Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Spasyt 5mg
1. bezeichnung des arznei
Spasyt® 5 mg, Tabletten
Wirkstoff: Oxybutynin
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 Tablette enthält 5 mg Oxybutynin-hydrochlorid
Sonstiger Bestandteil mit bekannter
Wirkung:
Jede Tablette enthält 153,1 mg Lactose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Tabletten
Weiße, runde Tablette mit einer einseitigen Bruchrille.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Behandlung der Überaktivität des Detrusors (Harnblasenmuskels; idiopathische oder neurogene Detrusor-überaktivität), mit den Symptomen Pollakisurie, Nykturie, imperativem Harndrang und Drang-Inkontinenz.
Kinder und Jugendliche
Oxybutyninhydrochlorid ist angezeigt bei Kindern über 5 Jahre bei:
– Harninkontinenz, imperativem Harndrang und Pollakisurie bei Blaseninstabilität, hervorgerufen durch idiopathische oder neurogene Detrusorüberaktivität.
-Nächtlicher Enuresis bei Detrusorüber-aktivität, in Verbindung mit nicht medikamentöser Behandlung, sofern andere Maßnahmen versagt haben.
4.2 dosierung und art der anwendung.
Die Dosierung ist individuell vorzunehmen. Soweit nicht anders verordnet gelten folgende Empfehlungen:
Erwachsene:
Erwachsene erhalten als initiale Dosis ½ Tablette Spasyt 5 mg 3 mal täglich (entsprechend 7,5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Anschließend ist die Regeldosis 3 mal täglich ½ – 1 Tablette Spasyt 5 mg (entsprechend 7,5 – 15 mg Oxybutyninhydro-
chlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.
Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosis bis auf maximal 4 mal täglich 1 Tablette Spasyt 5 mg (entsprechend 20 mg Oxybutyninhydrochlorid) erhöht werden.
Spasyt 5 mg sollte in 2 – 3 (maximal 4) Einzeldosen pro Tag eingenommen werden.
Ältere Menschen:
Ältere Menschen erhalten als initiale Dosis 2 mal täglich ½ Tablette Spasyt 5 mg (entsprechend 5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.
Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosis bis auf maximal 4 mal täglich 1 Tablette Spasyt 5 mg (entsprechend 20 mg Oxybutyninhydrochlorid) erhöht werden.
Die Halbwertszeit ist bei älteren Menschen meist erhöht, deshalb kann eine Dosis von 10 mg pro Tag schon ausreichend sein.
Kinder über 5 Jahre:
Kinder über 5 Jahre erhalten als initiale Dosis 2 mal täglich ½ Tablette Spasyt 5 mg (entsprechend 5 mg Oxybutyninhydrochlo-rid) täglich. Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.
Je nach Alter und Körpergewicht gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
| Alter | Körpergewicht | Dosis pro Tag |
| 5–9 Jahre | 20–30 kg | 7,5 mg aufgeteilt in 3 Einzelgaben |
| 9–12 Jahre | 30–38 kg | 10 mg aufgeteilt in 2 Einzelgaben |
| 12 Jahre und älter | >38 kg | 15 mg aufgeteilt in 3 Einzelgaben |
Die maximale tägliche Dosis pro kg Körpergewicht beträgt 0,3–0,4 mg, jedoch darf die Dosis für Kinder 3 Tabletten Spasyt 5 mg täglich (entsprechend 15 mg Oxybutynin-hydrochlorid) nicht überschreiten.
Die Einnahme wird bei Kindern unter 5 Jahren nicht empfohlen.
Die Tabletten können auf nüchternen Magen vor, während oder nach den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (ca. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Auftreten der Symptome.
4.3 gegenanzeigen:
Spasyt 5 mg darf nicht eingenommen werden bei:
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1. genannten sonstigen Bestandteilen Engwinkelglaukom Myasthenia gravis Obstruktiver Uropathie (z. B. Prostatahyperplasie, Harnröhrenstriktur).Spasyt® 5 mg, Tabletten Stenosen im Bereich der übrigen Harnwege und des Magen-Darm-Kanals Darmatonie und Darmverschluss (Ileus) schwerer Colitis ulcerosa oder toxischem Megakolon.
4.4 Besondere Warnhinweise und
4.4 Besondere Warnhinweise undVorsichtsmaßnah men für die Anwendung
Pollakisurie oder Nykturie infolge Herzoder Nierenfunktionsstörungen sollten vor der Therapie mit Spasyt 5 mg ausgeschlossen werden. Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Einschränkung der Leber- bzw. Nierenfunktion, besonders denjenigen mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz, da zu diesen Patientengruppen keine Pharmakokinetik-Daten vorliegen. Eine Reduzierung der Dosis könnte notwendig werden. Oxybutynin kann die Symptome von Hyperthyreose, koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Hypertonie, autonomer Neuropathie, Hiatushernie mit gastroösophagealer Refluxkrankheit oder Refluxösophagitis oder anderen schweren MagenDarm-Erkrankungen sowie der Prostatahyperplasie verstärken. Vorsicht ist bei Patienten mit Fieber oder bei hohen Umgebungstemperaturen geboten. Die Therapie kann möglicherweise über die Abnahme der Schweißdrüsensekretion einen Hitzschlag verursachen. Bei Patienten mit Parkinson Krankheit oder bei anderen zentralnervösen Krankheiten, die mit kognitiven Einschränkungen einhergehen, ist ebenfalls Vorsicht geboten, da psychiatrische und zentralnervöse Nebenwirkungen leichter ausgelöst werden. Eine niedrigere Dosierung könnte auch hier notwendig werden. Wenn während der Therapie eine Infektion des Urogenitalsystems auftritt, muss diese entsprechend behandelt werden. Der langfristige Gebrauch kann die Entwicklung von Karies, Zahnfleischerkrankungen, einer Hefepilzinfektion der Mundhöhle wegen der Einschränkung oder Aufhebung der Speichelsekretion begünstigen. Da Oxybutynin das Auftreten eines Engwinkelglaukoms auslösen kann, sollte während der Behandlung gelegentlich die Sehschärfe und der Augeninnendruck kontrolliert werden. Die Patienten sollten angewiesen werden, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn sie einen plötzlichen Verlust der Sehschärfe bemerken.Kinder und Jugendliche
Da Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei Kindern unter 5 Jahren nicht nachgewiesen
sind, wird die Anwendung von Spasyt 5 mg in dieser Altersgruppe nicht empfohlen. Es gibt nur begrenzte Daten, die die Wirksamkeit von Oxybutynin bei Kindern mit monosymptomatischer Enuresis
nocturna, die nicht durch eine Detrusorüberaktivität bedingt ist, bestätigen. Bei Kindern über 5 Jahren sollte Oxybutynin vorsichtig angewendet werden, weil diese gegenüber den Wirkungen von Oxybutynin empfindlicher reagieren können, dies gilt besonders für die zentralnervösen und psychiatrischen Nebenwirkungen.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose.
Patienten, die an seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen wie GalaktoseIntoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galaktose Malabsorption leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Ältere Menschen:
Bei älteren Patienten ist Vorsicht geboten, weil diese gegenüber den Wirkungen von Oxybutynin empfindlicher reagieren können. Bei älteren Menschen sind die Plasmaspiegel in der Regel höher. Daher können bei älteren Patienten niedrigere Dosierungen
erforderlich sein.
4.5 wechselwirkungen mit anderen mitteln und sonstige wechselwirkungen
Die anticholinerge Wirkung von Oxybutynin wird verstärkt durch die gleichzeitige Behandlung mit anderen Anticholinergika oder Arzneimitteln mit anticholinerger Wirkung, wie
Amantadin und andere Antiparkinsonmittel (z. B. Biperiden, L-Dopa) Antihistaminika Neuroleptika (Phenothiazine, Butyrophenone) Chinidin Trizyklische Antidepressiva Atropin und verwandte Verbindungen.Durch die Verminderung der Magen-DarmMotilität kann Oxybutynin die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Magen-DarmTrakt beeinflussen.
Bei gleichzeitiger Verwendung von Spasyt 5 mg und Prokinetika (z.B. Metoclopramid, Domperidon) kann es zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung auf die Motilität des Magen-Darm-Trakts kommen.
Da nachgewiesen wurde, dass Oxybutynin durch das Cytochrom P 450 Isoenzym CYP 3A4 verstoffwechselt wird, sind Wechselwirkungen mit Medikamenten, welche dieses Isoenzym hemmen, nicht auszuschließen.
Dies ist bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol) oder Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin) zu beachten.
Für Itraconazol wurde eine Hemmung der Verstoffwechselung von Oxybutynin nachgewiesen. Dies führte zu einer Verdoppelung der Oxybutynin-Plasma-Konzentrationen, jedoch nur zu einer 10 %igen Erhöhung der Plasmaspiegel des aktiven Metaboliten. Da der Metabolit für ca. 90 % der antimuskarini-schen Wirkung verantwortlich ist, scheint diese Wechselwirkung von geringfügiger klinischer Relevanz zu sein.
Aufgrund einer Mundtrockenheit lösen sich sublingual verabreichte Nitrate möglicherweise nicht auf. Patienten, die mit sublingualen Nitraten behandelt werden, sollten daher angewiesen werden, vor der Anwendung die
Spasyt® 5 mg, Tabletten Mundschleimhaut mit der Zunge oder etwas Wasser zu befeuchten.
4.6 fertilität, schwangerschaft und in der stillzeit
Es liegen keine klinischen Daten für die Verwendung von Spasyt 5 mg bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien ruft Oxybutynin Missbildungen hervor (siehe 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Spasyt 5 mg darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Bei der Ratte wurde der Übergang von Oxy-butynin in die Muttermilch nachgewiesen. Da nicht bekannt ist, ob Oxybutynin auch beim Menschen in die Muttermilch übergeht, darf unter Einnahme von Spasyt 5 mg nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung gestillt werden.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Dieses Arzneimittel kann bereits bei empfohlenem Gebrauch das Reaktionsvermögen und die Sehschärfe so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden kann. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosierungsänderung, Präparatewechsel und im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen werden am häufigsten durch die anticholinergen Effekte von Oxy-butynin verursacht. Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
| Nebenwirkung | Sehr häufig (>1/10) | Häufig (>1/100), <1/10) | Gelegentlich (>1/1000; <1/100) | Selten (>1/10000; < 1/1000) | Sehr selten (einschl. Einzelfälle (< 1/10000) |
| Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes | Mundtrockenheit | Übelkeit Obstipation Abdominalschmerzen Dyspepsie | Diarrhoe Erbrechen Anorexie | Sodbrennen, Refluxösophagitis | |
| Psychiatrische Erkrankungen | Halluzinationen Verwirrung Orientierungslosigkeit Erregung Angstzustände Teilnahmslosigkeit | Konzentrationsschwäche Verhaltensauffälligkeiten Verfolgungswahn | Alpträume | ||
| Erkrankungen des Nervensystems | Schwindel Benommenheit | Kopfschmerzen Müdigkeit Schläfrigkeit | Krämpfe | ||
| Augenerkrankungen | Pupillenerweiterung Verschwommensehen | Trockene Augen Lichtempfindlichkeit | Glaukom | ||
| Herzerkrankungen | Palpitationen | Tachykardie | Herzklopfen Arrhythmie | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Erkrankungen der
Niere und der
Harnwege
Erkrankungen der Geschlechtsorgane Allgemeine Erkrankungen
Die meisten Nebenwirkungen sind dosisabhängig und können durch eine Dosisreduktion verringert oder beseitigt werden.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Eine Überdosierung von Oxybutynin kann sich durch eine Verstärkung der parasympatholytischen (Neben-) Wirkungen äußern: Im Zentralnervensystem (z. B. Ruhelosigkeit, Erregung, Verwirrtheit, Halluzinationen bis hin zu psychotischen Verhaltensweisen, Ataxie, Verstörtheit, Nervosität), Änderungen im Kreislaufsystem (z.B. Hitzegefühl, Blutdruckabfall, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Gesichtsröte), Störungen im Atmungstrakt, Lähmungen und Koma.
Außerdem können die Zeichen einer Anti-cholinergika-Vergiftung auftreten wie z B. Pupillenerweiterung (Mydriasis), Fieber, rote heiße Haut und trockene Schleimhäute.
Sofortige Magenspülung und Gabe von Aktivkohle
In schweren Fällen Injektion von Physostigmin. Die intravenöse Injektion von Physostigmin sollte langsam erfolgen.
Erwachsene:
0,5–2 mg i.v. Physostigmin; falls erforderlich kann die Physostigmin-Gabe mehrmals
| Hautrötung Erröten | Hauttrockenheit |
Schwierigkeiten beim Wasserlassen
wiederholt werden, bis zu einer Tagesdosis von 5 mg.
Kinder:
30 µg Physostigmin/kg Körpergewicht i.v., falls erforderlich kann die Physostigmingabe wiederholt werden, bis zu einer Tagesdosis von max. 2 mg.
Das Fieber sollte symptomatisch behandelt werden.
Bei ausgeprägter nervöser Unruhe oder Erregung kann Diazepam 10 mg intravenös injiziert werden.
Tachykardien können intravenös mit Propranolol behandelt, Harnverhaltung kann durch Blasenkatheterisierung behoben werden.
Droht eine Lähmung der Atemmuskulatur, so ist eine künstliche Beatmung erforderlich.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften therapeutische gruppe: urologische spasmolytika
5.1 pharmakodynamische eigenschaften therapeutische gruppe: urologische spasmolytikaATC-Code: G04B D04
Oxybutyninhydrochlorid ist ein synthetisches tertiäres Amin mit direkter anticholinerger und spasmolytischer Wirkung auf die glatte Muskulatur u.a. der Harnblase. Oxybutynin besitzt in tierexperimentellen Untersuchungen auch lokalanästhetische und analgetische Eigenschaften.
Die klinische Wirkung äußert sich in einer Erhöhung der Harnblasenkapazität, in einer Reduzierung der unkontrollierten Kontraktionsfrequenz des instabilen (hyperaktiven) Blasendetrusors und in einem verzögerten Beginn des Miktionsdrangs. Die Inkontinenzprobleme werden dadurch vermindert.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
5.2 Pharmakokinetische EigenschaftenOxybutynin wird nach oraler Verabreichung rasch resorbiert. Plasmaspitzenkonzentrationen treten nach 60–90 Minuten auf. Es tritt eine hohe interindividuelle Variabilität auf. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme, vor allem eine Mahlzeit mit hohem Fettgehalt, verzö-
| Angioödem Allergische Hautreaktionen (Erythem, Urtikaria) Photosensitivität | |
| Harnverhaltung |
Erektile Dysfunktion
Hitzschlag
gert die Resorption von Oxybutynin, erhöht jedoch die Bioverfügbarkeit insgesamt.
Die Wirkdauer von Oxybutynin beträgt ca. 610 Stunden.
Die Bioverfügbarkeit ist aufgrund eines ausgeprägten First-Pass-Metabolismus gering und liegt bei 2 – 11 %.
Oxybutyninhydrochlorid wird unter Beteiligung von Cytochrom P 450 (CYP 3A4) metabolisiert. Durch die individuelle Disposition kann es zu starken interindividuellen Schwankungen des Oxybutyninmetabolis-mus kommen.
Hauptmetaboliten sind der inaktive Metabolit 2,2-Phenylcyclohexylglykolsäure und der aktive Metabolit N-Desethyloxybutynin, der eine vergleichbare pharmakologische Aktivität wie das Oxybutynin besitzt, jedoch erheblich höhere Plasmakonzentrationen als die Muttersubstanz erreicht. Die Elimination des Oxytutynins erfolgt biphasisch, die des Metaboliten N-Desethyloxybutynin monophasisch.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt sowohl für den Arzneistoff selbst als auch für den aktiven Metaboliten 2 – 3 Stunden. Eine sehr geringe Menge an Oxybutynin wird unverändert im Urin ausgeschieden.
Oxybutynin ist zu 83–95% an Plasmaalbumin gebunden.
Bei älteren Patienten kann aufgrund einer höheren Bioverfügbarkeit die Eliminationshalbwertszeit von 2–3 Stunden auf 5 Stunden verlängert sein, ebenso ist die AUC nach mehrfacher Anwendung 2–4mal höher. Unerwünschte Nebenwirkungen können hierdurch verstärkt auftreten und eine Dosisreduktion erfordern.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1997 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 32 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
Oxybutynin (siehe Abbildung 1):
| Spasyt 5 mg | Referenzpräparat | |
| cmax [µg l-1] | 11,07 ± 6,53 | 12,48 ± 12,94 |
| tmax[h] | 0,56 ± 0,15 | 0,73 ± 0,63 |
| AUC | 24,83 ± | 26,01 ± |
| [µg h l-1] | 13,66 | 22,76 |
Angabe als arithmetische Mittel ± Standardabweichung
cmax maximale Wirkstoffkonzentration tmax Zeitpunkt der maximalen Wirkstoffkonzentration
AUC Fläche unter der Konzentration/Zeit-Kurve
N-Desethyloxybutynin (siehe Abbildung 2):
| Spasyt 5 mg | Referenzpräparat | |
| AUC [µg h l-1] | 293,58 ± 127,36 | 276,83 ± 120,02 |
| cmax [µg l-1] | 83,54 ± 20,52 | 83,84 ± 24,59 |
| tmax [h] | 0,85 ± 0,41 | 1,01 ± 0,62 |
Angabe als arithmetische Mittel ± Standardabweichung
cmax maximale Wirkstoffkonzentration tmax Zeitpunkt der maximalen Wirkstoffkonzentration
AUC Fläche unter der Konzentration/Zeit-Kurve
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm s. Abbildung 1 bzw. 2.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über +25°C lagern.
6.5 art und inhalt des behältnisses
PVC-Aluminium-Blister oder Verbundfolienbeutel mit 25, 30, 48, 50, 98 und 100 Tabletten.
Anstaltspackung mit 5000 Tabletten
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Hinweise erforderlich.
7. inhaber der zulassung
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
27472 Cuxhaven
Tel.: (04721) 606–0
Fax: (04721) 606–333
E-Mail:
8. ZULASSUNGSNUMMER
39904.00.009. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 29. Juli 1998
Datum der Verlängerung der Zulassung: 21. Februar 2005
10. STAND DER INFORMATION
10. STAND DER INFORMATION01.2024
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
Spasyt® 5 mg, Tabletten
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten:
5.3 Präklinische Sicherheitsdaten:Untersuchungen zum mutagenen und kanzerogenen Potenzial verliefen negativ.
Untersuchungen an trächtigen Ratten haben Hinweise auf ein teratogenen Potenzial ergeben. Es traten ab einer Dosis von 20 mg/kg/Tag vermehrt Herzfehlbildungen auf. Bei höheren Dosierungen traten außerdem extrathorako-lumbäre Rippen und eine erhöhte neonatale Mortalität auf. Oxybutynin geht bei der Ratte in die Muttermilch über.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Lactose, Calciumstearat, Mikrokristalline Cellulose
6.2 inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.