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TRAMADOL ETHYPHARM 50 mg - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - TRAMADOL ETHYPHARM 50 mg

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

TRAMADOL ETHYPHARM 50 mg, Hartkapsel, retardiert

TRAMADOL ETHYPHARM 100 mg, Hartkapsel, retardiert

TRAMADOL ETHYPHARM 150 mg, Hartkapsel, retardiert

TRAMADOL ETHYPHARM 200 mg, Hartkapsel, retardiert

FD

2.

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

TRAMADOL ETHYPHARM 50 mg, Hartkapsel, retardiert

1 Hartkapsel, retardiert enthält 50 mg Tramadolhydrochlo­rid entsprechend 43,91 mg Tramadol.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

5,35 mg Saccharose / Hartkapsel, retardiert

3,7 ng Benzoesäure / Hartkapsel, retardiert

TRAMADOL ETHYPHARM 100 mg, Hartkapsel, retardiert

1 Hartkapsel, retardiert enthält 100 mg Tramadolhydrochlo­rid entsprechend 87,82 mg Tramadol.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

10,70 mg Saccharose / Hartkapsel, retardiert

7,3 ng Benzoesäure / Hartkapsel, retardiert

TRAMADOL ETHYPHARM 150 mg, Hartkapsel, retardiert

1 Hartkapsel, retardiert enthält 150 mg Tramadolhydrochlo­rid entsprechend 131,73 mg Tramadol.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

16,05 mg Saccharose / Hartkapsel, retardiert

10,9 ng Benzoesäure / Hartkapsel, retardiert

TRAMADOL ETHYPHARM 200 mg, Hartkapsel, retardiert

1 Hartkapsel, retardiert enthält 200 mg Tramadolhydrochlo­rid entsprechend 175,64 mg Tramadol.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

21,40 mg Saccharose / Hartkapsel, retardiert

14,5 ng Benzoesäure / Hartkapsel, retardiert

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

FE

3.

DARREICHUNGSFORM

Hartkapsel, retardiert

TRAMADOL ETHYPHARM 50 mg, Hartkapsel, retardiert:

Kapseln mit opak weiflem Kapselober- und unterteil, die weifles sphärisches Mikrogranulat enthalten.

TRAMADOL ETHYPHARM 100 mg, Hartkapsel, retardiert:

Kapseln mit opak gelbem Kapseloberteil und naturfarbenem transparentem Kapselunterteil, die weifles sphärisches Mikrogranulat enthalten.

TRAMADOL ETHYPHARM 150 mg, Hartkapsel, retardiert:

Kapseln mit opak gelbem Kapselober- und unterteil, die weifles sphärisches Mikrogranulat enthalten.

TRAMADOL ETHYPHARM 200 mg, Hartkapsel, retardiert:

Kapseln mit opak gelbem Kapseloberteil und opak weiflem Kapselunterteil, die weifles sphärisches Mikrogranulat enthalten.

FG

4.

KLINISCHE ANGABEN

FH

4.1

Anwendungsgebiete

Mäflig starke bis starke Schmerzen

FN 4.2         

Dosierung

Die Dosierung sollte an die Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden. Generell sollte die niedrigste zur Schmerzstillung ausreichende Dosis gewählt werden.

Hartkapseln, retardiert, 50 mg:

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:

100 – 200 mg Tramadolhydrochlo­rid zweimal täglich (entsprechend 200 – 400 mg Tramadolhydrochlo­rid/Tag), wobei sich die Einnahme morgens und abends empfiehlt. Gegebenenfalls sollte auf geeignetere Darreichungsformen ausgewichen werden.

Hartkapseln, retardiert, 100 mg:

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:

100 – 200 mg Tramadolhydrochlo­rid zweimal täglich (entsprechend 200 – 400 mg Tramadolhydrochlo­rid/Tag), wobei sich die Einnahme morgens und abends empfiehlt.

Hartkapseln, retardiert, 150 mg:

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:

150 mg Tramadolhydrochlo­rid zweimal täglich (entsprechend 300 mg Tramadolhyd-rochlorid/Tag), wobei sich die Einnahme morgens und abends empfiehlt.

Hartkapseln, retardiert, 200 mg:

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre:

200 mg Tramadolhydrochlo­rid zweimal täglich (entsprechend 400 mg Tramadolhyd-rochlorid/Tag), wobei sich die Einnahme morgens und abends empfiehlt.

Hartkapseln, retardiert, 50/100/150/200 mg:

Grundsätzlich sollte die kleinste analgetisch wirksame Dosis gewählt werden. Tagesdosen von 400 mg Wirkstoff sollten nicht überschritten werden, es sei denn, es liegen besondere medizinische Umstände dafür vor. Ein Dosierungsintervall von 8 Stunden darf nicht unterschritten werden.

Kinder und Jugendliche

TRAMADOL ETHYPHARM ist nicht für die Anwendung bei Kindern unter 25 kg Körpergewicht bestimmt und lässt in der Regel für Kinder unter 12 Jahren keine individuelle Dosierung zu. Daher sollte auf geeignetere Darreichungsformen ausgewichen werden.

ƒltere Patienten

Im Regelfall ist eine Dosisanpassung bei Patienten bis zu 75 Jahren ohne klinisch manifeste Leber- oder Niereninsuffizienz nicht erforderlich. Bei älteren Patienten über 75 Jahren kann es zu einer verlängerten Elimination kommen. Daher muss,·falls notwendig, das Dosierungsintervall entsprechend dem Bedarf des Patienten verlängert werden.

Leber- und Niereninsuffi­zienz/Dialyse

Bei Patienten mit Leber- und/oder Niereninsuffizienz ist die Elimination von Tramadol verzögert. Bei diesen Patienten sollte eine Verlängerung des Dosierungsinter­valls entsprechend dem individuellen Bedarf in Betracht gezogen werden.

Bei Patienten mit schwerer Nieren- und/oder schwerer Leberinsuffizienz wird TRAMADOL ETHYPHARM nicht empfohlen.

Hinweis:

Die empfohlenen Dosierungen sind Anhaltswerte. Grundsätzlich sollte die kleinste analgetisch wirksame Dosis gewählt werden. Bei der Therapie chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben.

Für Dosen, die mit diesem Arzneimittel nicht realisierbar / durchführbar sind, stehen andere Stärken dieses Arzneimittels oder andere Darreichungsformen und Produkte zur Verfügung.

Art und Dauer der Anwendung

Die Hartkapseln, retardiert sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit – unabhängig von den Mahlzeiten – einzunehmen.

TRAMADOL ETHYPHARM sollte auf keinen Fall länger als therapeutisch unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine längerdauernde Schmerzbehandlung mit TRAMADOL ETHYPHARM erforderlich erscheint, sollte eine sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäflige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht.

Behandlungsziele und Beendigung der Behandlung

Vor Beginn der Behandlung mit TRAMADOL ETHYPHARM sollte eine Behandlungsstra­tegie, einschliefllich Behandlungsdauer und Behandlungszielen sowie ein Plan für das Behandlungsende gemeinsam mit dem Patienten und in Übereinstimmung mit den Leitlinien zur Schmerztherapie vereinbart werden. Während der Behandlung sollte ein häufiger Kontakt zwischen Arzt und Patient stattfinden, um die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu beurteilen, die Beendigung der Behandlung in Erwägung zu ziehen und die Dosis bei Bedarf anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Tramadol nicht mehr benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugsersche­inungen zu vermeiden. Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Hyperalgesie, einer Gewöhnung (Toleranz) und einer Progression der Grunderkrankung in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 4.4).

FI 4.3

Gegenanzeigen

TRAMADOL ETHYPHARM darf nicht angewendet werden bei:

– bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Tramadol, Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat oder einem der s onstigen Bestandteile

– akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Analgetika, Opioiden und Psychopharmaka

– Patienten, die MAO-Hemmer erhalten oder innerhalb der letzten 14 Tage angewendet haben (siehe Abschnitt 4.5)

– Epilepsie, die durch Behandlung nicht ausreichend kontrolliert werden kann.

TRAMADOL ETHYPHARM darf nicht zur Drogensubstitution angewendet werden.

TRAMADOL ETHYPHARM 50 mg ist nicht für die Anwendung bei Kindern unter

25 kg Körpergewicht bestimmt (siehe auch Abschnitt 4.2).

Hartkapseln, retardiert, 100/150/200 mg:

Dieses Arzneimittel ist bei Kindern unter 12 Jahren kontraindiziert.

FK 4.4

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaflnahmen für die Anwendung

TRAMADOL ETHYPHARM darf nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und entsprechenden Vorsichtsmaflnahmen angewendet werden bei:

– Abhängigkeit von Opioiden

– Bewusstseinsstörun­gen unklarer Genese, Schock

– Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion

– Zuständen mit erhöhtem Hirndruck bei Kopfverletzungen oder Erkrankungen des Gehirns

– eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion

Bei Patienten, die auf Opiate empfindlich reagieren, soll das Arzneimittel nur mit Vorsicht angewendet werden.

Bei Patienten mit Atemdepression oder wenn gleichzeitig ZNS-dämpfende Arzneimittel verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5), oder wenn die empfohlene Tageshöchstdosis deutlich überschritten wird (siehe Abschnitt 4.9), sollte die Behandlung mit Vorsicht durchgeführt werden, da die Möglichkeit einer Atemdepression unter diesen Umständen nicht ausgeschlossen werden kann.

Toleranz und Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch und Abhängigkeit)

Bei wiederholter Anwendung von Opioiden wie TRAMADOL ETHYPHARM können sich eine Toleranz, eine physische und psychische Abhängigkeit und eine Opioidgebrauchsstörung entwickeln. Die wiederholte Anwendung von TRAMADOL ETHYPHARM kann zu einer Opioidgebrauchsstörung führen.

Eine höhere Dosis und längere Dauer der Opioidbehandlung können das Risiko erhöhen, eine Opioidgebrauchsstörung zu entwickeln. Durch Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von TRAMADOL ETHYPHARM kann es zu einer Überdosierung und/oder zum Tod kommen. Das Risiko, eine Opioidgebrauchsstörung zu entwickeln, ist bei Patienten mit einer Substanzgebrau­chsstörung (einschliefllich Alkoholgebrau­chsstörung) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte (Eltern oder Geschwister), bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen in der persönlichen Vorgeschichte (z. B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeit­sstörungen) erhöht.

Vor Beginn der Behandlung mit TRAMADOL ETHYPHARM und während der Behandlung sollten die Behandlungsziele und ein Plan für die Beendigung der Behandlung mit dem Patienten vereinbart werden (siehe Abschnitt 4.2). Vor und während der Behandlung sollte der Patient auflerdem über die Risiken und Anzeichen einer Opioidgebrauchsstörung aufgeklärt werden.

Den Patienten sollte geraten werden, sich bei Auftreten dieser Anzeichen mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Die Patienten müssen auf Anzeichen für ein Suchtverhalten (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z. B. zu frühe Anfrage nach Folgerezepten). Hierzu gehört auch die Überprüfung der gleichzeitigen Anwendung von Opioiden und Psychopharmaka (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.

Schlafbezogene Atmungsstörungen

Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen verursachen, darunter zentrale Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogene Hypoxämie. Die Anwendung von Opioiden erhöht das Risiko einer ZSA in Abhängigkeit von der Dosierung. Bei Patienten mit ZSA ist eine Reduzierung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht zu ziehen.

Nebennierenin­suffizienz

Opioidanalgetika können gelegentlich eine reversible Nebennierenin­suffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Glucocorticoid-Ersatztherapie erfordert. Zu den Symptomen einer akuten oder chronischen Nebennierenin­suffizienz können z. B. starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, niedriger Blutdruck, extreme Müdigkeit, verminderter Appetit und Gewichtsverlust gehören.

Serotoninsyndrom

Das Serotoninsyndrom, ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, wurde bei Patienten berichtet, die Tramadol in Kombination mit anderen serotonergen Arzneimitteln oder Tramadol allein erhielten (siehe Abschnitte 4.5, 4.8 und 4.9).

Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Arzneimitteln klinisch angezeigt ist, wird eine sorgfältige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhungen.

Die Symptome des Serotoninsyndroms umfassen unter anderem Veränderungen des Gemütszustandes, autonome Instabilität, neuromuskuläre Auffälligkeiten und/oder gastrointestinale Symptome.

Wenn ein Serotoninsyndrom vermutet wird, sind je nach der Schwere der Symptome eine Dosisverringerung oder das Absetzen der Behandlung in Erwägung zu ziehen.

Das Absetzen der serotonergen Arzneimittel führt in der Regel zu einer raschen Besserung.

Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel:

Die gleichzeitige Anwendung von TRAMADOL ETHYPHARM und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichke­iten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von TRAMADOL ETHYPHARM zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.

Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).

Bei der Einnahme von Tramadol in der empfohlenen Dosierung ist über Krampfanfälle berichtet worden. Ein erhöhtes Risiko kann bei der Verabreichung von Dosierungen bestehen, die über die empfohlene Tagesdosis (400 mg) hinausgehen. Bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die die Krampfschwelle erniedrigen, kann

Tramadol das Risiko von Krampfanfällen erhöhen (siehe Abschnitt 4.5). Patienten, die an Epilepsie leiden oder zu Krampfanfällen neigen, sollten nur in zwingenden Ausnahmefällen mit Tramadol behandelt werden.

TRAMADOL ETHYPHARM eignet sich nicht als Ersatzdroge bei OpiatAbhängigkeit. Obwohl Tramadol ein Opiat-Agonist ist, kann es Morphinentzug­ssymptome nicht unterdrücken.

CYP2D6-vermittelter Metabolismus

Tramadol wird durch das Leberenzym CYP2D6 metabolisiert. Wenn ein Patient einen Mangel an diesem Enzym aufweist bzw. dieses Enzym beim Patienten vollständig fehlt, lässt sich unter Umständen keine ausreichende schmerzlindernde Wirkung erzielen. Laut Schätzungen weisen bis zu 7 % der kaukasischen Population diesen Mangel auf. Wenn der Patient jedoch ein ultraschneller Metabolisierer ist, besteht selbst bei häufig verschriebenen Dosen das Risiko für die Entwicklung von <Nebenwirkungen> einer Opioid-Toxizität.

Allgemeine Symptome einer Opioid-Toxizität sind unter anderem Verwirrtheit, Somnolenz, flache Atmung, kleine Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation und Appetitmangel. In schweren Fällen können Symptome einer Kreislauf- und Atemdepression auftreten, die lebensbedrohlich und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich sein können. Schätzungen der Prävalenz ultraschneller Metabolisierer in unterschiedlichen Populationen sind nachstehend zusammengefasst:

Population

Prävalenz in %

Afrikanisch/Äthi­opisch

29 %

Afroamerikanisch

3,4 % bis 6,5%

Asiatisch

1,2 % bis 2 %

Kaukasisch

3,6 % bis 6,5%

Griechisch

6,0 %

Ungarisch

1,9 %

Nordeuropäisch

1 % bis 2 %

Postoperative Anwendung bei Kindern

In der veröffentlichten Literatur wurde darüber berichtet, dass postoperativ angewendetes Tramadol bei Kindern nach einer Tonsillektomie und/oder Adenoidektomie wegen obstruktiver Schlafapnoe zu seltenen, aber lebensbedrohlichen unerwünschten Ereignissen geführt hat. Wenn Tramadol Kindern zur postoperativen Schmerzlinderung verabreicht wird, sollte mit extremer Vorsicht vorgegangen werden, und es sollte eine engmaschige Überwachung auf Symptome einer Opioid-Toxizität, einschliefllich Atemdepression, erfolgen.

Kinder mit eingeschränkter Atemfunktion

Tramadol wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen, deren Atemfunktion unter Umständen eingeschränkt ist, einschliefllich bei neuromuskulären Störungen, schweren Herz- oder Atemwegserkran­kungen, Infektionen der oberen Atemwege oder der Lunge, multiplem Trauma oder extensiven chirurgischen Eingriffen. Diese Faktoren können zu einer Verschlechterung der Symptome einer Opioid-Toxizität führen.

Dieses Arzneimittel enthält Saccharose. Patienten mit der seltenen hereditären FructoseIntoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Sucrase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Benzoesäuregehalt

Dieses Arzneimittel enthält 3,7 ng Benzoesäure (E210) in jeder Dosierungseinheit mit 50 mg Tramadol.

Dieses Arzneimittel enthält 7,3 ng Benzoesäure (E210) in jeder Dosierungseinheit mit 100 mg Tramadol.

Dieses Arzneimittel enthält 10,9 ng Benzoesäure (E210) in jeder Dosierungseinheit mit 150 mg Tramadol.

Dieses Arzneimittel enthält 14,5 ng Benzoesäure (E210) in jeder Dosierungseinheit mit 200 mg Tramadol.

FM 4.5         

TRAMADOL ETHYPHARM darf nicht mit MAO-Hemmstoffen kombiniert werden (siehe Abschnitt 4.3).

Bei Vorbehandlung mit MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe des Opioids Pethidin sind lebensbedrohende Wechselwirkungen gesehen worden, die Zentralnervensystem sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmstoffen sind bei TRAMADOL ETHYPHARM nicht auszuschlieflen.

Tramadol kann Krampfanfälle auslösen und das krampfauslösende Potenzial von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme­hemmern (SSRIs), Serotonin-NoradrenalinWi­ederaufnahmehem­mern (SNRIs), trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika und anderen, die Krampfschwelle herabsetzenden Arzneimitteln (wie Bupropion, Mirtazapin und Tetrahydrocan­nabinol) erhöhen.

Die gleichzeitige therapeutische Anwendung von Tramadol und serotonergen Arzneimitteln, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahme­hemmern (SSRI), SerotoninNore­pinephrinWiede­raufnahmehemmern (SNRI), MAO-Inhibitoren (siehe Abschnitt 4.3), trizyklischen Antidepressiva und Mirtazapin kann ein Serotoninvergif­tungsyndrom, einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand, verursachen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Absetzen der serotoninergen Arzneimittel führt in der Regel zu einer raschen Besserung. Gegenmaflnahmen richten sich nach der Art und Schwere der Symptome.

Bei gleichzeitiger Anwendung von TRAMADOL ETHYPHARM und Substanzen, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken, einschliefllich Alkohol, ist mit einer gegenseitigen Verstärkung der zentralen Effekte zu rechnen (siehe Abschnitt 4.8).

Sedativa wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel:

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel oder Gabapentinoiden (Gabapentin und Pregabalin) kann zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung, Koma oder Tod führen aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Zu den Arzneimitteln, die das Zentralnervensystem (ZNS) beeinflussen, zählen unter anderem andere Opioide, Anxiolytika, Hypnotika, Sedativa (einschliefllich Benzodiazepinen), Antidepressiva, Neuroleptika, Antihistaminika und Antiemetika.

Bei gleichzeitiger oder vorheriger Applikation von Cimetidin (Enzyminhibitor) ist aufgrund vorliegender pharmakokinetischer Ergebnisse nicht mit klinisch relevanten Wechselwirkungen zu rechnen. Bei gleichzeitiger oder vorheriger Gabe von

Carbamazepin (Enzyminduktor) können eine Verringerung des analgetischen Effektes und eine Verkürzung der Wirkungsdauer eintreten.

Die Kombination von gemischten Agonisten / Antagonisten (z. B. Buprenorphin, Nalbuphin, Pentazocin) und Tramadol ist nicht empfehlenswert, da die theoretische Möglichkeit besteht, dass die analgetische Wirkung eines reinen Agonisten unter diesen Umständen abgeschwächt wird.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Tramadol und Cumarin-Derivaten (z. B. Warfarin) sollten die Patienten sorgfältig überwacht werden, da bei einigen Patienten verminderte Quick-Werte und Ekchymosen beobachtet wurden.

In einer begrenzten Zahl von Studien erhöhte die prä- oder postoperative Anwendung des antiemetischen 5-HT3-Antagonisten Ondansetron den Bedarf an Tramadol bei Patienten mit postoperativen Schmerzen.

Andere CYP3A4-hemmende Substanzen, wie Ketoconazol und Erythromycin, können sowohl den Metabolismus von Tramadol (N-Demethylierung) als auch möglicherweise des aktiven O-demethylierten Metaboliten hemmen. Die klinische Bedeutung dieser Interaktion ist nicht bekannt.

FL 4.6          

Schwangerschaft

Tierstudien mit Tramadol zeigten bei sehr hohen Dosen Auswirkungen auf die Organentwicklung, das Knochenwachstum und die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen. Tramadol passiert die Plazenta.

Mit einer chronischen Anwendung von Tramadol in der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Die wiederholte Gabe von Tramadol in der Schwangerschaft kann zur Gewöhnung des ungeborenen Kindes an Tramadol und infolgedessen nach der Geburt zu Entzugsersche­inungen beim Neugeborenen führen. Deshalb sollte TRAMADOL ETHYPHARM nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.

Vor oder während der Geburt gegeben, beeinflusst Tramadol nicht die Kontraktionsfähig­keit des Uterus. Beim Neugeborenen kann es zu Veränderungen der Atemfrequenz führen, die aber in der Regel klinisch nicht bedeutsam sind.

Stillzeit

Ca. 0,1 % der an der Mutter verabreichten Tramadol-Dosis gehen in die Muttermilch über. Im Zeitraum unmittelbar nach der Geburt entspricht dies bei einer maternalen oralen Tagesdosis von bis zu 400 mg einer mittleren vom gestillten Säugling aufgenommenen Tramadol-Menge von 3 % der maternalen, an das Körpergewicht angepassten Dosierung. Tramadol sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden. Alternativ sollte während der Behandlung mit Tramadol nicht gestillt werden. Nach einer einmaligen Gabe von Tramadol ist es im Allgemeinen nicht notwendig, das Stillen zu unterbrechen.

Fertilität

PostMarketing-Beobachtungen geben keinen Hinweis auf einen Effekt von Tramadol auf die Fertilität. Tierstudien haben keinen Effekt von Tramadol auf die Fertilität gezeigt.

FQ 4.7

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen

von Maschinen

TRAMADOL ETHYPHARM kann auch bei bestimmungsgemäflem Gebrauch durch Benommenheit und verschwommenes Sehen das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straflenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Mafle bei Behandlungsbeginn und Präparatwechsel sowie auch im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Arzneimitteln und insbesondere im Zusammenwirken mit Alkohol.

FJ 4.8

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen, die während der Behandlung mit TRAMADOL ETHYPHARM auftreten, sind Übelkeit und Schwindel, die häufiger als bei 1 von 10 Patienten auftreten. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10), Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), Sehr selten (< 1/10.000), Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

MedDRA SystemOrganklassen

Sehr häufig (≥ 1/10)

häufig (≥1/100 to

<1/10)

Gelegentlich (≥1/1000 to <1/100)

Selten (≥1/10,000 to

<1/1,000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).)

Erkrankungen des

Immunsystems

Allergische Reaktionen (z. B. Atemnot, Bronchospasmus, Stenoseatmung, angioneurotisches Ödem) und Anaphylaxie

Stoffwechsel- und Ernaehrungsstörung en

Appetitverände­rungen.

Hypoglykämie

Psychiatrische

Erkrankun-gen

Halluzinationen, VerwirrungSchlaf­störungen, Delirium, Angstzustände Albträume

Erkrankun-gen des

Nervensystems

Schwindel

Kopfschmerzen, Somnolenz.

Parästhesien, Tremor, Krämpfe, Unbewusste Muskelkontrak­tionen, anormale Koordination, Synkopen, Sprachstörun-gen.

Serotoninsyndrom

Augenerkrankungen

Verschwommene Sicht, Miosis, Mydriasis

Herzerkrankungen

Beeinflussung der Kreislaufregulation (Herzklopfen, erhöhter Herzschlag).

Bradykardie

Gefäflerkrankun­gen

Beeinflussung der Kreislaufregulation (orthostatische Hypotonie oder Kreislaufkollaps).

Erkrankungen der

Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Dyspnoe, Atemdepression

Schluckauf

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit

Erbrechen, Verstopfung, Mundtrock-

Brechreiz, Durchfall, gastrointestinale

enheit

Beschwerden (z. B. Magendruck, Völlegefühl)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Hyperhidrose

Hautreaktionen (z. B. Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankun

gen

motorische Schwäche.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Miktionsstörungen (Dysurie und Harnverhalt).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fatigue

Untersuchungen

erhöhter Blutdruck.

Arzneimittelab­hängigkeit

Die wiederholte Anwendung von [Produktname] kann, auch in therapeutischer Dosierung, zu einer Arzneimittelab­hängigkeit führen. Das Risiko für eine Arzneimittelab­hängigkeit kann je nach individuellen Risikofaktoren des Patienten, Dosierung und Dauer der Opioidbehandlung variieren (siehe Abschnitt 4.4).

Kardiale Nebenwirkungen können insbesondere bei intravenöser Applikation und unter körperlicher Belastung auftreten.

Vaskulare Nebenwirkungen können insbesondere bei intravenöser Applikation und unter körperlicher Belastung auftreten.

Bezüglich Nebenwirkungen im zentralen Nervensystem traten Krampfanfälle überwiegend nach hoher Tramadol-Dosierung auf oder nach gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, welche die Krampfschwelle erniedrigen können (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5).

Nach Anwendung von TRAMADOL ETHYPHARM können verschiedenartige psychische Nebenwirkungen auftreten, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) ausgeprägt sind. Darunter sind Stimmungsverände­rungen (meist euphorische Stimmung, gelegentlich Dysphorie), Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung) und Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z. B. Entscheidungsver­halten, Wahrnehmungsstörun­gen). Es kann zu einer Arzneimittelab­hängigkeit kommen. Folgende Symptome eines Drogenentzugssyn­droms, ähnlich wie bei Opiaten, können auftreten: Agitation, Ängstlichkeit, Nervosität, Insomnie, Hyperkinesie, Tremor und gastrointestinale Symptome. Zu den weiteren Symptomen, die beim Absetzen von Tramadol in sehr seltenen Fällen beobachtet wurden, gehören: Panikanfälle, starke Ängstlichkeit, Halluzinationen, Parästhesien, Tinnitus und ungewöhnliche ZNS-Symptome (z. B. Verwirrung, Wahn, Depersonalisation, Derealisation, Paranoia).

Bezüglich Nebenwirkungen im Bereich der Atemwege kann bei erheblicher Überschreitung der empfohlenen Dosierungen und bei gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfenden Substanzen (siehe Abschnitt 4.5) eine Atemdepression auftreten. Über eine Verschlimmerung von Asthma wurde berichtet. Ein Kausalzusammenhang konnte jedoch nicht hergestellt werden.

In wenigen Einzelfällen wurde im zeitlichen Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Tramadol über Leberenzymwer­terhöhungen berichtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grofler Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung anzuzeigen. (Siehe Details unten).

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

FO 4.9         

Symptome

Grundsätzlich ist bei Intoxikationen mit Tramadol eine Symptomatik wie bei anderen zentralwirksamen Analgetika (Opioiden) zu erwarten. Insbesondere ist mit Miosis, Erbrechen, Kreislaufkollaps, Bewusstseinsstörun­gen bis komatösem Zustand, Krämpfen und Atemdepression bis Atemlähmung zu rechnen.

Auch das Serotoninsyndrom wurde gemeldet.

Therapie

Es gelten die allgemeinen Notfallregeln zum Freihalten der Atemwege (Aspiration!), Aufrechterhaltung von Atmung und Kreislauf je nach Symptomatik. Als Antidot bei Atemdepression Naloxon. Bei Krämpfen war in tierexperimentellen Untersuchungen Naloxon wirkungslos. Hier sollte Diazepam i. v. angewendet werden.

Tramadol ist nur gering dialysierbar. Aus diesem Grund sind Hämodialyse oder Hämofiltration allein zur Behandlung der akuten Intoxikation mit TRAMADOL ETHYPHARM nicht geeignet.

Im Falle einer Vergiftung mit oralen Darreichungsformen wird eine gastrointestinale Dekontamination mit Aktivkohle oder einer Magenspülung nur innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Tramadol-Einnahme empfohlen. Eine gastrointestinale Dekontamination zu späteren Zeitpunkten kann im Falle einer Vergiftung mit auflergewöhnlich groflen Mengen oder mit Retardformuli­erungen sinnvoll sein.

FF  5.       

F1   5.1         

F2 5.2

Resorption

Tramadol wird nach oraler Gabe zu über 90 % resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt im Mittel bei ca. 70 %, unabhängig von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme. Der Unterschied zwischen resorbiertem und unmetabolisiert verfügbarem Tramadol dürfte durch einen nur geringen first-pass-Stoffwechsel zu erklären sein. Der first-pass-Stoffwechsel stellt sich nach oraler Gabe auf maximal 30 % ein.

Verteilung

Nach oraler Applikation (100 mg) in flüssiger Form beträgt nach rechnerisch 1,2 Stunden die maximale Plasmakonzentration Cmax = 309 ± 90 ng/ml und nach gleicher Dosis als feste orale Form nach 2 Stunden Cmax = 280 ± 49 ng/ml. Tramadol besitzt eine hohe Gewebeaffinität (Vd,fl = 203 ± 40 l). Die Bindung an Serumproteine beträgt etwa 20 %.

Nach Anwendung von TRAMADOL ETHYPHARM 100 mg beträgt nach 4,9 h die maximale Plasmakonzentration Cmax = 141 ± 40 ng/ml. Nach Anwendung von TRAMADOL ETHYPHARM 200 mg stellt sich nach 4,8 h Cmaxauf 260 ± 62 ng/ml.

Tramadol überwindet die Blut-Hirn-Schranke und die Plazenta. Es findet sich in der Muttermilch zusammen mit seinem O-Desmethylderivat in sehr geringen Mengen (0,1 % bzw. 0,02 % der applizierten Dosis).

Biotransformation

Tramadol wird beim Menschen im wesentlichen durch N- und O-Demethylierung sowie durch Konjugation der O-Demethylierun­gsprodukte mit Glucuronsäure meta-bolisiert. Nur O-Desmethyltramadol ist pharmakologisch aktiv. Bei den weiteren Metaboliten bestehen in quantitativer Hinsicht beträchtliche interindividuelle Unterschiede. Im Urin wurden bisher 11 Metaboliten gefunden. Nach tierexperimentellen Befunden übertrifft O-Desmethyltramadol die Wirkungsstärke der Muttersubstanz

um den Faktor 2 – 4. Seine Halbwertszeit t½ β (6 gesunde Probanden) beträgt 7,9 h (Bereich 5,4 – 9,6 h) und liegt in der gleichen Gröflenordnung wie Tramadol.

Die Hemmung der an der Biotransformation von Tramadol beteiligten Isoenzyme CYP3A4 und/oder CYP2D6 kann die Plasmakonzentration von Tramadol oder seines aktiven Metaboliten beeinflussen.

Tramadol und seine Metaboliten werden fast vollständig renal ausgeschieden. Die kumulative Urinausscheidung stellt sich auf 90 % der Gesamtradioak­tivität der verabfolgten Dosis. Bei Störungen der Leber- und Nierenfunktion muss mit einer geringen Verlängerung der Halbwertszeiten gerechnet werden. Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden Eliminations-Halbwertszeiten von 13,3 + 4,9 h (Tramadol) bzw. 18,5 + 9,4 h (O-Desmethyltramadol), im Extremfall von 22,3 h bzw. 36 h bestimmt. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 5 ml/min) betrugen die Werte 11 + 3,2 h bzw. 16,9 + 3 h, im Extremfall 19,5 h bzw. 43,2 h.

Elimination

Die Eliminationshal­bwertszeit t½ β beträgt unabhängig von der Art der Applikation etwa 6 h. Bei Patienten über 75 Jahre kann sie um ca. den Faktor 1,4 verlänger­t sein.

Linearität/Nicht-Linearität

Im therapeutischen Dosisbereich zeigt Tramadol ein lineares pharmakokinetisches Profil.

Pharmakokinetis­che/pharmakody­namische Zusammenhänge

Die Relation zwischen Serumkonzentra­tionen und analgetischer Wirkung ist dosisabhängig, jedoch mit groflen Abweichungen im Einzelfall. Eine Serumkonzentration von 100 – 300 ng/ml ist im Regelfall wirksam.

Pädiatrische Bevölkerung

Die Pharmakokinetik von Tramadol und O-Desmethyltramadol nach einmaliger Dosis und mehrfacher oraler Verabreichung an Patienten im Alter von 1 Jahr bis 16 Jahren war im Allgemeinen ähnlich wie bei Erwachsenen nach Anpassung der Dosis an das Körpergewicht, aber mit einer erhöhten Variabilität zwischen den einzelnen Individuen bei Kindern im Alter von 8 Jahren und darunter.

Bei Kindern unter 1 Jahr wurde die Pharmakokinetik von Tramadol und O-Desmethyltramadol untersucht, aber nicht vollständig charakterisiert. Informationen aus Studien an dieser Altersgruppe zeigen, dass die Bildungsrate von O-Desmethyltramadol über CYP2D6 bei Neugeborenen kontinuierlich zunimmt und die bei Erwachsenen üblichen Werte der CYP2D6-Aktivität bei einem Alter von etwa 1 Jahr erreicht werden. Darüber hinaus können unreife Glucuronidierun­gssyste-me und eine unreife Nierenfunktion zu einer langsamen Eliminierung und Akkumulation von O-Desmethyltramadol bei Kindern unter 1 Jahr führen.

F3 5.3          

In einigen In-vitro-Testsystemen wurden Hinweise auf mutagene Effekte gesehen. In-vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf mutagene Effekte. Tramadol ist nach vorliegendem Erkenntnismaterial als nicht mutagene Substanz einzustufen.

Studien zum tumorerzeugenden Potential von Tramadolhydrochlo­rid wurden an Ratten und Mäusen durchgeführt. Aus der Studie an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf substanzbedingt erhöhte Tumorinzidenzen. In der Studie an Mäusen wurden eine erhöhte Inzidenz für Leberzelladenome bei männlichen Tieren (ab 15 mg/kg dosisabhängig, nicht signifikant erhöht) und ein Anstieg der Lungentumoren bei weibli-

Tramadol HCl 50mg, 100mg, 150mg, 200mg prolonged-release capsules, hard

1.3.1.1 – Summary of Product Characteristics

chen Tieren aller Dosisgruppen (signifikant, aber nicht dosisabhängig erhöht) beobachtet.

In Studien zur Reproduktionsto­xizität verursachten Tramadoldosierungen ab 50 mg/kg und Tag bei Ratten maternal-toxische Effekte und führten zu einem Anstieg der Neugeborenenster­blichkeit. Bei den Nachkommen traten Retardierungen in Form von Ossifikationsstörun­gen und verzögerter Vaginal- und Augenöffnung auf. Die Fertilität männlicher Ratten wurde nicht beeinträchtigt. Weibchen zeigten nach höheren Dosierungen (ab 50 mg/kg pro Tag) eine geringere Trächtigkeitsrate.

Bei Kaninchen traten ab 125 mg/kg maternal-toxische Effekte sowie Skelettanomalien bei den Nachkommen auf.

FR

6.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

F7

6.1

Liste der sonstigen Bestandteile

Kapselinhalt:

Zucker-Stärke-Pellets (Maisstärke und Saccharose)

Macrogol 4000

Polyacylat-Dispersion 30 % (Ethylacrylat, Methylmethacrylat, Nonoxynol) Simeticonemulsion (Simeticon, Polyoxyethylen­sorbitantriste­arat, Methylcellulose, Polyethylengly­kolstearat, Glyceride, Xanthangummi, Benzoesäure, Sorbinsäure, Schwefelsäure)

Hypromellose

Talkum

Kapselhülle:

TRAMADOL ETHYPHARM 50 mg, Hartkapsel, retardiert:

Gelatine

Titandioxid (E 171)

TRAMADOL ETHYPHARM 100, 150, 200 mg, Hartkapsel, retardiert:

Gelatine

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).

FS

6.2

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

FT

6.3

Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

FX

6.4 Besondere Vorsichtsmaflnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25ºC lagern.

FY

6.5

Art und Inhalt des Behältnisses

AL//PVC Blisterpackung

Tramadol HCl 50mg, 100mg, 150mg, 200mg prolonged-release capsules, hard

1.3.1.1 – Summary of Product Characteristics

Packungsgröflen: 10, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 100 Hartkapseln, retardiert.

Klinikpackung mit 500 Hartkapseln, retardiert

F4

6.6 Besondere Vorsichtsmaflnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anweisungen.

FZ

7.

INHABER DER ZULASSUNGEN

ETHYPHARM

194 Bureaux de la Colline, Bâtiment D, 92213 Saint Cloud cedex

Frankreich

Mitvertrieb

ETHYPHARM GmbH

Mittelstrafle 5/5a

12529 Schönefeld

Deutschland

F5

8.

ZULASSUNGSNUMMERN

TRAMADOL ETHYPHARM 50 mg: 54160.00.00

TRAMADOL ETHYPHARM 100 mg: 54160.01.00

TRAMADOL ETHYPHARM 150 mg: 54160.02.00

TRAMADOL ETHYPHARM 200 mg: 54160.03.00

F6

9.

DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN / VERLÄNGERUNG

DER ZULASSUNGEN

13/05/2004 / 28/08/2011

F10

10.