Info Patient Hauptmenü öffnen

Teceos - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Teceos

1.    bezeichnung des arzneimittels

TECEOS 13 mg

Kit für ein radioaktives Arzneimittel

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Multidosis-Durchstechflasche enthält 13 mg Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat.

Das Radioisotop ist nicht Bestandteil des Kits.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Durchstechflasche enthält 3,2 mg Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.  darreichungsform

Kit für ein radioaktives Arzneimittel

Gefriergetroc­knetes, weißes Pulver.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

Nach Umsetzung mit einer Natriumpertechnetat (99mTc)-Lösung kann das Arzneimittel eingesetzt werden:

– für die Knochenszinti­graphie, wobei Areale mit einer veränderten Osteogenese dargestellt werden.

TECEOS wird nach der Radiomarkierung bei folgenden Anwendungsgebieten eingesetzt:

– malignen Tumoren bzw. Lymphomen zur Suche nach Knochenmetastasen

– benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Knochenläsionen

– primär malignen Knochentumoren

– unerkannten Frakturen

– Osteomyelitis

– avaskulären Nekrosen

– Arthritiden

– Algodystrophie (M. Sudeck)

– Knocheninfarkten

– Knochentransplan­taten zur Vitalitätsprüfung

– Lockerung von Gelenkprothesen

– unklaren Knochenschmerzen

– Beurteilung des regionalen Knochenstoffwechsels vor einer Schmerztherapie mit osteotropen Radiopharmaka

– metabolischen Knochenerkrankungen

– degenerativen Skelettverände­rungen

Da Bereiche veränderter Osteogenese zwar mit hoher Sensitivität, aber geringer Spezifität erfasst werden, können ggf. weitere ergänzende diagnostische Untersuchungen erforderlich sein.

– für die kardiale Bildgebung bei Patienten mit Verdacht auf kardiale Transthyretin-Amyloidose (ATTR) als Ergänzung zur Echokardiographie und kardialen Magnetresonan­ztomographie zur Diagnose einer kardialen ATTR.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dieses Arzneimittel darf nur in nuklearmedizi­nischen Einrichtungen und von autorisiertem Personal angewendet werden.

Dosierung

Je nach Eigenschaften der Gammakamera und der Rekonstruktion­smodalitäten kann die Dosierung unterschiedlich sein. Eine Injektion höherer Aktivitäten, d. h. höher als die nationalen DRWs (diagnostische Referenzwerte), sollte begründet sein.

Erwachsene

Knochenszinti­graphie

Bei einem durchschnittlichen Patientengewicht von 70 kg wird pro intravenöser Injektion im Mittel eine Aktivität von 500 MBq verabreicht. Die Aktivität kann an das Patientengewicht angepasst werden (300–700 MBq).

Kardiale Bildgebung

Es wird pro intravenöser Injektion eine Aktivität von 700 MBq verabreicht.

Nierenbeeinträchti­gung

Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung der zu verabreichenden Aktivität erforderlich, da bei diesen Patienten ein erhöhtes Strahlenexposi­tionsrisiko besteht.

Patienten mit hoher Knochenanreicherung und/oder stark eingeschränkter Nierenfunktion

Bei diesen Patienten kann eine Dosisanpassung notwendig sein.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ist anhand der klinischen Erfordernisse und der Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe sorgfältig abzuwägen.

Bei Kindern und Jugendlichen wird die anzuwendende Aktivität entsprechend den aktuellen Empfehlungen der „Paediatric and Dosimetry Committees“ der EANM (Dosage Card) ermittelt: siehe „99mTc MDP“.

Art der Anwendung

Dieses Arzneimittel muss vor der Anwendung rekonstituiert werden.

Die radioaktiv markierte Lösung darf nur intravenös als Einmaldosis verabreicht werden.

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitte 12.

Zur Vorbereitung der Patienten, siehe Abschnitt 4.4.

Bildakquisition

Der Patient muss kurz vor der Bildakquisition seine Blase geleert haben.

Bei der Knochenszinti­graphie werden die Aufnahmen mittels 3-Phasen-Skelettszinti­graphie erfasst:

– Blutflussaufnahmen werden kurz nach der Injektion angefertigt, um eine abnorme Durchblutung im Skelettbereich zu erkennen.

– Blutpoolaufnahmen (Weichteilphase) sollten unmittelbar nach der Perfusionsphase der Untersuchung angefertigt werden und innerhalb von 10 Minuten nach der Injektion des Tracers abgeschlossen sein.

– Spätaufnahmen (Knochenphase) werden in der Regel 2 bis 5 Stunden nach der Injektion mittels Ganzkörperscans angefertigt.

Zusätzliche Spätaufnahmen (6–24 h) ergeben ein größeres Verhältnis zwischen der Anreicherung im Krankheitsherd und dem Hintergrund (Target-to-Background-Ratio) und ermöglichen unter Umständen eine bessere Beurteilung des Beckens, falls dieses auf den herkömmlichen Spätaufnahmen durch die Blasenaktivität verdeckt war. Dies kann insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Harnverhalt von Nutzen sein.

Je nach Indikation und den Ergebnissen der planaren Bildgebung können zusätzlich SPECT-Aufnahmen angefertigt werden, um Nachweis, Verteilung und Ausmaß der Erkrankung besser zu beschreiben.

Bei der kardialen Bildgebung zur Amyloidosediag­nostik werden 3 Stunden nach der Injektion planare Aufnahmen der Herzregion in anteriorer und lateraler Projektion angefertigt. Bei positivem Traceruptake sind SPECT-Aufnahmen angeraten. Planare Thoraxaufnahmen und/oder GanzkörperAufnahmen werden empfohlen. Diese unterstützen die Quantifizierung des Grades der Anreicherung im Myokard durch visuellen Vergleich mit der Anreicherung in den Rippen.

SPECT-Aufnahmen werden empfohlen, um:

– eine Überlappung mit der Knochenanreicherung zu vermeiden;

– die Blutpoolaktivität von der myokardialen Aktivität zu unterscheiden;

– die regionale Verteilung der myokardialen Anreicherung von Technetium(99mTc)-Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat zu beurteilen;

– die Anreicherung von Technetium(99mTc)- Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat im Ventrikelseptum

(häufig bei einer Amyloidose beteiligt) zu erkennen;

– den Grad der myokardialen Anreicherung im Vergleich zur Rippenanreicherung zu quantifizieren.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Natriumpertechnetat (99mTc)-Lösung oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Möglichkeit einer Überempfindlichkeit oder anaphylaktischer Reaktionen

Bei Auftreten von Überempfindlichke­its- oder anaphylaktoiden Reaktionen muss die Verabreichung des Arzneimittels sofort abgebrochen und falls erforderlich eine intravenöse Behandlung eingeleitet werden. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollten entsprechende Instrumente wie Endotrachealtubus und Beatmungsgerät sofort griffbereit sein.

Individuelle Nutzen / Risiko – Analyse

Bei jedem Patienten muss die Strahlenexposition durch den erwarteten Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität sollte auf jeden Fall auf das Minimum beschränkt werden, welches für den Erhalt der diagnostischen Information benötigt wird.

Zwischen einer vorhergehenden Szintigraphie mit anderen Technetium (99mTc)-markierten Substanzen und der Verabreichung von Technetium (99mTc) – Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat muss eine Wartezeit von mindestens 2 Tagen eingehalten werden.

Nierenbeeinträchti­gung

Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erforderlich, da ein erhöhtes Strahlenexposi­tionsrisiko vorliegen kann.

Patienten mit hoher Knochenanreicherung und/oder stark eingeschränkter Nierenfunktion

Bei diesen Patienten ist eine besonders sorgfältige Indikationsstellung erforderlich, da ein erhöhtes Strahlenexposi­tionsrisiko vorliegen kann. Dies muss bei der Berechnung der zu verabreichenden Aktivität berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 11).

Kinder und Jugendliche

Angaben zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, siehe Abschnitt 4.2.

Da die effektive Dosis pro MBq höher ist als bei Erwachsenen, ist eine besonders sorgfältige Indikationsstellung erforderlich (siehe Abschnitt 11).

Bei Kindern und Jugendlichen ist die Indikation besonders streng zu stellen, da wegen des noch nicht abgeschlossenen Knochenwachstums die relativ hohe Strahlenexposition der Epiphysen zu berücksichtigen is­t.

Patientenvorbe­reitung

Patienten sollten vor der Untersuchung gut hydriert sein und aufgefordert werden, kurz vor der Bildakquisition und in den ersten Stunden nach der Untersuchung so oft wie möglich die Blase zu entleeren, um die Strahlenexposition zu vermindern.

Um eine Anreicherung des Tracers in der Muskulatur zu verhindern, sollte der Patient zwischen der Injektion und der Bildakquisition anstrengende körperliche Betätigungen unterlassen bis eine ausreichende Bildgebung erzielt wurde.

Eine subkutane Verabreichung von Technetium (99mTc) – Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat sollte vermieden werden, da perivaskuläre Entzündungen für Technetium (99mTc) – Diphosphonate beschrieben wurden.

Auswertung der kardialen Bildgebung

Die kardiale Aufnahme von (99mTc)- Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat wird anhand eines halbquantitativen visuellen Scoring-Verfahrens (Perugini-Score) im Verhältnis zur Knochenaufnahme (Rippe) nach 3 Stunden bewertet. Visuelle Scores von mehr als oder gleich 2 auf planaren oder SPECT-Bildern gelten als starker Hinweis auf kardiale ATTR.

Während Grad 2 oder 3 stark auf eine ATTR-Amyloidose hinweist, kann bei AL-Amyloidose gelegentlich ein beliebiges Ausmaß an (99mTc)-Butedronat-Aufnahme im Myokard beobachtet werden. Daher sollte die (99mTc)- Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat-Szintigraphie immer in Verbindung mit Untersuchungen der Serum- und Urinimmunofixation und des Assays der freien Leichtketten im Serum interpretiert werden, um eine AL-Amyloidose auszuschließen.

Abnormale und diffuse kardiale Mehranreicherung kann bei kürzlich aufgetretenem ausgedehntem Myokardinfarkt, alkoholischer Kardiomyopathie, Adriamycin-induzierter Kardiotoxizität, Perikarditis, Tumor des Perikards und Hyperkalzämie auftreten. Eine extrakardiale Mehranreicherung im Weichteilgewebe kann bei chronischem Nierenversagen, Osteoporose, Therapie mit Bisphosphonaten oder infiltrierten Injektaten (Paravasaten) beobachtet werden.

Die kardiale Szintigraphie mit 99mTc- Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat kann bei bestimmten Mutationen im ATTR-Gen (Phe64Leu-Mutation) falsch negativ sein.

Nach der Untersuchung

Enger Kontakt mit Säuglingen und schwangeren Frauen ist während 12 Stunden einzuschränken.

Besondere Warnhinweise

Abhängig vom Zeitpunkt der Verabreichung der Injektion kann der dem Patienten verabreichte Natriumgehalt in manchen Fällen größer als 1 mmol (23 mg) sein. Bei Patienten, die eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, ist dies zu berücksichtigen.

Vorsichtsmaßnahmen in Hinblick auf die Umweltgefährdung, siehe Abschnitt 6.6.

Bei Niereninsuffizienz oder infolge einer erhöhten Photonenabsorption und–streuung bei Adipositas sowie aufgrund des allgemein reduzierten Knochenstoffwechsels bei älteren Patienten kann die Skelettdarstellung diagnostisch nicht ausreichend sein. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion wird ein Untersuchungsbeginn 4 Stunden nach Injektion empfohlen. Bei Adipositas kann eine höhere Aktivitätsdosierung erforderlich sein.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Wie bei allen anderen Diphosphonaten sind folgende potentielle Wechselwirkungen zu berücksichtigen:

Eine reduzierte skelettale Tracer-Aufnahme wird während der Behandlung mit Diphosphonaten oder Denosumab durch Kompetition sowie mit Cabozantinib durch Interaktion mit der Osteoblastenfun­ktion beobachtet.

Eine erhöhte Anreicherung des Radiotracers außerhalb der Knochen bzw. verminderte Speicherung im Skelettsystem wurde beobachtet in Verbindung mit – eisenhaltigen Substanzen,

– bei akuter Verabreichung von Diphosphonaten,

– verschiedenen Zytostatika und Immunsuppressiva,

– Anti-Androgenen (Bicalutamid) und Östrogenen, bei Gynäkomastie,

– aluminiumhaltigen Antazida

– Röntgenkontras­tmitteln,

– Antibiotika,

– entzündungshem­menden Substanzen,

– Calciumgluconat-Injektionen,

– Heparin-Calcium

– Epsilon-Aminocapronsäure,

– hämatopoetischen Wachstumsfaktoren,

– Nifedipin.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Falls die Verabreichung radioaktiver Arzneimittel an Frauen in gebärfähigem Alter erforderlich ist, sind stets Informationen über eine mögliche Schwangerschaft einzuholen. Jede Frau mit ausgebliebener Menstruation sollte bis zum negativen Nachweis als schwanger betrachtet werden. Bestehen Zweifel hinsichtlich einer möglichen Schwangerschaft (falls eine Monatsblutung ausgeblieben ist, falls die Blutungen sehr unregelmäßig sind usw.), sollten alternative Untersuchungsmet­hoden in Betracht gezogen werden, die keine ionisierende Strahlung beinhalten.

Schwangerschaft

Untersuchungen mit Radionukliden bei schwangeren Frauen beinhalten auch eine Strahlenbelastung für den Fötus. Daher sollten während der Schwangerschaft nur absolut unerlässliche Untersuchungen durchgeführt werden, bei denen der zu erwartende Nutzen das Risiko für Mutter und Kind übersteigt.

Bei Verabreichung von 700 MBq Technetium (99mTc) – Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat bei Patienten mit normaler Knochenaufnahme beträgt die vom Uterus aufgenommene Dosis 4,3 mGy. Die Dosis ist bei Patienten mit hoher Knochenaufnahme und/oder schwer beeinträchtigter Nierenfunktion auf 2,03 mGy reduziert. Dosen über 0,5 mGy werden als potentielles Risiko für den Fötus betrachtet.

Stillzeit

Bevor ein radioaktives Arzneimittel bei einer stillenden Mutter angewendet wird, sollte in Erwägung gezogen werden, ob eine Verschiebung der Untersuchung bis zum Ende der Stillzeit vertretbar ist und ob das geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde unter Berücksichtigung, dass die Radioaktivität in die Muttermilch übertritt. In den Fällen, bei denen die Anwendung eines radioaktiven Arzneimittels unverzichtbar ist, muss das Stillen für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die abgepumpte Muttermilch verworfen werden.

Enger Kontakt mit Säuglingen ist während dieser Zeit einzuschränken.

Fertilität

Die Auswirkungen der Verabreichung von Technetium(99mTc)-butedronat auf die Fertilität sind nicht bekannt.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8    nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr selten (<1/10 000)

In der Tabelle sind die Nebenwirkungen gemäß den Systemorganklassen nach MedDRA klassifiziert.

Systemorganklassen gemäß MedDRA-Konvention

Bevorzugte Bezeichnung gemäß MedDRA-Konvention

Häufigkeit gemäß MedDRA-Konvention

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeit

Sehr selten

Gefäßerkrankungen

Hitzewallung

Sehr selten

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit

Sehr selten

Erkrankungen der Haut und des

Ausschlag

Sehr selten

Unterhautzellge­webes

Pruritus

Sehr selten

Für vergleichbare Diphosphonate wird in der Literatur über das Auftreten von Überempfindlichke­itsreaktionen mit Hautausschlägen (4 – 24 Stunden p. i.) und Juckreiz, Fieberschüben während der Injektion und Übelkeit berichtet. Bei TECEOS wurden solche Reaktionen nur sehr selten beobachtet. (bei ungefähr 1 von 1 000 000 Anwen­dungen).

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die effektive Strahlendosis bei Gabe der maximalen empfohlenen Aktivität von 700 MBq bei 3,4 mSv liegt, sind diese unerwünschten Wirkungen mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Bei Verabreichung einer Überdosis an Technetium (99mTc) – Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat sollte die vom Patienten aufgenommene Dosis wenn möglich dadurch reduziert werden, dass die Ausscheidung des Radionuklids aus dem Körper durch forcierte Diurese und forcierte Blasenentleerungen beschleunigt wird.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Nuklearmedizi­nisches Diagnostikum für das Skelettsystem, ATC-Code: V09BA04

Bei den für diagnostische Verfahren verwendeten chemischen Konzentrationen des radioaktiven Arzneimittels und der Hilfsstoffe sind keine pharmakodynamischen Wirkungen von Technetium (99mTc) -Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat zu erwarten.

Wirkmechanismus

99mTc-DPD ist ein Phosphatanalogon, das mit dem kristallinen Hydroxylapatit in der Mineralphase des Knochens einen Komplex bildet.

Der genaue Mechanismus der Anreicherung von 99mTc-DPD im Herz bei kardialer Amyloidose, und insbesondere die Anlagerung an TTR-Fibrillen, ist nicht vollständig geklärt. Wesentliche Hypothesen zur Erklärung der kardialen Anreicherung beinhalten einen hohen Kalziumgehalt oder Mikrokalzifika­tionen bei fortgeschrittenem Lebensalter und langer Erkrankungsdauer sowie einen Aufnahmemechanismus in Abhängigkeit vom Gehalt an TTR-Fibrillen und der Fibrillenzusam­mensetzung.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

In einer Studie wurden 877 Patienten mit vermuteter oder nachgewiesener ATTR Amyloidose mit ≈700 MBq 99mTc-DPD untersucht. In der Subgruppe von 244 Patienten, die mit 99mTc-DPD gescannt und mit Endokardbiopsie (EBM) getestet wurden, hatten 162 kardiale ATTR und die übrigen 82 (einschließlich 35 ohne Amyloidose) keine kardiale ATTR-Amyloidose.

In der Subgruppe aller EMB-Patienten war die Sensitivität zum Nachweis einer kardialen ATTR-Amyloidose 64 %, die Spezifität >99 %, wenn „positiver Scan" als Grad 1, 2 und 3 (nach Perugini) definiert wurde. Bei strengerer Definition (Grad 2 und 3) und Ausschluss des Vorhandenseins monoklonaler Proteine wurde eine Spezifität von 100 % und die Sensitivität von 70 % erreicht.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Verteilung

In den ersten Minuten nach der Injektion verteilt sich die Aktivität auf Abdomen und Nieren. Die fortschreitende Elimination aus diesen Kompartimenten wird durch die Anreicherung der Aktivität im Skelettsystem deutlich. Die Blutclearance lässt sich biphasisch mit Halbwertszeiten von T1 = 15 min und T2 = 100 min beschreiben. Im Vergleich mit anderen Diphosphonaten zeigt Technetium (99mTc) -Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat die geringste Proteinbindung im Plasma.

Unmittelbar nach der Injektion wird ein relativ hoher Aktivitätsanteil im Plasma beobachtet, gefolgt von einer schnellen Elimination aus dem Blut. Dieses Verhalten kann durch eine Reabsorption in den Nieren erklärt werden.

Organaufnahme

Die Knochenszinti­graphie ist eine empfindliche, aber unspezifische Diagnosemethode. Die Anreicherung im Knochen ist abhängig von der Blutversorgung und vom Ausmaß des Metabolismus des Knochens.

Elimination

Im Vergleich mit anderen Diphosphonaten wird ein geringerer Teil der Aktivität mit dem Urin ausgeschieden, und dafür ein höherer Anteil von Technetium (99mTc) -Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat im Skelett gespeichert, wobei das Maximum 1 Stunde nach der Injektion erreicht wird. Danach bleibt dieser Wert über mehrere Stunden lang konstant. Der unveränderte Komplex wird durch die Nieren ausgeschieden. Ca. 1 Stunde nach der Injektion sind 30 % der verabreichten Aktivität durch den Harn ausgeschieden. Die Menge an unmarkiertem DPD innerhalb der empfohlenen Dosis hat keinen Einfluss auf den Ausscheidungspro­zess.

Die Elimination über Leber und Darm ist vernachlässigbar.

Halbwertszeit

Bei gesunden Probanden wurde eine Ganzkörperretention von 40 ± 4 % Technetium (99mTc) -Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat gemessen. Dieser Wert erhöht sich bei disseminierten Metastasen, primärem Hyperparathyre­oidismus und Osteoporose.

Patienten mit Nierenfunktion­sstörung

Die Pharmakokinetik bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörung wurde nicht untersucht.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Das Präparat ist nicht für eine regelmäßige oder kontinuierliche Anwendung bestimmt.

Mutagenitätsstudien sowie Langzeitstudien zur Karzinogenese wurden nicht durchgeführt.

Bei Toxizitätsstudien mit wiederholter Verabreichung an Ratten und Beagle-Hunden wurden keine Beeinträchtigungen nach Applikation der Humandosis beobachtet.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

N-(4-aminobenzoyl)-L-glutaminsäure, Mononatriumsalz

Zinn(II)-oxid

6.2    inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Auf keinen Fall darf eine kohlenhydrathaltige Lösung zur Verdünnung verwendet werden (z. B. Glucose, Lävulose) und ebenfalls darf die Injektion nicht über eine langsame Infusion – welche derartige Lösungen enthält – erfolgen. Wie bei anderen Diphosphonaten kann es in diesen Fällen zu einer massiven Einschränkung der diagnostischen Aussagekraft der Untersuchung kommen, da die Knochenspeicherung zugunsten einer massiven Nierendarstellung drastisch abnimmt.

6.3    dauer der haltbarkeit

12 Monate

Nach der Markierung nicht über 25 °C lagern und innerhalb von 8 Stunden verwenden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Das Kit nicht über 25 °C lagern.

Lagerungsbedin­gungen des rekonstituierten und radioaktiv markierten Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

Die Lagerung des Arzneimittels muss entsprechend den nationalen Anforderungen für radioaktive Arzneimittel erfolgen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

15 ml-Durchstechflasche, farblos, Glasart I (Ph. Eur.) mit Gummistopfen und Aluminiumkappe verschlossen.

Packungsgröße: 5 Mehrdosen-Durchstechflaschen.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Allgemeine Warnhinweise

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Die Entgegennahme, Lagerung, Anwendung sowie der Transport und die Entsorgung unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen und/oder den entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörde.

Radioaktive Arzneimittel sind in einer Art und Weise zuzubereiten, welche den Anforderungen in Bezug auf Strahlenschutz und pharmazeutische Qualität entspricht. Entsprechende aseptische Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen.

Der Inhalt der Durchstechflasche ist ausschließlich zur Anwendung von Technetium (99mTc) – Tetranatriumdi­hydrogenbutedro­nat-Injektionslösung vorgesehen und darf ohne vorherige vorschriftsmäßige Zubereitung nicht direkt Patienten verabreicht werden.

Für Anweisungen zur Zubereitung von radioaktiven Arzneimitteln, siehe Abschnitt 12.

Falls die Integrität dieser Durchstechflasche zu irgendeinem Zeitpunkt während der Zubereitung dieses Arzneimittels nicht gewährleistet ist, darf diese nicht verwendet werden.

Die Verabreichung ist so durchzuführen, dass das Risiko einer Kontamination des Arzneimittels und einer Strahlenexposition der Anwender so gering wie möglich bleibt. Eine geeignete Abschirmung ist zwingend erforderlich.

Der Inhalt des Kits ist vor der Zubereitung nicht radioaktiv. Nach der Markierung mit Natriumpertechnetat (99mTc)-Injektionslösung (Ph. Eur.) muss das fertige Arzneimittel jedoch entsprechend abgeschirmt werden.

Die Verabreichung von radioaktiven Arzneimitteln setzt andere Personen einem Risiko durch externe Strahlung oder Kontamination durch Urin, Erbrochenes usw. aus. Daher müssen Strahlenschut­zmaßnahmen gemäß nationalen Bestimmungen eingehalten werden.

7.  inhaber der zulassung

Curium Germany GmbH

Member of Curium group

Alt-Moabit 91d

D-10559 Berlin

8.    zulassungsnummer(n)

1902.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 11/12/1981

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 26/06/2008

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: