Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Silymarin STADA 156 mg Hartkapseln
1. bezeichnung des arzneimittels
Silymarin STADA 156 mg Hartkapseln
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 Hartkapsel enthält 239,6 – 294,9 mg Trockenextrakt aus gereinigten Mariendistelfrüchten (36 – 44:1) entsprechend 156 mg Silymarin (berechnet als Silibinin, HPLC); Auszugsmittel: Ethylacetat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Hartkapsel
Rötlichbraun-elfenbeinfarbene Hartkapseln
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen Leberschäden.
Das Arzneimittel ist nicht zur Behandlung von akuten Vergiftungen bestimmt.
Silymarin STADA wird angewendet bei Erwachsenen.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Erwachsene 2-mal täglich 1 Hartkapsel.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Für konkrete Dosierungsempfehlungen bei eingeschränkter Nierenfunktion gibt es keine hinreichenden Daten.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Silymarin STADA bei Kindern und Heranwachsenden im Alter bis 18 Jahre ist bisher noch nicht erwiesen.
Art der Anwendung
Die Hartkapseln unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) einnehmen.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Zubereitungen aus Mariendistelfrüchten und/oder anderen Korbblütlern oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, Schwangerschaft.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:
Bei akuten Vergiftungen ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Bei hell- bis dunkelgelber Hautfärbung und Gelbfärbung des Augenweißes (Gelbsucht) sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Behandlung mit Silymarin STADA ersetzt nicht die Vermeidung von leberschädigenden Ursachen (z.B. Alkohol).Kinder und Jugendliche
Silymarin STADA soll bei Kindern und Heranwachsenden unter 18 Jahren nicht angewendet werden, da für diese Patientengruppen keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.
Sonstige Bestandteile
Silymarin STADA 156 mg Hartkapseln enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Hartkapsel, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Humanpharmakologische Untersuchungen zu Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, an deren Metabolisierung vor allem das Isoenzym CYP3A4 und das P-Glycoprotein beteiligt sind, wie z.B. Indinavir und Metronidazol, haben widersprüchliche Ergebnisse gezeigt. Auch die Beeinflussung weiterer Isoenzyme des Cytochrom P450-Enzymsystems kann nicht ausgeschlossen werden.
Bei der gleichzeitigen Einnahme derartiger Arzneimittel wird daher empfohlen, geeignete Therapiekontrollen durchzuführen. Durch Besserung der Leberfunktion unter der Einnahme von Silymarin STADA kann die Metabolisierung von anderen gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln ebenfalls verändert werden, so dass gegebenenfalls die Dosierung angepasst
werden muss. Bei gleichzeitiger Einnahme von Silymarin STADA und Amiodaron ist nicht ausgeschlossen, dass die antiarrhythmische Wirkung von Amiodaron verstärkt wird.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Dieses Arzneimittel darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Stillzeit
Silymarin STADA soll wegen nicht ausreichender Untersuchungen in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Fertilität
Es liegen keine Erkenntnisse zur Auswirkung des Arzneimittels auf die Fertilität vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Silymarin STADA hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten
Sehr selten Nicht bekannt abschätzbar
≥1/10
≥1/100 bis <1/10
≥1/1.000 bis <1/100
≥1/10.000 bis <1/1.000
<1/10.000
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: allergische Reaktionen (Hautentzündungen, Nesselsucht, Hautausschlag, Juckreiz, anaphylaktische Reaktion und Atemnot)
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Kopfschmerzen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: leichte gastrointestinale Beschwerden wie Mundtrockenheit, Übelkeit, Magenverstimmung, Magenreizung und Durchfall
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von
Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
D-53175 Bonn
Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome
Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet. Bei Überdosierung können die beschriebenen Nebenwirkungen in verstärktem Maße auftreten.
Therapie
Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt. Es werden symptomatische Maßnahmen empfohlen.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Lebertherapie, Lipotrope Substanzen:
Pflanzliche Mittel zur Lebertherapie
ATC-Code: A05BP01
Mit diesem Arzneimittel wurden keine präparatespezifischen Untersuchungen durchgeführt.
Wirkmechanismus und Pharmakodynamische Wirkungen
Silymarin verstärkte in Hunden, ohne selbst eine direkte antiarrhythmische
Wirkung zu haben, die antiarrhythmische Wirkung von Amiodaron und verhinderte lang anhaltendes Vorhofflattern durch Verlängerung der Refraktärzeit im rechten Vorhof.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Mit diesem Arzneimittel wurden keine präparatespezifischen Untersuchungen durchgeführt.
Silymarin ist ein Gemisch aus Silibinin, Silydianin, Silychristin und weiteren Flavonol-Derivaten aus Mariendistelfrüchten. Silibinin stellt die Hauptkomponente des Silymarins dar.
In humanpharmakologischen Untersuchungen an cholezystektomierten Patienten wurden im 24h-Urin nur 1–2,1 % der verabreichten Menge gefunden. Der maximale Plasmaspiegel wurde nach 1,32 h erreicht.
Silibinin wurde hauptsächlich über die Galle eliminiert.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Ein mit der in Silymarin STADA verwendeten Mariendistelfrüchtezubereitung durchgeführter Ames-Test zeigte keine Hinweise auf Induktionen von Genmutationen, so dass der vorliegende Extrakt als nicht mutagen angesehen werden kann. Weitere toxikologische Untersuchungen mit der in Silymarin STADA verwendeten Mariendistelfrüchtezubereitung liegen nicht vor.
Im Rahmen der langjährigen Erfahrung von Mariendistelfrüchtezubereitungen haben sich keine Anhaltspunkte für besondere Risiken ergeben.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Gereinigtes Wasser.
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 dauer der haltbarkeit
36 Monate
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Blister aus PVC/PVDC Aluminium.
Packungen mit 30, 60 oder 100 Hartkapseln.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
Stadastraße 2–18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603–0
Telefax: 06101 603–259
Internet:
8. zulassungsnummer
65316.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 08. Januar 2008
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 16. Mai 2018