Info Patient Hauptmenü öffnen

Puregon - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Puregon

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Puregon 150 IE/0,18 ml Injektionslösung

Puregon 300 IE/0,36 ml Injektionslösung

Puregon 600 IE/0,72 ml Injektionslösung

Puregon 900 IE/1,08 ml Injektionslösung

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Puregon 150 IE/0,18 ml Injektionslösung

Eine Patrone enthält eine Nettogesamtdosis von 150 IE rekombinantem follikelstimu­lierendem Hormon (FSH) in 0,18 ml wässriger Lösung. Die Injektionslösung enthält den Wirkstoff

Follitropin beta, das gentechnologisch mittels einer Ovarialzelllinie des chinesischen Hamsters (CHO) hergestellt wird. Die Konzentration beträgt 833 IE/ml wässriger Lösung. Diese Konzentration entspricht 83,3 Mikrogramm Protein/ml (die spezifische In-vivo- Bioaktivität entspricht etwa 10.000 IE FSH/mg Protein).

Puregon 300 IE/0,36 ml Injektionslösung

Eine Patrone enthält eine Nettogesamtdosis von 300 IE rekombinantem follikelstimu­lierendem Hormon (FSH) in 0,36 ml wässriger Lösung. Die Injektionslösung enthält den Wirkstoff Follitropin beta, das gentechnologisch mittels einer Ovarialzelllinie des chinesischen Hamsters (CHO) hergestellt wird. Die Konzentration beträgt 833 IE/ml wässriger Lösung. Diese Konzentration entspricht 83,3 Mikrogramm Protein/ml (die spezifische In-vivo- Bioaktivität entspricht etwa 10.000 IE FSH/mg Protein).

Puregon 600 IE/0,72 ml Injektionslösung

Eine Patrone enthält eine Nettogesamtdosis von 600 IE rekombinantem follikelstimu­lierendem Hormon (FSH) in 0,72 ml wässriger Lösung. Die Injektionslösung enthält den Wirkstoff Follitropin beta, das gentechnologisch mittels einer Ovarialzelllinie des chinesischen Hamsters (CHO) hergestellt wird. Die Konzentration beträgt 833 IE/ml wässriger Lösung. Diese Konzentration entspricht 83,3 Mikrogramm Protein/ml (die spezifische In-vivo- Bioaktivität entspricht etwa 10.000 IE FSH/mg Protein).

Puregon 900 IE/1,08 ml Injektionslösung

Eine Patrone enthält eine Nettogesamtdosis von 900 IE rekombinantem follikelstimu­lierendem Hormon (FSH) in 1,08 ml wässriger Lösung. Die Injektionslösung enthält den Wirkstoff Follitropin beta, das gentechnologisch mittels einer Ovarialzelllinie des chinesischen Hamsters (CHO) hergestellt wird. Die Konzentration beträgt 833 IE/ml wässriger Lösung. Diese Konzentration entspricht 83,3 Mikrogramm Protein/ml (die spezifische In-vivo- Bioaktivität entspricht etwa 10.000 IE FSH/mg Protein).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung

Dieses Arzneimittel enthält 10 mg Benzylalkohol pro ml.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Injektionslösung (Injektionszu­bereitung).

Klare und farblose Lösung.

In Patronen zur Anwendung mit einem Pen-Injektor.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

Bei erwachsenen Frauen:

Puregon wird zur Behandlung der weiblichen Unfruchtbarkeit bei folgenden klinischen Erscheinungsbildern angewandt:

Anovulation (einschließlich Syndrom der polyzystischen Ovarien, PCOS) bei Frauen, die auf eine Behandlung mit Clomifencitrat nicht ansprechen. Kontrollierte ovarielle Überstimulation zur Induktion der Entwicklung multipler Follikel im

Rahmen der assistierten Reproduktionsme­dizin (z. B. In-vitro -Fertilisation/Em­bryotransfer [IVF/ET], intratubarer Gametentransfer [GIFT] und intrazytoplas­matische Spermieninjektion [ICSI]).

Bei erwachsenen Männern:

Durch hypogonadotropen Hypogonadismus bedingte unzureichende Spermatogenese.

4.2 dosierung und art der anwendung

Die Behandlung mit Puregon sollte unter der Aufsicht eines Arztes eingeleitet werden, der in der Behandlung von Fertilitätsstörun­gen erfahren ist.

Die erste Injektion von Puregon darf nur unter medizinischer Aufsicht erfolgen.

Dosierung

Dosierung bei Frauen

Ein einheitliches Dosierungsschema kann aufgrund der großen inter- und intraindividuellen Unterschiede in der Reaktion der Ovarien auf exogen zugeführte Gonadotropine nicht angegeben werden. Die Dosierung sollte deshalb individuell je nach ovarieller Reaktion erfolgen. Dazu sind Ultraschallun­tersuchungen der Follikelentwicklung erforderlich. Die gleichzeitige Bestimmung der Estradiol-Spiegel im Serum kann ebenfalls sinnvoll sein.

Beim Einsatz des Pen-Injektors sollte bedacht werden, dass der Pen ein Präzisionsinstru­ment ist, das genau die Dosis abgibt, auf die er eingestellt ist. Erfahrungsgemäß wird im Vergleich zu einer konventionellen Spritze mit dem Pen eine im Durchschnitt 18 % höhere Menge von FSH abgegeben. Dies kann insbesondere beim Wechsel zwischen Pen-Injektor und konventioneller Spritze innerhalb eines Behandlungszyklus von Bedeutung sein. Vor allem beim Wechsel von der Spritze zum Pen können kleinere Dosisanpassungen notwendig sein, um die Verabreichung von zu hohen Dosen zu vermeiden.

Basierend auf den Ergebnissen von klinischen Vergleichsstudien wird empfohlen, Puregon in einer niedrigeren Gesamtdosis und über eine kürzere Behandlungsdauer anzuwenden, als es für urinäres FSH üblich ist, um einerseits die Follikelentwicklung zu optimieren und um andererseits das Risiko der unerwünschten ovariellen Überstimulation zu verringern (siehe Abschnitt 5.1).

Die klinischen Erfahrungen mit Puregon beruhen für beide Anwendungsgebiete auf bis zu drei Behandlungszyklen. Die bisherige Erfahrung bei der IVF zeigt, dass im Allgemeinen die Erfolgsrate der Behandlung während der ersten vier Behandlungszyklen konstant bleibt und danach langsam abnimmt.

Anovulation

Es wird eine Sequentialtherapie empfohlen, beginnend mit einer täglichen Dosis von 50 IE Puregon über mindestens 7 Tage. Falls keine ovarielle Reaktion erfolgt, wird die tägliche Dosis Schritt für Schritt erhöht, bis Follikelwachstum und/oder die Estradiolplas­maspiegel auf eine adäquate pharmakodynamische Reaktion hinweisen. Ein täglicher Anstieg der EstradiolKonzen­tration von 40 bis 100 % wird als optimal angesehen. Diese tägliche Dosis wird so lange beibehalten, bis präovulatorische Bedingungen erreicht sind, d. h., wenn sonographisch ein Leitfollikel mit einem Durchmesser von mindestens 18 mm gefunden wird und/oder die Estradiolplas­maspiegel 300 bis 900 Picogramm/ml (1.000 bis 3.000 pmol/l) betragen. Normalerweise ist hierzu eine Behandlungsdauer von 7 bis 14 Tagen ausreichend. Die Behandlung mit Puregon ist damit beendet, und die Ovulation wird mit humanem Choriongonadotropin (hCG) ausgelöst.

Sofern die Anzahl reagierender Follikel zu hoch ist oder die Estradiolspiegel zu schnell ansteigen, d. h., wenn mehr als eine tägliche Verdoppelung der Estradiolspiegel an 2 oder 3 aufeinander folgenden Tagen zu beobachten ist, muss die tägliche Dosis reduziert werden. Da Follikel mit mehr als 14 mm Durchmesser zu Schwangerschaften führen können, besteht bei der Reifung von mehreren Follikeln mit mehr als 14 mm Durchmesser ein Risiko für Mehrlingsschwan­gerschaften. In diesem Fall sollte zur Vermeidung von Mehrlingsschwan­gerschaften kein hCG gegeben werden.

Kontrollierte ovarielle Überstimulation im Rahmen der assistierten Reproduktionsme­dizin

Unterschiedliche Stimulationssche­mata sind gebräuchlich. Als Initialdosis werden, zumindest an den ersten 4 Tagen, 100 bis 225 IE empfohlen. Danach kann die Dosis, je nach ovarieller Reaktion, individuell angepasst werden. In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass eine Erhaltungsdosis von 75 bis 375 IE über 6 bis 12 Tage ausreichend ist, obwohl auch eine längere Behandlung notwendig sein kann.

Puregon kann entweder allein oder, um eine vorzeitige Luteinisierung zu verhindern, in Kombination mit einem GnRH-Agonisten oder -Antagonisten verabreicht werden. Wenn ein GnRH-Agonist eingesetzt wird, kann eine höhere Gesamtdosis von Puregon notwendig sein, um eine ausreichende Follikelreaktion zu erzielen.

Die ovarielle Reaktion wird mittels Ultraschallun­tersuchungen überwacht. Die gleichzeitige Bestimmung der Estradiol-Spiegel im Serum kann ebenfalls sinnvoll sein.. Wenn mittels Ultraschallun­tersuchungen mindestens 3 Follikel mit einem Durchmesser von 16 bis 20 mm gefunden werden und eine adäquate Estradiolreaktion nachgewiesen ist (Plasmaspiegel von etwa 300 bis 400 Picogramm/ml [1.000 bis 1.300 pmol/l] für jeden Follikel mit einem Durchmesser von mehr als 18 mm), wird die abschließende Phase der Follikelreifung mit hCG induziert. Die Eizellen werden 34 bis 35 Stunden später gewonnen.

Dosierung bei Männern

Puregon sollte in einer Dosierung von 450 IE pro Woche verabreicht werden, möglichst aufgeteilt in 3 Dosen von jeweils 150 IE, zusammen mit hCG. Die Behandlung mit Puregon und hCG sollte mindestens 3 bis 4 Monate fortgesetzt werden, bevor eine Verbesserung der Spermatogenese erwartet werden kann. Es wird empfohlen, zur Beurteilung des Ansprechens etwa 4 bis 6 Monate nach Therapiebeginn ein Spermiogramm zu erstellen. Falls ein Patient bis zu dieser Zeit nicht auf die Behandlung angesprochen hat, kann die Kombinationsthe­rapie fortgesetzt werden; aktuelle klinische Erfahrungen zeigen, dass eine Behandlung von bis zu 18 Monaten oder länger erforderlich sein kann, um eine Spermatogenese zu erreichen.

Kinder und Jugendliche

Es gibt keinen relevanten Nutzen von Puregon im zugelassenen Anwendungsgebiet bei Kindern und Jugendlichen.

Art der Anwendung

Puregon Injektionslösung in Patronen wurde zur subkutanen Verabreichung mit dem Puregon Pen entwickelt. Zur Vermeidung von Lipoatrophien sollte die Injektionsstelle gewechselt werden. Bei Verwendung des Pens kann die Injektion von Puregon auch durch den Patienten erfolgen, vorausgesetzt, dass eine angemessene Unterweisung durch einen Arzt vorgenommen wird.

4.3 gegenanzeigen

Bei Männern und Frauen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Tumoren der Ovarien, der Mammae, des Uterus, der Testes, der Hypophyse oder des

Hypothalamus.

Primärer Hypogonadismus.

Zusätzlich bei Frauen

Nicht abgeklärte vaginale Blutungen. Ovarialzysten oder vergrößerte Ovarien, außer bei dem Syndrom polyzystischer Ovarien

(PCOS).

Fehlbildungen von Geschlechtsorganen, die eine Schwangerschaft nicht zulassen. Uterusmyome, die eine Schwangerschaft nicht zulassen.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

vor behandlungsbeginn sollte die infertilität des paares soweit erforderlich beurteilt werden.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Puregon und Clomifencitrat kann sich die Follikelreaktion verstärken. Nach einer Hypophysendesen­sibilisierung mit einem GnRH-Agonisten kann eine höhere Dosierung von Puregon notwendig sein, um eine adäquate Follikelreifung zu erzielen.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Fertilität

Puregon wird in der Behandlung von Frauen angewendet, die sich einer Ovulationsinduktion oder einer kontrollierten ovariellen Überstimulation im Rahmen einer assistierten Reproduktionstechnik unterziehen. Bei Männern wird Puregon in der Therapie einer unzureichenden Spermatogenese angewendet, die durch einen hypogonadotropen Hypogonadismus bedingt ist. Hinweise zur Dosierung und Art der Anwendung finden sich in Abschnitt 4.2.

Schwangerschaft

Die Anwendung von Puregon während der Schwangerschaft ist nicht indiziert. Falls es zu einer versehentlichen Exposition während einer Schwangerschaft kommt, können die vorliegenden klinischen Daten eine Teratogenität des rekombinanten FSH nicht ausschließen. Bis jetzt wurden keine Fehlbildungen gemeldet. In Tierversuchen wurden keine teratogenen Effekte beobachtet.

Stillzeit

Es liegen keine Informationen aus klinischen Studien oder Studien an Tieren darüber vor, ob Follitropin beta in die Muttermilch übergeht. Aufgrund des hohen Molekulargewichts von Follitropin beta ist eine Milchgängigkeit beim Menschen unwahrscheinlich. Falls Follitropin beta jedoch in die Muttermilch überginge, würde es im Magen-Darm-Trakt des Kindes abgebaut werden. Follitropin beta kann die Bildung der Muttermilch beeinträchtigen.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Puregon hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 nebenwirkungen

Die intramuskuläre oder subkutane Anwendung von Puregon kann zu lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle führen (bei 3 % aller behandelten Patienten). Der Großteil dieser lokalen Reaktionen war leicht ausgeprägt und vorübergehend. Generalisierte Überempfindlichke­itsreaktionen wurden gelegentlich beobachtet (ca. 0,2 % aller mit Follitropin beta behandelten Patienten).

Behandlung von weiblichen Patienten:

Bei ca. 4 % der in klinischen Prüfungen mit Follitropin beta behandelten Frauen wurde über Anzeichen und Symptome eines ovariellen Hyperstimulati­onssyndroms (OHSS) berichtet (siehe Abschnitt 4.4). Zu den Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit diesem Syndrom stehen, gehören Schmerzen im Beckenbereich und/oder Verstopfung, Bauchschmerzen und/oder Blähungen, Beschwerden an der Brust und eine Vergrößerung der Eierstöcke.

Die Tabelle unten zeigt die Nebenwirkungen, die bei Frauen, die in klinischen Studien mit Follitropin beta behandelt wurden, häufig (> 1/100 bis < 1/10) bzw. gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100) auftraten, geordnet nach Systemorganklasse und Häufigkeit. _____________­___________

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Blähungen

Abdominalschmerzen

Gelegentlich

Abdominelles Unwohlsein

Obstipation

Diarrhö

Übelkeit

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig

OHSS

Schmerzen im Beckenbereich

Gelegentlich

Beschwerden an der Brust1 Metrorrhagie

Ovarialzyste

Vergrößerung der Ovarien Torsion eines Ovars Vergrößerung des Uterus Vaginalblutung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Reaktionen an der Injektionsstelle2

Gelegentlich

Generalisierte Überempfindlichke­itsreaktion3

Zu den Beschwerden an der Brust zählen Druckempfindlichke­it, Schmerzen und/oder Anschwellen sowie schmerzende Mamillen.

2 Zu den lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle zählen Hämatome, Schmerzen, Rötung, Schwellung und Pruritus.

3 Zu der generalisierten Überempfindlichke­itsreaktion zählen Erytheme, Urtikaria, Exantheme und Pruritus.

Darüber hinaus wurde über ektopische Schwangerschaften, Fehlgeburten und

Mehrlingsschwan­gerschaften berichtet. Diese werden mit der ART oder der anschließenden Schwangerschaft in Verbindung gebracht.

In seltenen Fällen wurden Thromboembolien mit einer Follitropin beta /hCG-Therapie in Verbindung gebracht. Dies wurde auch während der Behandlung mit anderen Gonadotropinen beobachtet.

Behandlung von männlichen Patienten:

Die Tabelle unten zeigt die Nebenwirkungen, die bei Männern, die in einer klinischen Studie mit Follitropin beta behandelt wurden (30 behandelte Patienten), häufig (> 1/100 bis < 1/10) auftraten, geordnet nach Systemorganklasse und Häufigkeit. _____________­________________________­__________

Systemorganklasse

Häufigkeit 1

Nebenwirkung

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Akne

Exanthem

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig

Zyste des Nebenhodens Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Reaktion an der

Injektionsstelle2

1 Nur einmal beschriebene Nebenwirkungen zählen bereits als „häufig“, da schon eine einzelne Meldung

eine Häufigkeit > 1 % ergibt.

2 Zu den lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle zählen Induration und Schmerz.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Zur akuten Toxizität von Puregon beim Menschen liegen keine Daten vor. Im Tierversuch war die akute Toxizität von Puregon und urinären Gonadotropinen sehr gering. Überhöhte Dosen von FSH können zu einer Überstimulation der Ovarien führen (siehe Abschnitt 4.4).

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Sexualhormone und Modulatoren des Genitalsystems, Gonadotropine, ATC-Code: G03G A06

Puregon enthält ein rekombinantes FSH, das mit rekombinanter DNA-Technologie hergestellt wird. Dazu wird eine Ovarialzelllinie des chinesischen Hamsters, die mit einer Untereinheit des humanen FSH-Gens transfiziert ist, verwendet. Die primäre Aminosäuresequenz ist mit der des natürlichen humanen FSH identisch. Es ist allerdings bekannt, dass es geringe Unterschiede in der Struktur der Kohlenhydratket­te gibt.

Wirkmechanismus

FSH ist für das normale Wachstum und die Reifung der Follikel sowie für die Steroidproduktion der Gonaden erforderlich. Bei der Frau sind die FSH-Spiegel für den Beginn und die Dauer der Follikelentwicklung und deshalb auch für deren zeitlichen Verlauf sowie die Anzahl reifender Follikel verantwortlich. Puregon kann daher in ausgewählten Fällen zur Stimulation der Follikelentwicklung und der Steroidproduktion bei gestörter Funktion der Gonaden angewendet werden. Darüber hinaus kann Puregon zur Förderung einer multiplen Follikelentwicklung im Rahmen der assistierten Reproduktion (z. B. In-vitro -Fertilisation/Em­bryotransfer [IVF/ET], intratubarer Gametentransfer [GIFT] und intrazytoplas­matische Spermieninjektion [ICSI]) angewendet werden. Im Anschluss an die Behandlung mit Puregon gibt man im Allgemeinen hCG, um die letzte Phase der Follikelreifung, die Wiederaufnahme der Meiose und die Ovulation auszulösen.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

In klinischen Studien zum Vergleich von rekombinantem FSH (Follitropin beta) und urinärem FSH in der Anwendung zur kontrollierten ovariellen Stimulation bei Frauen, die an einem Programm zur assistierten Reproduktion (ART) teilnahmen, oder zur Ovulationsinduktion (siehe Tabellen 1 und 2), erwies sich Puregon als wirkungsvoller als urinäres FSH. Dies zeigte sich daran, dass eine niedrigere Gesamtdosis und eine kürzere Behandlungsdauer erforderlich waren, um die Follikelreifung auszulösen.

Bei der kontrollierten ovariellen Stimulation mit Puregon konnten bei niedrigerer Gesamtdosis und kürzerer Behandlungsdauer mehr Oozyten gewonnen werden als mit urinärem FSH.

Tabelle 1: Ergebnisse der Studie 37.608 (randomisierte gruppenvergle­ichende klinische Studie zum Vergleich der Sicherheit und Wirksamkeit von Puregon und urinärem FSH in der kontrollierten ovariellen Stimulation).

Puregon (n = 546)

u-FSH (n = 361)

Mittlere Anzahl der punktierten Oozyten

10,84*

8,95

Mittlere Gesamtdosis (Anzahl der Ampullen mit 75 IE)

28,5*

31,8

Mittlere Dauer der FSH-Stimulation (in Tagen)

10,7*

11,3

* Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen waren statistisch signifikant (p < 0,05).

Zur Ovulationsinduktion war mit Puregon eine niedrigere mediane Gesamtdosis und eine kürzere mediane Behandlungsdauer erforderlich als mit urinärem FSH.

Tabelle 2: Ergebnisse der Studie 37.609 (randomisierte gruppenvergle­ichende klinische Studie zum

Vergleich der Sicherheit und Wirksamkeit von Puregon und urinärem FSH bei einer Ovulationsinduk­tion). _____________­________________________­________________________­___________

Puregon (n = 105)

u-FSH (n = 66)

Mittlere Anzahl der > 12 mm

3,6*

2,6

Follikel

> 15 mm

2,0

1,7

> 18 mm

1,1

0,9

Gesamtdosis (IE; Median)a

750*

1.035

Behandlungsdauer (in Tagen; Median)a

10,0*

13,0

* Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen waren statistisch signifikant (p < 0,05). a Frauen, bei denen eine Ovulation induziert wurde (Puregon, n = 76; u-FSH, n = 42).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Nach subkutaner Injektion von Puregon wird der maximale FSH-Plasmaspiegel innerhalb von etwa 12 Stunden erreicht. Durch die verzögerte Freigabe am Injektionsort und eine Eliminationshal­bwertszeit von etwa 40 Stunden (12 bis 70 Stunden) bleiben die FSH-Spiegel für 24 bis 48 Stunden erhöht. Infolge der relativ langen Eliminationshal­bwertszeit sind die FSH-Plasmaspiegel nach wiederholter Verabreichung der gleichen Dosis etwa 1,5– bis 2,5-mal höher als nach Einmalgabe, wodurch sich therapeutische FSH-Konzentrationen erreichen lassen.

Die absolute Bioverfügbarkeit von subkutan verabreichtem Puregon beträgt ungefähr 77 %.

Verteilung, Biotransformation und Elimination

Rekombinantes FSH ist biochemisch dem urinären humanen FSH sehr ähnlich und wird in gleicher Weise verteilt, metabolisiert und ausgeschieden.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Nach einmaliger Verabreichung von Puregon wurden bei Ratten keine toxisch relevanten Wirkungen festgestellt. Auch bei wiederholter Verabreichung an Ratten (2 Wochen) und Hunde (13 Wochen) mit einer bis 100fach höheren als der beim Menschen angewandten Maximaldosis wurden keine signifikanten toxischen Wirkungen ausgelöst. Puregon zeigte weder im Ames-Test noch im In-vitro -Chromosomen-Aberrations-Test mit humanen Lymphozyten mutagene Wirkungen.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Puregon Injektionslösung enthält:

Sucrose

Natriumcitrat

Methionin

Polysorbat 20

Benzylalkohol

Wasser für Injektionszwecke.

Der pH-Wert wurde, sofern erforderlich, mit Natriumhydroxid und/oder Salzsäure eingestellt.

6.2 inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

Das Arzneimittel kann nach Durchstechen der Gummieinlage der Patrone maximal 28 Tage aufbewahrt werden.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).

Nicht einfrieren.

Die Patrone im Umkarton aufbewahren.

Zur Vereinfachung kann Puregon vom Patienten einmalig für einen Zeitraum von maximal 3 Monaten nicht über 25 °C gelagert werden.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Anbruch des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5 art und inhalt des behältnisses

Puregon 150 IE/0,18 ml Injektionslösung

0,18 ml Lösung in einer 1,5-ml-Patrone (Typ I Glas) mit grauem Gummikolben und einer

Aluminiumbördel­kappe mit Gummieinlage.

Packungen mit einer Patrone und 3 Injektionsnadeln zur Anwendung mit dem Puregon Pen.

Die Patronen enthalten mindestens 225 IE FSH-Aktivität in 0,270 ml wässriger Lösung, ausreichend für eine Nettogesamtdosis von 150 IE.

Puregon 300 IE/0,36 ml Injektionslösung

0,36 ml Lösung in einer 1,5-ml-Patrone (Typ I Glas) mit grauem Gummikolben und einer

Aluminiumbördel­kappe mit Gummieinlage.

Packungen mit einer Patrone und 6 Injektionsnadeln zur Anwendung mit dem Puregon Pen.

Die Patronen enthalten mindestens 400 IE FSH-Aktivität in 0,480 ml wässriger Lösung, ausreichend für eine Nettogesamtdosis von 300 IE.

Puregon 600 IE/0,72 ml Injektionslösung

0,72 ml Lösung in einer 1,5-ml-Patrone (Typ I Glas) mit grauem Gummikolben und einer

Aluminiumbördel­kappe mit Gummieinlage.

Packungen mit einer Patrone und 6 Injektionsnadeln zur Anwendung mit dem Puregon Pen.

Die Patronen enthalten mindestens 700 IE FSH-Aktivität in 0,840 ml wässriger Lösung, ausreichend für eine Nettogesamtdosis von 600 IE.

Puregon 900 IE/1,08 ml Injektionslösung

1,08 ml Lösung in einer 1,5-ml-Patrone (Typ I Glas) mit grauem Gummikolben und einer

Aluminiumbördel­kappe mit Gummieinlage.

Packungen mit einer Patrone und 9 Injektionsnadeln zur Anwendung mit dem Puregon Pen.

Die Patronen enthalten mindestens 1.025 IE FSH-Aktivität in 1,230 ml wässriger Lösung, ausreichend für eine Nettogesamtdosis von 900 IE.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Es darf nur klare, partikelfreie Lösung verwendet werden.

Puregon Injektionslösung wurde zur Anwendung mit dem Puregon Pen entwickelt. Die Hinweise zur

Handhabung des Pens müssen gewissenhaft befolgt werden.

Vor der Injektion sind Luftblasen aus der Patrone zu entfernen (siehe Hinweise zur Handhabung des Pens).

Leere Patronen dürfen nicht wieder gefüllt werden.

Puregon Patronen sind nicht dazu geeignet, den Inhalt mit anderen Arzneimitteln innerhalb der

Patronen zu mischen.

Gebrauchte Nadeln sind sofort nach der Injektion zu entsorgen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. inhaber der zulassung

N.V. Organon Kloosterstraat 6 5349 AB Oss Niederlande

8. zulassungsnummern

Puregon 150 IE/0,18 ml Injektionslösung

EU/1/96/008/040

Puregon 300 IE/0,36 ml Injektionslösung

EU/1/96/008/038

Puregon 600 IE/0,72 ml Injektionslösung

EU/1/96/008/039

Puregon 900 IE/1,08 ml Injektionslösung

EU/1/96/008/041

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 03. Mai 1996

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 29. Mai 2006