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Selegilin HEXAL 5mg Tabletten - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Selegilin HEXAL 5mg Tabletten

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Selegilin HEXAL 5 mg

1 Tablette enthält 5 mg Selegilinhydrochlo­rid, entsprechend 4,2 mg Selegilin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat.

Selegilin HEXAL 10 mg

1 Tablette enthält 10 mg Selegilinhydrochlo­rid, entsprechend 8,4 mg Selegilin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Tablette

Selegilin HEXAL 5 mg

Weiße, runde gewölbte Tabletten mit der Prägung „SN 5“ auf einer Seite

Selegilin HEXAL 10 mg

Weiße, runde gewölbte Tabletten mit einer Bruchkerbe und der Prägung „SN 10“ auf einer Seite

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Selegilin HEXAL ist zur Behandlung der Parkinson-Krankheit indiziert. Es kann bei erstmalig diagnostizierter Erkrankung als Monotherapie oder in Kombination mit Levodopa (mit und ohne peripherem Decarboxylase-Hemmer) angewendet werden.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die Anfangsdosis beträgt bei Erwachsenen gewöhnlich 5–10 mg Selegilinhydrochlo­rid pro Tag, entweder als Monotherapie oder in Kombination mit Levodopa oder Levodopa und peripherem Decarboxylase-Hemmer.

Selegilin HEXAL 5 mg

Bei Bedarf kann die Dosis bis zur maximalen Erhaltungsdosis von 2 Tabletten Selegilin HEXAL 5 mg (entsprechend 10 mg Selegilinhydrochlo­rid) pro Tag erhöht werden.

Selegilin HEXAL 10 mg

Die maximale Erhaltungsdosis von 1 Tablette Selegilin HEXAL 10 mg (entsprechend 10 mg Selegilinhydrochlo­rid) pro Tag darf nicht überschritten werden.

Bei Kombination mit Levodopa kann die Levodopa-Dosis reduziert werden, um eine adäquate Kontrolle der Symptome mit einer möglichst niedrigen Levodopa-Dosis zu erreichen (s. Abschnitt 4.4).

Besondere Patientengruppen

Leberfunktion­sstörungen

Für Patienten mit leichten Leberfunktion­sstörungen liegen keine Daten zur Dosisanpassung vor.

Nierenfunktion­sstörungen

Für Patienten mit leichten Nierenfunktion­sstörungen liegen keine Daten zur Dosisanpassung vor.

Art der Anwendung

Die Tabletten sind entweder morgens als Einzeldosis oder in 2 geteilten Dosen morgens und mittags nach den Mahlzeiten einzunehmen.

Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf und ist individuell festzulegen.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Gleichzeitige Anwendung mit Tramadol, Pethidin und anderen Opioiden Patienten mit anderen extrapyramidalen Erkrankungen, die nicht auf einen Dopaminmangel zurückzuführen sind Gleichzeitige Behandlung mit Serotoninagonisten (z. B. Sumatriptan, Naratriptan, Zolmitriptan und Rizatriptan) Gleichzeitige Behandlung mit Antidepressiva, einschließlich trizyklischer Antidepressiva, MAO-Hemmer (z. B. Linezolid) und selektiver SerotoninWiede­raufnahme-Hemmer (SSRIs), z. B. Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin und Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRIs, z. B. Venlafaxin) (siehe Abschnitt 4.5).

Substanzen, die eine Serotonin-Wiederaufnahme hemmen, sollten frühestens 2 Wochen nach Beendigung der Therapie mit Selegilin eingenommen werden, und sie müssen mindestens 1 Woche lang abgesetzt sein (bei Fluoxetin mindestens 5 Wochen), bevor die Therapie mit Selegilin begonnen wird. Sumatriptan oder ähnlich wirkende Stoffe dürfen erst 24 Stunden nach Absetzen von Selegilin angewendet werden.

Patienten mit aktivem Zwölffingerdarm- oder Magengeschwür Schwangerschaft und Stillzeit Gleichzeitige Anwendung von Sympathomimetika Die Kombination mit Levodopa ist kontraindiziert bei schweren kardiovaskulären Erkrankungen, arterieller Hypertonie, Hyperthyreose, Phäochromozytom, Engwinkelglaukom, Prostataadenom mit Restharnbildung, Tachykardie, Arrhythmien, schwerer Angina pectoris, Psychosen, fortgeschrittener Demenz und Thyreotoxikose (die Gegenanzeigen von Levodopa müssen bei der gleichzeitigen Anwendung mit Selegilin beachtet werden!).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung besondere vorsicht ist geboten, wenn selegilin patienten mit labiler hypertonie, herzrhythmusstörungen, schwerer angina pectoris, psychosen oder mit peptischen

Ulzera in der Vorgeschichte gegeben wird, da eine Verschlechterung des Krankheitsbildes während der Behandlung auftreten kann.

Patienten mit Leber- oder Nierenfunktion­sstörungen

Selegilin sollte bei schweren Leber- oder Nierenfunktion­sstörungen mit Vorsicht angewendet werden. Bei der Behandlung von Patienten mit Leberfunktion­sstörungen in der Vorgeschichte ist Vorsicht angebracht, auch wenn bisher keine schwerwiegende Lebertoxizität beobachtet wurde. Unter einer Langzeitbehandlung mit Selegilin wurden vorübergehende oder persistierende Veränderungen der Leberwerte mit einer Tendenz zu erhöhten Leberenzymkon­zentrationen im Plasma beschrieben.

Bei gleichzeitiger Einnahme weiterer MAO-Hemmer

Die Selektivität für MAO-B kann nach der Verabreichung von Selegilin bei einer Dosis von mehr als 10 mg/Tag herabgesetzt sein. Die genaue Dosis, ab der Selegilin eine nicht-selektive Hemmung aller Monoaminoxidasen bewirkt, wurde bisher nicht bestimmt, aber nach Dosen über 10 mg/Tag besteht theoretisch das Risiko, dass es nach dem Verzehr tyraminreicher Nahrungsmittel zu hypertensiven Krisen kommt.

Eine Begleitbehandlung mit Arzneimitteln, die die MAO-A hemmen (oder mit nichtselektiven MAO-Hemmern) kann hypotensive Reaktionen auslösen. Nach der Verabreichung von Selegilin wurden hypotone Kreislaufstörungen beobachtet, die mitunter sehr plötzlich auftreten können.

Vorsicht ist bei der Anwendung von MAO-Hemmern bei Operationen während der Vollnarkose geboten. MAO-Hemmer, einschließlich Selegilin, können die Wirkung ZNS-dämpfender Arzneimittel, die bei Vollnarkosen verwendet werden, verstärken. Es wurde über vorrübergehende Atem- und Herz-Kreislauf-Depression, Hypotonie und Koma berichtet (siehe Abschnitt 4.5).

Gleichzeitige Einnahme von Levodopa

Einige Studien zeigten für Patienten, die Selegilin und Levodopa erhielten, ein erhöhtes Mortalitätsrisiko verglichen mit Patienten unter einer Levodopa-Monotherapie. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass in diesen Studien mehrere methodische Fehler entdeckt wurden. Erwähnenswert ist, dass eine Metaanalyse und eine große Kohortenstudie zu dem Schluss kamen, dass kein signifikanter Unterschied in der Sterblichkeit von mit Selegilin oder Vergleichssub­stanzen oder der Kombination Selegilin/Levodopa behandelten Patienten besteht.

Studien haben bei Patienten mit kardiovaskulärem Risiko die erhöhte Gefahr einer hypotensiven Antwort mit gleichzeitiger Verabreichung von Selegilin und Levodopa in Verbindung gebracht.

Da Selegilin die Wirkungen von Levodopa verstärkt, können auch die Nebenwirkungen von Levodopa zunehmen, besonders wenn Patienten eine hochdosierte LevodopaTherapie erhalten. Diese Patienten sollten überwacht werden. Wird Selegilin zusätzlich zu der maximal verträglichen Levodopa-Dosis verabreicht, können unwillkürliche Bewegungen und Erregungszustände auftreten. Diese Nebenwirkungen verschwinden nach Dosisreduktion von Levodopa. Die Levodopa-Dosis sollte um etwa 10 bis 30 % gesenkt werden, wenn zusätzlich mit Selegilin behandelt wird (siehe Abschnitt 4.2). Wenn die Levodopa-Dosis optimal eingestellt ist, sind die Nebenwirkungen der Kombination geringer als die Nebenwirkungen, die unter Levodopa allein beobachtet wurden.

Die Kombinationsthe­rapie mit Selegilin und Levodopa ist bei Patienten mit dosisunabhängigen Wirkungsfluktu­ationen möglicherweise nicht von Vorteil.

Vorsicht ist geboten, wenn Selegilin in Kombination mit anderen zentral wirksamen Arzneimitteln angewandt wird.

Der Patient sollte während der Behandlung auf den Genuss von Alkohol verzichten.

Die Anwendung von Selegilin HEXAL kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels Selegilin HEXAL zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Selegilin HEXAL nicht einnehmen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen die gleichzeitige einnahme der folgenden wirkstoffe/substanzgruppen mit selegilin ist kontraindiziert (siehe abschnitt 4.3): sympathomimetika

Aufgrund des Risikos einer Hypertonie ist eine gleichzeitige Verabreichung von Selegilin und Sympathomimetika, einschließlich Mittel zum Abschwellen der Nasenschleimhaut, kontraindiziert.

Pethidin, Tramadol (oder andere Opiate)

Die gleichzeitige Anwendung des selektiven MAO-B Hemmers Selegilin zusammen mit Pethidin, Tramadol oder anderen Opiaten ist kontraindiziert.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) und Serotonin-NoradrenalinWi­ederaufnahme-Hemmer (SNRIs)

Die kombinierte Anwendung von SSRIs (z. B. Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin) und SNRIs (z. B. Venlafaxin) zusammen mit Selegilin ist kontraindiziert aufgrund des Risikos für schwerwiegende Reaktionen wie Verwirrtheit, Hypomanie, Halluzinationen sowie manischen Episoden, Agitation, Myoklonus, Hyperreflexie, Koordinationsstörun­g, Schüttelfrost, Zittern, Krämpfe, Ataxie, Diaphorese, Diarrhö, Fieber, Hypertonie. Diese Reaktionen können Teil eines Serotonin-Syndroms sein.

Fluoxetin darf frühestens 14 Tage nach dem Absetzen von Selegilin eingenommen werden.

Da Fluoxetin eine lange Halbwertszeit besitzt, darf mit der Behandlung mit Selegilin erst begonnen werden, wenn seit dem Absetzen der Fluoxetin Behandlung mindestens 5 Wochen verstrichen sind.

Antidepressiva (einschließlich trizyklischer Antidepressiva)

Seligilin darf nicht gemeinsam mit Antidepressiva, ganz gleich welcher Art, verabreicht werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von trizyklischen Antidepressiva und Selegilin wurde über schwere ZNS-Toxizität (Serotonin-Syndrom) bei Patienten berichtet, welche gelegentlich mit Hyper-/ Hypotonie, Schwindelgefühl, Diaphorese, Tremor, Anfällen und Wesens- und Verhaltensände­rungen verbunden waren.

Die gleichzeitige Anwendung von Selegilin mit Antidepressiva einschließlich trizyklischer Antidepressiva ist daher kontraindiziert.

MAO-Hemmer (z. B. Linezolid, Sertralin)

Die gleichzeitige Einnahme von Selegilin und MAO-Hemmern kann Störungen des ZNS sowie des Herz-Kreislauf Systems verursachen (siehe auch Abschnitt 4.4) und ist daher kontraindiziert.

Serotonin-Agonisten

Die gleichzeitige Behandlung mit Serotonin-Agonisten (z. B. Sumatriptan, Naratriptan, Zolmitriptan und Rizatriptan) ist kontraindiziert.

Zwischen dem Absetzen von Selegilin und dem Einleiten der Behandlung mit Serotonin-Agonisten wird ein zeitlicher Abstand von 24 Stunden empfohlen.

Die Einnahme der folgenden Substanzgruppen zusammen mit Selegilin wird nicht empfohlen

Orale Kontrazeptiva oder Hormonersatzthe­rapie

Die gleichzeitige Anwendung von Selegilin und oralen Kontrazeptiva oder Präparaten für die Hormonsubstitu­tionstherapie sollte vermieden werden, da diese Kombination die Bioverfügbarkeit von Selegilin erhöhen kann.

Weitere Wechselwirkungen

Bei 4 Patienten trat unter einer gleichzeitigen Einnahme von Selegilin und Altretamin nach 4–6 Tagen eine symptomatische Hypotonie auf.

Eine gleichzeitige Gabe von Selegilin und Amantadin oder Anticholinergika kann zu einem vermehrten Auftreten der unter Abschnitt 4.8 beschriebenen unerwünschten Wirkungen führen.

Bei Patienten, die Selegilin einnehmen oder innerhalb der letzten 2 Wochen eingenommen haben, sollte Dopamin nur mit Vorsicht und unter strenger NutzenRisiko-Abwägung angewendet werden, da das Risiko einer hypertensiven Reaktion besteht.

Selegilin verstärkt die Wirkung von Levodopa.

In Anbetracht der hohen Plasmaprotein­bindung von Selegilin muss Patienten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, die Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, wie beispielsweise Digitalis und/oder Antikoagulantien.

Die gleichzeitige Anwendung mit blutdruckstei­gernden oder -senkenden Mitteln, Psychostimulanzien, zentraldämpfenden Arzneimitteln (Sedativa, Hypnotika) und Alkohol sollte vermieden werden.

Es sollten mindestens 14 Tage nach Absetzen von Selegilin vergangen sein, bevor eine Behandlung mit einem Medikament begonnen wird, das in irgendeiner Weise mit Selegilin interagiert.

Interaktionen mit Nahrungsmitteln

Da Selegilin ein selektiver MAO-B-Hemmer ist, wurden keine hypertensiven Reaktionen auf tyraminhaltige Nahrungsmittel während der Selegilin-Behandlung mit empfohlener Dosierung berichtet (d. h. der sogenannte „Cheese-Effekt“ tritt nicht auf). Daher ist eine diätetische Einschränkung nicht erforderlich. Allerdings sind bei einer Kombination von Selegilin und nicht-selektiven MAO- oder MAO-A-Hemmern Diätbeschränkungen (d. h. Vermeidung von tyraminreichen Nahrungsmitteln wie reifer Käse und Hefeprodukte) erforderlich.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt nur sehr wenige Informationen über schwangere Patientinnen. Tierexperimentelle Studien haben nur bei hoher humaner Mehrfachdosierung eine Reproduktionsto­xizität gezeigt.

Die Anwendung von Selegilin sollte während der Schwangerschaft vorsichtshalber vermieden werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Selegilin in die Muttermilch abgegeben wird. Es liegen keine Studien vor, ob Selegilin beim Tier in die Milch übergeht. Physikalisch-chemische Daten deuten auf eine Ausscheidung von Selegilin in die Muttermilch hin und ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Selegilin darf während der Stillzeit nicht verabreicht werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Bei Anwendung von Selegilin können zentralnervöse Nebenwirkungen, wie z. B. Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, vereinzelt Verwirrtheit oder Sehstörungen, auftreten. Deshalb kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Selegilin das Reaktionsvermögen so weit verändert werden, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen – unabhängig von dem zu behandelnden Grundleiden – beeinträchtigt wird. Tätigkeiten, die mit erhöhter Absturz- oder Unfallgefahr einhergehen, sind zu meiden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8

Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Über die in der Tabelle aufgeführten Nebenwirkungen von Selegilin wurde während klinischer Studien und/oder bei Anwendung seit der Markteinführung berichtet.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Infektionen und

parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Pharyngitis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich

Leukozytopenie, Thrombozytopenie

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Gelegentlich

Appetitverlust

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Verwirrtheit, Depressionen, Halluzinationen, Schlaflosigkeit

Gelegentlich

anormales Träumen, Erregungszustände, Angstzustände, Psychosen, Stimmungsschwan­kungen, vorübergehende leichte Schlafstörungen

Nicht bekannt

Hypersexualität

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Schwindelgefühl, Dyskinesie (inklusive Akinesie, Bradykinesie), Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörun­gen, Tremor

Augenerkrankungen

Gelegentlich

verschwommenes Sehen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Vertigo

Herzerkrankungen

Häufig

Bradykardie

Gelegentlich

Angina pectoris, Arrhythmien, Herzklopfen, supraventrikuläre

Tachykardie

Nicht bekannt

Herzreizleitun­gsstörungen (AV-Block)

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypertonie, Hypotonie

Gelegentlich

Orthostatische Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

verstopfte Nase, Halsschmerzen

Gelegentlich

Dyspnoe

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr Häufig

Stomatitis

Häufig

Verstopfung, Diarrhö, Mundtrockenheit, Ulzera der Mundschleimhaut, Übelkeit

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Häufig

vermehrtes Schwitzen

Gelegentlich

Haarausfall, Hautausschläge

Selten

Hautreaktionen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Häufig

Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe

Gelegentlich

Myopathie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich

Miktionsstörungen

Nicht bekannt

Harnverhalt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Fatigue

Gelegentlich

Brustschmerzen, Reizbarkeit, Knöchelödem

Untersuchungen

Häufig

leicht erhöhte Leberenzymwerte

Gelegentlich

vorübergehender Anstieg der

Transaminasen (ALAT), vorübergehender

Anstieg der Leberenzymwerte

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Häufig

Stürze

Da Selegilin die Wirkung von Levodopa verstärkt, können, besonders bei Patienten, die hohe Dosen Levodopa einnehmen, auch die Nebenwirkungen von Levodopa verstärkt werden (Levodopa sollte zusammen mit einem peripheren Decarboxylasehemmer verabreicht werden).

Unter der Kombinationsbehandlung von Selegilin und Levodopa können auftreten

Häufig

Ruhelosigkeit, Bewegungsstörungen (wie Dyskinesien), Blutdruckabfall, insbesondere auch verstärkter Blutdruckabfall bei Lagewechsel, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, Schwindel, Psychosen (einschließlich Halluzinationen und Verwirrtheitszus­tände), Schlaflosigkeit

Selten

Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörun­gen, Störungen beim Wasserlassen, Hauterscheinungen, körperliche Unruhe

Darüber hinaus können unter der Kombinationsbe­handlung von Levodopa mit Selegilin auftreten: Verstopfung, Appetitlosigkeit, Flüssigkeitsan­sammlung im Gewebe, Ermattung, erhöhter Blutdruck, Angst, Angina pectoris, Atembeschwerden, Verkrampfung, Leukopenie und verminderte Anzahl von Blutplättchen.

Die Einnahme von Selegilin zusammen mit Maximaldosen Levodopa kann Willkürbewegungen und/oder Agitation hervorrufen.

Diese Nebenwirkungen lassen sich durch eine Verringerung der Levodopa-Dosis, die unter Kombinationsthe­rapie mit Selegilin um bis zu 30 % möglich ist, teilweise vermindern.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

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anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Selegilin hat eine geringe Toxizität. Selegilin wird im Körper rasch abgebaut, und die Stoffwechselpro­dukte werden rasch ausgeschieden. In der empfohlenen Dosis hemmt Selegilin MAO-B selektiv. Bei hoher Dosierung verliert Selegilin seine Selektivität für MAO-B und hemmt auch MAO-A. Die Symptome einer Überdosierung können demnach den Symptomen ähneln, die in Verbindung mit nicht-selektiven MAO-Hemmern beobachtet wurden. Diese können über 24 Stunden andauern und sich in Agitation, Tremor, alternierender Hypo- und Hypertonie, Atemdepression, schwerwiegenden Muskelkrämpfen, Fieber, Koma und Krämpfen äußern.

Infolge der Hemmung der MAO-A kann es besonders in Verbindung mit tyraminreichen Nahrungsmitteln zu Kopfschmerzattacken und Blutdruckkrisen kommen (sogenannter „Cheese-Effekt“). Starke Hemmung der MAO-B führt in erster Linie zu Erbrechen.

Aufgrund seines in den Katecholaminstof­fwechsel eingreifenden Wirkungsmechanismus sind bei starker Überdosierung von Selegilin zentral erregende Wirkungen nicht auszuschließen.

Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt. Die Behandlung muss symptomatisch erfolgen; der Patient muss 24–48 Stunden überwacht werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Monoaminoxidase-B-Hemmer

ATC-Code: N04B D01

Durch Selegilin wird die für den Dopaminabbau vorzugsweise verantwortliche Monoaminoxidase (MAO-B) im Gehirn selektiv gehemmt. Außerdem verhindert Selegilin die präsynaptische Wiederaufnahme von Dopamin.

Die Bindung des Selegilin an MAO-B ist irreversibel. Die Hemmung lässt jedoch nach 1–2 Tagen durch die Neubildung von MAO-B nach.

Das Verhältnis der Hemmung von MAO-A zu MAO-B blieb während der Langzeittherapie unverändert. Eine klinisch signifikante Hemmung der intestinalen MAO-A, die zu einer gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber Tyramin führt („Cheese-Effekt“ mit Kopfschmerzattacken und plötzlichen Hochdruckkrisen), ist nur für Selegilinhydrochlo­rid-Dosen von über 20 mg/Tag nachgewiesen worden.

Die Levodopa-Dosis kann bei Kombination mit Selegilin vermindert werden. Bei optimaler Einstellung der Kombinationsthe­rapie sind die Nebenwirkungen von Levodopa geringer als bei Levodopa-Monotherapie.

Die zusätzliche Einnahme von Selegilin zur Levodopa-Therapie ist nicht geeignet für Patienten, deren Ansprechen auf Levodopa bei unveränderter Dosis schwankt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Selegilin ist eine lipophile Substanz und wird beim Menschen rasch aus dem Intestinaltrakt resorbiert. Die maximalen Serumkonzentra­tionen von Selegilin und seinen Metaboliten werden 0,5–2 Stunden nach der oralen Applikation erreicht.

Verteilung

Selegilin wird nach Verabreichung therapeutischer Dosen zu 94 % an Plasmaproteine gebunden. Sein Verteilungsvolumen beträgt bis zu 300 l. Selegilin und seine Metaboliten passieren die Blut-Hirn-Schranke.

Biotransformation

Die Metabolisierung von Selegilin erfolgt hauptsächlich in der Leber. Selegilin unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Effekt. Beim Menschen wurden im Plasma, im Liquor cerebrospinalis und im Urin 3 Hauptmetaboliten identifiziert (Desmethylsele­gilin, L-Methamphetamin und L-Amphetamin). Die stereoisomere Konfiguration wird durch die Verstoffwechselung nicht verändert. Es konnte keine In-vivo-Racemisierung nachgewiesen werden.

Elimination

14C-Selegilin weist eine Plasma-Clearance von 1,7 ml/min/kg auf. Die totale Clearance von Selegilin beim Menschen beträgt 500 l/h. Natives Selegilin wurde im Urin nicht nachgewiesen. Die Metaboliten werden vorwiegend (70–85 %) mit dem Urin ausgeschieden, ein geringer Anteil mit den Faeces. Die 24-Stunden-Wiederfindungsrate liegt zwischen 30 und 90 %. Die Ausscheidung von L-Methamphetamin und L-Amphetamin erhöht sich mit zunehmender Azidität des Urins, ohne dass dadurch die klinische Response beeinflusst wird.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Akute Toxizität

Der akut toxische Bereich liegt in Tierstudien um ca. 800–3000-fach über der empfohlenen therapeutischen Tagesdosis von 5–10 mg/Tag.

Chronische Toxizität

Untersuchungen mit wiederholter Anwendung bei Ratten und Hunden zeigten nur der pharmakologischen Wirkung zurechenbare Reaktionen, d. h. es wurden keine organtoxischen Effekte nachgewiesen.

Es wurden weder substanzspezifische pathologische Veränderungen noch Entzugsersche­inungen beobachtet.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Untersuchungen mit diversen In-vitro- und In-vivo-Tests ergaben für Selegilinhydrochlo­rid keine Hinweise auf mutagene Eigenschaften.

Langzeitunter­suchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung.

Reproduktionsto­xizität

Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Untersuchungen zu Einflüssen auf die Fertilität, zur Embryotoxizität und Peri-Postnatalentwic­klung vor.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Citronensäure-Monohydrat Lactose-Monohydrat Magnesiumstearat (Ph.Eur.) Maisstärke Povidon K30 Talkum

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

5 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Packungen mit 30, 60 und 100 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassungen

Hexal AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908–0

Telefax: (08024) 908–1290

E-Mail:

8.    zulassungsnummern

Selegilin HEXAL 5 mg 30248.00.00

Selegilin HEXAL 10 mg 30248.01.00

9.    datum der erteilung der zulassungen/verlängerung der zulassungen

Selegilin HEXAL 5 mg

Datum der Erteilung Zulassung: 7. November 1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 28. Mai 2003

Selegilin HEXAL 10 mg

Datum der Erteilung Zulassung: 27. Juni 1997

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19. Juli 2002

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