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Spasmolyt 45 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Spasmolyt 45 mg Filmtabletten

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

Spasmolyt 45 mg Filmtabletten

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Der Wirkstoff ist Trospiumchlorid. Jede Filmtablette enthält 45 mg Trospiumchlorid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 97,5 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Filmtablette.

Weiße, bikonvexe Filmtabletten mit einer 120°Bruchkerbe auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung der Dranginkontinenz und/oder häufigem Wasserlassen und Harndrang bei Patienten mit dem Syndrom der überaktiven Blase (z. B. idiopathische oder neurologische Detrusorhyperre­flexie).

4.2    dosierung und art der anwendung

4.2 dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die empfohlene Tagesdosis beträgt 45 mg Trospiumchlorid. Nach Abwägung von individueller Wirksamkeit und Verträglichkeit kann die Tagesdosis nach einer 4-wöchigen Behandlung auf 30 mg gesenkt werden. In nachfolgender Tabelle sind die täglichen Dosierungsempfeh­lungen angegeben:

Tagesdosis Dosierung / Tag

Entsprechende Einzeldosis

45 mg 3-mal täglich 1/3 Filmtablette

15 mg Trospiumchlorid

30 mg 2-mal täglich 1/3 Filmtablette

(morgens und abends)

15 mg Trospiumchlorid

Für Patienten, die Spasmolyt 45 mg aufgrund einer eingeschränkten Beweglichkeit der Hände und/oder Finger nicht teilen können, sind andere Formulierungen verfügbar.

Die ungeteilte Tablette darf nicht als Einzeldosis eingenommen werden.

Die Tagesdosis von 45 mg (1 Tablette geteilt in 3 Teile) sollte nicht überschritten werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance zwischen 10 und 30 ml/min/1,73 m2) sollte eine Tagesdosis von 20 mg nicht überschritten werden. Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg/Tag bis 20 mg jeden zweiten Tag.

Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind andere Formulierungen (z. B.

20 mg, 10 mg) verfügbar.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Daten zu Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Leberfunktion liegen nicht vor. Deshalb wird die Behandlung mit Trospiumchlorid bei diesen Patienten nicht empfohlen. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Beeinträchtigung der Leberfunktion ist Vorsicht geboten.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Spasmolyt 45 mg bei Kindern im Alter bis 12 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Die Tablette muss in 3 Teile geteilt werden, die jeweils 15 mg Trospiumchlorid enthalten (siehe Piktogramm).

Legen Sie die Tablette mit den Bruchkerben nach oben auf eine harte Oberfläche und drücken Sie mit dem Daumen auf die Bruchkerben (kurz und kräftig drücken). Die Tablette wird in 3 gleiche Teile geteilt, die getrennt eingenommen werden.

Schlucken Sie die Teile mit einem Glas Wasser vor den Mahlzeiten auf nüchternen Magen.

Die Notwendigkeit der Weiterbehandlung sollte in regelmäßigen Abständen von 3–6 Monaten überprüft werden.

4.3

GegenanzeigenGegenanzeigen

Trospiumchlorid ist kontraindiziert bei Patienten mit Harnretention, schweren gastrointestinalen Störungen (einschließlich toxischem Megacolon), Myasthenia gravis, Engwinkelglaukom und Tachyarrhythmien.

Trospiumchlorid ist ebenfalls kontraindiziert bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4     besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Trospiumchlorid sollte nur mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten

– mit obstruktiven Zuständen des Gastrointesti­naltraktes (z. B. Pylorusstenose)

– mit obstruktiven Harnabflussstörun­gen mit dem Risiko der Restharnbildung

– mit autonomer Neuropathie

– mit einer Hiatushernie mit Refluxösophagitis

– sowie bei Patienten, bei denen eine beschleunigte Herzfrequenz unerwünscht ist, z. B. bei Hyperthyreose, koronarer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz

Da keine Untersuchungser­gebnisse an Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen vorliegen, wird von der Behandlung dieser Patienten mit Trospiumchlorid abgeraten. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Beeinträchtigung der Leberfunktion ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.2).

Trospiumchlorid wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Ein deutlicher Anstieg der Plasmaspiegel wurde bei Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung beobachtet. Deshalb ist bei dieser Gruppe von Patienten, aber auch bei Patienten mit geringer bis mäßiger Nierenfunktion­sstörung Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.2). Organische Ursachen für Pollakisurie, Harndrang und Dranginkontinenz wie Herz- oder Nierenkrankheiten sowie Polydipsie oder Infektionen und Tumoren der Harnorgane sollten vor Beginn der Behandlung ausgeschlossen werden.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält Lactose4. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseInto­leranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Pharmakodynamische Wechselwirkungen:

Folgende pharmakodynamische Interaktionen können möglicherweise auftreten: Wirkungsverstärkung von Substanzen mit anticholinergen Eigenschaften (wie Amantadin, trizyklische Antidepressiva, Chinidin, Antihistaminika, Disopyramid), Verstärkung der tachykarden Wirkung von Beta-Sympathomimetika, Abschwächung der Wirkung von Prokinetika (z. B. Metoclopramid, Cisaprid).

Da Trospiumchlorid die gastrointestinale Motilität und Sekretion beeinflussen kann, kann die Möglichkeit einer Veränderung der Resorption anderer gleichzeitig verabreichter Arzneimittel nicht ausgeschlossen werden.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen:

Eine Hemmung der Resorption von Trospiumchlorid durch Arzneimittel mit Guar, Colestyramin und Colestipol ist nicht auszuschließen. Deshalb wird die gleichzeitige Gabe dieser Arzneimittel mit Trospiumchlorid nicht empfohlen.

Metabolische Interaktionen von Trospiumchlorid wurden in-vitro mit Cytochrom-P450-Enzymen untersucht, die am Arzneistoffwechsel beteiligt sind (P450 1A2, 2A6, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1, 3A4). Eine Wirkung auf ihre metabolischen Aktivitäten wurde nicht festgestellt. Da Trospiumchlorid nur geringfügig metabolisiert wird und die Esterhydrolyse der einzig relevante Stoffwechselweg ist, sind metabolische Interaktionen nicht zu erwarten.

Obwohl gezeigt werden konnte, dass Trospiumchlorid nicht die Pharmakokinetik von Digoxin beeinflusst, kann eine Wechselwirkung mit tubulär aktiv sezernierten Wirkstoffen nicht ausgeschlossen werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Tierexperimentelle Untersuchungen zeigten keine direkten oder indirekten schädigenden Wirkungen auf die Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3). Bei der Ratte findet ein Übertritt von Trospiumchlorid in die Plazenta und in die Milch des Muttertieres statt.

Für Spasmolyt 45 mg liegen keine klinischen Daten zur Anwendung während der Schwangerschaf­t vor.

Bei der Verschreibung an schwangere oder stillende Frauen ist daher Vorsicht geboten.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Grundsätzlich können Störungen der Akkomodation zu einer Beeinträchtigung der Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen führen.

Untersuchungen anderer Parameter zur Messung der Fahrtüchtigkeit (visuelle Orientierung, allgemeine Reaktionsbere­itschaft, Reaktion unter Stress, Konzentration und motorische Koordination) haben jedoch keine Hinweise auf einen Einfluss von Trospiumchlorid ergeben.

4.8    nebenwirkungen

Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen und Verstopfung, die bei einer Behandlung mit Trospiumchlorid auftreten können, basieren vor allem auf den typischen anticholinergen Eigenschaften des Wirkstoffes.

In klinischen Studien der Phase III (durchgeführt mit verschiedenen Stärken im Bereich von 20–60 mg) war Mundtrockenheit eine sehr häufige Nebenwirkung, die bei ungefähr 18 % der mit Trospiumchlorid behandelten Patienten (dies entsrpicht 185 Patienten) und bei ungefähr 6 % der mit Placebo behandelten Patienten auftrat (von insgesamt 1931 Patienten erhielten 911 Patienten Placebo).

Die folgende Tabelle listet die möglichen Nebenwirkungen auf, die für mit Trospiumchlorid behandelte Patienten berichtet wurden:

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt (Häufigkeit auf

(>1/10)

(>1/100,

<1/10)

(>1/1.000,

<1/100)

(>1/10.000,

<1/1.000)

(<1/10.000)

Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Herzerkrankungen

Tachykardie

Tachyarrhythmie

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerz

Schwindel

Halluzinationen*, Verwirrtheit*, Agitiertheit*

Augenerkrankungen

Sehstörungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Atemnot

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Mundtrockenheit

Dyspepsie, Verstopfung, Bauchschmerzen, Übelkeit

Blähungen, Durchfall

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Miktionsstörungen, Harnretention

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Hautausschlag

Angioödem

Pruritus, Urtikaria, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) / Toxische Epidermale Nekrolyse (TEN)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen

Myalgie, Gelenkschmerz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Brustschmerzen

Asthenie

Erkrankungen des

Immunsystems

Anaphylaxie

Untersuchungen

Geringer bis mäßiger Anstieg der Serum-transaminasen-spiegel

* Diese Nebenwirkungen sind überwiegend bei älteren Patienten aufgetreten und können durch neurologische Erkrankungen und/oder die gleichzeitige Einnahme anderer anticholinerg wirkender Substanzen begünstigt werden (siehe Abschnitt 4.5).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,

jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Nach Verabreichung einer höchsten Einzeldosis von 360 mg Trospiumchlorid wurden bei gesunden Probanden verstärkt Mundtrockenheit, Tachykardie und Miktionsbeschwerden beobachtet. Fälle schwerwiegender Überdosierung oder Vergiftung mit Trospiumchlorid sind bisher nicht bekannt geworden. Als Symptome einer Vergiftung mit Trospiumchlorid sind verstärkte anticholinerge Symptome zu erwarten.

Bei Vorliegen einer Vergiftung sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

– Magenspülung und Verminderung der Resorption (z. B. Aktivkohle)

– lokale Gabe von Pilocarpin bei Glaukomkranken

– Katheterisierung bei Harnverhalt

– Gabe eines Parasympathomi­metikums (z. B. Neostigmin) bei schweren Symptomen

– Gabe von Betablockern bei ungenügendem Ansprechen, ausgeprägter Tachykardie und/oder Kreislaufinsta­bilität (z. B. initial 1 mg Propranolol i.v. unter EKG- und Blutdruckkontro­lle).

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Urologika – Mittel bei häufiger Blasenentleerung und Inkontinenz, ATC-Code: G04B D09

Trospiumchlorid ist ein quaternäres Derivat von Nortropan und gehört deshalb zur Klasse der Parasympatholytika oder Anticholinergika. Die Substanz konkurriert konzentration­sabhängig mit Acetylcholin, dem körpereigenen Transmitter an postsynaptischen parasympathischen Bindungsstellen.

Trospiumchlorid hat eine hohe Affinität zu muskarinischen Rezeptoren vom sogenannten M1-, M2– und M3-Subtyp und bindet nur vernachlässigbar gering an nicotinischen Rezeptoren.

Infolgedessen ist der anticholinerge Effekt von Trospiumchlorid als relaxierende Eigenschaft an der glatten Muskulatur und an Organfunktionen feststellbar, die über muskarinische Rezeptoren ausgelöst werden. Sowohl in präklinischen als auch in klinischen Untersuchungen vermindert Trospiumchlorid den kontraktilen Tonus der glatten Muskulatur im Gastrointestinal- und im Urogenitaltrakt.

Darüber hinaus kann es die Bronchial-, Speichel- und Schweißsekretion ebenso wie die Akkommodation­sfähigkeit der Augen hemmen. Es wurden bislang keine Auswirkungen auf das Zentrale Nervensystem beobachtet.

In zwei spezifischen Sicherheitsstudien, die an gesunden Freiwilligen durchgeführt wurden, konnte nachgewiesen werden, dass Trospiumchlorid keinen Einfluss auf die kardiale Repolarisation ausübt, jedoch eine regelhafte und dosisabhängige Erhöhung der Herzfrequenz bewirkt.

Eine klinische Langzeitstudie mit 2 x täglich 20 mg Trospiumchlorid ergab eine Zunahme von QT > 60 msec bei 1,5 % (3/197) der eingeschlossenen Patienten. Die klinische Relevanz ist unklar.

Die routinemäßige Erfassung der kardialen Sicherheit in zwei weiteren placebokontro­llierten klinischen Studien mit dreimonatiger Dauer spricht nicht für einen derartigen Einfluss von Trospiumchlorid: in der ersten Studie konnte eine Zunahme von QTcF > = 60 msec bei 4/258 (1,6 %) der mit Trospiumchlorid behandelten Patienten beobachtet werden, gegenüber 9/256 (3,5 %) in der Placebogruppe. Vergleichbare Zahlen fanden sich in der zweiten Studie mit 8/326 (2,5 %) bei mit Trospiumchlorid behandelten Patienten gegenüber 8/325 (2,5 %) in der Placebogruppe.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe von Trospiumchlorid werden 4–6 Stunden später maximale Plasmaspiegel gemessen. Sie erreichen nach einer Einzeldosis von 20 mg ca. 4 ng/ml. Im Bereich der untersuchten Einzeldosen von 20 bis 60 mg waren die Plasmaspiegel dosisproportional. Die absolute Bioverfügbarkeit einer oralen Einzeldosis von 20 mg Trospiumchlorid beträgt 9,6 ± 4,5 % (Mittelwert ± Standardabweichun­g). Im SteadyState beträgt die intraindividuelle Variabilität 16 % und die interindividuelle Variabilität 36 %.

Die Bioverfügbarkeit von Trospiumchlorid wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme, insbesondere durch Nahrung mit hohem Fettanteil, herabgesetzt. Nach einer fettreichen Mahlzeit sinkt der mittlere Cmax- und AUC-Wert auf 15–20 % der Werte im Nüchternzustand.

Bei der Aufnahme zeigt Trospiumchlorid eine tageszeitliche Variabilität durch eine Verringerung sowohl von Cmax als auch von AUC bei der Abend- im Vergleich zur Morgendosis.

Das systemisch verfügbare Trospiumchlorid wird überwiegend unverändert über die Niere ausgeschieden, wobei ein geringer Teil (10 % der renalen Ausscheidung) als Spiroalkohol, ein durch Esterhydrolyse gebildeter Metabolit, im Urin auftritt. Die terminale Halbwertzeit liegt im Bereich von 10–20 Stunden. Eine Akkumulation findet nicht statt. Die Plasmaprotein­bindung beträgt 50–80 %.

Die pharmakokinetischen Daten bei älteren Patienten zeigen keine größeren Unterschiede. Geschlechtsspe­zifische Unterschiede wurden ebenfalls nicht beobachtet.

In einer Untersuchung an Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance 8–32 ml/min) war der mittlere AUC-Wert um das Vierfache erhöht, der Cmax-Wert um das Zweifache höher und die mittlere Halbwertzeit war im Vergleich zu den gesunden Probanden verdoppelt. Es liegen keine klinischen Studien an Patienten mit leicht eingeschränkter Nierenfunktion vor.

Ergebnisse einer Pharmakokinetik-Studie an Patienten mit leichter bis mäßiger Beeinträchtigung der Leberfunktion lassen keine Notwendigkeit einer Dosisanpassung bei dieser Patientengruppe erkennen und stehen in Übereinstimmung mit der untergeordneten Rolle des Lebermetabolismus bei der Verstoffwechselung und Elimination von Trospiumchlorid.

Die Blut-Hirn-Schranke ist für Trospiumchlorid wegen seiner chemischen Eigenschaften (niedrige Lipophilie als quaternäres Amin) praktisch nicht durchlässig.

5.3

Präklinische Daten zur SicherheitPräklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Kanzerogenität und Reproduktionsto­xizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Bei der Ratte findet ein Übertritt von Trospiumchlorid in die Plazenta und in die Milch des Muttertiers statt.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Povidon

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]

Filmüberzug: Hypromellose

Titandioxid (E171)

Macrogol 8000

Simeticon-Emulsion 25,5 – 33,0 %

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3     dauer der haltbarkeit

36 Monate

6.4     besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5      art und inhalt des behältnisses

Polyvinylchlo­rid/Polyvinyli­denchlorid (PVC/PVDC)/Alu­minium-Blisterpackung

Packungsgrößen: 10, 20, 30, 50, 84, 90, 100

Klinikpackungen: 500 (10×50), 2000 (40×50)

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Viatris Healthcare GmbH

Lütticher Straße 5

53842 Troisdorf

8.    zulassungsnummer

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

10.    STAND DER INFORMATION

November 2022