die Verabreichung von Corticosteroiden an trächtige Tiere kann zu Anomalien in der fötalen Entwicklung führen, einschlieβlich Gaumenspalte, intrauterine Wachstumsverzögerung und Auswirkungen auf Gehirnwachstum und -entwicklung. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Corticosteroide zu einer erhöhten Inzidenz von angeborenen Missbildungen führen, wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalte beim Men- schen (siehe Abschnitt 5.3). Langfristige oder wiederholte Corticosteroidtherapie während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für eine intrauterine Wachstumsverzögerung. Sind Neugeborene in der pranatalen Phase Corticosteroiden ausgesetzt, besteht ein erhöhtes Risiko von Nebennierenrindeninsuffizienz, die unter normalen Umständen eine spontane postnatale Regressionen erfährt und daher selten von klinischer Bedeutung ist. Dexamethason sollte während der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, nur verschrieben wer- den, wenn der Nutzen das Risiko für Mutter und Kind überwiegt.
Stillzeit
Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über. Űber den Űbergang von Dexamethason in die Muttermilch beim Menschen existieren nur unzureichende Informationen. Ein Risiko für Neugeborene/Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden. Säuglinge von Müttern, die eine hohe Dosis von systemischen Corticosteroiden über einen längeren Zeitraum einnehmen, können ein gewisses Maβ an Nebennierensuppression haben.
Eine Entscheidung darüber, das Stillen fortzusetzen/abzubrechen oder die Therapie mit Dexamethason fortzusetzen/abzubrechen, sollte unter Berücksichtigung des Nutzens des Stillens für das Kind und des Nutzens der Behandlung mit Dexamethason für die Frau erfolgen.
Fertilität
Dexamethason verringert die Testosteron-Biosynthese und die endogene ACTH-Sekretion, was die Spermatogenese und den ovariellen Zyklus beeinflusst.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Dexamethason kann Verwirrtheit, Halluzinationen, Schwindel, Somnolenz, Müdigkeit, Synkope und verschwommenes Sehen verursachen (siehe Abschnitt 4.8). Wenn Patienten davon betroffen sind, sollten sie angewiesen werden, während der Behandlung mit Dexamethason nicht am Straßenverkehr teilzunehmen, keine Maschinen zu benutzen und keine gefährlichen Tätigkeiten auszuführen.
4.8 nebenwirkungen
Zusammenfassung der Sicherheitsprofile
Die Häufigkeit der zu erwartenden Nebenwirkungen korreliert mit der relativen Wirksamkeit der Substanz, Dosis, Tageszeit der Verabreichung und der Dauer der Behandlung. Während einer Kurzzeittherapie, unter Einhaltung der Dosierungsempfehlungen und unter einer engmaschigen Überwachung der Patienten, ist das Risiko von Nebenwirkungen gering.
Zu den üblichen Nebenwirkungen der kurzfristigen Dexamethason-Behandlung (Tage/ Wochen) gehören Gewichtszunahme, psychische Störungen, Glukoseintoleranz und vorübergehende Nebennierenrindeninsuffizienz. Langfristige Dexamethason-Behandlung (Monate/Jahre) verursacht in der Regel zentrale Fettleibigkeit, Hautsprödigkeit, Muskelschwund, Osteoporose, Wachstumsverzögerung und langfristige Nebenniereninsuffizienz. (Siehe auch Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
Nicht bekannt | |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Erhöhte Anfälligkeit für oder Verschlimmerung von (latenten) Infektionen ⃰ (einschließlich Septikämie, Tuberkulose, Augeninfektionen, Windpocken, Masern, Pilz- und Virusinfektionen) mit Maskierung der klinischen Symptome, opportunistische Infektionen |
Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems | Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyzythämie, anormale Koagulation |
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Anaphylaxie, Immunsuppression (siehe auch unter „Infektionen und parasitäre Erkrankungen“) |
Endokrine Erkrankungen | Unterdrückung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse und Induktion des CushingSyndroms (typische Symptome: Vollmondgesicht, Fülle, Stammfettsucht), sekundäre Nebennieren- und Hypophysen-Insuffizienz* (vor allem bei Stress,wie Trauma oder Operation), Wachstumsunterdrückung in der frühen Kindheit, Kindheit und Jugend, Menstruationsstörungen und Amenorrhoe, Hirsutismus |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | Gewichtszunahme, negatives Eiweiß- und Kalziumgleichgewicht*, gesteigerter Appetit, Natrium- und Wasserretention*, Kaliumausscheidung* (Vorsicht: Rhythmusstörungen), hypokalemische Alkalose, Manifestation eines latenten Diabetes mellitus, gestörte Kohlenhydrattoleranz mit einer notwendigen Dosiserhöhung der AntidiabetikumBehandlung*, Hypercholesterinämie, Hypertriglyceridämie |
Psychiatrische Erkrankungen* | Psychische Abhängigkeit, Depression, Schlaflosigkeit, verschlimmerte Schizophrenie, Geisteskrankheit, von Euphorie bis zu einer manifestierten Psychose |
Erkrankungen des Nervensystems | Erhöhter Hirndruck mit Papillenödem bei Kindern (Pseudotumor cerebri), in der Regel nach Absetzen der Behandlung; Manifestation einer latenten Epilepsie, Erhöhung der Anfallhäufigkeit bei manifester Epilepsie, Schwindel, Kopfschmerzen |
Augenerkrankungen | Erhöhter Augeninnendruck, Glaukom*, Papillenödem, Katarakt*, vor allem mit hinterer subkapsulärer Trübung, Hornhaut- und LederhautAtrophie, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge, Verschlechterung der Symptome, die mit Hornhautulkus* assoziiert sind, Chorioretinopathie, verschwommenes Sehen |
Herzerkrankungen | Herzmuskelruptur nach einem kürzlich erlittenen Herzinfarkt, Herzinsuffizienz in prädisponierten |
Patienten, Kompensationsstörung des Herzens* | |
Gefäßerkrankungen | Hypertonie, Vaskulitis, Verstärkte Atherosklerose- und erhöhtes Thrombose-/Thromboembolierisiko (Erhöhung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes kann zu thromboembolischen Komplikationen führen) |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Schluckauf |
Gastrointestinale Erkrankungen | Dyspepsie, Magenbeschwerden*, Magengeschwüre mit Perforationen und Blutungen, akute Pankreatitis, Ulcerative Ösophagitis, Ösophagus-Candidiasis, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen |
Erkrankung der Haut und des Unterhautzellgewebes | Hypertrichose, Hautatrophie, Teleangiektasien, Striae, Erythem, Steroid-Akne, Petechien, Ekchymosen, allergische Dermatitis, Urtikaria, Angioneurotisches Ödem, schütteres Haar, Pigmentstörungen , erhöhte Kapillarzerbrechlichkeit, periorale Dermatitis, Hyperhidrose, Neigung zu Blutergüssen |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen | Vorzeitiger Epiphysenschluss, Osteoporose, Frakturen der Wirbelsäule und der langen Knochen, aseptische Nekrose des Oberschenkel- und Oberarmknochens, Sehnenruptur*, proximale Myopathie, Muskelschwäche, Verlust der Muskelmasse |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | Impotenz |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Verringerte Reaktion auf Impfungen und Hauttests. Verzögerte Wundheilung, Unwohlsein, Krankheitsgefühl, Steroidentzugssyndrom: eine zu schnelle Reduktion der Corticosteroid-Dosis nach längerer Behandlung kann zu einer akuten Nebennierenrindeninsuffizienz, Hypotonie und Tod führen. Ein Entzugssyndrom kann mit Fieber, Myalgie, Arthralgie, Rhinitis, Konjunktivitis, schmerzhaft juckenden Hautknötchen und Gewichtsverlust einhergehen. |
⃰ siehe auch Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Nebennierenrindeninsuffizienz
Eine Nebennierenrindeninsuffizienz, die durch Glucocorticoid-Behandlung verursacht wird, kann, abhängig von der Dosis und der Dauer der Behandlung, für viele Monate und in einigen Fällen mehr als ein Jahr nach dem Absetzen der Behandlung bestehen bleiben. (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaβnahmen für die Anwendung)
Psychologische Veränderungen
Psychologische Veränderungen sind in verschiedenen Formen manifestiert, wobei die gängigste Form Euphorie ist. Depression, psychotische Reaktionen und suizidale Tendenzen können ebenfalls auftreten. Diese Krankheiten können schwerwiegend sein. Normalerweise beginnen sie innerhalb weniger Tage oder Wochen nach Beginn der Medikation. Sie treten mit höherer Wahrscheinlichkeit bei hohen Dosierungen auf. Die meisten dieser Probleme verschwinden wieder, wenn die Dosis gesenkt oder die Medikamentengabe gestoppt wird. (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaβnahmen für die Anwendung)
Infektionen
Die Behandlung mit Dexamethason kann die Symptome einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verbergen und damit eine Diagnose erschweren sowie zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen. (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaβnahmen für die Anwendung)
Darmperforation
Corticosteroide können einem erhöhten Risiko einer Kolonperforation bei schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation, Divertikulitis und Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ) zugeordnet werden. Anzeichen fur eine peritoneale Reizung nach einer Magen-Darm-Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden einnehmen, fehlen. (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaβnahmen für die Anwendung)
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bradykardie, Verschlechterung einer schweren Herzinsuffizienz und schwer zu regulierender Bluthochdruck können auftreten. Vorsicht ist geboten, wenn Corticosteroide bei Patienten angewendet werden, die erst kürzlich einen Myokardinfarkt als Myokardruptur erlitten haben. (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaβnahmen für die Anwendung)
Kinder und Jugendliche
Corticosteroide verursachen eine dosisabhängige Hemmung des Wachstums in der frühen
Kindheit, Kindheit und Jugend, da Corticosteroide zu einer vorzeitigen Schlieβung der Epiphysen führen können, welche irreversibel sein kann. (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaβnahmen für die Anwendung)
Ältere Patienten
Die unerwünschten Wirkungen der systemischen Corticosteroide können insbesondere im Alter schwerwiegende Folgen haben, vor allem Osteoporose, Hypertonie, Hypokaliämie, Diabetes, Infektanfälligkeit und Atrophie der Haut. (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaβnahmen für die Anwendung)
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome
Berichte über akute Toxizität und/oder Todesfälle im Zusammenhang mit Glucocorticoiden nach einer Űberdosierung sind selten. Eine Űberdosierung oder längerer Gebrauch kann die unerwünschten Wirkungen der Glucocorticoide verstärken.
Therapie
Es steht kein Antidot zur Verfügung. Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend sein und wenn möglich, mit einer Dosisreduktion von Dexamethason einhergehen.
Eine Behandlung auf chronische Vergiftungserscheinungen ist wahrscheinlich nicht indiziert, es sei denn, der Patient ist in einem Zustand, der ihn ungewöhnlich anfällig für die negativen Wirkungen von Corticosteroiden macht.
In diesem Fall sollte der Magen entleert und eine symptomatische Behandlung nach Bedarf eingeleitet werden. Anaphylaktische Reaktionen und Űberempfindlichkeitsreaktionen können mit Epinephrin (Adrenalin), Űberdruckbeatmung und Aminophyllin behandelt werden. Der Patient sollte warm und ruhig gehalten werden. Die biologische Halbwertszeit von Dexamethason im Plasma beträgt etwa 190 Minuten.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe: Corticosteroide zur systemischen Anwendung, rein;
Glucocorticoide ATC-Code: H02AB02
Wirkungsmechanismus
Dexamethason ist ein hochwirksames und lang wirkendes Glucocorticoid mit ver- nachlässigbarer Natrium-Retention und ist daher besonders geeignet für die Anwendung bei Patienten mit Herzversagen und Hypertonie.
Seine entzündungshemmende Wirksamkeit ist 7-mal gröβer als die von Prednisolon und, wie andere Glucocorticoide, hat Dexamethason auch antiallergische, fieber- senkende und immunsuppressive Eigenschaften.
Dexamethason hat eine biologische Halbwertszeit von 36–54 Stunden und ist daher bei
Bedingungen geeignet, unter denen eine kontinuierliche Glucocorticoidwirkung erforderlich ist.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Verteilung
Dexamethason wird nach oraler Applikation gut resorbiert; die maximalen Plasmakonzentrationen werden zwischen 1 und 2 Stunden nach Einnahme erreicht und zeigen große interindividuelle Variationen. Die mittlere Plasmahalbwertszeit beträgt 3,6 ± 0,9 h. Dexamethason wird an Plasmaproteine (zu etwa 77%), vor allem an Albumine, gebunden. Die prozentuale Proteinbindung von Dexamethason, im Gegensatz zu der von Cortisol, bleibt praktisch unverändert bei erhöhten Steroidkonzentrationen. Corticosteroide werden schnell in alle Körpergewebe verteilt. Sie überwinden die Plazentaschranke und können in geringen Mengen in die Muttermilch übergehen.
Biotransformation
Dexamethason wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert, aber auch in der Niere.
Elimination
Die Ausscheidung von Dexamethason und seine Metaboliten erfolgt über den Urin.
5.3
Studien an Tieren haben gezeigt, dass Glucocorticoide die Häufigkeit von Gaumenspalten, spontanen Aborten und intrauterinen Wachstumsverzögerungen erhöhen. In einigen Fällen waren diese Abweichungen mit Defekten des zentralen Nervensystems und des Herzens kombiniert. In nicht- menschlichen Primaten wurden kleinere Schädelskelettanomalien beobachtet. Diese Effekte wurden nach der Verwendung von hohen Dexamethason Dosen beobachtet.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Lactose-Monohydrat
Vorverkleisterte Stärke (Mais)
Hochdisperses Siliciumdioxid (E551)
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich] (E572)
Natriumstearylfumarat
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 art und inhalt des behältnisses
PVC/PVDC90/Aluminiumfolienblisterpackungen in einem Karton.
Erhältlich in Packungsgrößen: 20 oder 30 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgröβen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
Adamed Pharma S.A.
ul. Mariana Adamkiewicza 6A
05–152 Pieńków, Czosnów
Polen
8. zulassungsnummer
PABI-DEXAMETHASON 20 mg Tabletten: 2205814.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
(siehe Unterschrift)
10. stand der information
09.06.2021