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Rabitec - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Rabitec

ANHANG I

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS

1. bezeichnung des tierarzneimittels

Rabitec orale Suspension für Füchse und Marderhunde

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

1 Dosis (1,7 ml) enthält:

Wirkstoff:

Attenuierter Tollwutvirus-Lebendimpfstoff, Stamm SPBN GASGAS: 106,8 FFU* – 108,1 FFU

( Focus Forming Units – Fokus bildende Einheiten)

Sonstige Bestandteile:

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Suspension zur oralen Aufnahme.

Die Suspension hat im gefrorenen Zustand eine gelbe und im flüssigen Zustand eine rötliche Farbe.

Die Köder sind rechteckig, haben eine bräunliche Färbung und einen intensiven Geruch.

4. klinische angaben4.1 zieltierarten

Füchse, Marderhunde

4.2 anwendungsgebiete unter angabe der zieltierarten

Zur aktiven Immunisierung von Füchsen und Marderhunden gegen Tollwut um eine Infektion und damit verbundene Mortalität zu verhindern.

Dauer der Immunität: mindestens 12 Monate.

4.3 gegenanzeigen

Keine.

4.4 besondere warnhinweise für jede zieltierart

Keine.

4.5 besondere vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Impfstoffköder sind nicht zur Impfung von Haustieren vorgesehen.

Gastrointestinale Anzeichen (möglicherweise bedingt durch das unverdauliche Material der Blisterpackung) sind bei Hunden nach versehentlicher Aufnahme des Köders berichtet worden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Köder mit Vorsicht handhaben. Bei der Handhabung und dem Ausbringen der Köder sind EinmalGummihan­dschuhen zu tragen. Bei versehentlicher Hautexposition ist die Impfstoffflüssig­keit sofort gründlich mit Wasser und Seife zu entfernen. Es ist sofort ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Die unverzüglich nach Exposition mit der Impfstoffflüssig­keit empfohlenen Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten den in der Richtlinie der Weltgesundheit­sorganisation „WHO Guide for Rabies Pre- and PostExposure Prophylaxis (PEP) in Humans“ („Richtlinie der Weltgesundheit­sorganisation zur Tollwutprä- und postexposition­sprophylaxe (PEP) beim Menschen“) dargestellten Empfehlungen folgen.

Da dieser Impfstoff mit lebenden, attenuierten Mikroorganismen hergestellt wurde, sollten angemessene Maßnahmen zur Verhinderung einer Kontamination des Anwenders bzw. anderer beteiligter Personen getroffen werden, z. B. durch das Tragen angemessener Schutzkleidung.

4.6 nebenwirkungen (häufigkeit und schwere)

Es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.

4.7 anwendung während der trächtigkeit, laktation oder der legeperiode

Trächtigkeit und Laktation:

Kann während der Trächtigkeit angewendet werden.

Die Sicherheit dieses Tierarzneimittels während der Laktationsperiode wurde nicht untersucht

4.8 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und andere wechselwirkungen

Keine bekannt.

4.9. dosierung und art der anwendung

Zur oralen Aufnahme.

Die Aufnahme eines einzigen Köders reicht aus, um eine aktive Immunisierung zur Prävention einer Infektion durch das Tollwutvirus sicherzustellen. Die Köder werden im Rahmen von Impfkampagnen gegen Tollwut auf dem Land- oder Luftweg ausgebracht.

Das Impfgebiet sollte so groß wie möglich sein (möglichst größer als 5.000 km2). Die Impfkampagne in tollwutfreien Gebieten sollte so angelegt sein, dass das Gebiet einen 50 km breiten Gürtel um das von Tollwut betroffene Gebiet bildet. Die Auslegungsrate hängt von der Topografie, der Populationsdichte der Zieltierarten und der epizootiologischen Situation ab. Deshalb werden die Empfehlungen/An­forderungen der ordnungsgemäß ernannten zuständigen Behörde hinsichtlich der Auslegungsrate, des Impfgebiets, der Ausbringungs-/Ködermethode und anderer nationaler/ge­bietsabhängiger Bedingungen befolgt, die von der zuständigen Behörde spezifiziert wurden. In Gebieten mit einer großen Populationsdichte von Füchsen/Marder­hunden wird eine höhere Auslegungsdichte empfohlen. Für offene oder spärlich besiedelte Gebiete wird die Köderausbringung auf dem Luftweg mithilfe geeigneter Fluggeräte (wie Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen oder ähnlichem) empfohlen, während in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte eine manuelle Ausbringung empfohlen wird.

Eine Köderausbringung auf dem Luftweg in der Nähe von Gewässern (Seen, Flüssen, Stauseen) oder in dicht besiedelten Gebieten wird nicht empfohlen. Die Impfung sollte vorzugsweise halbjährlich (z. B. im Frühjahr und Herbst), in mehreren aufeinanderfol­genden Jahren durchgeführt werden und mindestens weitere zwei Jahre nach dem letzten bestätigten Tollwutfall in der Region. Die Impfstoffköder sollten nicht bei zu erwartenden Temperaturen von 25°C und mehr und niemals im Sommer ausgebracht werden. Um tollwutfreie Regionen zu schützen, können Köder zur Schaffung eines Impfgürtels oder in Form von Punktimpfungen ausgelegt werden.

4.10 überdosierung (symptome, notfallmaßnahmen, gegenmittel), falls erforderlich

Die Verabreichung des Impfstoffs mit dem Zehnfachen der empfohlenen Dosis verursachte keine unerwünschten Wirkungen.

4.11 wartezeit(en)

Nicht zutreffend.

5. immunologische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Immunologika für Hundeartige, viraler Lebendimpfstoff.

ATCvet-Code: QI07BD.

Rabitec ist ein modifizierter Tollwutimpfstoff zur oralen Verabreichung an Füchse und Marderhunde. Immunisierte Tiere sind vor einer Tollwutvirusin­fektion unter Feldbedingungen geschützt und übertragen keine Tollwut.

Im Gegensatz zum Parentalstamm SAD B19 ist der Impfstamm SPBN GASGAS nachweislich apathogen für immunkompetente Mäuse, die empfindlichste Spezies für eine Tollwutvirusin­fektion.

Der Wirkstoff ist ein vierfach hochattenuiertes, genetisch modifiziertes Tollwutvirus-Konstrukt, das vom Impfstoffstamm SAD B19 abstammt. Das Genom trägt Mutationen im G-Protein (Glykoprotein), die sich an zwei unabhängigen Stellen des Genoms befinden (an den Aminosäureposi­tionen 194 und 333 im G-Protein).. Zusätzlich trägt das Genom ein exaktes Duplikat des modifizierten immunrelevanten G-Protein-(Glykoprotein)-Gens, was zu einer signifikant erhöhten Expression des modifizierten G-Proteins führt. Da gezeigt werden konnte, dass jede dieser Modifikationen am Genom zu einer weiteren Attenuierung des SAD B19-Virusstamms führte, wird die Wahrscheinlichkeit einer Reversion zur Virulenz des Parentalstamms vermindert. Im Weiteren wurde das zwischen dem G- und dem L-Gen befindliche Pseudogen entfernt.

Eine Unterscheidung dieses Impfstoffvirus von anderen Tollwutvirusstämmen, darunter seines Parentalstamms SAD B19, ist möglich, zum Beispiel durch die Anwendung von PolymeraseKet­tenreaktion-Methoden (polymerase chain reaction, PCR).

Rabitec wird für die Induktion einer protektiven Immunität über den oralen Verabreichungsweg bei Füchsen und Marderhunden angewendet, die gekennzeichnet ist durch das Auftreten tollwutvirusspe­zifischer (neutralisierender) Antikörper, die primär durch das G-Protein (Glykoprotein) induziert werden.

Es wurden keine Feldstudien durchgeführt.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde in Laborstudien nachgewiesen.

6. pharmazeutische angaben6.1 verzeichnis der sonstigen bestandteile

Impfstoff:

Wasser für Injektionszwecke

Saccharose

Gelatine (Schweinegelatine)

Dinatriumhydro­genphosphat-Dihydrat

Kaliumdihydro­genphosphat

Neomycinsulfat

Köder:

Fischmehl

Palmfett

Kokosfett

Paraffin

Oxytetracyclin-Hydrochlorid (kann als Biomarker hinzugefügt werden, wenn die Behörden dies fordern)

6.2 wesentliche inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 dauer der haltbarkeit

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre bei/unter –15 °C. Eine Stabilität nach Ausbringung der Impfstoffköder in der Umwelt wurde bei Temperaturen bis zu 25 °C für 7 Tage nachgewiesen.

6.4 besondere lagerungshinweise

Tiefgekühlt lagern und transportieren, unter –15°C.

Nicht wieder einfrieren.

Die Köder sollten unverzüglich nach dem Auftauen ausgebracht werden. Der aufgetaute Impfstoffköder kann vor der Anwendung sieben Tage lang bei 2°C – 8°C gelagert werden. Köder, deren Kühlkette unterbrochen wurde, weil sie nicht im Kühlschrank gelagert wurden, müssen jedoch vernichtet werden.

6.5 art und beschaffenheit des behältnisses

Die Impfstoffsuspension ist in Polymer-/Aluminium-Blisterpackungen gefüllt, die in einer für die Zieltierarten attraktiven Ködermatrix eingebettet sind. Die Köder sind in Plastikfolienhüllen oder -beutel verpackt in Pappkartons mit:

1 × 800 Einheiten

4 × 200 Einheiten

40 × 20 Einheiten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die entsorgung nicht verwendeter tierarzneimittel oder bei der anwendung entstehender abfälle

Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.

7. zulassungsinhaber

Ceva Santé Animale

10 av. de La Ballastière

33500 Libourne

Frankreich

8. zulassungsnummer(n)

EU/2/17/219/001–003

9. datum der erteilung der erstzulassung / verlängerung der zulassung

Datum der Erstzulassung: 01.12.2017