Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Sufentanil PANPHARMA 50 Mikrogramm/ml Injektionslösung/Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
1. bezeichnung des arzneimittels
Sufentanil PANPHARMA 5 Mikrogramm/ml Injektionslösung / Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Sufentanil PANPHARMA 50 Mikrogramm/ml Injektionslösung / Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Sufentanil PANPHARMA 5 Mikrogramm/ml
1 ml Injektionslösung enthält 5 Mikrogramm Sufentanil als 7,5 Mikrogramm Sufentanilcitrat.
1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung enthält 10 Mikrogramm Sufentanil als 15 Mikrogramm Sufentanilcitrat.
1 Ampulle mit 10 ml Injektionslösung enthält 50 Mikrogramm Sufentanil als 75 Mikrogramm Sufentanilcitrat.
Sufentanil PANPHARMA 50 Mikrogramm/ml
1 ml Injektionslösung enthält 50 Mikrogramm Sufentanil als 75 Mikrogramm Sufentanilcitrat.
1 Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält 50 Mikrogramm Sufentanil als 75 Mikrogramm Sufentanilcitrat.
1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält 250 Mikrogramm Sufentanil als 375 Mikrogramm Sufentanilcitrat.
1 Ampulle mit 20 ml Injektionslösung enthält 1000 Mikrogramm Sufentanil als 1500 Mikrogramm Sufentanilcitrat.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Natrium
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Injektionslösung / Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Die Lösung ist klar und farblos.
pH-Wert 4,5 – 7,0
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Anwendung bei Erwachsenen
Die intravenöse Anwendung von Sufentanil ist indiziert zur Anästhesie bei allen chirurgischen Maßnahmen, bei denen endotracheale Intubation und eine mechanische Beatmung durchgeführt werden:
– als analgetische Komponente während der Einleitung und Aufrechterhaltung bei
Kombinationsanästhesie,
– als Anästhetikum zur Einleitung und Aufrechterhaltung der Anästhesie.
Die epidurale Anwendung von Sufentanil ist indiziert als ergänzendes analgetisches Mittel zu epidural verabreichtem Bupivacain:
– für die postoperative Behandlung von Schmerzen nach allgemeinchirurgischen,
thorakalen und orthopädischen Eingriffen und nach einem Kaiserschnitt,
– für die Behandlung von Schmerzen während der Wehen und vaginaler Entbindung.
Anwendung bei Kindern
Intravenöses Sufentanil ist indiziert als Analgetikum während der Einleitung und/oder Aufrechterhaltung von balancierten Allgemeinanästhesien bei Kindern über 1 Monat.
Epidurales Sufentanil ist indiziert für die postoperative Behandlung von Schmerzen nach allgemeinchirurgischen, thorakalen oder orthopädischen Eingriffen bei Kindern, die 1 Jahr und älter sind.
4.2 dosierung und art der anwendung
Sufentanil darf nur von Anästhesisten oder Ärzten, die Erfahrung mit dessen Anwendung und Wirkung haben, oder unter deren Aufsicht verabreicht werden.
Die epidurale Anwendung darf nur durch einen Arzt erfolgen, der hinreichend erfahren in der Technik der epiduralen Anwendung ist. Die korrekte Position der Nadel oder des Katheters muss vor der Verabreichung überprüft werden.
Die Dosierung richtet sich nach dem Alter und Körpergewicht sowie individuell nach der klinischen Situation (klinischer Befund, Begleitmedikation, Narkoseverfahren, Dauer und Schwere des operativen Eingriffs). Die Wirkung der Initialdosis muss bei Verabreichung weiterer Dosen berücksichtigt werden.
Zur Vermeidung einer Bradykardie wird die Injektion einer kleinen Dosis eines Anticholinergikums unmittelbar vor Narkoseeinleitung empfohlen. Übelkeit und Erbrechen können durch die Gabe eines Antiemetikums verhindert werden.
Abhängig von den unterschiedlichen Indikationen sollten Verabreichung und Dosierung folgendermaßen erfolgen:
Ältere und geschwächte Patienten benötigen in der Regel geringere Dosismengen. Bei älteren Patienten ist die Eliminationshalbwertszeit von Sufentanil nicht verlängert, aber es treten häufiger kardiovaskuläre Unregelmäßigkeiten auf.
Die beabsichtigte Gesamtdosis sollte vorsichtig titriert werden, wenn bei dem Patienten eine der folgenden Erkrankungen vorliegt: nicht kompensierte Hypothyreose, pulmonale Erkrankungen (vor allem solche mit verminderter Vitalkapazität), Übergewicht, Alkoholkrankheit. Bei diesen Patienten ist auch eine länger dauernde postoperative Überwachung angezeigt.
Bei Leber- und Niereninsuffizienz ist eine mögliche verminderte Ausscheidung zu berücksichtigen und gegebenenfalls die Dosis zu reduzieren.
Bei Patienten unter chronischer Medikation mit Opioiden oder mit anamnestisch bekanntem Opioidabusus muss von einem erhöhten Dosisbedarf ausgegangen werden.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der Dauer des Eingriffes. Sufentanil kann einmalig oder wiederholt angewendet werden.
Schnelle Bolusinjektionen sind zu vermeiden. Bei gleichzeitiger Anwendung eines Sedativums sollten die beiden Substanzen in getrennten Spritzen verabreicht werden.
Die Anwendungsdauer bei epiduraler Anwendung hängt von der klinischen Entwicklung ab. Hinsichtlich einer postoperativen Anwendung von mehr als fünf Tagen sind keine ausreichenden klinischen Daten verfügbar.
4.3 gegenanzeigen
Sufentanil darf nicht angewendet werden:
– bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen der in Abschnitt 6.1
genannten sonstigen Bestandteile oder gegen andere Morphinomimetika,
– bei Krankheitszuständen, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden
werden muss,
– bei akuten hepatischen Porphyrien,
– bei gleichzeitiger Therapie mit MAO-Hemmern, oder bei Patienten die MAO-Hemmer
innerhalb der letzten 14 Tage erhalten haben (siehe Abschnitt 4.5),
– bei gleichzeitiger Behandlung mit kombinierten Morphin-Agonist/Antagonisten (z.B.
Nalbuphin, Buprenorphin, Pentazocin),
– während der Stillzeit; 24 Stunden nach der Anästhesie kann wieder mit dem Stillen
begonnen werden.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Voraussetzungen für die intravenöse Anwendung von Sufentanil sind Intubation und Beatmung.
Wie bei allen potenten Opioiden:
Eine Atemdepression ist dosisabhängig und kann durch einen spezifischen Opioidantagonisten (Naloxon) aufgehoben werden, wobei zusätzliche Dosen von letzterem notwendig werden können, da die Atemdepression länger als die Wirkung des Opioidantagonisten dauern kann. Eine profunde Analgesie wird von ausgeprägter Atemdepression begleitet, die in der postoperativen Phase anhalten oder nach i.v.-Gabe wiederkehren kann. Daher sollen die Patienten unter geeigneter Überwachung bleiben. Eine Reanimationsausstattung sowie Opioidantagonisten sollen jederzeit zur Verfügung stehen. Hyperventilation während der Anästhesie kann das Ansprechen des Patienten auf CO2 verändern und somit postoperativ die Atmung ungünstig beeinflussen.
Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Sufentanil PANPHARMA und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Sufentanil PANPHARMA zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).
Schlafbezogene Atemstörungen
Opioide können schlafbezogene Atemstörungen einschließlich zentraler Schlafapnoe (CSA – central sleep apnea) und schlafbezogener Hypoxämie verursachen. Die Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für zentrale Schlafapnoe einher. Bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioidgesamtdosis in Betracht gezogen werden.
Wirkungen auf den Gastrointestinaltrakt
Als µ-Opioidrezeptoragonist kann Sufentanil die Motilität des Gastrointestinaltrakts verlangsamen. Sufentanil PANPHARMA sollte bei Patienten mit einem Risiko für Ileus daher mit Vorsicht angewendet werden.
Als µ-Opioidrezeptoragonist kann Sufentanil einen Spasmus des Musculus sphincter Oddi verursachen. Sufentanil PANPHARMA sollte daher bei Patienten mit einer Erkrankung des Gallengangs, einschließlich einer akuter Pankreatitis, mit Vorsicht angewendet werden.
Muskelrigidität, die auch die Thorakalmuskulatur betrifft, kann auftreten und durch folgende Maßnahmen vermieden werden: langsame i.v. Injektion (normalerweise bei niedriger Dosierung als Prophylaxe ausreichend), Prämedikation mit Benzodiazepinen und Verabreichung von Muskelrelaxantien.
Nicht-epileptische Myoklonien können auftreten.
Bei ungenügender Dosierung von Anticholinergika oder wenn Sufentanil In Kombination mit nicht-vagolytischen Muskelrelaxantien verabreicht wird, kann es zum Auftreten von Bradykardie und manchmal zum Herzstillstand kommen. Die Bradykardie kann mit Atropin behandelt werden.
Diese Bradykardie ist nicht immer stark genug, um eine mit Pancuronium verbundene Tachykardie aufzuheben.
Opioide können, vor allem bei hypovolämischen Patienten, Hypotonie hervorrufen. Entsprechende Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines stabilen arteriellen Druckes sind zu ergreifen.
Die Verabreichung rascher Bolus-Injektionen von Opioiden soll bei Patienten mit beeinträchtigter Gehirndurchblutung vermieden werden; bei solchen Patienten wurde gelegentlich der transiente Abfall im mittleren arteriellen Druck von einer kurzdauernden Reduktion des zerebralen Perfusionsdruckes begleitet.
Bei Patienten unter chronischer Opioid-Therapie oder mit anamnestisch bekanntem OpioidMissbrauch könnte eine höhere Dosis erforderlich sein.
Es empfiehlt sich, bei älteren oder geschwächten Patienten die Dosis zu reduzieren. Opioide sind bei Patienten mit unkontrollierter Hypothyreose, pulmonalen Erkrankungen, verminderter respiratorischer Reserve, Alkoholismus oder eingeschränkter Leberfunktion vorsichtig zu titrieren. Für diese Patienten ist auch eine längere postoperative Beobachtung angezeigt.
Opioidinduzierte Hyperalgesie
Wie bei anderen Opioiden sollte im Falle einer unzureichenden Schmerzkontrolle als Reaktion auf eine Erhöhung der Sufentanildosis die Möglichkeit einer opioidinduzierten Hyperalgesie in Betracht gezogen werden. Eventuell können eine Verminderung der Sufentanildosis, ein Abbruch der Sufentanilbehandlung oder eine Überprüfung der Behandlung angezeigt sein.
Wie schon von anderen Opioiden bekannt, wird auch bei Sufentanil erwartet, dass Neugeborene besonders empfindlich auf eine Atemdepression reagieren. Bezüglich der intravenösen Anwendung bei Kleinkindern liegen nur begrenzte Daten vor. Durch die große Variabilität pharmakokinetischer Parameter bei Neugeborenen besteht das Risiko einer Überoder Unterdosierung bei intravenös verabreichtem Sufentanil während der Neugeborenenphase (siehe auch Abschnitte 4.2 und 5.2).
Daher sollte vor der Anwendung von Sufentanil bei Neugeborenen und Kleinkindern sorgfältig das Nutzen/Risiko-Verhältnis abgewogen werden.
Bei Atemdepression oder beeinträchtigter respiratorischer Funktion und Gefährdung des Fötus ist bei der epiduralen Anwendung Vorsicht angebracht. Der Patient ist für mindestens eine Stunde nach jeder Dosis engmaschig zu überwachen, da es bald zu einer Atemdepression kommen kann.
Die intravenöse Anwendung während der Geburt oder vor dem Abklemmen der Nabelschnur während des Kaiserschnitts wird nicht empfohlen, da die Möglichkeit einer Atemdepression beim Neugeborenen besteht. Dies steht im Gegensatz zur epiduralen Anwendung während der Geburt, bei der Sufentanil in Dosen von bis zu 30 Mikrogramm keinen Einfluss auf den Zustand der Mutter oder des Neugeborenen hat (siehe Abschnitt 4.6).
Wie bei anderen Opioiden die epidural angewendet werden, darf Sufentanil nicht verabreicht werden bei: schweren Blutungen oder Schock, Sepsis, Infektionen an der Injektionsstelle, Veränderungen im Blutbild wie Thrombozytopenie und Koagulopathie, Behandlung mit Antikoagulantien oder einer anderen begleitenden Behandlung oder Krankheit, die eine epidurale Anwendung zur Kontraindikation macht.
Toleranz und Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch oder Abhängigkeit)
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, eine physische und psychische Abhängigkeit sowie eine Opioidgebrauchsstörung entwickeln.
Missbrauch oder absichtliche Fehlanwendung von Sufentanil PANPHARMA kann Überdosierungen und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen (einschließlich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z.B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese.
Die Patienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z. B. zu frühes Nachfragen nach Folgerezepten). Hierzu gehört auch die Überprüfung der gleichzeitigen Anwendung von Opioiden und psychoaktiven Arzneimitteln. (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.
Absetzen der Therapie und Entzugssyndrom
Die wiederholte Gabe in kurzen Abständen über längere Zeiträume kann nach Absetzen der Therapie zur Entstehung eines Entzugssyndroms führen. Nach dem Absetzen von Sufentanil PANPHARMA wurden in seltenen Fällen Symptome wie Tachykardie, Hypertonie und Agitiertheit bei plötzlicher Beendigung der Infusion berichtet, insbesondere nach längerer Verabreichung über mehr als drei Tage. In diesen Fällen waren eine Wiederaufnahme und ein Ausschleichen der Infusion vorteilhaft. Die Anwendung von Sufentanil PANPHARMA bei künstlich beatmeten intensivmedizinisch betreuten Patienten über einen Zeitraum länger als drei Tage wird nicht empfohlen.
Die Anwendung von Sufentanil PANPHARMA kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Sufentanil PANPHARMA als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Einige Substanzen, wie Barbiturate, Benzodiazepine, Phenothiazinderivate, Neuroleptika, halogenierte Gase und andere Substanzen mit dämpfender Wirkung auf das ZNS (z.B. Alkohol) können das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung von Narkotika potenzieren.
Gabapentinoide
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden und Gabapentinoiden (Gabapentin und Pregabalin) erhöht das Risiko für Opioid-Überdosierung, Atemdepression und Tod.
Daher soll bei Verabreichung dieser Substanzen die Sufentanil-Dosis herabgesetzt bzw. nach Sufentanil-Gabe die Dosis anderer zentral dämpfender Mittel reduziert und die Dauer der gleichzeitigen Anwendung begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Die gleichzeitige Gabe von Benzodiazepinen kann zu einem Blutdruckabfall führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sufentanil in hoher Dosierung und von Distickstoffmonoxid („Lachgas“) kann es zu einem Abfall von Blutdruck, Herzfrequenz und Herzzeitvolumen kommen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Sufentanil und Vecuronium oder Suxamethonium kann zu einer Bradykardie führen, insbesondere falls der Puls schon von vornherein langsamer ist (z. B. unter einer Therapie mit Calcium-Kanalblockern oder β-Blockern). In diesen Fällen muss die Dosierung von einem oder von beiden Arzneimitteln reduziert werden.
Cytochrom-P450–3A4 (CYP3A4)-Inhibitoren
Sufentanil wird hauptsächlich über das Enzym Cytochrom P450 3A4 metabolisiert. Es wurde jedoch keine in-vivo-Inhibition durch Erythromycin (einem bekannten Cytochrom P450 3A4–
Inhibitor) beobachtet. Obwohl keine klinischen Daten vorhanden sind, lassen In-vitro-Daten darauf schließen, dass andere potente Cytochrom P450 3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir) den Metabolismus von Sufentanil hemmen können. Dadurch könnte sich das Risiko einer verlängerten oder verzögerten Atemdepression erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung dieser Substanzen erfordert eine besonders sorgfältige Behandlung und Überwachung des Patienten; insbesondere kann eine Herabsetzung der Sufentanil-Dosis erforderlich sein.
Die gleichzeitige Verabreichung von Sufentanil mit serotonergen Wirkstoffen, wie Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin-NorepinephrinWiederaufnahmehemmern (SNRI) oder Monoaminoxidase-Inhibitoren (MAOI), kann das Risiko für ein Serotonin-Syndrom, einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand, erhöhen. Monoaminoxidase-Inhibitoren dürfen in den 2 Wochen vor oder gleichzeitig mit der Anwendung von Sufentanil PANPHARMA nicht eingenommen werden.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Die Sicherheit von Sufentanil i.v. während der Schwangerschaft beim Menschen wurde nicht nachgewiesen, aber in Tierstudien zeigten sich keinerlei teratogene Wirkungen.
Wie bei anderen Arzneimitteln sollen die Vorteile einer Behandlung gegen die möglichen Risiken abgewogen werden.
Die intravenöse Anwendung während der Geburt oder vor dem Abklemmen der Nabelschnur während des Kaiserschnitts wird nicht empfohlen, da die Möglichkeit einer Atemdepression beim Neugeborenen besteht. Dies steht im Gegensatz zur epiduralen Anwendung während der Geburt, bei der Sufentanil in Dosen von bis zu 30 Mikrogramm keinen Einfluss auf den Zustand der Mutter oder des Neugeborenen hat (siehe Abschnitt 4.4).
Kontrollierte klinische Studien während Entbindungen zeigten, dass Sufentanil als Zusatz zu epidural verabreichtem Bupivacain bis zu einer Gesamtdosis von 30 Mikrogramm keine schädlichen Auswirkungen auf die Mutter oder das Neugeborene hat.
Die intravenöse Anwendung während der Geburt ist jedoch kontraindiziert.
Sufentanil passiert die Plazenta. Nach epiduraler Gabe einer Gesamtdosis von maximal 30 Mikrogramm wurden in der Umbilikalvene durchschnittliche Plasmakonzentrationen von 0,016 Nanogramm/ml gemessen.
Ein Antidot für die Behandlung des Kindes soll stets verfügbar sein.
Stillzeit
Sufentanil geht in die Muttermilch über. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Sufentanil PANPHARMA verzichtet werden soll / die Behandlung mit Sufentanil PANPHARMA zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden. Das Stillen kann 24 Stunden nach der letzten Anwendung von Sufentanil wieder aufgenommen werden.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Patienten sollen nach Verabreichung von Sufentanil erst wieder ein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen, wenn ausreichend Zeit verstrichen ist. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und angewiesen werden, keinen Alkohol zu sich zu nehmen.
4.8 nebenwirkungen
Die Sicherheit von Sufentanil wurde an 650 Patienten In 6 klinischen Studien untersucht. An 2 klinischen Studien davon, bei denen Sufentanil als Anästhetikum während der Induktion und Aufrechterhaltung der Anästhesie bei großen chirurgischen Eingriffen (Bypass- oder Herzoperationen) i.v. angewendet wurde, nahmen 78 Patienten teil. Die übrigen 572 Patienten nahmen an 4 Studien teil, bei denen epidurales Sufentanil als postoperatives Analgetikum oder als analgetischer Zusatz zu epiduralem Bupivacain bei Wehen und vaginaler Entbindung verabreicht wurde. Die Sicherheitsdaten stammen von Patienten, die mindestens 1 Dosis Sufentanil erhielten. Basierend auf zusammengefassten Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (% Inzidenz): Sedierung (19,5), Pruritus (15,2), Übelkeit (9,8) und Erbrechen (5,7).
Nebenwirkungen (einschließlich der oben angeführten) entweder in klinischen Studien oder während der Postmarketing Erfahrung mit Sufentanil berichtet, sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Die Häufigkeiten in der Tabelle sind folgendermaßen definiert: Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1.000, <1/100); selten (≥1/10.000, <1/1.000); sehr selten (<1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Gelegentlich: | Rhinitis |
Erkrankungen des Immunsystems | Gelegentlich: Nicht bekannt: | Überempfindlichkeit anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktoide Reaktionen |
Psychiatrische Erkrankungen | Gelegentlich: | Apathie, Nervosität |
Erkrankungen des Nervensystems | Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Nicht bekannt: | Sedierung neonataler Tremor, Schwindel, Kopfschmerzen Ataxie, neonatale Dyskinesie, Dystonie, Hyperreflexie, Hypertonus, neonatale Hyperkinesie, Somnolenz Koma, Krampfanfälle, unwillkürliche Muskelkontraktionen |
Augenerkrankungen | Gelegentlich: Nicht bekannt: | Sehstörungen Miosis |
Herzerkrankungen | Häufig: Gelegentlich: Nicht bekannt: | Tachykardie Atrioventrikulärer Block, Zyanose, Bradykardie, Arrhythmie, abnormales EKG Herzstillstand |
Gefäßerkrankungen | Häufig: | Hypertonie, Hypotonie, Blässe |
Nicht bekannt: | Schock | |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums | Häufig: Gelegentlich: Nicht bekannt: | neonatale Zyanose Bronchospasmus, Hypoventilation, Dysphonie, Husten, Singultus, Atemwegserkrankungen Atemstillstand, Apnoe, Atemdepression, Lungenödem, Laryngospasmus |
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes | Häufig: | Erbrechen, Übelkeit |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Nicht bekannt: | Pruritus Hautverfärbung allergische Dermatitis, Hyperhidrose, Ausschlag, neonataler Ausschlag, trockene Haut Erythem |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Häufig: Gelegentlich: Nicht bekannt: | Muskelzucken Rückenschmerzen, neonataler Hypotonus, Rigidität der Skelettmuskulatur Muskelkrämpfe |
Erkrankungen der Niere und Harnwege | Häufig: | Harnverhaltung, Harninkontinenz |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Häufig: Gelegentlich: | Fieber Hypothermie, verminderte Körpertemperatur, erhöhte Körpertemperatur, Schüttelfrost, Reaktion am Verabreichungsort, Schmerz am Verabreichungsort, Schmerz |
Kinder und Jugendliche
Ein Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit, Art und Schwere von Nebenwirkungen bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen ist nicht zu erwarten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome
Eine Sufentanil-Überdosierung manifestiert sich in einer Verstärkung seiner pharmakologischen Wirkungen. Abhängig von der individuellen Empfindlichkeit wird das klinische Erscheinungsbild vor allem durch das Auftreten einer Atemdepression, die von Bradypnoe bis Apnoe variieren kann, charakterisiert.
Behandlung
Im Falle einer Hypoventilation oder einer Apnoe ist Sauerstoff zu verabreichen und eine assistierte oder kontrollierte Beatmung durchzuführen. Ein spezifischer Antagonist (Naloxon) soll immer zur Verfügung stehen, um gegebenenfalls die Atemdepression zu beheben. Das schließt die Anwendung von raschen greifenden Gegenmaßnahmen nicht aus. Die Atemdepression kann länger als die Wirkung des Opioidantagonisten anhalten, sodass zusätzliche Dosen von letzteren notwendig sein können.
Sollte die Atemdepression zusammen mit einer Muskelrigidität auftreten, könnte ein intravenös zu verabreichendes Muskelrelaxanz erforderlich sein, um die assistierte oder kontrollierte Beatmung zu erleichtern.
Der Patient ist sorgfältig zu überwachen. Körpertemperatur, Flüssigkeitszufuhr sind zu regulieren. Falls eine starke und/oder anhaltende Hypotonie auftritt, soll die Möglichkeit einer Hypovolämie in Erwägung gezogen und durch entsprechende parenterale Flüssigkeitszufuhr behandelt werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Allgemeinanästhetika/Opioidanästhetika ATC-Code: N01AH03.
Sufentanil, ein hochpotentes Opioidanalgetikum, ist ein spezifischer μ-Agonist mit einer im Vergleich zu Fentanyl 7– bis 10mal höheren Affinität zu den μ-Rezeptoren. Sufentanil zeichnet sich durch mehrfach stärkere analgetische Wirkung als Fentanyl bei hämodynamischer Stabilität unter gleichzeitig guter Sauerstoffversorgung des Myokards aus. Nach i.v. Gabe wird das Wirkmaximum innerhalb weniger Minuten erreicht.
Wesentliche Resultate der pharmakologischen Studien waren kardiovaskuläre Stabilität, Fentanyl-analoge EEG-Reizantworten und fehlende Immunsuppression, Hämolyse oder Histaminfreisetzung. Eine mögliche Bradykardie wird wie bei anderen Opioiden durch einen Angriff am zentralen Vaguskern erklärt.
Herzfrequenzsteigerungen durch Pancuronium werden durch Sufentanil nicht oder nur geringfügig unterdrückt.
Sufentanil besitzt eine hohe Sicherheitsbreite (LD50/ED50 für den niedrigsten Analgesiegrad) bei Ratten; mit 25211 ist dieser Quotient höher als der von Fentanyl (277) oder Morphin (69,5).
Aufgrund einer begrenzten Akkumulation und schnellen Elimination aus den Speicherkompartimenten kommt es zu einer schnellen Erholung. Die Analgesietiefe ist dosisabhängig und kann dem operationsbedingten Schmerzniveau angepasst werden.
Viele durch Sufentanil ausgelöste Wirkungen (speziell Atemdepression) können durch Gabe eines Antagonisten wie Naloxon aufgehoben werden.
Kinder und Jugendliche
Epidurale Anwendung
Nach einer Verabreichung von 0,75 μg Sufentanil/kg Körpergewicht bei 15 Kindern zwischen 4 und 12 Jahren betrug der Beginn bzw. die Dauer der Analgesie im Mittel 3,0 ± 0,3 bzw. 198 ± 19 Minuten.
Epidurales Sufentanil zur postoperativen Schmerzkontrolle wurde nur einer begrenzten Zahl von Kindern im Alter von 3 Monaten bis 1 Jahr als einzelne Bolusgabe von 0,25 – 0,75 μg/kg Körpergewicht verabreicht.
Bei Kindern älter als 3 Monate wurde durch eine epidurale Bolusgabe von 0,1 μg Sufentanil/kg Körpergewicht, gefolgt von einer epiduralen Infusion von 0,03 – 0,3 μg/kg/h in Kombination mit einem Amid-Lokalanästhetikum eine effektive postoperative Analgesie für bis zu 72 Stunden nach einem subumbilikalen Eingriff erreicht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Studien mit intravenösen Dosen von 250 – 1500 Mikrogramm Sufentanil, in denen über einen längeren Zeitraum Blutproben und Messungen der Serumkonzentrationen durchgeführt werden konnten, zeigten folgende Ergebnisse:
Die Halbwertszeiten der Verteilungsphase betrugen 2,3 – 4,5 Minuten und 35 – 73 Minuten, die mittlere terminale Eliminationshalbwertszeit 784 (Bereich 656 – 938) Minuten, das Verteilungsvolumen im zentralen Kompartiment 14,2 l, das Verteilungsvolumen im Steady State 344 l und die Clearance 917 ml/min. Aufgrund der methodisch bedingten Nachweisgrenze ergab sich nach der 250-Mikrogramm-Dosis eine signifikant kürzere Eliminationshalbwertszeit (240 Minuten) als nach Dosen von 500 – 1500 Mikrogramm (10 – 16 Stunden).
Für den Abfall der Plasmakonzentrationen vom therapeutischen in den subtherapeutischen Bereich sind die Halbwertszeiten der Verteilungsphase eher bestimmend als die Eliminationshalbwertszeit. Im untersuchten Dosisbereich zeigt die Pharmakokinetik von Sufentanil einen linearen Verlauf.
Die Biotransformation erfolgt hauptsächlich in Leber und Dünndarm. Annähernd 80% der zugeführten Dosis werden innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden, nur 2% der Dosis als unveränderte Substanz. Sufentanil wird zu 92,5% an Plasmaproteine gebunden.
Sehr geringe Konzentrationen an Sufentanil wurden im Plasma nach Verabreichung von 3 – 30 Mikrogramm Sufentanil auf epiduralem Weg in gesunden Freiwilligen oder Gebärenden festgestellt. Sufentanil wurde auch in Nabelschnurblut nachgewiesen.
Maximale Plasmakonzentrationen von Sufentanil werden innerhalb von 10 Minuten nach epiduraler Verabreichung erreicht und liegen 4 – 6 mal niedriger als jene nach intravenöser Anwendung. Zusatz von Epinephrin (50 – 75 Mikrogramm) vermindert die anfängliche Absorptionsrate von Sufentanil um 25 – 50%.
Kinder und Jugendliche
Die pharmakokinetischen Informationen für Kinder sind begrenzt.
Intravenöse Anwendung
Die Plasmaproteinbindung ist bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen niedriger und steigt mit dem Alter an. Bei Neugeborenen ist ca. 80,5% des Sufentanils an Proteine gebunden im Vergleich zu 88,5% bei Säuglingen, 91,9% bei Kindern und 92,5% bei Erwachsenen.
Nach Verabreichung eines intravenösen Sufentanil-Bolus von 10 – 15 μg/kg Körpergewicht bei pädiatrischen Patienten in der Herzchirurgie kann die Pharmakokinetik von Sufentanil durch eine triexponentielle Kurve wie bei Erwachsenen beschrieben werden (siehe Tabelle 1). Die Plasmaclearance bezogen auf das Körpergewicht war bei Säuglingen und Kindern im Vergleich zu Jugendlichen höher, wobei deren Plasmaclearance-Raten vergleichbar mit denen von Erwachsenen waren. Bei Neugeborenen war die Plasmaclearance signifikant geringer und wies eine große Variabilität auf (Bereich 1,2 bis 8,8 ml/min/kg; ein einzelner Wert lag bei 21,4 ml/min/kg). Neugeborene zeigten ein größeres Verteilungsvolumen im Steady-State und eine verlängerte Halbwertszeit. Pharmakodynamische Unterschiede, beruhend auf Unterschieden pharmakokinetischer Parameter, können größer sein, wenn die ungebundene Fraktion berücksichtigt wird.
Tabelle 1: Mittelwerte der pharmakokinetischen Parameter von Sufentanil bei Kindern nach Verabreichung von 10 15 μg/kg Körpergewicht Sufentanil als einzelne intravenöse Bolusgabe (N=28)
Altersgruppe | N | V dss (l/kg) Mittelwert (± SD) | t 1/2β (min) Mittelwert (± SD) | CL (ml/kg/min) Mittelwert (± SD) |
Neugeborene (0 bis 30 Tage) | 9 | 4,15 (1,01) | 737 (346) | 6,7 (6,1) |
Säuglinge (1 bis 23 Monate) | 7 | 3,09 (0,95) | 214 (41) | 18,1 (2,8) |
Kinder (3 bis 11 Jahre) | 7 | 2,73 (0,50) | 140 (30) | 16,9 (3,2) |
Jugendliche (13 bis 18 Jahre) | 5 | 2,75 (0,53) | 209 (23) | 13,1 (3,6) |
CL = Plasmaclearance, bezogen auf das Körpergewicht; N = Anzahl der in die Analyse eingeschlossenen Patienten; SD = Standardabweichung; t1/2ß = Halbwertszeit in der Eliminationsphase; Vdss = Verteilungsvolumen im Steady State. Die genannte Altersspanne entspricht derjenigen der pädiatrischen Studienteilnehmer.
Epidurale Anwendung
Nach epiduraler Gabe von 0,75 μg Sufentanil/kg Körpergewicht bei 15 Kindern im Alter von 4 bis 12 Jahren bewegten sich die Plasmaspiegel, die 30, 60, 120 und 240 min nach der Injektion gemessen wurden im Bereich von 0,08 ± 0,01 bis 0,10 ± 0,01 ng/ml.
Bei 6 Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahren, die einen Bolus von 0,6 μg Sufentanil/kg Körpergewicht erhielten, gefolgt von einer kontinuierlichen epiduralen Infusion mit 0,08 μg/kg/h Sufentanil und 0,2 mg/kg/h Bupivacain über 48 h, wurde die maximale Konzentration ca. 20 min nach der Bolus-Injektion erreicht und wies ein Intervall von unterhalb der Nachweisgrenze (<0,02 ng/ml) bis zu 0,074 ng/ml auf.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Auswirkungen auf die Reproduktion (Fertilitätsstörungen, embryotoxische Wirkungen, fetotoxische Wirkungen, Neugeborenensterblichkeit) wurden in Untersuchungen an Ratten
und Kaninchen erst im für die Elterntiere toxischen Dosisbereich festgestellt (entsprechend dem 2,5-fachen der Dosis beim Menschen für 10 – 30 Tage). Teratogene Effekte wurden nicht beobachtet.
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumor-erzeugendes Potential liegen nicht vor.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Natriumchlorid
Natriumhydroxid (zur pH-Wert Einstellung)
Salzsäure (zur pH-Wert Einstellung)
Wasser für Injektionszwecke
6.2 inkompatibilitäten
Sufentanilcitrat ist physikalisch inkompatibel mit Diazepam, Lorazepam, PhenobarbitalNatrium, Phenytoin-Natrium und Thiopental-Natrium.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
Haltbarkeit nach Anbruch:
Das Arzneimittel muss unmittelbar nach Anbruch verwendet werden.
Haltbarkeit nach Verdünnung:
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung (siehe Abschnitt 6.6) wurde für 24 Stunden bei 20°C – 25°C und für 24 Stunden bei 2°C – 8°C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2°C – 8°C aufzubewahren.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Ampulle (Klarglas, Typ I)
Sufentanil PANPHARMA 5 Mikrogramm/ml
Packungen mit 1, 5, 10 oder 20 Ampulle(n) zu je 2 ml Injektionslösung
Packungen mit 1, 5, 10 oder 20 Ampulle(n) zu je 10 ml Injektionslösung
Sufentanil PANPHARMA 50 Mikrogramm/ml
Packungen mit 1, 5, 10 oder 20 Ampulle(n) zu je 1 ml Injektionslösung
Packungen mit 1, 5, 10 oder 20 Ampulle(n) zu je 5 ml Injektionslösung
Packungen mit 1, 5, 10 oder 20 Ampulle(n) zu je 20 ml Injektionslösung
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Vor der Anwendung muss das Arzneimittel visuell auf Partikel, Beschädigung des Behältnisses oder sichtbare Anzeichen von Beeinträchtigung geprüft werden.
Werden Mängel dieser Art beobachtet, so ist die Lösung zu verwerfen.
Zur Herstellung einer Infusionslösung kann das Arzneimittel mit Natriumchlorid-Lösung 9 mg/ml (0,9%) oder Glucose-Lösung 50 mg/ml (5%) gemischt werden.
Die Lösungen müssen innerhalb von 24 Stunden nach Zubereitung verwendet werden.
Während dieser Zeit müssen sie bei 20°C – 25°C oder bei 2°C – 8°C aufbewahrt werden.
Zur epiduralen Anwendung kann das Arzneimittel mit Natriumchlorid-Lösung 9 mg/ml (0,9%) gemischt werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. inhaber der zulassung
PANPHARMA
Z.I. du Clairay
31533 Luitré-FOUGÈRES
Frankreich
Mitvertreiber
PANPHARMA GmbH
Bunsenstraße 4
22946 Trittau
Deutschland
8. zulassungsnummern
91899.00.00
91900.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 20.04.2015
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 16.01.2020
10. stand der information
Juli 2023