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Rheumon i.m. - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Rheumon i.m.

1.    bezeichnung des arzneimittels

Rheumon i.m

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Wirkstoff: Etofenamat

1 Ampulle Rheumon i.m. mit 2 ml Injektionslösung enthält 1 g Etofenamat

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1

3.    darreichungsform

Injektionslösung

Klare ölige Lösung

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Symptomatische Behandlung von starken Schmerzen bei

° chronischen Arthritiden, insbesondere bei rheumatoider Arthritis (chronischer Polyarthritis);

° Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und bei anderen entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulener­krankungen;

° Reizzuständen degenerativer Gelenk- und Wirbelsäulener­krankungen (Arthrosen und Spondylarthrosen);

° Tendovaginitis, Bursitis;

° schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen.

Hinweis:

Die Injektionslösung ist nur angezeigt, wenn die topische Anwendung von Etofenamat oder eine Einnahme bzw. die Gabe als Zäpfchen eines nicht-steroidalen Antirheumatikums nicht zweckmäßig oder möglich ist. Die Behandlung sollte hierbei in der Regel auch nur als einmalige Injektion erfolgen.

Wegen der verzögerten Wirkstofffrei­setzung aus Rheumon i.m. ist dieses Präparat nicht zur Einleitung der Behandlung von Erkrankungen geeignet, bei denen ein rascher Wirkungseintritt benötigt wird.

Aufgrund der retardierten Freisetzung des Wirkstoffs aus der öligen Formulierung kann nach Applikation von Rheumon i.m. mit einer Wirkdauer von bis zu 24 Stunden gerechnet werden.

4.2    dosierung und art der anwendung

Bei Erwachsenen ist in der Regel eine einmalige Injektion von 2 ml Injektionslösung (1 Ampulle, entsprechend 1000 mg Etofenamat) Rheumon i.m. tief intramuskulär ausreichend. Wenn eine weitere Therapie notwendig erscheint, sollte diese oral oder mit Zäpfchen eines nicht-steroidalen Antirheumatikums bzw. wo zweckmäßig mit topischen Darreichungsformen von Etofenamat durchgeführt werden.

Wegen des möglichen Auftretens von anaphylaktischen Reaktionen bis hin zum Schock sollte unter Bereithaltung eines funktionstüchtigen Notfallbestecks, eine Beobachtungszeit von mindestens 1 Stunde nach Injektion von Rheumon i.m. eingehalten werden. Der Patient ist über den Sinn dieser Maßnahme aufzuklären.

Nach Aufbrechen der Ampulle wird die Injektionslösung mit einer Spritze entnommen und nach Wechsel der Nadel mit einer hinreichend langen Injektionsnadel tief in einen Muskel (meist in den Gesäßmuskel) injiziert. Vor dem Einspritzen der Lösung sollte der Spritzenkolben ein wenig zurückgezogen werden, um sicher zu gehen, dass kein Blutgefäß verletzt wurde.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten:

Wegen des möglichen Nebenwirkungspro­fils (siehe Abschnitt 4.4) sollten ältere Menschen besonders sorgfältig überwacht werden.

Kinder und Jugendliche:

Rheumon i.m. ist bei Kindern und Jugendlichen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

4.3    gegenanzeigen

Rheumon i.m. darf nicht angewendet werden bei

° Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Etofenamat oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels;

° Patienten, die bereits Überempfindlichke­itsreaktionen (z.B. Asthma, Bronchospasmus, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria) gegenüber Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika/An­tiphlogistika (NSAR) gezeigt haben;

° ungeklärten Blutbildungsstörun­gen;

° zerebrovaskulären oder andere aktiven Blutungen;

° gastrointestinalen Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika;

° bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzera-tion oder Blutung);

° schwerer Herzinsuffizienz;

° schwerer Leber- und Niereninsuffizienz;

° Behandlung mit Antikoagulanzien oder Thrombozytenag­gregationshem­mern;

° Schwangerschaft, im letzten Drittel (siehe Abschnitt 4.6);

° stillenden Frauen;

° Kindern und Jugendlichen.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Eine gleichzeitige Anwendung von Rheumon i.m. mit anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern, einschließlich so genannten COX2-Hemmern (Cyclooxigenase-2Hemmern), sollte vermieden werden.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, für die Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).

Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.2)

Herz-Kreislauf-, Nieren- und Leberfunktion­sstörungen

Die Verabreichung eines nicht-steroidalen Entzündungshemmers kann eine dosisabhängige Reduktion der Prostaglandin­bildung und Nierenversagen verursachen. Das größte Risiko tragen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Herz- oder Leberfunktion­sstörungen, unter Diuretika-Therapie und ältere Menschen. Die Nierenfunktion sollte bei diesen Patienten überwacht werden (siehe auch Abschnitt 4.3).

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen:

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.

Das Risiko gastrointestinaler Blutungen, Ulzera oder Perforationen ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere bei den Komplikationen Blutung oder Perforationen (siehe Abschnitt 4.3) und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.

Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen (siehe Abschnitt 4.5), sollte eine Kombinationsthe­rapie mit protektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder Protonenpumpen­hemmer) in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.

Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z.B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer oder Thrombozytenag­gregationshem­mer wie ASS (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn es bei Patienten unter der Therapie mit einem NSAR zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.

NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8)

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitse­inlagerung und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Etofenamat auszuschließen.

Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit NSAR nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sollten auch vor Initiierung einer längerdauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z.B. Hochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) gemacht werden.

Hautreaktionen

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichke­itsreaktion sollte die Therapie mit NSAR abgesetzt werden.

Sonstige Hinweise:

Rheumon i.m. sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden bei

Patienten mit induzierbaren Porphyrien.

Rheumon i.m. darf nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden bei

Älteren Patienten; direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen.

Patienten mit Asthma, chronischen obstruktiven Atemwegserkran­kungen, Heuschnupfen oder chronischer Nasenschleimhau­tschwellung (sog. Nasenpolypen), reagieren häufiger als andere Kranke auf nicht-steroidale Antirheumatika mit Asthmaanfällen (so genannte Analgetika-Intoleranz/Anal­getika-Asthma), örtlicher Haut- oder Schleimhautschwe­llung (sog. Quincke-Ödem) oder Nesselsucht (Urtikaria). Daher darf Rheumon i.m. bei diesen Patienten nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen (Notfallbereit­schaft) und direkter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.

Das Gleiche gilt auch für Patienten, die auf andere Stoffe allergisch reagieren, z. B. mit

Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber.

Etofenamat kann vorübergehend die Thrombozytenag­gregation hemmen. Patienten mit Gerinnungsstörungen sollten daher sorgfältig überwacht werden.

Bei längerdauernder Anwendung von NSAR ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbildes (erste Symptome können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen) erforderlich.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

4.5 wechselwir­kungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen mit Rheumon i.m. sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Gabe von folgenden Mitteln:

Kortikoide oder andere nicht-steroidale Entzündungshemmer: Erhöhung des Risikos von Magen-Darm-Blutungen.

Thrombozytenag­gregationshem­mer und selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI): Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (s. Abschnitt 4.4).

Andere nicht-steroidale Entzündungshemmer einschließlich COX2-Hemmern (Cyc-looxigenase-2-Hemmern):

Die Anwendung von mehr als einem nicht-steroidalen Entzündungshemmer sollte vermieden werden, da die gleichzeitige Gabe mehrerer NSAR das Risiko von Nebenwirkungen steigert (s. Abschnitt 4.4).

Antikoagulantien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulantien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).

Probenecid oder Sulfinpyrazon: Verlangsamung der Ausscheidung von Etofenamat.

Diuretika und sonstige blutdrucksenkende Mittel: Abschwächung der diuretischen bzw. blutdrucksenkenden Wirkung möglich.

Alkohol: Erhöhung des Risikos von Magen-Darm-Blutungen.

Folgende Wechselwirkungen sind bei gleichzeitiger Gabe von anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika mit folgenden Mitteln beschrieben worden:

Digoxin-, Phenytoin- oder Lithiumpräparate: Erhöhung des Serumspiegels dieser Arzneimittel möglich.

ACE-Hemmer: Abschwächung der Wirkung dieser Arzneimittel möglich. Bei gleichzeitiger Anwendung kann weiterhin das Risiko für das Auftreten einer Nierenfunktion­sstörung erhöht sein.

Kaliumsparende Diuretika: Auftreten einer Hyperkaliämie möglich. Daher ist eine Kontrolle der Kaliumwerte erforderlich.

Die gleichzeitige Einnahme verschiedener nicht-steroidaler Antiphlogistika oder die gleichzeitige Verabreichung von nicht-steroidalen Antiphlogistika mit Glukokortikoiden erhöht das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt.

Methotrexat: Die gleichzeitige Gabe von nicht-steroidalen Antiphlogistika innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat im Blut und einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen.

Ciclosporin: Erhöhung der Nierentoxizität von Ciclosporin möglich.

Vereinzelt wurde über eine Beeinflussung des Blutzuckerspiegels nach Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika berichtet, die eine Dosisanpassung der antidiabetischen Medikation erforderte. Daher wird bei gleichzeitiger Therapie vorsichtshalber eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.

4.6

Fertilität, Schwangerschaft und StillzeitFertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin­synthesehemmers in der Frühschwanger­schaft hin.

Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Fehlbildungen wurde von weniger als 1% auf ungefähr 1,5% erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin­synthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin­synthesehemmer erhielten.

Ab der 20. Schwanger­schaftswoche kann die Anwendung von Etofenamat ein durch eine fötale Nierenfunktion­sstörung ausgelöstes Oligohydramnion verursachen. Dies kann kurz nach Beginn der Behandlung auftreten und ist in der Regel nach Absetzen der Behandlung reversibel. Zusätzlich wurden Fälle berichtet, bei denen nach der Behandlung im zweiten Schwangerschaf­tstrimenon eine Verengung des Ductus arteriosus auftrat, wobei sich diese in den meisten Fällen nach dem Absetzen der Behandlung zurückgebildet hat. Somit sollte Etofenamat während des ersten und zweiten Schwangerschaf­tstrimesters nicht gegeben werden, es sei denn, dies ist unbedingt notwendig. Falls Etofenamat von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaf­tstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden. Nach einer mehrtägigen Anwendung von Etofenamat ab der 20. Schwanger­schaftswoche sollte eine pränatale Überwachung hinsichtlich eines Oligohydramnions und einer Verengung des Ductus arteriosus in Betracht gezogen werden. Etofenamat sollte abgesetzt werden, wenn ein Oligohydram-nion oder eine Verengung des Ductus arteriosus festgestellt wird.

Während des dritten Schwangerschaf­tstrimesters können alle Prostaglandin­synthesehemmer:

→ den Fötus folgenden Risiken aussetzen:

kardiopulmonale Toxizität (vorzeitige Verengung/vor­zeitiger Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie); Nierenfunktion­sstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann (siehe oben);

→ die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:

mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein Thrombozytenag­gregationshem­mer Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann; Hemmung von Uteruskontrak­tionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.

Daher ist Etofenamat während des dritten Schwangerschaf­tstrimesters kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 5.3).

Stillzeit

Eine Anwendung in der Stillzeit darf nicht erfolgen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen kann.

Fertilität

Die Anwendung von Etofenamat kann, wie die Anwendung anderer Arzneimittel, die bekanntermaßen die Cyclooxigenase/Pros­taglandinsynthe­se hemmen, die Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Patienten können relevante Nebenwirkungen (wie z. B. Schwindel oder Sehstörungen), bemerken, die das Reaktionsvermögen bzw. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und/oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Patienten, die diese Symptome bemerken, dürfen nicht mit dem Auto oder anderen Fahrzeugen fahren oder keine Maschinen bedienen. Die genannten Effekte werden in Kombination mit Alkohol verstärkt.

4.8    nebenwirkungen

4.8 nebenwirkungen

Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwir­kungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sin­d.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig

1/10

Häufig

1/100 bis < 1/10

Gelegentlich

1/1.000 bis < 1/100

Selten

1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten

<

1/10.000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbes­chwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hä-matemesis, ulcerative Stomatitis und Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn

(siehe Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet. Insbesondere das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen ist abhängig vom Dosisbereich der Therapie mit NSAR und der Anwendungsdauer.

Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr selten

Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten

Störung der Blutbildung (Panzytopenie, Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie).

Sehr selten

Hämolytische Anämie

Nicht bekannt

Aplastische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Überempfindlichke­itsreaktionen

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Gelegentlich

Inappetenz

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Erregung

Sehr selten

Desorientierung, Angstgefühle, Albträume, Depressionen und andere psychotische Reaktionen

Erkrankungen des

Nervensystems

Gelegentlich

Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Benommenheit und Schwindel

Sehr selten

Sensibilitätsstörun­gen, Störungen der Geschmacksempfin­dung, Gedächtnisstörungen und Zittern

Augenerkrankungen

Sehr selten

Sehstörungen (Verschwommenoder Doppeltsehen)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten

Ohrensausen und vorübergehende Hörstörungen

Herzerkrankungen

Sehr selten

Palpitationen, Schmerzen in der Brust

Vereinzelt kann es zu Herzinsuffizienz kommen.

Gefäßerkrankungen

Sehr selten

Bluthochdruck

Erkrankungen der

Atemwege, des

Brustraums und Mediastinums

Sehr selten

Pneumonitis

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und geringfügige Blutverluste aus dem Magen-Darm-Trakt, die in Ausnahmefällen eine Anämie verursachen können.

Gelegentlich

Dyspepsie, Flatulenz, Bauchkrämpfe und gastrointestinale Ulcera (unter Umständen mit Blutung und Durchbruch).

Selten

Gastritis, Hämatemesis, Melaena oder blutiger Durchfall.

Der Patient ist anzuweisen, bei Auftreten dieser Symptome das Arzneimittel abzusetzen und sofort einen Arzt aufzusuchen.

Sehr selten

Ulcerative Stomatitis, Glossitis, Ösophagusläsionen,

Beschwerden im Unterbauch (z. B. blutende Colitiden oder Verschlimmerung eines Morbus Crohn/einer Colitis ulcerosa), Obstipation und Pankreatitis

Leber- und Gallener- Selten

krankungen

Leberschäden (Hepatitis mit oder ohne Ikterus, in Einzelfällen fulminant verlaufend, auch ohne Prodromalsymptome).

Erkrankungen der Gelegentlich

Haut und des Unterhautzellge­webes

Überempfindlichke­itsreaktionen wie Hautausschlag und Hautjucken

Selten

Urtikaria oder Alopezie

Sehr selten

Bullöse Exantheme, Ekzeme, Erytheme, Purpura (auch allergische Purpura) und schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom), allergisch bedingte Vaskulitis der kleinen Hautgefäße (leukozytoklas­tische Vaskulitis)

Nicht bekannt

Photosensitivität

Skelettmuskulatur-, Sehr selten

Bindegewebs- und

Knochenerkrankungen

Muskelkrämpfe

Erkrankungen der Selten

Nieren und Harnwege

Es kann besonders bei Patienten mit hohem Blutdruck oder eingeschränkter Nierenfunktion, zum Auftreten von Ödemen (z. B. periphere Ödeme) kommen.

Sehr selten

Nierengewebsschädi­gungen (interstitielle Nephritis, Papillennekrose), die mit akuter Niereninsuffizienz, Proteinurie und/oder Hämaturie einhergehen können.

Nicht bekannt

In Einzelfällen kann es zu einem nephrotischen Syndrom kommen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Reizbarkeit, Müdigkeit

Bei intramuskulärer Anwendung kann es an der Injektionsstelle zu lokalen Nebenwirkungen (brennendes Gefühl) oder Gewebeschäden wie steriler Abszessbildung, Fettgewebs- und Hautnekrosen (Embolia cutis medicamentosa) kommen.

Untersuchungen

Gelegentlich

Erhöhung der Serumtransamina-sen

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) ist im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus der nicht-steroidalen Antiphlogis-tika. Wenn während der Anwendung von Rheumon i.m. Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten daher empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine antiinfektiöse/an­tibiotische Therapie vorliegt.

Es wurden Überempfindlichke­itsreaktionen nach der Anwendung von NSAR berichtet. Diese können bestehen aus (a) unspezifischen allergischen Reaktionen (z. B. Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfschwellung) und Anaphylaxie (z. B. Tachykardie, Hypotonie und lebensbedrohlichen Schock), (b) Reaktivität der Atemwege mit Asthma, verstärktem Asthma, Bronchospasmus oder Dyspnoe, oder © verschiedene Hautreaktionen, einschließlich Hautausschläge verschiedener Arten, Pruritus, Urtikaria, Purpura, Angioödem und seltener exfoliativen und bullösen Dermatosen (einschließlich toxischer epidermaler Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom und Erythem multiforme). Sobald eines dieser Symptome erscheint, was nach der ersten Anwendung bereits möglich ist, ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich.

Die Symptomatik einer aseptischen Meningitis mit Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung wurde unter Anwendung von NSAR beobachtet. Prädisponiert scheinen Patienten mit Autoimmunerkran­kungen (systemischer Lupus erythematodes, gemischte Bindegewebser­krankung) zu sein.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit und ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

Feldfunktion geändert

4.9    überdosierung

4.9 überdosierung

Symptome

Als Symptome einer Überdosierung können zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit und Bewusstlosigkeit auftreten. Des Weiteren kann es zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Ferner sind das Auftreten von gastrointestinalen Blutungen sowie Funktionsstörungen der Leber und der Nieren möglich.

Behandlung
Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt.
Im Fall einer Überdosierung sollte eine symptomatisch-unterstützende Therapie erfolgen.
Im Falle einer Überdosierung ist die Kontaktaufnahme mit einem Giftinformationszentrum zu empfehlen.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

ATC code: M02AA06

Etofenamat ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum mit analgetischen und antipyretischen Eigenschaften. Die tierexperimentell belegte und durch zahlreiche Humanstudien bestätigte ausgeprägte antiphlogistische Wirkung beruht auf einer Vielzahl von Einzelwirkungen. Etofenamat greift an verschiedenen Stellen in das Entzündungsges­chehen ein: Neben der Hemmung der Prostaglandin-Synthese wurden eine Hemmung der Histaminfreiset­zung, eine Bradykinin- und Serotonin-antagonisierende Wirkung, eine Hemmung der Komplementaktivität sowie eine Inhibition der Hyaluronidase­freisetzung festgestellt.

Membranstabili­sierende Eigenschaften verhindern die Freisetzung von proteolytischen Enzymen. Es resultiert eine Hemmung exsudativer und proliferativer Entzündungspro­zesse; anaphylaktische und Fremdkörperre­aktionen werden reduziert.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Plasmaspiegel

Die Freisetzung von Etofenamat aus dem Öldepot erfolgt bei Rheumon i.m. protrahiert, so dass mit einer längeren Wirkdauer als bei wasserlöslichen Injektionsformen anderer vergleichbarer Stoffe gerechnet werden kann.

Die Etofenamat-Kinetik nach Injektion von Rheumon i.m. ist altersunabhängig. Die Plasmaspiegelkurven von älteren und jüngeren Patienten sind nahezu deckungsgleich.

Proteinbindung

Die Proteinbindung liegt bei 98 % – 99 %.

Metabolisierung und Elimination

Die Etofenamat-Ausscheidung erfolgt in Form von zahlreichen Metaboliten (Hydroxylierung, Ether- und Esterspaltung) und deren Konjugaten zu 35% renal und in hohem Maße biliär, respektive fäkal.

Das Vorliegen eines enterohepatischen Kreislaufs ist wahrscheinlich.

BioverfügbarkeitBioverfügbarkeit

Die relative Bioverfügbarkeit von intramuskulär verabreichtem Etofenamat (Rheumon i.m. , Injektionslösung) beträgt im Vergleich zur oral applizierten Flufenaminsäure (Tabletten) 91%.

Die maximalen Etofenamat-Plasmaspiegel (Cmax = 0,633 µmol/l ± 0,232 µmol/l) werden durchschnittlich 5,67 Stunden (5,67 h ± 2.66 h) nach Verabreichung von Rheumon i.m. erreicht. Die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) beträgt 8,95 µmol*h/l ± 3,51 µmol*h/l.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Subchronische und chronische Toxizität

Subchronische Toxizitätsprüfungen wurden an verschiedenen Tierspezies vorgenommen. Studien mit einjähriger Dauer und oraler Anwendung wurden an Ratten (7, 27, 100 mg/kg KG/Tag) und Affen (7, 27, 100 mg/kg KG/Tag) durchgeführt. Bei Ratten kam es unter 100 mg/kg KG/Tag zur Ausbildung von Blutungen und Ulzera im Magen/Darmbereich mit nachfolgenden Peritonitiden und erhöhter Mortalität.

Die hohe Dosis führte bei Affen zur Verminderung des Körper- und Thymusgewichts sowie des Hämoglobins.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Die in-vitro- und in-vivo-Untersuchungen zur Induktion von Gen- und Chromosomenmu­tationen verliefen negativ. Eine mutagene Wirkung erscheint hinreichend sicher ausgeschlossen.

In Langzeitstudien mit oraler Anwendung an Ratten und Mäusen ergab sich kein Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potential von Etofenamat.

ReproduktionstoxizitätReproduktionsto­xizität

Etofenamat passiert die Plazenta.

Im Tierversuch lag die embryotoxische Dosis unterhalb der maternaltoxischen. Bei der Ratte zeigten sich ab einer Dosis von 21 mg/kg KG oral (Tag 6 – 15 p.c.) vermehrt Dilatationen des Nierenbeckens sowie eine erhöhte Inzidenz von 14 Rippenpaaren ab 7 mg/kg KG oral (Tag 6 – 15 p.c.) bei Jungtieren behandelter Muttertiere.

Etofenamat wird als Flufenaminsäure mit der Muttermilch ausgeschieden.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Mittelkettige Triglyceride

6.2    inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.

6.3    dauer der haltbarkeit

Die Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Originalpackung zu 1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösun­g (N1).

Klinikpackung zu 5 oder 10 Ampullen.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7.    inhaber der zulassung

Viatris Healthcare GmbH

Lütticher Straße 5 53842 Troisdorf

8.    zulassungsnummer

Zul.-Nr.: 6444.00.03

9.  datum der erteilung der zulassung/verlängerung der

Datum der Erteilung der Zulassung:20. Februar 1990

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 21.Februar 2000

10.    stand der information

Oktober 2022