Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Regranex
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jedes Gramm Gel enthält 100 ^g Becaplermin.
Rekombinanter humaner thrombozytärer Wachstumsfaktor-BB (rhPDGF-BB) produziert durch rekombinante DNA-Technologie in Saccharomyces cerevisiae.
Sonstige Bestandteile:
Jedes Gramm enthält 1,56 mg E218 (Methyl-[4-hydroxybenzoat]) und 0,17 mg E216 (Propyl-[4-hydroxybenzoat]), siehe Abschnitt 4.4.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Gel.
REGRANEX ist ein klares, farbloses bis gelblich gefärbtes Gel.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
4.1 AnwendungsgebieteREGRANEX ist angezeigt, in Verbindung mit einer zusätzlichen guten Wundbehandlung die Granulation und dadurch die Heilung von tiefen, neuropathischen, chronischen, diabetischen Ulcera bis zu maximal 5 cm2 zu fördern.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Therapie mit REGRANEX sollte durch einen Arzt (Facharzt oder Allgemeinmediziner) mit Erfahrung in der Behandlung diabetischer Wunden begonnen und überwacht werden.
REGRANEX sollte immer in Verbindung mit guter Wundbehandlung mit initialem Debridement (um alle nekrotischen und/oder infizierten Gewebe zu entfernen), falls notwendig weiterem Debridement im Behandlungsverlauf und druckentlastenden Maßnahmen angewandt werden.
REGRANEX sollte unter Verwendung einer sauberen Applikationshilfe einmal täglich in einer durchgehenden dünnen Schicht auf die gesamte ulcerierte Fläche aufgetragen werden. Danach sollten die behandelten Stellen mit einer mit Kochsalzlösung getränkten Auflage abgedeckt werden (Prinzip der feuchten Wundbehandlung). REGRANEX sollte nicht zusammen mit Okklusivverbänden angewendet werden.
– Eine Tube REGRANEX soll nur bei einem Patienten angewendet werden.
– Während der Anwendung soll darauf geachtet werden, eine mikrobielle Kontamination und Verunreinigung zu vermeiden.
– Vor der Anwendung von REGRANEX sind die Hände sorgfältig zu waschen.
– Die Tubenspitze soll nicht in Kontakt mit der Wunde oder einer anderen Oberfläche kommen.
– Die Anwendung mit Hilfe einer sauberen Applikationshilfe wird empfohlen und deren Kontakt
mit anderen Körperstellen soll vermieden werden.
– Vor jeder Anwendung soll das Ulcus vorsichtig mit Kochsalzlösung oder Wasser gespült werden, um restliches Gel zu entfernen.
– Die Tube soll nach jedem Gebrauch fest verschlossen werden.
REGRANEX sollte nicht länger als 20 Wochen angewendet werden.
Wenn nach den ersten 10 Wochen einer ununterbrochenen Therapie mit REGRANEX kein bedeutsamer Heilungsfortschritt ersichtlich ist, sollte die Behandlung überprüft werden und bekannte, die Heilung beeinträchtigende Faktoren (wie Osteomyelitis, Ischämie, Infektion) sollten nochmals bewertet werden. Wenn bei den regelmäßig wiederkehrenden Kontrolluntersuchungen ein Heilungsfortschritt gesehen wird, sollte die Therapie bis zu einer Höchstdauer von 20 Wochen fortgesetzt werden.
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht untersucht.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Bei Patienten mit einer bekannten malignen Erkrankung (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Patienten mit Wundinfektionen (siehe Abschnitt 4.4).
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Maligne Erkrankungen entfernt von der Applikationsstelle traten bei mit REGRANEX behandelten Patienten sowohl in klinischen Studien als auch nach der Marktzulassung auf.
Unter Berücksichtigung dieser Daten und da Becaplermin ein Wachstumsfaktor ist, ist eine REGRANEX-Behandlung bei Patienten mit einer bei ihnen bekannten malignen Erkrankung kontraindiziert.
Vor der Anwendung von REGRANEX sollten Grunderkrankungen wie Osteomyelitis und periphere arterielle Verschlusskrankheit ausgeschlossen oder, wenn vorhanden, behandelt werden. Eine Osteomyelitis ist anhand des radiologischen Befundes zu diagnostizieren. Eine periphere arterielle Verschlusskrankheit sollte durch Beurteilung der Fußpulse oder andere Untersuchungen ausgeschlossen werden. Zum Ausschluss von bösartigen Tumoren sollten verdächtig erscheinende Ulcera biopsiert werden.
Eine Wundinfektion sollte vor Anwendung von REGRANEX behandelt werden. Kommt es im Rahmen der Therapie mit REGRANEX zu einer Wundinfektion, sollte die Behandlung unterbrochen werden, bis die Infektion verschwunden ist.
REGRANEX sollte nicht bei Patienten mit Ulcera anderer als primär neuropathischer Genese angewendet werden, z. B. Ulcera bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit oder anderen Erkrankungen.
REGRANEX sollte nicht bei Ulcera mit einer Oberfläche von mehr als 5 cm2 und nicht länger als
20 wochen angewendet werden. es liegen keine ausreichenden daten über die sichere anwendung des produktes über einen zeitraum von mehr als 20 wochen (siehe 5.1. pharmakodynamische eigenschaften) vor. die wirksamkeit bei ulcera mit einer oberfläche von mehr als 5 cm2 wurde nicht nachgewiesen.
REGRANEX enthält E218 (Methyl-[4-hydroxybenzoat]) und E216 (Propyl-[4-hydroxybenzoat]). Diese können allergische Reaktionen verursachen (möglicherweise mit Verzögerung).
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungenEs wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Daher sollte REGRANEX nicht zusammen mit anderen topisch anzuwendenden Arzneimitteln auf das Ulcus aufgetragen werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Becaplermin bei schwangeren Frauen vor. REGRANEX sollte daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Es ist nicht bekannt, ob Becaplermin mit der Muttermilch ausgeschieden wird. Daher sollte REGRANEX während der Stillzeit nicht angewendet werden.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8 nebenwirkungen
Die Sicherheit von REGRANEX Gel wurde an 1.883 erwachsenen Patienten bewertet, die an
17 klinischen Studien von REGRANEX und Plazebo und/oder Standardtherapie (mit Kochsalzlösung getränkte Auflage) teilnahmen. Diese 1.883 Patienten erhielten mindestens eine topische Anwendung von REGRANEX und lieferten Sicherheitsdaten. Bezogen auf gepoolte Sicherheitsdaten dieser klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (Häufigkeit > 5%) infizierte Hautgeschwüre (12,3%), Entzündungen des Unterhautzellgewebes (10,3%) und Osteomyelitis (7,2%). Einschließlich der oben genannten Nebenwirkungen zeigt die folgende Tabelle die Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit dem Gebrauch von REGRANEX entweder in den klinischen Studien oder als Erfahrungen nach Markteinführung berichtet wurden.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100 bis <1/10); gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100); selten (>1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Systemorganki as se |
Häufigkeit
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis < 1/100)
Selten
(>1/10.000 bis < 1/1.000)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Infiziertes Hautgeschwür, Entzündungen des Unterhautzellgewebes
Osteomyelitis
Erkrankungen des Nervensystems
Brennendes
Missempfinden1
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Hautausschlag, Erythem2
Bullöse Dermatitis, Übermäßiges Granulationsgewebe
Allgemeine Erkrankungen und Be-
Schmerz
Ödem
schwerden am
Verabreichungsort _________________________________________
1. Der Oberbegriff brennendes Missempfinden umfasst die bevorzugten Begriffe brennendes Missempfinden, brennendes Hautempfinden und Irritation an der Applikationsstelle, von denen sich alle spezifisch auf Brennen an der Applikationsstelle beziehen.
2. Bezieht sich auf ein Erythem an der Applikationsstelle.
4.9 Überdosierung
4.9 ÜberdosierungEs gibt begrenzte Daten zu den Auswirkungen einer Becaplermin-Überdosierung. Da es nach einer 14tägigen ununterbrochenen topischen Anwendung bei Geschwüren keinen einheitlichen Anstieg der Plasmaspiegel des thrombozytären Wachstumsfaktor-BB über die Konzentrationen vor Behandlung gab, sind keine unerwünschten systemischen Ereignisse zu erwarten.
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe: Zubereitung zur Behandlung von Wunden und Ulcera, ATC-Code : D 03 AX06
REGRANEX enthält Becaplermin, einen rekombinanten humanen thrombozytären Wachstumsfaktor-BB (rhPDGF-BB). Becaplermin wird durch Insertion des Gens für die B-Kette des humanen thrombozytären Wachstumsfaktors in den Hefepilz, Saccharomyces cerevisiae , hergestellt. Die biologische Aktivität von Becaplermin umfasst die Förderung chemotaktischen Rekruitments und die Proliferation von Zellen, die an der Wundheilung beteiligt sind. Folglich verhilft es durch Wachstum normalen Gewebes zur Heilung. In Tiermodellen zur Wundbehandlung besteht die überwiegende Wirkung von Becaplermin darin, die Bildung von Granulationsgewebe zu steigern. Zusammengefasste Daten aus 4 klinischen Studien, bei denen Ulcera mit einer Oberfläche kleiner oder gleich 5 cm2 über 20 Wochen behandelt wurden, zeigten, dass 47 % der Ulcera bei Anwendung von Becaplermin 100 pg/g haltigem Gel komplett abheilten, verglichen mit 35 % bei alleiniger Anwendung von Placebo-Gel. Studienpatienten waren Erwachsene, im Alter über 19 Jahre, mit Diabetes mellitus und diabetischem Ulcus Stadium III oder IV, welches mindestens seit 8 Wochen bestand.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Es wurden Klinische Resorptionsstudien bei Patienten mit einer mittleren diabetischen Ulcusfläche von 10,5 cm2 (Streuungsbreite 2,3 – 43,5 cm2) durchgeführt. Nach 14tägiger ununterbrochener topischer Applikation von REGRANEX gab es keinen einheitlichen Anstieg der Plasmaspiegel des thrombozytären Wachstumsfaktor-BB über die Konzentrationen vor Behandlung.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitIn einer Reihe von in vitro- und in vivo-Tests war Becaplermin nicht mutagen. Da es nach einer 14tägigen ununterbrochenen topischen Anwendung bei Geschwüren beim Menschen keinen einheitlichen Anstieg der Plasmaspiegel des thrombozytären Wachstumsfaktor-BB über die Konzentrationen vor Behandlung gab, wurden keine Studien zur Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität mit REGRANEX durchgeführt. Im Wundheilungsprozess induziert Becaplermin die Zellproliferation.
In einer präklinischen Studie zur Bestimmung der Wirkung von PDGF auf exponiertes Knochengewebe wurde Ratten an den Metatarsales 3 oder 10 pg/Applikationsstelle (Konzentration von 30 oder 100 pg/ml/Applikationsstelle), Becaplermin jeden zweiten Tag über 13 Tage injiziert. Es zeigten sich histologische Veränderungen, die auf akzeleriertes Knochen-Remodelling, bestehend aus periostaler Hyperplasie und subperiostaler Knochenresorption und Exostose, hinwiesen. Das an das Injektionsgebiet angrenzende Weichteilgewebe zeigte eine Fibroplasie mit begleitender mononukleärer Zellinfiltration, die Fähigkeit von PDGF widerspiegelnd, das Bindegewebswachstum zu stimulieren.
Es wurden Präklinische Resorptionsstudien an Ratten mit tiefen Wunden, die eine Wundfläche von
1, – 1,6 cm2 aufwiesen, durchgeführt. Die systemische Resorption einer Einzeldosis und mehrfacher Anwendung von Becaplermin an 5 aufeinanderfolgenden Tagen war bei diesen Wunden unbedeutend.
6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile
Carmellose-Natrium (E466)
Natriumchlorid
Natriumacetat
Essigsäure 99% (E260)
Methyl-(4-hydroxybenzoat) (Methylparaben) (E218)
Propyl-(4-hydroxybenzoat) (Propylparaben) (E216) m -Cresol
Lysinhydrochlorid
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
6.2 InkompatibilitätenInkompatibilitäten sind nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
1 Jahr.
Innerhalb von 6 Wochen nach erstmaligem Öffnen verwendbar.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die AufbewahrungIm Kühlschrank lagern (2°C – 8°C).
Nicht einfrieren.
Nach jedem Gebrauch fest verschließen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses15 g Gel in einer Tube (Polyethylen-beschichtet) zur Mehrfachanwendung. 1 Tube pro Packung.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die BeseitigungNach Abschluss der Behandlung ist nicht verwendetes Gel entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
8. zulassungsnummer
EU/1/99/101/001