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Teicoplanin Eberth 400 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zum Einnehmen - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Teicoplanin Eberth 400 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zum Einnehmen

1.   BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Teicoplanin Eberth 200 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer

Lösung zum Einnehmen

Teicoplanin Eberth 400 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zum Einnehmen

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Teicoplanin Eberth 200 mg

1 Durchstechflasche enthält 200 mg Teicoplanin, entsprechend mindestens 200 000 I.E.

Nach Rekonstitution enthält die Lösung 200 mg Teicoplanin in 3,0 ml.

Teicoplanin Eberth 400 mg

1 Durchstechflasche enthält 400 mg Teicoplanin, entsprechend mindestens 400 000 I.E.

Nach Rekonstitution enthält die Lösung 400 mg Teicoplanin in 3,0 ml.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zum Einnehmen

Weißes bis weißliches Pulver

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Teicoplanin Eberth ist bei Erwachsenen und Kindern ab der Geburt indiziert zur parenteralen

Behandlung von folgenden Infektionen (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.1):

Komplizierte Haut- und Weichteilinfek­tionen Knochen- und Gelenkinfektionen Nosokomiale Pneumonien Ambulant erworbene Pneumonien Komplizierte Harnwegsinfektionen Infektiöse Endokarditis Peritonitis, assoziiert mit kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) Bakteriämie, die im Rahmen einer der oben aufgelisteten Indikationen auftritt

Teicoplanin Eberth ist auch angezeigt zur oralen Anwendung als Alternativbehan­dlung von durch Infektion mit Clostridioides difficile verursachter Diarrhö und Kolitis.

Teicoplanin Eberth sollte, falls erforderlich, in Kombination mit anderen antibakteriellen

Arzneimitteln eingesetzt werden.

Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten berücksichtigt werden.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Dosierung und Dauer der Anwendung sollten individuell angepasst werden unter Beachtung von Art und Schwere der Infektion sowie des Ansprechens des Patienten auf die Therapie und von Patientenfaktoren wie Alter und Nierenfunktion.

Bestimmung der Serumkonzentration

Zur Optimierung der Behandlung sollten während der Einstellung der Dosis die Teicoplanin-Serumkonzentra­tionen überwacht werden, um sicherzustellen, dass Mindesttalspiegel erreicht werden:

Bei den meisten Infektionen durch Gram-positive Bakterien sollten die Talspiegel von Teicoplanin mindestens 10 mg/l betragen, wenn sie mittels HochleistungsFlüssig­keitschromato­graphie (HPLC) bestimmt werden, oder mindestens 15 mg/l, wenn sie mittels Fluoreszenz-Polarisations-Immunoassay (FPIA) bestimmt werden. Bei Endokarditis und anderen schweren Infektionen sollten die Teicoplanin-Talspiegel 15 – 30 mg/l betragen, wenn sie mittels HPLC bestimmt werden, oder 30 – 40 mg/l, wenn sie mittels FPIA bestimmt werden.

Während der weiteren Behandlung (Erhaltungsphase) sollte das Monitoring mindestens einmal pro Woche fortgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Serumkonzentra­tionen von Teicoplanin stabil sind.

Dosierung für Erwachsene und ältere Patienten mit normaler Nierenfunktion Siehe Tabelle 1.

Tabelle 1: Dosierung für Erwachsene und ältere Patienten mit normaler Nierenfunktion

Indikationen

Therapieeinle­itung

Erhaltungsphase

Startdosis

Ziel-Serumtalspiegel an Tag 3 bis 5

Erhaltungsdosis

Ziel- Serumtalspiegel in der Erhaltungsphase

Komplizierte Haut-und

Weichteilinfek­tionen

Pneumonie

Komplizierte

Harnwegsinfektionen

6 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3 intravenöse oder intramuskuläre Anwendungen

> 15 mg/l 1

6 mg/kg Körpergewicht intravenös oder intramuskulär einmal täglich

> 15 mg/l 1 einmal wöchentlich

Knochen- und

Gelenkinfektionen

12 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3 – 5 intravenöse Anwendungen

> 20 mg/l 1

12 mg/kg Körpergewicht intravenös oder intramuskulär einmal täglich

> 20 mg/l 1

Infektiöse

Endokarditis

12 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3 – 5

30 – 40 mg/l 1

12 mg/kg Körpergewicht intravenös oder intramuskulär

> 30 mg/l 1

intravenöse

Anwendungen

einmal täglich

1 Bestimmt mittels FPIA

Unabhängig vom Gewicht des Patienten muss die Dosis anhand des Körpergewichts des Patienten angepasst werden.

Anwendungsdauer

Die Dauer der Behandlung sollte abhängig vom klinischen Ansprechen des Patienten festgelegt werden. Bei infektiöser Endokarditis ist im Allgemeinen eine Mindestbehandlung über 21 Tage erforderlich. Die Dauer der Behandlung sollte einen Zeitraum von 4 Monaten nicht überschreiten.

Kombinationsthe­rapie

Teicoplanin hat ein begrenztes antibakterielles Wirkspektrum (Gram-positiv). Es ist als Monotherapie nicht geeignet zur Behandlung einiger Infektionstypen, es sei denn, die Empfindlichkeit des Erregers ist nachgewiesen oder es besteht der begründete Verdacht, dass der oder die am wahrscheinlichsten vorliegenden Erreger empfindlich gegenüber Teicoplanin sind.

Mit Clostridioides-difficile-Infektionen assoziierte Diarrhö und Kolitis

Empfohlen wird die Einnahme (oral) von zweimal täglich 100 – 200 mg Teicoplanin für 7 – 14 Tage.

Ältere Patienten

Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich, sofern die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist (siehe unten).

Erwachsene und ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bis zum 4. Behandlungstag ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich, dann sollte die Dosis so angepasst werden, dass die Serumtalspiegel bei mindestens 10 mg/l liegen, wenn sie mittels HPLC bestimmt werden, oder mindestens 15 mg/l, wenn sie mittels FPIA bestimmt werden.

Nach dem 4. Behandlungstag:

Bei leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30 – 80 ml/min): Die Erhaltungsdosis sollte halbiert werden, entweder durch Gabe der Dosis jeden zweiten Tag oder durch einmal tägliche Gabe der halben Dosis. Bei starker Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min) und bei Hämodialysepa­tienten: Die Dosis sollte ein Drittel der Normaldosis betragen, entweder durch Gabe der Startdosis jeden dritten Tag oder durch einmal tägliche Gabe von einem Drittel der Dosis.

Teicoplanin wird nicht durch Hämodialyse eliminiert.

Patienten mit kontinuierlicher ambulanter Peritonealdia­lyse (CAPD)

Nach einer initialen intravenösen Einzeldosis von 6 mg/kg Körpergewicht werden in der ersten Woche 20 mg/l im Beutel mit der Dialyseflüssigkeit gegeben, dann 20 mg/l in jedem zweiten Beutel in der zweiten Woche und in der dritten Woche 20 mg/l mit dem nächtlichen Beutel.

Kinder und Jugendliche

Für Jugendliche über 12 Jahre gelten die gleichen Empfehlungen wie für Erwachsene.

Neugeborene und Säuglinge bis zu einem Alter von 2 Monaten Initialdosis

Am ersten Tag werden einmal 16 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion gegeben. Erhaltungsdosis

Einmal tägliche intravenöse Infusion von 8 mg/kg Körpergewicht.

Kinder von 2 Monaten bis 12 Jahre

Initialdosis

Eine intravenöse Dosis von 10 mg/kg Körpergewicht wird alle 12 Stunden gegeben insgesamt über 3 Gaben.

Erhaltungsdosis

Intravenöse Gabe von 6 – 10 mg/kg Körpergewicht einmal täglich.

Art der Anwendung

Teicoplanin Eberth kann sowohl intravenös als auch intramuskulär gegeben werden.

Die intravenöse Anwendung kann als Injektion über 3 – 5 Minuten oder als Infusion über 30 Minuten erfolgen.

Bei Neugeborenen erfolgt die Anwendung ausschließlich als intravenöse Infusion.

Bei mit Clostridioides-difficile-Infektion assoziierter Diarrhö und Kolitis erfolgt die Anwendung oral.

Hinweise zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Teicoplanin sollte nicht intraventrikulär angewendet werden.

Überempfindlichke­itsreaktionen

Schwere, lebensbedrohliche Überempfindlichke­itsreaktionen, manchmal mit tödlichem Ausgang, wurden unter Teicoplanin beschrieben (z. B. anaphylaktischer Schock). Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muss die Behandlung mit Teicoplanin sofort abgebrochen und geeignete Notfallmaßnahmen eingeleitet werden.

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Vancomycin sollte Teicoplanin mit Vorsicht angewendet werden, da eine allergische Kreuzreaktion, einschließlich eines tödlichen anaphylaktischen Schocks, nicht auszuschließen ist.

Das Auftreten eines „Red-Man-Syndroms“ (siehe unten) unter Vancomycin stellt jedoch keine Kontraindikation für Teicoplanin dar.

Infusionsbedingte Reaktionen

In seltenen Fällen wurde (auch schon bei Erstanwendung) ein „Red-Man-Syndrom“ (Symptomen-komplex mit Pruritus, Urtikaria, Hautrötungen, Angioödem, Tachykardie, Blutdruckabfall, Dyspnoe) beobachtet. Der Abbruch der Anwendung oder die Reduktion der Infusionsgeschwin­digkeit kann zur Beendigung dieser Reaktionen führen. Infusionsbedingte Reaktionen können minimiert werden, wenn die Tagesdosis nicht als Bolus, sondern als Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten gegeben wird.

Schwere bullöse Reaktionen

Schwere Nebenwirkungen der Haut (severe cutaneous adverse reactions [SCAR]) einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN) sowie Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (drug reaction with eosinophilia and systemic

symptoms [DRESS]), die lebensbedrohlich oder tödlich sein können, wurden unter der Anwendung von Teicoplanin berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Akute generalisierte exanthematische Pustulose (acute generalized exanthematous pustulosis [AGEP]) wurde ebenfalls unter der Anwendung von Teicoplanin berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten sollten zum Zeitpunkt der Verschreibung auf die Anzeichen und Symptome von schweren Hautreaktionen (z. B. progressive Hautrötungen, häufig mit Blasenbildung und Schleimhautschädi­gungen oder pustulösem Ausschlag oder anderen Anzeichen einer Überempfindlichkeit der Haut) hingewiesen und engmaschig überwacht werden. Beim Auftreten von Anzeichen und Symptomen, die auf schwere Hautreaktionen hindeuten, muss Teicoplanin abgesetzt und eine alternative Behandlung in Betracht gezogen werden.

Antibakterielles Wirkspektrum

Teicoplanin hat ein begrenztes antibakterielles Wirkspektrum (Gram-positive Erreger). Es ist zur Behandlung einiger Infektionstypen nicht als Monotherapie geeignet, es sei denn, die Empfindlichkeit des Erregers ist nachgewiesen oder es besteht der begründete Verdacht, dass der oder die am wahrscheinlichsten vorliegenden Erreger empfindlich gegenüber Teicoplanin sind.

Für eine rationale Antibiotika-Therapie mit Teicoplanin sollten das antibakterielle Wirkspektrum, das Sicherheitsprofil des Wirkstoffs und die Eignung der antibiotischen Standardtherapie für den einzelnen Patienten bei der Therapieentsche­idung berücksichtigt werden. Auf dieser Basis sollte Teicoplanin vorwiegend bei schweren Infektionen eingesetzt werden, bei denen die antibiotische Standardtherapie als ungeeignet eingestuft wird.

Thrombozytopenie

Unter der Anwendung von Teicoplanin wurde über Thrombozytopenie berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen hämatologische Untersuchungen, einschließlich eines großen Blutbilds, erfolgen.

Nephrotoxizität

Bei Patienten, die Teicoplanin erhielten, wurde über Nephrotoxizität und Nierenversagen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion, Patienten, die das Teicoplanin-Therapieschema mit hoher Initial-/Startdosis erhalten, und Patienten, die Teicoplanin in Verbindung mit oder anschließend an eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit nephrotoxischem Potential (z. B. Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin und Cisplatin) erhalten, sollten sorgfältig überwacht werden und Hörtests durchgeführen lassen (siehe Abschnitt „Ototoxizität“ unten).

Da Teicoplanin vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, muss die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).

Ototoxizität

Wie bei anderen Glykopeptiden wurde bei mit Teicoplanin behandelten Patienten über Ototoxizität (Taubheit, Tinnitus) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten, bei denen während der Behandlung mit Teicoplanin Anzeichen und Symptome einer Beeinträchtigung des Hörvermögens oder einer Innenohrerkrankung auftreten, sollten sorgfältig bewertet und überwacht werden, insbesondere bei längerer Behandlungsdauer und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Patienten, die Teicoplanin in Verbindung mit oder anschließend an eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit nephrotoxischem und/oder neuro-/ototoxischem Potential (z. B. Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid und Etacrynsäure) erhalten, sollten sorgfältig überwacht und der Nutzen von Teicoplanin bewertet werden, wenn das Hörvermögen abnimmt.

Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die Teicoplanin zusammen mit anderen ototoxischen und/oder neurotoxischen Arzneimitteln erhalten, für die regelmäßige Blutuntersuchungen sowie Leber- und Nierenfunktion­stests empfohlen werden.

Superinfektion

Wie bei anderen Antibiotika kann insbesondere die längere Anwendung von Teicoplanin zur

Vermehrung von nicht empfindlichen Mikroorganismen führen. Falls eine Folgeinfektion auftritt, ist diese entsprechend zu behandeln.

Teicoplanin Eberth enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

Teicoplanin- und Aminoglykosidlösun­gen sind inkompatibel und dürfen für die Anwendung als Injektionslösung nicht miteinander gemischt werden. Sie sind aber kompatibel in Dialyseflüssig­keiten und können bei der Behandlung von CAPD-bedingter Peritonitis uneingeschränkt eingesetzt werden.

Nur mit Vorsicht sollte Teicoplanin in Verbindung mit oder anschließend an eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit nephrotoxischem und / oder neuro- / ototoxischem Potenzial gegeben werden. Zu diesen Arzneimitteln zählen z. B. Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid und Etacrynsäure (siehe Abschnitt 4.4 „Nephrotoxizität“ und „Ototoxizität“). Ein synergistischer toxischer Effekt der Kombination mit Teicoplanin konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.

In klinischen Studien wurde Teicoplanin vielen Patienten gegeben, die bereits verschiedene andere Arzneimittel erhielten, darunter waren Antibiotika, Antihypertensiva, Anästhetika, Mittel gegen Herzerkrankungen und Antidiabetika, ohne dass Wechselwirkungen beobachtet wurden.

Kinder und Jugendliche

Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen nur begrenzte Mengen an Daten mit der Anwendung von Teicoplanin bei Schwangeren vor.

Tierexperimentelle Studien haben bei hohen Dosen eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3): Bei Ratten kam es vermehrt zu Totgeburten und neonataler Mortalität. Das potentielle Risiko für Menschen ist nicht bekannt. Deshalb sollte Teicoplanin während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Ein potentielles Risiko für Schädigungen des Innenohrs und der Nieren des Fötus kann nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Teicoplanin beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Es gibt keine Informationen, ob Teicoplanin bei Tieren in die Muttermilch übergeht.

Die Entscheidung, weiter zu stillen / abzustillen oder die Therapie mit Teicoplanin fortzusetzen / abzubrechen, sollte einerseits den Wert der Muttermilch für den Säugling, andererseits den Nutzen von Teicoplanin für die Mutter berücksichtigen.

Fertilität

Tierexperimentelle Reproduktionsstu­dien ergaben keine Hinweise auf eine verminderte Fertilität.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Teicoplanin Eberth hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Teicoplanin kann Schwindel / Benommenheit und Kopfschmerzen verursachen. Dadurch kann die Fähigkeit, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein. Patienten mit entsprechenden Nebenwirkungen sollten nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.

4.8    nebenwirkungen

Tabellarische Übersicht der Nebenwirkungen

In Tabelle 2 werden alle Nebenwirkungen gelistet, die häufiger als bei Placebo und bei mehr als

einem Patienten aufgetreten sind; folgende Konvention wird verwendet:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

(≥ 1/10)

(≥ 1/100 bis < 1/10)

(≥ 1/1000 bis < 1/100)

(≥ 1/10 000 bis < 1/1000)

(< 1/10 000)

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad geordnet.

Tabelle 2: Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Häufig

Gelegentlich

Selten

Häufigkeit nicht bekannt

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Abszess

Superinfektion (übermäßige Vermehrung nicht empfindlicher Mikroorganismen)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie, Thrombozytopenie, Eosinophilie

Agranulozytose, Neutropenie, Panzytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Anaphylaktische Reaktionen (Anaphylaxie, siehe Abschnitt 4.4)

Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), anaphylaktischer Schock (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel / Benommenheit, Kopfschmerzen

Krampfanfälle

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Taubheit, Hörverlust (siehe Abschnitt 4.4), Tinnitus,

vestibuläre Störung

Gefäßerkrankungen

Phlebitis

Thrombophlebitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Bronchospasmus

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Exanthem, Erythem (Rötung), Juckreiz

Rötung des Oberkörpers („Red-ManSyndrom“, siehe Abschnitt 4.4)

Toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, akute generalisierte exanthematische Pustulose, Erythema multiforme, Angioödem, exfoliative

Dermatitis, Urtikaria (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Erhöhter Serumkreatininwert

Niereninsuffizienz (einschl. akuten Nierenversagens) (siehe unten Abschnitt „Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen“) 

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schmerzen, Fieber

Abszess an der Injektionsstelle, Schüttelfrost (Rigor)

Untersuchungen

Erhöhte Transaminasewerte (vorübergehend anomale Transaminase-werte), Anstieg der alkalischen Phosphatase im Serum (vorübergehend anomale Serumwerte der alkalischen Phosphatase)

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Basierend auf Literaturberichten, liegt die geschätzte Nephrotoxizitätsra­te bei Patienten, die das Therapieschema mit niedriger Initialdosis von durchschnittlich 6 mg/kg zweimal täglich erhalten, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von durchschnittlich 6 mg/kg einmal täglich, bei etwa 2 %. In einer nicht-interventionellen Unbedenklichke­itsprüfung auf der Grundlage von Beobachtungen (Post-Authorisation Safety Study ), die 300 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 63 Jahren (Behandlung von Knochen- und Gelenkinfektionen, Endokarditis oder anderen schweren Infektionen) einschloss, die das Therapieschema mit hoher Initialdosis von 12 mg/kg zweimal täglich (5 Initialdosen im Median) erhielten, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 12 mg/kg einmal täglich, betrug die beobachtete Rate einer bestätigten Nephrotoxizität 11,0 % (95 %-Konfidenzintervall [KI] = [7,4 %; 15,5 %]) über die ersten 10 Tage. Die kumulative Rate einer Nephrotoxizität von Behandlungsbeginn bis 60 Tage nach der letzten Dosis betrug 20,6 % (95 %-KI = [16,0 %; 25,8 %]). Bei Patienten, die mehr als 5 hohe Initialdosen von 12 mg/kg zweimal täglich erhielten, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 12 mg/kg einmal täglich, betrug die beobachtete kumulative Rate einer Nephrotoxizität von Behandlungsbeginn bis 60 Tage nach der letzten Verabreichung 27 % (95 %-KI = [20,7 %; 35,3 %]) (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg- Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome

Es wurden Fälle von versehentlicher, exzessiver Überdosierung bei Kindern berichtet. In einem Fall kam es zu Erregtheit bei einem 29 Tage alten Neugeborenen nach intravenöser Anwendung von 400 mg (95 mg/kg).

Maßnahmen

Zur Therapie einer Überdosierung empfehlen sich allgemeine symptomatische Maßnahmen. Teicoplanin ist nicht durch Hämodialyse und nur langsam durch Peritonealdialyse entfernbar.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Glykopeptide ATC-Code: J01XA02

Wirkmechanismus

Teicoplanin hemmt das Wachstum von empfindlichen Organismen durch Beeinflussung der Zellwandsynthese an einer Angriffsstelle, die sich von jener der Betalaktame unterscheidet. Die Peptidoglykan-Synthese wird durch spezifische Bindung an D-Alanyl-D-Alanin-Reste blockiert.

Resistenzmecha­nismen

Eine Resistenz gegenüber Teicoplanin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Veränderung der Zielstruktur: Diese Form der Resistenz ist in den letzten Jahren insbesondere bei der Spezies Enterococcus faecium aufgetreten. Die Veränderung beruht auf dem Austausch der endständigen D-Alanin-D-Alanin-Funktion der Aminosäuresei­tenkette einer Mureinvorstufe durch D-Alanin-D-Lactat, sodass die Affinität zum Teicoplanin stark

vermindert ist. Die hierfür verantwortlichen Enzyme sind eine neu gebildete D-Lactat-Dehydrogenase bzw. Ligase.

Die verminderte Empfindlichkeit oder Resistenz bei Staphylokokken gegenüber Teicoplanin beruht auf der Überproduktion von Vorstufen des Mureins, an die Teicoplanin gebunden wird.

Eine partielle Kreuzresistenz besteht mit dem Glykopeptid-Antibiotikum Vancomycin. Einige Vancomycin-resistente Enterokokken sind Teicoplanin-empfindlich (VanB-Phänotyp).

Grenzwertbestim­mung für die Empfindlichkeit

Die aktuellen Grenzwerte zur Bewertung der Erregersensibilität (Stand: April 2023) finden Sie in folgender Tabelle:

Definitionen – S : sensibel bei Standardexposition; I : sensibel bei erhöhter Exposition; R : resistent

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte (v. 13.0)

Erreger

S

R

Staphylococcus aureus 1)

≤ 2 mg/l

> 2 mg/l

Koagulase-negative Staphylokokken

≤ 4 mg/l

> 4 mg/l

Enterococcus spp.

≤ 2 mg/l

> 2 mg/l

Streptococcus spp.

(Gruppen A, B, C, G) 1)

≤ 2 mg/l

> 2 mg/l

Streptococcus pneumoniae 1)

≤ 2 mg/l

> 2 mg/l

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe 1)

≤ 2 mg/l

> 2 mg/l

1) Nicht-empfindliche Isolate sind selten oder noch nicht berichtet worden. Die Tests zur Identifizierung und Empfindlichke­itsbestimmung müssen für jedes solcher Isolate wiederholt werden und das Isolat muss an ein ReferenzLabor geschickt werden.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.

Empfindlichkeit

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren und lokale Informationen über die Resistenzsituation sind wünschenswert, insbesondere für die Behandlung schwerer Infektionen. Falls erforderlich sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden, insbesondere wenn aufgrund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Teicoplanin bei zumindest einigen Infektionstypen infrage gestellt ist.

Die folgenden Angaben entsprechen den europäisch harmonisierten Daten mit Stand März 2017. Die Daten zur aktuellen Resistenzsituation für Teicoplanin in Deutschland finden Sie als weitere Angabe nach Abschnitt 11. am Ende dieser Fachinformation.

ÜBLICHERWEISE EMPFINDLICHE SPEZIES

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Corynebacterium jeikeium a

Enterococcus faecalis

Staphylococcus aureus (inkl. Methicillin-resistenter Stämme)

Streptococcus agalactiae

Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis a (Streptokokken der Gruppen C und G)

Streptococcus pneumoniae

Streptococcus pyogenes

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe a, b

Anaerobe Gram-positive Mikroorganismen

Clostridioides difficile a

Peptostreptococ­cus spp. a

SPEZIES, BEI DENEN ERWORBENE RESISTENZEN EIN PROBLEM BEI DER

ANWENDUNG DARSTELLEN KÖNNEN

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium

Staphylococcus epidermidis

Staphylococcus haemolyticus

Staphylococcus hominis

VON NATUR AUS RESISTENTE SPEZIES

Alle Gram-negativen Mikroorganismen

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.

a Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfeh­lungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

b Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Teicoplanin wird parenteral (intravenös oder intramuskulär) verabreicht. Nach intramuskulärer Gabe ist die Bioverfügbarkeit (verglichen mit der intravenösen Gabe) nahezu vollständig (90 %). Nach intramuskulärer Gabe von 200 mg an 6 Tagen liegt die mittlere (SD) maximale Teicoplanin-Serumkonzentration (Cmax) bei 12,1 (0,9) mg/l und wird 2 Stunden nach der Anwendung erreicht.

Bei einer intravenösen Initialdosis von 6 mg/kg alle 12 Stunden liegen die Cmax-Werte nach 3 – 5 Anwendungen bei 60 – 70 mg/l und die minimalen Serumkonzentra­tionen (Ctrough) üblicherweise bei > 10 mg/l. Nach einer intravenösen Initialdosis von 12 mg/kg alle 12 Stunden liegen die mittleren Cmax-und Ctrough-Werte nach 3 Anwendungen bei 100 bzw. 20 mg/l.

Nach Gabe einer einmal täglichen Erhaltungsdosis von 6 mg/kg betragen die Cmax- und Ctrough-Werte ungefähr 70 mg/l bzw. 15 mg/l. Nach einer einmal täglichen Erhaltungsdosis von 12 mg/kg schwanken die Ctrough-Werte zwischen 18 und 30 mg/l.

Bei oraler Gabe wird Teicoplanin nicht aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Nach oraler Anwendung einer einmaligen Dosis von 250 oder 500 mg bei gesunden Probanden wird Teicoplanin unverändert nur in den Fäzes wiedergefunden (ungefähr 45 % der eingenommenen Dosis), während es weder im Serum noch im Urin nachweisbar ist.

Verteilung

Die Bindung von Teicoplanin an menschliche Serumproteine liegt bei 87,6 – 90,8 % unabhängig von der Teicoplanin-Konzentration. Teicoplanin wird überwiegend an menschliches Serum-Albumin gebunden. Es wird nicht in rote Blutkörperchen verteilt.

Das Verteilungsvolumen im Steady State (Vss) variiert von 0,7 – 1,4 ml/kg. Die höchsten Vss-Werte

wurden in den jüngsten Studien beobachtet, wo die Sammelperiode mehr als 8 Tage betrug.

Teicoplanin wird überwiegend in die Lunge, das Myokard und Knochengewebe verteilt mit einem Verteilungsver­hältnis zwischen Gewebe und Serum von größer als 1. In Blasenflüssigkeit, Gelenkflüssigkeit und Peritonealflüssig­keit liegt das Verteilungsver­hältnis zwischen 0,5 und 1.

Teicoplanin wird aus der Peritonealflüssig­keit mit der gleichen Eliminationsrate wie aus dem Serum eliminiert. In Pleuraflüssigkeit und subkutanem Fettgewebe liegt das Verteilungsver­hältnis zwischen 0,2 und 0,5. Teicoplanin penetriert nicht gut in die Zerebrospinal­flüssigkeit (CSF).

Biotransformation

Teicoplanin wird in unveränderter Form überwiegend in Blut und Urin wiedergefunden, was auf minimalen Metabolismus hinweist. Zwei Metabolite werden vermutlich durch Hydroxylierung gebildet und machen nur 2 – 3 % der verabreichten Dosis aus.

Elimination

Nach intravenöser Gabe an Probanden wird unverändertes Teicoplanin hauptsächlich renal ausgeschieden (80 % innerhalb von 16 Tagen), während 2,7 % der verabreichten Dosis innerhalb von 8 Tagen in den Fäzes wiedergefunden werden (Ausscheidung über die Galle).

Die Eliminationshal­bwertszeit von Teicoplanin variierte in den jüngsten Studien zwischen 100 und 170 Stunden bei einer Sammeldauer von 8 – 35 Tagen.

Teicoplanin besitzt eine niedrige totale Clearance von 10 – 14 ml/h/kg und eine renale Clearance von 8 – 12 ml/h/kg, was darauf hindeutet, dass Teicoplanin überwiegend renal ausgeschieden wird.

Linearität

In einem Dosisbereich von 2 – 25 mg/kg zeigt Teicoplanin eine lineare Pharmakokinetik.

Besondere Patientengruppen

Niereninsuffizienz:

Da Teicoplanin über die Nieren ausgeschieden wird, nimmt die Elimination mit zunehmender Niereninsuffizienz ab. Die totale und renale Clearance von Teicoplanin hängt von der Kreatinin-Clearance ab.

Ältere Patienten:

Bei Älteren ist die Pharmakokinetik von Teicoplanin nicht verändert, sofern die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist.

Kinder und Jugendliche:

Im Vergleich zu Erwachsenen werden eine höhere totale Clearance (15,8 ml/h/kg bei Neugeborenen, 14,8 ml/h/kg bei durchschnittlich Achtjährigen) und eine kürzere Eliminationshal­bwertszeit (40 Stunden bei Neugeborenen, 58 Stunden bei Achtjährigen) beobachtet.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Nach wiederholter parenteraler Anwendung traten bei Ratten und Hunden Schädigungen der Niere auf, die dosisabhängig und reversibel waren. Untersuchungser­gebnisse zum ototoxischen Potential bei Meerschweinchen zeigten, dass eine leichte Beeinträchtigung der kochleären und vestibulären Funktion möglich ist, ohne das morphologische Schäden beobachtet wurden.

Die Fertilität wurde bei subkutanen Dosen von bis zu 40 mg/kg/Tag weder bei weiblichen noch bei männlichen Ratten beeinflusst.

In Studien zur embryofötalen Entwicklung wurden nach subkutaner Verabreichung von bis zu 200

mg/kg/Tag bei Ratten und nach intramuskulärer Verabreichung von bis zu 15 mg/kg/Tag beim Kaninchen keine Missbildungen beobachtet. Nach Verabreichung hoher Dosen von Teicoplanin an trächtige Ratten kam es jedoch vermehrt zu Totgeburten (nach 100 mg/kg/Tag und mehr) und neonataler Mortalität (nach 200 mg/kg/Tag). Bei einer Dosis von 50 mg/kg/Tag wurde dieser Effekt nicht beobachtet.

In einer peri- und postnatalen Studie an Ratten zeigten sich nach Verabreichung von 40 mg/kg/Tag keine Effekte auf die Fertilität der F1-Generation oder auf das Überleben und die Entwicklung der F2-Generation.

Teicoplanin zeigte keine antigenen (bei Mäusen, Meerschweinchen und Kaninchen) oder genotoxischen Eigenschaften sowie keine Hinweise auf lokale Unverträglichkeit.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Natriumchlorid

6.2    inkompatibilitäten

Teicoplanin und Aminoglykoside sind nicht kompatibel, wenn sie unmittelbar miteinander gemischt werden, deshalb dürfen sie vor der Injektion nicht gemischt werden.

Im Falle einer Kombinationsthe­rapie von Teicoplanin mit anderen Antibiotika müssen die Arzneimittel getrennt angewendet werden.

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

Haltbarkeit des Pulvers in der Verkaufspackung:

2 Jahre

Nach Rekonstitution / Verdünnung:

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Lösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25ºC lagern.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Rekonstitution oder Verdünnung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Teicoplanin Eberth 200 mg

Durchstechflasche aus farblosem Typ-I-Glas mit einem Nennvolumen von 10 ml und 245 mg Pulver,

verschlossen mit einem Bromobutyl-Gummistopfen und einer Aluminiumbördel­kappe mit PlastikFlip-off-Versiegelung.

Packungsgrößen:

Packungen mit 1 Durchstechflasche

Packungen mit 10 Durchstechflas­chen

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Teicoplanin Eberth 400 mg

Durchstechflasche aus farblosem Typ-I-Glas mit einem Nennvolumen von 10 ml und 463 mg Pulver, verschlossen mit einem Bromobutyl-Gummistopfen und einer Aluminiumbördel­kappe mit PlastikFlip-off-Versiegelung.

Packungsgrößen:

Packungen mit 1 Durchstechflasche

Packungen mit 10 Durchstechflas­chen

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Dieses Arzneimittel ist nur zur einmaligen Anwendung geeignet.

Herstellung der rekonstituierten Lösung:

– 3,14 ml Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) wird langsam in die Durchstechflasche mit dem Pulver injiziert.

– Die Durchstechflasche wird vorsichtig zwischen den Händen gerollt, bis das Pulver vollständig gelöst ist. Wenn die Lösung schäumt, sollte sie etwa 15 Minuten stehen gelassen werden. Nur klare gelbliche Lösungen sollten angewendet werden.

Teicoplanin Eberth 200 mg

Die rekonstituierte Lösung enthält 200 mg Teicoplanin in 3,0 ml.

Teicoplanin Eberth 400 mg

Die rekonstituierte Lösung enthält 400 mg Teicoplanin in 3,0 ml.

Siehe Tabelle 3.

Teicoplanin Eberth 200 mg

Teicoplanin Eberth 400 mg

Nominelle Teicoplanin-Menge in der Durchstechflasche

200 mg

400 mg

Volumen der Durchstechflasche

10 ml

10 ml

Volumen, das die nominelle Teicoplanin-Menge enthält (entnommen mit einer 5-ml-Spritze mit einer 23-G-Kanüle)

3,0 ml

3,0 ml

Die rekonstituierte Lösung kann direkt injiziert, nach weiterer Verdünnung infundiert oder oral eingenommen werden.

Herstellung der verdünnten Lösung vor Infusion

Teicoplanin Eberth kann in folgender Infusionslösung verdünnt angewendet werden:

– Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %)-Lösung

Aussehen der gebrauchsfertigen Lösung:

Die gebrauchsfertige Lösung sollte klar bis leicht gelb und transparent sowie frei von sichtbaren Partikeln sein.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH

Am Bahnhof 2

92289 Ursensollen

Deutschland

Tel.: +49 9628 92 37 67–0

Fax: +49 9628 92 37 67–99

8.    zulassungsnummern

Teicoplanin Eberth 200 mg: 2203600.00.00

Teicoplanin Eberth 400 mg: 2203601.00.00

9.   datum der erteilung der zulassung / verlängerung der

21.06.2021 / ---

10.    stand der information

Februar 2024

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

Die aktuellen Resistenzdaten für Deutschland (Stand: April 2023) finden Sie in folgender Tabelle:

ÜBLICHERWEISE EMPFINDLICHE SPEZIES

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Corynebacterium jeikeium °

Enterococcus faecalis

Enterococcus faecium

Staphylococcus aureus (inkl. Methicillin-resistenter Stämme)

Streptococcus agalactiae °

Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis °

(Streptokokken der Gruppen C & G)

Streptococcus pneumoniae

Streptococcus pyogenes °

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe ° ∧

Anaerobe Mikroorganismen

Clostridioides difficile °

Peptoniphilus spp. °

Peptostreptococ­cus spp. °

SPEZIES, BEI DENEN ERWORBENE RESISTENZEN EIN PROBLEM BEI DER

ANWENDUNG DARSTELLEN KÖNNEN

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus epidermidis

Staphylococcus haemolyticus

Staphylococcus hominis

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: