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Sufentanil Hikma 5µg/ml - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Sufentanil Hikma 5µg/ml

1.    bezeichnung des arzneimittels

Sufentanil Hikma 5 µg/ml

Sufentanil Hikma 50 µg/ml

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

Sufentanil Hikma 5 µg/ml:

1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung enthält 15 µg Sufentanilcitrat (entsprechend

10 µg Sufentanil)

1 Ampulle mit 10 ml Injektionslösung enthält 75 µg Sufentanilcitrat (entsprechend

50 µg Sufentanil)

Sufentanil Hikma 50µg/ml:

1 Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält 75 µg Sufentanilcitrat (entsprechend

50 µg Sufentanil)

1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält 375 µg Sufentanilcitrat (entsprechend 250 µg Sufentanil)

1 Ampulle mit 20 ml Injektionslösung enthält 1500 µg Sufentanilcitrat (entsprechend

1000 µg Sufentanil)

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Sufentanil Hikma 5 µg/ml und 50 µg/ml enthalten 3,56 mg Natrium pro Milliliter Lösung.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsform

Injektionslösung

4.    klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

Die intravenöse Anwendung von Sufentanil ist indiziert zur Anästhesie bei allen medizinischen Maßnahmen, bei denen endotracheale Intubation und Beatmung durchgeführt werden:

– Als analgetische Komponente während der Einleitung und Aufrechterhaltung bei Kombinationsnar­kosen.

– Als Anästhetikum zur Einleitung und Aufrechterhaltung von Narkosen.

Die epidurale Anwendung von Sufentanil ist indiziert als ergänzendes analgetisches Mittel zu epidural verabreichtem Bupivacain:

– für die postoperative Behandlung von Schmerzen aufgrund allgemeiner, Thorax-und orthopädischer Chirurgie und nach einem Kaiserschnitt,

– für die Behandlung von Schmerzen während der Wehen und vaginaler Entbindung.

Anwendung bei Kindern:

Intravenöses Sufentanil ist indiziert als Analgetikum während der Einleitung und / oder Aufrechterhaltung von balanzierten Allgemeinanästhe­sien bei Kindern über 1 Monat.

Epidurales Sufentanil ist indiziert für die postoperative Behandlung von Schmerzen nach allgemeinchirur­gischen, thorakalen oder orthopädischen Eingriffen bei Kindern, die 1 Jahr und älter sind.

4.2    dosierung und art der anwendung

Sufentanil sollte nur von Ärzten verabreicht werden, die Erfahrung mit dessen Gebrauch und den klinischen Auswirkungen der Anwendung haben.

Die Dosierung von Sufentanil richtet sich nach Alter und Körpergewicht sowie individuell nach der klinischen Situation (klinischer Befund, Begleitmedikation, Narkoseverfahren, Art und Dauer des operativen Eingriffs). Die Wirkung der Initialdosis muss bei Verabreichung weiterer Dosen berücksichtigt werden.

Zur Vermeidung einer Bradykardie sollte, in Abhängigkeit von der klinischen Situation und den Begleiterkran­kungen, die intravenöse Injektion einer geringen Dosis eines Anticholinergikums, unmittelbar vor Einleitung einer Allgemeinanästhe­sie, in Erwägung gezogen werden.

Intravenöse Verabreichung:

Dosierung bei Erwachsenen :

1. Sufentanil als analgetische Komponente in Kombinationsnar­kosen:

Einleitungsdosis – intravenös als langsame Injektion oder als Infusion über 2 –10 Minuten:

0,5 – 5,0 µg Sufentanil/kg Körpergewicht.

Erhaltungsdosis – intravenös bei klinischen Zeichen nachlassender Analgesie: 0,15 – 0,7 µg Sufentanil /kg Körpergewicht.

2. Sufentanil als Anästhetikum zur Einleitung und Aufrechterhaltung einer Narkose mit 100% Sauerstoff (Kardio-/Neurochirurgie):

Einleitungsdosis – intravenös als langsame Injektion oder als Infusion über

2 – 10 Minuten:

8 – 20 µg Sufentanil/kg Körpergewicht.

Erhaltungsdosis – intravenös bei klinischen Zeichen nachlassender Anästhesie: 0,35 – 1,4 µg Sufentanil /kg Körpergewicht.

Kinder und Jugendliche:

Durch die große Variabilität der pharmakokinetischen Parameter bei Neugeborenen können keine verlässlichen Dosierungsempfeh­lungen gegeben werden (siehe auch Abschnitte 4.4 und 5.2).

Kinder > 1 Monat:

Soweit keine Kontraindikation besteht, wird die Prämedikation mit einem Anticholinergikum wie Atropin für alle Dosierungen empfohlen.

Einleitung der Anästhesie:

Sufentanil kann als langsame Bolusinjektion mit 0,2 – 0,5 µg/kg Körpergewicht über 30 Sekunden oder länger in Kombination mit einem Anästhetikum zur Anästhesieein­leitung verabreicht werden. Bei größeren operativen Eingriffen (z. B. am Herzen) können Dosen bis zu 1 µg/kg Körpergewicht verabreicht werden.

Aufrechterhaltung der Anästhesie bei beatmeten Patienten:

Sufentanil kann im Rahmen einer Kombinationsnarkose verabreicht werden. Die Dosierung hängt von der Dosis begleitender Anästhetika sowie der Art und Dauer des Eingriffs ab. Einer Initialdosis von 0,3 – 2 µg/kg Körpergewicht als langsame Bolusinjektion über mindestens 30 Sekunden können bei Bedarf weitere Bolusgaben von 0,1– 1 µg/kg Körpergewicht bis zu einem Maximum von 5 µg/kg Körpergewicht bei kardialen Eingriffen folgen.

Hinweis

Die Erhaltungsdosen sollten individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten und auf die vermutliche Restdauer der Operation abgestimmt werden. Aufgrund eines verstärkten Abbaus im Körper können Kinder höhere Dosen oder eine häufigere Verabreichung benötigen. Bolusgaben von Sufentanil als Monoanästhetikum führen nicht zu einer ausreichenden Narkosetiefe und machen die Gabe zusätzlicher Anästhetika erforderlich.

Epidurale Verabreichung:

Erwachsene:

Epidurale Verabreichung als ergänzendes analgetisches Mittel zu epidural verabreichtem Bupivacain:

Zur postoperativen Behandlung von Schmerzen aufgrund allgemeiner, Thorax-und orthopädischer Chirurgie und nach einem Kaiserschnitt:

Intraoperativ kann eine epidurale Aufsättigungsdosis gegeben werden: 10 – 15 ml Bupivacain 0,25% plus 1 Mikrogramm Sufentanil/ml.

In der postoperativen Phase sollte eine kontinuierliche epidurale Applikation von Bupivacain 0,175% plus 1 Mikrogramm Sufentanil/ml als Basisinfusion zur Analgesie mit einer Infusionsrate von anfänglich 5 ml/Stunde und zur Aufrechterhaltung mit einer individuell patientenadap­tierten Infusionsrate von 4 – 14 ml/Stunde erfolgen.

Bei Bedarf des Patienten sollten zusätzliche Bolusinjektionen von 2 ml verabreicht werden. Eine Sperrzeit von 20 Minuten wird empfohlen.

Zur Behandlung von Schmerzen während der Wehen und vaginaler Entbindung:

Ein Zusatz von 10 Mikrogramm Sufentanil in Verbindung mit epidural verabreichtem Bupivacain (0,125% – 0,25%) gewährleistet eine länger andauernde und bessere Analgesie. Ein Injektionsvolumen von 10 ml hat sich optimal bewährt. Um eine bessere Durchmischung zu erreichen, sollte zuerst Sufentanil und dann Bupivacain im gewünschten Verhältnis aufgezogen werden.

Falls notwendig kann das optimale Gesamtvolumen von 10 ml durch Verdünnung mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung erreicht werden. Zwei weitere Injektionen dieser Kombination können nötigenfalls verabreicht werden. Eine Gesamtdosis von 30 Mikrogramm Sufentanil sollte nicht überschritten werden.

Kinder und Jugendliche

Sufentanil darf Kindern epidural nur durch Anästhesisten verabreicht werden, die in der Epiduralanästhesie bei Kindern und im Management atemdepressiver Wirkungen von Opioiden speziell geschult sind. Entsprechende Geräte zur Reanimation, einschließlich Hilfsmitteln zur Atemwegssicherung und Opioidantagonisten müssen unmittelbar verfügbar sein.

Pädiatrische Patienten müssen mindestens 2 Stunden nach epiduraler Verabreichung von Sufentanil auf Anzeichen einer Atemdepression überwacht werden.

Die Anwendung von epidural verabreichtem Sufentanil ist bei Kindern lediglich in einer begrenzten Anzahl von Fällen dokumentiert worden.

Kinder > 1 Jahr:

Eine einzelne intra-operativ verabreichte Bolusgabe von 0,25 – 0,75 µg /kg Körpergewicht Sufentanil führt zu einer Schmerzlinderung für einen Zeitraum zwischen 1 und 12 Stunden. Die Dauer der tatsächlichen Analgesie wird durch den chirurgischen Eingriff und die gleichzeitige Verabreichung epiduraler AmidLokalanästhe­tika beeinflusst.

Kinder < 1 Jahr:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sufentanil bei Kindern jünger als 1 Jahr ist bisher noch nicht erwiesen (siehe auch Abschnitt 4.4 und 5.1).

Die derzeit verfügbaren Daten für Kinder älter als 3 Monate sind in Abschnitt 5.1 beschrieben, Empfehlungen zu Dosierungen können jedoch nicht gegeben werden.

Für Neugeborene und Säuglinge jünger als 3 Monate sind keine Daten verfügbar.

Besondere Dosierungshinweise

Die beabsichtigte Gesamtdosis sollte vorsichtig titrierend verabreicht werden, insbesondere wenn bei Patienten eine der folgenden Erkrankungen vorliegt: nicht kompensierte Hypothyreose; pulmonale Erkrankungen, vor allem solche mit verminderter Vitalkapazität, Adipositas, Alkoholkrankheit. Bei diesen Patienten ist eine länger dauernde postoperative Überwachung angezeigt.

Eine Dosisreduktion sollte bei älteren und geschwächten Patienten sowie bei Patienten, die bereits mit Arzneimitteln behandelt werden, die eine Atemdepression verursachen, erwogen werden.

Bei Patienten unter chronischer Medikation mit Opioiden oder anamnestisch bekanntem Opioidabusus muss von einem erhöhten Dosisbedarf ausgegangen werden.

Bei Leber- und Niereninsuffizienz ist eine möglicherweise verminderte Ausscheidung zu berücksichtigen und gegebenenfalls die Dosis zu reduzieren.

Hinweise:

Sufentanil kann mit Ringer-Lösung, 0,9 %iger Natriumchlorid- oder 5 % iger Glucoselösung verdünnt werden.

Diese Verdünnungen sind kompatibel mit Plastik-Infusionsbestecken; sie sollten innerhalb von 24 Stunden nach Zubereitung appliziert werden.

Restmengen der unverdünnten oder verdünnten Lösung sind zu verwerfen. Schnelle Bolusinjektionen sind zu vermeiden. Bei gleichzeitiger Anwendung eines Sedativums sollten die beiden Substanzen aus getrennten Spritzen verabreicht werden.

Dauer der Anwendung:

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der Dauer des Eingriffes. Sufentanil kann einmalig oder wiederholt angewendet werden.

Die Anwendungsdauer bei epiduraler Verabreichung hängt von der klinischen Entwicklung ab. Hinsichtlich einer postoperativen Anwendung von mehr als fünf Tagen sind keine ausreichenden klinischen Daten verfügbar.

4.3    gegenanzeigen

Sufentanil Injektionslösung darf nicht angewendet werden

– bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Opioide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– während der Stillzeit. 24 Stunden nach der Anästhesie kann wieder mit dem Stillen begonnen werden

– bei akuten hepatischen Porphyrien

– bei Krankheitszus­tänden, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss

– intravenöse Anwendung während der Geburt oder vor dem Abklemmen der Nabelschnur während des Kaiserschnitts ist kontraindiziert, da die Möglichkeit einer Atemdepression beim Neugeborenen besteht. Dies steht im Gegensatz zur epiduralen Anwendung während der Geburt, bei der Sufentanil in Dosen von bis zu 30 Mikrogramm keinen Einfluss auf den Zustand der Mutter oder des Neugeborenen hat (siehe Abschnitt 4. 6).

Wie bei anderen Opioiden, die epidural verabreicht werden, darf Sufentanil nicht verabreicht werden bei Patienten mit:

– schweren Blutungen oder Schock

– Sepsis

– Infektionen an der Injektionsstelle

– Veränderungen im Blutbild wie Thrombozytopenie und Koagulopathie

– Behandlung mit Antikoagulantien oder einer anderen begleitenden Behandlung oder Krankheit, die eine epidurale Anwendung zur Kontraindikati­on macht.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Voraussetzungen für die intravenöse Anwendung sind Intubation und Beatmung. Nach jeder Gabe von Sufentanil sollte der Patient über einen angemessenen Zeitraum sorgfältig überwacht werden.

Wie bei allen potenten Opioiden:

Eine Atemdepression ist dosisabhängig und kann durch einen spezifischen Opioidantagonisten (Naloxon) völlig behoben werden, wobei zusätzliche Dosen von letzterem notwendig werden können, da die Atemdepression länger als die

Wirkung des Opioidantagonisten dauern kann. Eine profunde Analgesie wird von ausgeprägter Atemdepression begleitet, die in der postoperativen Phase anhalten oder nach i.v.-Gabe wiederkehren kann. Daher sollen die Patienten unter geeigneter Überwachung bleiben. Eine Reanimationsau­sstattung sowie Opioidantagonisten sollen jederzeit zur Verfügung stehen. Hyperventilation während der Anästhesie kann das Ansprechen des Patienten auf CO2 verändern und somit postoperativ die Atmung ungünstig beeinflussen.

Bei Atemdepression oder beeinträchtigter respiratorischer Funktion und Gefährdung des Fötus ist bei der epiduralen Verabreichung Vorsicht angebracht. Der Patient ist für mindestens eine Stunde nach jeder Dosis engmaschig zu überwachen, da es bald zu einer Atemdepression kommen kann.

Bei Schädel-Hirn-Trauma und erhöhtem Hirndruck sollte Sufentanil nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Die Gabe von schnellen Bolusinjektionen sollte vermieden werden; bei diesen Patienten geht der vorübergehende Abfall des mittleren arteriellen Blutdrucks mit einer kurz dauernden Verminderung des zerebralen Perfusionsdrucks einher.

Weiterhin sollte Sufentanil nur mit extremer Vorsicht angewandt werden bei Patienten, die an einer Leber- oder Nierenfunktion­sstörung, einer Lungenkrankheit, Atemdepression, verminderter Atemfunktion oder –reserve, möglicher Atmungsbeeinträchti­gung oder fetalem Distress leiden.

Die intravenöse Anwendung unter der Geburt oder während des Kaiserschnittes vor der Abnabelung des Kindes ist kontraindiziert, da die Möglichkeit einer Atemdepression des Neugeborenen besteht.

Nach Verabreichung von Sufentanil kann es zu Auftreten von Rigor der Skelettmuskulatur einschließlich der Thoraxmuskulatur kommen. Dies kann in der Regel durch die folgenden Maßnahmen verhindert werden:

Langsame intravenöse Injektion; Prämedikation mit einem Benzodiazepin; Einsatz von Muskelrelaxanzien.

Nicht-epileptische Myoklonien können auftreten.

Es kann zu Bradykardie bis hin zur Asystolie kommen, wenn das vorher gegebenenfalls verabreichte Anticholinergikum unterdosiert oder Sufentanil mit einem nicht-vagolytisch wirkenden Relaxans kombiniert wurde. Eine Bradykardie kann mit Atropin behandelt werden.

Besondere Vorsicht ist geboten bei Hypothyreose, pulmonalen Erkrankungen, Leber- und/oder Niereninsuffizienz, bei älteren Patienten, Fettleibigkeit, Alkoholkrankheit und bei Patienten, die mit zentraldämpfenden Arzneimitteln behandelt werden. Bei diesen Patienten ist eine länger dauernde postoperative Überwachung angezeigt.

Da Sufentanil, insbesondere bei hypovolämischen Patienten, eine Hypotension auslösen kann, sollte die beabsichtigte Gesamtdosis vorsichtig titrierend gegeben werden. Es sollten weiterhin angemessenen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines stabilen Blutdrucks zur Anwendung kommen.

Bei Patienten unter chronischer Opioid-Therapie oder mit anamnestisch bekanntem Opioid-Missbrauch könnte eine höhere Dosis erforderlich sein.

Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel:

Die gleichzeitige Anwendung von Sufentanil Hikma 5 µg/ml und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichke­iten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Sufentanil Hikma 5 µg/ml zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.

Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).

Schlafbezogene Atemstörungen

Opioide können schlafbezogene Atemstörungen einschließlich zentraler Schlafapnoe (CSA – central sleep apnea ) und schlafbezogener Hypoxämie verursachen. Die Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für zentrale Schlafapnoe einher. Bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioidgesamtdosis in Betracht gezogen werden.

Opioidinduzierte Hyperalgesie

Wie bei anderen Opioiden sollte im Falle einer unzureichenden Schmerzkontrolle als Reaktion auf eine Erhöhung der Sufentanildosis die Möglichkeit einer opioidinduzierten Hyperalgesie in Betracht gezogen werden. Eventuell können eine Verminderung der Sufentanildosis, ein Abbruch der Sufentanilbehan­dlung oder eine Überprüfung der Behandlung angezeigt sein.

Wirkungen auf den Gastrointesti­naltrakt

Als μ-Opioidrezepto­ragonist kann Sufentanil die Motilität des Gastrointesti­naltrakts verlangsamen. Sufentanil HIkma sollte bei Patienten mit einem Risiko für Ileus daher mit Vorsicht angewendet werden.

Als μ-Opioidrezepto­ragonist kann Sufentanil einen Spasmus des Musculus sphincter Oddi verursachen. Sufentanil Hikma sollte daher bei Patienten mit einer Erkrankung des Gallengangs, einschließlich einer akuter Pankreatitis, mit Vorsicht angewendet werden.

Toleranz und Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch oder Abhängigkeit)

Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, eine physische und psychische Abhängigkeit sowie eine Opioidgebrauchsstörung entwickeln. Missbrauch oder absichtliche Fehlanwendung von Sufentanil Hikma kann Überdosierungen und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrau­chsstörungen (einschließlich Alkoholgebrau­chsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z.B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeit­sstörungen) in der Anamnese.

Die Patienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour ) überwacht werden (z. B. zu frühes Nachfragen nach Folgerezepten). Hierzu gehört auch die Überprüfung der gleichzeitigen Anwendung von Opioiden und psychoaktiven Arzneimitteln (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit

Anzeichen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.

Absetzen der Therapie und Entzugssyndrom

Die wiederholte Gabe in kurzen Abständen über längere Zeiträume kann nach Absetzen der Therapie zur Entstehung eines Entzugssyndroms führen. Nach dem Absetzen von Sufentanil Hikma wurden in seltenen Fällen Symptome wie Tachykardie, Hypertonie und Agitiertheit bei plötzlicher Beendigung der Infusion berichtet, insbesondere nach längerer Verabreichung über mehr als drei Tage. In diesen Fällen waren eine Wiederaufnahme und ein Ausschleichen der Infusion vorteilhaft. Die Anwendung von Sufentanil Hikma bei künstlich beatmeten intensivmedizinisch betreuten Patienten über einen Zeitraum länger als drei Tage wird nicht empfohlen.

Kinder und Jugendliche:

Durch die große Variabilität pharmakokinetischer Parameter bei Neugeborenen besteht das Risiko einer Über- oder Unterdosierung bei intravenös verabreichtem Sufentanil während der Neugeborenenphase (siehe auch Abschnitte 4.2 und 5.2).

Die Sicherheit und Wirksamkeit von epiduralem Sufentanil bei Kindern jünger als 1 Jahr ist bisher noch nicht erwiesen (siehe auch Abschnitt 4.2 und 5.1).

Physische Abhängigkeit und Toleranz:

Sufentanil kann aufgrund seiner morphinartigen Eigenschaften zu physischer Abhängigkeit führen. Wird Sufentanil ausschließlich zur intraoperativen Anästhesie verwendet, ist das Auftreten einer solchen Abhängigkeit nicht zu erwarten. Nach längerer kontinuierlicher Anwendung in der Intensivtherapie kann sich dagegen eine physische Abhängigkeit entwickeln. Entzugsersche­inungen sind möglich nach einer Behandlungsdauer von mehr als einer Woche und wahrscheinlich nach mehr als zwei Wochen. Die folgenden Empfehlungen sind zu beachten:

1. Die Sufentanil-Dosis sollte das erforderliche Maß nicht überschreiten.

2. Die Dosierung ist langsam über mehrere Tage zu reduzieren.

3. Zur Unterdrückung von Entzugsersche­inungen kann bei Bedarf Clonidin eingesetzt werden.

4.5

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Barbituraten, Benzodiazepinen, Opioiden, Tranquilizern, Neuroleptika, Alkohol, Allgemeinanästhe­tika oder anderen zentraldämpfenden Substanzen ist mit einer wechselseitigen Verstärkung der zentrale dämpfenden Wirkung und der Atemdepression zu rechnen.

Sedativa wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel:

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Die gleichzeitige Gabe von Benzodiazepinen kann zu einem Blutdruckabfall führen.

Sufentanil wird hauptsächlich über das Enzym Cytochrom P-450–3A4 metabolisiert. Wenngleich bisher keine klinischen Beobachtungen über Wechselwirkungen vorliegen, weisen in-vitro Daten auf eine mögliche Inhibition des Abbaus von Sufentanil durch andere potente Cytochrom-P-450–3A4-Enzyminhibitoren (z.B. Erythromycin, Ketoconazole, Itraconazol, Ritonavir) hin.

Dies könnte das Risiko einer verlängerten oder verzögert einsetzenden Atemdepression erhöhen.

Die gleichzeitige Anwendung solcher Arzneimittel erfordert besondere Sorgfalt und Beobachtung des Patienten; insbesondere kann eine Dosisreduktion von Sufentanil erforderlich sein.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Sufentanil Injektionslösung in hoher Dosierung und von Lachgas kann es zu einem Abfall von Blutdruck, Herzfrequenz und Herzzeitvolumen kommen.

Die gleichzeitige Verabreichung von Sufentanil mit serotonergen Wirkstoffen, wie Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme­hemmern (SSRI), Serotonin-Norepinephrin­Wiederaufnahme­hemmern (SNRI) oder Monoaminoxidase-Inhibitoren (MAOI), kann das Risiko für ein Serotonin-Syndrom, einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand, erhöhen. Monoaminoxidase-Inhibitoren dürfen in den 2 Wochen vor oder gleichzeitig mit der Anwendung von Sufentanil Hikma nicht eingenommen werden. Die gleichzeitige Verabreichung von Sufentanil und Vecuronium oder Suxamethonium kann zu einer Bradykardie führen, insbesondere wenn der Puls bereits präoperativ (z. B. unter einer Therapie mit Calcium-Kanalblockern oder ß-Blockern) verlangsamt ist. In diesen Fällen muss die Dosis von einem oder von beiden Arzneistoffen reduziert werden.

Gabapentinoide

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden und Gabapentinoiden (Gabapentin und Pregabalin) erhöht das Risiko für Opioid-Überdosierung, Atemdepression und Tod.

4.6

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Über die Anwendung von Sufentanil bei Schwangeren liegen keine ausreichenden Daten vor. Ein mögliches Risiko für den Menschen ist unbekannt. In Tierstudien zeigte sich Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3). Deshalb sollte Sufentanil während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist.

Eine Langzeitbehandlung während der Schwangerschaft kann zu Entzugsersche­inungen beim Neugeborenen führen.

Kontrollierte klinische Studien während Entbindungen zeigten, dass Sufentanil als Zusatz zu epidural verabreichtem Bupivacain bis zu einer Gesamtdosis von 30 Mikrogramm keine schädlichen Auswirkungen auf die Mutter oder das Neugeborene hat. Die intravenöse Anwendung während der Geburt ist jedoch kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Sufentanil passiert die Plazenta. Nach epiduraler Gabe einer Gesamtdosis von maximal 30 Mikrogramm wurden in der Umbilikalvene durchschnittliche Plasmakonzentra­tionen von 0,016 Nanogramm/ml gemessen. Ein Antidot für die Behandlung des Kindes soll stets verfügbar sein.

Stillzeit

Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen bezüglich der Anwendung während der Stillzeit vor. Daher ist Sufentanil bei stillenden Müttern kontraindiziert.

Unter Berücksichtigung pharmakokinetischer Daten kann vierundzwanzig Stunden nach dem Ende einer Narkose wieder mit dem Stillen begonnen werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und das bedienen von maschinen

Nach Gabe von Sufentanil darf der Patient nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder eine Maschine bedienen. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.

4.8    nebenwirkungen

Die Sicherheit von Sufentanil wurde an 650 Patienten In 6 klinischen Studien untersucht. An 2 klinischen Studien davon, bei denen Sufentanil als Anästhetikum während der Induktion und Aufrechterhaltung der Anästhesie bei großen chirurgischen Eingriffen (Bypass- oder Herzoperationen) i.v. angewendet wurde, nahmen 78 Patienten teil. Die übrigen 572 Patienten nahmen an 4 Studien teil, bei denen epidurales Sufentanil als postoperatives Analgetikum oder als analgetischer Zusatz zu epiduralem Bupivacain bei Wehen und vaginaler Entbindung verabreicht wurde. Die Sicherheitsdaten stammen von Patienten, die mindestens 1 Dosis Sufentanil erhielten. Basierend auf zusammengefasste Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (> 5% Inzidenz): Sedierung (19,5%), Pruritus (15,2%), Übelkeit (9,8%) und Erbrechen (5,7%).

Nebenwirkungen (einschließlich der oben angeführten) entweder in klinischen Studien oder während der Postmarketing Erfahrung mit Sufentanil berichtet, sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Die Häufigkeiten in der Tabelle sind folgendermaßen definiert:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich:

Rhinitis

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Nicht bekannt:

Überempfindlichkeit

anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktoide Reaktionen

Psychatrische Erkrankungen

Gelegentlich:

Apathy, Nervosität

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:

Häufig:

Gelegentlich:

Sedierung

neonataler Tremor, Schwindel, Kopfschmerzen

Muskelbewegungen, Ataxie, neonatale Dyskinesie, Dystonie, Hyperreflexie, Hypertonus,

Nicht bekannt:

neonatale Hyperkinesie, Somnolenz

unwillkürliche

Muskelkontrak­tionen, Koma, Krampfanfälle

Augenerkrankungen

Gelegentlich:

Sehstörungen

Nicht bekannt:

Miosis

Herzerkrankungen

Häufig:

Tachykardie

Gelegentlich:

Atrioventrikulärer Block, Zyanose, Bradykardie, Arrhythmie, abnormales EKG,

Nicht bekannt:

Herzstillstand

Gefäßerkrankungen

Häufig:

Hypertonie, Hypotonie, Blässe

Nicht bekannt:

Schock

Erkrankungen der

Atemwege, des

Häufig:

neonatale Zyanose

Brustraums und des

Gelegentlich:

Bronchospasmus,

Mediastinums

Hypoventilation, Dysphonie, Husten, Singultus, Atemwegserkran­kungen

Nicht bekannt

Atemstillstand, Apnoe, Atemdepression, Lungenödem, Laryngospasmus

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltraktes

Häufig:

Erbrechen, Übelkeit

Erkrankungen der Haut und des

Sehr häufig:

Pruritus

Unterhautzellge­webes

Häufig:

Hautverfärbung

Gelegentlich:

allergische Dermatitis, Hyperhidrose, Ausschlag, neonataler Ausschlag, trockene Haut

Nicht bekannt:

Erythem

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Häufig:

Muskelzucken

Gelegentlich:

Rückenschmerzen, neonataler

Hypotonus, Rigidität der Skelettmuskulatur (einschließlich

Thoraxrigidität)

Nicht bekannt:

Muskelkrämpfe

Erkrankungen der Niere und Harnwege

Häufig:

Harnverhaltung, Harninkontinenz

Allgemeine Erkrakungen

Häufig:

Fieber

und Beschwerden am

Verabreichungsort

Gelegentlich:

Schüttelfrost, Hypothermie, verminderte Körpertemperatur, erhöhte Körpertemperatur, Reaktion am Verabreichungsort, Schmerz am Verabreichungsort, Schmerz

Kinder und Jugendliche:

Ein Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit, Art und Schwere von Nebenwirkungen bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen ist nicht zu erwarten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome :

Bei Überdosierung kann es zu einer Verstärkung der pharmakologischen Wirkung und der Nebenwirkungen kommen. In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit wird das klinische Bild vor allem bestimmt von der Atemdepression, die alle Grade von Bradypnoe bis Apnoe annehmen kann. Aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften von Sufentanil kann eine Atemdepression bereits im therapeutischen Dosisbereich (i.v.: > 0,3 µg/kg KG) auftreten.

Behandlung:

Bei Hypoventilation bzw. Apnoe ist assistierte oder kontrollierte Beatmung angezeigt. Ein spezifischer Antagonist wie Naloxon kann zur Anwendung kommen, um die Atemdepression zu kontrollieren. Wegen der kurzen Wirkdauer der Antagonisten kann die Atemdepression jedoch erneut auftreten, so dass eine wiederholte Gabe des Antagonisten erforderlich werden kann. Bei gleichzeitig bestehendem muskulärem Rigor ist unter kontrollierter Beatmung die Gabe eines Muskelrelaxanz in Erwägung zu ziehen.

Der Patient ist sorgfältig zu überwachen. Körpertemperatur, Flüssigkeitszufuhr sind zu regulieren. Falls eine starke und/oder anhaltende Hypotonie auftritt, soll die Möglichkeit einer Hypovolämie in Erwägung gezogen und durch entsprechende parenterale Flüssigkeitszufuhr behandelt werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

ATC-Code: N01AH03.

Sufentanil, ein hochpotentes Opiatanalgetikum, ist ein spezifischer µ-Agonist mit einer im Vergleich zu Fentanyl 7 bis 10-mal höheren Affinität zu den µ-Rezeptoren. Die analgetische Potenz ist etwa 500–1000 mal stärker als die von Morphin. Nach intravenöser Gabe wird das Wirkmaximum innerhalb weniger Minuten erreicht. Wesentliche Erkenntnisse aus den pharmakologischen Studien waren kardiovaskuläre Stabilität, Fentanyl-analoge EEG-Reizantworten und fehlende Immunsuppression, Hämolyse oder Histaminfreiset­zung. Eine mögliche Bradykardie wird, wie bei anderen Opioiden, durch Wirkung am zentralen Vaguskern erklärt. Herzfrequenzste­igerungen durch Pancuronium werden durch Sufentanil nicht oder nur geringfügig unterdrückt.

Sufentanil besitzt eine hohe therapeutische (und Sicherheits-) Breite (LD50/ED50 für den niedrigsten Analgesiegrad) bei Ratten. Mit 25211 ist dieser Quotient höher als der von Fentanyl (277) oder Morphin (69,5). Aufgrund einer begrenzten Akkumulation und schnellen Elimination aus den Speicherkompar­timenten kommt es zu einer schnellen Erholung. Die analgetische Wirkung ist dosisabhängig und kann dem operationsbedingten Schmerzniveau angepasst werden.

Sufentanil kann in Abhängigkeit von Dosis und Injektionsges­chwindigkeit Rigor, Euphorie, Miosis und Bradykardie verursachen. Die Wirkung von Sufentanil kann durch die Gabe eines Antagonisten abgeschwächt bzw. aufgehoben werden.

Kinder und Jugendliche

Epidurale Verabreichung

Nach einer Verabreichung von 0,75 µg Sufentanil/kg Körpergewicht bei 15 Kindern zwischen 4 und 12 Jahren betrug der Beginn bzw. die Dauer der Analgesie im Mittel 3,0 ± 0,3 bzw. 198 ± 19 Minuten.

Epidurales Sufentanil zur postoperativen Schmerzkontrolle wurde nur einer begrenzten Zahl von Kindern im Alter von 3 Monaten bis 1 Jahr als einzelne Bolusgabe von 0,25 0,75 µg/kg Körpergewicht verabreicht.

Bei Kindern älter als 3 Monate wurde durch eine epidurale Bolusgabe von 0,1 µg Sufentanil/kg Körpergewicht, gefolgt von einer epiduralen Infusion von 0,03 – 0,3 µg/kg/h in Kombination mit einem Amid-Lokalanästhetikum eine effektive postoperative Analgesie für bis zu 72 Stunden nach einem subumbilikalen Eingriff erreicht.

5.2

Pharmakokinetische Eigenschaften

Studien mit intravenösen Dosen von 250 – 1500 µg Sufentanil, in denen über einen längeren Zeitraum Messungen der Serumkonzentra­tionen durchgeführt wurden, zeigten folgende Ergebnisse:

Die Halbwertszeiten der Verteilungsphase betrugen 2,3 – 4,5 Minuten und 35 – 73 Minuten, die mittlere terminale Eliminationshal­bwertszeit 784 (Bereich 656 – 938) Minuten, das Verteilungsvolumen im zentralen Kompartiment 14,2 l, das Verteilungsvolumen im Steady State 344 l und die Clearance 917 ml/min. Aufgrund der methodisch bedingten Nachweisgrenze ergab sich nach der 250 µg-Dosis eine signifikant kürzere Eliminationshal­bwertszeit (240 Minuten) als nach 1500 µg Für den Abfall der Plasmakonzentration vom therapeutischen in den subtherapeutischen Bereich sind die Halbwertszeiten der Verteilungsphase bestimmend, nicht die terminale Halbwertszeit (4,1 h nach 250 µg bis 10–16 h nach 500–1500 µg). Im untersuchten Dosisbereich zeigt die Pharmakokinetik von Sufentanil einen linearen Verlauf. Die Biotransformation erfolgt hauptsächlich in Leber und Dünndarm. Annähernd 80 % der zugeführten Dosis werden innerhalb

von 24 Stunden ausgeschieden, nur 2 % der Dosis als unveränderte Substanz. Sufentanil wird zu 92,5 % an Plasmaproteine gebunden.

Kinder und Jugendliche:

Die pharmakokinetischen Informationen für Kinder sind begrenzt.

Intravenöse Verabreichung:

Die Plasmaprotein­bindung ist bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen niedriger und steigt mit dem Alter an. Bei Neugeborenen ist ca. 80,5% des Sufentanils an Proteine gebunden im Vergleich zu 88,5% bei Säuglingen, 91,9% bei Kindern und 92,5% bei Erwachsenen. Nach Verabreichung eines intravenösen Sufentanil-Bolus von 10 – 15 µg/kg Körpergewicht bei pädiatrischen Patienten in der Herzchirurgie kann die Pharmakokinetik von Sufentanil durch eine triexponentielle Kurve wie bei Erwachsenen beschrieben werden (siehe Tabelle). Die Plasmaclearance bezogen auf das Körpergewicht war bei Säuglingen und Kindern im Vergleich zu Jugendlichen höher, wobei deren Plasmaclearance-Raten vergleichbar mit denen von Erwachsenen waren. Bei Neugeborenen war die Plasmaclearance signifikant geringer und wies eine große Variabilität auf (Bereich 1,2 bis 8,8 ml/min/kg; ein einzelner Wert lag bei 21,4 ml/min/kg). Neugeborene zeigten ein größeres Verteilungsvolumen im Steady-State und eine verlängerte Halbwertszeit Pharmakodynamische Unterschiede,be­ruhend auf Unterschieden pharmakokinetischer Parameter, können größer sein, wenn die ungebundene Fraktion berücksichtig­t wird.

Mittelwerte der pharmakokinetischen Parameter von Sufentanil bei Kindern nach Verabreichung von 10 15 µg/kg Körpergewicht Sufentanil als einzelne intravenöse Bolusgabe (N=28)

Alter

N

Vdss (l/kg) Mittelwert (± SD)

t1/2ß (min) Mittelwert (± SD)

CL (ml/kg/min) Mittelwert (± SD)

Neugeborene (0–30 Tage)

9

4,15 (1,01)

737 (346)

6,7 (6,1)

Säuglinge (1–23 Monate)

7

3,09 (0,95)

214 (41)

18,1 (2,8)

Kinder (3–11 Jahre)

7

2,73 (0,50)

140 (30)

16,9 (3,2)

Jugendliche (13–18 Jahre)

5

2,75 (0,53)

209 (23)

13,1 (3,6)

CL = Plasmaclearance, bezogen auf das Körpergewicht; N = Anzahl der in die Analyse eingeschlossenen Patienten; SD = Standardabweichung; t1/2β = Halbwertszeit in der Eliminationsphase; Vdss = Verteilungsvolumen im Steady State. Die genannte Altersspanne entspricht derjenigen der pädiatrischen Studienteilnehmer.

Epidurale Verabreichung

Nach epiduraler Gabe von 0,75 µg Sufentanil/kg Körpergewicht bei 15 Kindern im Alter von 4 bis 12 Jahren bewegten sich die Plasmaspiegel, die 30, 60, 120 und 240 min nach der Injektion gemessen wurden im Bereich von 0,08 ± 0,01 bis 0,10 ± 0,01 ng/ml.

Bei 6 Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahren, die einen Bolus von 0,6 µg Sufentanil/kg Körpergewicht erhielten, gefolgt von einer kontinuierlichen epiduralen Infusion mit 0,08 µg/kg/h Sufentanil und 0,2 mg/kg/h Bupivacain über 48 h, wurde die maximale Konzentration ca. 20 min nach der Bolus-Injektion erreicht und wies ein Intervall von unterhalb der Nachweisgrenze (<0,02 ng/ml) bis zu 0,074 ng/ml auf.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Bezüglich akuter Toxizität siehe Anschnitt 4.9

Sufentanil zeigte bei täglicher Injektion über einen Monat die für narkotische Analgetika typischen Effekte. Bei Hunden wurden Ataxie, Hypoxie, Mydriasis und Schlaf beobachtet. Ratten zeigten Exophthalmus, Muskelstarre und einen Verlust des Aufrichtereflexes. Bei allen Tieren kam es zu einer verminderten Futteraufnahme und damit zu einer Gewichtsabnahme. Dadurch und durch die täglich wiederholt eintretende Reduktion der physischen Aktivität sind auch die unspezifischen Toxizitätszeichen zu erklären.

Sufentanil passiert die Plazenta und erreicht in Rattenfeten eine Konzentration von 33 % der im mütterlichen Plasma gemessenen Spitzenkonzen­tration.

Auswirkungen auf die Reproduktion (Fertilitätsstörun­gen, embryotoxische Wirkungen, fetotoxische Wirkungen, Neugeborenenster­blichkeit) wurden in Untersuchungen an Ratten und Kaninchen erst im für die Elterntiere toxischen Dosisbereich festgestellt (entsprechend dem 2,5-fachen der Dosis beim Menschen für 10 – 30 Tage).

Teratogene Effekte wurden nicht beobachtet.

Aus den vorliegenden Mutagenitätsstudien ergaben sich keinerlei Hinweise auf mutagene Eigenschaften von Sufentanil.

Langzeitunter­suchungen am Tier auf ein Tumor erzeugendes Potential liegen nicht vor.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Natriumchlorid, Citronensäure, Wasser für Injektionszwecke.

6.2    inkompatibilitäten

Sufentanilcitrat ist physikalisch inkompatibel mit Diazepam, Lorazepam, Phenobarbital-Natrium, Phenytoin-Natrium und Thiopental-Natrium.

6.3    dauer der haltbarkeit

Die Haltbarkeit im unversehrten Behältnis beträgt 3 Jahre. Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf dem Umkarton aufgedruckt.

Nach Ablauf dieses Datums darf das Arzneimittel nicht mehr angewendet werden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25°C und vor Licht geschützt lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Sufentanil Hikma 5 µg/ml: Ampulle (Klarglas)

Packung mit 5 Ampullen zu je 2 ml 10 µg

Packung mit 5 Ampullen zu je 10 ml 50 µg

Sufentanil Hikma 50 µg/ml: Ampulle (Klarglas)

1 ml 50 µg

5 ml 250 µg

20 ml 1000 µg

Packung mit 5 Ampullen zu je

Packung mit 5 Ampullen zu je

Packung mit 5 Ampullen zu je

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Sufentanil Hikma kann zur Herstellung einer Infusionslösung mit Ringer-Lösung, 0,9 %iger NaCl- oder 5 %iger Glucoselösung gemischt werden.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 72 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

7.    inhaber der zulassung

Hikma Farmacêutica (Portugal), S.A.

Estrada do Rio da Mó, n° 8, 8A e 8B – Fervença

2705–906 Terrugem SNT

Portugal

Mitvertrieb:

Hikma Pharma GmbH

Lochhamer Str. 13 82152 Martin­sried

8.    zulassungsnummer

Sufentanil Hikma 5 µg/ml: 51057.00.00

Sufentanil Hikma 50 µg/ml: 51058.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 02. Januar 2002

Datum der Verlängerung der Zulassung: 16. August. 2007

10.    stand der information

12.2022

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: