Info Patient Hauptmenü öffnen

Suxamethonium Panpharma 50 mg/ml Injektions-/Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Suxamethonium Panpharma 50 mg/ml Injektions-/Infusionslösung

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

Suxamethonium Panpharma 50 mg/ml Injektions-/Infusionslösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 ml Injektions-/Infusionslösung enthält 50 mg Suxamethonium­chlorid (als 55 mg Suxamethonium­chlorid (Ph.Eur.)).

Jede 2-ml-Ampulle enthält 100 mg Suxamethonium­chlorid (als 110 mg Suxamethonium­chlorid (Ph.Eur.)).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Injektions-/Infusionslösung

Klare, farblose bis fast farblose Lösung

pH-Wert der Lösung: 3,0–5,0

Osmolalität: 325–395 mOsm/kg

4.    klinische angaben

4.1     anwendungsgebiete

Suxamethonium Panpharma wird angewendet zur kurzzeitigen Muskelrelaxation während einer Allgemeinanästhesie und zur Erleichterung der endotrachealen Intubation bei der Einleitung einer Allgemeinanästhesie oder bei Notfällen.

4.2    dosierung und art der anwendung

Suxamethonium Panpharma darf nur von einem erfahrenen Anästhesisten, der mit dessen Wirkung, Eigenschaften und Risiken vertraut ist und der die Methoden und Techniken der Intubation und künstlichen Beatmung beherrscht oder unter seiner engmaschigen Überwachung angewendet werden, und nur, wenn die nötigen Voraussetzungen für eine sofortige endotracheale Intubation mit Gabe von Sauerstoff mittels intermittierender positiver Druckbeatmung gegeben sind.

Anwendung als intravenöse Injektion

Erwachsene

Die Dosis ist abhängig vom Körpergewicht, dem erforderlichen Muskelrelaxati­onsgrad, der Art der Anwendung und dem individuellen Ansprechen des Patienten.

Für eine endotracheale Intubation wird Suxamethonium­chlorid in der Regel intravenös in einer Dosis von 1 mg/kg gegeben. Diese Dosis führt normalerweise innerhalb von etwa 30 bis 60 Sekunden zur Muskelrelaxation. Die Wirkdauer beträgt etwa 2 bis 6 Minuten. Höhere Dosen bewirken eine länger anhaltende Muskelrelaxation, aber die Verdoppelung der Dosis führt nicht unbedingt zu einer Verdoppelung der Dauer der Muskelrelaxation.

Zusätzliche Dosen Suxamethonium­chlorid von 50 % bis 100 % der Initialdosis im Abstand von jeweils 5 bis 10 Minuten bewirken eine Aufrechterhaltung der Muskelrelaxation bei kurzen chirurgischen Eingriffen unter Allgemeinanästhe­sie.

Die Gesamtdosis von Suxamethonium­chlorid, die als wiederholte intravenöse Injektion oder kontinuierliche Infusion verabreicht wird, darf 500 mg pro Stunde nicht überschreiten.

Anwendung als intravenöse Infusion

Suxamethonium­chlorid kann als 0,1%ige bis 0,2%ige Lösung, verdünnt mit Glucose 50 mg/ml (5 %) oder Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Infusionslösung, als intravenöse Infusion mit einer Infusionsrate von 2,5 bis 4 mg pro Minute gegeben werden. Die Infusionsrate ist dem individuellen Ansprechen des Patienten anzupassen.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten

Wie bei Erwachsenen. Ältere Patienten können anfälliger für Herzrhythmusstörun­gen sein, insbesondere dann, wenn gleichzeitig Digitalis-ähnliche Arzneimittel angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Niereninsuffi­zienz:

Patienten mit Niereninsuffizienz, bei denen keine Hyperkaliämie vorliegt, können eine normale Einzeldosis Suxamethonium erhalten. Wiederholte oder höhere Dosen können einen klinisch bedeutsamen Anstieg der Serumkaliumwerte hervorrufen und dürfen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).

Leberinsuffizi­enz:

Das Abklingen der Wirkung von Suxamethonium hängt von der in der Leber synthetisierten Plasmacholines­terase ab. Obwohl die Spiegel der Plasmacholines­terase bei Patienten mit Lebererkrankungen häufig abfallen, sind sie, außer bei schwerem Leberversagen, nur selten so niedrig, dass die Suxamethonium-induzierte Apnoe verlängert wird (siehe Abschnitt 4.4).

Patienten mit reduzierter Plasmacholines­terase:

Bei Patienten mit reduzierter Plasmacholines­terase-Aktivität kann nach Anwendung von Suxamethonium eine verlängerte und verstärkte neuromuskuläre Blockade auftreten. Bei diesen Patienten ist es ratsam, geringere Dosen von Suxamethonium anzuwenden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 4.5).

Kinder und Jugendliche

Anwendung als intravenöse Injektion

Jugendliche über 12 Jahre: Die Dosierung ist die gleiche wie bei Erwachsenen.

Säuglinge und Kleinkinder sind gegenüber den Wirkungen von Suxamethonium resistenter als Erwachsene.

Kinder von 1 bis 12 Jahren

1–2 mg/kg als intravenöse Injektion.

Säuglinge unter 1 Jahr

2 mg/kg als intravenöse Injektion.

Art der Anwendung

Intravenöse Anwendung

4.3     gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Suxamethonium hat keine Wirkung auf den Bewusstseinszustand und darf nicht bei Patienten angewendet werden, die keine Allgemeinanästhesie erhalten haben (siehe Abschnitt 4.2). Maligne Hyperthermie in der Eigen- oder Familienanamnese (siehe Abschnitt 4.4). Kongenitale atypische Aktivität der Plasmacholines­terase (siehe Abschnitt 4.4). Anormale Aktivität der Pseudocholines­terase. Hyperkaliämie jeglicher Ursache (siehe Abschnitt 4.4). Muskeldystrophie und andere Myopathien, z. B. Muskeldystrophie Duchenne. Kongenitale Myotonien in der Eigen- oder Familienanamnese, wie Myotonia congenita und Dystrophia myotonica.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Suxamethonium Panpharma lähmt die Atemmuskulatur ebenso wie andere Skelettmuskeln, hat jedoch keine Wirkung auf den Bewusstseinszus­tand.

Kreuzsensitivität

Es wurden hohe Raten einer Kreuzsensitivität (über 50 %) zwischen neuromuskulären Blockern angegeben. Deshalb sollte vor der Anwendung von Suxamethonium eine Überempfindlichkeit gegenüber anderen neuromuskulären Blockern ausgeschlossen werden. Suxamethonium darf bei empfindlichen Patienten nur angewendet werden, wenn dies absolut erforderlich ist. Patienten, bei denen unter Allgemeinanästhesie eine Überempfindlichke­itsreaktion auftritt, sollten anschließend auf eine Überempfindlichkeit gegenüber anderen neuromuskulären Blockern getestet werden.

Längere Anwendung

Bei längerer Anwendung von Suxamethonium wird empfohlen, den Patienten mit einem peripheren Nervenstimulator vollständig zu überwachen, um die neuromuskuläre Blockade und die Erholung zu beurteilen.

Reduzierte Aktivität oder Mangel an Plasmacholines­terase

Suxamethonium wird durch Plasmacholines­terase schnell hydrolysiert, wodurch Intensität und Dauer der neuromuskulären Blockade begrenzt werden. Personen mit reduzierter Plasmacholines­terase-Aktivität zeigen eine verlängerte Reaktion auf Suxamethonium. Bei etwa 0,05 % der Bevölkerung liegt als Ursache eine kongenitale verringerte Cholinesterase-Aktivität vor.

Eine reduzierte Plasmacholines­terase-Aktivität kann bei den folgenden Zuständen und Erkrankungen auftreten:

° physiologische Variationen wie in der Schwangerschaft und Postpartalzeit (siehe Abschnitt 4.6) ° genetisch determinierte atypische Plasmacholines­terase (siehe Abschnitt 4.3)

° schwerer generalisierter Tetanus, Tuberkulose, andere schwere oder chronische Infektionen

° nach schweren Verbrennungen

° chronische zehrende Krankheit, Malignom, chronische Anämie und Mangelernährung

° Leberinsuffizienz im Endstadium, akute oder chronische Niereninsuffizienz (siehe Abschnitt 4.2)

° Autoimmunkran­kheiten: Myxödem, Kollagenosen

° iatrogen: nach Plasmaaustausch, Plasmapherese, kardiopulmonalem Bypass sowie infolge einer medikamentösen Begleittherapie (siehe Abschnitt 4.5).

Hyperkaliämie

Ein akuter vorübergehender Anstieg der Serumkaliumwerte nach Anwendung von Suxamethonium tritt bei normalen Personen häufig auf; die Größenordnung dieses Anstiegs liegt im Bereich von 0,5 mmol/Liter. Bei bestimmten Erkrankungen oder Zuständen kann es nach Gabe von Suxamethonium zu einem übermäßigen Anstieg der Serumkaliumwerte kommen, der schwerwiegende Herzrhythmusstörun­gen und einen Herzstillstand verursachen kann, bei: ° Patienten in der Genesungszeit nach einem größeren Trauma. Die Phase mit dem höchsten

Risiko einer Hyperkaliämie liegt zwischen 5 und 70 Tagen nach der Verletzung und kann verlängert sein, wenn eine persistierende Infektion mit verzögerter Heilung vorliegt.

° Patienten mit neurologischen Defiziten, einschließlich Rückenmarksver­letzung, Schädigung peripherer Nerven oder akutem Muskelabbau (Läsionen des oberen und/oder unteren Motoneurons). Eine Kaliumfreisetzung ist innerhalb der ersten 6 Monate nach akutem Eintritt des neurologischen Defizits möglich und korreliert mit Grad und Ausmaß der Muskelparalyse. Bei über längere Zeit immobilisierten Patienten kann ein ähnliches Risiko bestehen.

° Patienten mit vorbestehender Hyperkaliämie (siehe Abschnitt 4.3). Sofern keine Hyperkaliämie oder Neuropathie vorliegt, ist eine Niereninsuffizienz keine Kontraindikation für die Anwendung einer normalen Einzeldosis Suxamethonium als Injektion. Wiederholte oder höhere Dosen können jedoch einen klinisch relevanten Anstieg der Serumkaliumwerte hervorrufen und sollen nicht verabreicht werden.

° Patienten mit schwerer Sepsis; das Potenzial für eine Hyperkaliämie ist offenbar mit der Schwere und Dauer der Infektion assoziiert.

Phase-II-Block

Wenn Suxamethonium­chlorid über längere Zeit angewendet wird, kann der charakteristische neuromuskuläre Depolarisation­sblock (Phase I) in einen Block übergehen, der Merkmale eines Nichtdepolari­sationsblocks (Phase II) aufweist. Obwohl die Merkmale eines entstehenden Phase-II-Blocks denjenigen einer echten nichtdepolari­sierenden Blockade ähnlich sind, kann die vorherige Blockade nicht immer vollständig oder anhaltend durch Anticholinergika aufgehoben werden. Wenn ein Phase-II-Block vollständig eingetreten ist, sind seine Wirkungen üblicherweise mit Standarddosen von Neostigmin zusammen mit einem Anticholinergikum vollständig umkehrbar.

Muskelschmerzen

Nach Anwendung von Suxamethonium treten häufig Muskelschmerzen auf, am häufigsten bei ambulanten Patienten, bei denen chirurgische Kurzeingriffe unter Vollnarkose durchgeführt werden. Offenbar besteht kein direkter Zusammenhang zwischen dem Grad der sichtbaren Muskelfaszikulation nach der Gabe einer Suxamethonium-Injektion und der Inzidenz oder Schwere der Schmerzen.

Bradykardie

Bei gesunden Erwachsenen verursacht Suxamethonium nach der ersten Anwendung gelegentlich eine leichte vorübergehende Verlangsamung der Herzfrequenz. Bei Kindern werden Bradykardien häufiger beobachtet, ebenso nach wiederholter Gabe von Suxamethonium bei Kindern und Erwachsenen.

Eine Vorbehandlung mit intravenösem Atropin oder Glycopyrrolat verringert die Inzidenz und Schwere der Suxamethonium-bedingten Bradykardie signifikant.

Ventrikuläre Arrhythmien

Sofern keine vorbestehende oder evozierte Hyperkaliämie vorliegt, werden ventrikuläre Arrhythmien nach Gabe von Suxamethonium selten beobachtet. Patienten, die Digitalis-ähnliche Arzneimittel erhalten, sind jedoch anfälliger für solche Arrhythmien (siehe Abschnitt 4.5). Die Wirkung von Suxamethonium auf das Herz kann zu Änderungen des Herzrhythmus einschließlich Herzstillstand führen.

Myasthenia gravis

Es wird davon abgeraten, Suxamethonium bei Patienten mit fortgeschrittener Myasthenia gravis anzuwenden. Obwohl diese Patienten gegen Suxamethonium resistent sind, entwickeln sie einen Phase-II-Block, der zu einer verzögerten Erholung führen kann. Patienten mit myasthenischem Eaton-Lambert-Syndrom sind empfindlicher als üblich gegenüber Suxamethonium, so dass eine Dosisreduktion erforderlich ist.

Offene Augenverletzun­gen/Glaukom

Suxamethonium verursacht einen leichten vorübergehenden Anstieg des Augeninnendrucks und wird daher nicht empfohlen bei offenen Augenverletzungen oder wenn ein Anstieg des Augeninnendrucks unerwünscht ist, sofern der potenzielle Nutzen seiner Anwendung das potenzielle Risiko für das Auge nicht übersteigt (siehe Abschnitt 4.3).

Tachyphylaxie

Eine Tachyphylaxie tritt nach wiederholter Gabe von Suxamethonium auf.

Hyperthermie

Suxamethonium ist kontraindiziert bei Patienten mit maligner Hyperthermie in der Eigen- oder Familienanamnese (siehe Abschnitt 4.3). Wenn unerwartet eine maligne Hyperthermie auftritt, müssen alle Anästhetika, die damit in Verbindung stehen könnten (einschließlich Suxamethonium), abgesetzt und umgehend umfassende supportive Maßnahmen eingeleitet werden. Zur Behandlung einer malignen Hyperthermie ist intravenöses Dantrolen-Natrium indiziert.

Bluttransfusion

Bluttransfusionen können zu einem Anstieg der Plasmacholines­terasespiegel beitragen; dadurch kann die therapeutische Wirkung von Suxamethonium unvorhersehbar beeinflusst werden.

Kinder und Jugendliche

Bradykardien werden bei Kindern sowie nach wiederholter Gabe von Suxamethonium häufiger beobachtet. Einige Experten befürworten eine routinemäßige Vorbehandlung von Kindern und Jugendlichen mit intravenösem Atropin. Intramuskuläres Atropin ist nicht wirksam. Eine Vorbehandlung mit intravenösem Atropin oder Glycopyrrolat verringert die Inzidenz und Schwere der Suxamethonium-bedingten Bradykardie signifikant.

Es wurden Fälle von nicht behebbarem Herzstillstand bei Kindern und Jugendlichen mit nicht diagnostizierten neuromuskulären Erkrankungen beschrieben. Bei der Anwendung von Suxamethonium bei Säuglingen und Kindern ist besondere Sorgfalt oder Überwachung erforderlich, da ein erhöhtes Risiko für nicht diagnostizierte Muskelerkrankungen oder eine nicht bekannte Prädisposition für maligne Hyperthermie besteht (siehe Abschnitt 4.3 und 4.8).

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d. h. es ist nahezu natriumfrei.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Suxamethonium kann mit folgenden Wirkstoffen interagieren:

Antiarrhythmika:

Lidocain, Procain, Procainamid, Chloroprocain, Kokain, Chinidin und Verapamil verstärken die muskelrelaxierende Wirkung.

Antibakterielle Arzneimittel:

Die Wirkung von Muskelrelaxanzien wird verstärkt durch Aminoglykoside wie Dibekacin, Kanamycin, Neomycin, Ribostamycin und Streptomycin; die Wirkung von Suxamethonium wird außerdem verstärkt durch Vancomycin, Azlocillin, Clindamycin, Lincomycin, Colistin, Piperacillin und Polymyxin B.

Cholinesterase­hemmer:

Suxamethonium wird durch Cholinesterase und Pseudocholines­terase abgebaut. Daher steigern Cholinesterase­hemmer die Wirkung von Suxamethonium. Beispiele für Cholinesterase­hemmer sind Donepezil, Galantamin, Rivastigmin, Aprotinin, Cyclophosphamid, Dexpanthenol, Ecothiopat, Metoclopramid (nicht-selektives Arzneimittel), Neostigmin, Phenelzin (MAO-Hemmer), Promazin, Chinin und Chloroquin (Malariamittel), Tacrin und Trimetaphan (Ganglienblocker). Auch eine Exposition gegenüber Pestiziden wie Diazinon, Malathion oder Desinfektionsbädern für Schafe kann die Wirkung der Pseudocholines­terase reduzieren.

ACE-Hemmer:

Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die die Kaliumspiegel erhöhen können, wie ACE-Hemmer, kann eine Hyperkaliämie verursachen (siehe Abschnitt 4.3).

Antiepileptika:

Die Wirkung von Muskelrelaxanzien wird von Carbamazepin und Phenytoin antagonisiert (die Erholung von der neuromuskulären Blockade wird beschleunigt).

Antineoplastische Mittel (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankun­gen): Cyclophosphamid, Chlormethin, Thiotepa und Tretamin reduzieren die Wirkung der Pseudocholines­terase.

Benzodiazepine:

Diazepam und Midazolam können die Tiefe/Dauer der Wirkung von Suxamethonium verändern.

Calciumkanalbloc­ker:

Nifedipin und Verapamil verstärken die Wirkung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien; bei Anwendung von intravenösem Dantrolen und Verapamil wurde über Hypotonie, Kardiodepression und Hyperkaliämie berichtet.

Herzglykoside:

Wenn Suxamethonium zusammen mit Digoxin angewendet wird, können Arrhythmien auftreten.

Zytotoxische Substanzen:

Cyclophosphamid, Thiotepa und Irinotecan verstärken die Wirkung von Suxamethonium.

Allgemeinanästhe­tika:

Propofol kann schwere Bradykardien verursachen, wenn es zusammen mit Suxamethonium angewendet wird, und Fentanylcitrat / Droperidol verstärkt die Wirkung von Suxamethonium. Suxamethonium interagiert außerdem mit Halothan, Isofluran, Enfluran, Cyclopropan, Propanidid und Ether.

Magnesiumsalze:

Parenteral angewendetes Magnesium verstärkt die Wirkung von Suxamethonium.

Parasympathomi­metika:

Demecarium- und Ecothiopat-Augentropfen, Neostigmin und Pyridostigmin und möglicherweise Donepezil verstärken die Wirkung von Suxamethonium, aber antagonisieren die Wirkung von nichtdepolari­sierenden Muskelrelaxanzien.

Sympathomimetika:

Bambuterol verstärkt die Wirkung von Suxamethonium.

4.6     fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Suxamethonium hat keine direkte Wirkung auf den Uterus oder andere glatte Muskulatur. In normalen therapeutischen Dosen passiert es die Plazentaschranke nicht in ausreichenden Mengen, um fetale Atembewegungen zu beeinträchtigen.

Der Nutzen von Suxamethonium im Rahmen einer schnellen sequentiellen Einleitung einer Allgemeinanästhesie überwiegt normalerweise die möglichen Risiken für den Feten.

Die Plasmacholines­terasespiegel fallen im ersten Schwangerschaf­tsdrittel auf etwa 70 bis 80 % der Werte vor der Schwangerschaft; ein weiterer Abfall auf etwa 60 bis 70 % der Werte vor der Schwangerschaft tritt innerhalb von 2 bis 4 Tagen nach der Entbindung ein.

Die Plasmacholines­terasespiegel steigen danach wieder an und erreichen im Laufe der nächsten 6 Wochen die Normalwerte. Daher kann es bei einem hohen Anteil schwangerer und postpartaler Patientinnen nach Injektion von Suxamethonium zu einer leicht verlängerten neuromuskulären Blockade kommen. Suxamethonium erwies sich bei zwei Tierspezies weder als embryotoxisch noch als teratogen. Falls notwendig, kann die Anwendung von Suxamethonium während der Schwangerschaft in Erwägung gezogen werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Suxamethonium oder seine Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden werden. Da jedoch der Wirkstoff schnell durch die Plasmacholines­terase (Pseudocholines­terase) zu einem inaktiven Metaboliten abgebaut wird, sind keine Auswirkungen auf gestillte Neugeborene/Säu­glinge zu erwarten.

Fertilität

Es liegen keine Daten zur Auswirkung von Suxamethonium auf die Fertilität vor. Da der Wirkstoff jedoch schnell durch die Plasmacholines­terase (Pseudocholines­terase) zu einem inaktiven Metaboliten abgebaut wird, sind keine Auswirkungen auf die Fertilität zu erwarten, sobald die pharmakologische Wirkung abgeklungen ist.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von

Suxamethonium hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Suxamethonium wird stets in Kombination mit einem Allgemeinanästhe­tikum angewendet, und daher gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für die Durchführung von Tätigkeiten nach einer Allgemeinanästhe­sie.

4.8    nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind im Folgenden nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt. Die geschätzten Häufigkeiten wurden aus veröffentlichten Daten ermittelt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1 000, < 1/100), selten (≥ 1/10 000, < 1/1 000), sehr selten (< 1/10 000).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten

Anaphylaktische Reaktionen

Augenerkrankungen

Häufig

Erhöhter Augeninnendruck

Herzerkrankungen

Häufig

Bradykardie, Tachykardie

Selten

Arrhythmien (einschließlich ventrikulärer

Arrhythmien), Herzstillstand1

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hautrötung

Nicht bekannt

Hypertonie und Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten

Bronchospasmus, verlängerte

Atemdepression2, Apnoe2

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Erhöhter intragastraler Druck

Nicht bekannt

Übermäßiger Speichelfluss

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig

Hautausschlag

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr häufig

Muskelfasziku­lation, postoperative Muskelschmerzen

Häufig

Myoglobinämie3, Myoglobinurie3

Selten

Trismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten

Maligne Hyperthermie

Untersuchungen

Häufig

Vorübergehender Anstieg des Blutkaliumspiegels

1 Es liegen Fallberichte über einen Hyperkaliämie-bedingten Herzstillstand nach Anwendung von Suxamethonium bei Patienten mit kongenitaler Zerebralparese, Tetanus, Muskeldystrophie Duchenne und geschlossener Kopfverletzung vor. Solche Ereignisse wurden selten auch bei Kindern mit bisher nicht diagnostizierten Muskelerkrankungen berichtet.

2 Personen mit reduzierter Plasmacholines­terase-Aktivität zeigen eine verlängerte Reaktion auf Suxamethonium. Bei etwa 0,05 % der Bevölkerung liegt als Ursache eine kongenitale verringerte Cholinesterase-Aktivität vor (siehe Abschnitt 4.4).

3 Rhabdomyolyse wurde ebenfalls gemeldet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9     überdosierung

Symptome:

Eine Überdosierung von Suxamethonium äußert sich in einer tiefgehenden, verlängerten Muskellähmung mit Atemdepression, die eine künstliche Beatmung erfordert.

Behandlung:

Die Anwendung von Neostigmin und anderen Cholinesterase­hemmern ist zu vermeiden, da diese Arzneimittel die depolarisierende Wirkung von Suxamethonium­chlorid verlängern.

Die Entscheidung zur Anwendung von Neostigmin zur Umkehr eines Suxamethonium-induzierten Phase-II-Blocks hängt von der Beurteilung des Klinikers im Einzelfall ab. Wertvolle Informationen im Hinblick auf diese Entscheidung liefert die Überwachung der neuromuskulären Funktion. Falls Neostigmin angewendet wird, sollte es gleichzeitig mit angemessenen Dosen eines Anticholinergikums wie Atropin verabreicht werden.

5.

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1     pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Muskelrelaxanzien, peripher wirkende Mittel, Cholin-Derivate ATC-Code: M03AB01

Suxamethonium ist strukturell nah verwandt mit Acetylcholin. Suxamethonium wird durch die Plasmacholines­terase rasch hydrolysiert.

Suxamethonium wirkt genau wie Acetylcholin als Agonist auf die motorische Endplatte der Skelettmuskulatur und verursacht eine schlaffe Lähmung des Muskels (Phase-I-Block).

Suxamethonium diffundiert langsam zur Endplatte, wo seine Konzentration lange genug anhält, um einen Verlust der elektrischen Erregbarkeit zu verursachen.

Die Depolarisation der motorischen Endplatte führt zu einem Spannungsgradi­enten, der eine Öffnung der spannungsabhängigen Ionenkanäle des Muskels bewirkt und so zu einer vorübergehenden Muskelkontraktion führt. Obwohl die Endplatte depolarisiert bleibt, berücksichtigt die Muskelmembran diese Depolarisation und bleibt erschlafft.

Wenn Suxamethonium kontinuierlich infundiert wird, erreicht die junktionale Membran langsam wieder ihr Ruhepotential mit Wiederherstellung der neuromuskulären Übertragung; daher ist eine höhere Infusionsrate erforderlich, um den Effekt aufrechtzuerhalten (Tachyphylaxie).

Bei Fortsetzung der Infusion wird die neuromuskuläre Übertragung wieder unterbrochen (Phase-II-Block), auch wenn das Membranpotenzial der Endplatte unverändert und normal oder fast normal bleibt. Ein Phase-II-Block zeigt die klinischen Merkmale eines nichtdepolari­sierenden Blocks. Ein Phase-II-Block kann mit einer verlängerten neuromuskulären Blockade und Apnoe einhergehen. Der Mechanismus dieses Blocks ist nicht bekannt, dazu beitragende Faktoren sind jedoch die Kanalblockade durch Penetration von Suxamethonium in das Zytoplasma unter der Endplatte, die intrazelluläre Akkumulation von Calcium und Natrium, der Verlust an intrazellulärem Kalium sowie die Aktivierung der Na,K-ATPase.

Das Arzneimittel wird intravenös angewendet und wirkt innerhalb von 30 bis 60 Sekunden. Die Wirkdauer von Suxamethonium beträgt etwa 2 bis 6 Minuten; es wird von der Plasmacholines­terase (Pseudocholines­terase) hydrolysiert.

5.2     Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption/Ver­teilung

Nach intramuskulärer oder intravenöser Injektion wird Suxamethonium­chlorid rasch in den extrazellulären Flüssigkeiten im gesamten Körper verteilt.

Suxamethonium­chlorid wird durch die Plasmacholines­terase schnell zu Succinyl-Monocholin (einem 20–80-mal weniger wirksamen nichtdepolari­sierenden Muskelrelaxans) und Cholin hydrolysiert. Succinyl-Monocholin wird dann langsam zu Bernsteinsäure und Cholin hydrolysiert. Weniger als 10 % einer verabreichten Dosis werden unverändert im Urin ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit von Suxamethonium­chlorid beträgt etwa 3 Minuten. Geringe Mengen Suxamethonium­chlorid passieren die Plazenta. Es ist nicht bekannt, ob Suxamethonium­chlorid in die Muttermilch ausgeschieden wird.

5.3

Präklinische Daten zur Sicherheit

Genotoxizität: Es wurden keine Mutationstests an Bakterien durchgeführt.

Einige Daten deuten auf eine geringe klastogene Wirkung bei Mäusen hin, jedoch nicht bei Patienten, die Suxamethonium­chlorid erhalten hatten.

Kanzerogenes Potenzial: Es wurden keine Studien zur Kanzerogenität durchgeführt.

Embryo-fetale Entwicklung:

Reproduktionsstu­dien mit Suxamethonium an Tieren wurden nicht durchgeführt. Außerdem ist nicht bekannt, ob Suxamethonium die Fortpflanzungsfähig­keit beeinträchtigen kann oder bei Anwendung an schwangeren Frauen den Fetus schädigen kann.

6.    pharmazeutische angaben

6.1     liste der sonstigen bestandteile

Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts) Salzsäure 10 % (zur Einstellung des pH-Werts) Wasser für Injektionszwecke

6.2     inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen

Arzneimitteln gemischt werden.

Suxamethonium­chlorid ist sauer und darf nicht mit stark alkalischen Lösungen, z. B. Barbituraten, gemischt werden.

6.3     dauer der haltbarkeit

2 Jahre

Nach Anbruch muss das Arzneimittel sofort verwendet werden.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei 2 °C – 8 °C nachgewiesen, wenn die Lösung mit den in Abschnitt 6.6 aufgeführten Infusionslösungen verdünnt wurde.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Normalerweise sollte diese 24 Stunden bei 2 °C – 8 °C nicht überschreiten.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Anbruch des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5     art und inhalt des behältnisses

Durchsichtige, farblose One-Point-Cut (OPC)-Ampullen (Typ I Glas) mit einem Nennvolumen von 2 ml.

Packungen zu je 5, 10 oder 100 Ampullen

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur

Suxamethonium­chlorid kann als 0,1%ige bis 0,2%ige Lösung, verdünnt mit Glucose 50 mg/ml (5 %) oder Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Infusionslösung, als intravenöse Infusion gegeben werden.

Nur zur einmaligen Anwendung.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Panpharma

Z.I. du Clairay

35133 Luitré-Dompierre

Frankreich

Mitvertrieb

PANPHARMA GmbH

Bunsenstraße 4 22946 Trittau Deutschland

8.    zulassungsnummer

7006921.00.00

9.

DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

05. September 2023

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: