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SotaHEXAL 40mg - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - SotaHEXAL 40mg

FACHINFORMATION

1.   BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

SotaHEXAL 40 mg Tabletten

SotaHEXAL 80 mg Tabletten

SotaHEXAL 160 mg Tabletten

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

SotaHEXAL 40 mg

Jede Tablette enthält 40 mg Sotalolhydrochlo­rid.

SotaHEXAL 80 mg

Jede Tablette enthält 80 mg Sotalolhydrochlo­rid.

SotaHEXAL 160 mg

Jede Tablette enthält 160 mg Sotalolhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsform

Tablette

SotaHEXAL 40 mg

Weiße, runde, beidseitig gewölbte Tabletten mit einseitiger Prägung „SOT“.

SotaHEXAL 80 mg

Weiße, runde, einseitig gewölbte Tabletten mit der Prägung „SOT“ und einer Bruchkerbe auf der anderen Seite. Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

SotaHEXAL 160 mg

Weiße, runde, beidseitig gewölbte Tabletten mit einer Bruchkerbe auf der einen und der Prägung „SOT“ auf der anderen Seite. Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4.   klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

lebensbedrohende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörun­gen symptomatische und behandlungsbedürfti­ge tachykarde supraventrikuläre Herzrhythmusstörun­gen, wie

– Prophylaxe von chronischem Vorhofflimmern nach DC-Kardioversion

– Prophylaxe von paroxysmalem Vorhofflimmern

4.2    dosierung und art der anwendung

Die Einstellung auf SotaHEXAL bei ventrikulären Herzrhythmusstörun­gen bedarf einer sorgfältigen kardiologischen Überwachung und darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen.

Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrollunter­suchungen vorgenommen werden (z. B. mit Standard-EKG bzw. gegebenenfalls Langzeit-EKG). Bei Verschlechterung einzelner Parameter im EKG, z. B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25 % oder der PQ-Zeit um mehr als 50 % bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörun­gen, sollte eine Therapieüberprüfung erfolgen.

Lebensbedrohende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörun­gen

Initial 2-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlo­rid. Bei unzureichender Wirksamkeit kann die tägliche Dosis auf 3-mal 80 mg Sotalolhydrochlorid oder bis auf 2-mal 160 mg Sotalolhydrochlorid erhöht werden.

Bei lebensbedrohenden Arrhythmien kann bei unzureichender Wirksamkeit die Dosis auf täglich 480–640 mg Sotalolhydrochlorid in 2 oder 3 Einzeldosen erhöht werden. Eine Dosiserhöhung sollte in diesen Fällen nur vorgenommen werden, wenn der potentielle Nutzen das erhöhte Risiko möglicher schwerer Nebenwirkungen (insbesondere proarrhythmische Wirkungen) überwiegt.

Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von mindestens 2–3 Tagen erfolgen.

Vor Beginn der Behandlung mit SotaHEXAL sollte die Verabreichung bisher benutzter Antiarrhythmika eingestellt werden, falls der klinische Zustand des Patienten dies erlaubt. Der Patient sollte dabei mindestens für die Dauer von 2–4 Halbwertszeiten sorgfältig überwacht werden. Nach dem Absetzen von Amiodaron sollte die Anwendung von SotaHEXAL erst bei einem QTc-Intervall unter 450 ms beginnen (siehe Abschnitt 4.4). Bei einigen Patienten unter intravenöser Gabe von Lidocain wurde die Behandlung begonnen, ohne dass schädliche Wirkungen beobachtet wurden.

Vorhofflimmern

Initial 2-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlo­rid. Bei unzureichender Wirksamkeit kann die Dosis auf 3-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlorid erhöht werden. Diese Dosis sollte bei paroxysmalem Vorhofflimmern nicht überschritten werden.

Bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmern kann die Dosis bei unzureichender Wirksamkeit auf maximal 2-mal täglich 160 mg Sotalolhydrochlorid erhöht werden.

Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von mindestens 2–3 Tagen erfolgen.

Dosierungsempfeh­lung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bei Mehrfachgabe Kumulationsgefahr besteht, sollte bei diesen Patienten die Dosis der renalen Clearance unter Berücksichtigung der Herzfrequenz (nicht unter 50 Schläge/min) und der klinischen Wirksamkeit angepasst werden.

Bei schwerer Niereninsuffizienz wird empfohlen, Sotalolhydrochlorid nur unter häufiger EKG-Kontrolle sowie Kontrolle der Serumkonzentration zu verabreichen.

Bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10–30 ml/min (Serumkreatinin 2–5 mg/dl) ist die Dosis auf ein Viertel zu reduzieren, bei Werten unter 10 ml/min (Serumkreatinin > 5 mg/dl) sollte SotaHEXAL gar nicht oder nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe folgende Tabelle).

Kreatinin-Clearance (ml/min)

empfohlene Dosierung

> 60

normale SotaHEXAL-Dosis

30–60

½ normale SotaHEXAL-Dosis

10–30

¼ normale SotaHEXAL-Dosis

< 10

nicht oder nur mit Vorsicht anwenden

Patienten mit Zustand nach Myokardinfarkt oder stark eingeschränkter Herzleistung bedürfen bei der Einstellung auf das Antiarrhythmikum einer besonders sorgfältigen Überwachung (z. B. Monitorkontrolle). Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrollunter­suchungen vorgenommen werden.

Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und/oder Herzrhythmusstörun­gen oder nach längerer Anwendung sollte das Absetzen der Therapie ausschleichend erfolgen, da abruptes Absetzen zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führen kann.

Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.

Art der Anwendung

Die Tabletten sind vor den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) einzunehmen.

SotaHEXAL sollte nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Aufnahme des Wirkstoffes Sotalolhydrochlorid aus dem Magen-Darm-Trakt bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme (insbesondere Milch und Milchprodukte) vermindert sein kann.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von SotaHEXAL bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre ist nicht erwiesen.

Ältere Patienten

Bei der Behandlung älterer Patienten ist auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu achten.

4.3    gegenanzeigen

SotaHEXAL darf nicht angewendet werden bei

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Herzinsuffizienz NYHA IV, dekompensierter Herzinsuffizienz akutem Herzinfarkt Schock Anästhesie, die zu einer Verminderung der Herzleistung führt Sinusknotensyndrom, AV-Block II. und III. Grades, soweit kein funktionsfähiger Schrittmacher vorhanden ist SA-Block Bradykardie (< 50 Schläge/min) Nierenversagen vorbestehender QT-Verlängerung Hypokaliämie Hypomagnesiämie Hypotonie Spätstadien peripherer Durchblutungsstörun­gen obstruktiven Atemwegserkran­kungen metabolischer Azidose unbehandeltem Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.4).

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Dosisreduktion; siehe Abschnitt 4.2). Serumkreatinin und/oder Sotalolhydrochlorid-Serumspiegel sollten regelmäßig kontrolliert werden. Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten oder einer Historie spontaner hypoglykämischer Phasen. Symptome einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardien) können durch die Behandlung mit Sotalolhydrochlorid verschleiert werden. Der Blutglucosespiegel sollte während der Behandlung mit Sotalolhydrochlorid überwacht werden. strengem Fasten Hyperthyreose; adrenerge Symptome können verdeckt werden. Patienten mit Verdacht auf eine sich entwickelnde Thyreotoxikose sollten mit Vorsicht behandelt werden, um einen plötzlichen Entzug der Betablockade zu vermeiden. Dies könnte zu einer Verstärkung der Symptome der Hyperthyreose einschließlich einer thyreotoxischen Krise führen. peripheren Durchblutungsstörun­gen wie Raynaud-Syndrom und Claudicatio intermittens; es kann zu einer Verstärkung der Beschwerden vor allem zu Beginn der Behandlung kommen. Patienten mit Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.3). Sotalolhydrochlorid darf erst nach Blockade der AlphaRezeptoren verabreicht werden.
Proarrhythmien

Proarrhythmische Wirkungen in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörun­gen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstands führen können, treten häufig auf. Insbesondere bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörun­gen und eingeschränkter linksventrikulärer Funktion kann es zu arrhythmogenen Effekten kommen.

Da Sotalolhydrochlorid die QT-Zeit verlängert, kann es – insbesondere bei Überdosierung und dadurch ausgeprägter Bradykardie – zum Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien (inklusive Torsades de Pointes) kommen.

Erfahrungen nach Markteinführung

Die gefährlichste Nebenwirkung von Antiarrhythmika ist die Verstärkung bereits existierender Arrhythmien oder das Hervorrufen neuer Arrhythmien.

Bei einer Kombinationsbe­handlung mit Antiarrhythmika der Klasse I sind solche Substanzen zu meiden, die den QRS-Komplex verbreitern können (insbesondere chinidinähnliche Substanzen), da es hier sonst zu einer übermäßigen QT-Verlängerung mit der Gefahr erleichterter Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien kommen kann. Ebenso ist wegen möglicher zu starker QT-Verlängerung eine gleichzeitige Anwendung mit anderen Klasse-III-Antiarrhythmika zu vermeiden.

Substanzen, die das QT-Intervall verlängern, können auch Torsades de Pointes verursachen, eine polymorphe Ausprägung der ventrikulären Tachykardie, die mit einer Verlängerung des QT-Intervalls einhergeht. Die bisherigen Erfahrungen zeigen einen Zusammenhang des Risikos für Torsades de Pointes mit einer Verlängerung des QT-Intervalls, der Verringerung der Herzfrequenz, dem Absenken der Kalium- und Magnesiumspiegel im Plasma (etwa als Folge der Anwendung von Diuretika), mit hohen Plasmaspiegeln (etwa als Folge einer Überdosierung oder Niereninsuffizienz) und mit der gleichzeitigen Anwendung von Sotalol zusammen mit anderen Arzneimitteln wie Antidepressiva oder Klasse-I-Antiarrhythmika, die mit Torsades de Pointes in Verbindung gebracht werden.

Frauen scheinen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Torsades de Pointes zu haben. EKG-Aufzeichnungen unmittelbar vor oder nach einer Episode zeigen in der Regel ein signifikant verlängertes QT-Intervall und ein signifikant verlängertes QTc-Intervall. In klinischen Studien wurde die Behandlung mit Sotalolhydrochlorid grundsätzlich nicht bei Patienten begonnen, deren QTc-Intervall vor Behandlungsbeginn größer als 450 ms war. Die Dosierung von SotaHEXAL sollte bei Patienten mit verlängerten QT-Intervallen sehr vorsichtig gesteigert werden.

Schwere Proarrhythmien (anhaltende ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern oder Torsades de Pointes) sind in der Regel dosisabhängig und treten normalerweise kurz nach dem Beginn der Therapie oder nach einer Dosiserhöhung auf.

Obwohl die meisten Torsades de Pointes vorübergehender Natur sind oder mit Symptomen einhergehen (z. B. Synkope), können sie sich auch zu einem Kammerflimmern entwickeln.

Klinische Studien zur Arrhythmie

In klinischen Studien erlebten 4,3 % von 3.257 Patienten mit Arrhythmien neue oder sich verschlimmernde ventrikuläre Arrhythmien einschließlich anhaltender ventrikulärer Tachykardien (etwa 1 %) und Torsades de Pointes (2,4 %). Außerdem wurde bei etwa 1 % aller Patienten der Tod als möglicherweise mit dem Arzneimittel in Verbindung stehend eingestuft. Bei Patienten mit anderen, weniger schwerwiegenden ventrikulären oder supraventrikulären Arrhythmien, betrug die Inzidenz für Torsades de Pointes 1 % bzw. 1,4 %.

Inzidenz (in %) schwerwiegender Proarrhythmien in Abhängigkeit von der Dosis bei Patienten mit anhaltender VT/VF

Tagesdosis (mg)

Inzidenz schwerwiegender

Patienten (n)

Proarrhythmien*

1–80

0

(0/72)

81–160

0,5 %

(4/838)

161–320

1,8 %

(17/960)

321–480

4,5 %

(21/471)

481–640

4,6 %

(15/327)

> 640

6,8 %

(7/103)

* Torsades de Pointes oder neue anhaltende VT/VF

Weitere Risikofaktoren für Torsades de Pointes waren eine deutliche Verlängerung des QTc und eine Anamnese mit Kardiomegalie und dekompensierter Herzinsuffizienz. Patienten mit anhaltender ventrikulärer Tachykardie und einer Anamnese mit dekompensierter Herzinsuffizienz hatten das höchste Risiko einer schwerwiegenden Proarrhythmie (7 %).

Mit Proarrhythmien muss nicht nur zu Beginn der Therapie gerechnet werden, sondern auch bei einer Dosiserhöhung. Die Nebenwirkung tritt meist innerhalb von 7 Tagen nach Therapiebeginn oder nach der Erhöhung der Dosis auf. Eine Anfangsdosis von 2-mal täglich 80 mg und einer stufenweisen Steigerung der Dosis senkt das Risiko von Proarrhythmien (siehe Abschnitt 4.2). SotaHEXAL sollte mit Vorsicht angewendet werden, wenn das QTc größer als 500 ms ist; bei einer Ausdehnung des QT-Intervalls auf mehr als 550 ms sollte ernsthaft eine Absenkung der Dosis oder eine Beendigung der Therapie erwogen werden. Wegen den mit Torsades de Pointes vielfach verbundenen Risiken sollte, unabhängig vom QTc-Intervall, die Behandlung mit Vorsicht erfolgen.

Psoriasis

Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.

Prinzmetal-Angina

Medikamente mit beta-adrenorezeptor­blockierender Wirkung, einschließlich SotaHEXAL, sollten bei Patienten mit Prinzmetal-Angina wegen des erhöhten Risikos von Angina pectoris mit Vorsicht eingesetzt werden.

Anaphylaxie

Sotalolhydrochlorid kann durch seine Beta-Rezeptor-blockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit einer Vorgeschichte mit schweren Hypersensitivitätsre­aktionen und bei Patienten unter Desensibilisi­erungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen. Diese Patienten reagieren eventuell nicht auf die übliche Dosis von Epinephrin zur Behandlung von allergischen Reaktionen.

Plötzliches Absetzen

Bei Patienten, bei denen die Betablocker-Therapie abgesetzt wurde, war eine Überempfindlichkeit gegenüber Katecholaminen zu beobachten. Bei einem plötzlichen Absetzen der Betablocker-Therapie wurde gelegentlich von einer Verschlimmerung einer Angina pectoris, Arrhythmien und in einigen Fällen von einem Herzinfarkt berichtet. Daher ist es ratsam, den Patienten beim Absetzen von längerfristig verabreichtem SotaHEXAL, vor allem bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung, sorgfältig zu überwachen. Die Dosierung sollte, wenn möglich, schrittweise über einen Zeitraum von 1–2 Wochen reduziert werden. Da bei Patienten, die mit SotaHEXAL behandelt werden, eine koronare Arterienerkrankung häufig ist und möglicherweise unerkannt bleibt, kann durch ein plötzliches Absetzen der Therapie bei Patienten mit Herzrhythmusstörun­gen eine verschleierte Koronarinsuffizienz aufgedeckt werden.

Dekompensierte Herzinsuffizienz

Betablocker können die myokardiale Kontraktionsfähig­keit weiter abschwächen und eine schwerere Herzinsuffizienz herbeiführen. Vorsicht ist geboten zu Beginn der Behandlung von Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion (mit

z. B. ACE-Hemmern, Diuretika, Digitalis, etc.). Eine niedrige Initialdosis und eine vorsichtige Erhöhung der Dosis ist angebracht.

Störungen des Elektrolytgleichgewichtes

SotaHEXAL sollte nicht verwendet werden bei Patienten mit einer Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie vor Wiederherstellung des Gleichgewichtes, da diese Zustände das Ausmaß der QT-Verlängerung vergrößern und das Risiko von Torsades de Pointes erhöhen können. Bei starkem oder persistierendem Durchfall oder gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die zu einem Verlust von Magnesium und/oder Kalium führen, muss der Elektrolythaushalt und der Säure-Basen-Haushalt engmaschig kontrolliert werden.

Veränderungen im Elektrokardiogramm

Eine deutliche Verlängerung des QT-Intervalls > 550 ms kann ein Anzeichen für Toxizität sein und sollte vermieden werden. In 13 % aller in klinischen Studien mit Sotalolhydrochlorid behandelten Patienten wurde eine Sinusbradykardie (Herzfrequenz < 50 Schläge/min) beobachtet. Eine Bradykardie selbst erhöht das Risiko für Torsades de Pointes. Sinuspause, Sinusarrest und Fehlfunktion des Sinusknotens traten bei weniger als 1 % aller Patienten auf. Die Inzidenz für einen AV-Block II. oder III. Grades ist etwa 1 %.

Bestimmung von Metanephrin

Durch die Anwesenheit von Sotalolhydrochlorid im Urin kann die photometrische Bestimmung von Metanephrin zu fälschlich erhöhten Werten führen. Bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden und bei denen ein Phäochromozytom vermutet wird, sollte der Urin anhand von HPLC mit Festphasenextrak­tion untersucht werden.

Kinder und Jugendliche

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von SotaHEXAL bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren ist nicht nachgewiesen.

Doping

Die Anwendung des Arzneimittels SotaHEXAL kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung von SotaHEXAL zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-GalactoseMalab­sorption sollten SotaHEXAL nicht einnehmen.

SotaHEXAL enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Bei der gleichzeitigen Einnahme von Sotalolhydrochlorid und Calciumantagonisten vom Nifedipin-, Verapamil-oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall und infolge der additiven Wirkung auf den Sinus- und AV-Knoten zu bradykarden Herzrhythmusstörun­gen, höhergradigen atrioventrikulären Überleitungsstörun­gen und Herzversagen kommen.

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).

Antiarrhythmika

Bei einer Kombinationsbe­handlung mit Antiarrhythmika der Klasse I (insbesondere chinidinähnliche Substanzen) und anderen Klasse-III-Antiarrhythmika besteht die Gefahr einer übermäßigen QT-Verlängerung, verbunden mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kammerarrhythmien.

Die gleichzeitige Anwendung von Sotalolhydrochlorid mit anderen Arzneimitteln, die Beta-Rezeptor blockierende Eigenschaften haben, kann zu additiven Klasse-II-Wirkungen (Blutdruck- und Herzfrequenzabfall) führen.

Die negativ inotropen Wirkungen von Sotalolhydrochlorid und Narkotika bzw. Antiarrhythmika können sich addieren.

Arzneimittel, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern

Sotalolhydrochlorid sollte mit äußerster Vorsicht in Verbindung mit anderen Medikamenten gegeben werden, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern, da ein erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsades de Pointes, besteht (Hinweis: Die folgende Liste ist nicht ausführlich, beiliegende Medikamententexte sollten immer zu Rate gezogen werden):

Antiarrhythmika der Klasse I (Quinidin, Disopyramid, Procainamid, Ajmalin), Klasse Ic (Flecainid, Cibenzolin), Klasse III (Amiodaron, Azimilid, Dofetilid, Dronedaron, Ibutilid) Antidepressiva: SSRI (Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin, Fluvoxamin), trizyklische (Clomipramin, Amitriptylin, Desipramin, Imipramin, Nortriptylin), tetrazyklische (Maprotilin) Antipsychotika: Phenothiazine (Mesoridazin, Thioridazin, Levomepromazin, Chlorpromazin), Butyrophenone (Haloperidol, Droperidol, Fluvoxamin) und andere (Pimozid, Sultoprid, Amisulprid, Sertindol) Antibiotika: Fluorquinolone (Ciprofloxacin, Moxifloxacin, Gatifloxacin, Levofloxacin, Sparfloxacin) und Makrolide (Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin) Antimalaria-Mittel: Halofantrin, Chloroquin, Artenimol Antihistaminika: Famotidin, Terfenadin, Promethazin, Diphenhydramin, Astemizol Gastroprokinetika / Antiemetika: Cisaprid, Domperidon, Ondansetron Proteinkinase­hemmer: Vandetanib, Sunitinib, Sorafenib Andere: Arsentrioxide, Donepezil, Propofol, Trazodon, Hydrocodon, Methadon, Bepridil, Probucol, Ranolazin, Hydroxyzin, Fluconazol, Papaverin, Anagrelid

Die negativ chronotropen und negativ dromotropen Wirkungen von Sotalolhydrochlorid können bei gleichzeitiger Anwendung von Reserpin, Clonidin, Alpha-Methyldopa, Guanfacin und herzwirksamen Glykosiden zunehmen. Die Patienten sollten intensiv auf Anzeichen für Hypotonie und/oder eine ausgeprägte Bradykardie hin überwacht werden, da dies zu einer Synkope führen kann.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und Norepinephrin oder MAO-Hemmstoffen sowie nach abrupter Beendigung einer gleichzeitigen Clonidin-Gabe kann der Blutdruck überschießend ansteigen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Narkotika sowie Antihypertensiva, Diuretika und Vasodilatatoren kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.

Eine gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva oder auch Alkohol und Sotalolhydrochlorid sollte wegen einer möglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien (Einzelfälle sind beschrieben) unterlassen werden.

Digoxin

Einfache oder wiederholte Gabe von SotaHEXAL hat keinen signifikanten Einfluss auf den Digoxin-Spiegel im Serum. Proarrhythmien traten häufiger bei Patienten auf, die neben Sotalolhydrochlorid auch mit Digoxin behandelt wurden; möglichweise steht dies in Zusammenhang mit dem Vorliegen einer dekompensierten Herzinsuffizienz, einem bekannten Risikofaktor für Proarrhythmien, bei den Patienten, die mit Digoxin behandelt werden.

Protonen-Pumpen-Inhibitoren

Hypomagnesiämie kann bei gleichzeitiger Einnahme von Sotalolhydrochlorid und Protonen-Pumpen-Inhibitoren wie Omeprazol, Lanzoprazol, Pantoprazol oder Esomeprazol auftreten und das Risiko für Torsades de Pointes erhöhen.

Beta-2-Rezeptor-stimulierende Arzneimittel

Bei gleichzeitiger Anwendung von Beta-2-Rezeptoragonisten, wie z. B. Salbutamol, Terbutalin und Isoprenalin, mit Sotalolhydrochlorid kann es vorkommen, dass die Dosierung des Beta-2-Rezeptoragonisten erhöht werden muss.

Neuromuskuläre Blocker

Die neuromuskuläre Blockade durch Tubocurarin kann durch die Beta-Rezeptor-Hemmung verstärkt werden.

Insulin und orale Antidiabetika

Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und Insulin oder oralen Antidiabetika kann – insbesondere unter gleichzeitiger körperlicher Belastung – eine Hypoglykämie induziert und deren Symptome verschleiert werden.

Elektrolytstörungen

Bei gleichzeitiger Gabe eines kaliumausschwem­menden Diuretikums (z. B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) oder anderer Arzneimittel, die zum Verlust von Kalium oder Magnesium führen, besteht eine erhöhte Gefahr für das Auftreten hypokaliämisch induzierter Herzrhythmusstörun­gen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Sotalolhydrochlorid darf während der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung bei Schwangeren vorliegen.

Das Arzneimittel passiert die Plazenta und erreicht im Feten pharmakologisch wirksame Konzentrationen, sodass mit Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie beim Feten bzw. Neugeborenen gerechnet werden muss. Daher soll die Therapie 48–72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Die Neugeborenen müssen über einen entsprechenden Zeitraum nach der Geburt auf Zeichen einer Beta-Blockade hin sorgfältig überwacht werden.

Stillzeit

Sotalolhydrochlorid akkumuliert in der Muttermilch, wobei Wirkstoffspiegel erreicht werden, die 3–5-mal höher als die maternalen Plasmaspiegel sind, sodass Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene wahrscheinlich sind. Wird während der Therapie mit Sotalolhydrochlorid gestillt, müssen die Säuglinge auf Anzeichen einer Beta-Blockade überwacht werden.

Fertilität

Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf eine Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8    nebenwirkungen

SotaHEXAL wird von der Mehrheit der Patienten gut vertragen; die häufigsten Nebenwirkungen sind eine Folge der Beta-Rezeptor-blockierenden Eigenschaften. Nebenwirkungen treten üblicherweise nur vorübergehend auf und erfordern nur selten eine Unterbrechung oder einen Abbruch der Behandlung. Diese sind Atemnot, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Fieber, übermäßige Bradykardie und/oder Hypotonie. Diese Nebenwirkungen verschwinden normalerweise, wenn die Dosis reduziert wird. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind eine Folge der Proarrhythmie einschließlich Torsades de Pointes.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Die Listung der Nebenwirkungen beruht auf Informationen aus klinischen Studien und aus Beobachtungen nach Markteinführung.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt: Thrombozytopenie

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Nicht bekannt : Erhöhung des Gesamtcholesterins und der Triglyceride, Verminderung des HDL-Cholesterols, Hypoglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Angstzustände, Verwirrtheitszus­tände, Schlafstörungen, Stimmungsschwan­kungen, Halluzinationen, verstärkte Traumaktivität, depressive Verstimmungen, Depressionen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Parästhesien, Synkope, präsynkopale Zustände, Geschmacksstörungen

Augenerkrankungen

Häufig: Sehstörungen

Gelegentlich: Konjunktivitis

Sehr selten: Keratokonjunkti­vitis, Verminderung des Tränenflusses (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten!)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig: Hörstörungen

Herzerkrankungen

Häufig: Torsades de Pointes, Arrhythmien, Dyspnoe, unerwünschter Blutdruckabfall, Verstärkung einer Herzinsuffizienz, Bradykardie, Herzklopfen, EKG-Anomalien, AV-Überleitungsstörun­gen, Synkopen oder präsynkopale Zustände

Sehr selten: Verstärkung von Angina-pectoris-Anfällen

Gefäßerkrankungen

Häufig: Hypotonie

Sehr selten: Verstärkung von peripheren Durchblutungsstörun­gen (Raynaud-Syndrom, Claudicatio intermittens)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Dyspnoe

Gelegentlich: Bei Patienten mit obstruktiven Ventilationsstörun­gen kann Atemnot ausgelöst werden.

Sehr selten: allergische Bronchitis mit Fibrosierung

Nicht bekannt: Bronchospasmus

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie, Flatulenz, Mundtrockenheit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig: Rötung, Juckreiz, Exantheme

Nicht bekannt: Alopezie, Hyperhidrose, Psoriasis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig: Muskelkrämpfe bzw. Muskelschwäche

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig: sexuelle Dysfunktion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Schmerzen in der Brust, Ödeme, Fieber, Müdigkeit, Asthenie, Kältegefühl an den Gliedmaßen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Die Symptomatik einer Sotalolhydrochlorid-Intoxikation ist insbesondere von der kardialen Ausgangssituation (linksventrikuläre Funktion, Herzrhythmusstörun­gen) abhängig. Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz können bereits niedrigere Dosen eine Verschlechterung der kardialen Situation bewirken.

Das klinische Bild zeigt abhängig vom Ausmaß der Intoxikation (2–16 g sind als massive Überdosierung anzusehen) im Wesentlichen kardiovaskuläre und zentralnervöse Symptome wie Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Pupillenerwei­terung, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle (einschließlich hypoglykämische Krampfanfälle), Hypotonie, Hypoglykämie, Bradykardie bis zur Asystolie (im EKG besteht häufig ein Ersatzrhythmus), dekompensierte Herzinsuffizienz, aber auch atypische ventrikuläre Tachykardien (Torsades de Pointes) und Symptome des Herz-Kreislauf-Schocks.

Bei Überdosierung von Sotalolhydrochlorid sind selten Todesfälle aufgetreten.

Maßnahmen

Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Substanzelimination müssen unter intensivmedizi­nischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden.

Folgende Gegenmaßnahmen werden empfohlen:

Bradykardie: Atropin (1–2 mg intravenös als Bolus), einen anderen anticholinergen Wirkstoff, einen betaadrenergen Agonisten oder transvenöse Schrittmacher­therapie kardialer Block (II. oder III. Grades): transvenöse Schrittmacher­therapie Hypotonie: Betasympathomi­metika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin; Adrenalin (Epinephrin) könnte, abhängig von den Begleitumständen, hilfreicher sein als Isoproterenol oder Norepinephrin Glukagon: initial 1–10 mg intravenös, anschließend 2–2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion Bronchospasmus: Aminophyllin oder ein Beta-2-Rezeptor stimulierendes Aerosol Torsades de Pointes: elektrische Kardioversion, transvenöse Schrittmacher­therapie, Epinephrin und/oder Magnesiumsulfat

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmacher­therapie durchgeführt werden.

Sotalolhydrochlorid ist dialysierbar.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Klasse-III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter Beta-Rezeptorenblockade ATC-Code: C07AA07

D,L-Sotalolhydrochlorid ist ein hydrophiles Klasse-III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter Beta-Rezeptorblockade. Die Klasse-III-antiarrhythmische Wirkung beruht auf einer akut einsetzenden Verlängerung der terminalen Phase des monophasischen Aktionspotentials ohne Beeinflussung der Leitungsgeschwin­digkeit. Die absolute Refraktärzeit wird verlängert. Dieser elektrophysio­logische Wirkmechanismus ist sowohl an das rechts- wie auch an das linksdrehende Isomer gekoppelt und im Vorhof, AV-Knoten, akzessorischen Bündeln und am Ventrikel nachgewiesen.

Die Beta-Rezeptorblockade ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität, gebunden an das linksdrehende Isomer, erstreckt sich etwa gleich stark auf Beta-1– und Beta-2-Rezeptoren. Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikustonus die Frequenz und Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsges­chwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Sie kann durch Hemmung von Beta-2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Sotalolhydrochlorid wird zu 75–90 % aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Infolge eines fehlenden First-PassEffektes beträgt die absolute Bioverfügbarkeit 75–90 %. Maximale Plasmaspiegel werden bei oraler Applikation nach 2–3 Stunden erreicht. Das Verteilungsvolumen beträgt 1,6–2,4 l/kg, die Plasmaeiweißbindung 0 %.

Pharmakologisch aktive Metaboliten sind bisher nicht nachgewiesen.

Sotalolhydrochlorid wird ausschließlich über die Niere eliminiert. Die renale Clearance beträgt 120 ml/min und entspricht der Gesamtkörper-Clearance.

Für die Plasmahalbwertszeit ergibt sich ein Wert von etwa 15 Stunden. Diese kann jedoch bei terminaler Niereninsuffizienz auf 42 Stunden ansteigen.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Präklinische Daten auf der Basis konventioneller Studien zur Sicherheitsphar­makologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine besonderen Risiken für den Menschen.

Reproduktionsto­xikologische Studien an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Sotalolhydrochlorid ergeben.

In Dosierungen, die oberhalb der humantherapeu­tischen Dosis lagen, traten embryoletale Effekte bei Ratten und Kaninchen, sowie erniedrigte Geburtsgewichte, veränderte Rezeptorendichten im Gehirn und Verhaltensände­rungen bei Ratten auf.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.) Hyprolose Lactose-Monohydrat Magnesiumstearat (Ph.Eur.) Maisstärke hochdisperses Siliciumdioxid

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3   dauer der haltbarkeit

5 Jahre

6.4   besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5   art und inhalt des behältnisses

Packungen mit

20, 50 und 100 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.   inhaber der zulassungen

Hexal AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908–0

Telefax: (08024) 908–1290

E-Mail:

8.   zulassungsnummern

SotaHEXAL 40 mg

35928.00.00

SotaHEXAL 80 mg

38555.01.00

SotaHEXAL 160 mg

38555.02.00

9.   datum der erteilung der zulassungen/verlängerung der zulassungen

SotaHEXAL 40 mg

Datum der Erteilung der Zulassung:

11. Mai 1998

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:

28. Januar 2004

SotaHEXAL 80 mg/- 160 mg

Datum der Erteilung der Zulassungen:

10. August 1998

Datum der letzten Verlängerung der Zulassungen:

31. Juli 2003

10.  STAND DER INFORMATION

März 2024

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: