Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Pitavastatin STADA 2 mg Filmtabletten
1. bezeichnung des arzneimittels
Pitavastatin STADA 1 mg Filmtabletten
Pitavastatin STADA 2 mg Filmtabletten
Pitavastatin STADA 4 mg Filmtabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Pitavastatin STADA 1 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält Pitavastatin-Hemicalcium entsprechend 1 mg Pitavastatin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Filmtablette enthält 63,09 mg Lactose-Monohydrat.
Pitavastatin STADA 2 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält Pitavastatin-Hemicalcium entsprechend 2 mg Pitavastatin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Filmtablette enthält 126,17 mg Lactose-Monohydrat.
Pitavastatin STADA 4 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält Pitavastatin-Hemicalcium entsprechend 4 mg Pitavastatin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Filmtablette enthält 252,34 mg Lactose-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Filmtablette
Pitavastatin STADA 1 mg Filmtabletten
Weiße, zylindrische, bikonvexe Filmtablette ohne Kerbe und mit der Prägung „P1“ auf einer Seite.
Pitavastatin STADA 2 mg Filmtabletten
Weiße, zylindrische, bikonvexe Filmtablette ohne Kerbe und mit der Prägung „P2“ auf einer Seite.
Pitavastatin STADA 4 mg Filmtabletten
Weiße, zylindrische, bikonvexe Filmtablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „P4“ auf der anderen Seite.
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.
4.
4.1 anwendungsgebiete
Pitavastatin STADA ist angezeigt zur Senkung erhöhter Gesamtcholesterin (TC)- und LDL-C-Werte bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren mit primärer Hypercholesterinämie – einschließlich der heterozygoten familiären Hypercholesterinämie – und kombinierter (gemischter) Dyslipidämie, wenn sich mit diätetischen und sonstigen nicht-medikamentösen Maßnahmen kein ausreichendes Ansprechen erzielen lässt.
4.2 dosierung und art der anwendung
Bereits vor der Therapie sollten die Patienten mit einer cholesterinsenkenden Diät begonnen haben. Es ist wichtig, dass die Diät auch unter der Therapie weiter eingehalten wird.
Die übliche Anfangsdosis beträgt 1 mg einmal täglich. Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens 4 Wochen vorgenommen werden. Die Dosierung sollte entsprechend den LDL-C-Spiegeln, dem Therapieziel und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie individuell eingestellt werden. Die Tageshöchstdosis beträgt 4 mg.
Besondere Patientengruppen
Bei leicht eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosierungsanpassung erforderlich, aber Pitavastatin sollte mit Vorsicht angewendet werden. Zur 4 mg-Dosis liegen für alle Grade der Nierenfunktionseinschränkung lediglich begrenzte Daten vor. Daher soll die 4 mg-Dosis NUR unter engmaschiger Überwachung nach schrittweiser Dosistitration angewendet werden. Bei schwerer Niereninsuffizienz wird die 4 mg-Dosis nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion
Die 4 mg-Dosis wird bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion nicht empfohlen. Unter engmaschiger Überwachung kann eine Tageshöchstdosis von 2 mg gegeben werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren
Die Anwendung von Pitavastatin STADA bei Kindern sollte nur von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung einer Hyperlipidämie durchgeführt werden und der Therapiefortschritt sollte regelmäßig überprüft werden.
Bei Kindern und Jugendlichen mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie beträgt die übliche Anfangsdosis 1 mg einmal täglich. Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens 4 Wochen vorgenommen werden. Die Dosierung sollte nach den LDL-C-Spiegeln, dem Therapieziel und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie individuell eingestellt werden. Bei Kindern zwischen 6 und 9 Jahren beträgt die maximale Tagesdosis 2 mg. Bei Kindern ab 10 Jahren beträgt die maximale Tagesdosis 4 mg (siehe Abschnitte 4.8, 5.1 und 5.2).
Kinder unter 6 Jahren:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Pitavastatin STADA bei Kindern im Alter unter 6 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Ausschließlich zum Einnehmen; die Filmtabletten sind im Ganzen einzunehmen. Pitavastatin STADA kann unabhängig von den Mahlzeiten zu jeder Tageszeit eingenommen werden. Die Tablette sollte jeden Tag möglichst immer zur gleichen Zeit eingenommen werden. Aufgrund des zirkadianen Rhythmus des Fettstoffwechsels ist eine Statin-Therapie abends im Allgemeinen wirksamer.
Wenn ein Patient die Tablette nicht im Ganzen schlucken kann, kann die Tablette ggf. in einem Glas Wasser aufgelöst und sofort eingenommen werden. Um eine genaue Dosierung zu gewährleisten, sollte das Glas zum Ausspülen ein weiteres Mal mit Wasser gefüllt und dieses Wasser dann sofort getrunken werden. Die Tabletten dürfen nicht in säurehaltigen Fruchtsäften oder Milch dispergiert werden.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Statine oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile, schwere Leberinsuffizienz, aktive Lebererkrankung oder unerklärliche andauernde Erhöhung der Serumtransaminasen (auf mehr als das Dreifache des oberen Normalwerts [ULN]), Myopathie, gleichzeitige Behandlung mit Ciclosporin, Schwangerschaft, Stillzeit und Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter ohne zuverlässige Verhütung
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Wirkungen auf die Muskulatur
Wie bei anderen HMG-CoA-Reduktasehemmern (Statinen) kann es möglicherweise zu Myalgie, Myopathie sowie in seltenen Fällen zu Rhabdomyolyse kommen. Die Patienten sind anzuweisen, alle eventuell auftretenden Muskelsymptome mitzuteilen. Bei jedem Patienten mit Muskelschmerzen, Muskelempfindlichkeit oder -schwäche sind die Kreatinkinase (CK)-Spiegel zu bestimmen, vor allem wenn diese Beschwerden mit Unwohlsein oder Fieber einhergehen.
Die Messung der Kreatinkinase sollte nicht nach starker körperlicher Anstrengung oder beim Vorliegen anderer plausibler Ursachen eines CK-Anstiegs erfolgen, welche die Interpretation der Ergebnisse unter Umständen erschweren. Werden erhöhte CK-
Konzentrationen (> 5× ULN) gemessen, ist innerhalb von 5 bis 7 Tagen eine Kontrollbestimmung durchzuführen.
In sehr seltenen Fällen wurde während oder nach der Behandlung mit einigen Statinen über eine immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (immune-mediated necrotizing myopathy; IMNM) berichtet. Die klinischen Charakteristika einer IMNM sind persistierende proximale Muskelschwäche und erhöhte Serum-Kreatinkinase-Werte, die trotz Absetzen der Behandlung mit Statinen fortbestehen.
Pitavastatin darf weder gleichzeitig mit systemischen Fusidinsäure-Formulierungen noch innerhalb von 7 Tagen nach Abbruch einer Fusidinsäure-Behandlung verabreicht werden. Ist bei Patienten die systemische Gabe von Fusidinsäure ein essentieller Bestandteil der Behandlung, sollte die Verabreichung von Statinen über die Dauer der Fusidinsäure-Therapie unterbrochen werden. Nach der Behandlung von Patienten mit Fusidinsäure in Kombination mit Statinen wurde über Fälle von Rhabdomyolyse (darunter auch einige Todesfälle) berichtet (siehe Abschnitt 4.5). Der Patient sollte darüber aufgeklärt werden, sofortige medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Symptome wie Muskelschwäche, Schmerzen oder Druckschmerzen auftreten.
Die Statin-Therapie kann 7 Tage nach der letzten Fusidinsäure-Dosis wieder aufgenommen werden. Unter außergewöhnlichen Umständen, zum Beispiel bei der Behandlung schwerwiegender Infektionen, kann eine verlängerte systemische Fusidinsäure-Therapie indiziert sein. Wird in diesem Fall eine gleichzeitige Verabreichung von Pitavastatin und Fusidinsäure in Betracht gezogen, sollte dieses Vorgehen nur unter sorgfältiger Abwägung (Einzelfallentscheidung) und einer engmaschigen medizinischen Überwachung stattfinden.
Vor der Behandlung
Wie bei anderen Statinen ist auch bei der Verordnung von Pitavastatin bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für eine Rhabdomyolyse Vorsicht geboten. In folgenden Fällen ist der Kreatinkinase-Spiegel vor Therapiebeginn (Baseline) als Referenzwert zu bestimmen:
Niereninsuffizienz, Hypothyreose, angeborene Muskelerkrankungen in der persönlichen oder Familienanamnese, anamnestisch bekannte Muskeltoxizität unter der Behandlung mit einem Fibrat oder einem anderen Statin, Lebererkrankung oder Alkoholabusus in der Vorgeschichte, ältere Patienten (über 70 Jahren) mit sonstigen prädisponierenden Risikofaktoren für eine Rhabdomyolyse.In diesen Fällen empfiehlt sich eine klinische Überwachung; außerdem ist das Risiko einer Behandlung gegen den möglichen Nutzen abzuwägen. Bei CK-Werten > 5× ULN sollte mit der Behandlung mit Pitavastatin nicht begonnen werden.
Während der Behandlung
Die Patienten sind unbedingt anzuhalten, Muskelschmerzen, -schwäche oder -krämpfe umgehend mitzuteilen. Die Kreatinkinase-Spiegel sollten bestimmt werden, und bei erhöhten CK-Werten (> 5× ULN) sollte die Behandlung abgesetzt werden. Bei starken Muskelbeschwerden sollte ein Absetzen der Therapie auch dann erwogen werden, wenn die CK-Spiegel ≤ 5× ULN betragen. Wenn sich die Symptome zurückbilden und die CK-Spiegel auf Normalwerte zurückkehren, kann die Wiederaufnahme der Behandlung mit Pitavastatin mit einer Dosis von 1 mg unter engmaschiger Überwachung erwogen werden.
Wie bei anderen Statinen ist auch bei der Anwendung von Pitavastatin bei Patienten mit einer Lebererkrankung in der Vorgeschichte oder regelmäßig übermäßig hohem Alkoholkonsum Vorsicht geboten. Die Leberfunktionswerte sollten vor Beginn der Behandlung mit Pitavastatin und dann in regelmäßigen Abständen unter der Therapie bestimmt werden. Bei anhaltend auf mehr als das Dreifache des oberen Normalwerts erhöhten Serumtransaminasen (ALT und AST) sollte die Behandlung mit Pitavastatin abgesetzt werden.
Wirkungen auf die Niere
Bei der Anwendung von Pitavastatin bei Patienten mit mäßig bis stark eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht geboten. Dosissteigerungen sollten nur unter engmaschiger Überwachung vorgenommen werden. Bei schwerer Niereninsuffizienz wird die 4 mgDosis nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Diabetes mellitus
Es gibt Hinweise darauf, dass Statine als Substanzklasse den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei manchen Patienten, die ein hohes Risiko für die Entwicklung eines zukünftigen Diabetes mellitus haben, eine Hyperglykämie hervorrufen können, die eine adäquate Diabetesbehandlung erfordert. Dieses Risiko wird jedoch von der Reduktion des vaskulären Risikos durch Statine aufgewogen und sollte daher nicht zu einem Abbruch der Statinbehandlung führen. In Übereinstimmung mit nationalen Richtlinien sollten Risikopatienten (Nüchternblutzucker von 5,6 bis 6,9 mmol/l, BMI >30 kg/m2, erhöhte Triglyzeridwerte, Hypertonie) sowohl klinisch als auch in Bezug auf die relevanten Laborwerte überwacht werden. Allerdings liegt kein bestätigtes Anzeichen für ein Diabetesrisiko unter Pitavastatin vor, weder aus Anwendungsbeobachtungen zur Sicherheit noch aus prospektiven Studien (siehe Abschnitt 5.1).
Interstitielle Lungenkrankheit
In Ausnahmefällen wurde bei einigen Statinen insbesondere unter einer Langzeitbehandlung über eine interstitielle Lungenerkrankung berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Zu den Manifestationen können unter anderem Dyspnoe, unproduktiver Husten und Verschlechterung des Allgemeinzustands (Müdigkeit, Gewichtsverlust und Fieber) gehören. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer interstitiellen Lungenerkrankung sollte die Statin-Therapie abgesetzt werden.
Kinder und Jugendliche
Es liegen nur begrenzte Daten über die Langzeitwirkung auf Wachstum und sexuelle Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren vor, die Pitavastatin einnehmen. Weibliche Jugendliche sollten während der Behandlung mit Pitavastatin über geeignete empfängnisverhütende Maßnahmen beraten werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).
Sonstige Wirkungen
Für die Dauer der Behandlung mit Erythromycin, anderen Makrolid-Antibiotika oder Fusidinsäure wird eine vorübergehende Unterbrechung der Pitavastatin-Therapie empfohlen (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, von denen bekannt ist, dass sie eine Myopathie auslösen können (z.B. Fibrate oder Niacin; siehe Abschnitt 4.5), sollte Pitavastatin mit Vorsicht angewendet werden.
Myasthenia gravis / okuläre Myasthenie
In wenigen Fällen wurde berichtet, dass Statine eine Myasthenia gravis oder okuläre Myasthenie auslösen oder verschlimmern (siehe Abschnitt 4.8). Pitavastatin STADA sollte bei einer Verschlimmerung der Symptome abgesetzt werden. Es wurde über Rezidive berichtet, wenn dasselbe oder ein anderes Statin (erneut) gegeben wurde.
Sonstige Bestandteile
Die Filmtabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseIntoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Pitavastatin STADA nicht einnehmen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Pitavastatin wird von verschiedenen hepatischen Aufnahmetransportern (unter anderem von OATP [Transportpolypeptid für organische Anionen]) aktiv in die menschlichen Hepatozyten transportiert. Dieser Umstand spielt bei einigen der nachfolgend genannten Wechselwirkungen möglicherweise eine Rolle.
Ciclosporin: Bei gleichzeitiger Verabreichung einer Einzeldosis Ciclosporin mit Pitavastatin im Steady State kam es zu einem 4,6-fachen Anstieg der AUC von Pitavastatin. Der Einfluss von Ciclosporin im Steady State auf Pitavastatin im Steady State ist nicht bekannt. Pitavastatin ist bei Patienten, die mit Ciclosporin behandelt werden, kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Erythromycin: Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Pitavastatin kam es zu einem 2,8fachen Anstieg der AUC von Pitavastatin. Für die Dauer der Behandlung mit Erythromycin oder anderen Makrolid-Antibiotika wird eine vorübergehende Unterbrechung der Pitavastatin-Therapie empfohlen.
Gemfibrozil und andere Fibrate: Die alleinige Anwendung von Fibraten geht gelegentlich mit Myopathie einher. Die gleichzeitige Anwendung von Fibraten mit Statinen ging vermehrt mit Myopathie und Rhabdomyolyse einher. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Fibraten ist bei der Gabe von Pitavastatin Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4). In pharmakokinetischen Studien führte die gleichzeitige Verabreichung von Pitavastatin und Gemfibrozil zu einem 1,4-fachen Anstieg der AUC von Pitavastatin und die gleichzeitige Verabreichung von Pitavastatin mit Fenofibrat zu einem 1,2-fachen Anstieg der AUC von Pitavastatin.
Niacin: Es wurden keine Wechselwirkungsstudien mit Pitavastatin und Niacin durchgeführt. Bereits die alleinige Anwendung von Niacin ging mit Myopathie einher, und bei monotherapeutischer Anwendung von Niacin kam es zu Rhabdomyolyse. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Niacin ist bei der Gabe von Pitavastatin daher Vorsicht geboten.
Fusidinsäure: Durch die gleichzeitige Verabreichung systemischer Fusidinsäure mit Statinen kann das Risiko einer Myopathie, einschließlich einer Rhabdomyolyse, erhöht werden. Der zugrundeliegende Mechanismus dieser Wechselwirkung (sei es pharmakodynamisch oder pharmakokinetisch, oder beides) ist bislang noch ungeklärt. Bei Patienten mit dieser Kombinationstherapie liegen Meldungen über Fälle von Rhabdomyolyse (darunter auch einige Todesfälle) vor. Wenn eine Therapie mit systemischer Fusidinsäure notwendig ist, sollte die Behandlung mit Pitavastatin über die Dauer der Fusidinsäure-Therapie unterbrochen werden (siehe Abschnitt 4.4).
Rifampicin: Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Pitavastatin kam es infolge einer verminderten hepatischen Aufnahme zu einem 1,3-fachen Anstieg der AUC von Pitavastatin.
Proteasehemmer: Die gleichzeitige Anwendung mit Pitavastatin kann zu geringfügigen Veränderungen der AUC von Pitavastatin führen.
Ezetimib und sein Glucuronidmetabolit hemmen die Resorption des mit der Nahrung zugeführten und in die Galle ausgeschiedenen Cholesterins. Die gleichzeitige Anwendung von Pitavastatin hatte keinen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Ezetimib oder dessen Glucuronidmetaboliten, und Ezetimib ließ die Pitavastatin-Plasmakonzentrationen unbeeinflusst.
Hemmstoffe von CYP3A4: In Wechselwirkungsstudien mit Itraconazol und Grapefruitsaft, zwei bekannten CYP3A4-Inhibitoren, zeigten sich keine klinisch relevanten Wirkungen auf die Plasmakonzentrationen von Pitavastatin.
Digoxin, ein bekanntes P-gp-Substrat, wies mit Pitavastatin keine Wechselwirkungen auf. Bei gleichzeitiger Anwendung wiesen weder die Pitavastatin- noch die Digoxinkonzentrationen nennenswerte Änderungen auf.
Warfarin: Die Steady-State -Pharmakokinetik und -Pharmakodynamik (INR und Prothrombinzeit) von Warfarin wurden bei gesunden Probanden bei gleichzeitiger Verabreichung von täglich 4 mg Pitavastatin nicht beeinflusst. Dennoch sollte analog zu anderen Statinen bei mit Warfarin behandelten Patienten bei zusätzlicher Anwendung von Pitavastatin die Prothrombinzeit oder der INR-Wert überwacht werden.
Glecaprevir und Pibrentasvir: Die gleichzeitige Anwendung von HMG-CoA-Reduktase-Hemmern mit Glecaprevir/Pibrentasvir kann zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen der HMG-CoA-Reduktase-Hemmer führen. Pitavastatin wurde nicht untersucht, aber das Auftreten derselben Wechselwirkung ist wahrscheinlich. Zu Beginn der Behandlung mit Glecaprevir/Pibrentasvir wird die niedrigste Pitavastatin-Dosis empfohlen und Patienten, die diese Kombination erhalten, sollten klinisch überwacht werden.
Kinder und Jugendliche
Studien zur Erfassung von Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt. Das Ausmaß der Wechselwirkungen bei Kindern und Jugendlichen ist nicht bekannt.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Pitavastatin ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Pitavastatin eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Da Cholesterin und andere Produkte der Cholesterinbiosynthese für die fetale Entwicklung unabdingbar sind, überwiegt das mögliche Risiko einer Hemmung der HMG-CoA-Reduktase den Vorteil der Behandlung während der Schwangerschaft. Tierexperimentelle Studien haben Hinweise auf eine Reproduktionstoxizität, aber kein teratogenes Potenzial gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Wenn die Patientin eine Schwangerschaft plant, soll die Behandlung spätestens einen Monat vor der Konzeption abgesetzt werden. Wenn eine Patientin während der Anwendung von Pitavastatin schwanger wird, muss die Behandlung sofort abgesetzt werden.
Pitavastatin ist während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Pitavastatin wird bei der Ratte in die Milch ausgeschieden. Es ist nicht bekannt, ob es auch beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden wird.
Fertilität
Es liegen keine Daten zu den Auswirkungen von Pitavastatin auf die menschliche Fertilität vor. Pitavastatin zeigte in tierexperimentellen Studien keine schädlichen Auswirkungen auf die Fertilität oder Reproduktionsleistung (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Zwar liegt keine Konstellation bestimmter unerwünschter Ereignisse vor, die dafür hinweist, dass es unter der Anwendung von Pitavastatin zu einer Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen gefährlicher Maschinen kommt, doch sollte berücksichtigt werden, dass unter der Behandlung mit Pitavastatin Meldungen über Schwindel und Schläfrigkeit vorliegen.
4.8 nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
In kontrollierten klinischen Prüfungen wurden bei Anwendung der empfohlenen Dosen weniger als 4% der mit Pitavastatin behandelten Patienten aufgrund unerwünschter Ereignisse aus der jeweiligen Studie genommen. Die im Rahmen kontrollierter klinischer Prüfungen am häufigsten gemeldete, auf Pitavastatin zurückzuführende Nebenwirkung war Myalgie.
Zusammenfassung der Nebenwirkungen
Die in weltweit durchgeführten kontrollierten klinischen Prüfungen und
Verlängerungsstudien bei den empfohlenen Dosen beobachteten Nebenwirkungen und deren Häufigkeiten sind nachstehend nach Systemorganklassen gegliedert aufgeführt. Die Häufigkeitsangaben sind dabei folgendermaßen definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1.000, <1/100), selten (≥1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Gelegentlich: Anämie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Anorexie.
Psychiatrische Erkrankungen Gelegentlich: Schlaflosigkeit.
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Schwindel, Störung des Geschmacksempfindens, Schläfrigkeit.
Nicht bekannt: Myasthenia gravis.
Augenerkrankungen
Selten: Verminderte Sehschärfe.
Nicht bekannt: Okuläre Myasthenie.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Tinnitus.
Häufig: Obstipation, Durchfall, Dyspepsie, Übelkeit.
Gelegentlich: Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Erbrechen.
Selten: Glossodynie, akute Pankreatitis.
Gelegentlich: Anstiege der Transaminasen (Aspartataminotransferase, Alaninaminotransferase).
Selten: Cholestatischer Ikterus.
Gelegentlich: Pruritus, Rash.
Selten: Urtikaria, Erythem.
Nicht bekannt: Angioödem.
Häufig: Myalgie, Arthralgie.
Gelegentlich: Muskelspasmen.
Nicht bekannt: Immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (siehe Abschnitt 4.4), Lupus-ähnliches Syndrom.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Gelegentlich: Pollakisurie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Selten: Gynäkomastie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Gelegentlich: Asthenie, Unwohlsein, Müdigkeit, periphere Ödeme.
Zu Anstiegen der Kreatinkinasespiegel im Blut auf mehr als das Dreifache des oberen Normalwerts (ULN) kam es bei 49 der 2.800 (1,8%) im Rahmen der kontrollierten klinischen Studien mit Pitavastatin behandelten Patienten. Konzentrationsanstiege auf das ≥ 10-fache des ULN bei gleichzeitig vorliegenden Muskelsymptomen waren selten und wurden lediglich bei einem der 2.406 im Rahmen des klinischen Studienprogramms mit 4 mg Pitavastatin behandelten Patienten (0,04%) beobachtet.
Kinder und Jugendliche
Die Datenbank für klinische Sicherheitsdaten enthält Daten zur Sicherheit für 142 pädiatrische Patienten, die mit Pitavastatin behandelt wurden, davon waren 87 Patienten in der Altersgruppe zwischen 6 und 11 und 55 Patienten im Alter zwischen 12 und 17 Jahren. Insgesamt erhielten 91 Patienten Pitavastatin über einen Zeitraum von 1 Jahr, 12 Patienten erhielten Pitavastatin über einen Zeitraum von 2,5 Jahren und 2 Patienten über einen Zeitraum von 3 Jahren. Bei weniger als 3% der mit Pitavastatin behandelten Patienten wurde die Behandlung wegen Nebenwirkungen abgebrochen. Die im klinischen Programm am häufigsten berichteten Nebenwirkungen in Zusammenhang mit Pitavastatin waren Kopfschmerzen (4,9%), Myalgie (2,1%) und Bauchschmerzen (4,9%). Auf Grundlage der verfügbaren Daten wird erwartet, dass Häufigkeit, Art und Schweregrad der Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen mit denen bei Erwachsenen vergleichbar sind.
Postmarketing-Erfahrungen
Bei fast 20.000 Patienten wurde in Japan eine zweijährige prospektive Anwendungsbeobachtung (Postmarketing-Surveillance-Studie) durchgeführt. Die überwiegende Mehrzahl der 20.000 Patienten in der Studie wurde mit 1 oder 2 mg Pitavastatin und nicht mit 4 mg behandelt. 10,4% der Patienten berichteten über
unerwünschte Ereignisse, bei denen ein Kausalzusammenhang mit Pitavastatin nicht ausgeschlossen werden konnte, und bei 7,4% der Patienten wurde die Therapie aufgrund von unerwünschten Ereignissen abgesetzt. Die Myalgierate betrug 1,08%. Die meisten unerwünschten Ereignisse waren leicht ausgeprägt. Die Raten unerwünschter Ereignisse waren im Zweijahresverlauf bei Patienten mit anamnestisch bekannten Arzneimittelallergien (20,4%) oder Leber- oder Nierenerkrankungen (13,5%) höher.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei den empfohlenen Dosen im Rahmen der prospektiven Postmarketing-Surveillance-Studie mit den angegebenen Häufigkeiten beobachtet, traten aber nicht im Rahmen der weltweit durchgeführten kontrollierten klinischen Prüfungen auf.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Leberfunktionsstörung, Lebererkrankung.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Selten: Myopathie, Rhabdomyolyse.
Im Rahmen der Postmarketing-Surveillance-Studie wurde in zwei Fällen über Rhabdomyolyse berichtet, die stationär behandelt werden mussten (0,01% der Patienten).
Darüber hinaus liegen bei mit Pitavastatin behandelten Patienten unter allen empfohlenen Dosen Postmarketing-Spontanmeldungen über Wirkungen auf die Skelettmuskulatur einschließlich Myalgie und Myopathie vor. Meldungen über Rhabdomyolyse mit und ohne akutes Nierenversagen, darunter auch tödlich verlaufene Rhabdomyolyse, liegen ebenfalls vor. Spontanmeldungen folgender Ereignisse wurden ebenfalls erhalten (die Häufigkeitsangaben basieren auf den in Postmarketing-Studien beobachteten):
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Hypästhesie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Selten: Bauchbeschwerden.
Klasseneffekte der Statine
Unter einigen Statinen wurde über folgende unerwünschte Ereignisse berichtet:
Schlafstörungen einschließlich Albträume Gedächtnisverlust, Störungen der Sexualfunktion, Depression, Einzelfälle von interstitieller Lungenerkrankung, insbesondere unter einer Langzeitbehandlung (siehe Abschnitt 4.4), Diabetes mellitus: Die Häufigkeit ist abhängig von dem Vorhandensein oder dem Fehlen von Risikofaktoren (Nüchternblutzucker ≥5,6 mmol/l, BMI >30 kg/m2, erhöhte Triglyzeridwerte, bestehende Hypertonie).Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Bei einer Überdosierung steht keine spezielle Behandlung zur Verfügung. Gegebenenfalls ist symptomatisch und unterstützend zu behandeln. Die Leberwerte und CK-Spiegel sind zu kontrollieren. Eine Hämodialyse ist wahrscheinlich nicht sinnvoll.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe:
Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen; HMG-CoA-Reduktase-Hemmer ATC-Code: C10AA08
Wirkmechanismus
Pitavastatin hemmt kompetitiv die HMG-CoA-Reduktase – das geschwindigkeitslimitierende Enzym in der Cholesterinbiosynthese – und hemmt die Cholesterinsynthese in der Leber. In der Folge wird die Expression der LDL-Rezeptoren in der Leber erhöht. Dies begünstigt die Aufnahme von zirkulierendem LDL aus dem Blut und bewirkt so eine Senkung der Konzentrationen des Gesamtcholesterins (TC) und LDL-Cholesterins (LDL-C) im Blut. Durch die nachhaltige Hemmung der Cholesterinsynthese in der Leber wird die VLDL-Sekretion ins Blut vermindert; in der Folge sinken die Plasmaspiegel der Triglyzeride (TG).
Pharmakodynamische Wirkungen
Pitavastatin senkt erhöhte LDL-C-, Gesamtcholesterin- und Triglyzeridspiegel und hebt die HDL-Cholesterin (HDL-C)-Konzentration an. Es senkt die Apo-B-Spiegel und bewirkt unterschiedliche Anstiege der Apo-A1-Konzentration (siehe Tabelle 1). Ferner senkt es das Nicht-HDL-C und einen erhöhten TC/HDL-C- und Apo-B/Apo-A1-Quotienten.
Tabelle 1: Dosis-Wirkungs-Beziehung bei Patienten mit primärer
Hypercholesterinämie (korrigierte mittlere prozentuale Änderung nach 12 Wochen gegenüber dem Ausgangswert)
Dosis | N | LDL-C | TC* | HDL-C | TG | Apo-B | Apo-A1 |
Placebo | 51 | –4,0 | –1,3 | 2,5 | –2,1 | 0,3 | 3,2 |
1 mg | 52 | –33,3 | –22,8 | 9,4 | –14,8 | –24,1 | 8,5 |
2 mg | 49 | –38,2 | –26,1 | 9,0 | –17,4 | –30,4 | 5,6 |
4 mg | 50 | –46,5 | –32,5 | 8,3 | –21,2 | –36,1 | 4,7 |
*unkorrigiert
Klinische Wirksamkeit
In kontrollierten klinischen Studien mit insgesamt 1.687 Patienten mit primärer Hypercholesterinämie und gemischter Dyslipidämie – davon 1.239 mit therapeutischen Dosen behandelte Patienten (mittlerer LDL-C-Ausgangswert etwa 4,8 mmol/l) – wurden die LDL-C-, TC-, Nicht-HDL-C-, TG- und Apo-B-Konzentrationen unter Pitavastatin durchweg gesenkt, während die HDL-C- und Apo-A1-Konzentrationen angehoben wurden. Auch für die TC/HDL-C- und Apo-B/Apo-A1-Quotienten konnten Abnahmen verzeichnet werden. LDL-C wurde unter Pitavastatin 2 mg um 38 bis 39% und unter Pitavastatin 4 mg um 44 bis 45% gesenkt. Bei der Mehrzahl der mit 2 mg behandelten
Patienten wurde das LDL-C-Behandlungsziel der Europäischen
Atherosklerosegesellschaft (European Atherosclerosis Society, EAS) von <3 mmol/l erreicht.
In einer kontrollierten klinischen Prüfung mit 942 Patienten ab 65 Jahren (wovon 434 mit Pitavastatin 1 mg, 2 mg oder 4 mg behandelt wurden) mit primärer Hypercholesterinämie und gemischter Dyslipidämie (mittlerer LDL-C-Ausgangswert etwa 4,2 mmol/l) wurden die LDL-C-Spiegel um 31%, 39,0% bzw. 44,3% gesenkt; rund 90% der Patienten erreichten das EAS-Behandlungsziel. Mehr als 80% der Patienten nahmen Begleitmedikationen ein; allerdings war die Inzidenz unerwünschter Ereignisse in allen Behandlungsgruppen vergleichbar, wobei weniger als 5% der Patienten wegen unerwünschter Ereignisse aus der Studie ausschieden. Die Ergebnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit waren in den nach dem Alter gebildeten Untergruppen (65 – 69, 70 – 74 und ≥75 Jahre) vergleichbar.
In kontrollierten klinischen Prüfungen mit insgesamt 761 Patienten (wovon 507 mit Pitavastatin 4 mg behandelt wurden) mit primärer Hypercholesterinämie oder gemischter Dyslipidämie und mindestens 2 kardiovaskulären Risikofaktoren (mittlerer LDL-C-Ausgangswert etwa 4,1 mmol/l) oder gemischter Dyslipidämie und Diabetes Typ 2 (mittlerer LDL-C-Ausgangswert etwa 3,6 mmol/l) erreichten rund 80% den jeweiligen EAS-Zielwert (je nach Risikokonstellation entweder 3 oder 2,5 mmol/l). LDL-C wurde in den jeweiligen Patientengruppen um 44% bzw. 41% gesenkt.
In Langzeitstudien mit bis zu 60-wöchiger Dauer bei Patienten mit primärer Hypercholesterinämie und gemischter Dyslipidämie wurde das Erreichen der EAS-Zielwerte durch nachhaltige und stabile Senkungen der LDL-C-Konzentrationen aufrechterhalten, während die HDL-C-Konzentrationen kontinuierlich angehoben werden konnten. In einer Studie mit 1.346 Patienten, die eine 12-wöchige Statin-Therapie abgeschlossen hatten (LDL-C-Senkung 42,3%, Erreichen des EAS-Behandlungsziels in 69% der Fälle, HDL-C-Anhebung 5,6%), wurden nach einer weiteren 52-wöchigen Behandlung mit Pitavastatin 4 mg folgende Werte erhoben: LDL-C-Senkung 42,9%, Erreichen des EAS-Behandlungsziels in 74% der Fälle, HDL-C-Anhebung 14,3%.
In einer Verlängerung der in Japan durchgeführten zweijährigen Beobachtungsstudie (LIVES-01, siehe Abschnitt 4.8) wurden 6.582 Patienten mit Hypercholesterinämie, die 2 Jahre lang mit Pitavastatin 1, 2 oder 4 mg lang behandelt worden waren, weitere 3 Jahre lang weiterbehandelt (Gesamtbehandlungsdauer 5 Jahre). Während dieser 5-jährigen Studie wurde die LDL-C-Senkung (-30,5%) ab 3 Monaten über die Studiendauer aufrechterhalten, und die HDL-C-Werte erhöhten sich um 1,7% nach 3 Monaten bis um 5,7% nach 5 Jahren, wobei größere HDL-C-Anstiege bei Patienten mit niedrigeren Baseline-HDL-C-Werten (<40 mg/dl) beobachtet wurden: Bei diesen Patienten stiegen die Serumspiegel um 11,9% nach 3 Monaten bis um 28,9% nach 5 Jahren an.
Atherosklerose
In der Studie JAPAN-ACS wurden die Wirkungen einer 8– bis 12-monatigen Behandlung mit Pitavastatin 4 mg bzw. Atorvastatin 20 mg auf das koronare Plaquevolumen bei 251 Patienten verglichen, die sich wegen akutem Koronarsyndrom einer perkutanen Koronarintervention unter intravasaler Ultraschallkontrolle unterzogen. In dieser Studie wurde unter beiden Behandlungen eine ca. 17%ige Reduktion des Plaquevolumens (-16,9 ± 13,9% unter Pitavastatin bzw. –18,1 ± 14,2% unter Atorvastatin) belegt. Zwischen Pitavastatin und Atorvastatin und umgekehrt wurde Nichtunterlegenheit nachgewiesen. In beiden Fällen war die Plaqueregression mit einem negativen Remodelling der Gefäßwand verbunden (von 113,0 auf 105,4 mm3). Im Gegensatz zu den Befunden aus placebokontrollierten Studien fand sich in dieser Studie keine signifikante Korrelation zwischen LDL-C-Reduktion und Plaqueregression.
Die günstigen Auswirkungen auf Mortalität und Morbidität wurden noch nicht untersucht.
Diabetes mellitus
In einer offenen, prospektiven, kontrollierten Studie an 1.269 japanischen Patienten mit verminderter Glukosetoleranz, die zusätzlich zu einer Änderung der Lebensführung randomisiert entweder mit Pitavastatin 1 mg oder 2 mg täglich behandelt wurden oder diese Therapie nicht erhielten, entwickelten über einen Zeitraum von 2,8 Jahren 45,7% der Patienten in der Kontrollgruppe Diabetes im Vergleich zu 39,9% der Patienten in der Pitavastatin-Gruppe; dies entspricht einer Hazard-Ratio von 0,82 [95%-KI: 0,68 – 0,99].
Eine Metaanalyse von 4.815 Patienten ohne Diabetes, die in randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudien mit einer Mindestdauer von 12 Wochen (gewichteter mittlerer Beobachtungszeitraum 17,3 Wochen [SD 17,7 Wochen]) eingeschlossen worden waren, belegte für Pitavastatin einen neutralen Einfluss hinsichtlich des Risikos für das Neuauftreten von Diabetes (0,98% der Patienten in der Kontrollgruppe und 0,50% der mit Pitavastatin behandelten Patienten entwickelten Diabetes, relatives Risiko 0,70 [95%-KI: 0,30 – 1,61]); 6,5% (103/1.579) der Kontrollpatienten wurden mit Placebo behandelt, der Rest mit Statinen, darunter Atorvastatin, Pravastatin und Simvastatin.
Kinder und Jugendliche
In einer doppelblinden, randomisierten, multizentrischen, placebokontrollierten Studie NK-104–4.01EU (n = 106; 48 männlich und 58 weiblich) erhielten Kinder und jugendliche Patienten (≥6 Jahre und <17 Jahre) mit Hochrisiko-Hyperlipidämie (Nüchtern-LDL-C-Konzentration im Plasma ≥160 mg/dl (4,1 mmol/l) oder LDL-C ≥130 mg/dl (3,4 mmol/l) mit zusätzlichen Risikofaktoren) 12 Wochen lang Pitavastatin 1 mg, 2 mg, 4 mg oder Placebo täglich. Zu Studienbeginn war bei den meisten Patienten eine heterozygote familiäre Hypercholesterinämie diagnostiziert worden, etwa 41% der Patienten waren 6 bis <10 Jahre alt und etwa 20%, 9%, 12% und 9% waren jeweils im Tanner-Stadium II, III, IV bzw. V. Durch Pitavastatin 1, 2 bzw. 4 mg wurde der mittlere LDL-C-Wert um 23,5%, 30,1% bzw. 39,3% gesenkt, verglichen mit 1,0% für Placebo.
In einer 52-wöchigen offenen Verlängerungs- und Sicherheitsstudie NK-104–4.02EU (n = 113, darunter 87 Patienten aus der 12-wöchigen placebokontrollierten Studie; 55 männlich und 58 weiblich) erhielten Kinder und jugendliche Patienten (≥6 Jahre und <17 Jahre alt) mit Hochrisiko-Hyperlipidämie 52 Wochen lang Pitavastatin. Alle Patienten begannen die Behandlung mit Pitavastatin 1 mg täglich und es bestand die Möglichkeit, die Pitavastatin-Dosis auf 2 mg und 4 mg hochzutitrieren, um ein optimales LDL-C-Behandlungsziel von <110 mg/dl (2,8 mmol/l) auf Grundlage der LDL-C-Werte in Woche 4 und Woche 8 zu erreichen. Zu Studienbeginn waren etwa 37% der Patienten 6 bis <10 Jahre alt und etwa 22%, 11%, 12% und 13% waren jeweils im Tanner-Stadium II, III, IV bzw. V. Die Mehrzahl der Patienten (n = 103) wurde auf täglich 4 mg Pitavastatin hochtitriert. Das mittlere LDL-C war am Endpunkt in Woche 52 um 37,8% reduziert. Insgesamt erreichten 47 Patienten (42,0%) in Woche 52 die AHA-Mindestzielvorgabe eines LDL-C-Zielwerts von <130 mg/dl und 23 Patienten (20,5%) erreichten in Woche 52 den idealen LDL-C-Zielwert der AHA von <110 mg/dl. Die Senkung des mittleren LDL-C-Werts am Endpunkt in Woche 52 betrug 40,2% für Patienten im Alter von ≥6 bis <10 Jahren (n = 42), 36,7% für Patienten im Alter von ≥10 bis <16 Jahren (n = 61) und 34,5% für Patienten im Alter von ≥16 bis <17 Jahren (n = 9). Das Geschlecht der Patienten schien keinen Einfluss auf das Ansprechen zu haben. Darüber hinaus war der mittlere Gesamtcholesterin-Wert am Endpunkt in Woche 52 um 29,5% und der mittlere Triglyzerid-Wert um 7,6% gesunken.
Der Pädiatrieausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur hat eine Freistellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien mit Pitavastatin bei Kindern
im Alter von unter 6 Jahren und bei der Behandlung von Kindern aller Altersklassen mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie gewährt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
5.2 Pharmakokinetische EigenschaftenResorption
Pitavastatin wird im oberen Magen-Darm-Trakt rasch resorbiert, wobei maximale Plasmakonzentrationen innerhalb von einer Stunde nach oraler Gabe erreicht werden. Die Resorption wird von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die unveränderte Substanz unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf und wird im Jejunum und Ileum gut resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit von Pitavastatin beträgt 51%.
Verteilung
Pitavastatin liegt im menschlichen Plasma zu mehr als 99% an Proteine gebunden vor, und zwar vor allem an Albumin und α1-saures Glycoprotein. Das mittlere Verteilungsvolumen beträgt etwa 133 l. Pitavastatin wird von verschiedenen hepatischen Aufnahmetransportern, darunter OATP1B1 und OATP1B3, aktiv in die Hepatozyten, den Wirk- und Metabolisierungsort, transportiert. Die Plasma-AUC ist variabel, wobei der höchste Wert etwa das 4-Fache des niedrigsten beträgt. Nach Untersuchungen mit SLCO1B1 (dem für OATP1B1 kodierenden Gen) könnte sich die AUC-Variabilität möglicherweise zu einem großen Teil mit einem Polymorphismus dieses Gens erklären lassen. Pitavastatin ist kein Substrat für p-Glycoprotein.
Biotransformation
Im Plasma liegt Pitavastatin überwiegend als unveränderte Muttersubstanz vor. Der Hauptmetabolit ist das inaktive Lakton, das von UDP-Glucuronosyltransferasen (UGT1A3 und 2B7) über ein Pitavastatin-Glucuronid-Esterkonjugat gebildet wird. Nach den Ergebnissen von In-vitro -Untersuchungen mit 13 menschlichen Cytochrom P450 (CYP)-Isoformen wird Pitavastatin in nur minimalem Umfang über das CYP-System verstoffwechselt; CYP2C9 (und in geringerem Umfang CYP2C8) ist für die Metabolisierung von Pitavastatin zu Nebenmetaboliten zuständig.
Elimination
Unverändertes Pitavastatin wird zwar von der Leber rasch in die Galle ausgeschieden, unterliegt aber einem enterohepatischen Kreislauf, so dass sich die Wirkdauer entsprechend verlängert. Weniger als 5% einer Pitavastatindosis werden mit dem Urin ausgeschieden. Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 5,7 Stunden (Einmalgabe) und 8,9 Stunden (Steady State ), und das geometrische Mittel der scheinbaren oralen Clearance beträgt nach Einmalgabe 43,4 l/h.
Einfluss der Nahrungsaufnahme
Die maximale Plasmakonzentration von Pitavastatin war bei Einnahme mit einer fettreichen Mahlzeit um 43% erniedrigt; allerdings blieb die AUC unverändert.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
In einer Pharmakokinetikstudie, in der junge und ältere (ab 65 Jahren) gesunde Probanden miteinander verglichen wurden, war die AUC von Pitavastatin bei den älteren Probanden um den Faktor 1,3 größer. In klinischen Studien hatte dies keinen Einfluss auf die Sicherheit oder Wirksamkeit von Pitavastatin bei älteren Patienten.
Geschlecht
In einer Pharmakokinetikstudie, in der gesunde männliche und weibliche Probanden miteinander verglichen wurden, war die AUC von Pitavastatin bei Frauen um den Faktor 1,6 größer. In klinischen Studien hatte dies keinen Einfluss auf die Sicherheit oder Wirksamkeit von Pitavastatin bei Frauen.
Ethnie
Zwischen gesunden japanischen Probanden und solchen mit weißer Hautfarbe bestand beim pharmakokinetischen Profil von Pitavastatin bei Berücksichtigung von Alter und Körpergewicht kein Unterschied.
Kinder und Jugendliche
Es liegen begrenzte pharmakokinetische Daten bei Kindern und Jugendlichen vor. In der Studie NK-104–4.01EU (siehe Abschnitt 5.1) ergab eine auf wenigen Stichproben beruhende Untersuchung eine dosisabhängige Wirkung auf die Plasmakonzentrationen von Pitavastatin 1 Stunde nach der Einnahme. Es gab auch Hinweise darauf, dass die Konzentration 1 Stunde nach Verabreichung der Dosis (umgekehrt) proportional zum Körpergewicht ist und bei Kindern höher sein kann als bei Erwachsenen.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit mäßiger Niereninsuffizienz und Hämodialysepatienten waren die AUC-Werte um den Faktor 1,8 bzw. 1,7 erhöht (siehe Abschnitt 4.2).
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz (Child-Pugh A) war die AUC gegenüber gesunden Probanden um den Faktor 1,6 größer, während bei Patienten mit mäßiger Leberinsuffizienz (Child-Pugh B) ein 3,9-fach höherer AUC-Wert ermittelt wurde. Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion werden Dosisbeschränkungen empfohlen (siehe Abschnitt 4.2). Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist Pitavastatin kontraindiziert.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
5.3 präklinische daten zur sicherheitBasierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, kanzerogenem Potenzial und Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Hinweise auf eine Nephrotoxizität fanden sich bei Affen bei Expositionen, die höher waren als die, die beim erwachsenen Menschen unter der Behandlung mit der Tageshöchstdosis von 4 mg erreicht werden. Bei Affen spielt die renale Ausscheidung eine viel bedeutendere Rolle als bei anderen Tierarten. In-vitro -Untersuchungen an Lebermikrosomen weisen darauf hin, dass ein affenspezifischer Metabolit involviert sein könnte. Es ist unwahrscheinlich, dass die bei Affen beobachteten renalen Auswirkungen für den Menschen klinisch relevant sind; dennoch kann die Möglichkeit renaler schädlicher Auswirkungen nicht völlig ausgeschlossen werden.
Pitavastatin hatte keinen Einfluss auf die Fertilität oder die Reproduktionsleistung, und es ergaben sich keine Anhaltspunkte für ein teratogenes Potenzial. Allerdings wurde in hohen Dosen maternale Toxizität beobachtet. So starben in einer Studie an Ratten bei Dosen von 1 mg/kg/Tag (etwa dem 4-Fachen der höchsten humantherapeutischen Dosis auf AUC-Basis) Muttertiere kurz vor oder am Ende der Trächtigkeit, wobei auch Feten bzw. neugeborene Jungtiere verendeten. An juvenilen Tieren wurden keine Untersuchungen durchgeführt.
6.
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Tablettenkern :
Lactose-Monohydrat
Niedrig substituierte Hydroxypropylcellulose
Hypromellose (E 464)
Magnesiumhydroxid (E 528)
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich] (E 470b)
Filmüberzug :
Opadry Y-1–7000
bestehend aus:
Hypromellose (E 464)
Titandioxid (E171)
Macrogol 300 (E 1521)
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
Pitavastatin STADA 1 mg Filmtabletten und Pitavastaatin STADA 4 mg Filmtabletten
3 Jahre
Pitavastatin STADA 2 mg Filmtabletten
30 Monate
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen
6.5 art und inhalt des behältnisses
Aluminium/Aluminium Blisterpackung
Pitavastatin STADA 1 mg Filmtabletten
Originalpackung mit 7 und 28 Filmtabletten
Pitavastatin STADA 2 mg Filmtabletten und Pitavastatin STADA 4 mg Filmtabletten
Originalpackung mit 28 Filmtabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
Stadastraße 2–18
61118 Bad Vilbel
Deutschland
8. zulassungsnummern
2203010.00.00
2203011.00.00
2203012.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
20. Mai 2020
10. stand der information
10. stand der informationFebruar 2023