Info Patient Hauptmenü öffnen

Stocrin - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Stocrin

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

STOCRIN 30 mg/ml Lösung zum Einnehmen

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Jeder ml enthält 30 mg Efavirenz.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

Jeder ml enthält 1 mg Benzoesäure (E210).

Jeder ml enthält bis zu 0,816 mg Benzylalkohol (E1519).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Lösung zum Einnehmen

Farblose bis leicht gelbe, klare Flüssigkeit.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

STOCRIN Lösung zum Einnehmen ist zur antiviralen Kombinationsbe­handlung von humanem Immundefizienz Virus Typ 1 (HIV-1) infizierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 3 Jahre angezeigt, die die Filmtabletten nicht schlucken können.

STOCRIN wurde bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung, das heißt bei Patienten mit CD4-Zahlen von < 50 Zellen/mm3 oder nach Versagen von Schemata, die einen Proteaseinhibitor (PI) enthalten, nicht ausreichend untersucht. Eine Kreuzresistenz von Efavirenz mit PI wurde nicht dokumentiert. Gegenwärtig liegen keine ausreichenden Daten über die Wirksamkeit der sich anschließenden Anwendung einer auf PI basierenden Kombinationsthe­rapie nach Versagen der STOCRIN enthaltenden Schemata vor.

Eine Zusammenfassung der klinischen und pharmakodynamischen Informationen siehe Abschnitt 5.1.

4.2 dosierung und art der anwendung

Die Therapie ist von einem in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahrenen Arzt einzuleiten.

Dosierung

Efavirenz_muss in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).

Efavirenz kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden (siehe Abschnitt 5.2).

Zur Verbesserung der Verträglichkeit hinsichtlich ZNS-Nebenwirkungen wird während der ersten zwei bis vier Wochen der Therapie sowie bei Patienten, bei denen diese Symptome persistieren, die Einnahme der Dosis vor dem Schlafengehen empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).

Erwachsene

Die empfohlene Dosis für Efavirenz in Kombination mit nukleosidalen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) mit oder ohne PI (siehe Abschnitt 4.5) beträgt einmal täglich 24 ml oral.

Dosisanpassung

Wird Efavirenz zusammen mit Voriconazol angewendet, muss gleichzeitig die Erhaltungsdosis von Voriconazol auf 400 mg alle 12 Stunden erhöht werden und die Efavirenz-Dosis um 50%, d.h. auf 300 mg einmal täglich reduziert werden. Nach Beendigung der Behandlung mit Voriconazol ist die ursprüngliche Dosierung von Efavirenz wieder aufzunehmen (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn Efavirenz zusammen mit Rifampicin bei Patienten mit einem Gewicht von 50 kg oder mehr angewendet wird, kann eine Dosiserhöhung von Efavirenz auf 800 mg/Tag in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Kinder und Jugendliche (3 bis 17 Jahre)

Die empfohlene Dosis von Efavirenz Lösung zum Einnehmen in Kombination mit einem PI und/oder NRTI für Patienten zwischen 3 und 17 Jahren wird in Tabelle 1 dargestellt. Efavirenz Filmtabletten dürfen bei Kindern nur dann angewendet werden, wenn diese die Tabletten zuverlässig schlucken können.

Tabelle 1:

Pädiatrische Dosis bei einmal täglicher Anwendung

Körpergewicht kg

Efavirenz Lösung zum Einnehmen (30 mg/ml) Dosis (ml)

Kinder 3 und jünger als 5 Jahre

Erwachsene und Kinder 5 Jahre und älter

13 bis < 15

12

9

15 bis < 20

13

10

20 bis < 25

15

12

25 bis < 32,5

17

15

32,5 bis < 40

17

> 40

24

Besondere Patientengruppen

Nierenfunktion­sstörung

Die Pharmakokinetik von Efavirenz wurde bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Es wird jedoch weniger als 1% der Efavirenz-Dosis unverändert im Urin ausgeschieden. Dies weist darauf hin, dass die Auswirkung einer Nierenfunktion­sstörung auf die Ausscheidung von Efavirenz gering ist (siehe Abschnitt 4.4).

Leberfunktion­sstörung

Patienten mit leichter bis mittelschwerer Lebererkrankung sollten ihre normale, empfohlene Dosis Efavirenz erhalten. Die Patienten müssen engmaschig auf dosisabhängige unerwünschte Reaktionen, insbesondere hinsichtlich ZNS-Symptomen überwacht werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Efavirenz bei Kindern unter 3 Jahren oder mit einem Körpergewicht unter 13 kg sind nicht gesichert. Derzeit verfügbare Daten werden in den Abschnitten 4.8, 5.1 und 5.2 beschrieben, es kann jedoch keine Dosierungsempfeh­lung gegeben werden.

4.3 gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Patienten mit schwerer Leberschädigung (Child-Pugh-Klassifikation C) (siehe Abschnitt 5.2).

Gleichzeitige Anwendung mit Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Midazolam, Triazolam, Pimozid, Bepridil oder Mutterkorn-Alkaloiden (z.B. Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin und Methylergometrin), da Konkurrenz um CYP3A4 durch Efavirenz zur Hemmung des Metabolismus führen kann und schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Nebenwirkungen (z.B. Arrhythmien, verlängerte Sedierung oder Atemdepression) hervorrufen kann (siehe Abschnitt 4.5).

Pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum ) enthalten (siehe Abschnitt 4.5), aufgrund des Risikos einer Verringerung der Serumkonzentra­tionen und der klinischen Wirkung von Efavirenz.

Patienten mit:

– plötzlichen Todesfällen in der Familienanamnese oder kongenitaler Verlängerung des QTc-Intervalls im Elektrokardiogramm, oder mit anderen Erkrankungen, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern.

– symptomatischen Herzrhythmusstörun­gen oder klinisch relevanter Bradykardie oder mit einer dekompensierten Herzinsuffizienz mit verminderter linksventrikulärer Auswurffraktion in der Vorgeschichte.

– schweren Störungen des Elektrolytgle­ichgewichtes, z.B. Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie.

Patienten die Arzneimittel einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern (proarrhythmische Eigenschaften). Zu diesen Arzneimittel gehören:

– Antiarrhythmika der Klassen IA und III,

– Neuroleptika, Antidepressiva,

– bestimmte Antibiotika, darunter einige Vertreter der folgenden Klassen: Makrolide, Fluorochinolone, Imidazol und Triazol-Antimykotika,

– bestimmte nicht-sedierende Antihistaminika (Terfenadin, Astemizol),

– Cisaprid,

– Flecainid,

– bestimmte Antimalariamittel,

– Methadon.

Gleichzeitige Anwendung mit Elbasvir/Grazo­previr, da signifikante Abnahmen der

Plasmakonzentra­tionen von Elbasvir und Grazoprevir zu erwarten sind (siehe Abschnitt 4.5). Dieser Effekt beruht auf Induktion von CYP3A4 oder P-gp durch Efavirenz und es ist dementsprechend eine Verminderung des virologischen Ansprechens auf Elbasvir/Grazo­previr zu erwarten.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Efavirenz darf nicht als alleiniges Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion angewendet oder als einziges Arzneimittel bei Versagen eines Therapieschemas ergänzt werden. Es bilden sich schnell resistente Viren, wenn Efavirenz als Monotherapie gegeben wird. Bei der Wahl neuer antiretroviraler Arzneimittel, die in Kombination mit Efavirenz verwendet werden sollen, ist das Potenzial für eine Viruskreuzresistenz zu beachten (siehe Abschnitt 5.1).

Efavirenz soll nicht gleichzeitig mit einer fixen Dosiskombination aus Efavirenz, Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil angewendet werden, es sei denn, es ist zur Dosisanpassung notwendig (z.B. bei gleichzeitiger Anwendung mit Rifampicin).

Die gemeinsame Anwendung von Glecaprevir/Pi­brentasvir und Efavirenz kann die Plasmakonzentra­tionen von Glecaprevir und Pibrentasvir signifikant reduzieren und damit die therapeutische Wirkung verringern. Die gemeinsame Anwendung von Glecaprevir/Pi­brentasvir und Efavirenz wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Eine gleichzeitige Einnahme von Ginkgo-biloba -Extrakten wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn der Arzt/die Ärztin gleichzeitig mit Efavirenz weitere Arzneimittel verschreibt, muss er/sie die entsprechende Fachinformation beachten.

Obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden. Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden.

Wenn ein antiretrovirales Arzneimittel in einem Kombinationsschema wegen Verdachts auf Unverträglichkeit abgesetzt wird, muss sorgfältig überlegt werden, ob nicht alle anderen antiretroviralen Arzneimittel gleichzeitig abgesetzt werden sollten. Nach Besserung der Unverträglichke­itssymptome sollten die antiretroviralen Arzneimittel sofort wieder zusammen angewendet werden. Eine intermittierende Monotherapie und die sequentielle Wiedereinführung antiretroviraler Arzneimittel sind nicht ratsam, weil hierdurch die Möglichkeit einer Selektion von resistenten Viren erhöht werden könnte.

Ausschlag

Ein leichter bis mittelschwerer Hautausschlag wurde in klinischen Studien mit Efavirenz berichtet, der unter Therapiefortsetzung im Allgemeinen wieder verschwand. Geeignete Antihistaminika und/oder Corticosteroide können die Verträglichkeit erhöhen sowie den Rückgang des Ausschlages beschleunigen. Ein schwerwiegender, mit Blasenbildung, feuchter Abschuppung (Desquamation) oder Ulzeration der Haut einhergehender Ausschlag wurde bei weniger als 1% der mit Efavirenz behandelten Patienten berichtet. Die Inzidenz von Erythema multiforme oder des Stevens-Johnson-Syndroms lag bei ca. 0,1%. Die Therapie mit Efavirenz ist bei Auftreten eines schwerwiegenden Hautausschlages mit Blasenbildung, Abschuppung der Haut, unter Beteiligung der Schleimhaut oder Fieber abzusetzen. Wird die Therapie mit Efavirenz abgesetzt, ist zu überlegen, ob die anderen antiretroviralen Arzneimittel ebenfalls abgesetzt werden sollten, um die Entwicklung resistenter Viren zu verhindern (siehe Abschnitt 4.8).

Die Erfahrung mit Efavirenz bei Patienten, die andere antiretrovirale Wirkstoffe der NNRTI-Klasse abgesetzt haben, ist begrenzt (siehe Abschnitt 4.8). Efavirenz wird für Patienten, die während der Einnahme eines anderen NNRTI eine lebensgefährliche Hautreaktion (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom) hatten, nicht empfohlen.

Psychiatrische Symptome

Über psychiatrische Nebenwirkungen ist bei Patienten berichtet worden, die mit Efavirenz behandelt wurden. Patienten mit psychiatrischen Störungen in der Anamnese scheinen ein größeres Risiko für diese schweren psychiatrischen Nebenwirkungen zu besitzen. Insbesondere waren schwere Depressionen häufiger bei den Patienten mit Depressionen in der Anamnese.

Nach Markteinführung hat es auch Berichte zu schwerer Depression, Tod durch Suizid, Wahnvorstellungen, Psychose-ähnlichen Störungen und Katatonie gegeben. Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass sie beim Auftreten von Symptomen wie schwerer Depression, Psychose oder Suizidgedanken sofort Ihren Arzt/Ärztin kontaktieren sollten, um die Möglichkeit zu prüfen, ob diese Symptome auf die Anwendung von Efavirenz zurückzuführen sind, und wenn ja, ob die Risiken der Fortsetzung der Therapie den Nutzen überwiegen (siehe Abschnitt 4.8).

ZNS-Symptome

Symptome einschließlich, aber nicht beschränkt auf Schwindel, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Konzentration­sstörungen, abnormales Träumen sind häufig berichtete Nebenwirkungen bei Patienten, die in klinischen Studien täglich 600 mg Efavirenz erhielten (siehe Abschnitt 4.8). Gewöhnlich treten ZNS-Symptome während der ersten ein oder zwei Tage der Therapie auf und verschwinden im Allgemeinen nach den ersten 2 – 4 Wochen. Patienten sollten darüber informiert werden, dass, wenn sie auftreten, diese gängigen Symptome sich wahrscheinlich mit fortgesetzter Therapie bessern und nicht auf das anschließende Auftreten der weniger häufigen psychiatrischen Symptome hinweisen.

Late-onset Neurotoxizität, einschließlich Ataxie und Enzephalopathie (Bewusstseinsstörun­gen, Verwirrtheit, Verlangsamung der psychomotorischen Fähigkeiten, Psychose, Delirium), kann Monate bis Jahre nach Therapiebeginn mit Efavirenz auftreten. Einige Fälle spät einsetzender Neurotoxizität traten bei Patienten mit genetisch bedingtem CYP2B6 Polymorphismus auf, sie werden, trotz Einnahme von Standarddosen STOCRIN, mit erhöhten Efavirenz-Spiegeln assoziiert. Patienten, die Anzeichen und Symptome schwerwiegender neurologischer Nebenwirkungen aufweisen, sollen umgehend untersucht werden, um zu prüfen, ob diese Symptome möglicherweise auf eine Anwendung von Efavirenz zurückzuführen sind, und ob ein Abbruch der STOCRIN Therapie zu rechtfertigen ist.

Anfälle

Bei mit Efavirenz behandelten Patienten wurden Krampfanfälle beobachtet, im Allgemeinen bei bekannter medizinischer Anfallsanamnese. Bei Patienten, die gleichzeitig ein begleitendes antikonvulsives Arzneimittel, wie z. B. Phenytoin, Carbamazepin oder Phenobarbital erhalten, das hauptsächlich in der Leber metabolisiert wird, kann eine periodische Überwachung der Plasmaspiegel erforderlich sein. In einer Arzneimittel-Interaktionsstudie wurden die Plasmakonzentra­tionen von Carbamazepin bei gleichzeitiger Anwendung von Carbamazepin und Efavirenz gesenkt (siehe Abschnitt 4.5). Vorsicht ist bei Patienten mit Anfällen in der Anamnese geboten.

Leberreaktionen

Einige der Berichte nach Markteinführung über Leberversagen traten bei Patienten auf, die keine vorbestehende Lebererkrankung und keine anderen erkennbaren Risikofaktoren aufwiesen (siehe Abschnitt 4.8). Eine Überwachung der Leberenzyme sollte bei Patienten ohne vorbestehende Leberfunktion­sstörung und ohne andere Risikofaktoren in Betracht gezogen werden.

Verlängerung des QTc-Intervalls

Bei der Anwendung von Efavirenz wurde eine Verlängerung des QTc-Intervalls beobachtet (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit einem bekannten Torsade de Pointes -Risiko oder bei der Behandlung von Patienten mit einem erhöhten Torsade de Pointes-Risiko sollten daher medikamentöse Alternativen zu Efavirenz erwogen werden.

Nahrungseffekte

Die Einnahme von Efavirenz mit dem Essen kann die Efavirenz-Exposition erhöhen (siehe Abschnitt 5.2) und zu einem Anstieg in der Häufigkeit von Nebenwirkungen führen. Es wird empfohlen, Efavirenz auf nüchternen Magen, vorzugsweise vor dem Zubettgehen, einzunehmen.

Immun-Reaktivierungs-Syndrom

Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationsthe­rapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder zur Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMV-Retinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumonie hervorgerufen durch Pneumocystis jiroveci (vormals bekannt als Pneumocystis carinii ). Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten; falls notwendig ist eine Behandlung einzuleiten. Es liegen auch Berichte über Autoimmunerkran­kungen (wie z. B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) vor, die im Rahmen einer Immun-Reaktivierung auftraten; allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten.

Gewicht und metabolische Parameter

Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid-und Blutglucosewerte auftreten. Diese Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen. In einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt. Für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen. Die Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen.

Osteonekrose

Obwohl eine multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von Corticosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), wurden Fälle von Osteonekrose insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationsthe­rapie (ART) berichtet. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenksbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen.

Besondere Patientengruppen

Leberkrankungen

Efavirenz ist bei Patienten mit schwerer Leberschädigung kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 5.2) und wird bei Patienten mit mittelschwerer Lebererkrankung nicht empfohlen, da die Datenlage nicht ausreicht um festzustellen, ob eine Dosisanpassung erforderlich ist. Da Efavirenz weitgehend über Cytochrom P450 metabolisiert wird und die klinische Erfahrung bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung begrenzt ist, ist bei der Anwendung von Efavirenz bei Patienten mit leichten Lebererkrankungen Vorsicht geboten. Die Patienten müssen engmaschig auf dosisabhängige Nebenwirkungen, besonders aber hinsichtlich ZNS-Symptomen überwacht werden. Zur Beurteilung der Lebererkrankung müssen in regelmäßigen Abständen Labortests durchgeführt werden (siehe Abschnitt 4.2).

Sicherheit und Wirksamkeit von Efavirenz wurde bei Patienten mit bestehender relevanter Lebererkrankung nicht geprüft. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationsthe­rapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise letale Nebenwirkungen der Leber. Patienten mit vorbestehenden Leberfunktion­sstörungen, einschließlich chronisch aktiver Hepatitis, zeigen bei einer antiretroviralen Kombinationsthe­rapie mit größerer Häufigkeit Veränderungen der Leberwerte und müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden. Bei Hinweisen auf eine Verschlimmerung der Lebererkrankung oder einem dauerhaften Anstieg der Serumtransaminasen auf mehr als das 5fache der Obergrenze des Normbereichs muss der Nutzen der Therapiefortsetzung mit Efavirenz gegenüber den möglichen Risiken einer signifikanten Lebertoxizität abgewogen werden. Bei solchen Patienten muss eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden (siehe Abschnitt 4.8).

Bei Patienten, die mit anderen Arzneimitteln behandelt wurden, die mit Lebertoxizität assoziiert werden, wird die Überwachung der Leberenzyme ebenfalls empfohlen. Im Falle einer antiviralen Begleittherapie der Hepatitis B und C wird auch auf die Fachinformation dieser Arzneimittel verwiesen.

Niereninsuffi­zienz

Die Pharmakokinetik von Efavirenz wurde bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Es wird jedoch weniger als 1% der Efavirenz-Dosis unverändert im Urin ausgeschieden. Dies weist darauf hin, dass die Auswirkung einer Nierenfunktion­sstörung auf die Ausscheidung von Efavirenz gering ist (siehe Abschnitt 4.2). Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz liegen keine Erfahrungen vor. Bei dieser Patientengruppe wird eine engmaschige Sicherheitsüber­wachung empfohlen.

Ältere Patienten

Aufgrund der unzureichenden Anzahl älterer Patienten in klinischen Studien konnte nicht festgestellt werden, ob diese anders ansprechen als jüngere Patienten.

Kinder und Jugendliche

Efavirenz wurde bei Kindern unter 3 Jahren oder mit einem Körpergewicht unter 13 kg nicht untersucht. Es gibt Hinweise, dass Efavirenz eine veränderte Pharmakokinetik in Kleinkindern hat. Deshalb darf Efavirenz Lösung zum Einnehmen bei Kindern unter 3 Jahren nicht angewendet werden.

Bei 26 von 57 mit Efavirenz behandelten Kindern (46%) wurden während eines Zeitraums von 48 Wochen über Ausschläge berichtet, die bei drei Patienten schwerwiegend waren. Eine Prophylaxe mit geeigneten Antihistaminika vor Beginn der Therapie mit Efavirenz kann bei Kindern in Betracht gezogen werden.

Benzylalkohol (E1519)

Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Efavirenz ist ein in vivo Induktor von CYP3A4, CYP2B6 und UGT1A1. Verbindungen, die Substrate für diese Enzyme sind, können bei gleichzeitiger Anwendung mit Efavirenz verminderte

Plasmakonzentra­tionen aufweisen. In vitro ist Efavirenz auch ein Inhibitor von CYP3A4. Theoretisch könnte Efavirenz daher die Exposition von CYP3A4 Substraten zunächst erhöhen, so dass bei CYP3A4 Substraten mit geringer therapeutischer Breite Vorsicht geboten ist (siehe Abschnitt 4.3). Efavirenz kann ein CYP2C19– und ein CYP2C9-Induktor sein. Allerdings wurde in vitro auch eine Hemmung dieser Enzyme beobachtet, sodass die endgültige Auswirkung einer gleichzeitigen Einnahme von Substraten dieser Enzyme unklar ist (siehe Abschnitt 5.2).

Die gleichzeitige Einnahme von Efavirenz und Arzneimitteln (beispielsweise Ritonavir) oder Nahrungsmitteln (beispielsweise Grapefruitsaft), die die CYP3A4– oder CYP2B6-Aktivität hemmen, kann auch die Efavirenz-Exposition erhöhen.

Verbindungen oder pflanzliche Zubereitungen (zum Beispiel Ginkgo-biloba -Extrakte und Johanniskraut), die diese Enzyme induzieren, können die Plasmakonzentration von Efavirenz senken. Die gleichzeitige Einnahme von Johanniskraut ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die gleichzeitige Einnahme von Ginkgo-biloba -Extrakten wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Die gleichzeitige Anwendung von Efavirenz mit Metamizol, einem Induktor von metabolisierenden Enzymen wie CYP2B6 und CYP3A4, kann die Plasmakonzentra­tionen von Efavirenz senken und zu einer möglichen Abnahme der klinischen Wirksamkeit führen. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung von Mitamizol und Efavirenz Vorsicht geboten; das klinische Ansprechen und/oder die Wirkstoffspiegel sollen entsprechend überwacht werden.

QTc-Intervall verlängernde Arzneimittel

Die gleichzeitige Anwendung von Efavirenz mit folgenden Arzneimitteln (diese können das QTc-Intervall verlängern und Torsade de Pointes verursachen) ist kontraindiziert: Antiarrhythmika der Klassen IA und III, Neuroleptika und Antidepressiva, bestimmte Antibiotika, darunter einige Vertreter der folgenden Klassen: Makrolide, Fluorochinolone, Imidazol und Triazol-Antimykotika, bestimmte nicht-sedierende Antihistaminika (Terfenadin, Astemizol), Cisaprid, Flecainid, bestimmte Antimalariamittel und Methadon (siehe Abschnitt 4.3).

Kinder und Jugendliche

Interaktionsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

Kontraindikationen bei gleichzeitiger Anwendung

Efavirenz darf nicht gleichzeitig mit Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Midazolam, Triazolam, Pimozid, Bepridil oder Mutterkorn-Alkaloiden (z.B. Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin und Methylergometrin) angewendet werden, da die Hemmung des Metabolismus dieser Arzneimittel zu schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Ereignissen führen kann (siehe Abschnitt 4.3).

Efavirenz darf nicht gleichzeitig mit Elbasvir/Grazo­previr angewendet werden, da signifikante Abnahmen der Plasmakonzentra­tionen von Elbasvir und Grazoprevir zu erwarten sind. Dies beruht auf einer Induktion arzneimittelme­tabolisierender Enzyme und/oder Transportproteine, wodurch eine Verminderung des virologischen Ansprechens auf Elbasvir/Grazo­previr zu erwarten ist (siehe Abschnitt 4.5).

Johanniskraut ( Hypericum perforatum )

Die gleichzeitige Anwendung von Efavirenz und Johanniskraut oder einer pflanzlichen Zubereitung von Johanniskraut ist kontraindiziert. Die Plasmaspiegel von Efavirenz können durch die gleichzeitige Anwendung mit Johanniskraut verringert werden, was auf einer Induktion arzneimittelme­tabolisierender Enzyme und/oder Transportproteine durch Johanniskraut beruht. Wenn der Patient bereits Johanniskraut einnimmt, muss Johanniskraut abgesetzt und die Virus-Spiegel sowie, wenn möglich, die Efavirenz-Spiegel müssen bestimmt werden. Die Efavirenz-Spiegel können nach dem Absetzen von Johanniskraut ansteigen, und die Efavirenzdosis muss möglicherweise angepasst werden. Die induzierende Wirkung von Johanniskraut kann nach Absetzen der Behandlung über mindestens 2 Wochen anhalten (siehe Abschnitt 4.3).

Andere Wechselwirkungen

Wechselwirkungen zwischen Efavirenz und Proteaseinhibi­toren, anderen antiretroviralen Wirkstoffen sowie anderen nicht-antiretroviralen Arzneimitteln sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt („f“ bedeutet Anstieg, „|“ Abnahme, „w“ keine Veränderung). Die 90% oder 95 % Konfidenzintervalle (KI) sind sofern vorhanden in Klammern angegeben. Die Studien wurden, wenn nicht anders angegeben, mit gesunden Probanden durchgeführt.

Tabelle 2: Wechselwirkungen zwischen Efavirenz und anderen Arzneimitteln bei Erwachsenen

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

ANTI-INFEKTIVA

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

HIV-antivirale Wirkstoffe

Proteaseinhibi­toren (PI)

Atazanavir/Ri­tonavir/Efavi­renz (400 mg einmal täglich/100 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich, jeweils mit Nahrung eingenommen)

Atazanavir/Ri­tonavir/Efavi­renz (400 mg einmal täglich/200 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich, jeweils mit Nahrung eingenommen)

Atazanavir (abends eingenommen): AUC: < >* ($9 bis $10)

Cmax: $17%* ($8 bis $27) Cmin: $42%* ($31 bis $51)

Atazanavir (abends eingenommen): AUC: < >* ** ($10 bis $26) Cmax: * >* ** ($5 bis $26) Cmin: $ 12%*/** ($16 bis $49) (CYP3A4-Induktion).

* Im Vergleich mit Atazanavir 300 mg/Ritonavir 100 mg einmal täglich am Abend ohne Efavirenz. Diese Abnahme der Atazanavir Cmin kann einen negativen Einfluss auf die Wirksamkeit von Atazanavir haben.

* * gestützt auf historische Daten

Die gleichzeitige Anwendung von Efavirenz mit Atazanavir/Ri­tonavir wird nicht empfohlen. Falls die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir mit einem NNRTI notwendig ist, sollten in Kombination mit Efavirenz eine Dosiserhöhung, von Atazanavir und auch Ritonavir auf 400 mg bzw. 200 mg, und eine engmaschige klinische Überwachung in Erwägung gezogen werden.

Darunavir/Rito­navir/Efavirenz (300 mg zweimal täglich*/100 mg zweimal täglich/600 mg einmal täglich)

weniger als die empfohlene Dosis, bei empfohlener Dosis sind ähnliche Ergebnisse zu erwarten

Darunavir:

AUC: $ 13%

Cmin: $ 31%

Cmax: $ 15%

(CYP3A4-Induktion)

Efavirenz:

AUC: $ 21%

Cmin: $ 17%

Cmax: $ 15%

(CYP3A4-Hemmung)

Efavirenz in Kombination mit Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich kann zu einer suboptimalen Cmin von Darunavir führen. Wenn Efavirenz in Kombination mit Darunavir/Ritonavir eingesetzt wird, sollte Darunavir/Ritonavir in einer Dosis von 600/100 mg zweimal täglich angewendet werden.Diese Kombination sollte mit Vorsicht angewendet werden.

Siehe auch Ritonavir weiter unten.

F osamprenavir/Ri­tonavir/E favirenz (700 mg zweimal täglich/100 mg zweimal täglich/600 mg einmal täglich)

Keine klinisch relevante pharmakokinetische Wechselwirkung.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich. Siehe auch Ritonavir weiter unten.

F osamprenavir/Nel­finavir/ E favirenz

Wechselwirkung nicht untersucht.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

F osamprenavir/S a­quinavir/ E favirenz

Wechselwirkung nicht untersucht.

Nicht empfohlen, da zu erwarten ist, dass die Exposition der beiden PI signifikant reduziert wird.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

Indinavir/Efavirenz

(800 mg alle 8 Stunden/200 mg einmal täglich)

Indinavir:

AUC : I 31% (I 8 bis I 47)

Cmin : I 40%

Eine ähnliche Reduktion der Indinavir-Exposition wurde auch beobachtet, wenn Indinavir 1.000 mg alle 8 Stunden mit Efavirenz 600 mg einmal täglich gegeben wurde.

(CYP3A4-Induktion)

Efavirenz:

Keine klinisch relevante pharmakokinetische Wechselwirkung.

Da die klinische Bedeutung von erniedrigten Indinavirkonzen­trationen nicht bekannt ist, sollte das Ausmaß dieser beobachteten pharmakokinetischen Interaktion in Betracht gezogen werden, wenn ein Regime gewählt wird, das sowohl Indinavir als auch Efavirenz enthält.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Indinavir oder Indinavir/Ritonavir ist keine Anpassung der Efavirenz-Dosis notwendig.

Siehe Ritonavir weiter unten.

Indinavir/Rito­navir/Efavirenz (800 mg zweimal täglich/100 mg zweimal täglich/600 mg einmal täglich)

Indinavir:

AUC: | 25% (| 16 bis | 32)b Cmax: I 17% (I 6 bis I 26)b Cmin: I 50% (I 40 bis | 59)b Efavirenz:

Keine klinisch signifikante pharmakokinetische Wechselwirkung Das geometrische Mittel der Cmin für Indinavir (0,33 mg/l) bei der gleichzeitigen Anwendung mit Ritonavir und Efavirenz war höher als die in bisherigen Studien gemessene mittlere Cmin (0,15 mg/l) für Indinavir als Monotherapie in einer Dosierung von 800 mg alle 8 Stunden.

In HIV-1-infizierten Patienten (n = 6) war die Pharmakokinetik von Indinavir und von Efavirenz im Allgemeinen vergleichbar mit der nicht-infizierter Probanden.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

Lopinavir/Ritonavir Weichkapseln oder Lösung zum Einnehmen/Efavirenz

Lopinavir/Ritonavir Tabletten/

Efavirenz

(400/100 mg zweimal täglich/600 mg einmal täglich)

(500/125 mg zweimal täglich/600 mg einmal täglich)

Deutliche Reduktion der Lopinavir Exposition.

Lopinavir-Konzentration: | 30–40%

Lopinavir-Konzentrationen: ähnlich wie Lopinavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich ohne Efavirenz

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Efavirenz sollte eine Dosiserhöhung von Lopinavir/Ritonavir Weichkapseln oder Lösung zum Einnehmen um 33% erwogen werden (4 Kapseln/ca. 6,5 ml zweimal täglich statt 3 Kapseln/5 ml zweimal täglich). Es ist Vorsicht geboten, da diese Dosisanpassung bei einigen Patienten möglicherweise nicht ausreicht. Bei Gabe mit Efavirenz 600 mg einmal täglich, sollte die Dosis Lopinavir/Ritonavir Tabletten auf 500/125 mg zweimal täglich erhöht werden. Siehe auch Ritonavir weiter unten.

Nel finavir/Efavirenz (750 mg alle 8 Stunden/600 mg einmal täglich)

Nelfinavir:

AUC: f 20% (f 8 bis $ 34) Cmax: f 21% (f 10 bis f 33) Die Kombination wurde im Allgemeinen gut vertragen.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

Ritonavir/E favirenz (500 mg zweimal täglich/600 mg einmal täglich)

Ritonavir:

AUC morgens: f 18% (f 6 bis f 33) AUC abends: ^

Cmax morgens: f 24% (f 12 bis f 38) Cmax abends: ^

Cmin morgens: f 42% (f 9 bis f 86) b Cmin abends: f 24% (f 3 bis f 50) b Efavirenz:

AUC: f 21% (f 10 bis f 34) Cmax: f 14% (f 4 bis f 26) Cmin: f 25% (f 7 bis f 46) b (Hemmung des CYP-vermittelten Metabolismus)

Wurde Efavirenz zusammen mit 500 mg oder 600 mg Ritonavir zweimal täglich gegeben, war diese Kombination nicht gut verträglich (es traten zum Beispiel Schwindel, Übelkeit, Parästhesie und erhöhte Leberenzymwerte auf). Es stehen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Efavirenz mit niedrig dosiertem Ritonavir (100 mg, einmal oder zweimal täglich) zur Verfügung.

Bei der Anwendung von Efavirenz mit niedrig dosiertem Ritonavir, sollte die Möglichkeit einer Zunahme von Efavirenz-assoziierten Nebenwirkungen in Betracht gezogen werden. Diese können auf pharmakodynamischen Interaktionen beruhen.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

S aquinavir/Ri­tonavir/E favirenz

Wechselwirkung nicht untersucht.

Eine Dosisempfehlung kann aufgrund fehlender Daten nicht gegeben werden. Siehe auch Ritonavir oben. Die Anwendung von Efavirenz in Kombination mit Saquinavir als einzigem PI wird nicht empfohlen.

CCR5-Antagonist

Maraviroc/Efavirenz (100 mg zweimal täglich/600 mg einmal täglich)

Maraviroc:

AUC12: | 45% (| 38 bis | 51) Cmax: I 51% (I 37 bis | 62) Die Konzentration von Efavirenz wurde nicht untersucht, ein Effekt wird nicht erwartet.

Siehe auch Zusammenfassung der Merkmale der Arzneimittel, die Maviroc enthalten.

Integrasehemmer

Raltegravir/E favirenz (400 mg Einmalgabe/ -)

Raltegravir:

AUC: ; 36% C12: 1 21% Cmax: 1 36% (UGT1A1-Induktion)

Eine Dosisanpassung von Raltegravir ist nicht erforderlich.

NRTIs und NNRTIs

NRTIs/Efavirenz

Spezifische Studien zur Wechselwirkung von Efavirenz mit NRTI wurden nur mit Lamivudin, Zidovudin und Tenofovirdisoproxil durchgeführt. Klinisch relevante Wechselwirkungen werden nicht erwartet, da NRTIs über einen anderen Weg metabolisiert werden als Efavirenz, was eine Konkurrenz um dieselben metabolischen Enzyme und Eliminierungswege unwahrscheinlich macht.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

NNRTIs/Efavirenz

Wechselwirkung nicht untersucht.

Da der Einsatz von zwei NNRTIs bzgl. Sicherheit und Wirksamkeit keinen Vorteil bietet, soll Efavirenz nicht gemeinsam mit einem anderen NNRTI gegeben werden.

Hepatitis C antivirale Wirkstoffe

Boceprevir/Efa­virenz

(800 mg 3× täglich/600 mg einmal täglich)

Boceprevir:

AUC: ^ 19%

Cmax: ^ 8%

Cmin: I 44%

Efavirenz:

AUC: ^ 20%

Cmax: ^ 11%

(CYP3A-Induktion – Auswirkung auf

Boceprevir)

0–8 Stunden

Keine Auswirkung (^) entspricht

Die Plasma-TalspiegelKon­zentrationen von Boceprevir waren bei Einnahme mit Efavirenz verringert. Die klinische Bedeutung dieser beobachteten Verringerung der Boceprevir-Talspiegel-Konzentrationen wurde nicht direkt bewertet.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

einer Verringerung des zu erwartenden Mittelwerts von <20% oder einer Erhöhung des zu erwartenden Mittelwerts von <25%.

Telaprevir/Efa­virenz (1,125 mg alle 8h/600 mg einmal täglich)

Telaprevir (im Vergleich zu 750 mg alle 8h):

AUC: ; 18% (| 8 bis | 27)

Cmax: 1 14% a 3 bis | 24)

Cmin: 1 25% a 14 bis | 34)%

Efavirenz:

AUC: ; 18% Q 10 bis | 26)

Cmax: ; 24% Q 15 bis ; 32)

Cmin: 1 10% (T 1 bis 1 19)%

(CYP3A-Induktion durch Efavirenz)

Wenn Efavirenz und Telaprevir zusammen angewendet werden, sollte Telaprevir in einer Dosis von 1,125 mg alle 8 Stunden eingenommen werden.

Simeprevir/Efa­virenz (150 mg einmal täglich /600 mg einmal täglich)

Simeprevir:

AUC: ; 71% (| 67 bis | 74)

Cmax: | 51% Q 46 bis | 56)

Cmin: | 91% Q 88 bis | 92) Efavirenz:

AUC: ^

Cmax: ^ Cmin: ^

Keine Auswirkung (^) entspricht einer Verringerung des zu erwartenden Mittelwerts von <20% oder einer Erhöhung des zu erwartenden Mittelwerts von <25%. (CYP3A4 Enzyminduktion)

Die gleichzeitige Anwendung von Simeprevir und Efavirenz führt zu signifikant verringerten Plasmakonzentra­tionen von Simeprevir aufgrund von CYP3A Induktion durch Efavirenz, was zum Verlust der therapeutischen Wirksamkeit von Simeprevir führen kann. Die gleichzeitige Anwendung von Simeprevir und Efavirenz wird nicht empfohlen.

Elbasvir/Grazo­previr

Elbasvir: AUC: ;54% Cmax: ;45%

Grazoprevir: AUC: ;83% Cmax: ;87%

Die gleichzeitige Anwendung von STOCRIN mit Elbasvir/Grazo­previr ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3), da es möglicherweise zu einer Verminderung des virologischen Ansprechens auf Elbasvir/Grazo­previr kommt. Das verminderte Ansprechen ist bedingt durch signifikante Abnahmen der Elbasvir und Grazoprevir Plasmakonzentra­tionen, aufgrund von CYP3A4 oder Pgp Induktion (weitere Informationen entnehmen Sie der Fachinformation von Elbasvir/Grazo­previr).

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

Sofosbuvir/Vel­patasvir

Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir

Sofosbuvir: Cmax $38%

Velpatasvir AUC ¿53% Cmax ¿47% Cmin ¿57%

voraussichtlich: ¿Voxilaprevir

Es wurde gezeigt, dass die gleichzeitige Anwendung von Efavirenz/Emtri­citabin/ Tenofovirdisoproxil mit Sofosbuvir/V el­patasvir die Plasmakonzentra­tionen von Vepatasvir aufgrund von CYP3A Induktion durch Efavirenz signifikant verringert, was zum Verlust der therapeutischen Wirksamkeit von Vepatasvir führen kann. Obwohl nicht untersucht, wird eine ähnliche Verringerung bei Anwendung von Voxilaprevir erwartet.

Die gleichzeitige Anwendung von STOCRIN mit Sofosbuvir/Vel­patasvir oder Sofosbuvir/Vel­patasvir/ Voxilaprevir wird nicht empfohlen (weitere Informationen entnehmen Sie den Fachinformationen von Sofosbuvir/Vel­patasvir und Sofosbuvir/Vel­patasvir/ Voxilaprevir).

Glecaprevir/Pi­brentasvir

¿Glecaprevir ¿Pibrentasvir

Die gleichzeitige Anwendung von Glecaprevir/Pi­brentasvir mit Efavirenz kann zu einer signifikanten Verringerung der Plasmakonzentra­tionen von Glecaprevir und Pibrentasvir und damit zu Reduktion der therapeutischen Wirksamkeit führen. Die gemeinsame Anwendung von Glecaprevir/Pi­brentasvir mit Efavirenz wird nicht empfohlen. Weitere Informationen siehe Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels für Glecaprevir/Pi­brentasvir.

Antibiotika

Azithromycin/E­favirenz

(600 mg Einmalgabe/400 mg einmal täglich)

Keine klinisch relevante pharmakokinetische Wechselwirkung.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

Clarithromycin/E­favirenz (500 mg alle 12 Stunden/400 mg einmal täglich)

Clarithromycin:

AUC: ; 39% (1 30 bis | 46) Cmax: | 26% Q 15 bis | 35) Clarithromycin-14-hydroxymetabolit:

AUC: f 34% (f 18 bis $ 53) Cmax: f 49% (f 32 bis f 69) Efavirenz:

AUC: ^

Cmax: f 11% (f 3 bis f 19) (CYP3A4-Induktion)

Bei gleichzeitiger Einnahme von Efavirenz und Clarithromycin entwickelten 46% der nichtinfizierten Probanden einen Ausschlag.

Die klinische Relevanz dieser Plasmaspiegelände­rungen von Clarithromycin ist nicht bekannt. Alternativen zu Clarithromycin (z.B. Azithromycin) können in Erwägung gezogen werden. Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Andere Makrolidantibiotika (z.B. Erythromycin)/E­favirenz

Wechselwirkung nicht untersucht.

Eine Dosisempfehlung kann aufgrund fehlender Daten nicht gegeben werden.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

Antimikrobielle Mittel

Ri fabutin/Efavirenz (300 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Rifabutin:

AUC: I 38% (I 28 bis I 47) Cmax: I 32% (I 15 bis I 46) Cmin: I 45% (I 31 bis I 56) Efavirenz:

AUC: ^

Cmax: ^

Cmin: I 12% (I 24 bis $ 1) (CYP3A4-Induktion)

Bei gemeinsamer Anwendung mit Efavirenz sollte die tägliche Dosis Rifabutin um 50 % erhöht werden. Eine Verdoppelung der Rifabutin-Dosis sollte in Betracht gezogen werden, wenn Rifabutin 2–3-mal pro Woche in Kombination mit Efavirenz gegeben wird. Die klinische Auswirkung dieser Dosisanpassung wurde nicht ausreichend untersucht. Die individuelle Verträglichkeit und das virologische Ansprechen sollten bei dieser Dosisanpassung berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 5.2).

Rifampicin/Efa­virenz (600 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Efavirenz:

AUC: | 26% (| 15 bis | 36)

Cmax: I 20% (I 11 bis I 28)

Cmin: I 32% (I 15 bis I 46) (CYP3A4– und CYP2B6-Induktion)

Bei Anwendung mit Rifampicin bei Patienten mit einem Gewicht von 50 kg oder mehr, kann eine Erhöhung der täglichen Efavirenzdosis auf 800 mg zu einer ähnlichen Efavirenz-Exposition führen wie die Einnahme der Tagesdosis von 600 mg ohne Rifampicin.

Diese Dosisanpassung ist klinisch nicht ausreichend untersucht worden. Individuelle Verträglichkeit und virologisches Ansprechen sollten bei Dosisanpassungen in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 5.2). Eine Dosisanpassung für Rifampicin, einschließlich 600 mg, sind nicht erforderlich.

Antimykotika

Itraconazol/E­favirenz (200 mg alle 12 Stunden/600 mg einmal täglich)

Itraconazol:

AUC: ; 39% (| 21 bis | 53)

Cmax: | 37% Q 20 bis | 51)

Cmin: | 44% Q 27 bis | 58) (Abnahme der

Itraconazolkon­zentration: CYP3A4–

Induktion)

Hydroxyitraconazol:

AUC: ; 37% Q 14 bis | 55)

Cmax: | 35% Q 12 bis | 52)

Cmin: 1 43% Q 18 bis | 60) Efavirenz:

Keine klinisch relevante pharmakokinetische Änderung.

Da für Itraconazol keine Dosisempfehlung gemacht werden kann, sollte eine andere antimykotische Behandlung in Betracht gezogen werden.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

Posaconazol/E­favirenz --/400 mg einmal täglich

Posaconazol: AUC: | 50% Cmax: | 45% (UDP-G-Induktion)

Posaconazol und Efavirenz dürfen nur gemeinsam angewendet werden, wenn der Nutzen für den Patienten die Risiken überwiegt.

Voriconazol/E­favirenz (200 mg zweimal täglich/400 mg einmal täglich)

Voriconazol/E­favirenz (400 mg zweimal täglich/300 mg einmal täglich)

Voriconazol:

AUC: | 77%

Cmax: I 61%

Efavirenz:

AUC: f 44%

Cmax: f 38%

Voriconazol:

AUC: | 7% (| 23 bis f 13)

Cmax: f 23% (| 1 bis f 53) *

Efavirenz:

AUC: f 17% (f 6 bis f 29)

Cmax: < >

vergleichbar mit 200 mg zweimal täglich allein

* vergleichbar mit 600 mg einmal täglich allein

(kompetitive Hemmung des oxidativen Metabolismus)

Wenn Efavirenz zusammen mit Voriconazol gegeben wird, muss gleichzeitig die Erhaltungsdosis von Voriconazol auf 400 mg zweimal täglich erhöht werden und die Efavirenzdosis muss um 50 % reduziert werden, d. h. auf 300 mg einmal täglich. Bei Abbruch der Behandlung mit Voriconazol, sollte die ursprüngliche Efavirenzdosis wieder aufgenommen werden.

Fluconazol/Efa­virenz (200 mg einmal täglich/400 mg einmal täglich)

Keine klinisch relevante pharmakokinetische Wechselwirkung.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

Ketoconazol und andere Imidazolantimy­kotika

Wechselwirkung nicht untersucht.

Eine Dosisempfehlung kann aufgrund fehlender Daten nicht gegeben werden.

Antimalariamittel

Artemether/Lu­mefantrin/

Efavirenz

(20/120 mg Tablette, 6 Gaben zu je 4

Tabletten über 3 Tage/600 mg einmal täglich)

Artemether: AUC: ; 51% Cmax: | 21% Dihydroartemisinin: AUC: ; 46% Cmax: | 38% Lumefantrin:

AUC: ; 21% Cmax: * > Efavirenz:

AUC: ; 17% Cmax: ^ (CYP3A4-Induktion)

Da verringerte Konzentrationen von Artemether, Dihydroartemisinin oder Lumefantrin zu einer verminderten Wirksamkeit gegen Malaria führen können, wird bei gleichzeitiger Anwendung von Efavirenz und Artemether/Lu­mefantrin-Tabletten zur Vorsicht geraten.

Atovaquon und

Proguanilhydrochlo­rid/Efavirenz (250/100 mg Einzeldosis/600 mg einmal täglich)

Atovaquon:

AUC: ; 75% Q 62 bis | 84)

Cmax: ; 44% a 20 bis ; 61) (Induktion der Glukuronidierung) Proguanil:

AUC: ; 43% (1 7 bis | 65)

Cmax: ^

Die gleichzeitige Anwendung von Atovaquon/Proguanil mit Efavirenz sollte vermieden werden.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

ANTAZIDA

Aluminiumhydroxid-Magnesiumhydroxid-Simeticon-Antazid/Efavirenz

(30 ml Einmalgabe/400 mg Einmalgabe)

F amotidin/Efavirenz (40 mg Einmalgabe/400 mg Einmalgabe)

Weder

Aluminium/Mag­nesiumhydroxid-

Antazida noch Famotidin veränderten die Resorption von Efavirenz

Es ist nicht zu erwarten, dass die gleichzeitige Anwendung von Efavirenz mit anderen Arzneimitteln, die den pH-Wert des Magens ändern, die Resorption von Efavirenz beeinflusst.

ANTIPSYCHOTISCHE MITTEL

Lorazepam/Efavirenz

(2 mg Einmalgabe/600 mg einmal täglich)

Lorazepam:

AUC: f 7% (f 1 bis $ 14) Cmax: f. 16% (f 2 bis f 32) Diese Änderungen werden als klinisch nicht relevant betrachtet.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

ANTIKOA GULANTIEN

Warfarin/E favirenz

Acenocoumarol/E­favirenz

Wechselwirkung nicht untersucht. Die Plasmakonzentra­tionen und Wirkungen von Warfarin oder Acenocoumarol werden möglicherweise durch Efavirenz gesteigert oder verringert.

Eine Dosisanpassung von Warfarin oder Acenocoumarol kann erforderlich sein.

ANTIKONVULSIVA

Carbamazepin/E­favirenz (400 einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Carbamazepin:

AUC: J 27% (J 20 bis J 33)

Cmax: J 20% (J 15 bis J 24)

Cmin: J 35% (J 24 bis J 44)

Efavirenz:

AUC: J 36% (J 32 bis J 40)

Cmax: J 21% (J 15 bis J 26)

Cmin: J 47% (J 41 bis J 53) (Abnahme der

Carbamazepinkon­zentrationen: CYP3A4-Induktion; Abnahme der Efavirenzkonzen­trationen: CYP3A4-und CYP2B6-Induktion)

Steady-State AUC, Cmax und Cmin des aktiven

Carbamazepin-Epoxid-Metaboliten blieben unverändert. Es gibt keine Daten zur gleichzeitigen Anwendung höherer Dosen beider Arzneimittel.

Eine Dosierungsempfeh­lung kann nicht gegeben werden. eine andere antikonvulsive Therapie sollte erwogen werden. Die Carbamazepin-Plasmaspiegel sollten regelmäßig überwacht werden.

Phenytoin, Phenobarbital und andere Antikonvulsiva, die CYP450-Isoenzyme-Substrate sind

Wechselwirkung nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Efavirenz besteht die Möglichkeit der Senkung oder Erhöhung der Plasmakonzentra­tionen von Phenytoin, Phenobarbital und anderer Antikonvulsiva, die CYP450-Isoenzyme-Substrate sind.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Efavirenz mit einem Antikonvulsivum, das CYP450-Isoenzyme Substrat ist, sollte eine periodische Überwachung der Plasmaspiegel des Antikonvulsivums durchgeführt werden.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

Valproinsäure/E­favirenz (250 mg zweimal täglich/600 mg einmal täglich)

Keine klinisch relevante Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Efavirenz. Es sind begrenzte Daten verfügbar, die darauf hinweisen, dass keine klinisch relevante Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Valproinsäure besteht.

Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die Patienten müssen zur Kontrolle von Krampfanfällen überwacht werden.

Vigabatrin/Efa­virenz Gabapentin/Efa­virenz

Wechselwirkung nicht untersucht. Klinisch relevante Interaktionen sind nicht zu erwarten, da Vigabatrin und Gabapentin ausschließlich unverändert mit dem Urin ausgeschieden werden und es daher unwahrscheinlich ist, dass sie um dieselben metabolischen Enzymsysteme und Eliminationswege konkurrieren wie Efavirenz.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

ANTIDEPRESSIVA

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme („ Reuptake “)-Inhibitoren (SSRI)

S ertralin/E favirenz (50 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Sertralin:

AUC: ; 39% (| 27 bis | 50) Cmax: | 29% Q 15 bis | 40) Cmin: | 46% Q 31bis | 58) Efavirenz:

AUC: ^

Cmax: f 11% (f 6 bis f 16) Cmin: ^

(CYP3A4-Induktion)

Eine Erhöhung der Sertralin-Dosis sollte sich nach dem klinischen Ansprechen richten. Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Paroxetin/Efavirenz (20 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Keine klinisch relevante pharmakokinetische Wechselwirkung.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

Fluoxetin/Efavirenz

Wechselwirkung nicht untersucht. Da Fluoxetin ein mit Paroxetin vergleichbares metabolisches Profil hat, d.h. einen stark inhibitorischen Effekt auf CYP2D6, sind für Fluoxetin gleichfalls keine Wechselwirkungen zu erwarten.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

NOREPINEPHRIN UND DOPAMIN-WIEDERAUFNAHME-INHIBITOREN

Bupropion/Efavirenz

[150 mg Einzeldosis (verzögerte

Freisetzung)/600 mg einmal täglich]

Bupropion:

AUC: ; 55% (1 48 bis | 62) Cmax: | 34% Q 21 bis | 47) Hydroxybupropion:

AUC: ^

Cmax: T 50% (T 20 bis T 80) (CYP2B6-Induktion)

Erhöhungen der Bupropiondosis sollten entsprechend des klinischen Ansprechens vorgenommen werden, jedoch sollte die empfohlene Maximaldosis von Bupropion nicht überschritten werden. Eine Dosisanpassung für Efavirenz ist nicht erforderlich.

ANTIHISTAMINIKA

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

Cetirizin/Efavirenz

(10 mg Einmalgabe/600 mg einmal täglich)

Cetirizin:

AUC: ^

Cmax: ; 24% Q 18 bis ; 30)

Diese Änderungen werden als nicht klinisch relevant betrachtet.

Efavirenz:

Keine klinisch relevante pharmakokinetische Wechselwirkung.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

KARDIOVASKULÄR WIRKSAME SUBSTANZEN

Kalziumkanalbloc­ker

Diltiazem/Efavirenz (240 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Diltiazem:

AUC: ; 69% (| 55 bis | 79)

Cmax: | 60% Q 50 bis | 68)

Cmin: 1 63% Q 44 bis | 75) Desacetyldiltiazem:

AUC: ; 75% Q 59 bis | 84)

Cmax: 1 64% Q 57 bis | 69)

Cmin: ; 62% Q 44 bis | 75) N-monodesmethyl­diltiazem: AUC: ; 37% Q 17 bis | 52)

Cmax: | 28% Q 7 bis | 44)

Cmin: | 37% Q 17 bis | 52) Efavirenz:

AUC: f 11% (f 5 bis $ 18) Cmax: f 16% (f 6 bis f 26) Cmin: f 13% (f 1 bis f 26) (CYP3A4-Induktion)

Die Erhöhung der pharmakokinetischen Parameter von Efavirenz wird nicht als klinisch relevant betrachtet.

Dosisanpassungen von Diltiazem sollten sich nach dem klinischen Ansprechen richten (siehe die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels von Diltiazem). Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Verapamil, Felodipin, Nifedipin und Nicardipin

Wechselwirkung nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Efavirenz mit einem Kalziumkanalbloc­ker, der Substrat für CYP3A4 ist, besteht die Möglichkeit der Senkung der Plasmakonzentra­tionen des Kalziumkanalbloc­kers.

Dosisanpassungen des Kalziumkanalbloc­kers sollten sich nach dem klinischen Ansprechen richten (siehe die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels des Kalziumkanalbloc­kers).

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

LIPIDSENKENDE ARZNEIMITTEL

HMG-Co-A-Reduktaseinhi­bitoren

Atorvastatin/E­favirenz (10 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Atorvastatin:

AUC: J 43% (J 34 bis J 50) Cmax: J 12% (J 1 bis J 26) 2-Hydroxyatorvas­tatin: AUC: J 35% (J 13 bis J 40) Cmax: J 13% (J 0 bis J 23) 4-Hydroxyatorvas­tatin: AUC: J 4% (J 0 bis J 31) Cmax: J 47% (J 9 bis J 51) Gesamte aktive HMG-Co-A-

Reduktaseinhi­bitoren: AUC: J 34% (J 21 bis J 41) Cmax: J 20% (J 2 bis J 26)

Die Cholesterinwerte sollten regelmäßig überwacht werden. Dosisanpassungen für Atorvastatin können notwendig werden (siehe Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels für Atorvastatin). Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Pravastatin/E­favirenz (40 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Pravastatin:

AUC: J 40% (J 26 bis J 57)

Cmax: J 18% (J 59 bis T 12)

Die Cholesterinwerte sollten regelmäßig überwacht werden. Dosisanpassungen für Pravastatin können notwendig werden (siehe Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels für Pravastatin). Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Simvastatin/E­favirenz (40 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Simvastatin:

AUC: J 69% (J 62 bis J 73)

Cmax: J 76% (J 63 bis J 79)

Simvastatinsäure:

AUC: J 58% (J 39 bis J 68)

Cmax: J 51% (J 32 bis J 58) Gesamte aktive HMG-Co-A-

Reduktaseinhi­bitoren:

AUC: J 60% (J 52 bis J 68)

Cmax: J 62% (J 55 bis J 78) (CYP3A4 Induktion)

Die gleichzeitige Anwendung von Efavirenz mit Atorvastatin, Pravastatin oder Simvastatin beeinträchtigte die Efavirenz AUC-oder Cmax-Werte nicht.

Die Cholesterinwerte sollten regelmäßig überwacht werden. Dosisanpassungen für Simvastatin können notwendig werden (siehe Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels für Simvastatin). Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Rosuvastatin/E­favirenz

Wechselwirkung nicht untersucht. Rosuvastatin wird größtenteils unverändert über die Faeces ausgeschieden, weshalb eine Wechselwirkung mit Efavirenz nicht erwartet wird.

Eine Dosisanpassung ist für keines dieser Arzneimittel erforderlich.

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

HORMONELLE KONTRAZEPTIVA

Oral:

Ethinylestradiol + Norgestimat/

Efavirenz

(0,035 mg + 0,25 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Ethinylestradiol:

AUC: ^

Cmax: ^

Cmin: 1 8% (T 14 bis | 25)

Norelgestromin (aktiver Metabolit):

AUC: ; 64% Q 62 bis | 67)

Cmax: | 46% Q 39 bis | 52)

Cmin: 1 82% Q 79 bis | 85)

Levonorgestrel (aktiver Metabolit):

AUC: ; 83% Q 79 bis | 87)

Cmax: | 80% Q 77 bis | 83)

Cmin: | 86% Q 80 bis | 90) (Metabolismusin­duktion) Efavirenz: Keine klinisch relevante Wechselwirkung.

Die klinische Bedeutung dieser Effekte ist nicht bekannt.

Zur Empfängnisverhütung muss eine zuverlässige Barrieremethode zusätzlich zu hormonellen Kontrazeptiva angewendet werden (siehe Abschnitt 4.6).

Injektion:

Depomedroxypro­gesteronacetat (DMPA)/Efavirenz

(150 mg i.m. Einzeldosis DMPA)

In einer dreimonatigen Wechselwirkun­gsstudie zeigten sich bei Patienten, die eine Efavirenz-haltige antiretrovirale Therapie erhielten, verglichen mit solchen, die keine antiretrovirale Therapie erhielten keine signifikanten Unterschiede der pharmakokinetischen Parameter von MPA. Die Autoren einer anderen Studie kamen zu ähnlichen Resultaten, obwohl in dieser Studie die MPA-Plasmaspiegel eine höhere Variabilität aufwiesen. Entsprechend der Ovulationshemmung blieben in beiden Studien die Plasmaprogeste­ronspiegel für Patienten, die Efavirenz und DMPA erhielten, niedrig.

Aufgrund der begrenzten zur Verfügung stehenden Daten muss zur Empfängnisverhütung eine zuverlässige Barrieremethode zusätzlich zu hormonellen Kontrazeptiva angewendet werden (siehe Abschnitt 4.6).

Implantat: Etonogestrel/E­favirenz

Eine verminderte Exposition von Etonogestrel kann erwartet werden (CYP3A4-Induktion). Nach Markteinführung gab es gelegentlich Berichte über das Versagen von Kontrazeptiva, die Etonogestrel enthielten, bei mit Efavirenz behandelten Patienten.

Zur Empfängnisverhütung muss eine zuverlässige Barrieremethode zusätzlich zu hormonellen Kontrazeptiva angewendet werden (siehe Abschnitt 4.6).

Arzneimittel nach Therapiegebieten (Dosis)

Effekte auf Arzneimittelspi­egel, durchschnittliche %uale Änderung von AUC, C max , C min mit Konfidenzintervall sofern vorhanden (Mechanismus)

Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung mit Efavirenz

IMMUNSUPPRESSIVA

Durch CYP3A4 metabolisierte Immunsuppressiva (z.B. Cyclosporin, Tacrolimus, Sirolimus)/Efa­virenz

Wechselwirkung nicht untersucht. Eine verminderte Exposition des Immunsuppressivum kann erwartet werden (CYP3A4-Induktion). Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Immunsuppressiva die Efavirenz-Exposition nicht beeinflussen.

Dosisanpassungen des Immunsuppressivums können erforderlich sein. Eine engmaschige Überwachung der Immunsuppressi­vakonzentratio n für zumindest 2 Wochen (bis eine stabile Konzentration erreicht ist) wird bei Beginn oder Ende einer Behandlung mit Efavirenz empfohlen.

OPIOIDE

Methadon/Efavirenz

(stabil eingestellt, 35–100 mg einmal täglich/600 mg einmal täglich)

Methadon:

AUC: ; 52% (| 33 bis | 66) Cmax: 1 45% Q 25bis | 59) (CYP3A4-Induktion)

In einer Studie mit HIV-infizierten Drogenabhängigen, die neben Efavirenz Methadon erhielten, zeigten sich erniedrigte MethadonPlasmas­piegel und Anzeichen für einen Opiatentzug. Die Methadondosis wurde im Mittel um 22% erhöht, um die Entzugssymptome zu lindern.

Die gleichzeitige Anwendung mit Efavirenz sollte aufgrund des Risikos des Auftretens einer QTc-Verlängerung vermieden werden (siehe Abschnitt 4.3).

Buprenorphin/Nalo xon/E favirenz

Buprenorphin:

AUC: ; 50% Norbuprenorphin:

AUC: ; 71%

Efavirenz:

Keine klinisch relevante pharmakokinetische Wechselwirkung.

Trotz der verringerten Exposition gegenüber Buprenorphin kam es bei keinem Patienten zu Entzugsersche­inungen. Bei gemeinsamer Anwendung von Buprenorphin und Efavirenz ist eine Dosisanpassung möglicherweise nicht erforderlich.

a 90% Konfidenzinter­valle, wenn nicht anders angegeben b 95% Konfidenzintervalle

Andere Wechselwirkungen: Efavirenz bindet nicht an Cannabinoid-Rezeptoren. Bei nicht-infizierten und HIV-infizierten Personen, die Efavirenz einnahmen, wurde über falsch-positive Testergebnisse einiger Urintests zum Screening auf Cannabinoide berichtet. In solchen Fällen wird die Durchführung spezifischerer Testverfahren empfohlen wie z.B. Gaschromatographie / Massenspektro­metrie.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Empfängnisver­hütung bei Männern und Frauen

In Kombination mit anderen empfängnisver­hütenden Methoden (wie zum Beispiel oralen oder anderen hormonellen Kontrazeptiva, siehe Abschnitt 4.5) sollte immer eine Barrieremethode angewendet werden. Aufgrund der langen Halbwertszeit von Efavirenz wird empfohlen, noch 12 Wochen lang nach Ende der Therapie mit Efavirenz geeignete Empfängnisver­hütungsmethoden anzuwenden.

Schwangerschaft

Efavirenz darf nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden, es sei denn, die klinische Verfassung der Patientin erfordert eine derartige Behandlung. Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich einem Schwangerschaf­tstest unterziehen, bevor sie die Therapie mit Efavirenz beginnen (siehe Abschnitt 5.3).

Retrospektiv wurden sieben Fälle mit Befunden, die denen von Neuralrohrdefekten, einschließlich Meningomyelocele, entsprachen, berichtet. Dabei erhielten alle Mütter Efavirenz-haltige Therapien (davon ausgenommen Fixdosis-Kombinationen, welche Efavirenz enthalten) im ersten Trimenon. Zwei weitere Fälle (1 prospektiver und 1 retrospektiver) von mit Neuralrohrdefekten, einschließlich Meningomyelozele, vereinbaren Befunden, wurden nach Einnahme von Fixdosis-Kombinationen, welche Efavirenz, Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil enthalten, berichtet. Ein Kausalzusammenhang dieser Fälle mit der Anwendung von Efavirenz in Bezug auf die genannten Defekte wurde nicht nachgewiesen. Da Neuralrohrdefekte während den ersten 4 Wochen der fetalen Entwicklung auftreten (zu der Zeit in der sich das Neuralrohr schließt), betrifft dieses potenzielle Risiko Frauen, die während des ersten Trimenons der Schwangerschaft gegenüber Efavirenz exponiert sind.

Bis Juli 2013 wurden dem „Antiretroviral Pregnancy Registry“ (APR) prospektive Berichte von 904 Schwanger­schaften gemeldet, während derer eine Exposition mit Efavirenz-haltigen Therapien im ersten Trimenon stattfand und die zu 766 Lebendgeburten führten. Bei einem Kind wurde ein Neuralrohrdefekt festgestellt und die Häufigkeit und das Verteilungsmuster anderer Geburtsfehler waren ähnlich derer, die bei mit nicht-Efavirenz-haltigen Therapien exponierten Kindern und HIV-negativen Kontrollen auftraten. Die Häufigkeit eines Neuralrohrdefekt in der Allgemeinbevölke­rung liegt bei 0,5–1 Fällen pro 1.000 Lebendge­burten.

Missbildungen wurden bei Feten von mit Efavirenz behandelten Affen berichtet (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Es wurde gezeigt, dass Efavirenz beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Es gibt nur ungenügende Informationen darüber, ob Efavirenz Auswirkungen auf Neugeborene/Kinder hat. Ein Risiko für das Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Das Stillen soll während der Behandlung mit Efavirenz unterbrochen werden. Zur Vermeidung einer HIV-Übertragung wird empfohlen, dass Frauen mit einer HIV-Infektion ihre Kinder auf keinen Fall stillen sollten.

Fertilität

Der Einfluss von Efavirenz auf die Fertilität von männlichen und weiblichen Ratten wurde nur mit Wirkstoffdosen untersucht, die mit einer vergleichbaren oder geringeren systemischen Wirkstoffexposition beim Menschen mit der empfohlenen Efavirenzdosis erreicht werden. In diesen Studien wurde durch Efavirenz das Paarungsverhalten oder die Fertilität von männlichen oder weiblichen Ratten nicht beeinträchtigt (Dosen bis zu 100 mg/kg zweimal täglich). Samen oder Nachkommen von behandelten männlichen Ratten wurden nicht beeinträchtigt (Dosen bis zu 200 mg zweimal täglich). Die Reproduktionsle­istung der Nachkommen von weiblichen Ratten, denen Efavirenz verabreicht worden war, wurde nicht geschädigt.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Efavirenz kann Schwindel, Konzentration­sstörungen und/oder Schläfrigkeit hervorrufen. Wenn diese Symptome auftreten, sollte den Patienten von der Ausübung potenziell gefährlicher Tätigkeiten wie der Teilnahme am Straßenverkehr oder dem Bedienen von Maschinen abgeraten werden.

4.8 nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Efavirenz wurde an über 9.000 Patienten untersucht. In einer Untergruppe von 1.008 erwachsenen Patienten, die täglich 600 mg Efavirenz in Kombination mit PI und/oder NRTI im Rahmen kontrollierter klinischer Studien erhielten, waren die am häufigsten berichteten, behandlungsbe­dingten Nebenwirkungen von mindestens mittlerem Schweregrad, die bei mindestens 5% der Patienten auftraten: Ausschlag (11,6%), Schwindel (8,5%), Übelkeit (8,0%), Kopfschmerzen (5,7%) und Müdigkeit (5,5%). Die ausgeprägtesten Nebenwirkungen mit Efavirenz sind Ausschläge und das Nervensystem betreffende Symptome (siehe Abschnitt 4.4). ZNS-Symptome beginnen gewöhnlich bald nach Therapiebeginn und bilden sich im Allgemeinen nach den ersten 2–4 Wochen zurück. Schwerwiegende Hautreaktionen wie das Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema multiforme, psychiatrische Nebenwirkungen einschließlich schwerer Depression, Tod durch Suizid und Psychoseähnliche Störungen und Anfälle wurden bei Patienten, die mit Efavirenz behandelt wurden, berichtet.

Das Langzeit-Sicherheitsprofil von Therapieschemata, die Efavirenz enthielten, wurde in einer kontrollierten Studie (006) bewertet, in der Patienten Efavirenz +Zidovudin +Lamivudin (n = 412, mediane Dauer 180 Wochen), Efavirenz +Indinavir (n = 415, mediane Dauer 102 Wochen) oder Indinavir+Zidovudin +Lamivudin (n = 401, mediane Dauer 76 Wochen) erhielten. Es traten keine neuen Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Langzeittherapie mit Efavirenz während dieser Studie auf.

Tabellarische Aufstellung der Nebenwirkungen

In klinischen Studien mit Efavirenz in der empfohlenen Dosierung in Kombinationsthe­rapie (n = 1.008) wurden nachstehende Nebenwirkungen von mittlerem oder höherem Schweregrad berichtet, die (gemäß Einschätzung des Prüfarztes) zumindest möglicherweise mit der Studientherapie in Verbindung stehen. Außerdem werden in Kursivschrift Nebenwirkungen angegeben, die nach Markteinführung im Zusammenhang mit Efavirenz enthaltenden antiretroviralen Therapieregimen beobachtet wurden. Die aufgeführten Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert: sehr häufig (> 1/10); häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1.000, < 1/100); selten (>1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (<1/10.000) oder nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Immunsystems

gelegentlich

Überempfindlichke­itsreaktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

häufig

Hypertriglyze­ridämie*

gelegentlich

Hypercholeste­rinämie*

Psychiatrische Erkrankungen

häufig

abnormale Träume, Angstgefühl, Depression, Schlaflosigkeit*

gelegentlich

Affektlabilität, Aggression, Verwirrtheit, Euphorie, Halluzination, Manie, Paranoia, Psychose ^ , Suizidversuch, Suizidgedanken, Katatonie*

selten

Wahnvorstellung ?‚ , Neurose", vollendeter Suizid  

Erkrankungen des Nervensystems

häufig

zerebellare Koordinations- und Gleichgewichtsstörun­gen ' , Konzentration­sstörung (3,6 %), Schwindel (8,5 %), Kopfschmerzen (5,7 %), Somnolenz (2.0 %)

gelegentlich

Unruhe, Amnesie, Ataxie, Koordinationsstörun­gen, Konvulsionen, abnormales Denken*, Tremor '

nicht bekannt

Enzephalopathie

Augenerkrankungen

gelegentlich

verschwommenes Sehen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

gelegentlich

Tinnitus ' , Schwindel

Gefäßerkrankungen

gelegentlich

Flush '

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

häufig

Schmerzen im Abdomen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen

gelegentlich

Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

häufig

erhöhte Aspartatamino­transferase (AST), erhöhte Alaninaminotran­sferase (ALT), erhöhte Gammaglutamyl­transferase (GGT)

gelegentlich

akute Hepatitis

selten

Leberversagen ''

Erkrankungen der Haut und Unterhautzellgewe

bes

sehr häufig

Hautausschlag (11,6%)

häufig

Pruritus

gelegentlich

Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom

selten

photoallergische Dermatitis '

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der B

rustdrüse

gelegentlich

Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

häufig

Erschöpfung

*, ," Siehe Abschnitt Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen für weitere Einzelheiten.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Information zur Beobachtung nach Markteinführung

' Diese Nebenwirkungen wurden im Rahmen der Beobachtung nach Markteinführung identifiziert; die Häufigkeiten wurden jedoch anhand von Daten aus 16 klinischen Studien ermittelt (n = 3.969).

# Diese Nebenwirkungen wurden im Rahmen der Beobachtung nach Markteinführung identifiziert, jedoch bei den mit Efavirenz behandelten Patienten in 16 klinischen Studien nicht als arzneimittelbe­zogene Vorfälle berichtet. Die Häufigkeitska­tegorie „selten“ wurde gemäß der Guideline on Summary of Product Characteristics (SmPC) (rev. 2. Sept. 2009) definiert, auf Basis der Annahme einer oberen Grenze des 95 %-Konfidenzintervalls von 0 Vorfällen bezogen auf die Anzahl der in diesen klinischen Studien mit Efavirenz behandelten Patienten (n = 3.969).

Ausschlag

In klinischen Studien traten bei 26% der mit 600 mg Efavirenz behandelten Patienten Hautausschläge auf, verglichen mit 17% der Patienten, die in den Kontrollgruppen behandelt wurden. Die Hautausschläge wurden bei 18% der mit Efavirenz behandelten Patienten für behandlungsbedingt gehalten. Schwerwiegende Ausschläge traten bei weniger als 1% der mit Efavirenz behandelten Patienten auf, und 1,7% brachen die Therapie aufgrund des Ausschlages ab. Die Inzidenz für Erythema multiforme oder das Stevens-Johnson-Syndrom lag bei ca. 0,1%.

Bei den Hautausschlägen handelt es sich in der Regel um leichte bis mittelschwere makulopapulöse Exantheme, die innerhalb der ersten beiden Wochen der Therapie mit Efavirenz auftreten. Bei den meisten Patienten bessern sich diese Ausschläge bei fortgesetzter Therapie mit Efavirenz innerhalb eines Monats. Bei den Patienten, bei denen die Therapie mit Efavirenz aufgrund eines Hautausschlages unterbrochen wurde, kann die Behandlung wieder aufgenommen werden. Wenn die Behandlung mit Efavirenz erneut begonnen wird, ist die Anwendung geeigneter Antihistaminika und/oder Corticosteroide zu empfehlen.

Die Erfahrungen mit Efavirenz bei Patienten, die andere antiretrovirale Wirkstoffe der NNRTI-Klasse abgesetzt haben, sind begrenzt. Die Häufigkeiten eines rezidivierenden Hautausschlags nach einer Umstellung von Nevirapin auf Efavirenz, hauptsächlich basierend auf retrospektiven Kohortendaten aus der Fachliteratur, liegen im Bereich von 13 bis 18 % und sind vergleichbar mit der Häufigkeit, die bei mit Efavirenz behandelten Patienten in klinischen Studien auftrat (siehe Abschnitt 4.4).

Psychiatrische Symptome

Schwere, psychiatrische Nebenwirkungen sind bei Patienten berichtet worden, die mit Efavirenz behandelt wurden. In kontrollierten Studien war die Häufigkeit von spezifisch schweren psychiatrischen Ereignissen im Einzelnen wie folgt:

Efavirenz-

Kontroll-

Schema

Schema

(n=1.008)

(n=635)

– schwere Depression

1,6%

0,6%

– Suizidgedanken

0,6%

0,3%

– nicht tödliche Suizidversuche

0,4%

0%

– aggressives Verhalten

0,4%

0,3%

– paranoide Reaktionen

0,4%

0,3%

– manische Reaktionen

0,1%

0%

Patienten mit psychiatrischen Störungen in der Anamnese scheinen ein größeres Risiko für diese schweren, psychiatrischen Nebenwirkungen zu haben, mit Häufigkeiten von 0,3% für manische Reaktionen bis zu Häufigkeiten von 2,0% jeweils für schwere Depressionen bzw. Suizidgedanken. Es hat auch Post-Marketing-Berichte zu Tod durch Suizid, Wahnvorstellungen, Psychose-ähnliche Störungen und Katatonie gegeben.

ZNS-Symptome

In kontrollierten klinischen Studien waren häufig auftretende Nebenwirkungen unter anderem Schwindel, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Konzentration­sstörungen und abnormales Träumen.

ZNS-Symptome von mittelschwerer bis schwerer Intensität traten bei 19% (schwerwiegend 2%) der Patienten im Vergleich zu 9% (schwerwiegend 1%) der Patienten der Kontrollgruppe auf. In klinischen Studien brachen 2% der mit Efavirenz behandelten Patienten die Therapie aufgrund solcher Symptome ab.

ZNS-Symptome treten im Allgemeinen innerhalb des ersten Tages bzw. der ersten beiden Tage der Therapie auf und bilden sich im Allgemeinen innerhalb der ersten 2 – 4 Wochen zurück.

In einer Studie mit nicht infizierten Probanden wies ein repräsentatives ZNS-Symptom eine mittlere Zeit bis zum Eintreten von 1 Stunde nach der Einnahme und eine mittlere Dauer von 3 Stunden auf. ZNS-Symptome können häufiger auftreten, wenn Efavirenz zu den Mahlzeiten eingenommen wird. Dies könnte auf erhöhte Efavirenz-Plasmaspiegel zurückzuführen sein (siehe Abschnitt 5.2). Die Einnahme vor dem Schlafengehen scheint die Toleranz gegenüber diesen Symptomen zu verbessern und kann während der ersten Wochen der Therapie sowie bei Patienten empfohlen werden, die weiterhin unter diesen Symptomen leiden (siehe Abschnitt 4.2). Eine Dosissenkung oder die auf mehrere Dosen verteilte Einzelgabe hat sich nicht als vorteilhaft erwiesen.

Analysen der Langzeitbeobachtun­gsdaten zeigten, dass bei einer Therapie über 24 Wochen hinaus die Inzidenzen von erstmalig auftretenden Symptomen im Bereich des Nervensystems bei mit Efavirenz behandelten Patienten generell denen in der Kontrollgruppe ähnlich waren.

Nach Markteinführung wurden Fälle von Ataxie und Enzephalopathie, die in Zusammenhang mit hohen Efavirenz-Spiegeln gebracht werden und Monate bis Jahre nach Therapiebeginn mit Efavirenz auftraten, berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Leberversagen

Einige der Berichte nach Markteinführung über Leberversagen, einschließlich Fälle von Patienten ohne vorbestehende Lebererkrankung oder anderen erkennbaren Risikofaktoren, waren durch einen fulminanten Verlauf gekennzeichnet und führten in einigen Fällen bis zur Transplantation oder zum Tod.

Immun-Reaktivierungs-Syndrom

Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationsthe­rapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln. Es liegen auch Berichte über Autoimmunerkran­kungen (wie z. B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) vor; allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten (siehe Abschnitt 4.4).

Osteonekrose

Fälle von Osteonekrose wurden insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen

Kombinationsthe­rapie (ART) berichtet. Die Häufigkeit des Auftretens ist unbekannt (siehe Abschnitt 4.4.).

Laborwertabwe­ichungen

Leberenzyme : Anstiege von AST und ALT auf mehr als das 5-fache der Obergrenze des Normbereiches (ULN) wurden bei 3% der 1.008 mit

600 mg Efavirenz behandelten Patienten (5–8% nach Langzeittherapie in Studie 006) beobachtet. Ähnliche Erhöhungen waren bei mit Kontrollschemata behandelten Patienten zu beobachten (5% nach Langzeittherapie). GGT-Anstiege auf mehr als das 5-fache des ULN wurden bei 4% aller mit 600 mg Efavirenz behandelten Patienten und bei 1,5 – 2% der mit Kontrollschemata behandelten Patienten (7% der mit Efavirenz behandelten Patienten und 3% der Patienten der Kontrollgruppe nach Langzeittherapie) beobachtet.

Vereinzelte GGT-Anstiege bei Patienten unter Efavirenz können auf eine Enzyminduktion hinweisen. In der Langzeitstudie (006) wurde in jedem Behandlungsarm 1% der Patienten vorzeitig aus der Studie genommen aufgrund von Funktionsstörungen der Leber und der Galle.

Amylase : Bei klinischen Studien wurde in einer Untergruppe mit 1.008 Patienten ein asymptomatischer Anstieg der Amylasespiegel im Serum festgestellt. Dieser Wert war mehr als 1,5-fach höher als der obere Grenzwert des Normbereichs für Amylase bei 10% der mit Efavirenz behandelten Patienten und bei 6% der Patienten, die mit Kontrollschemata behandelt wurden. Die klinische Signifikanz des asymptomatischen Anstieges des Amylasespiegels im Serum ist unbekannt.

Metabolische Parameter

Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid-und Blutglucosewerte auftreten (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Nebenwirkungen bei Kindern waren generell mit denen Erwachsener vergleichbar. Ausschlag wurde bei Kindern häufiger (in einer klinischen Studie mit 57 Kindern, die Efavirenz über einen Zeitraum von 48 Wochen erhielten, wurde Ausschlag bei 46% berichtet) und oft als schwerwiegender berichtet als bei Erwachsenen (schwerer Ausschlag wurde bei 5,3% der Kinder berichtet). Eine Prophylaxe mit geeigneten Antihistaminika vor Beginn der Therapie mit Efavirenz kann bei Kindern in Betracht gezogen werden. Obwohl ZNS-Symptome bei Kleinkindern schlecht zu beurteilen sind, scheinen sie bei Kindern weniger häufig zu sein und waren generell von milder Intensität. In einer Studie mit 57 Kindern traten bei 3,5% der Patienten ZNS-Symptome von mittlerem Schweregrad auf, vorwiegend Schwindel.

Kein Kind zeigte schwerwiegende Symptome oder musste die Therapie aufgrund von ZNS-Symptomen abbrechen. Diarrhöe trat bei sechs von 19 (32%) Kindern im Alter von 3 – 8 Jahren auf, die Efavirenz Lösung zum Einnehmen in Kombination mit Nelfinavir (20 – 30 mg/kg dreimal täglich) und einem oder mehreren NRTI einnahmen.

Andere spezielle Patientengruppen

Leberenzyme bei mit Hepatitis B oder C koinfizierten Patienten

Im Datensatz der Langzeitstudie 006 waren beim Screening 137 der mit einem Efavirenz-haltigen Therapieregime behandelten Patienten (mediane Therapiedauer 68 Wochen) und 84 der mit einem Kontrollregime behandelten Patienten (mediane Therapiedauer 56 Wochen) seropositive für Hepatitis B (positiv für Oberflächenantigen) und/oder C (positiv für Hepatitis C-Antikörper). Unter diesen koinfizierten Patienten entwickelten 13% der Patienten mit dem Efavirenz-Therapiearm einen Anstieg der AST um mehr als das 5-fache des oberen Normwerts sowie 7% der Kontrollgruppe. Einen Anstieg der ALT um mehr als das 5-fache des oberen Normwerts entwickelten 20% der Patienten im Efavirenz-Therapiearm sowie 7% in der Kontrollgruppe. Von den koinfizierten Patienten brachen 3%, die mit Efavirenz behandelt wurden und 2% in der Kontrollgruppe aufgrund von Leberfunktion­sstörungen die Studie ab (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Einige Patienten, die versehentlich zweimal täglich 600 mg einnahmen, haben über verstärkte neurologische Symptome berichtet. Bei einem Patienten wurden unwillkürliche

Muskelkontraktionen beobachtet.

Die Behandlung einer Überdosierung mit Efavirenz sollte allgemeine, unterstützende Maßnahmen, einschließlich Überwachung der Vitalfunktionen und Beobachtung des klinischen Status des Patienten/der Patientin beinhalten. Aktivkohle kann zur Entfernung des nicht absorbierten Efavirenz angewendet werden. Es gibt kein spezifisches Antidot für eine Überdosierung mit Efavirenz. Da Efavirenz stark proteingebunden ist, ist es unwahrscheinlich, dass durch Dialyse signifikante Mengen aus dem Blut entfernt werden können.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung: Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase.

ATC-Code: J05AG03

Wirkmechanismus

Efavirenz ist ein NNRTI von HIV-1. Efavirenz ist ein nicht kompetitiver Hemmer der Reversen Transkriptase (RT) von HIV-1 und hemmt nicht signifikant die HIV-2-RT oder zelluläre DNA-Polymerasen (a, ß, y oder 8).

Kardiale Elektrophysiologie

Der Effekt von Efavirenz auf das QTc-Intervall wurde in einer positiv- und placebokontro­llierten Open-label QTc-Studie evaluiert. Bei dieser Studie mit einer fixen Einzelsequenz, 3-Perioden und einem 3-fach Cross-over Design wurden 58 gesunde Probanden, die reich waren an CYP2B6 Polymorphismen, untersucht. Nach Gabe einer Tagesdosis von 600 mg Efavirenz über eine Behandlungszeit von 14 Tagen betrug der mittlere Cmax-Wert bei Probanden mit CYP2B6 6/6 Genotyp das 2,25-fache des mittleren Cmax-Wertes bei Probanden mit CYP2B6 1/1 Genotyp. Eine positive Korrelation zwischen der Efavirenz-Konzentration und der Verlängerung des QTc-Intervalls wurde beobachtet. Infolge dieser Korrelation betrugen bei Probanden mit CYP2B6 6/6 Genotyp nach Gabe einer Tagesdosis von 600 mg über eine Behandlungszeit von 14 Tagen die mittlere Verlängerung des QTc-Intervalls 8,7 ms und die dazugehörige obere Grenze des 90% Konfidenzintervalls 11,3 ms (siehe Abschnitt 4.5).

Antivirale Wirksamkeit

Die für eine 90– bis 95%ige Hemmung des Wildtyps oder Zidovudin- resistenter Labor- und klinischer Isolate in vitro erforderliche Konzentration von Efavirenz lag bei lymphoblastoiden Zelllinien, peripheren mononukleären Blutzellen (PBMC) und Makrophagen-/Monozytenkulturen im Bereich von 0,46 bis 6,8 nM.

Resistenz

Die Wirksamkeit von Efavirenz in der Zellkultur gegen Virusvarianten mit Aminosäuresub­stitutionen an Positionen 48, 108, 179, 181 oder 236 in der RT oder Varianten mit Aminosäuresub­stitutionen in der Protease war der bei Virusstämmen des Wildtyps beobachteten ähnlich. Die Einzelsubstitu­tionen, die zur höchsten Resistenz gegen Efavirenz in der Zellkultur führten, entsprechen einer Leucin-in-Isoleucin-Umwandlung an Position 100 (L100I, eine 17– bis 22fache Resistenz) und einer Lysin-in-Asparagin-Umwandlung an Position 103 (K103N, eine 18– bis 33-fache Resistenz). Bei zusätzlichen anderen Aminosäuresub­stitutionen in der RT wurde ein über 100facher Empfindlichke­itsverlust gegen K103N-exprimierende HIV-Varianten beobachtet.

Während klinischer Studien mit Efavirenz in Kombination mit Indinavir oder Zidovudin + Lamivudin erwies sich K103N als die am häufigsten beobachtete RT-Substitution in Virusisolaten von Patienten mit einem signifikanten Viruslast-Rebound. Diese Mutation wurde in 90% der mit

Efavirenz behandelten Patienten mit virologischem Versagen beobachtet. Substitutionen an den RT-Positionen 98, 100, 101, 108, 138, 188, 190 oder 225 wurden auch beobachtet, aber mit geringerer Häufigkeit und oft nur zusammen mit K103N. Das mit Resistenz gegen Efavirenz in Zusammenhang stehende Aminosäuresub­stitutionsmus­ter der RT trat unabhängig von den anderen in Kombination mit Efavirenz angewendeten antiviralen Arzneimitteln auf.

Kreuzresistenz

Kreuzresisten­zprofile für Efavirenz, Nevirapin und Delavirdin in der Zellkultur zeigten, dass die Substitution von K103N bei allen drei NNRTI zu einem Empfindlichke­itsverlust führt. Zwei von drei untersuchten Delavirdin-resistenten klinischen Isolaten wiesen eine Kreuzresistenz gegen Efavirenz auf und enthielten die K103N-Substitution. Ein drittes Isolat, das eine Substitution an Position 236 der RT trug, war nicht kreuzresistent gegen Efavirenz.

Aus PBMC gewonnene Virusisolate von an klinischen Studien mit Efavirenz teilnehmenden Patienten, die Anzeichen eines Behandlungsver­sagens (Viruslast-Rebound) zeigten, wurden auf ihre Empfindlichkeit gegenüber NNRTI untersucht. 13 Isolate, die zuvor als resistent gegen Efavirenz charakterisiert wurden, waren ebenfalls gegen Nevirapin und Delavirdin resistent. Es wurde festgestellt, dass fünf dieser NNRTI-resistenten Isolate K103N oder eine Valin-zu-IsoleucinSubsti­tution an Position 108 (V108I) in der RT aufwiesen. Drei nach dem Behandlungsversagen mit Efavirenz getestete Isolate blieben in der Zellkultur gegen Efavirenz empfindlich und waren auch gegenüber Nevirapin und Delavirdin empfindlich.

Das Potenzial für eine Kreuzresistenz zwischen Efavirenz und PI ist aufgrund der verschiedenen beteiligten Zielenzyme gering. Das Potenzial für eine Kreuzresistenz zwischen Efavirenz und NRTI ist aufgrund der verschiedenen Bindungsorte am Zielenzym und des Wirkmechanismus gering.

Klinische Wirksamkeit

Efavirenz wurde bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung, das heißt mit CD4-Zellzahlen von < 50 Zellen/mm3 oder mit PI oder NNRTI vorbehandelten Patienten, nicht in kontrollierten Studien untersucht. Die anhand kontrollierter Studien gewonnenen klinischen Erfahrungen mit Kombinationen, einschließlich Didanosin oder Zalcitabin, sind begrenzt.

In zwei kontrollierten Studien (006 und ACTG 364) von ca. einjähriger Dauer mit Efavirenz in Kombination mit NRTI und/oder PI wurden die Verringerung der Viruslast bis unter die Nachweisgrenze des Assays und erhöhte CD4-Lymphozytenzahlen an antiretroviral unbehandelten und NRTI-vorbehandelten HIV-infizierten Patienten aufgezeigt. Die Studie 020 ergab bei den NRTI-vorbehandelten Patienten eine vergleichbare Wirkung über 24 Wochen.

In diesen Studien betrug die Dosis von Efavirenz einmal täglich 600 mg; die Dosis von Indinavir, wenn es mit Efavirenz angewendet wurde, war alle 8 Stunden 1.000 mg und wenn es ohne Efavirenz eingesetzt wurde, alle 8 Stunden 800 mg. Die Dosis von Nelfinavir lag bei dreimal täglich 750 mg. Die Standarddosen der NRTI wurden in jeder dieser Studien alle 12 Stunden gegeben.

Studie 006, eine randomisierte, unverblindete Studie, verglich Efavirenz + Zidovudin + Lamivudin oder Efavirenz + Indinavir mit Indinavir + Zidovudin + Lamivudin bei 1.266 Patienten mit dem Einschlusskri­terium, dass sie zu Studienbeginn nicht mit Efavirenz, Lamivudin, NNRTI oder PI vorbehandelt waren. Der durchschnittliche Ausgangswert der CD4-Zellzahl bei Studienbeginn betrug 341 Zellen/mm3, und im Durchschnitt betrug der HIV-RNA Ausgangswert 60.250 Kopien/ml. Die Wirksamkeitser­gebnisse für Studie 006, bezogen auf eine Subgruppe von 614 Patienten, die für mindestens 48 Wochen an der Studie teilnahmen, sind Tabelle 3 zu entnehmen. In der Analyse der Ansprechraten (die Analyse der Patienten, die die Studien nicht abgeschlossen haben (Non-completers ), entspricht der Therapieversager-Analyse [NC = F]) wurde bei Patienten, die aus irgendwelchen Gründen die Studie vorzeitig abbrachen oder bei denen eine HIV-RNA-Messung fehlte, der entweder eine Messung vorausging oder eine Messung folgte, die über der quantifizierten Analysengrenze lag, an den fehlenden Zeitpunkten angenommen, dass sie eine HIV-RNA von über 50 oder über 400 Kopien/ml aufweisen.

Tabelle 3: Wirksamkeitser­gebnisse für Studie 006

Ansprechraten (NC = Fa) Mittlere

Plasma-HIV-RNA Änderung im

Vergleich zu den Baseline -CD4-Zel lzahlen

< 400 Kopien/ml (95%-K.I.b)

< 50 Kopien/ml

(95%-K.I. b)

Zellen/mm3 (S.E.M. c)

Behandlungs-Schematad

n

48 Wochen

48 Wochen

48 Wochen

EFV +

ZDV + 3TC

202

67% (60%, 73%)

62% (55%, 69%)

187 (11,8)

EFV + IDV

206

54% (47%, 61%)

48% (41%, 55%)

177

(11,3)

IDV +

ZDV + 3TC

206

45% (38%, 52%)

40% (34%, 47%)

153

(12,3)

a NC = F, Patienten, die die Studie nicht abgeschlossen haben (Non-completer ) = Therapieversager; b K.I., Konfidenzintervall;

c S.E.M., Standardfehler des Mittelwertes;

d EFV, Efavirenz; ZDV, Zidovudin; 3TC, Lamivudin; IDV, Indinavir;

Die Langzeitergebnisse über 168 Wochen der Studie 006 (160 Patienten vollendeten die Studie unter EFV+IDV-Therapie, 196 Patienten unter EFV+ZDV+3TC-Therapie und 127 Patienten unter IDV+ZDV+3TC-Therapie) lassen auf das Anhalten der Wirksamkeit bezogen auf die Prozentsätze der Patienten mit < 400 Kopien/ml HIV-RNA sowie < 50 Kopien/ml HIV-RNA und bezogen auf die durchschnittliche Änderung der CD4-Zellzahl im Vergleich zum Ausgangswert schließen.

Die Ergebnisse zur Wirksamkeit aus den Studien ACTG 364 und 020 sind in Tabelle 4 dargestellt. In der Studie ACTG 364 wurden 196 Patienten aufgenommen, die mit NRTI, aber nicht mit PI oder NNRTI vorbehandelt waren. In der Studie 020 wurden 327 Patienten aufgenommen, die mit NRTI, aber nicht mit PI oder NNRTI vorbehandelt waren. Die Ärzte durften die NRTI-Schemata ihrer Patienten nach Aufnahme in die Studie umstellen. Die Ansprechraten waren am höchsten bei den Patienten, bei denen die NRTI umgestellt wurden.

Tabelle 4: Wirksamkeitser­gebnisse für Studien ACTG 364 und 020

Ansprechraten (NC = Fa) Plasma HIV-RNA

Mittlere Änderung im Vergleich zu den Baseline -CD4-Zellzahle

n

Studiennummer/

Behandlungsschemata b

n

% (95% K.I.c)

% (95%

K.I.)

Zellen/m m3

(S.E.M.d)

Studie ACTG 364

48 Wochen

EFV + NFV + NRTIs

EFV + NRTIs

NFV + NRTIs

65

65

66

< 500 Kopien/ml

70 (59, 82)

58 (46, 70)

30 (19, 42)

< 50 Kopien/ml

107

114

94

(17,9)

(21,0)

(13,6)

Studie 020

24 Wochen

EFV + IDV + NRTIs

IDV + NRTIs

157

170

< 400 Kopien/ml

60 (52, 68)

51 (43, 59)

< 50 Kopien/ml

49 (41, 58)

38 (30, 45)

104

77

(9,1)

(9,9)

a NC = F, Patienten, die die Studie nicht abgeschlossen haben (Non-completer ) = Therapieversager; b EFV, Efavirenz; ZDV, Zidovudin; 3TC, Lamivudin; IDV, Indinavir; NRTI, nukleosidischer

Reverse Transkriptase Inhibitor; NFV, Nelfinavir;

c K.I., Konfidenzintervall für den Anteil der Patienten, die auf die Therapie ansprechen;

d S.E.M., Standardfehler des Mittelwertes;

--- nicht durchgeführt

Kinder und Jugendliche

ACTG 382 ist eine zurzeit laufende unkontrollierte Studie, die an 57 mit NRTI vorbehandelten pädiatrischen Patienten (3 – 16 Jahre) zur Bestimmung der Pharmakokinetik, antiviralen Wirksamkeit und Sicherheit von Efavirenz in Kombination mit Nelfinavir (20 – 30 mg/kg dreimal täglich) und einem oder mehreren NRTI durchgeführt wird. Die Anfangsdosis von Efavirenz entsprach einer Dosis von 600 mg (ist der mittels Körpergewicht errechneten Körpergröße angepasst). Die Ansprechrate basierend auf NC = F-Analyse des Prozentsatzes von Patienten mit Plasma HIV-RNA < 400 Kopien/ml nach 48 Wochen betrug 60% (95%, K. I. 47, 72), und 53% (K. I. 40, 66) basierend auf dem Prozentsatz von Patienten mit Plasma HIV-RNA < 50 Kopien/ml. Die mittlere CD4-Zellzahl erhöhte sich auf 63 ± 34,5 Zellen/mm3 vom Ausgangswert. Die Dauer des Ansprechens war ähnlich der, die bei erwachsenen Patienten gesehen wurde.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Bei nicht-infizierten Probanden wurden 5 Stunden nach Anwendung oraler Einzeldosen von 100 mg bis 1.600 mg Plasma-Spitzenkonzen­trationen von Efavirenz von 1,6 – 9,1 pM erreicht.

Dosisabhängige Anstiege von Cmax und AUC wurden für Dosen bis zu 1.600 mg beobachtet; die Anstiege waren nicht proportional, was auf eine verminderte Resorption bei höheren Dosen hinweist. Die Zeit bis zum Erreichen der Plasma-Spitzenkonzen­trationen (3 – 5 Stunden) veränderte sich nach mehrfacher Dosierung nicht. Steady-State-Plasmakonzentra­tionen wurden innerhalb von 6 – 7 Tagen erreicht.

Bei HIV-infizierten Patienten waren die mittleren Cmax-, Cmin- und AUC-Werte mit Tagesdosen von 200 mg, 400 mg und 600 mg im Steady-State linear. Bei 35 Patienten, die einmal täglich 600 mg Efavirenz erhielten, lag der Wert von Cmax im Steady-State bei 12,9 ± 3,7 pM (29%) [Mittelwert ± SD (% C.V.)], der Mittelwert von Cmin im Steady-State bei 5,6 ± 3,2 pM (57%) und der AUC-Wert bei 184 ± 73 pM-h (40%).

Nahrungseffekte

Im Vergleich zu Fastenbedingungen, stiegen die AUC und Cmax -Werte einer Einzeldosis von 240 mg Efavirenz Lösung zum Einnehmen bei nicht infizierten erwachsenen Probanden um 30% bzw. 43% an, wenn die Lösung mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen wurde.

Verteilung

Efavirenz wird stark an menschliche Plasmaproteine, überwiegend Albumin, gebunden (ca.

99,5 – 99,75%). Bei HIV-1-infizierten Patienten (n = 9), die mindestens einen Monat lang einmal täglich 200 bis 600 mg Efavirenz erhielten, lagen die Liquorkonzentra­tionen im Bereich von 0,26 bis 1,19% (Mittelwert 0,69%) der entsprechenden Plasmakonzentra­tion. Dieser Anteil ist circa um das 3fache höher als die nicht an Protein gebundene (freie) Efavirenz-Fraktion in Plasma.

Biotransformation

Studien an Menschen und in vitro mit menschlichen Lebermikrosomen haben gezeigt, dass Efavirenz hauptsächlich durch das Cytochrom-P450-System zu hydroxylierten Metaboliten mit anschließender Glucuronidierung dieser hydroxylierten Metaboliten metabolisiert wird. Diese Metaboliten sind im Wesentlichen gegen HIV-1 inaktiv. Die in vitro Studien weisen darauf hin, dass CYP3A4 und CYP2B6 die wichtigsten für den Abbau von Efavirenz verantwortlichen Isoenzyme sind und dass Efavirenz die P450-Isozyme 2C9, 2C19 und 3A4 hemmt. In in vitro Studien hemmte Efavirenz CYP2E1 nicht. CYP2D6 und CYP1A2 hemmte es nur bei Konzentrationen, die weit über den in klinischer Anwendung erreichten Konzentrationen la­gen.

Der Efavirenz-Plasmaspiegel kann bei Patienten mit der homozygot vererbten Variante G516T des CYP2B6-Isoenzyms erhöht sein. Die klinischen Auswirkungen dieses Zusammenhangs sind nicht bekannt. Die Möglichkeit, dass Nebenwirkungen, die mit Efavirenz in Zusammenhang gebracht werden, häufiger auftreten oder schwerwiegender verlaufen, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Es konnte gezeigt werden, dass Efavirenz durch die Induktion von CYP3A4 und CYP2B6 seinen eigenen Metabolismus induziert, was für einige Patienten klinisch relevant sein könnte. Bei nicht infizierten Probanden führten Mehrfachdosen von 200 – 400 mg/Tag über 10 Tage zu einer geringeren Akkumulation als erwartet (um 22 – 42% niedriger) und einer kürzeren terminalen Halbwertszeit verglichen mit der Halbwertszeit nach Gabe der Einzeldosis (siehe unten). Efavirenz induziert auch UGT1A1. Die Exposition von Raltegravir (ein UGT1A1-Substrat) wird durch die Anwesenheit von Efavirenz reduziert (siehe Abschnitt 4.5, Tabelle 2).

Obwohl in vitro Daten zeigen, dass Efavirenz die Enzyme CYP2C9 und CYP2C19 hemmt, wurden in vivo widersprüchliche Berichte von erhöhter und erniedrigter Substratkonzen­tration bei gleichzeitiger Einnahme von Efavirenz bekannt. Die endgültige Auswirkung, der Nettoeffekt, einer gleichzeitigen Einnahme ist unklar.

Elimination

Efavirenz besitzt eine relativ lange terminale Halbwertszeit von mindestens 52 Stunden nach Einzeldosen und 40 – 55 Stunden nach Mehrfachdosen. Ungefähr 14 – 34% der radioaktiv markierten Efavirenz-Dosis wurden im Harn wiedergefunden, und weniger als 1% der Dosis wurde im Harn als unverändertes Efavirenz ausgeschieden.

Leberfunktion­sstörung

In einer Einzeldosisstudie war bei dem einzigen Patienten, der an einer schweren Leberschädigung (Child-Pugh-Klassifikation C) litt, die Halbwertszeit verdoppelt und wies auf ein viel größeres Anreicherungspo­tenzial hin. Eine Mehrfachdosisstudie zeigte keinen signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Efavirenz bei Patienten mit leichter Leberschädigung (Child-Pugh-Klassifikation A) im Vergleich zur Kontrolle. Die Daten waren nicht ausreichend um festzustellen, ob eine mittelschwere oder schwere Leberschädigung (Child-Pugh-Klassifikation B oder C) die Pharmakokinetik von Efavirenz beeinträchtigt.

Geschlecht, Rasse und ältere Patienten

Obgleich begrenzte Daten darauf hinweisen, dass Frauen und Patienten, die aus der asiatischen Region und von den pazifischen Inseln stammen, gegebenenfalls eine höhere Efavirenz-Exposition aufweisen können, scheint sich bei ihnen dennoch keine geringere Toleranz gegenüber Efavirenz zu finden. Bei älteren Patienten wurden keine pharmakokinetischen Studien durchgeführt.

Kinder und Jugendliche

Bei 17 Kindern, die eine in der Prüfung befindliche, der Handelsformulierung entsprechende Lösung zum Einnehmen erhielten, wobei die Dosis auf Basis der Körpergröße so angepasst wurde, dass sie einer Erwachsenendosis von 600 mg Kapseln entsprach, betrug Cmax im Steady-State 11,8 ^M, Cmin im Steady-State 5,2 ^M und AUC 188 ^M-h. In einer Gruppe mit 6 Kindern im Alter von 3 – 5 Jahren, die ihr Behandlungsregime einhielten, betrug die mittlere AUC 147 gM-h, was 23% niedriger als erwartet war. Daher beinhaltet die Dosisempfehlung in Tabelle 1 eine höhere Dosis der Efavirenz-Lösung für diese jüngeren Kinder.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Efavirenz war in den konventionellen Genotoxizitätstests weder mutagen noch klastogen.

Efavirenz induzierte bei Ratten fetale Resorptionen. Bei 3 von 20 Feten/Neuge­borenen von mit Efavirenz behandelten Zynomolgus-Affen, die Dosen erhielten, die zu ähnlichen Plasmakonzentra­tionen von Efavirenz wie beim Menschen führten, wurden Fehlbildungen beobachtet. Anenzephalie und unilaterale Anophthalmie mit sekundärer Vergrößerung der Zunge (Makroglossie) wurden bei einem Fetus, Mikrophthalmie bei einem anderen und eine Gaumenspalte bei einem dritten Fetus beobachtet. Bei Feten von mit Efavirenz behandelten Ratten und Kaninchen wurden keine Fehlbildungen beobachtet.

Bei Zynomolgus-Affen, die für ein Jahr oder länger Efavirenz in einer Dosis erhielten, die zu mittleren AUC-Werten führten, die etwa um das 2-fache über denen lagen, die beim Menschen unter der empfohlenen Dosis auftraten, wurde eine Gallengangshy­perplasie beobachtet. Die Gallengangshy­perplasie entwickelte sich nach Beendigung der Behandlung zurück. Bei Ratten wurde eine Gallengangsfibrose beobachtet. Kurzfristige Krampfanfälle wurden bei einigen Affen beobachtet, die Efavirenz für mindestens oder länger als 1 Jahr in einer Dosierung erhielten, die zu 4– bis 13-fach höheren Plasma-AUC-Werten führten, verglichen mit Menschen, die die empfohlene Dosis erhielten (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Kanzerogenitätsstu­dien zeigten eine höhere Inzidenz von Leber- und Lungentumoren bei weiblichen Mäusen, aber nicht bei männlichen Mäusen. Der Mechanismus der Tumorbildung und die potenzielle Bedeutung für den Menschen sind nicht bekannt.

Kanzerogenitätsstu­dien an männlichen Mäusen und männlichen und weiblichen Ratten waren negativ. Während das kanzerogene Potenzial beim Menschen unbekannt ist, deuten diese Daten darauf hin, dass der klinische Nutzen von Efavirenz das potenzielle Kanzerogenitätsri­siko beim Menschen aufwiegt.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Mittelkettige Triglyceride

Benzoesäure (E210)

Erdbeer/Pfefferminz-Aroma [enthält Benzylalkohol (E1519) and Propylenglykol (E1520)]

6.2 inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

Die Lösung zum Einnehmen sollte innerhalb eines Monats nach Anbruch der Flasche verwendet werden.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 art und inhalt des behältnisses

HDPE-Flaschen mit kindergesichertem Polypropylenver­schluss mit 180 ml Lösung zum Einnehmen. Der Faltschachtel liegt eine Applikationsspritze für Zubereitungen zum Einnehmen mit einem Flaschenhalsadapter zum Eindrücken bei.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7. inhaber der zulassung

Merck Sharp & Dohme B.V.

Waarderweg 39

2031 BN Haarlem

Niederlande

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/99/111/005

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der

ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 28. Mai 1999

Datum der letzten Verlängerung: 23. April 2014

Ähnliche Arzneimittel