Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Terazosin - 1 A Pharma 2 mg Tabletten
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Terazosin – 1 A Pharma 2 mg Tabletten
Terazosin – 1 A Pharma 5 mg Tabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Terazosin – 1 A Pharma 2 mg
Jede Tablette enthält 2 mg Terazosin als Terazosinhydrochlorid-Dihydrat.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Tablette enthält 120,65 mg Lactose-Monohydrat
Terazosin – 1 A Pharma 5 mg
Jede Tablette enthält 5 mg Terazosin als Terazosinhydrochlorid-Dihydrat.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Tablette enthält 301,63 mg Lactose-Monohydrat
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Tablette
Terazosin – 1 A Pharma 2 mg
Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einseitiger Bruchkerbe und Prägung „2“ auf der anderen Seite
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Terazosin – 1 A Pharma 5 mg
Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einseitiger Prägung „5“
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Terazosin-Tabletten sind angezeigt zur
Behandlung der leichten bis mittelschweren Hypertonie symptomatischen Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) verursachten Harnwegsobstruktion.4.2 dosierung und art der anwendung
Erwachsene:
Behandlung der Hypertonie
Die Dosierung von Terazosin sollte gemäß dem Ansprechen jedes einzelnen Patienten erfolgen. Für die unterschiedlichen Dosierungsschemata stehen geeignete Tablettenstärken zur Verfügung.
Für alle Patienten beträgt die Anfangsdosis 1 mg vor dem Schlafengehen und diese sollte in der ersten Behandlungswoche nicht überschritten werden. Die Patienten sollten angehalten werden, sich daran zu halten, um einen überschießenden Blutdruckabfall nach der 1. Dosis zu vermeiden. Die Dosis kann wöchentlich ca. verdoppelt werden, bis eine effektive Blutdruckkontrolle gewährleistet ist.
Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 2 mg täglich. Bei einigen Patienten kann jedoch eine höhere Dosis erforderlich sein. Die Höchstdosis von 20 mg sollte nicht überschritten werden. Wenn ein weiteres Antihypertensivum zum Einsatz kommen soll, sollte die Dosis von Terazosin reduziert werden. Falls notwendig, sollte in diesem Fall eine erneute Dosistitration erfolgen.
Symptomatische Behandlung von Blasenentleerungsstörungen infolge einer BPH
Die Dosierung von Terazosin sollte gemäß dem Ansprechen jedes einzelnen Patienten erfolgen.
Die Patienten sollten angehalten werden sich daran zu halten, um einen überschießenden Blutdruckabfall nach der ersten Dosis zu vermeiden.
Für alle Patienten beträgt die Anfangsdosis 1 mg zur Nacht für die Dauer von 7 Tagen und diese sollte in der ersten Behandlungswoche nicht überschritten werden. Die Dosis kann danach für die Dauer von 14 Tagen auf täglich 2 mg und in den folgenden 7 Tagen auf 5 mg täglich erhöht werden. Nach 4 Wochen muss das Ansprechen auf die Behandlung überprüft werden. Vorübergehende Nebenwirkungen können bei jeder Stufe der Dosistitration auftreten. Bei Fortbestehen der Nebenwirkungen ist eine Dosisreduktion in Erwägung zu ziehen.
Die übliche empfohlene Dosis beträgt 1-mal täglich 5 mg. Die tägliche Höchstdosis beträgt 10 mg.
Die Terazosin-Behandlung der Hypertonie ist eine Langzeitbehandlung, die nur auf ärztliches Anraten unterbrochen werden sollte. Falls eine Unterbrechung der Terazosin-Behandlung notwendig ist, sollte eine erneute Dosistitration erfolgen, beginnend mit 1 mg Terazosin vor dem Schlafengehen.
Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder älteren Patienten
Terazosin sollte im Allgemeinen bei Patienten mit reduziertem Harnfluss oder Anurie sowie bei fortgeschrittener Nierenschädigung nicht angewendet werden.
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz
Die Terazosin-Dosis muss bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion besonders vorsichtig titriert werden, da Terazosin in erheblichem Maße in der Leber metabolisiert und überwiegend über die Gallenwege ausgeschieden wird. Da bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen, wird die Anwendung von Terazosin bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Es liegen keine Berichte über Wirksamkeit und Sicherheit des Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor. Daher wird die Anwendung von Terazosin bei diesen Patientengruppen nicht empfohlen.
Die Terazosin-Tabletten sollten ganz und unzerkaut eingenommen werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber anderen Alpha-Rezeptorblockern. Miktionssynkopen in der Vorgeschichte
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Terazosin kann, wie andere Alpha-Adrenorezeptor-Antagonisten auch, in Verbindung mit der ersten Dosis oder den ersten paar Dosen der Therapie eine deutliche Senkung des Blutdrucks, insbesondere der posturalen Hypotonie und Synkopen, verursachen. Eine ähnliche Wirkung ist zu erwarten, wenn die Therapie für mehr als einige wenige Dosen unterbrochen und dann wieder aufgenommen wird. Synkopische Anfälle können innerhalb von 30–90 Minuten nach der ersten Einnahme auftreten. Synkopen traten gelegentlich in Verbindung mit einer raschen Dosiserhöhung oder in Kombination von Terazosin mit einem anderen Antihypertensivum auf.
In den meisten Fällen ist dies vermutlich zurückzuführen auf eine orthostatische Hypotonie, wenn auch gelegentlich dem synkopischen Vorfall ein schwerer supraventrikulärer Tachykardieanfall mit einer Herzfrequenz von 120 bis 160 Schlägen pro Minute vorausgeht.
In klinischen Studien war die Inzidenz der posturalen Hypotonie bei BPH-Patienten höher als bei Patienten mit Hypertonie. In diesen Fällen war die Inzidenz posturaler Hypotonieereignisse bei Patienten im Alter von 65 Jahren und älter (5,6%) größer als bei Patienten unter 65 Jahren (2,6%).
Wenn die Verabreichung für mehr als mehrere Tage unterbrochen wird, sollte die Therapie unter Verwendung des ursprünglichen Dosierungsschemas wieder aufgenommen werden.
Die Behandlung mit Terazosin erfordert eine regelmäßige medizinische Überwachung. Bei den Patienten kann es zu einem ausgeprägten Blutdruckabfall kommen, insbesondere nach Einnahme der ersten Dosis („Wirkung der ersten Dosis“) oder bei Erhöhung der Dosis, insbesondere im Stehen und beim Positionswechsel. In diesen Fällen kann es zu Symptomen wie Schwäche, Schwindel und in sehr seltenen Fällen zu Bewusstseinsverlust kommen, der gelegentlich durch eine supraventrikuläre Tachykardie hervorgerufen wird.
Dies ist auch zu erwarten, wenn die Therapie nach einer Pause von zwei oder mehr Tagen wieder aufgenommen wird (siehe Abschnitt 4.2). Diese Probleme dauern meist nur kurz an und verschwinden in der Regel mit der Fortsetzung der Behandlung. Da die Wahrscheinlichkeit einer solchen unerwünschten Wirkung größer ist, wenn eine Anfangsdosis verabreicht wird, die höher als die empfohlene ist, sollten die Dosierungsanweisungen sorgfältig befolgt werden.
Nach Erhöhung der Dosis und nach Wiederaufnahme einer unterbrochenen Dosis sollten die Patienten abrupte Lageveränderungen oder langes Stehen vermeiden. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten. Den Patienten sollte geraten werden, Stresssituationen zu vermeiden, die zu Synkopen führen könnten, sich hinzusetzen oder hinzulegen, sobald sie Symptome einer Hypotonie aufweisen, wobei diese Symptome nicht immer haltungsbedingt sein müssen, und beim Aufstehen aus sitzender oder liegender Position vorsichtig zu sein. Patienten sollten sich bei Schwindel, Verwirrtheit oder Herzklopfen sofort an ihren Arzt wenden, damit eine Dosisanpassung in Betracht gezogen werden kann (siehe auch Abschnitt 4.8).
Der Patient sollte vor dem Risiko des Auftretens von lagewechselbedingter Kreislaufdysregulation und Priapismus gewarnt und darauf hingewiesen werden, was in diesen Situationen zu tun ist. Im Hinblick auf Priapismus sollte der Patient darauf hingewiesen werden, dass er sich bei Auftreten sofort an einen Arzt wenden sollte, da sonst das Risiko einer dauerhaften erektilen Dysfunktion besteht.
Bevor die Symptome der BPH mit Alphablockern behandelt werden, sollten andere Ursachen für Harnabflussstörungen und Harnsymptome (einschließlich des Vorliegens eines Prostatakarzinoms) ausgeschlossen werden. Ebenso sollte, wenn die Diagnose einer BPH gestellt wurde, vor der Behandlung mit Terazosin eine gleichzeitige Obstruktion der oberen Harnwege, Blasensteine oder Anzeichen einer Infektion ausgeschlossen werden. Vor Einleitung einer Therapie mit Terazsin sollten diese ggf. zusätzlich bestehenden Erkrankungen angemssen behandelt werden. Terazosin sollte nicht an Patienten mit unbehandeltem Blasenüberlauf, Anurie oder fortgeschrittener Niereninsuffizienz verabreicht werden. Wegen des Risikos eines übermäßigen Blutdruckabfalls ist bei der gleichzeitigen Verabreichung von Terazosin und Thiaziden oder anderen blutdrucksenkenden Medikamenten Vorsicht geboten. Wenn ein Thiazid Diuretikum oder ein anderes blutdrucksenkendes Medikament während der Behandlung mit Terazosin zugegeben wird, muss die Terazosin-Dosis reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt werden. Eine neue Dosis-Titration ist unerlässlich. Wenn Terazosin zusätzlich zu anderen blutdrucksenkenden Medikamenten verabreicht wird, sollte die Dosis der anderen blutdrucksenkenden Medikamente vor Beginn der Therapie reduziert und nach Stabilisierung der Terazosin-Dosis angepasst werden.
Der Patient sollte die erste Dosis vor dem Schlafengehen einnehmen und danach abrupte Lagewechsel oder Aktivitäten, die Schwindel oder Müdigkeit verursachen können, vermeiden. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten. Terazosin sollte aufgrund der vasodilatatorischen Wirkung bei Patienten mit folgenden Herzerkrankungen vorsichtig eingesetzt werden:
Lungenödem durch Aorten- oder Mitralklappenstenose High-Output-Herzinsuffizienz Rechtsherzinsuffizienz durch Lungenembolie oder Perikarderguss Linksherzinsuffizienz mit niedrigem FüllungsdruckDie gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z. B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) und Terazosin kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen. Um das Risiko für die Entwicklung einer orthostatischen Hypotonie zu verringern, sollten die Patienten stabil auf die Alpha-BlockerTherapie eingestellt sein, wenn sie Phosphodiesterase-5-Inhibitoren anwenden.
Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat das so genannte „intraoperative Floppy Iris Syndrom“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) während KataraktOperationen auf. Da auch bei Anwendung anderer Alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten einer IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation
führen. Deshalb sollten Katarakt-Chirurgen und Augenärzte vor einer Katarakt-Operation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell Alpha-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.
Laborversuche: Kleine, aber statistisch signifikante Abnahmen von Hämatokrit, Hämoglobin, weißen Blutkörperchen, Gesamtprotein und Albumin wurden in kontrollierten klinischen Studien beobachtet. Diese Laborergebnisse die Möglichkeit einer Hämodilution vorschlagen. Die Behandlung mit Terazosin über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Werte des prostataspezifischen Antigens (PSA).
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Einnahme von Arzneimitteln, die den Leberstoffwechsel beeinflussen können (z.B. PDE-5-Hemmer, Kalziumantagonisten, Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE) und Cimetidin).
Da Terazosin vorwiegend in der Leber metabolisiert wird, sollte es bei Patienten mit Leberfunktionsstörung besonders vorsichtig angewendet werden.
Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wird die Anwendung von Terazosin nicht empfohlen, da keine Daten vorliegen.
Patienten mit benigner Prostatahyperplasie, die gleichzeitig eine Stauung der oberen Harnwege, einen chronischen Harnwegsinfekt oder Blasensteine aufweisen, sollten nicht mit Terazosin behandelt werden.
Im Allgemeinen sollte Terazosin bei Patienten mit reduziertem Harnfluss, Anurie oder fortgeschrittener Niereninsuffizienz nicht eingesetzt werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-GalactoseMalabsorption sollten Terazosin – 1 A Pharma nicht einnehmen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Patienten, die zusätzlich zu Terazosin ACE-Hemmer oder Diuretika erhielten, berichteten häufiger als die anderen Patienten über Schwindel und andere unerwünschte Wirkungen. Vorsicht ist daher geboten, wenn das Arzneimittel zusammen mit blutdruckbeeinflussenden Arzneimitteln (z.B. ACE-Hemmer, Betarezeptorenblocker, Kalziumantagonisten, Diuretika) wegen des Risikos eines signifikanten Blutdruckabfalls verabreicht wird (Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung“).
Die gleichzeitige Anwendung von Terazosin mit anderen Alpha-Rezeptorenblockern wird nicht empfohlen. Außerdem kann die gleichzeitige Anwendung von Terazosin mit Vasodilatatoren und Nitraten die antihypertensive Wirkung verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z. B. Sildenafil, Vardenafil, Tadalafil) kann bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4).
Wie bei anderen blutdrucksenkenden Arzneistoffen können nichtsteroidale Antirheumatika oder Östrogene die antihypertensive Wirkung von Terazosin abschwächen.
Sympathomimetika können die antihypertensive Wirkung von Terazosin verringern. Terazosin kann die Wirkungen auf Blutdruck und Gefäße von Dopamin, Ephedrin, Epinephrin, Metaraminol, Methoxamin und Phenylephrin verringern.
Terazosin kann die Plasmareninaktivität und die Harnausscheidung von Vanillinmandelsäure beeinflussen. Dies sollte bei der Auswertung von Laborwerten berücksichtigt werden.
Terazosin vermindert die blutdruckerhöhende Wirkung von intravenös appliziertem Clonidin.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Es liegen keine Daten zur Anwendung von Terazosin bei schwangeren Frauen vor. Tierexperimentelle Studien haben bei Expositionen oberhalb der humantherapeutischen Exposition eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe
Abschnitt 5.3). Terazosin sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen überwiegt das mögliche Risiko.
Daten aus Tierexperimentelle Studien zeigen, dass Terazosin die Dauer der Schwangerschaft verlängern oder die Wehen hemmen kann. Terazosin-Tabletten sollten nicht kurz vor der Geburt eingenommen werden.
Es ist nicht bekannt, ob Terazosin in die Muttermilch übergeht. Untersuchungen am Tier zeigten, dass der Wirkstoff in die Milch übergeht. Da ein Risiko für das gestillte Kind nicht ausgeschlossen werden kann, muss der Arzt in Abwägung der Vorteile des Stillens für das Kind gegenüber dem Nutzen der Therapie für die Frau entscheiden, ob das Stillen unterbrochen oder die Therapie mit Terazosin unterbrochen bzw. unterlassen werden muss.
Es liegen keine Daten am Menschen zu möglichen Auswirkungen von Terazosin auf die Fertilität vor. Studien an Ratten haben einen Einfluss auf die männliche Fertilität gezeigt (siehe 5.3).
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Terazosin-Tabletten haben großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Infolge der Gefahr von Schwindel, Benommenheit oder Schläfrigkeit sind Patienten darauf hinzuweisen, dass sie in den ersten 12 Stunden nach Beginn der Terazosin-Therapie und nach Dosiserhöhung weder ein Fahrzeug führen noch Maschinen bedienen oder andere Aktivitäten mit einem erhöhten Unfallrisiko ausüben sollten.
4.8 nebenwirkungen
Wie andere Alpha-Rezeptorenblocker kann auch Terazosin Synkopen auslösen. Diese können innerhalb von 30 bis 90 Minuten nach der Initialdosis des Arzneimittels auftreten.
Gelegentlich kann den Episoden der Bewusstlosigkeit eine Tachykardie mit Herzfrequenzen von 120 bis 160 Schlägen pro Minute vorausgehen.
Nach Einnahme der ersten Dosis kann eine Hypotonie auftreten, die zu Schwindel und in schweren Fällen zu Synkopen führen kann. Um eine Hypotonie zu vermeiden, sollte die Terazosin-Behandlung mit einer Dosis von 1 mg vor dem Schlafengehen begonnen werden.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten
Sehr selten
Nicht bekannt
(≥ 1/10)
(≥ 1/100 bis < 1/10)
(≥ 1/1.000 bis < 1/100)
(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
(< 1/10.000)
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Häufig: Sinusitis
Nicht bekannt: Bronchitis, Grippesymptome, Pharyngitis, Rhinitis, Harnwegsinfektion
Sehr selten: Thrombozytopenie
Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen
Nicht bekannt: Gicht
Häufig: Nervosität
Gelegentlich: verminderte Libido, Depression
Nicht bekannt: Schlaflosigkeit
Sehr häufig: Kopfschmerzen, Schwindel Häufig: Schläfrigkeit, Parästhesien
Häufig: Verschwommensehen, Farbanomalie
Nicht bekannt: Konjunktivitis, anormales Sehen
Sehr häufig: Schwindel
Nicht bekannt: Tinnitus
Häufig: Palpitationen, Tachykardie, Brustschmerz
Sehr selten: Vorhofflimmern
Nicht bekannt: Arrhythmie
Häufig: orthostatische Hypotonie
Gelegentlich : Synkope
Nicht bekannt: Gefäßerweiterung
Häufig: Atemnot, Nasenschleimhautschwellung, Nasenbluten
Nicht bekannt: Husten
Häufig: Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen
Nicht bekannt: Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Blähungen
Häufig : Pruritus, Ausschlag
Gelegentlich: Nesselsucht
Nicht bekannt: Hyperhidrose
Häufig: Schmerzen in den Extremitäten, Rückenschmerzen
Nicht bekannt: Arthralgie, Arthritis, Arthropathie, Myalgie, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen
Selten: Harnwegsinfektionen und Harninkontinenz (hauptsächlich bei postmenopausalen Frauen)
Nicht bekannt: erhöhte Harnfrequenz
Häufig: Erektile Dysfunktion
Gelegentlich : verminderte Libido
Selten: Priapismus
Sehr häufig: Asthenie
Häufig: peripheres Ödem, Ödem in der Schleimhaut, Benommenheit, Ohnmacht (besonders beim schnellen Lagewechsel vom Liegen oder Sitzen zum Stehen – orthostatische Hypotonie), , Ödeme, Müdigkeit, Schmerzen in den Extremitäten
Gelegentlich: Gewichtszunahme
Nicht bekannt: Gesichtsödem, Fieber
Nicht bekannt: vermindertes Albumin, verminderter Hämatokrit, vermindertes Hämoglobin, vermindertes Gesamteiweiß, Verminderung der Leukozyten
Nach einer Behandlung mit Terazosin bis zu 24 Monaten wurde kein signifikanter Einfluss auf die Werte des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Bei akuter Hypotonie infolge einer Behandlung mit Terazosin sollte in erster Linie das kardiovaskuläre System stabilisiert werden. Zur Normalisierung von Blutdruck und Herzfrequenz sollte der Patient in Rückenlage belassen werden. Wenn diese Maßnahme nicht erfolgreich ist, sollten zur Behandlung des Schocks Plasmaexpander und anschließend Vasopressoren gegeben werden. Plasma- und Elektrolythaushalt sollten ausgeglichen werden.
Die Nierenfunktion ist zu kontrollieren und nach Bedarf sind allgemein unterstützende Maßnahmen einzuleiten. Durch die hohe Proteinbindung von Terazosin ist der Nutzen einer Dialyse unwahrscheinlich.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Alpha-Adrenorezeptor-Antagonist
ATC-Code: G04C A03
Terazosin, der Wirkstoff in Terazosin – 1 A Pharma, ist ein selektiver peripherer Alpha-1-Rezeptorenblocker. Dessen antihypertensive Wirkung kann auf die postsynaptische alpha-1-adrenerge Blockade zurückgeführt werden, die eine Vasodilatation bewirkt und zu einer Abnahme des gesamten peripheren Widerstandes und des venösen Rückflusses führt. Terazosin ist ein lang wirkendes orales Arzneimittel, das 1-mal täglich von Hochdruckpatienten angewendet wird. Eine Langzeitanwendung von Terazosin verursacht in der Regel keine reflektorische Tachykardie; das Herzzeitvolumen, die renale Perfusion und glomeruläre Filtrationsrate werden kaum beeinflusst.
Obwohl es keinen Einfluss auf den zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismus der BPH hat, konnte gezeigt werden, dass Terazosin zu einer signifikanten Erhöhung der Harnflussrate sowie zu einer Verminderung der Harnabflussstörung führte. Es vermindert außerdem die BPH-bedingten Symptome, indem es die Stimulation von alpha-1-adrenergen Rezeptoren und dadurch die Kontraktion der glatten Muskulatur der Blase und prostatischer Urethra verhindert. Eine urodynamische Verbesserung kann zu einer Verhinderung des Auftretens von Harnwegsinfektionen beitragen. Das Arzneimittel hat jedoch keine Wirkung auf die Größe der Prostata.
Eine signifikante antihypertensive Wirkung wurde 3 Stunden nach oral appliziertem Terazosin beobachtet. Es wurde berichtet, dass die antihypertensive Wirkung des Arzneimittels nach oraler Gabe 24 Stunden anhält.
Der Effekt von Terazosin auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität ist nicht untersucht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Terazosin wird nach oraler Gabe schnell und fast vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, ohne dass dieser Vorgang durch Nahrungsaufnahme beeinträchtigt wird. Die Bioverfügbarkeit beträgt 90 %.
Beginn und Dauer
Nach der Verabreichung werden mittlere Spitzenserumspiegel innerhalb von 1–2 Stunden erreicht. 36 Stunden nach Einnahme des Arzneimittels Terazosin, konnte das noch im Plasma gefunden werden.
Terazosin wird zu 90–94 % an Plasmaproteine gebunden. Es wird hauptsächlich durch Hydrolyse, Demethylierung und Dealkylierung in der Leber metabolisiert; fünf verschiedene Metaboliten konnten nachgewiesen werden. Die Plasma-Clearance beträgt ca. 80 ml pro Minute. Die mittlere Eliminationshalbwertszeit der Muttersubstanz beträgt 12 Stunden. 10 % von oral verabreichtem Terazosin werden unverändert über den Urin und 30 % als inaktive Metaboliten ausgeschieden. Die Elimination über die Fäzes beträgt 55–60 % der oralen Dosis, 20 % davon erscheinen als unverändertes Terazosin. Es liegen keine Berichte über eine mögliche Ausscheidung von Terazosin in die Muttermilch vor. Die Elimination von Terazosin scheint nicht von der Nierenfunktion beeinflusst zu werden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Präklinische Daten, basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, zeigen keine besonderen Risiken für den Menschen.
In-vitro – und In-vivo -Untersuchungen zum mutagenen Potential der Substanz ergaben keine Hinweise auf eine genotoxische Wirkung von Terazosin.
Verminderte Fruchtbarkeit und Hodenatrophie wurden bei Ratten nach wiederholter Gabe von Dosen über den 20 bis 30-Fachen der empfohlenen Höchstdosis für den Menschen beobachtet. In Studien zur Reproduktionstoxizität an Ratten und Kaninchen mit maternaltoxischen Dosen (60bis 280-fache der empfohlenen Höchstdosis für den Menschen) wurden fetale Resorption, verminderte Fetengewichte, erhöhte Anzahl von zusätzlichen Rippen und eine verminderte postnatale Überlebensrate beobachtet.
Studien an Mäusen oder weiblichen Ratten ergaben keinen kanzerogenen Effekt von Terazosin. Bei männlichen Ratten verursachte Terazosin benigne Nebennierenmarkstumore nach Gabe der höchsten Dosis, die der 175-Fachen Höchstdosis beim Menschen entspricht. Die klinische Relevanz dieses Ergebnisses ist unbekannt.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Lactose-Monohydrat
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Maisstärke
Talkum
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt der behältnisse
Packungen mit 28, 56, 84, 98 und 100 Tabletten in PVC/PVDC/Aluminium-Blister.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassungen
1 A Pharma GmbH
Keltenring 1 + 3
82041 Oberhaching
Telefon: 089/6138825–0
Telefax: 089/6138825–65
E-Mail:
8. zulassungsnummern
Terazosin – 1 A Pharma 2 mg
78517.00.00
Terazosin – 1 A Pharma 5 mg
78518.00.00
9. datum der erteilung der zulassungen/verlängerung der zulassungen
Datum der Erteilung der Zulassungen:
28. Mai 2009
Datum der letzten Verlängerung der Zulassungen:
07. August 2015
10. stand der information
Januar 2021