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Piperacillin Eberth 4,0 g - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Piperacillin Eberth 4,0 g

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Piperacillin Eberth 1,0 g

1 Durchstechflasche enthält Piperacillin (als Natriumsalz) entsprechend 1 g.

1 Durchstechflasche mit Piperacillin 1 g enthält 1,85 mmol (42,5 mg) Natrium.

Piperacillin Eberth 2,0 g

1 Durchstechflasche enthält Piperacillin (als Natriumsalz) entsprechend 2 g.

1 Durchstechflasche mit Piperacillin 2 g enthält 3,7 mmol (85 mg) Natrium.

Piperacillin Eberth 4,0 g

1 Durchstechflasche enthält Piperacillin (als Natriumsalz) entsprechend 4 g.

1 Durchstechflasche mit Piperacillin 4 g enthält 7,4 mmol (170 mg) Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Weißes bis grauweißes Pulver

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Piperacillin ist angezeigt zur Behandlung der folgenden Infektionen bei Erwachsenen und Kindern (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.1):

Erwachsene und Jugendliche:

– Schwere Pneumonien, einschließlich nosokominale und ventilatorasso­ziierte Pneumonien

– Komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Pyelonephritis)

– Komplizierte intraabdominelle Infektionen

– Komplizierte Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes

Behandlung von Patienten mit Bakteriämie, die im Zusammenhang mit einer der oben genannten Infektionen auftritt oder wenn ein entsprechender Zusammenhang vermutet wird.

Piperacillin kann verwendet werden bei der Behandlung von neutropenischen Patienten mit Fieber, wenn der Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht.

Kinder bis 12 Jahre

– Komplizierte intraabdominelle Infektionen

Piperacillin kann zur Behandlung von neutropenischen Kindern mit Fieber angewendet werden, wenn der Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht.

Die offiziellen Leitlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosis und Verabreichung von Piperacillin sind abhängig von Schwere und Lokalisation der Infektion sowie von den vermuteten Krankheitserregern.

Erwachsene und Jugendliche

Infektionen:

Die übliche Dosis beträgt 2 g – 4 g Piperacillin alle 8 Stunden.

Bei nosokominalen Pneumonien und neutropenischen Patienten mit bakteriellen Infektionen beträgt die empfohlene Dosis 4 g Piperacillin alle 6 Stunden. Dieses Schema kann auch bei der Behandlung von Patienten mit anderen indizierten Infektionen besonderer Schwere angewendet werden. Die Tageshöchstdosis beträgt somit 24 g.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Verabreichungshäu­figkeit und die empfohlene Dosierung für erwachsene und jugendliche Patienten je nach Indikation oder Erkrankung.

Verabreichungshäu­figkeit

Einzeldosis

Indikation

Alle 6 Stunden

4 g

Schwere Pneumonien

4 g

Neutropenische Erwachsene mit Fieber, wenn der Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht.

Alle 8 Stunden

2 g – 4 g

Komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Pyelonephritis)

2 g – 4 g

Komplizierte intraabdominelle Infektionen

2 g – 4 g

Infektionen der Haut und des

Weichteilgewebes

Niereninsuffi­zienz

Die intravenöse Dosis muss je nach Ausmaß der bestehenden Nierenfunktion­sstörung wie folgt angepasst werden (jeder Patient muss engmaschig auf Anzeichen für toxische Wirkungen des Medikaments überwacht werden; Dosis und Verabreichungsin­tervall sind entsprechend anzupassen).

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Piperacillin

(empfohlene Dosis)

> 40

Keine Dosisanpassung erforderlich

20 – 40

Empfohlene Höchstdosis: 4 g alle 8 Stunden

< 20

Empfohlene Höchstdosis: 4 g alle 12 Stunden

Hämodialysepa­tienten sollten nach jeder Blutwäsche eine zusätzliche Dosis Piperacillin in Höhe der Hälfte der Einzeldosis erhalten, da bei der Hämodialyse innerhalb von 4 Stunden 30 % – 50 % des Piperacillins ausgewaschen werden.

Leberinsuffizienz

Keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2)

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion bzw. Kreatinin-Clearance-Werten über 40 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kleinkinder und Kinder (1 Monat – 12 Jahre)

Infektionen

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Verabreichungshäu­figkeit und die Dosis bei Kindern im Alter von 2 – 12 Jahren in Abhängigkeit vom Körpergewicht (KG), Indikation oder Erkrankung:

Dosis nach Körpergewicht und

Verabreichungshäu­figkeit

Indikation / Erkrankung

80 mg Piperacillin / kg Körpergewicht / alle 6 Stunden

Neutropenische Kinder mit Fieber und

Verdacht auf eine bakterielle Infektion

100 mg Piperacillin / kg Körpergewicht / alle 8 Stunden

Komplizierte intraabdominelle Infektionen *

Höchstmenge von 4 g pro Dosis über 30 Minuten darf nicht überschritten werden.

Niereninsuffi­zienz

Die intravenöse Dosis muss je nach Ausmaß der bestehenden Nierenfunktion­sstörung angepasst werden (jeder Patient muss engmaschig auf Anzeichen für toxische Auswirkungen des Medikaments überwacht werden; Dosis und Verabreichungsin­tervall sind entsprechend anzupassen):

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Piperacillin

(empfohlene Dosis)

≥ 50

Keine Dosisanpassung erforderlich

≤ 50

70 mg Piperacillin / kg KG alle 8 Stunden

Kinder unter Hämodialysebe­handlung sollten nach jeder Blutwäsche eine zusätzliche Dosis von 40 mg Piperacillin / kg KG erhalten.

Neugeborene (< 1 Monat)

Neugeborene, die jünger als 7 Tage alt sind und/oder weniger als 2000 g wiegen, erhalten alle 8 Stunden 50 mg Piperacillin / kg KG.

Neugeborene, die älter als 7 Tage alt sind und mehr als 2000 g wiegen, erhalten alle 8 Stunden 100 mg Piperacillin / kg KG.

Behandlungsdauer

Die übliche Behandlungsdauer in den meisten Indikationsste­llungen bewegt sich zwischen 5 und 14 Tagen. Allerdings sollte sich die Behandlungsdauer am Schweregrad der Infektion, dem/den Erreger/n, am klinischen Bild und an den bakteriologischen Befunden orientieren.

Art der Anwendung

Piperacillin Eberth 1 g kann als langsame intravenöse Injektion (über 3 – 5 Minuten) oder Infusion (über 30 Minuten) verabreicht werden.

Piperacillin Eberth 2 g kann als langsame intravenöse Injektion (über 3 – 5 Minuten) oder Infusion (über 30 Minuten) verabreicht werden.

Piperacillin Eberth 4 g kann als langsame intravenöse Injektion (über 3 – 5 Minuten) oder Infusion (über 30 Minuten) verabreicht werden.

Intramuskuläre Anwendung:

Bei unkomplizierten Infektionen oder zur Erhaltungstherapie kann Piperacillin Eberth auch intramuskulär verabreicht werden.

Pro Injektion sollten nicht mehr als 2 g Piperacillin an derselben Injektionsstelle gegeben werden.

Die intravenöse Therapie kann ggf. durch eine intramuskuläre Behandlung fortgesetzt werden. Dabei soll die Einzeldosis pro Injektion und Applikationsort nicht mehr als 2 g Piperacillin betragen.

Der Inhalt einer Durchstechflasche Piperacillin 1,0 g / 2,0 g / 4,0 g soll in mindestens 2 ml / 4 ml / 8 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst werden.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Piperacillin, andere Penicillin-Antibiotika oder gegen einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Anamnestisch bekannte schwere, akute allergische Reaktionen auf andere Beta-Laktam-Wirkstoffe (z. B. Cephalosporine, Monobactame oder Carbapeneme).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen bei der anwendung

Bei Infektionen, die in der Regel als Mischinfektion auftreten (intraabdominelle Infektionen) oder bei denen Staphylokokken und andere Beta-Lactamase-bildende Krankheitserreger nicht ausgeschlossen werden können, ist eine Kombinationsthe­rapie mit einem Beta-Laktamase-Inhibitor und/oder einem anderen Kombinationspartner erforderlich.

Bei der Auswahl von Piperacillin zur Behandlung eines Patienten sollte anhand von Faktoren wie Schweregrad der Infektion und Prävalenz von Resistenzen gegen Piperacillin im Vergleich zu anderen geeigneten antibakteriellen Substanzen abgewogen werden, ob ein halbsynthetisches Breitband-Penicillin wie Piperacillin geeignet ist.

Vor Einleitung einer Behandlung mit Piperacillin sollte die Vorgeschichte des Patienten im Hinblick auf vorangegangene Überempfindlichke­itsreaktionen auf Penicilline, Beta-Laktam-Antibiotika (z. B. Cephalosporine, Monobactame oder Carbapeneme) und andere Allergene sorgfältig abgeklärt werden. Schwere und gelegentlich tödliche Überempfindlichke­itsreaktionen (anaphylaktis­ch/anaphylakto­id einschließlich Schock) wurden bei mit Penicillinen (einschließlich Piperacillin) behandelten Patienten beobachtet. Bei Patienten mit anamnestisch bekannten Überempfindlichke­itsreaktionen gegen mehrere Allergene besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Reaktionen. Bei schweren Überempfindlichke­itsreaktionen muss das Antibiotikum abgesetzt werden; möglicherweise sind die Verabreichung von Epinephrin und die Einleitung anderer Notfallmaßnahmen erforderlich.

Eine Antibiotika-induzierte pseudomembranöse Kolitis kann sich in Form von schwerem, persistierendem Durchfall, der auch lebensbedrohlich sein kann, manifestieren. Symptome einer pseudomembranösen Kolitis können während oder nach der Antibiotika-Therapie auftreten. In solchen Fällen sollte Piperacillin abgesetzt werden.

Die Behandlung mit Piperacillin kann zur Bildung von resistenten Organismen führen, die Superinfektionen auslösen können.

Bei einigen Patienten, die Beta-Laktam-Antibiotika erhalten haben, wurden Blutungen beobachtet. Diese Reaktionen gingen manchmal mit abnormalen Gerinnungswerten wie z. B. von Gerinnungszeit, Thrombozytenag­gregation und Prothrombinzeit einher, und werden häufiger bei Patienten mit Nierenversagen beobachtet. Sobald Blutungen auftreten, sollte die Antibiotika-Therapie abgebrochen und geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Insbesondere bei der Langzeitanwendung sind in regelmüßigen Abstanden Blutbildkontrollen angezeigt, da es zu Leukopenie und Neutropenie kommen kann.

Wie bei der Behandlung mit anderen Penicillinen kann es bei Verabreichung von hohen Dosen zu neurologischen Komplikationen in Form von Konvulsionen kommen, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen.

Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)

Bei Patienten, die mit Piperacillin Eberth behandelt wurden, wurden Fälle von HLH berichtet, häufig nach einer Behandlungsdauer von mehr als 10 Tagen. HLH ist ein lebensbedrohliches Syndrom mit einer pathologischen Immunaktivierung, die durch klinische Zeichen und Symptome einer exzessiven systemischen Entzündung (z. B. Fieber, Hepatosplenome­galie, Hypertriglyze­ridämie, Hypofibrinogenämie, hohe Ferritinkonzen­tration im Serum, Zytopenien und Hämophagozytose) gekennzeichnet ist. Patienten, bei denen frühe Manifestationen einer pathologischen Immunaktivierung auftreten, sind unverzüglich zu untersuchen. Falls die Diagnose HLH gestellt wird, sollte die Behandlung mit Piperacillin Eberth abgebrochen werden.

Eine Durchstechflasche mit Piperacillin 1 g enthält 1,85 mmol (42,5 mg) Natrium.

Eine Durchstechflasche mit Piperacillin 2 g enthält 3,7 mmol (85,1 mg) Natrium.

Eine Durchstechflasche mit Piperacillin 4 g enthält 7,4 mmol (170,2 mg) Natrium.

Dies entspricht 2,13 %, 4,25 % bzw. 8,5 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Bei Patienten mit geringen Kaliumreserven oder solchen, die Begleitmedikamente erhalten, welche die Kaliumkonzentration senken, kann es zu einer Hypokaliämie kommen; bei solchen Patienten ist eine regelmäßige Elektrolytkontrolle anzuraten.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien

Bei der gemeinsamen Verabreichung von Piperacillin mit Vecuronium wurde eine Verlängerung der neuromuskulären Blockade von Vecuronium beobachtet. Aufgrund der ähnlichen Wirkmechanismen dieser Arzneimittel wird angenommen, dass die neuromuskuläre Blockade durch ein nicht-depolarisierendes Muskelrelaxanz in Gegenwart von Piperacillin verlängert sein könnte.

Orale Antikoagulantien

Bei gleichzeitiger Gabe von Heparin, oralen Antikoagulantien und anderer Substanzen, die das Blutgerinnungssys­tem einschließlich der Thrombozytenfun­ktion beeinflussen, sollten geeignete Gerinnungstests häufiger durchgeführt und regelmäßig kontrolliert werden.

Methotrexat

Piperacillin reduziert möglicherweise die Ausscheidung von Methotrexat; daher sollte die Serumkonzentration von Methotrexat überwacht werden, um Toxizitäten durch die Substanz zu vermeiden.

Probenecid

Wie mit anderen Penicillinen führt die gleichzeitige Verabreichung von Probenecid und Piperacillin zu einer längeren Halbwertszeit und einer geringeren renalen Clearance von Piperacillin; allerdings werden die maximalen Plasmakonzentra­tionen der beiden Substanzen nicht beeinflusst.

Aminoglykoside

Piperacillin hat bei Patienten mit normaler Nierenfunktion bzw. mit leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz keinen bedeutenden Einfluss auf die Pharmakokinetik von Tobramycin. Die Pharmakokinetik von Piperacillin und des M1-Metaboliten wurde durch die Verabreichung von Tobramycin ebenfalls nicht bedeutend verändert.

Die Inaktivierung von Tobramycin und Gentamicin durch Piperacillin wurde bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz gezeigt.

Informationen zur Verabreichung von Piperacillin mit Aminoglykosiden sind den Abschnitten 6.2 und 6.6 zu entnehmen.

Vancomycin

Zwischen Piperacillin und Vancomycin wurden bisher keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen beobachtet.

Auswirkungen auf Laborwerte

Wie mit anderen Penicillinen kann es bei nicht-enzymatischen Verfahren der Glukosemessung im Urin zu falsch-positiven Ergebnissen kommen. Daher sollten während einer Behandlung mit Piperacillin enzymatische Verfahren der Glukosemessung im Urin verwendet werden.

Einige chemische Methoden zur Eiweißbestimmung im Urin können zu falsch-positiven Ergebnissen führen. Die Eiweißbestimmung mit Teststreifen wird nicht beeinflusst.

Der direkte Coombs-Test kann positiv ausfallen.

Bio-Rad Laboratories Platelia Aspergillus EIA-Tests können bei Patienten mit Piperacillin falsch-positive Ergebnisse aufweisen. Bei der Verwendung des Bio-Rad Laboratories Platelia Aspergillus EIA-Tests wurde über Kreuzreaktionen zwischen nicht vom Aspergiilus abstammenden Polysacchariden und Polyfuranosen berichtet.

Positive Testergebnisse dieser obengenannten Assays bei Patienten mit Piperacillin sollten durch andere diagnostische Verfahren bestätigt werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Piperacillin bei Schwangeren vor.

Tierexperimentelle Studien haben bei maternaltoxischen Dosierungen Embryotoxizität gezeigt, aber keine Hinweise auf eine Teratogenität ergeben (siehe Abschnitt 5.3). Piperacillin ist plazentagängig. Piperacillin sollte während der Schwangerschaft nur bei strikter Indikationsstellung angewendet werden, das heißt, wenn der zu erwartende Nutzen das potenzielle Risiko für die Schwangere und den Fetus überwiegt.

Stillzeit

Piperacillin geht in geringer Konzentration in die Muttermilch über. Stillende Frauen sollten nur behandelt werden, wenn der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken für die Frau und das Kind überwiegt.

Fertilität

Eine Fertilitätsstudie mit Ratten zeigte nach intraperitonealer Verabreichung der Kombination aus Piperacillin und Tazobactam keine Auswirkungen auf die Fertilität und das Paarungsverhalten (siehe Abschnitt 5.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings sind Nebenwirkungen beobachtet worden, die eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr und das Arbeiten mit Maschinen erheblich beeinträchtigen können.

4.8 Nebenwirkungen

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 von 100 Patienten) sind Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Hautausschlag.

In der nachfolgenden Tabelle sind die Nebenwirkungen nach Systemorganklassen gemäß der MedDRA-Konvention angegeben. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Systemorganklasse

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten

(≥ 1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Candida

Superinfektion

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie

Anämie, hämolytische Anämie, Purpura, Epistaxis, verlängerte Blutungs-dauer, Eosinophilie

Agranulozytose, Panzytopenie, Verlängerung der aktivierten partiellen

Thromboplastinzeit, positiver direkter Coombs-Test, Thrombozythämie

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeit

anaphylaktische/ anaphylaktoide Reaktionen (einschließlich Schock)

Systemorganklasse

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten

(≥ 1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Hypokaliämie, reduzierte Blutzuckerwerte, reduzierte Albuminwerte, Reduzierung der Blutproteine insgesamt

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit

Gefäßerkrankungen

Hypotonie, Thrombophlebitis, Phlebitis

Hitzewallungen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit

Ikterus, Stomatitis, Obstipation, Dyspepsie

Pseudomembranöse

Kolitis,

Bauchschmerzen

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Erhöhung von Alaninaminotran­sferase und Aspartatamino­transferase

Hepatitis, Hyperbilirubinämie, Erhöhung der alkalischen Phosphatase im Blut, erhöhte Gamma

Glutamyltransferase

Erkrankungen der

Haut und des

Unterhautzellge­webes

Ausschläge, einschließlich makulopapulöse Ausschläge

Urtikaria, Pruritus

Erythema multiforme, bullöse Dermatitis, Exantheme

Toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Arthralgie, Myalgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Erhöhter Kreatinin

Blutspiegel

Nierenversagen, tubulointersti­tielle Nephritis

Erhöhte

Blutharnstoffwerte

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Pyrexie, Reaktionen an der Injektionsstelle

Schüttelfrost

Bei Mukoviszidose-Patienten, die mit Piperacillin behandelt wurden, kam es häufiger zu Fieber und Ausschlägen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome

Aus der Anwendungsbeo­bachtung wurden Fälle von Überdosierung mit Piperacillin berichtet. Die meisten der dabei beobachteten Symptome, darunter Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, wurden auch unter normaler Dosierung berichtet. Bei intravenöser Verabreichung von Dosen, welche die empfohlene Dosierung überschreiten (insbesondere bei Patienten mit Nierenversagen) kann es zu neuromuskulärer Erregbarkeit oder Krampfanfällen kommen.

Behandlung

Im Falle einer Überdosierung sollte die Behandlung mit Piperacillin abgesetzt werden. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Die Behandlung sollte sich am klinischen Bild des Patienten orientieren und unterstützend und symptomatisch ausgerichtet sein.

Übermäßige Serumkonzentra­tionen von Piperacillin können durch Hämodialyse gesenkt werden (siehe Abschnitt 4.4).

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Piperacillin ist ein halbsynthetisches, nicht Beta-Laktamase-festes Acylaminopeni­cillin.

ATC-Code: J01CA12

Wirkmechanismus

Der Wirkmechanismus von Piperacillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Piperacillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

– Inaktivierung durch Beta-Laktamasen: Piperacillin verfügt nur über mäßige Beta-Laktamase-Stabilität, so dass es gegen die meisten Beta-Laktamase-bildenden Bakterien unwirksam ist. Von einigen Bakterienspezies bildet ein hoher Anteil der Stämme Beta-Laktamase (z. B. Enterobacter cloacae , Klebsiella pneumoniae).

– Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Piperacillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Piperacillin verantwortlich.

– Unzureichende Penetration von Piperacillin durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

– Durch Effluxpumpen kann Piperacillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.

Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Piperacillin besteht mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.

Grenzwerte

Definitionen – S : sensibel bei Standardexposition; I : sensibel bei erhöhter Exposition; R : resistent

Die Testung von Piperacillin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Die Beurteilung der Ergebnisse erfolgt auf der Basis der Grenzwerte für Piperacillin. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial SusceptibiIity Testing) – Grenzwerte (v. 13.0)

Erreger

S

R

Enterobacterales

≤ 8 mg/l

> 8 mg/l

Pseudomonas spp.

≤ 0,001 mg/l

> 16 mg/l

Staphylococcus spp. 1)

– 1)

– 1)

Enterococcus faecalis 2)

– 2)

– 2)

Streptococcus spp.

(Gruppen A, B, C, G) 1)

– 1)

– 1)

Streptococcus pneumoniae 2)

– 2)

– 2)

Haemophilus influenzae 3)

– 3)

– 3)

Moraxella catarrhalis 4)

– 4)

– 4)

Nicht speziesspezifische Grenzwerte

≤ 8 mg/l

> 16 mg/l

Die I-Kategorie wird nicht angezeigt. Die minimalen Hemmkonzentrationen der I-Kategorie liegen zwischen den Grenzwerten der S- und R-Kategorie.

1) Für Staphylococcus spp. und Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.

2) Für Enterococcus faecalis und Streptococcus pneumoniae wird das Testergebnis von Ampicillin übernommen. 3) Beta-Laktamase-bildende Stämme von Haemophilus influenzae sind als resistent zu werten.

4) Beta-Laktamase-bildende Stämme von Moraxella catarrhalis sind als resistent zu werten.

Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmako­kinetik (siehe )

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Piperacillin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Piperacillin anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüber­wachungsprojek­ten und -studien. (Stand: April 2023).:

ÜBLICHERWEISE EMPFINDLICHE SPEZIES

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis ° $

Staphylococcus aureus (Penicillin-sensibel)

Streptococcus agalactiae °

Streptococcus pneumoniae °

Streptococcus pyogenes °

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe ° ^

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Haemophilus influenzae °

Anerobe Mikroorganismen

Bacteroides fragilis °

SPEZIES, BEI DENEN ERWORBENE RESISTENZEN EIN PROBLEM BEI DER

ANWENDUNG DARSTELLEN KÖNNEN

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus +

Staphylococcus epidermidis +

Staphylococcus haemolyticus +

Staphylococcus hominis +

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter baumannii $

Acinetobacter pittii $

Citrobacter freundii

Citrobacter koseri

Enterobacter cloacae

Escherichia coli +

Klebsiella aerogenes

Klebsiella oxytoca $

Klebsiella pneumoniae $

Morganella morganii

Neisseria gonorrhoeae

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Pseudomonas aeruginosa

Serratia marcescens

VON NATUR AUS RESISTENTE SPEZIES

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium

Staphylococcus aureus (Penicillin-resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Legionella pneumophila

Stenotrophomonas maltophilia

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Mycoplasma spp.

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfeh­lungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt in der Kategorie I (sensibel bei erhöhter Exposition).

∋ Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei < 10 %.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.

^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die Spitzenkonzen­trationen von Piperacillin nach 30-minütiger intravenöser Infusion von 4 g betragen 298 mg/l.

Verteilung

Piperacillin wird zu etwa 30 % an Plasmaproteine gebunden.

Piperacillin verteilt sich gut in Geweben und Körperflüssig­keiten, einschließlich Darmmukosa, Gallenblase, Lunge, Galle und Knochen. Die mittleren Gewebekonzentra­tionen liegen in der Regel bei 50 – 100 % der Plasmakonzentra­tionen. Wie bei anderen Penicillinen ist die Verteilung im Liquor bei Patienten mit nicht-entzündeten Hirnhäuten gering.

Biotransformation

Piperacillin wird zu einem Desethyl-Metaboliten mit geringerer mikrobiologischer Wirksamkeit metabolisiert.

Elimination

Piperacillin wird durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion über die Nieren ausgeschieden.

Piperacillin wird schnell in unveränderter Form ausgeschieden, wobei 68 % der verabreichten Dosis im Urin ausgeschieden werden. Piperacillin und Desethylpipera­cillin werden außerdem in die Galle ausgeschieden.

Nach Verabreichung von Einzel- oder Mehrfachdosen von Piperacillin an gesunde Probanden ergab sich eine Plasmahalbwertszeit von 0,7 – 1,2 Stunden, die von der Dosis und Infusionsdauer unabhängig war. Die Eliminationshal­bwertszeit erhöht sich mit sinkender renaler Clearance.

Besondere Patientengruppen

Im Vergleich zu gesunden Personen erhöht sich die Halbwertszeit von Piperacillin bei Patienten mit Leberzirrhose um etwa 25 % bzw. 18 %.

Die Halbwertszeit von Piperacillin erhöht sich mit abnehmender Kreatinin-Clearance. Im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion erhöht sich die Halbwertszeit von Piperacillin bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min um das 2-fache. Eine Hämodialyse eliminiert 30 % – 50 % Piperacillin. Bei einer Peritonealdialyse werden etwa 6 % der Piperacillin-Dosis eliminiert.

Pädiatrische Patienten

In einer pharmakokinetischen Populationsanalyse war die geschätzte Clearance mit einem Durchschnittswert (SE) für die Population von 5,64 (0,34) ml/min/kg bei Patienten im Alter von 9 Monaten bis zu 12 Jahren vergleichbar mit erwachsenen Patienten. Die Piperacillin-Clearance wird bei pädiatrischen Patienten im Alter von 2 – 9 Monaten auf 80 % dieses Wertes geschätzt. Der Mittelwert (SE) der Population für das PiperacillinVer­teilungsvolumen ist 0,243 (0,011) ml/min/kg und altersunabhängig.

Ältere Patienten

Im Vergleich zu jüngeren Patienten war die durchschnittliche Halbwertszeit von Piperacillin bei älteren Patienten um 32 % bzw. 55 % verlängert- Dieser Unterschied basiert vermutlich auf der altersbedingten Veränderung der Kreatinin-Clearance.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zu Toxizität bei wiederholter Gabe und

Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Lebenszeitstudien zur Karzinogenität wurden mit Piperacillin nicht durchgeführt.

In einer Fertilitäts- und allgemeinen Reproduktionsstudie mit Ratten, bei der Tazobactam oder die Kombination aus Piperacillin und Tazobactam intraperitoneal appliziert wurde, wurden – zusätzlich zu Toxizitäten beim Muttertier – eine Verkleinerung des Wurfs, ein gehäuftes Auftreten von verzögerter Ossifikation und Variationen der Rippen bei den Föten beobachtet. Die Fertilität der F1-Generation und die embryonale Entwicklung der F2-Generation waren nicht beeinträchtigt.

Teratogenitätsstu­dien an Mäusen und Ratten, denen Tazobactam oder die Kombination aus Piperacillin und Tazobactam intravenös appliziert wurde, führten in maternal-toxischen Dosen zu einem geringfügig reduzierten Gewicht der Rattenfeten, zeigten jedoch keine teratogenen Effekte.

Nach intraperitonealer Verabreichung von Tazobactam oder der Kombination aus Piperacillin und Tazobactam an Ratten wurde in maternal-toxischen Dosierungen eine Beeinträchtigung der peri-/ postnatalen Entwicklung (reduziertes Gewicht und erhöhte Sterblichkeit der Jungtiere, Zunahme der Todgeburten) beobachtet.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Keine.

6.2    inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Wird gemeinsam mit einem anderen Antibiotikum (z. B. einem Aminoglykosid) angewendet, müssen die Arzneimittel getrennt verabreicht werden. Das Mischen von Beta-Laktam-Antibiotika mit einem Aminoglykosid in vitro kann zu einer erheblichen Inaktivierung des Aminoglykosids führen.

Piperacillin darf nicht mit anderen Substanzen in einer Spritze oder Infusionsflasche gemischt werden, da die Kompatibilität nicht gesichert ist.

Aufgrund chemischer Instabilität darf Piperacillin nicht in Lösungen aufgelöst werden, die ausschließlich Natriumhydrogen­carbonat enthalten.

Piperacillin darf nicht Blutprodukten oder Albuminhydrolysaten beigemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

In der ungeöffneten Durchstechflasche: 2 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Rekonstituierte Lösung in der Durchstechflasche:

Die frisch hergestellte Lösung ist zum sofortigen Verbrauch bestimmt. Nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen!

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Ungeöffnete Durchstechflaschen: Nicht über 25 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Packung mit 1 Durchstechflasche zu 20 ml mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Packung mit 5 Durchstechflas­chen zu je 20 ml mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Packung mit 10 Durchstechflas­chen zu je 20 ml mit Pulver zur Herstellung einer

Injektionslösung

Piperacillin Eberth 2,0 g:

Packung mit 1 Durchstechflasche zu 50 ml mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Packung mit 5 Durchstechflas­chen zu je 50 ml mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Packung mit 2 × 5 Durchstechflaschen zu je 50 ml mit Pulver zur Herstellung einer

Injektionslösung (Bündelpackung)

Packung mit 10 Durchstechflas­chen zu je 50 ml mit Pulver zur Herstellung einer

Injektionslösung

Piperacillin Eberth 4,0 g:

Packung mit 1 Durchstechflasche zu 50 ml mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Packung mit 5 Durchstechflas­chen zu je 50 ml mit Pulver zur Herstellung einer

Injektionslösung

Packung mit 2 × 5 Durchstechflaschen zu je 50 ml mit Pulver zur Herstellung einer

Injektionslösung (Bündelpackung)

Packung mit 10 Durchstechflas­chen zu je 50 ml mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Rekonstitution und Verdünnung müssen unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die Lösung muss vor Verabreichung visuell auf Partikel und Verfärbungen überprüft werden. Es sollten nur klare Lösungen verwendet werden, die frei von Partikeln sind.

Intravenöse Anwendung

Rekonstituieren Sie jede Durchstechflasche mit einem für die Rekonstitution geeigneten Lösungsmittel in der in der Tabelle angegebenen Menge. Durchstechflasche bis zur

Auflösung des Inhalts schwenken. Bei konstantem Schwenken erfolgt die Rekonstitution in der Regel innerhalb von 5 – 10 Minuten (weitere Einzelheiten zur Handhabung siehe unten).

Inhalt der Durchstechflasche

Volumen des Lösungsmittels , das in die Durchstechflasche zugegeben werden muss 

1 g Piperacillin

5 ml

2 g Piperacillin

10 ml

4 g Piperacillin

20 ml

Kompatible Lösungsmittel zur Rekonstitution:

– Natriumchlorid 9 mg/ml (0.9 %) – Injektionslösung

– steriles Wasser für Injektionszwecke (1)

– Glukose 50 mg/ml (5 %) – Lösung in Wasser

(1) Pro Dosis sollten maximal 50 ml steriles Wasser für Injektionszwecke verwendet werden.

Die rekonstituierte Lösung ist mit einer Spritze aus der Durchstechflasche aufzuziehen. Bei Einhaltung der Anweisungen zur Rekonstitution enthält das mit der Spritze aus der Durchstechflasche aufgezogene Volumen die auf dem Etikett angegebene Menge Piperacillin.

Die rekonstituierte Lösung kann mit einem der folgenden kompatiblen Lösungsmittel bis zum gewünschten Volumen (z.B. 50 ml – 150 ml) weiter verdünnt werden:

– Natriumchlorid 9 mg/ml (0.9 %) – Injektionslösung

– Glukose 50 mg/ml (5 %) – Lösung in Wasser

– Dextran 60 mg/ml (6 %) in Natriumchlorid 9 mg/ml (0.9 %) – Injektionslösung

– Ringer-Lactat zur Injektion

– Hartmann-Lösung

– Ringer-Acetat

– Ringer-Acetat/-Maleat

Gleichzeitige Verabreichung mit Aminoglykosiden

Aufgrund der in vitro beobachteten Inaktivierung von Aminoglykosiden durch Beta-LactamAntibiotika wird empfohlen Piperacillin und das Aminoglykosid getrennt voneinander zu verabreichen. Piperacillin und das Aminoglykosid sollten getrennt voneinander rekonstituiert und verdünnt werden, wenn eine gemeinsame Behandlung mit einem Aminoglykosid indiziert ist.

Inkompatibilitäten siehe Abschnitt 6.2

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Nur zur einmaligen Anwendung.

Nicht verwendete Lösungen sind zu entsorgen.

7.    inhaber der zulassung

Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH

Am Bahnhof 2

D-92289 Ursensollen

Tel.: +49 9628 92 37 67–0 Fax: +49 9628 92 37 67–99

Mitvertrieb:

Pharma Roth GmbH

Gustav-Stresemann-Ring 1 65189 Wiesbaden

Tel.: +49 611 97774 2­70 Fax: +49 611 97774 154

8.    zulassungsnummern

Piperacillin Eberth 1,0 g, Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung: 40742.00.00

Piperacillin Eberth 2,0 g, Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung: 40743.00.00

Piperacillin Eberth 4,0 g, Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung: 40744.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung

19.09.2002 / 30.09.2011

10.    stand der information

März 2024