Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - Softasept N gefärbt
1. was ist softasept n gefärbt und wofür wird es angewendet?
Softasept N gefärbt ist ein alkoholisches Hautdesinfektionsmittel zur Desinfektion der Haut vor operativen Eingriffen, Punktionen und Injektionen.
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2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON SOFTASEPT N GEFÄRBT BEACHTEN?
Softasept N gefärbt darf nicht angewendet werden bei Patienten
mit Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Ethanol, 2-Propanol oder einem der sonstigen Bestandteile von Softasept N gefärbt.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Softasept N gefärbt ist erforderlich
Softasept N gefärbt muss nach der Anwendung ungehindert von der Haut abtrocknen können. Wegen des Alkoholgehaltes können Okklusivbedingungen (Luftabschluss) zu Hautreizungen führen. Bei der präoperativen Hautdesinfektion ist deshalb eine „Pfützenbildung“ unter dem Patienten zu vermeiden.
Vor Anwendung elektrischer Geräte auf der Haut trocknen lassen!
Softasept N gefärbt ist leicht entzündlich (Flammpunkt 14°C). Oberhalb von 14°C kann Softasept N gefärbt durch Funken, brennende Zigaretten, offene Flammen und andere Zündquellen leicht entzündet werden. Falls größere Mengen verschüttet werden, besteht deshalb Brand- und Explosionsgefahr! In solchen Fällen sofort Vorbeugungsmaßnahmen ergreifen: Aufnehmen der Flüssigkeit, Verdünnen mit viel Wasser, Lüften des Raumes, Beseitigen von Zündquellen.
Softasept N gefärbt soll nur äußerlich angewendet werden. Bei versehentlicher Einnahme sind Vergiftungserscheinungen durch die enthaltenen Alkohole möglich (Alkoholvergiftung) mit dem Risiko von Atemstillstand oder Bewusstlosigkeit (Erstickungsgefahr durch Erbrochenes). Unverzüglich ärztlichen Rat einholen, Erbrechen nur auf ärztliche Anweisung auslösen.
Softasept N gefärbt ist augen- und schleimhautreizend. Nicht in die Augen bringen, nicht auf verletzter Haut oder auf Schleimhäuten anwenden. Bei versehentlichem Augen- oder Schleimhautkontakt sofort mit viel Wasser spülen (Augen auch unter den Lidern). Bei anhaltender Augenreizung unverzüglich Arzt aufsuchen.
Warnhinweise nach Gefahrstoffverordnung und Berufsgenossenschaft: siehe Etikett.
Bei Anwendung von Softasept N gefärbt mit anderen Arzneimitteln
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Bei sachgemäßem Gebrauch kann Softasept N gefärbt während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da Alkohole unreife Haut stark reizen und durchdringen können, darf Softasept N gefärbt bei Säuglingen nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden. In diesem Fall ist die Haut am Anwendungsgebiet auf Reizungen zu überwachen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
3. wie ist softasept n gefärbt anzuwenden?
Wenden Sie Softasept N gefärbt entsprechend der nachfolgenden Dosierungsempfehlung an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Softasept N gefärbt wird unverdünnt aufgetragen und mit einem sterilen Tupfer verrieben. Sie müssen die zu behandelnde Hautpartie vollständig benetzen und während der gesamten Einwirkungszeit durch das Präparat feucht halten. Haut nach der vorgeschriebenen Einwirkungszeit trocknen lassen. Überschüssige Lösung wird abgetupft.
Einwirkzeiten
bei talgdrüsenarmer Haut:
- vor Injektionen und Punktionen mindestens 15 Sekunden
- vor Gelenkpunktionen, Punktionen des Liquorraumes und vor Operationen mindestens 1 Minute (gegebenenfalls mehrfach auftragen)
bei talgdrüsenreicher Haut (z. B. am Kopf, über dem Brustbein, zwischen den Schulterblättern)
- vor allen Eingriffen mindestens 2,5 Minuten (mehrfach auftragen
Wenn Sie eine größere Menge von Softasept N gefärbt angewendet haben, als Sie sollten
Überschüssiges Produkt abtupfen und Haut an der Luft trocknen lassen. „Pfützen“ unter dem Patienten aufnehmen und vollständig trocknen lassen. Feuergefährlichkeit beachten (vergl. Pkt. 2).
4. welche nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Softasept N gefärbt Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Insbesondere bei häufiger Anwendung kann es zu Hautirritationen wie Rötung und Brennen kommen. Auch sind Kontaktallergien möglich.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. wie ist softasept n gefärbt aufzubewahren?
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Softasept N gefärbt ist nach Anbruch des Behältnisses 12 Monate verwendbar, jedoch nicht über das Verfalldatum hinaus
Das Arzneimittel soll nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
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6. WEITERE INFORMATIONEN
Was Softasept N gefärbt enthält
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– Die Wirkstoffe sind: Ethanol und 2-Propanol (Ph. Eur.). 100 g Lösung enthalten 74,1 g Ethanol (100 %) und 10,0 g 2-Propanol.
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– Die sonstigen Bestandteile sind: Gereinigtes Wasser, Povidon K 30, Citronensäure, Farbstoffe Gelborange S (E 110) und Azorubin (E 122).
Wie Softasept N gefärbt aussieht und Inhalt der Packung
Softasept N gefärbt ist eine klare, rote, alkoholisch riechende Lösung zur Anwendung auf der Haut in Behältnissen zu 250 ml, 1000 ml, 5 Liter.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
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B. Braun Melsungen AG
Carl-Braun-Str. 1
34212 Melsungen
Telefon: 05661–710
Telefax: 05661–71 4567
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im 03/2015.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Bei Verdacht auf eine Allergisierung durch Softasept N gefärbt sind die einzelnen Inhaltsstoffe des Produktes in dermatologisch sinnvoller Verdünnung vom Hersteller zur epicutanen Austestung beziehbar.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Wirkungsmechanismus
Das Wirkungsspektrum der wirksamen Bestandteile, die Alkohole Ethanol und 2-Propanol, umfasst Gramnegative und Gram-positive Bakterien inkl. Mykobakterien, Pilze und Viren. Alkohole sind auch gegen antibiotikaresistente Bakterienstämme (z. B. MRSA) wirksam. Gegen Bakteriensporen ist die Wirksamkeit lückenhaft.
Der antimikrobielle Effekt der Alkohole beruht höchstwahrscheinlich auf der Denaturierung von Proteinen. In Gegenwart von Blut, Eiweiß, Serum oder anderen organischen Stoffen ist die Wirksamkeit kaum herabgesetzt.
Im wasserfreien Zustand zeigen Alkohole sehr viel geringere antimikrobielle Wirksamkeit als in Verdünnungen. Das Wirkungsoptimum der Alkohole liegt bei 60 – 90% v/v (ca. 55 – 85 % m/m). In Mischungen verhalten sich die Alkohole Ethanol und 2-Propanol bezüglich ihrer Wirkung additiv, d. h. die Gesamtkonzentration der Alkohole entscheidet über die Wirksamkeit einer Mischung.
Wirksamkeit von Softasept N gefärbt
Softasept N gefärbt enthält 74,1 % m/m Ethanol und 10,0 % m/m 2-Propanol (84,1 % m/m Gesamtalkoholgehalt). Folgende Wirkungen wurden für das Arzneimittel nachgewiesen:
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- Wirkungsspektrum : Bakterien (inklusive Mykobakterien), Pilze sowie behüllte Viren (Klassifizierung: „begrenzt viruzid“), Rotaviren und Polioviren.
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- Wirksamkeit gegen die residente Hautflora (natürliche Hautkeime) : Softasept N gefärbt erreicht im praxisnahen Versuch zur Hautdesinfektion nach VAH/DGHM die geforderte Keimreduktion auf talgdrüsenarmer Haut nach 15 s und auf talgdrüsenreicher Haut nach 2,5 min.
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- Wirksamkeit gegen Viren : Softasept N gefärbt inaktiviert die Testviren BVDV (Surrogatvirus für Hepatitis-C Virus) und Vaccinia-Virus in in-vitro Tests innerhalb von 15 s. Die Ergebnisse lassen nach aktuellem Kenntnisstand den Rückschluss auf die Wirksamkeit gegen andere behüllte Viren zu, z.B. HBV und HIV.