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Planipart - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

Dostupné balení:

Beipackzettel - Planipart

Gebrauchsinformation

Injektionslösung für Rinder Clenbuterolhy­drochlorid

Name u. Anschrift des Zulassungsinhabers und, wenn unterschiedlich des

Zulassungsinhaber

Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

Binger Str. 173

55216 Ingelheim

Für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller:

Labiana Life Sciences S.A.

Venus, 26

Can Parellada Industrial

08228 Terrassa

Spanien

Bezeichnung des Tierarzneimittels

Injektionslösung für Rinder

Clenbuterolhy­drochlorid

Wirkstoff und sonstige Bestandteile

1 ml Injektionslösung enthält:

Wirkstoff

Clenbuterolhy­drochlorid 0,03 mg

Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist:

Benzylalkohol 10 mg als Konservierungsmit­tel

Anwendungsgebiet(e)

Prophylaktische Anwendung zur besseren Erweiterung der weichen Geburtswege. Erwünschte Erschlaffung der Uterusmuskulatur und Aufhebung der Wehen zur Vornahme von geburtshilflichen Maßnahmen vor, während und nach der Geburt. Ausschaltung von Wehen, Geburtsverschi­ebung.

Hinweis:

Das Tierarzneimittel ist nur durch einen Tierarzt anzuwenden und für jede Behandlung ist ein gesonderter Nachweis gemäß § 13 Abs. 1 Satz 4 der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV) zu führen.

Gegenanzeigen

Nicht anwenden bei Wehenschwäche.

Nicht bei Masttieren anwenden.

Eine Umwidmung des Arzneimittels gemäß § 56a Abs. 2 AMG für andere lebensmittelli­efernde Tiere ist ausgeschlossen, ausgenommen hiervon ist die Anwendung bei Pferden, sofern sie nicht zur Mast bestimmt sind.

Nebenwirkungen

Bei Vornahme einer Sectio caesarea muss, wie bei anderen Uterusrelaxantien, mit einer stärkeren Blutungsneigung gerechnet werden. Diese Wirkung ist jedoch tolerierbar und dauert in keinem Fall über die tokolytische Wirksamkeit des Präparates hinaus an.

In Einzelfällen kann die Verabreichung von Planipart zu einer vorübergehenden Zunahme der Atem- und/oder Herzfrequenz führen.

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Zieltierart(en)

Rind

Dosierung für jede Zieltierart, Art und Dauer der Anwendung

Zur intramuskulären oder langsamen intravenösen Injektion; die intramuskuläre Injektion sollte in die Anconaen-(Ellenbogen-) Muskulatur erfolgen.

Dosierung für Rinder und Kühe: einheitlich 10 ml i. m. oder i. v.

Diese Dosierung entspricht 0,3 mg Clenbuterolhy­drochlorid pro Tier.

Je früher Planipart während der Geburtsphase verabreicht wird, desto länger kann die Geburt verzögert werden. Ist die Zervix vollständig geöffnet oder sind bereits Fruchtteile im Zervixbereich sichtbar, kann Planipart die Geburt lediglich um wenige Stunden verschieben.

Die Behandlung zur Geburtserleichte­rung soll nach Beginn des Austreibungssta­diums nicht fortgesetzt und bei Geburtsschwie­rigkeiten ein Tierarzt zugezogen werden.

Hinweise für die richtige Anwendung

siehe oben: Dosierung für jede Zieltierart, Art und Dauer der Anwendung

Wartezeit

Rind: Essbares Gewebe: Milch:

12 Tage

3 Tage


Besondere Lagerungshinweise

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Das Arzneimittel sollte nach Ablauf des auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage

Nach Ablauf dieser Frist sind im Behältnis verbleibende Reste des Arzneimittels zu verwerfen.

Besondere Warnhinweise

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart

Die Wirkung tritt nach intramuskulärer Injektion in ca. 20 Minuten ein. Falls ein sofortiger Wirkungseintritt gewünscht wird, sollte Planipart langsam intravenös verabreicht werden.

Wird eine Geburtsverschiebung über einen längeren Zeitraum (z. B. über Nacht oder zu Zeiten von Arbeitsspitzen) gewünscht, ist der richtige Zeitpunkt der Injektion besonders wichtig (Anzeichen der nahenden Geburt).

Bei bereits sichtbarer Bauchpresse und in den Geburtskanal eingetretenen Fruchtteilen sollte, da nur mit einer kurz dauernden Wehenhemmung zu rechnen ist, das Präparat nur noch zu geburtshilflichen Zwecken eingesetzt werden.

Wie bei jedem biologischen Vorgang ist bei einem geringen Prozentsatz der Tiere (unter 10 %) mit einem Nichtansprechen auf das Tokolytikum zu rechnen. Durch natürliche Geburtshindernisse (z. B. zu enges knöchernes Becken, zu große Frucht) bedingte Schwer- und Totgeburten sind durch Planipart nicht zu beeinflussen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.

Bei versehentlichem Augenkontakt ist sofort mit viel Wasser zu spülen.

Anwendung während Trächtigkeit oder Laktation

Planipart kann sowohl im Frühstadium (z. B. bei Embryotransfer), als auch im Spätstadium der Trächtigkeit und während der Geburt eingesetzt werden. Die Anwendung von Planipart hat keine nachteiligen Auswirkungen auf die Lebensfähigkeit des neugeborenen Kalbes. Bei Abgabe der Milch muss die Wartezeit berücksichtigt werden.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder andere Wechselwirkungen Planipart sollte zur Verhinderung einer Addition der Wirkungen nicht mit Sympathomimetika und anderen gefäßerweiternden Mitteln verabreicht werden. Eine Anwendung von Planipart nach corticoid-induzierter Geburt führt zu einer Verkürzung der tokolytischen Wirksamkeit. Bei Anwendung von Oxytocin, einer Kombination von Oxytocin und Vasopressin, sowie von Ergot-Präparaten (Ergometrin) und Prostaglandin F2α nach Planipart-Applikation, muss mit einer Wirkungsabschwächung der genannten Mittel gerechnet werden. Gegebenenfalls ist zur Aufhebung der Tokolyse die Dosis dieser Mittel in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Planipart-Injektion zu erhöhen.

Wechselwirkungen mit Anästhetika bei lokaler oder epiduraler Anästhesie nach Planipart-Applikation wurden bisher nicht beobachtet, sind aber wegen einer möglichen Addition der gefäßerweiternden und blutdrucksenkenden Wirkung nicht auszuschließen.

Überdosierungen (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel)

Im Falle einer Überdosierung ist zu berücksichtigen, dass eine bis 8-fache therapeutische Dosis von Clenbuterolhy­drochlorid i. d. R. nur vorübergehende Nebenwirkungen wie leichtes Schwitzen, Tachykardie und Muskelzittern verursacht. Bei einer noch stärkeren Überdosierung – oder nach Ermessen des Tierarztes – kann als Antidot ein geeigneter β-Blocker verabreicht werden.

Inkompatibilitäten

Keine Angaben

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsam­melstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

Genehmigungsdatum der Packungsbeilage