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Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Soventol Hydrocortisonacetat 0,5%

1.    bezeichnung des arzneimittels

Soventol Hydrocortisonacetat 0,5%

5 mg/g Creme

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Wirkstoff:

1 g Creme enthält 5 mg Hydrocortisonacetat (Ph. Eur.)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsform

Creme

4.    klinische angaben

4.1.    anwendungsgebiete

Zur Behandlung von mäßig ausgeprägten geröteten, entzündlichen oder allergischen Hauterkrankungen, bei denen schwach wirksame, niedrig konzentrierte Corticosteroide angezeigt sind.

4.2.    dosierung und art der anwendung

Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% sollte bis zu 3mal täglich auf die zu behandelnden Hautstellen in dünner Schicht aufgetragen werden. Unmittelbar nach dem Auftragen von Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% kann leichtes Brennen auftreten, das üblicherweise rasch verschwindet.

Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% darf maximal 2 Wochen angewendet werden. Eine längerfristige Anwendung ist nur nach Rücksprachen mit dem Arzt möglich.

4.3.    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, ohne ärztliche Verordnung bei Kindern unter 6 Jahren, bei bestimmten Hauterkrankungen (Lues, Tuberkulose), bei Virusinfektionen wie Herpes simplex, Herpes zoster, Varizellen, bei Vakzinationsre­aktionen, bei Rosacea, bei Acne vulgaris, bei Steroidakne, im Bereich der Augen, auf offenen Wunden, bei perioraler Dermatitis.

4.4.    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Bei einer gleichzeitigen Hautinfektion durch Bakterien oder Pilze muss diese gesondert behandelt werden.

Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% darf auf einem Gebiet von mehr als 1/10 der Körperoberfläche nicht länger als eine Woche aufgetragen werden.

Ein Folienverband erhöht die Wirksamkeit des Präparates, aber auch die systemische Resorption des Wirkstoffes massiv. Okklusive Verbände sollten deshalb nur unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung, nur kurzfristig, kleinflächig und unter engmaschiger Kontrolle angelegt werden.

Wenn sich der Zustand verschlechtert oder die Symptome länger als 2 Wochen andauern, sollte die Diagnose überprüft und eine Infektion oder eine Hypersensibili­sierung auf das Präparat ausgeschlossen werden.

Sehstörung

Bei der systemischen und topischen Anwendung von Corticosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Corticosteroide gemeldet wurden.

Kinder unter 6 Jahren

Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% behandelt werden. Es ist darauf zu achten, dass die Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern nicht unter Okklusivbedingungen (Luftabschluss durch Windeln) erfolgt.

4.5.    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen nach äußerlicher Anwendung mit Hydrocortison bekannt.

4.6.    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Für Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Bei 363 Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft mit topischen Glucocortikoiden therapiert wurden, sind kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko oder sonstige Geburtsdefekte aufgetreten. Aufgrund der geringen systemischen Exposition nach topischer Anwendung kann Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% in der Schwangerschaft angewendet werden, allerdings sind eine großflächige oder langfristige Anwendung sowie okklusive Verbände in der Schwangerschaft zu vermeiden.

Stillzeit

Aufgrund der geringen systemischen Exposition nach topischer Anwendung kann Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% in der Stillzeit angewendet werden. Stillende Mütter sollten Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% nicht im Bereich der Brust auftragen.

Fertilität

Es liegen keine Daten zur Fertilität vor.

4.7.    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Nicht zutreffend.

4.8.    nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10) Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig kann unmittelbar nach dem Auftragen von Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% leichtes Brennen auftreten, das meist rasch verschwindet. Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% ist im Allgemeinen gut hautverträglich. Bei besonders empfindlichen Patienten können in sehr seltenen Fällen allergische Hautreaktionen (Überempfindlichke­itserscheinun­gen) auftreten.

Typische Corticoid-Nebenwirkungen sind bei kurzfristigem Gebrauch bis zu 2 Wochen nicht zu erwarten.

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Verschwommenes Sehen (siehe auch Abschnitt 4.4)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9.    überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1.   pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Dermatika, Nebennierenhor­mone/nichthalo­genierte Glucocorticoide

ATC-Code: D07AA02: Corticosteroide, dermatologische Zubereitung

Hydrocortisonacetat (Pharmacopoea Europaea (Ph. Eur.)) ist ein synthetisches Derivat des natürlichen Nebennierenrinden-Hormons Hydrocortison (Cortisol). Hydrocortisonacetat ist ein Prodrug von Hydrocortison. Der Steigerung der spezifischen Penetrationsfähig­keit von Hydrocortisonacetat dienen die sonstigen Bestandteile Propan-2-ol und Isopropylmyristat (Ph. Eur.). In der Haut wird Hydrocortisonacetat mittels enzymatischer Hydrolyse zu seiner aktiven Form Hydrocortison metabolisiert.

Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% wird als schwach wirksames Corticosteroid eingestuft (Klasse I).

5.2.    Pharmakokinetische Eigenschaften

Zur perkutanen Resorption von Hydrocortisonacetat (Ph. Eur.) aus dieser Grundlage liegen keine Daten vor.

Das Ausmaß der perkutanen Resorption topischer Corticosteroide wird durch eine Vielzahl von Faktoren wie dem Zustand der Haut, der Körperregion, den Applikationsbe­dingungen und den penetrationsre­levanten Eigenschaften des Vehikels beeinflusst. Eine Okklusion erhöht die Resorption topischer Corticosteroide deutlich. Hydrocortisonacetat (Ph. Eur.) kann sich an Strukturen des Stratum corneum anlagern und dort ein Depot bilden, von dem der Wirkstoff vehikelabhängig zur Penetration in tiefere Hautschichten abgegeben werden kann. Nach topischer Applikation werden nur sehr geringe Mengen systemisch resorbiert.

Da keine Daten für die systemische Elimination von Hydrocortisonacetat vorliegen, wird hier auf die Elimination von Hydrocortison nach oraler Gabe Bezug genommen:

Hydrocortison wird systemisch schnell eliminiert. Nach 24 Stunden sind etwa 90% der absorbierten Menge ausgeschieden. Die Plasmahalbwertzeit liegt bei 90 Minuten, während die systemische biologische Halbwertzeit (antiinflamma­torische Wirkung) mit 8–12 Stunden länger ist.

Systemisch wird Hydrocortison vorwiegend in der Leber zu Tetrahydrocortisol und Tetrahydrocortison abgebaut, die über den Urin ausgeschieden werden.

5.3.    präklinische daten zur sicherheit

Im Gegensatz zu den halogenisierten Corticoiden wird die Proliferation von Epidermis und Bindegewebe durch Hydrocortison nur wenig gehemmt, so dass lokale Hautschädigungen durch das Präparat weniger wahrscheinlich sind. Systemische Wirkungen sind bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht zu erwarten.

Reproduktionsto­xizität:

Im Tierversuch zeigte Hydrocortison für Corticosteroide typische teratogene Effekte und andere embryotoxische Wirkungen. Unter therapeutischen Bedingungen (topische Anwendung) sind bisher keine entsprechenden Wirkungen dieser Substanzklasse beim Menschen nachgewiesen worden.

Mutagenität/Kan­zerogenität:

Vorliegende Untersuchungsbe­funde für Glucocorticoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante genotoxische oder kanzerogene Eigenschaften.

6.   pharmazeutische angaben

6.1.   liste der sonstigen bestandteile

Gereinigtes Wasser, Propan-2-ol, Decyloleat, Macrogol 400, Isopropylmyristat (Ph. Eur.), dickflüssiges Paraffin, Carbopol 1382 Carbomer, Parfümöl, Ammoniak, Natriumedetat (Ph. Eur.)

6.2.    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3.    dauer der haltbarkeit

Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% ist 36 Monate haltbar.

Nach Anbruch ist Soventol Hydrocortisonacetat 0,5% 12 Monate haltbar.

6.4.    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht einfrieren! Nicht über 25 °C lagern.

6.5.    art und inhalt des behältnisses

Aluminiumtuben mit 15 g Creme, 20 g Creme, 30 g Creme

Musterpackung mit 15 g Creme

6.6.    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Medice Pharma GmbH & Co. KG, Kuhloweg 37, 58638 Iserlohn

8.   zulassungsnummer

88950.00.00

9.   datum der erteilung der zulassung/verlängerung der

09.04.2014/ 27.03.2019

10.    stand der information

10/2021

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: