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Sotalex 160 mg - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Sotalex 160 mg

1.    bezeichnung des arzneimittels

Sotalex® 160 mg Tabletten

Sotalex® mite 80 mg Tabletten

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Sotalex 160 mg

1 Tablette enthält 160 mg Sotalolhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

1 Tablette enthält 107,6 mg Lactose-Monohydrat

Sotalex mite 80 mg

1 Tablette enthält 80 mg Sotalolhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

1 Tablette enthält 53,8 mg Lactose-Monohydrat

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Tablette

Sotalex 160 mg

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit Bruchrillen auf beiden Seiten. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Sotalex mite 80 mg

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit Bruchrillen auf beiden Seiten. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

– Lebensbedrohende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörun­gen

– symptomatische und behandlungsbedürfti­ge tachykarde supraventrikuläre Herzrhythmusstörun­gen, wie

■ Prophylaxe von chronischem Vorhofflimmern nach DC-Kardioversion

■ Prophylaxe von paroxysmalem Vorhofflimmern.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die Einstellung auf Sotalex bei ventrikulären Herzrhythmusstörun­gen bedarf einer sorgfältigen kardiologischen Überwachung und darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen. Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrollunter­suchungen vorgenommen werden (z.B. mit Standard-EKG bzw. ggf. Langzeit-EKG). Bei Verschlechterung einzelner Parameter im EKG, z.B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25 % oder der PQ-Zeit um mehr als 50 % bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der

Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörun­gen, sollte eine Therapieüberprüfung erfolgen.

Lebensbedrohende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörun­gen

Initial 2-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlo­rid. Bei unzureichender Wirksamkeit kann die tägliche Dosis auf 3-mal 80 mg Sotalolhydrochlorid oder bis auf 2-mal 160 mg Sotalolhydrochlorid erhöht werden.

Bei lebensbedrohenden Arrhythmien kann bei unzureichender Wirksamkeit die Dosis auf täglich 480 – 640 mg Sotalolhydrochlorid in zwei oder drei Einzeldosen erhöht werden. Eine Dosiserhöhung sollte in diesen Fällen nur vorgenommen werden, wenn der potenzielle Nutzen das erhöhte Risiko möglicher schwerer Nebenwirkungen (insbesondere proarrhythmische Wirkungen) überwiegt.

Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von mindestens 2 – 3 Tagen erfolgen.

Vor Beginn der Behandlung mit Sotalex sollte die Verabreichung bisher benutzter Antiarrhythmika eingestellt werden, falls der klinische Zustand des Patienten dies erlaubt. Der Patient sollte dabei mindestens für die Dauer von 2 – 4 Halbwertszeiten sorgfältig überwacht werden. Nach dem Absetzen von Amiodaron sollte die Anwendung von Sotalex erst bei einem QTc Intervall unter 450 ms beginnen (siehe Abschnitt 4.4). Bei einigen Patienten unter intravenöser Gabe von Lidocain wurde die Behandlung begonnen, ohne dass schädliche Wirkungen beobachtet wurden.

Vorhofflimmern

Initial 2-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlo­rid. Bei unzureichender Wirksamkeit kann die Dosis auf 3-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlorid erhöht werden. Diese Dosis sollte bei paroxysmalem Vorhofflimmern nicht überschritten werden.

Bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmern kann die Dosis bei unzureichender Wirksamkeit auf maximal 2-mal täglich 160 mg Sotalolhydrochlorid erhöht werden.

Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von mindestens 2 – 3 Tagen erfolgen.

Dosierungsempfeh­lung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

Da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bei Mehrfachgabe Kumulationsgefahr besteht, sollte bei diesen Patienten die Dosis der renalen Clearance unter Berücksichtigung der Herzfrequenz (nicht unter 50 Schläge/min) und der klinischen Wirksamkeit angepasst werden. Bei schwerer Niereninsuffizienz wird empfohlen, Sotalolhydrochlorid nur unter häufiger EKG-Kontrolle sowie Kontrolle der Serumkonzentration zu verabreichen.

Bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 – 30 ml/min (Serum-Kreatinin 2 – 5 mg/dl) ist die Dosis auf ein Viertel zu reduzieren, bei Werten unter 10 ml/min (SerumKreatinin >5 mg/dl) sollte Sotalex gar nicht oder nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe folgende Tabelle).

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Empfohlene Dosierung

>60

Normale Sotalex Dosis

30 – 60

½ Normale Sotalex Dosis

10 – 30

¼ Normale Sotalex Dosis

<10

Nicht oder nur mit Vorsicht anwenden

Patienten mit Zustand nach Myokardinfarkt oder stark eingeschränkter Herzleistung bedürfen bei der Einstellung auf das Antiarrhythmikum einer besonders sorgfältigen Überwachung (z.B. Monitorkontrolle). Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrollunter­suchungen vorgenommen werden.

Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und/oder Herzrhythmusstörun­gen oder nach längerer Anwendung sollte das Absetzen der Therapie ausschleichend erfolgen, da abruptes Absetzen zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führen kann.

Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.

Art der Anwendung

Die Tabletten sind vor den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) einzunehmen.

Sotalex sollte nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Aufnahme des Wirkstoffes Sotalolhydrochlorid aus dem Magen-Darm-Trakt bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme (insbesondere Milch und Milchprodukte) vermindert sein kann.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sotalex bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren ist nicht erwiesen.

Ältere Patienten

Bei der Behandlung älterer Patienten ist auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu achten.

4.3    gegenanzeigen

Sotalex darf nicht angewendet werden bei:

– Überempfindlichkeit gegen Sotalolhydrochlo­rid, Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

– Herzinsuffizienz NYHA IV; dekompensierte Herzinsuffizienz

– akutem Herzinfarkt

– Schock

– Anästhesie, die zu einer Verminderung der Herzleistung führt

– Sinusknotensyndrom, AV-Block II. und III. Grades, soweit kein funktionsfähiger Schrittmacher vorhanden ist

– SA-Block

– Bradykardie (<50 Schläge/min)

– Nierenversagen

– vorbestehender QT-Verlängerung

– Hypokaliämie

– Hypomagnesiämie

– Hypotonie

– Spätstadien peripherer Durchblutungsstörun­gen

– obstruktiven Atemwegserkran­kungen

– metabolischer Azidose

– unbehandeltem Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.4)

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

– Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Dosisreduktion; siehe Abschnitt 4.2), SerumKreatinin und/oder Sotalolhydrochlorid-Serumspiegel sollten regelmäßig kontrolliert werden.

– Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten oder einer Historie spontaner hypoglykämischer Phasen; Symptome einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardien) können durch die Behandlung mit Sotalolhydrochlorid verschleiert werden. Der Blutglucosespiegel sollte während der Behandlung mit Sotalolhydrochlorid überwacht werden.

– strengem Fasten.

– Hyperthyreose; adrenerge Symptome können verdeckt werden. Patienten mit Verdacht auf

eine sich entwickelnde Thyreotoxikose sollten mit Vorsicht behandelt werden, um einen plötzlichen Entzug der Betablockade zu vermeiden. Dies könnte zu einer Verstärkung der Symptome der Hyperthyreose einschließlich einer thyreotoxischen Krise führen.

– peripheren Durchblutungsstörun­gen wie Raynaud-Syndrom und Claudicatio intermittens; es kann zu einer Verstärkung der Beschwerden vor allem zu Beginn der Behandlung kommen.

– Patienten mit Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.3); Sotalolhydrochlorid darf erst nach Blockade der α-Rezeptoren verabreicht werden.

Proarrhythmien: Proarrhythmische Wirkungen in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörun­gen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstands führen können, treten häufig auf. Insbesondere bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörun­gen und eingeschränkter linksventrikulärer Funktion kann es zu arrhythmogenen Effekten kommen.

Da Sotalolhydrochlorid die QT-Zeit verlängert, kann es – insbesondere bei Überdosierung und dadurch ausgeprägter Bradykardie – zum Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien (inkl. Torsades de Pointes) kommen.

Erfahrungen nach Markteinführung: Die gefährlichste Nebenwirkung von Antiarrhythmika ist die Verstärkung bereits existierender Arrhythmien oder das Hervorrufen neuer Arrhythmien.

Bei einer Kombinationsbe­handlung mit Antiarrhythmika der Klasse I sind solche Substanzen zu meiden, die den QRS-Komplex verbreitern können (insbesondere chinidinähnliche Substanzen), da es hier sonst zu einer übermäßigen QT-Verlängerung mit der Gefahr erleichterter Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien kommen kann. Ebenso ist wegen möglicher zu starker QT-Verlängerung eine gleichzeitige Anwendung mit anderen Klasse-III-Antiarrhythmika zu vermeiden.

Substanzen, die das QT-Intervall verlängern, können auch Torsades de Pointes verursachen, eine polymorphe Ausprägung der ventrikulären Tachykardie, die mit einer Verlängerung des QT-Intervalls einhergeht. Die bisherigen Erfahrungen zeigen einen Zusammenhang des Risikos für Torsades de Pointes mit einer Verlängerung des QT-Intervalls, der Verringerung der Herzfrequenz, dem Absenken der Kalium- und Magnesiumspiegel im Plasma (etwa als Folge der Anwendung von Diuretika), mit hohen Plasmaspiegeln (etwa als Folge einer Überdosierung oder Niereninsuffizienz) und mit der gleichzeitigen Anwendung von Sotalex zusammen mit anderen Arzneimitteln wie Antidepressiva oder Klasse-I-Antiarrhythmika, die mit Torsades de Pointes in Verbindung gebracht werden.

Frauen scheinen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Torsades de Pointes zu haben. EKG-Aufzeichnungen unmittelbar vor oder nach einer Episode zeigen in der Regel ein signifikant verlängertes QT-Intervall und ein signifikant verlängertes QTc-Intervall. In klinischen Studien wurde die Behandlung mit Sotalex grundsätzlich nicht bei Patienten begonnen, deren QTc-Intervall vor Behandlungsbeginn größer als 450 ms war. Die Dosierung von Sotalex sollte bei Patienten mit verlängerten QT-Intervallen sehr vorsichtig gesteigert werden.

Schwere Proarrhythmien (anhaltende ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern oder Torsades de Pointes) sind in der Regel dosisabhängig und treten normalerweise kurz nach dem Beginn der Therapie oder nach einer Dosiserhöhung auf.

Obwohl die meisten Torsades de Pointes vorübergehender Natur sind oder mit Symptomen einhergehen (z.B. Synkope), können sie sich auch zu einem Kammerflimmern entwickeln.

Klinische Studien zur Arrhythmie: In klinischen Studien erlebten 4,3 % von 3 257 Patienten mit Arrhythmien neue oder sich verschlimmernde ventrikuläre Arrhythmien, einschließlich anhaltender ventrikulärer Tachykardien (etwa 1 %) und Torsades de Pointes (2,4 %). Außerdem wurde bei etwa 1 % aller Patienten der Tod als möglicherweise mit dem Arzneimittel in Verbindung stehend eingestuft. Bei Patienten mit anderen, weniger schwerwiegenden ventrikulären oder supraventrikulären Arrhythmien, betrug die Inzidenz für Torsades de Pointes 1 % beziehungsweise 1,4 %.

Inzidenz (in %) schwerwiegender Proarrhythmien in Abhängigkeit von der Dosis bei Patienten mit anhaltender VT/VF

Tagesdosis (mg)

Inzidenz schwerwiegender Proarrhythmien*

Patienten (n)

1 – 80

0

(0/72)

81 – 160

0,5 %

(4/838)

161 – 320

1,8 %

(17/960)

321 – 480

4,5 %

(21/471)

481 – 640

4,6 %

(15/327)

>640

6,8 %

(7/103)

*Torsades de Pointes oder neue anhaltende VT/VF.

Weitere Risikofaktoren für Torsades de Pointes waren eine deutliche Verlängerung des QTc und eine Anamnese mit Kardiomegalie und dekompensierter Herzinsuffizienz. Patienten mit anhaltender ventrikulärer Tachykardie und einer Anamnese mit dekompensierter Herzinsuffizienz hatten das höchste Risiko einer schwerwiegenden Proarrhythmie (7 %).

Mit Proarrhythmien muss nicht nur zu Beginn der Therapie gerechnet werden, sondern auch bei einer Dosiserhöhung. Die Nebenwirkung tritt meist innerhalb von 7 Tagen nach Therapiebeginn oder nach der Erhöhung der Dosis auf. Eine Anfangsdosis von 2-mal täglich 80 mg und einer stufenweisen Steigerung der Dosis, senkt das Risiko von Proarrhythmien (siehe Abschnitt 4.2). Sotalex sollte mit Vorsicht angewendet werden, wenn das QTc größer als 500 ms ist; bei einer Ausdehnung des QT-Intervalls auf mehr als 550 ms sollte ernsthaft eine Absenkung der Dosis oder eine Beendigung der Therapie erwogen werden. Wegen den mit Torsades de Pointes vielfach verbundenen Risiken sollte, unabhängig vom QTc-Intervall, die Behandlung mit Vorsicht erfolgen.

Psoriasis: Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.

Prinzmetal-Angina : Medikamente mit beta-adrenorezeptor­blockierender Wirkung, einschließlich Sotalex, sollten bei Patienten mit Prinzmetal-Angina wegen des erhöhten Risikos von Angina pectoris mit Vorsicht eingesetzt werden.

Anaphylaxie: Sotalolhydrochlorid kann durch seine Beta-Rezeptor-blockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit einer Vorgeschichte mit schweren Hypersensitivitätsre­aktionen und bei Patienten unter Desensibilisi­erungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen. Diese Patienten reagieren evtl. nicht auf die übliche Dosis von Epinephrin zur Behandlung von allergischen Reaktionen.

Plötzliches Absetzen: Bei Patienten, bei denen die Betablocker-Therapie abgesetzt wurde, war eine Überempfindlichkeit gegenüber Katecholaminen zu beobachten. Bei einem plötzlichen Absetzen der Betablocker-Therapie wurde gelegentlich von einer Verschlimmerung einer Angina pectoris, Arrhythmien und in einigen Fällen von einem Herzinfarkt berichtet. Daher ist 5

es ratsam, den Patienten beim Absetzen von längerfristig verabreichtem Sotalex, vor allem bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung, sorgfältig zu überwachen. Die Dosierung sollte, wenn möglich, schrittweise über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen reduziert werden. Da bei Patienten, die mit Sotalex behandelt werden, eine koronare Arterienerkrankung häufig ist und möglicherweise unerkannt bleibt, kann durch ein plötzliches Absetzen der Therapie bei Patienten mit Herzrhythmusstörun­gen eine verschleierte Koronarinsuffizienz aufgedeckt werden.

Dekompensierte Herzinsuffizienz: Betablocker können die myokardiale Kontraktionsfähig­keit weiter abschwächen und eine schwerere Herzinsuffizienz herbeiführen. Vorsicht ist geboten zu Beginn der Behandlung von Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion (mit z.B. ACE Hemmern, Diuretika, Digitalis, etc.). Eine niedrige Initialdosis und eine vorsichtige Erhöhung der Dosis ist angebracht.

Störungen des Elektrolytgle­ichgewichtes: Sotalex sollte nicht verwendet werden bei Patienten mit einer Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie vor Wiederherstellung des Gleichgewichtes, da diese Zustände das Ausmaß der QT-Verlängerung vergrößern und das Risiko von Torsades de Pointes erhöhen können. Bei starkem oder persistierendem Durchfall oder gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die zu einem Verlust von Magnesium und/oder Kalium führen, muss der Elektrolythaushalt und der Säure-Basen-Haushalt engmaschig kontrolliert werden.

Veränderungen im Elektrokardio­gramm: Eine deutliche Verlängerung des QT-Intervalls >550 ms kann ein Anzeichen für Toxizität sein und sollte vermieden werden. In 13 % aller in klinischen Studien mit Sotalex behandelten Patienten wurde eine Sinusbradykardie (Herzfrequenz <50 Schläge/min) beobachtet. Eine Bradykardie selbst erhöht das Risiko für Torsades de Pointes. Sinuspause, Sinusarrest und Fehlfunktion des Sinusknotens traten bei weniger als 1 % aller Patienten auf. Die Inzidenz für einen AV-Block II. oder III. Grades ist etwa 1 %.

Bestimmung von Metanephrin: Durch die Anwesenheit von Sotalolhydrochlorid im Urin kann die photometrische Bestimmung von Metanephrin zu fälschlich erhöhten Werten führen. Bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden und bei denen ein Phäochromozytom vermutet wird, sollte der Urin anhand von HPLC mit Festphasenextrak­tion untersucht werden.

Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Anti-Doping

Die Anwendung von Sotalex kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Kinder und JugendlicheKinder und Jugendliche

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Sotalex bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren ist nicht nachgewiesen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige

Kalziumkanalbloc­ker: Bei der gleichzeitigen Einnahme von Sotalolhydrochlorid und Kalziumantagonisten vom Nifedipin-, Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall und in Folge der additiven Wirkung auf den Sinus- und AV-Knoten zu bradykarden Herzrhythmusstörun­gen, höhergradigen atrioventrikulären Überleitungsstörun­gen und Herzversagen kommen.

Die intravenöse Applikation von Kalziumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt

werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).

Antiarrhythmika: Bei einer Kombinationsbe­handlung mit Antiarrhythmika der Klasse I (insbesondere chinidinähnliche Substanzen) und anderen Klasse-III-Antiarrhythmika besteht die Gefahr einer übermäßigen QT-Verlängerung, verbunden mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kammerarrhythmien.

Die gleichzeitige Anwendung von Sotalolhydrochlorid mit anderen Arzneimitteln, die BetaRezeptor blockierende Eigenschaften haben, kann zu additiven Klasse-II-Wirkungen (Blutdruck- und Herzfrequenzabfall) führen.

Die negativ inotropen Wirkungen von Sotalolhydrochlorid und Narkotika bzw. Antiarrhythmika können sich addieren.

Arzneimittel, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern: Sotalolhydrochlorid sollte mit äußerster Vorsicht in Verbindung mit anderen Medikamenten gegeben werden, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern, da ein erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsades de Pointes, besteht. (Hinweis: Die folgende Liste ist nicht ausführlich, beiliegende Medikamententexte sollten immer zu Rate gezogen werden:

Antiarrhythmika der Klasse I (Quinidin, Disopyramid, Procainamid, Ajmalin), Klasse Ic (Flecainid, Cibenzolin), Klasse III (Amiodaron, Azimilid, Dofetilid, Dronedaron, Ibutilid); Antidepressiva: SSRI (Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin, Fluvoxamin), trizyklische (Clomipramin, Amitriptylin, Desipramin, Imipramin, Nortriptylin), tetrazyklische (Maprotilin); Anti-Psychotika: Phenothiazine (Mesoridazin, Thioridazin, Levomepromazin, Chlorpromazin), Butyrophenone (Haloperidol, Droperidol, Fluvoxamin) und andere (Pimozid, Sultoprid, Amisulprid, Sertindol); Antibiotika: Fluorquinolone (Ciprofloxacin, Moxifloxacin, Gatifloxacin, Levofloxacin, Sparfloxacin) und Makrolide (Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin); Antimalaria-Mittel: Halofantrin, Chloroquin, Artenimol; Antihistaminika: Famotidin, Terfenadin, Promethazin, Diphenhydramin, Astemizol; Gastroprokinetika / Antiemetika: Cisaprid, Domperidon, Ondansetron; Proteinkinase­hemmer: Vandetanib, Sunitinib, Sorafenib; Andere: Arsentrioxide, Donepezil, Propofol, Trazodon, Hydrocodon, Methadon, Bepridil, Probucol, Ranolazin, Hydroxyzin, Fluconazol, Papaverin, Anagrelid.

Die negativ chronotropen und negativ dromotropen Wirkungen von Sotalolhydrochlorid können bei gleichzeitiger Anwendung von Reserpin, Clonidin, alpha-Methyldopa, Guanfacin und herzwirksamen Glykosiden zunehmen. Die Patienten sollten intensiv auf Anzeichen für Hypotonie und/oder eine ausgeprägte Bradykardie hin überwacht werden, da dies zu einer Synkope führen kann.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und Norepinephrin oder MAO-Hemmstoffen, sowie nach abrupter Beendigung einer gleichzeitigen Clonidin-Gabe, kann der Blutdruck überschießend ansteigen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Narkotika, sowie Antihypertensiva, Diuretika und Vasodilatatoren, kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.

Eine gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva oder auch Alkohol und Sotalolhydrochlorid sollte wegen einer möglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien (Einzelfälle sind beschrieben) unterlassen werden.

Digoxin: Einfache oder wiederholte Gabe von Sotalex hat keinen signifikanten Einfluss auf den Digoxinspiegel im Serum. Proarrhythmien traten häufiger bei Patienten auf, die neben Sotalolhydrochlorid auch mit Digoxin behandelt wurden; möglichweise steht dies in Zusammenhang mit dem Vorliegen einer dekompensierten Herzinsuffizienz, einem bekannten Risikofaktor für Proarrhythmien, in den Patienten, die mit Digoxin behandelt werden.

Protonen-Pumpen-Inhibitoren: Hypomagnesiämie kann bei gleichzeitiger Einnahme von Sotalolhydrochlorid und Protonen-Pumpen-Inhibitoren wie Omeprazol, Lanzoprazol, Pantoprazol oder Esomeprazol auftreten und das Risiko für Torsades de Pointes erhöhen.

Beta-2-Rezeptor stimulierende Arzneimittel: Bei gleichzeitiger Anwendung von Beta-2-Rezeptor-Agonisten, wie z.B. Salbutamol, Terbutalin und Isoprenalin, mit Sotalolhydrochlorid kann es vorkommen, dass die Dosierung des Beta-2-Rezeptor-Agonisten erhöht werden muss.

Neuromuskuläre Blocker: Die neuromuskuläre Blockade durch Tubocurarin kann durch die Beta-Rezeptorhemmung verstärkt werden.

Insulin und orale Antidiabetika: Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und Insulin oder oralen Antidiabetika kann – insbesondere unter gleichzeitiger körperlicher Belastung – eine Hypoglykämie induziert und deren Symptome verschleiert werden.

Elektrolytstörun­gen: Bei gleichzeitiger Gabe eines kaliumausschwem­menden Diuretikums (z.B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) oder anderer Arzneimittel, die zum Verlust von Kalium oder Magnesium führen, besteht eine erhöhte Gefahr für das Auftreten hypokaliämisch induzierter Herzrhythmusstörun­gen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Sotalolhydrochlorid darf während der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-RisikoAbwägung angewendet werden, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung bei Schwangeren vorliegen.

Das Arzneimittel passiert die Plazenta und erreicht im Fötus pharmakologisch wirksame Konzentrationen, so dass mit Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie beim Föten bzw. Neugeborenen gerechnet werden muss. Daher soll die Therapie 48 – 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Die Neugeborenen müssen über einen entsprechenden Zeitraum nach der Geburt auf Zeichen einer Beta-Blockade hin sorgfältig überwacht werden.

Stillzeit

Sotalolhydrochlorid akkumuliert in der Muttermilch, wobei Wirkstoffspiegel erreicht werden, die 3 – 5-mal höher als die maternalen Plasmaspiegel sind, so dass Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene wahrscheinlich sind. Wird während der Therapie mit Sotalolhydrochlorid gestillt, müssen die Säuglinge auf Anzeichen einer Beta-Blockade überwacht werden.

FertilitätFertilität

Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf eine Reproduktionsto­xizität (siehe

Abschnitt 5.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel, sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8    nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Sotalex wird von der Mehrheit der Patienten gut vertragen; die häufigsten Nebenwirkungen sind eine Folge der Beta-Rezeptor blockierenden Eigenschaften. Nebenwirkungen treten üblicherweise nur vorübergehend auf und erfordern nur selten eine Unterbrechung oder einen Abbruch der Behandlung. Diese sind Atemnot, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Fieber, übermäßige Bradykardie und/oder Hypotonie. Diese Nebenwirkungen verschwinden normalerweise, wenn die Dosis reduziert wird. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind eine Folge der Proarrhythmie, einschließlich Torsades de Pointes.

Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr

häufig

Häufig

Gelegentlich:

(≥1/10)

(≥1/100, <1/10)

(≥1/1 000, <1/100)

Selten:

(≥1/10 000, <1/1 000)

Sehr selten:

(<1/10 000)

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Die folgende tabellarische Listung der Nebenwirkungen beruht auf Informationen aus klinischen Studien und aus Beobachtungen nach Markteinführung.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt

Thrombozytopenie

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Nicht bekannt

Erhöhung des Gesamtcholesterins und der Triglyzeride,

Verminderung des HDL-Cholesterols, Hypoglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Angstzustände, Verwirrtheitszus­tände, Schlafstörungen, Stimmungsschwan­kungen, Halluzinationen,

verstärkte Traumaktivität, depressive Verstimmungen, Depressionen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Parästhesien, Synkope, präsynkopale Zustände, Geschmacksstörungen

Augenerkrankungen

Häufig

Sehstörungen

Gelegentlich

Konjunktivitis

Sehr selten

Keratokonjunkti­vitis,

Verminderung des Tränenflusses (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten!)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Hörstörungen

Herzerkrankungen

Häufig

Torsades de Pointes, Arrhythmien, Dyspnoe,

Verstärkung einer Herzinsuffizienz,

Bradykardie,

Herzklopfen, EKG-Anomalien, AV-Überleitungsstörun­gen, Synkopen oder präsynkopale Zustände

Sehr selten

Verstärkung von Angina pectoris-Anfällen

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypotonie

Sehr selten

Verstärkung von peripheren Durchblutungsstörun­gen (RaynaudSyndrom, Claudicatio intermittens)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Dyspnoe

Gelegentlich

Bei Patienten mit obstruktiven Ventilationsstörun­gen kann Atemnot ausgelöst werden

Sehr selten

Allergische Bronchitis mit Fibrosierung

Nicht bekannt

Bronchospasmus

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Dyspepsie, Flatulenz, Mundtrockenheit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig

Rötung, Juckreiz, Exantheme

Nicht bekannt

Alopezie, Hyperhidrose, Psoriasis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig

Muskelkrämpfe bzw. Muskelschwäche

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig

Sexuelle Dysfunktion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Schmerzen in der Brust, Ödeme, Fieber, Müdigkeit, Asthenie, Kältegefühl an den Gliedmaßen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome

Die Symptomatik einer Sotalolhydrochlorid-Intoxikation ist insbesondere von der kardialen Ausgangssituation (linksventrikuläre Funktion, Herzrhythmusstörun­gen) abhängig. Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz können bereits niedrigere Dosen eine Verschlechterung der kardialen Situation bewirken.

Das klinische Bild zeigt abhängig vom Ausmaß der Intoxikation (2 – 16 Gramm sind als massive Überdosierung anzusehen) im Wesentlichen kardiovaskuläre und zentralnervöse Symptome wie: Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Pupillenerwei­terung, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle (einschließlich hypoglykämische Krampfanfälle), Hypotonie, Hypoglykämie, Bradykardie bis zur Asystolie (im EKG besteht häufig ein Ersatzrhythmus), dekompensierte Herzinsuffizienz, aber auch atypische ventrikuläre Tachykardien (Torsades de Pointes) und Symptome des Herz-Kreislauf-Schocks. Bei Überdosierung von Sotalolhydrochlorid sind selten Todesfälle aufgetreten.

Maßnahmen

Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Substanzelimination müssen unter intensivmedizi­nischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.

Folgende Gegenmaßnahmen werden empfohlen:

– Bradykardie: Atropin (1 – 2 mg intravenös als Bolus), einen anderen anticholinergen Wirkstoff, einen beta-adrenergen Agonisten oder transvenöse Schrittmacher­therapie.

– Kardialer Block (II. oder III. Grades): transvenöse Schrittmacher­therapie.

– Hypotonie: Betasympathomi­metika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin; Adrenalin (Epinephrin) könnte, abhängig von den Begleitumständen, hilfreicher sein als Isoproterenol oder Norepinephrin.

– Glukagon: initial 1 – 10 mg intravenös, anschließend 2 – 2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion.

– Bronchospasmus: Aminophyllin oder ein Beta-2-Rezeptor-stimulierendes Aerosol.

– Torsades de Pointes: elektrische Kardioversion, transvenöse Schrittmacher­therapie, Epinephrin und/oder Magnesiumsulfat.

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmacher­therapie durchgeführt werden.

Sotalolhydrochlorid ist dialysierbar.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Klasse-III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter Beta

Rezeptorenblockade, ATC-Code: C07AA07

D,L-Sotalolhydrochlorid ist ein hydrophiles Klasse-III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter BetaRezeptorbloc­kade. Die Klasse-III-antiarrhythmische Wirkung beruht auf einer akut einsetzenden Verlängerung der terminalen Phase des monophasischen Aktionspotentials ohne Beeinflussung der Leitungsgeschwin­digkeit. Die absolute Refraktärzeit wird verlängert. Dieser elektrophysio­logische Wirkmechanismus ist sowohl an das rechts- wie auch an das linksdrehende Isomer gekoppelt und im Vorhof, AV-Knoten, akzessorischen Bündeln und am Ventrikel nachgewiesen.

Die Beta-Rezeptorblockade ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität, gebunden an das linksdrehende Isomer, erstreckt sich etwa gleich stark auf Beta-1– und Beta-2-Rezeptoren. Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikustonus die Frequenz und Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsges­chwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Sie kann durch Hemmung von Beta-2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Sotalolhydrochlorid wird zu 75 – 90 % aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. In Folge eines fehlenden First-Pass-Effektes beträgt die absolute Bioverfügbarkeit 75 – 90 %. Maximale Plasmaspiegel werden bei oraler Applikation nach 2 – 3 Stunden erreicht. Das Verteilungsvolumen beträgt 1,6 – 2,4 l/kg, die Plasmaeiweißbindung 0 %.

Pharmakologisch aktive Metaboliten sind bisher nicht nachgewiesen.

Sotalolhydrochlorid wird ausschließlich über die Niere eliminiert. Die renale Clearance beträgt 120 ml/min und entspricht der Gesamtkörper-Clearance.

Für die Plasmahalbwertszeit ergibt sich ein Wert von etwa 15 Stunden. Diese kann jedoch bei terminaler Niereninsuffizienz auf 42 Stunden ansteigen.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Präklinische Daten auf der Basis konventioneller Studien zur Sicherheitsphar­makologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine besonderen Risiken für den Menschen.

Reproduktionsto­xikologische Studien an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Sotalolhydrochlorid ergeben. In Dosierungen, die oberhalb der humantherapeu­tischen Dosis lagen, traten embryoletale Effekte bei Ratten und Kaninchen, sowie erniedrigte Geburtsgewichte, veränderte Rezeptorendichten im Gehirn und Verhaltensände­rungen bei Ratten auf.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Stearinsäure, Magnesiumstearat

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Keine.

6.5    art und inhalt des behältnisses

PVC/Alu-Blister 100 Tabletten (N3)

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH Ziegelhof 24

17489 Greifswald

8.    zulassungsnummer(n)

Sotalex 160 mg 28379.01.00

Sotalex mite 80 mg 28379.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Sotalex 160 mg

Datum der Erteilung der Zulassung: 13.04.1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04.12.2008

Sotalex mite 80 mg

Datum der Erteilung der Zulassung: 13.04.1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04.12.2008

10.    stand der information

09/2023

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: