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Ropivacain-HCl Noridem 7,5 mg/ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ropivacain-HCl Noridem 7,5 mg/ml Injektionslösung

1.    bezeichnung des arzneimittels

Ropivacain-HCl Noridem 2 mg/ml Injektionslösung

Ropivacain-HCl Noridem 7,5 mg/ml Injektionslösung

Ropivacain-HCl Noridem 10 mg/ml Injektionslösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Ropivacain-HCl Noridem 2 mg/ml Injektionslösung:

1 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als 2,12 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 2 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Jede Ampulle mit 10 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als 21,2 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 20 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Jede Ampulle mit 20 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als 42,3 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 40 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung

Enthält 3,38 mg/ml Natrium.

Ropivacain-HCl Noridem 7,5 mg/ml Injektionslösung:

1 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als 7,94 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 7,5 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Jede Ampulle mit 10 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als 79,4 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 75 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Jede Ampulle mit 20 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als 158,7 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 150 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung

Enthält 2,95 mg/ml Natrium

Ropivacain-HCl Noridem 10 mg/ml Injektionslösung:

1 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als 10,58 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 10 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Jede Ampulle mit 10 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als105,8 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 100 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Jede Ampulle mit 20 ml Injektionslösung enthält Ropivacain als 211,6 mg Ropivacainhydrochlo­rid Monohydrat (entsprechend 200 mg Ropivacainhydrochlo­rid).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung

Enthält 2,7 mg/ml Natrium

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Injektionslösung

Klare, farblose Lösung.

pH-Wert: 3,5 – 6,0

Osmolarität: 270 – 320 mOsm/kg

4.  klinische angaben

4.1  anwendungsgebiete

Ropivacain-HCl Noridem 7,5 mg/ml ist bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren indiziert zur:

Anästhesie in der Chirurgie:

– Epiduralanästhesie für chirurgische Eingriffe, einschließlich Kaiserschnitt

– Große Nervenblockaden

– Leitungs- und Infiltrationsanästhe­sie

Ropivacain-HCl Noridem 10 mg/ml ist bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren indiziert zur:

Anästhesie in der Chirurgie:

– Epiduralanästhesie für chirurgische Eingriffe

Ropivacain-HCl Noridem 2 mg/ml wird angewendet zur Behandlung akuter Schmerzzustände.

Bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren:

– Kontinuierliche epidurale Infusion oder intermittierende Bolusverabreichung zur postoperativen

und geburtshilflichen Analgesie

– Leitungs- und Infiltrationsanästhe­sie

– Kontinuierliche periphere Nervenblockade durch kontinuierliche Infusion oder intermittierende

Bolusinjektionen, z. B. zur Behandlung postoperativer Schmerzen.

Bei Kleinkindern ab 1 Jahr und Kindern bis einschließlich 12 Jahren (intra- und postoperativ):

– Einzeitige und kontinuierliche periphere Nervenblockade

Bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern bis einschließlich 12 Jahren (intra- und postoperativ):

– Kaudale Epiduralblockade

– Kontinuierliche epidurale Infusion

4.2    dosierung und art der anwendung

Ropivacain-HCl Noridem soll nur von – oder unter der Aufsicht von – Ärzten angewendet werden, die in der Regionalanästhesie erfahren sind.

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche älter als 12 Jahre

Die folgende Tabelle dient als Leitfaden für die Dosierung für gebräuchliche Blockaden. Es soll die kleinste Dosis angewendet werden, die eine wirksame Blockade hervorruft. Für die Festlegung der Dosis sind die Erfahrungen des Arztes sowie die Kenntnisse über den Allgemeinzustand des Patienten ausschlaggebend.

Tabelle 1 Erwachsene und Jugendliche älter als 12 Jahre

Konz. mg/ml

Volumen ml

Dosis mg

Beginn Minuten

Dauer Stunden

CHIRURGISCHE ANÄSTHESIE

Lumbale epidurale Gabe

Chirurgie

7,5

15 bis 25

113 bis 188

10 bis 20

3 bis 5

10,0

15 bis 20

150 bis 200

10 bis 20

4 bis 6

Kaiserschnitt

7,5

15 bis 20

113 bis 150(1)

10 bis 20

3 bis 5

Thorakale epidurale Gabe

Blockade bei postoperativem

7,5

5 bis 15

38 bis 113

10 bis 20

n/z(2)

Schmerz

(abhängig von der Höhe

der

Injektion)

Große Nervenblockaden ()

(Plexus-brachialis-Blockaden)

7,5

30 bis 40

225 bis 300(3)

10 bis 25

6 bis 10

Leitungs- und

Infiltrationsanästhe­sie

(z. B. kleinere Nervenblockaden und

Infiltration)

7,5

1 bis 30

7,5 bis 225

1 bis 15

2 bis 6

AKUTE SCHMERZTHERAPIE

Lumbale epidurale Gabe Bolus

2,0

10 bis 20

20 bis 40

10 bis 15

0,5 bis

1,5

Intermittierende Injektion (top-up )

2,0

10 bis 15

20 bis 30

(z. B. Behandlung von

(Minimum-

Wehenschmerz)

intervall

30 Min.)

Kontinuierliche Infusion

2,0

6 bis 10 ml/h

12 bis

n/z

n/z

z. B. geburtshilfliche Analgesie

20 mg/h

Postoperative Analgesie

2,0

6 bis 14 ml/h

12 bis

28 mg/h

n/z

n/z

Thorakale epidurale Gabe

Kontinuierliche Infusion

2,0

6 bis 14 ml/h

12 bis

n/z

n/z

(Behandlung postoperativer Schmerzen)

28 mg/h

Leitungs- und

Infiltrationsanästhe­sie

(z. B. kleinere Nervenblockaden und

2,0

1 bis 100

2 bis 200

1 bis 5

2 bis 6

Infiltration)

Periphere Nervenblockade

(z. B. N. femoralis-Blockade oder interskalenäre Blockade)

Kontinuierliche Infusion oder 2,0 5 bis 10 ml/h 10 bis n/z n/z

intermittierende Injektionen 20 mg/h

(z. B. Behandlung postoperativer

Schmerzen)

Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen sind so festgelegt, dass eine wirksame Blockade erreicht wird. Sie sollten als Richtlinien zur Anwendung bei Erwachsenen betrachtet werden. Individuelle Abweichungen hinsichtlich des Einsetzens und Dauer der Blockade treten auf. Die Angaben in der Spalte „Dosis“ geben die erwarteten durchschnittlichen Dosisbereiche an. Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blocktechniken betreffen, und für individuelle Patientenbedürfnis­se sollte Fachliteratur konsultiert werden.

Hinsichtlich der großen Nervenblockaden kann nur für die Plexus-brachialis-Blockaden eine

Dosierungsempfeh­lung gegeben werden. Für andere große Nervenblockaden können geringere Dosen erforderlich sein. Es liegen zurzeit keine Erfahrungen für spezifische Dosisempfehlungen für andere Blockaden vor.

(1) Zunehmende Dosen sind anzuwenden, als Anfangsdosis ca. 100 mg (97,5 mg = 13 ml; 105 mg = 14 ml) innerhalb von 3 bis 5 min zu geben. Zwei zusätzliche Dosen, insgesamt 50 mg, können bei Bedarf verabreicht werden.

(2) n/z = nicht zutreffend.

(3) Die Dosis für eine große Nervenblockade ist je nach Verabreichungsort und Patientenzustand anzupassen. Interskalenäre und supraklavikuläre Plexus-brachialis-Blockaden können -unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum – mit einer größeren Häufigkeit von schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden sein (siehe Abschnitt 4.4).

Im Allgemeinen erfordert die Anästhesie für chirurgische Eingriffe (z. B. epidurale Applikation) die Anwendung höherer Konzentrationen und Dosen. Zur Epiduralanästhesie wird Ropivacain-HCl Noridem 10 mg/ml empfohlen, da hier eine ausgeprägte motorische Blockade für die Operation erforderlich ist. Zur Schmerztherapie (z. B. epidurale Applikation zur Behandlung akuter Schmerzzustände) werden die niedrigeren Konzentrationen und Dosen empfohlen.

Art der Anwendung

Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion wird eine sorgfältige Aspiration vor und während der Injektion empfohlen. Wenn eine hohe Dosis injiziert werden soll, wird eine Testdosis von 3 bis 5 ml Lidocain (Lignocaine ) mit Adrenalin (Epinephrin) empfohlen. Eine versehentliche intravaskuläre Injektion lässt sich an einer vorübergehenden Erhöhung der Herzfrequenz erkennen. Eine unbeabsichtigte intrathekale Injektion ist durch Anzeichen einer Spinalblockade zu erkennen.

Eine Aspiration sollte vor und während der Applikation der Hauptdosis durchgeführt werden, welche langsam oder in steigenden Dosen mit einer Geschwindigkeit von 25 bis 50 mg/min injiziert werden sollte, wobei die vitalen Funktionen des Patienten unter dauerndem verbalem Kontakt streng zu überwachen sind. Beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden.

Zur Epiduralanästhesie bei chirurgischen Eingriffen wurden Einzeldosen bis zu 250 mg Ropivacain angewendet und gut vertragen.

Eine begrenzte Anzahl von Patienten erhielt zur Plexus-brachialis-Blockade eine Einzeldosis von 300 mg, die gut vertragen wurde.

Bei länger dauernden Blockaden, entweder durch kontinuierliche Infusion oder durch wiederholte Bolusinjektion, müssen die Risiken toxischer Plasmakonzentra­tionen oder lokaler Nervenläsionen bedacht werden. Die bei Operationen und postoperativer Analgesie über einen Zeitraum von 24 Stunden kumulativ verabreichten Dosen von bis zu 675 mg Ropivacain wurden von Erwachsenen gut vertragen, ebenso wie die postoperativ über einen Zeitraum von 72 Stunden kontinuierlich über eine epidurale Infusion verabreichten Dosen von bis zu 28 mg/Stunde. Eine begrenzte Anzahl von Patienten erhielt höhere Dosen bis zu 800 mg pro Tag, die mit relativ wenigen unerwünschten Wirkungen verbunden waren.

Zur Behandlung postoperativer Schmerzen wird folgende Technik empfohlen:

Falls dies nicht schon präoperativ geschehen ist, wird via Epiduralkatheter mit Ropivacain-HCl Noridem 7,5 mg/ml Injektionslösung eine Epiduralanästhesie eingeleitet. Die Analgesie wird mit einer Infusion von Ropivacain-HCl Noridem 2 mg/ml Infusionslösung aufrechterhalten. Infusionsgeschwin­digkeiten von 6 bis 14 ml/ Stunde (12 bis 28 mg) sichern bei mäßigen bis schweren postoperativen Schmerzen in den meisten Fällen eine ausreichende Analgesie mit nur geringer und nicht progressiver motorischer Blockade. Die maximale Anwendungsdauer der Epiduralblockade beträgt 3 Tage. Der analgetische Effekt sollte engmaschig überwacht werden, damit bei geringem Restschmerz der Katheter baldmöglichst entfernt werden kann. Mit dieser Technik wird eine signifikante Reduktion des Bedarfes an Opioiden erreicht.

In klinischen Studien wurde Ropivacain-HCl Noridem 2 mg/ml Infusionslösung als epidurale Infusion allein oder gemischt mit 1 bis 4 µg/ml Fentanyl bis zu 72 Stunden zur Behandlung von postoperativen Schmerzen gegeben. Die Kombination von Ropivacain und Fentanyl verbesserte die Schmerzlinderung, verursachte aber opioid-typische Nebenwirkungen. Die Kombination von Ropivacain und Fentanyl wurde nur für Ropivacain 2 mg/ml untersucht.

Bei länger andauernden kontinuierlichen peripheren Nervenblockaden, entweder durch kontinuierliche Infusion oder wiederholte Injektionen, muss das Risiko von toxischen Plasmakonzentra­tionen bzw. von lokalen Nervenläsionen bedacht werden. In klinischen Prüfungen wurde vor dem Eingriff eine femorale Nervenblockade mit 300 mg Ropivacain 7,5 mg/ml bzw. ein Interskalenusblock mit 225 mg Ropivacain 7,5 mg/ml gesetzt. Die Schmerzfreiheit wurde anschließend mit Ropivacain 2 mg/ml aufrechterhalten. Infusionsraten oder intermittierende Injektionen von 10 bis 20 mg pro Stunde über 48 Stunden führten zu ausreichender Analgesie und wurden gut vertragen.

Konzentrationen über 7,5 mg/ml Ropivacain sind für die Indikation Kaiserschnitt nicht dokumentiert.

Kinder und Jugendliche

Tabelle 2 Epiduralanästhe­sie: Pädiatrische Patienten im Alter von 0 Jahren (termingerecht Geborene) und Kinder bis einschließlich 12 Jahren

Konz. mg/ml Volumen ml/ Dosis mg/kg kg

BEHANDLUNG AKUTER SCHMERZEN (intra- und postoperativ)

Einzeitige kaudale epidurale Blockade

Blockade unterhalb von T12, bei Kindern mit einem

Körpergewicht von bis zu 25 kg

2,0

1

2

Kontinuierliche epidurale Infusion

Bei Kindern mit einem Körpergewicht von bis zu 25 kg

0 bis 6 Monate

Bolus a

2,0

0,5 bis 1

1 bis 2

Infusion bis zu 72 Stunden

2,0

0,1 ml/kg/h

0,2 mg/kg/h

6 bis 12 Monate

Bolus a

2,0

0,5 bis 1

1 bis 2

Infusion bis zu 72 Stunden

2,0

0,2 ml/kg/h

0,4 mg/kg/h

1 bis 12 Jahre

Bolus b

2,0

1

2

Infusion bis zu 72 Stunden

2,0

0,2 ml/kg/h

0,4 mg/kg/h

Die Dosierung in der Tabelle sollte als Richtlinie für die Anwendung bei Kindern betrachtet werden. Individuelle Schwankungen können vorkommen. Bei übergewichtigen Kindern ist oft eine Dosisreduzierung notwendig. Die Dosierung sollte dann auf dem idealen Körpergewicht basieren. Das Volumen für die einmalige Epiduralanästhesie und für die epiduralen Bolusinjektionen sollte 25 ml pro Patient nicht überschreiten. Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blocktechniken betreffen, und für individuelle Patientenbedürfnis­se sollte Fachliteratur konsultiert werden.

a Dosen im unteren Bereich des Dosisbereichs werden für thorakale epidurale Blockaden empfohlen, während Dosen im oberen Bereich für lumbale epidurale Blockaden und KaudalBlockaden empfohlen werden.

b Empfohlen für lumbale epidurale Blockaden. Es ist sinnvoll, die Bolusgabe für eine thorakale epidurale Analgesie zu reduzieren.

Die Anwendung von Ropivacain 7,5 und 10 mg/ml bei Kindern kann mit toxischen systemischen und zentralen Nebenwirkungen verbunden sein. Die Anwendung geringerer Konzentrationen (2 mg/ml und 5 mg/ml) sind für die Patientengruppe geeigneter.

Die Anwendung von Ropivacain bei Frühgeborenen Kindern ist nicht belegt.

Tabelle 3 Periphere Nervenblockaden: Kleinkinder ab 1 Jahr und Kinder bis einschließlich 12 Jahren

Konz. mg/ml Volumen ml/kg

Dosis mg/kg

BEHANDLUNG AKUTER SCHMERZEN (intra- und postoperativ)

Einzeitige Injektionen zur peripheren Nervenblockade

(z. B. Ilioinguinalnerv-Blockade, Plexus- brachialis-

Blockade, Fascia-iliaca-Kompartment-Blockade)

2,0

0,5 bis 0,75

1,0 bis 1,5

Multiple Blockaden

2,0

0,5 bis 1,5

1,0 bis 3,0

Kontinuierliche Infusion zur peripheren

Nervenblockade

Infusion bis zu 72 Stunden

2,0

0,1 bis

0,3 ml/kg/h

0,2 bis

0,6 mg/kg/h

Die Dosierung in der Tabelle sollte als Richtlinie für die Anwendung bei Kindern betrachtet werden. Individuelle Schwankungen können vorkommen. Bei übergewichtigen Kindern ist oft eine Dosisreduzierung notwendig. Die Dosierung sollte dann auf dem idealen Körpergewicht basieren. Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blocktechniken betreffen, und für individuelle Patientenbedürfnis­se sollten Fachbücher konsultiert werden.

Einzeitige Injektionen zur peripheren Nervenblockade (z. B. Ilioinguinalnerv-Blockade, Plexus-brachialis-Blockade, Fascia-iliaca-Kompartment-Blockade) sollten eine Dosierung von 2,5 bis 3,0 mg/kg nicht überschreiten.

Die empfohlene Dosierung für die periphere Nervenblockade bei Kleinkindern und Kindern gibt Richtgrößen für Kinder ohne schwerwiegende Erkrankung an. Bei Kindern mit schwerwiegenden Erkrankungen werden eher konservative Dosierungen und eine engmaschige Überwachung empfohlen.

Art der Anwendung

Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion wird eine sorgfältige Aspiration vor und während der Injektion empfohlen. Die Vitalfunktionen des Patienten sollten während der Injektion eng überwacht werden. Falls toxische Symptome auftreten, muss die Injektion sofort gestoppt werden.

Eine einzelne kaudale Epiduralinjektion von Ropivacain 2 mg/ml bewirkt bei der Mehrzahl der Patienten eine adäquate postoperative Analgesie unterhalb T12, wenn eine Dosis von 2 mg/kg in einem Volumen von 1 ml/kg verwendet wird. Um eine andersartige Ausbreitung der Nervenblockade zu erreichen, kann das Volumen der kaudalen Epiduralinjektion so angepasst werden, wie es in der Fachliteratur empfohlen wird. Bei Kindern ab 4 Jahren wurden Dosierungen bis zu 3 mg/kg bei einer Ropivacain-Konzentration von 3 mg/ml untersucht. Allerdings ist diese Konzentration vermehrt mit dem Auftreten motorischer Blockaden verbunden.

Die Fraktionierung der berechneten Dosis des Lokalanästhetikums wird bei jeder Anwendungsart empfohlen.

4.3    gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen Ropivacain oder andere Lokalanästhetika vom Amidtyp oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Allgemeine Gegenanzeigen in Verbindung mit einer Epiduralanästhesie sollten unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum berücksichtig­t werden

– Intravenöse Regionalanästhesie

– Parazervikalanästhe­sie in der Geburtshilfe

– Hypovolämie

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Regionalanästhesien sollten ausschließlich in entsprechend eingerichteten Räumlichkeiten und durch entsprechendes Fachpersonal erfolgen. Ausrüstung und Arzneimittel für das Monitoring und für eine notfallmäßige Wiederbelebung müssen sofort verfügbar sein.

Patienten, bei denen eine große Blockade vorgenommen wird, sollten in einem bestmöglichen klinischen Zustand sein und vor Beginn der Blockade einen intravenösen Zugang erhalten.

Der verantwortliche Arzt sollte die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine intravasale Injektion zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.2) und sollte entsprechend ausgebildet sein und über ausreichende Kenntnisse bezüglich der Anzeichen und Behandlung von Nebenwirkungen, systemischer Toxizität und anderer Komplikationen wie z. B. einer unbeabsichtigten subarachnoidalen Injektion, die eine hohe Spinalanästhesie mit Apnoe und Hypotension verursachen kann, verfügen (siehe Abschnitt 4.8 und 4.9). Krämpfe traten am häufigsten nach der Plexus-brachialis-Blockade und der Epiduralanästhesie auf. Dies resultiert wahrscheinlich aus einer akzidentellen intravasalen Injektion oder einer zu schnellen Resorption vom Injektionsort.

Vorsicht ist erforderlich, um Injektionen in entzündete Gebiete zu vermeiden.

Herz-Kreislauf

Epidurale und intrathekale Anästhesie können zu Hypotonie und Bradykardie führen. Eine Hypotonie ist umgehend mit einem intravenös verabreichten Vasopressor zu behandeln, wobei auf eine ausreichende Gefäßfüllung zu achten ist.

Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron) behandelt werden, sind engmaschig und zusätzlich mittels EKG zu überwachen, da sich kardiale Effekte addieren können.

In seltenen Fällen wurde über das Auftreten eines Herzstillstandes während der Anwendung von Ropivacain zur Epiduralanästhesie oder zur peripheren Nervenblockade vor allem nach einer unbeabsichtigten, versehentlichen intravasalen Injektion bei älteren Patienten und bei Patienten mit begleitender Herzerkrankung berichtet. In einigen Fällen war die Wiederbelebung schwierig. Bei einem Herzstillstand können längere Wiederbelebun­gsversuche erforderlich sein, um die Möglichkeit eines erfolgreichen Ausgangs zu verbessern.

Blockaden von Kopf und Hals

Bestimmte lokalanästhetische Verfahren wie z. B. Injektionen in der Kopf- und Halsregion, können -unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum – mit einer erhöhten Häufigkeit schwerwiegender unerwünschter Wirkungen verbunden sein.

Große periphere Nervenblockaden

Größere periphere Nervenblockaden können die Gabe eines großen Volumens eines Lokalanästhetikums in stark vaskularisierten Bereichen, oft in der Nähe großer Gefäße, erfordern, wobei ein erhöhtes Risiko einer intravasalen Injektion und/oder einer schnellen systemischen Absorption besteht, was zu hohen Plasmakonzentra­tionen führen kann.

Überempfindlichke­it

Eine mögliche Kreuzallergie mit anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp sollte in Betracht gezogen werden.

Hypovolämie

Patienten mit Hypovolämie können während einer Epiduralanästhesie unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum eine plötzliche und schwere Hypotonie entwickeln.

Patienten in schlechtem Allgemeinzustand

Patienten in altersbedingt schlechtem Allgemeinzustand oder mit anderen beeinträchtigenden Faktoren, wie teilweisem oder vollständigem AV-Block, fortgeschrittener Leber- oder Nierenfunktion­sstörung, benötigen besondere Aufmerksamkeit, auch wenn bei diesen Patienten eine Regionalanästhesie häufig angezeigt ist.

Patienten mit Funktionsstörung von Leber und Niere

Ropivacain wird in der Leber metabolisiert und sollte daher bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden. Wiederholte Dosen müssen unter Umständen aufgrund einer verzögerten Elimination reduziert werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis normalerweise nicht angepasst werden, wenn es sich um eine Einzeldosis oder eine Kurzzeitbehandlung handelt. Azidose und verminderte Plasmaprotein­konzentrationen, wie sie häufig bei Patienten mit chronischem Nierenversagen beobachtet werden, erhöhen möglicherweise die systemische Toxizität.

Akute Porphyrie

Ropivacain, kann möglicherweise eine Porphyrie auslösen und sollte bei Patienten mit akuter Porphyrie nur angewendet werden, wenn keine sicherere Alternative zur Verfügung steht. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen bei gefährdeten Patienten sollten gemäß Fachliteratur und/oder in Absprache mit einem Spezialisten erfolgen.

Chondrolyse

Nach Markteinführung wurde bei Patienten, die postoperativ intraartikuläre Dauerinfusionen von Lokalanästhetika (einschließlich Ropivacain) erhalten haben, über Chondrolyse berichtet. Bei der Mehrheit der berichteten Chondrolyse Fälle war das Schultergelenk betroffen. Eine intraartikuläre Dauerinfusionen ist keine zugelassene Anwendung von Ropivacain. Intraartikuläre Dauerinfusionen mit Ropivacain sollten vermieden werden, da die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nicht erwiesen wurden.

Sonstige Bestandteile mit anerkannter Wirkungsweise/be­kannter Wirkung Ropivacain-HCl Noridem 2 mg/ml Injektionslösung:

10 ml Ampulle: Dieses Arzneimittel enthält 33,8 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 1,69 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. 20 ml Ampulle: Dieses Arzneimittel enthält 67,6 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 3,38 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn Sie eine natriumarme Diät einhalten müssen.

Ropivacain-HCl Noridem 7,5 mg/ml Injektionslösung:

10 ml Ampulle: Dieses Arzneimittel enthält 29,5 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 1,48 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. 20 ml Ampulle: Dieses Arzneimittel enthält 58 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 2,95 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn Sie eine natriumarme Diät einhalten müssen.

Ropivacain-HCl Noridem 10 mg/ml Injektionslösung:

10 ml Ampulle: Dieses Arzneimittel enthält 27,9 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 1,40 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. 20 ml Ampulle: Dieses Arzneimittel enthält 55,8 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 2,79 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn Sie eine natriumarme Diät einhalten müssen.

Langzeitanwendung

Eine längere Anwendung von Ropivacain sollte bei Patienten vermieden werden, die gleichzeitig mit starken CYP1A2-Hemmern wie Fluvoxamin und Enoxacin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5).

Kinder und Jugendliche

Bei Neugeborenen kann besondere Vorsicht geboten sein, da die Stoffwechselfun­ktionen noch nicht vollständig ausgereift sind. In klinischen Untersuchungen variierten die Plasmakonzentra­tionen von Ropivacain bei Neugeborenen stark, was darauf hindeutet, dass möglicherweise das Risiko für eine systemische Toxizität in dieser Altersgruppe erhöht ist, besonders bei kontinuierlicher epiduraler Infusion.

Die empfohlenen Dosierungen bei Neugeborenen basieren auf begrenzten klinischen Daten. Bei Anwendung von Ropivacain bei diesen Patienten ist eine ständige Beobachtung hinsichtlich systemischer Toxizität (z. B. Anzeichen von ZNS-Toxizität, EKG, Blutsauerstof­fsättigungswer­t) und lokalen neurotoxischen Ereignissen (z. B. verlängerte Erholungsphase) erforderlich, die aufgrund der langsamen Ausscheidung von Ropivacain bei Neugeborenen auch nach der Infusion fortgeführt werden muss.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Ropivacain sollte mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die andere Lokalanästhetika oder Arzneimittel erhalten, die strukturell mit Anästhetika vom Amidtyp verwandt sind, wie z. B. bestimmte Antiarrhythmika wie Lidocain und Mexiletin, da sich die systemischen toxischen Wirkungen addieren. Die gleichzeitige Anwendung von Ropivacain und Allgemeinanästhe­tika oder Opioiden kann die jeweiligen (Neben-)Wirkungen verstärken. Es sind keine spezifischen Interaktionsstudien mit Ropivacain und Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron) durchgeführt worden, dennoch ist Vorsicht geboten (siehe auch Abschnitt 4.4).

Das Cytochrom-P-450(CYP)1A2 ist beteiligt an der Bildung von 3-Hydroxyropivacain, dem Hauptmetaboliten. Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin, einem selektiven und wirksamen CYP1A2-Hemmer, war die Plasma-Clearance von Ropivacain in vivo um bis zu 77 % vermindert. Somit können starke CYP1A2-Hemmer wie Fluvoxamin und Enoxacin, wenn sie während einer längeren Anwendung von Ropivacain gleichzeitig gegeben werden, Wechselwirkungen mit Ropivacain haben. Eine längere Anwendung von Ropivacain sollte bei Patienten, die begleitend mit starken CYP1A2-Hemmern behandelt werden vermieden werden, siehe auch Abschnitt 4.4.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Ketoconazol, einem selektiven und wirksamen CYP3A4-Hemmer, wurde die Plasma-Clearance von Ropivacain in vivo um 15 % vermindert. Die Hemmung dieses Isoenzyms ist jedoch wahrscheinlich klinisch nicht relevant.

In vitro ist Ropivacain ein kompetitiver Hemmer von CYP2D6, jedoch hemmt es dieses Isoenzym offensichtlich nicht bei klinisch erreichten Plasmakonzentra­tionen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Mit Ausnahme der epiduralen Anwendung in der Geburtshilfe gibt es keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Ropivacain in der Schwangerschaft beim Menschen. In tierexperimentellen Studien zeigten sich keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Es gibt keine Daten bezüglich der Frage des Übertritts von Ropivacain in die Muttermilch beim Menschen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es liegen keine Daten vor. Abhängig von der Dosis können Lokalanästhetika jedoch auch bei fehlender offenkundiger ZNS-Toxizität einen geringen Einfluss auf psychische Funktionen und die Koordination haben und die motorische Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit vorübergehend beeinträchtigen.

4.8    nebenwirkungen

Allgemein

Das Nebenwirkungsprofil von Ropivacain entspricht dem anderer lang wirksamer Lokalanästhetika vom Amidtyp.

Die Nebenwirkungen müssen von den physiologischen Wirkungen der Nervenblockade selbst, z. B. einer Abnahme des Blutdrucks und einer Bradykardie während der Spinal-/Epiduralanästhe­sie, unterschieden werden.

Tabelle 4 Tabelle der Nebenwirkungen

Die verwendeten Häufigkeitsangaben in der Tabelle in Abschnitt 4.8 sind wie folgt: Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1 000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10 000 bis

< 1/1 000), sehr selten (< 1/10 000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktischer Schock, angioneurotisches Ödem und Urtikaria)

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Angst

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Parästhesie, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen

Gelegentlich

ZNS-Toxizitätssymptome (Konvulsionen, tonischklonische Krämpfe, Krampfanfälle, Schwindel, zirkumorale Parästhesie, Taubheit der Zunge, Hyperakusis, Tinnitus, visuelle Störungen, Dysarthrie, Muskelzucken, Tremor), Hypoästhesie

Nicht bekannt

Dyskinesie, Horner-Syndrom

Herzerkrankungen

Häufig

Bradykardie, Tachykardie

Selten

Herzstillstand, Herzrhythmusstörun­gen

Gefäßerkrankungen

Sehr häufig

Hypotoniea

Häufig

Hypertonie

Gelegentlich

Synkope

Erkrankungen der Atemwege des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Dyspnoe

Erkrankung des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Übelkeit

Häufig

Erbrechen b

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Rückenschmerzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig

Harnretention

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Häufig

Temperaturanstieg, Schüttelfrost

Gelegentlich

Hypothermie

a Eine Hypotonie kommt bei Kindern seltener vor (> 1/100).

b Erbrechen tritt bei Kindern häufiger auf (> 1/10).

Diese Symptome treten normalerweise aufgrund versehentlicher intravasaler Injektion, Überdosierung oder schneller Absorption auf, siehe Abschnitt 4.9.

Klassenbezogene Nebenwirkungen:

Neurologische Komplikationen

Neuropathie und Verletzung des Rückenmarks (z. B. Arteria-spinalis-anterior-Syndrom, Arachnoiditis, Cauda equina Syndrom) wurden mit der Regionalanästhesie in Zusammenhang gebracht und können – unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum – in seltenen Fällen zu bleibenden Schäden führen.

Nach epiduraler Gabe kann die kraniale Ausbreitung des Lokalanästhetikums insbesondere bei Schwangeren gelegentlich zu einem Horner-Syndrom führen, das sich durch Miosis, Ptosis und Anhidrosis äußert. Es bildet sich nach Absetzen der Behandlung spontan zurück.

Totale spinale Blockade

Eine totale spinale Blockade kann auftreten, wenn eine epidurale Dosis versehentlich intrathekal angewendet wird.

Akute systemische Toxizität

Systemische toxische Reaktionen betreffen in erster Linie das zentrale Nervensystem (ZNS) und das kardiovaskuläre System (HKS). Solche Reaktionen werden durch hohe Blutkonzentrationen eines Lokalanästhetikums verursacht, die bei einer (versehentlichen) intravasalen Injektion, Überdosierung oder außergewöhnlich schneller Absorption aus stark vaskularisierten Regionen auftreten können, siehe auch Abschnitt 4.4. ZNS-Reaktionen sind bei allen Lokalanästhetika vom Amidtyp ähnlich, während kardiale Reaktionen sowohl quantitativ als auch qualitativ stärker von dem Wirkstoff abhängen.

ZNS-Toxizität

Bei toxischen Wirkungen auf das ZNS können Stufen mit Symptomen ansteigenden Schweregrades unterschieden werden. Anfänglich werden Symptome wie Seh- oder Hörstörungen, periorales Taubheitsgefühl, Schwindelgefühl, Benommenheit, Kribbeln und Parästhesien beobachtet. Dysarthrie, Muskelsteifigkeit und Muskelzuckungen sind schwerwiegender und können einem Anfall von generalisierten Krämpfen vorausgehen. Diese Anzeichen dürfen nicht mit neurotischem Verhalten verwechselt werden. Bewusstlosigkeit und tonisch-klonische Krämpfe können folgen, die einige Sekunden bis mehrere Minuten dauern können. Hypoxie und Hyperkapnie treten zusammen mit Respirationsstörun­gen während der Konvulsionen durch die erhöhte Muskelaktivität rasch auf. In schweren Fällen kann sogar eine Apnoe auftreten. Die respiratorische und metabolische Azidose verstärkt und verlängert die toxischen Wirkungen der Lokalanästhetika.

Die Regeneration folgt auf die Rückverteilung des lokalanästhetischen Arzneimittels aus dem zentralen Nervensystem und der anschließenden Metabolisierung und Ausscheidung. Die

Regeneration kann schnell erfolgen, es sei denn, es wurden große Mengen des Arzneimittels injiziert.

Kardiovaskuläre Toxizität

Die Symptome der kardiovaskulären Toxizität sind schwerwiegender. Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmie und sogar Herzstillstand können infolge hoher systemischer Konzentrationen des Lokalanästhetikums auftreten. Die intravenöse Infusion von Ropivacain bewirkte bei freiwilligen Probanden eine Verringerung der Reizleitung und Kontraktilität.

Toxischen Wirkungen auf das kardiovaskuläre System gehen im Allgemeinen Toxizitätssymptome auf das zentrale Nervensystem voraus, es sei denn, der Patient erhält eine Allgemeinanästhesie oder ist durch Substanzen, wie Benzodiazepine oder Barbiturate stark sediert.

Bei Kindern können frühe Anzeichen einer lokalen Toxizität des Anästhetikums schwer erkennbar sein, da sie ggf. nicht in der Lage sind, diese verbal adäquat auszudrücken. Siehe auch Abschnitt 4.4.

Kinder und Jugendliche

Häufigkeit, Art und Schwere der Nebenwirkungen bei Kindern sind erwartungsgemäß mit denen bei Erwachsenen vergleichbar mit Ausnahme von Hypotension, die bei Kindern weniger häufig (< 1 von 10) und Erbrechen, das bei Kindern häufiger (> 1 von 10) auftritt.

Bei Kindern können frühe Anzeichen einer lokalen Toxizität des Anästhetikums schwer erkennbar sein, da sie ggf. nicht in der Lage sind, diese verbal adäquat auszudrücken (siehe Abschnitt 4.4).

Behandlung der akuten systemischen Toxizität Siehe Abschnitt 4.9.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome

Eine unbeabsichtigte intravasale Injektion von lokalen Anästhetika kann unmittelbare (innerhalb von Sekunden bis zu wenigen Minuten) systemische toxische Reaktionen verursachen. Bei einer Überdosierung werden, abhängig von der Injektionsstelle, Spitzenplasma­konzentrationen erst nach ein bis zwei Stunden nach der Injektion erreicht und Anzeichen von Toxizität können verzögert auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Behandlung

Wenn Zeichen einer akuten systemischen Toxizität auftreten, muss die Verabreichung des Lokalanästhetikums sofort unterbrochen werden und Symptome, die das ZNS betreffen (Krampfanfälle, Depression des ZNS), müssen umgehend durch entsprechende Unterstützung der Atemwege/des Atmens und durch Verabreichung eines Antikonvulsivums behandelt werden.

Sollte ein Kreislaufstillstand eintreten, müssen umgehend kardiopulmonale Wiederbelebun­gsmaßnahmen ergriffen werden. Eine optimale Sauerstoffzufuhr, künstliche Beatmung und Kreislaufunter­stützung sowie die Behandlung der Azidose sind lebenswichtig.

Bei einer Herz-Kreislauf-Depression (niedriger Blutdruck, Bradykardie) sollte eine angemessene Behandlung mit intravenösen Flüssigkeiten, vasopressorischen und/oder inotropen Arzneimitteln in Betracht gezogen werden. Kindern sollten Dosen entsprechend ihrem Alter und Gewicht verabreicht werden.

Bei Auftreten eines Herzstillstandes können für einen erfolgreichen Ausgang längere Wiederbelebun­gsversuche erforderlich sein.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Lokalanästhetika, Amide, ATC-Code: N01BB09

Ropivacain ist ein langwirksames Lokalanästhetikum vom Amidtyp mit sowohl anästhetischen als auch analgetischen Wirkungen. In hohen Dosen ruft es eine für chirurgische Eingriffe geeignete Anästhesie hervor, während es in niedrigeren Dosen sensorische Blockaden (Analgesie) mit begrenzter und nichtprogressiver motorischer Blockade bewirkt.

Der Mechanismus beruht auf einer reversiblen Verminderung der Membranpermea­bilität der Nervenfaser für Natriumionen. Als Folge davon vermindert sich die Depolarisation­sgeschwindigke­it und die Reizschwelle wird erhöht, was zu einer lokalen Blockade der Nervenimpulse führt.

Besonders charakteristisch für Ropivacain ist die lange Wirkdauer. Latenzzeit und Wirkdauer der Lokalanästhesie hängen vom Applikationsort und der Dosis ab, werden aber nicht durch Zugabe eines Vasokonstriktors (z. B. Adrenalin [Epinephrin]) beeinflusst. Einzelheiten zum Beginn und zur Dauer der Wirkung von Ropivacain siehe Tabelle 1 unter „Dosierung und Art der Anwendung“.

Gesunde Probanden vertrugen eine intravenöse Infusion mit Ropivacain bei geringen Dosen sehr gut und bei den maximal tolerierten Dosen mit den erwarteten ZNS-Symptomen. Die klinischen Erfahrungen mit Ropivacain deuten auf eine große therapeutische Breite hin, wenn es entsprechend den empfohlenen Dosierungen verwendet wird.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Ropivacain hat ein chirales Zentrum und ist als reines S-(-)-Enantiomer verfügbar. Es ist stark fettlöslich. Alle Metaboliten haben lokalanästhetische Wirkung, jedoch mit beträchtlich geringerer Stärke und kürzerer Dauer als Ropivacain.

Es gibt keinen Hinweis auf eine In-viv o-Racemisierung von Ropivacain.

Die Plasmakonzentration von Ropivacain hängt von der Dosis, der Art der Applikation und der Vaskularisierung des Gewebes der Injektionsstelle ab. Ropivacain hat eine lineare Pharmakokinetik und die Cmax ist proportional zur Dosis.

Ropivacain wird vollständig und zweiphasig aus dem Epiduralraum resorbiert, wobei die Halbwertszeiten für die beiden Phasen bei Erwachsenen im Bereich von 14 Minuten bzw. 4 Stunden liegen. Die langsame Resorption ist der limitierende Faktor der Eliminierung von Ropivacain, was erklärt, warum die gemessene terminale Halbwertszeit nach epiduraler Verabreichung länger ist als nach intravenöser Verabreichung. Bei Kindern verläuft die Resorption von Ropivacain aus dem Epiduralraum ebenfalls zweiphasig.

Ropivacain hat eine mittlere Gesamtplasma-Clearance von 440 ml/min, eine renale Clearance von

1 ml/min, ein Verteilungsvolumen im Steady state von 47 Litern und eine terminale Halbwertszeit von 1,8 h nach intravenöser Verabreichung. Ropivacain hat ein mittleres hepatisches Extraktionsver­hältnis von ca. 0,4. Es ist im Plasma hauptsächlich an alpha-1-saures Glykoprotein gebunden, der ungebundene Anteil beträgt ca. 6 %.

Bei kontinuierlicher epiduraler und interskalenärer Infusion wurde im Zusammenhang mit einem postoperativen Anstieg des alpha-1-sauren Glykoproteins ein Anstieg der Gesamtkonzentration im Plasma beobachtet.

Schwankungen der ungebundenen, d.h. pharmakologisch aktiven Fraktion waren wesentlich geringer als die der Gesamtplasmakon­zentration.

Da Ropivacain eine mittlere bis geringe hepatische Eliminationsrate besitzt, sollte seine Eliminationsges­chwindigkeit von der ungebundenen Plasmakonzentration abhängen. Ein postoperativer Anstieg des AAG verringert die ungebundene Fraktion aufgrund der zunehmenden Proteinbindung, wodurch wiederum die Gesamt-Clearance herabgesetzt wird, was zu einem Anstieg der Gesamtplasmakon­zentration führt, wie man in Studien bei Kindern und Erwachsenen gesehen hat. Die Clearance der ungebundenen Anteile von Ropivacain bleibt unverändert, wie sich während postoperativer Infusionen anhand der stabilen Konzentrationen der ungebundenen Fraktion zeigen ließ. Pharmakodynamische Effekte und Toxizität hängen demnach mit dem ungebundenen Anteil im Plasma zusammen.

Ropivacain überwindet die Plazentaschranke leicht und es stellt sich schnell ein Gleichgewicht der ungebundenen Konzentration ein. Das Ausmaß der Plasmaprotein­bindung im Fetus ist geringer als bei der Mutter, was beim Fetus zu geringeren Gesamtplasmakon­zentrationen führt als bei der Mutter.

Ropivacain wird extensiv metabolisiert, vorwiegend durch aromatische Hydroxylierung. Insgesamt werden nach intravenöser Verabreichung 86 % der Dosis über den Urin ausgeschieden, jedoch nur ca. 1 % als unveränderte Substanz. Der Hauptmetabolit mit ca. 37 % ist 3-Hydroxy-Ropivacain, das hauptsächlich in konjugierter Form über den Urin ausgeschieden wird. Die Ausscheidung von 4-Hydroxy-Ropivacain, dem N-dealkylierten (PPX) und dem 4-Hydroxy-dealkylierten Metaboliten beträgt 1 bis 3 % der Dosis. Konjugiertes und unkonjugiertes 3-Hydroxy-Ropivacain treten nur in gerade nachweisbaren Konzentrationen im Plasma auf.

Ein ähnliches Metabolitenmuster wurde bei Kindern älter als 1 Jahr festgestellt.

Eine eingeschränkte Nierenfunktion hat wenig bis gar keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Ropivacain. Die renale PPX-Clearance korreliert signifikant mit der Kreatinin-Clearance. Das Fehlen der Korrelation zwischen der Gesamt-Exposition, die als AUC dargestellt wird, und der Kreatinin-Clearance deutet darauf hin, dass für die vollständige Elimination von PPX zusätzlich zur renalen Ausscheidung ein nicht renaler Eliminationsweg von Bedeutung ist. Einige Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion können eine erhöhte PPX-Exposition aufweisen, die auf eine reduzierte nicht renale Elimination zurückzuführen ist. Aufgrund der reduzierten ZNS-Toxizität von PPX im Vergleich zu Ropivacain werden die klinischen Auswirkungen bei einer Kurzbehandlung als geringfügig angesehen. Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, die eine regelmäßige Dialysebehandlung bekommen, wurden nicht untersucht.

Kinder und Jugendliche

Die Pharmakokinetik von Ropivacain wurde in einer gepoolten PK Patientenanalyse mit Daten von 192 Kindern zwischen 0 und 12 Jahren untersucht und die Clearance des ungebundenen Ropivacains und des PPX sowie das Verteilungsvolumen der ungebundenen Fraktion hängen bis zur vollständigen Ausreifung der Leberfunktion von Körpergewicht und Alter ab, wonach die Clearance vorwiegend vom Körpergewicht abhängig ist. Der Reifungsprozess ist für die Clearance des ungebundenen Ropivacain offenbar mit 3 Jahren abgeschlossen, für die Clearance von PPX bereits mit 1 Jahr und für das Verteilungsvolumen der ungebundenen Fraktion von Ropivacain mit 2 Jahren. Das Verteilungsvolumen des ungebundenen PPX ist nur vom Körpergewicht abhängig. PPX kann während der Epiduralinfusion kumulieren, da es eine längere Halbwertszeit und eine geringere Clearance besitzt.

Die Clearance (CIu) des ungebundenen Ropivacains erreichte bei Kindern über 6 Monaten Werte, die im für Erwachsene typischen Bereich lagen. Die in Tabelle 5 aufgeführten Werte der totalen Clearance (CL) wurden nicht durch den postoperativen Anstieg des AAG beeinflusst.

Tabelle 5 Berechnungen der pharmakokinetischen Parameter aus der gepoolten pädiatrischen

PK Analyse

Altersgruppe

Körpergewichta kg

Club (l/h/kg)

Vuc (l/kg)

CLd (l/h/kg)

t^ e

(h)

t^ ppx

(h)

Neugeborenen

3,27

2,40

21,86

0,096

6,3

43,3

1 M

4,29

3,60

25,94

0,143

5,0

25,7

6 M

7,85

8,03

41,71

0,320

3,6

14,5

1 J

10,15

11,32

52,60

0,451

3,2

13,6

4 J

16,69

15,91

65,24

0,633

2,8

15,1

10 J

32,19

13,94

65,57

0,555

3,3

17,8

a Mittleres Körpergewicht der jeweiligen Altersgruppe gemäß WHO Datenbank

b Clearance des ungebundenen Ropivacains

c Verteilungsvolumen des ungebundenen Ropivacains

d Totale Ropivacain-Clearance

e Terminale Halbwertszeit von Ropivacain

f Terminale Halbwertszeit von PPX

Die kalkulierten mittleren maximalen ungebundenen Plasmakonzentra­tionen (Cumax) nach einer einzeitigen Kaudal-Blockade waren bei Neugeborenen höher und die Zeit bis Cumax (tmax) erreicht war, nahm mit zunehmendem Alter ab (Tabelle 6). Die kalkulierten mittleren ungebundenen Plasmakonzentra­tionen lagen nach 72-stündiger epiduraler Infusion in den empfohlenen Dosierungen bei Neugeborenen ebenfalls höher als bei Kleinkindern und Kindern, siehe auch Abschnitt 4.4.

Tabelle 6 Kalkulierte mittlere und beobachtete Bereiche von ungebundenem Cumax nach einzeitiger Kaudal-Blockade

Altersgruppe

Dose (mg/kg)

Cumax (mg/l)

tmax (h)

Cumax (mg/l)

0 bis 1 M

2,00

0,0582

2,00

0,05 bis 0,08 (n=5)

1 bis 6 M

2,00

0,0375

1,50

0,02 bis 0,09 (n=18)

6 bis 12 M

2,00

0,0283

1,00

0,01 bis 0,05 (n=9)

1 bis 10 J

2,00

0,0221

0,50

0,01 bis 0,05 (n=60)

a Ungebundene maximale Plasmakonzentration

b Zeit, bis die ungebundene maximale Plasmakonzentration erreicht ist

c Beobachtete und dosisangepasste ungebundene maximale Plasmakonzentra­tionen

Mit 6 Monaten, dem Zeitpunkt für eine Änderung der empfohlenen Dosierungsrate zur kontinuierlichen epiduralen Infusion, erreicht die Clearance des ungebundenen Ropivacains 34 % und die des ungebundenen PXX 71 % den Erwachsenen-Wert. Im Vergleich zu älteren Kindern ist die systemische Verfügbarkeit bei Neugeborenen und Kindern zwischen 1 und 6 Monaten höher, was mit der Unreife ihrer Leberfunktion zusammenhängt. Dies wird jedoch zum Teil dadurch kompensiert, dass bei Kleinkindern unter 6 Monaten für die kontinuierliche Infusion eine um 50 % reduzierte Dosierung empfohlen wird.

Eine auf den in der Patientenanalyse ermittelten PK Parametern und ihrer Varianz basierte Kalkulation für die Summe der Plasmakonzentra­tionen von ungebundenem Ropivacain und PPX zeigt, dass für eine einzeitige Kaudal-Blockade die empfohlene Dosis in der jüngsten Altersgruppe um den Faktor 2,7 gesteigert werden muss und bei den 1 bis 10-Jährigen um den Faktor 7,4, damit der obere Grenzwert des 90 %-Konfidenzintervalls den Grenzwert für eine systemische Toxizität erreicht. Die entsprechenden Faktoren für die kontinuierliche epidurale Infusion sind 1,8 bzw. 3,8.

Eine auf den in der Patientenanalyse ermittelten PK-Parametern und ihrer Varianz basierte Kalkulation für die Summe der Plasmakonzentra­tionen von ungebundenem Ropivacain und PPX zeigt, dass bei den 1 bis 12-Jährigen, die 3 mg/kg für eine einzeitige periphere Blockade des (ilioinguinalen) Nerves erhalten, die mittlere ungebundene Spitzenkonzen­tration nach 0,8 Std. 0,0347 mg/l beträgt, was einem Zehntel der Toxizitätsgrenze (0,34 mg/l) entspricht. Das obere 90 %- Konfidenzintervall für die maximale ungebundene Plasmakonzentration beträgt 0,074 mg/l, was einem Fünftel der

Toxizitätsgrenze entspricht. Ähnliche Werte ergeben sich für die kontinuierliche periphere Nervenblockade (0,6 mg/kg Ropivacain für 72 Stunden), der eine einzeitige periphere Nervenblockade mit 3 mg/kg vorausging. Hier beträgt die mittlere ungebundene Spitzenkonzen­tration 0,053 mg/l. Das obere 90 %-Konfidenzintervall für die maximale ungebundene Spitzenkonzen­tration beträgt 0,088 mg/l, was einem Viertel der Toxizitätsgrenze entspricht.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Aus den üblichen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, akuten und chronischen Toxizität, Reproduktionsto­xizität, Mutagenität und lokalen Verträglichkeit ließen sich keine Risiken für die Anwendung beim Menschen erkennen, abgesehen von den Risiken, die auf Grund des Wirkmechanismus bei hohen Dosen von Ropivacain erwartet werden können (z. B. ZNS-Symptome einschließlich Konvulsionen, Kardiotoxizität)

6.  pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Natriumchlorid

Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung)

Salzsäure (3,6 %) (zur pH-Wert-Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

In alkalischen Lösungen können Niederschläge auftreten, da Ropivacain bei einem pH > 6 schwer löslich ist.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Dauer der Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen:

Die chemische und physikalische Stabilität wurde für 24 Stunden bei 2 bis 8 °C nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt unmittelbar verwendet werden, außer die Methode zum Öffnen schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.

Wird es nicht unmittelbar verwendet, liegen die Verwendungsdauer und Aufbewahrungsbe­dingungen in der Verantwortlichkeit des Anwenders.

Dauer der Haltbarkeit nach dem Mischen:

Die chemische Stabilität während der Anwendung, wurde für 96 Stunden bei 20 °C bis 25 °C nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Mischung unmittelbar verwendet werden. Wird es nicht unmittelbar verwendet, liegen die Verwendungsdauer und Aufbewahrungsbe­dingungen in der Verantwortlichkeit des Anwenders. Die Verwendungsdauer der Mischung ist normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C, außer die Zubereitung findet unter kontrollierten und validierten Verhältnissen stat­t.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Polypropylen-Ampullen (mit Blisterpackung): Nicht über 30 °C lagern. Nicht einfrieren.

Polypropylen-Ampullen (ohne Blisterpackung): Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen

Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Verdünnung/Anbruch des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Sterile Polypropylen-Ampullen mit Blisterpackungen in einer Faltschachtel.

oder

Polypropylen-Ampullen in einer Faltschachtel. Dieser Behälter darf nicht in intraoperativen (aseptischen) Umgebungen verwendet werden.

Packungsgrößen:

Packungen mit 5, 50, 50 (5 × 2 × 5) [Klinikpackung] Blisterpackungen mit je einer sterilen Ampulle mit 10 ml oder 20 ml Injektionslösung.

Packungen mit 5, 50, 50 (5 × 2 × 5) [Klinikpackung] Ampullen mit 10 ml oder 20 ml

Injektionslösung. Diese Behälter dürfen nicht in intraoperativen (aseptischen) Umgebungen verwendet werden.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Nur Packungen, die sterile Ampullen in Blisterpackungen enthalten, dürfen in intraoperativen (aseptischen) Umgebungen verwendet werden.

Das Arzneimittel muss vor dem Gebrauch visuell geprüft werden. Die Lösung soll nur dann verwendet werden, wenn sie klar und praktisch partikelfrei ist und wenn das Behältnis unbeschädigt ist.

Der intakte Behälter darf nicht erneut autoklaviert werden.

Die Injektionslösung in Ampullen ist chemisch und physikalisch mit den folgenden Produkten kompatibel:

Konzentration von Ropivacain: 1,5 bis 2 mg/ml

Zusatz

Konzentration

Fentanylcitrat

3,0 mg/l

Diamorphinhydrochlo­rid

25 mg/l

Konzentration von Ropivacain: 2 mg/l

Zusatz

Konzentration

Sulfentanylcitrat

0,5 bis 1 mg/l

Die Injektionslösung ist nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Noridem Enterprises Limited
Evagorou & Makariou, Mitsi Building 3, Office 115,

1065 Nikosia

ZypernZypern

Vertrieb

hameln pharma gmbh

Inselstraße 1 31787 Hameln Deutschland

Bei Fragen zu diesem Arzneimittel wenden Sie sich bitte an die hameln pharma gmbh.

8.    zulassungsnummer(n)

Ropivacain-HCl Noridem 2 mg/ml Injektionslösung: 78032.00.00

Ropivacain-HCl Noridem 7,5 mg/ml Injektionslösung: 78034.00.00

Ropivacain-HCl Noridem 10 mg/ml Injektionslösung: 78035.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 03.11.2009

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 15.03.2024

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: