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SomaKit TOC - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - SomaKit TOC

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

SomaKit TOC 40 Mikrogramm Kit für ein radioaktives Arzneimittel

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Durchstechflasche mit Pulver enthält 40 Mikrogramm Edotreotid.

Das Radionuklid ist nicht in diesem Kit enthalten.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Das Kit für ein radioaktives Arzneimittel enthält:

– Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung: Die Durchstechflasche enthält ein weißes

lyophilisiertes Pulver.

– Reaktionspuffer: Die Durchstechflasche enthält eine klare, farblose Lösung.

Zur radioaktiven Markierung mit [68Ga]Gallium­chloridlösung.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

Nach der radioaktiven Markierung mit [68Ga]Gallium­chloridlösung ist die erhaltene [68Ga]Galliume­dotreotidlösung angezeigt zur Bildgebung per Positronenemis­sionstomograp­hie (PET) von überexprimierten Somatostatinre­zeptoren bei erwachsenen Patienten mit bestätigten oder Verdacht auf gut differenzierte gastroenteropan­kreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) zur Lokalisierung von Primärtumoren und deren Metastasen.

4.2 dosierung und art der anwendung

Das Arzneimittel sollte nur von geschulten medizinischen Fachkräften mit technischer Kompetenz in der Verwendung und Handhabung nuklearmedizi­nischer Diagnostika verabreicht werden und nur in einer speziellen nuklearmedizi­nischen Einrichtung.

Dosierung

Die empfohlene Aktivität für einen 70 kg schweren Erwachsenen beträgt 100 bis 200 MBq, verabreicht mittels einer direkten, langsamen intravenösen Injektion.

Die Aktivität ist ggf. an die Merkmale des Patienten, den verwendeten PET-Kameratyp und den jeweiligen Bildgebungsmodus anzupassen.

Ältere Menschen

Für ältere Patienten ist keine spezielle Dosierung erforderlich.

Einschränkung der Leber- / Nierenfunktion

Die Sicherheit und Wirksamkeit von [68Ga]Galliume­dotreotid wurden an Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion nicht untersucht.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von [68Ga]Galliume­dotreotid wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht nachgewiesen, da die wirksame Dosis eine andere sein kann als bei Erwachsenen. Es gibt keine Empfehlungen für die Anwendung von SomaKit TOC bei Kindern und Jugendlichen.

Art der Anwendung

SomaKit TOC ist zur intravenösen Anwendung und nur zum Einmalgebrauch.

Dieses Arzneimittel muss vor der Verabreichung an den Patienten radioaktiv markiert werden.

Die Aktivität von [68Ga]Galliume­dotreotid muss unmittelbar vor der Injektion mit einem Aktivimeter gemessen werden.

Die [68Ga]Galliume­dotreotid-Injektion muss intravenös verabreicht werden, um eine lokale Extravasation, die zu einer unbeabsichtigten Strahlenexposition beim Patienten führt, sowie Bildgebungsar­tefakte zu verhindern.

Hinweise zur Radiomarkierung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitte 6.6 und 12.

Vorbereitung des Patienten, siehe Abschnitt 4.4.

Bildgebung

Radioaktiv markiertes SomaKit TOC ist geeignet für die medizinische Bildgebung mittels PET. Die Bilderfassung muss eine Erfassung des gesamten Körpers vom Schädel bis zum mittleren Oberschenkel beinhalten. Die empfohlene Zeit für die Bildgebung beträgt 40 bis 90 Minuten nach der Injektion. Um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen, sind die Startzeit und die Dauer der Bilderfassung an die verwendeten Geräte, den Patienten und die Tumormerkmale anzupassen.

4.3 gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder einen der Bestandteile des radioaktiv markierten radioaktiven Arzneimittels.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Mögliche Überempfindlichke­its- oder anaphylaktische Reaktionen

Wenn Überempfindlichke­its- oder anaphylaktische Reaktionen auftreten, muss die Verabreichung des Arzneimittels sofort abgebrochen und, ggf. eine intravenöse Behandlung eingeleitet werden. Um im Notfall sofort handeln zu können, müssen die notwendigen Arzneimittel und Geräte, wie z. B. ein Endotrachealtubus, sofort verfügbar sein.

Individuelle Nutzen/Risiko-Abwägung

Für jeden Patienten muss die Strahlenbelastung durch den wahrscheinlichen Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität sollte in jedem Fall so niedrig wie realistischerweise möglich sein, um die erforderlichen diagnostischen Informationen zu erhalten.

Einschränkung der Leber- / Nierenfunktion

Bei diesen Patienten ist eine genaue Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erforderlich, da eine erhöhte Strahlenexposition möglich ist.

Kinder und Jugendliche

Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, siehe Abschnitt 4.2.

Vorbereitung des Patienten

Der Patient sollte vor Beginn der Untersuchung gut hydriert sein und dringend dazu aufgefordert werden, während der ersten Stunden nach der Untersuchung die Blase so häufig wie möglich zu entleeren, um die Strahlenbelastung zu verringern.

Auswertung der [ 68 Ga]Galliume­dotreotid-Bildgebung und Anwendungsbes­chränkungen

PET-Bilder mit [68Ga]Galliume­dotreotid zeigen das Vorhandensein von Somatostatinre­zeptoren im Gewebe.

Organe mit starker physiologischer Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid sind die Milz, die Nieren, die Leber, die Hirnanhangdrüse, die Schilddrüse und die Nebennieren. Auch kann eine starke physiologische Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid durch den Processus uncinatus der Bauchspeicheldrüse beobachtet werden.

Bei GEP-NET Tumoren wird regelmäßig eine intensivere Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid beobachtet als im normalen Hintergrund. GEP-NET-Läsionen, die keine ausreichende Dichte an Somatostatinre­zeptoren aufweisen, lassen sich allerdings mit [68Ga]Galliume­dotreotid nicht nachweisen. Die PET-Bilder mit [68Ga]Galliume­dotreotid sollten visuell ausgewertet werden. Eine halbquantitative Messung der Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid sollte hingegen nicht für die klinische Auswertung der Bilder herangezogen werden.

Die Daten zum Beleg der Wirksamkeit von [68Ga]Galliume­dotreotid zur Vorhersage und Überwachung des therapeutischen Ansprechens auf eine Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) bei histologisch bestätigten metastasierenden NET sind begrenzt (siehe Abschnitt 5.1).

Bei einem Morbus Cushing kann die Langzeitexposition mit endogenem Kortisol die Expression der Somatostatinre­zeptoren herunterregulieren und so die Ergebnisse der Somatostatinre­zeptorbildgebung mit [68Ga]Galliume­dotreotid negativ beeinflussen. Daher sollte bei Patienten mit GEP-NET Tumoren und Morbus Cushing der Hyperkortisolismus behandelt werden, ehe eine PET Untersuchung mit [68Ga]Galliume­dotreotid durchführt wird.

Eine vermehrte Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid ist nicht spezifisch für GEP-NET Tumore. Bei positiven Ergebnissen kann auch eine andere Erkrankung mit einer hohen lokalen Konzentrationen von Somatostatinre­zeptoren vorliegen. So können Somatostatinre­zeptoren auch bei folgenden Erkrankungen vermehrt vorkommen: subakute Entzündungen (Bereiche mit Lymphozytenkon­zentration), Schilddrüsener­krankungen (z. B. Schilddrüsenau­tonomie und Hashimoto-Thyreoiditis), Tumoren der Hirnanhangdrüse, Lungenneoplasmen (kleinzelliges Karzinom), Meningeome, Mammakarzinome, lymphoproliferative Erkrankungen (z. B. Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphome) und Tumoren aus dem Gewebe, das embryologisch aus der Neuralleiste stammt (z. B. Paragangliome, medulläre Schilddrüsenkar­zinome, Neuroblastome, Phäochromozytome).

Erkrankungen der Milz (z. B. Splenektomie, Splenose und akzessorische intrapankreatische Milz) sollten als relevanter Faktor berücksichtigt werden, wenn man über das Ergebnis einer Somatostatinre­zeptorbildgebung berichtet. Durch die physiologische Aufnahme von [68Ga]Galliume­dotreotid können eine Splenose und eine akzessorische intrapankreatische Milz zufällig detektiert werden und könnten als neuroendokrine Tumoren fehldiagnostiziert werden.

Gleichzeitige Anwendung von Somatostatina­naloga

Die Untersuchung mit [68Ga]Galliume­dotreotid sollte vorzugsweise vor der nächsten Verabreichung eines Somatostatina­nalogons durchgeführt werden. Siehe Abschnitt 4.5.

Nach dem Verfahren

Enger Kontakt mit Säuglingen und schwangeren Frauen ist während der ersten 12 Stunden nach der Verabreichung zu vermeiden.

Spezifische Warnhinweise

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Auf Grund des niedrigen pH-Werts der radioaktiv markierten [68Ga]Galliume­dotreotid-Lösung kann eine versehentliche Extravasation lokale Reizungen hervorrufen. Im Falle von Extravasation muss die Injektion abgebrochen und die Injektionsstelle gewechselt werden. Die betroffene Stelle ist mit Natriumchlori­dlösung zu spülen.

Vorsichtsmaßnahmen bezüglich möglicher Gefahren für die Umwelt, siehe Abschnitt 6.6.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Somatostatin und seine Analoga konkurrieren aller Voraussicht nach um die Bindung an dieselben Somatostatinre­zeptoren. Die Untersuchung mit [68Ga]Galliume­dotreotid sollte daher bei der Behandlung von Patienten mit Somatostatinanaloga vorzugsweise vor der nächsten Verabreichung eines Somatostatina­nalogons durchgeführt werden.

Eine Langzeitexposition mit endogenem Kortisol kann die Expression von Somatostatinre­zeptoren herunterregulieren und so die Ergebnisse der Somatostatinre­zeptorbildgebung mit [68Ga]Galliume­dotreotid negativ beeinflussen. Bei Patienten mit Morbus Cushing sollte daher der Hypercortisolismus behandelt werden, ehe eine PET mit [68Ga]Galliume­dotreotid durchgeführt wird.

Es gibt Hinweise, dass Kortikosteroide eine Downregulation der Somatostatinre­zeptoren vom Subtyp 2 (SSTR2) verursachen können. Eine wiederholte, hoch dosierte Gabe von Kortikosteroiden vor der Anwendung von [68Ga]Galliume­dotreotid kann dazu führen, dass die SSTR2-Expression unzureichend für eine adäquate Darstellung Somatostatinre­zeptor-positiver NET ist.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Gebärfähige Frauen

Wenn bei einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel angewendet werden soll, dann ist es wichtig, vorher festzustellen, ob sie schwanger ist oder nicht. Bei jeder Frau, bei der eine Regelblutung ausgeblieben ist, muss eine Schwangerschaft angenommen werden, bis das Gegenteil bewiesen ist. Bei Zweifeln über eine mögliche Schwangerschaft (falls eine Monatsblutung ausgeblieben ist, ihre Regel sehr unregelmäßig ist etc.) müssen der Patientin alternative Techniken, bei denen keine ionisierende Strahlung eingesetzt wird, angeboten werden (sofern es diese gibt).

Schwangerschaft

Zur Anwendung dieses Arzneimittels während der Schwangerschaft liegen keine Daten vor. An schwangeren Frauen durchgeführte Radionuklidver­fahren beinhalten Strahlendosen an den Fötus. Daher dürfen während einer Schwangerschaft nur unerlässliche Untersuchungen durchgeführt werden, bei denen der wahrscheinliche Nutzen bei Weitem das von Mutter und Fötus eingegangene Risiko übersteigt.

Stillzeit

Vor der Verabreichung von radioaktiven Arzneimitteln an eine stillende Mutter sollte geprüft werden, ob eine Verschiebung der Verabreichung des Radionuklids auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode möglich ist, und ob im Hinblick auf die Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das am besten geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde. Falls eine Verabreichung als notwendig erachtet wird, muss das Stillen für 12 Stunden unterbrochen und die abgepumpte Milch entsorgt werden.

Enger Kontakt mit Kleinkindern sollte während der ersten 12 Stunden nach der Injektion eingeschränkt werden.

Fertilität

Es wurden keine Studien zur Beurteilung der Auswirkungen auf die Fertilität durchgeführt.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

[68Ga]Galliume­dotreotid hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 nebenwirkungen

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die effektive Dosis 4,5 mSv beträgt, wenn die maximal empfohlene Aktivität von 200 MBq verabreicht wird, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.

Nebenwirkungen werden nach der Häufigkeit in Gruppen gemäß der MedDRA-Konvention eingeteilt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt: Schmerzen an der Injektionsstelle

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Im Falle der Verabreichung einer Strahlenüberdosis sollte die vom Patienten absorbierte Strahlendosis durch eine Erhöhung der Ausscheidung des Radionuklids aus dem Körper mittels verstärkter Flüssigkeitszufuhr und häufiger Blasenentleerung soweit möglich reduziert werden. Es kann hilfreich sein, die verabreichte effektive Strahlendosis abzuschätzen.

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Diagnostische radioaktive Arzneimittel; andere diagnostische radioaktive Arzneimittel zur Tumorerkennung. ATC-Code: V09IX09.

Wirkmechanismus

[68Ga]Galliume­dotreotid bindet an Somatostatinre­zeptoren. In vitro bindet dieses radioaktive Arzneimittel mit einer hohen Affinität vorwiegend an SSTR2, aber auch, nur in geringerem Maße, an SSTR5 Rezeptoren.

Die Korrelation zwischen der Tumor-Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid und der Dichte des SSTR Rezeptoren in histopathologischen Proben wurde in vivo weder bei Patienten mit GEP-NET noch in normalen Organen halbquantitativ untersucht. Außerdem ist nicht bekannt, inwieweit eine In-vivo -Bindung von [68Ga]Galliume­dotreotid an andere Strukturen oder Rezeptoren als die SSTR Rezeptoren möglich ist.

Pharmakodynamische Wirkungen

Bei den für diagnostische Untersuchungen zur Anwendung kommenden chemischen Konzentrationen, sind keine klinisch relevanten pharmakodynamischen Wirkungen von [68Ga]Galliume­dotreotid zu erwarten.

Edotreotid ist ein Somatostatina­nalogon. Somatostatin ist ein Neurotransmitter im zentralen Nervensystem Es ist aber auch ein Hormon, das an Zellen neuroendokrinen Ursprungs bindet und die Freisetzung von Wachstumshormon, Insulin, Glucagon und Gastrin hemmt. Es gibt keine Daten, ob die intravenöse Verabreichung von Edotreotid zu einer Veränderung der Gastrin- und Glucagonspiegel im Serum führt.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Zur Lokalisierung von primären GEP-NET Tumoren bei erhöhtem biochemischen TumormarkerSpiegel oder bestätigten NET-Metastasen betrug die patientenbezogene Sensitivität und Spezifität der [68Ga]Galliume­dotreotid-PET in der prospektiven Studie von Gabriel et al. 2007 100 % (4/4) bzw. 89 % (8/9). Die Nachweisrate für Läsionen lag in der prospektiven Studie von Frilling et al. 2010 bei der Untergruppe der Patienten mit unbekannter Lokalisierung des Primärtumors bei 75 % (3/4). In der retrospektiven Untersuchung von Schreiter et al. 2014 zeigte der intraindividuelle Vergleich in einer Subgruppe von 20 Patienten, dass [68Ga]Galliume­dotreotid PET den Primärtumor bei 9/20 Patienten (45 %) lokalisierte, während [111In]Indium­pentetreotid dies bei 2/20 (10 %) zeigte.

In einer prospektiven intraindividuellen Vergleichsstudie konnte [68Ga]Galliume­dotreotid Läsionen besser als [111In]Indium­pentetreotid nachweisen konnte. In der Studie von Hofmann et al. 2001 an Patienten mit histologisch nachgewiesenen Bronchial- (n=2) oder Mitteldarm-NET (n=6) lag die Nachweisrate von Läsionen bei 100 % (40/40) im Vergleich zu 85 % (34/40). In der Studie von Buchmann et al. 2007 an 27 Patienten mit mehrheitlich GEP-NET (59 %) oder NET mit unbekanntem Primärtumor (30 %) , konnten durch [68Ga]Galliume­dotreotid PET 279 Läsionen und durch [111In]Indium­pentetreotid 157 Läsionen nachgewiesen werden. In der Studie von Van Binnebeek et al. 2015 an 53 Patienten mit metastasierenden GEP-NET Tumoren [mehrheitlich GEP-NET (n=39) oder NET unbekannten Ursprungs (n=6)] wurden durch [68Ga]Galliume­dotreotid PET Scans der Nachbeobachtung 99,9 % (1098/1099) und durch [111In]Indium­pentetreotid 60 % (660/1099) der Läsionen nachgewiesen. In der Studie von Lee et al. 2015 an 13 Patienten mit GEP-NET Tumoren wurden insgesamt 35 positive Läsionen bei 10 Patienten unter entweder [68Ga]Galliume­dotreotid oder [111In]Indium­pentetreotid nachgewiesen, während bei 3 Patienten bei keiner der bildgebenden Methoden Läsionen gefunden wurden. [68Ga]Galliume­dotreotid PET zeigte 35/35 Läsionen (100 %), während [111In]Indium­pentetreotid SST-SPECT 19/35 (54 %) zeigte. In der Studie von Kowalski et al. 2003 an 4 Patienten mit GEP-NET zeigte [68Ga]Galliume­dotreotid eine bessere patientenbasierte Nachweisrate von 100 % gegenüber [111In]Indium­pentetreotid mit 50 %.

Es gibt nur begrenzte Daten zur klinischen Wirksamkeit von [68Ga]Galliume­dotreotid bei der Vorhersage und Überwachung des therapeutischen Ansprechens auf eine Peptid-RezeptorRadionuklid-Therapie (PRRT) bei histologisch bestätigten metastasierenden NET. Hierzu wurden fünf Studien vorgelegt, wovon eine prospektiv (Gabriel et al. 2009) und vier retrospektiv waren (Kroiss et al. 2013, Ezziddin et al. 2012, Kratochwil et al. 2015 und Luboldt et al.2010a).

In der Studie von Gabriel et al. 2009 wurde [68Ga]Galliume­dotreotid vor einer PRRT mit CT oder MRT mithilfe Kriterien für die Bewertung des Ansprechens der Behandlung bei soliden Tumoren(RECIST) verglichen. PET und CT mit [68Ga]Galliume­dotreotid zeigten ein übereinstimmendes Ergebnis bei 32 Patienten (70 %) und Unterschiedliche Ergebnisse bei 14 Patienten (30 %), von denen 9 eine fortschreitende Erkrankung und 5 eine Remission zeigten.

Die retrospektive Studie von Kroiss et al. 2013 unter Beteiligung von 249 Patienten mit NET zeigte, dass eine PRRT keinen signifikanten Einfluss auf die halbquantitative Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid, außer bei Lebermetastasen bei Patienten mit NET, hatte. Der Studie mangelte es allerdings an einer Verifikation durch Histopathologie. Die drei weiteren retrospektiven Studien umfassten eher kleine Stichproben (zwischen 20 und 28 Patienten mit GEP-NET oder Tumore unbekannten Ursprungs) mit dem Ergebnis, dass die halbquantitative [68Ga]Galliume­dotreotid Anreicherung vor einer PRRT mit der vom Tumor aufgenommenen Aktivität des folgenden ersten Behandlungszyklus korrelierte, sich aber zwischen Läsionen, die als auf die Behandlung ansprechend eingestuft wurden, und jenen, die als auf die Behandlung nicht ansprechend eingestuft wurden, nach drei PRRT-Zyklen unterschied und schließlich dabei half, Lebermetastasen von normalem Lebergewebe zu unterscheiden.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Verteilung

Nach intravenöser Injektion wird [68Ga]Galliume­dotreotid schnell entsprechend einer biexponentiellen Elimination mit Halbwertszeiten von 2,0 ± 0,3 min bzw. 48 ± 7 min wieder aus dem Körper ausgeschieden.

Anreicherung in den Organen

Das Organ mit der stärksten physiologischen Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid ist die Milz, gefolgt von den Nieren; die Anreicherung in der Leber und der Hirnanhangdrüse, in der Schilddrüse und den Nebennieren ist geringer. Eine starke physiologische Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid findet beim Processus uncinatus der Bauchspeicheldrüse statt. Etwa 50 Minuten nach der intravenösen Verabreichung zeigt sich bei der Anreicherung von [68Ga]Galliume­dotreotid ein Plateau in allen Organen.

Es ist belegt, dass die Anreicherung im normalen erwachsenen menschlichen Gewebe altersunabhängig und vorwiegend geschlechtsunab­hängig (außer Schilddrüse und Pankreaskopf) ist.

Elimination

Innerhalb von 4 Stunden nach der intravenösen Injektion von [68Ga]Galliume­dotreotid wurden keine radioaktiven Metaboliten im Serum nachgewiesen.

Innerhalb von 2 bis 4 Stunden werden ca. 16 % der [68Ga]Galliume­dotreotid Aktivität über den Urin aus dem Körper eliminiert. Das Peptid wird als intakte Verbindung über die Nieren ausgeschieden.

Halbwertszeit

Da die Eliminationsrate deutlich geringer ist als die physikalische Halbwertszeit von [68Ga]Galliume­dotreotid von 68 min, hat die biologische Halbwertszeit kaum Auswirkungen auf die effektive Halbwertszeit des Arzneimittels, die erwartungsgemäß etwas unter 68 Minuten liegen würde.

Einschränkung der Leber- / Nierenfunktion

Die Pharmakokinetik bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion wurde nicht untersucht.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Präklinische Daten haben keine spezielle Gefahr von [68Ga]Galliume­dotreotid für Menschen gezeigt.

Die lokale Verträglichke­itsbeurteilung ergab bei manchen Tieren leichte bis mittelschwere Entzündungszeichen in der perivaskulären Region, die dem sauren pH-Wert der Lösung zugeschrieben werden können.

Es wurden keine Studien zur Fertilität, Embryologie, Mutagenität oder langfristigen Karzinogenität durchgeführt.

Was den neuartigen Hilfsstoff (1,10-Phenanthrolin) angeht, so wurden während der mit der KitZusammensetzung von SomaKit TOC mit 1,10-Phenanthrolin durchgeführten Toxizitätsstudie in einer 400-fach höheren Dosis als der Humandosis keine Toxizitätszeichen festgestellt.

Genotoxizitätsstu­dien zu 1,10-Phenanthrolin aus der Literatur zeigen negative Ergebnisse im bakteriellen Mutationstest (Ames-Test), wohingegen bei 750-mal höheren Konzentrationen als der maximal erreichbaren Konzentration an 1,10-Phenanthrolin im Blut von Patienten in einem Mauslymphom-Test ein Hinweis auf mögliche Genotoxizität gefunden wurde. Aber wenn man als Bezugsgröße für den schlimmsten Fall die Grenzwerte für genotoxische und karzinogene Verunreinigungen heranzieht, dann kann das Risiko durch Spuren von 1,10-Phenanthrolin in der SomaKit TOC-Zusammensetzung in der Patienten zu verabreichenden Dosis als vernachlässigbar angesehen werden: Die Exposition gegenüber 1,10-Phenanthrolin (5 gg/Dosis) ist 24-mal geringer als die erlaubte Tagesdosis für eine genotoxische Verunreinigung (120 gg/Tag für Expositionszeiten < 1 Monat).

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Pulver

1,10-Phenanthrolin Gentisinsäure Mannitol (E421)

Puffer

Ameisensäure

Natriumhydroxid (E524)

Wasser für Injektionszwecke

Nach der radioaktiven Markierung enthält die erhaltene Lösung auch, als sonstigen Bestandteil, Salzsäure aus dem Generator-Eluat.

6.2 inkompatibilitäten

Die radioaktive Markierung von Trägermolekülen mit [68Ga]Gallium­chlorid ist sehr empfindlich gegen das Vorhandensein von Verunreinigungen mit Spurenmetallen. Es sollten nur Spritzen und Spritzennadeln eingesetzt werden, die den Grad der Verunreinigung mit Spurenmetallen minimieren können (beispielsweise nicht metallische oder mit Silikon beschichtete Nadeln).

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 dauer der haltbarkeit

Kit in der Verkaufspackung

2 Jahre.

Nach der radioaktiven Markierung

4 Stunden.

Nach der radioaktiven Markierung nicht über 25 °C lagern.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden. Wird es nicht sofort verwendet, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung vor Anwendung verantwortlich.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2°C bis 8°C).

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach radioaktiver Markierung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

Die Aufbewahrung radioaktiver Arzneimittel muss in Übereinstimmung mit den nationalen Bestimmungen für radioaktives Material erfolgen.

6.5 art und inhalt des behältnisses und spezielles zubehör für den gebrauch

Jede Packung enthält:

Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung:

10-ml-Durchstechflasche aus Typ-I-Glas, verschlossen mit einem Bromobutyl-Gummistopfen und versiegelt mit einem Flip-Off-Schnappdeckel. Jede Durchstechflasche enthält 40 Mikrogramm Edotreotid.

Eine Durchstechflasche mit Reaktionspuffer: 10-ml-Durchstechflasche aus Cycloolefin

Polymer, verschlossen mit einem Teflonstopfen und versiegelt mit einem Flip-Off-Schnappdeckel. Jede Durchstechflasche enthält 1 ml Reaktionspuffer.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Allgemeine Warnhinweise

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Ihre Entgegennahme, Lagerung, Anwendung, Transport und Entsorgung unterliegen den Bestimmungen der zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Beachtung pharmazeutischer Qualitätsanfor­derungen zubereitet werden. Entsprechende aseptische Vorsichtsmaßnahmen müssen getroffen werden.

Der Inhalt der Durchstechflaschen ist zur Herstellung einer [68Ga]Galliume­dotreotid-Injektionslösung vorgesehen und darf ohne Radiomarkierung dem Patienten nicht direkt verabreicht werden.

Jede 40-Mikrogramm-Durchstechflasche enthält eine überschüssige Menge des Arzneimittels. Es wird jedoch empfohlen, dass die Durchstechflasche nach Anleitung vorbereitet und, basierend auf der zu injizierenden Aktivität, für eine einzelne Patientendosis verwendet wird. Reste des Materials sind nach der radioaktiven Markierung und Anwendung zu entsorgen.

Vorsichtsmaßnahmen vor der Handhabung bzw. vor der Anwendung des Arzneimittels

Hinweise zur radioaktiven Markierung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.

Falls die Unversehrtheit der Durchstechflaschen zu irgendeinem Zeitpunkt während der Zubereitung dieses Arzneimittels beeinträchtigt ist, darf es nicht mehr verwendet werden.

Die Anwendung ist so durchzuführen, dass das Risiko einer Kontamination und einer Strahlenexposition des medizinischen Personals durch das Arzneimittel minimiert wird. Eine angemessene Abschirmung ist daher unbedingt vorzusehen.

Der Inhalt des Kits ist vor der radioaktiven Markierung nicht radioaktiv. Nach der Zugabe von [68Ga]Gallium­chloridlösung muss eine angemessene Abschirmung der Zubereitung aufrechterhalten bleiben.

Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln stellt ein Risiko für andere Personen aufgrund der vom Patienten ausgehenden Strahlung oder aufgrund von Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw. dar. Zur Vermeidung der Exposition von Dritten und zur Vermeidung von Kontaminationen sind die den nationalen Strahlenschut­zverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Vorschriften zu beseitigen.

7. inhaber der zulassung

Advanced Accelerator Applications

20 rue Diesel

01630 Saint Genis Pouilly

Frankreich

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/16/1141/001

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der

ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 08.12.2016

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: