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Tramadol TAD 50 mg Injektions-/Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Tramadol TAD 50 mg Injektions-/Infusionslösung

Tramadol TAD® 50 mg/ - 100 mg
Tramadol TAD® 50 mg/ - 100 mg

Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung siehe Abschnitt 6.6.

Dauer der Anwendung

Tramadol TAD Injektions-/Infusionslösung darf auf keinen Fall länger als therapeutisch unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn aufgrund der Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung für erforderlich erachtet wird, sollte regelmäßig und in kurzen Abständen überprüft werden (falls nötig durch Anwendungspausen), ob und in welchem Ausmaß eine weitere Behandlung benötigt wird.

4.3    gegenanzeigen

Tramadol TAD darf nicht angewendet werden

– bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Analgetika, Opioiden und Psychopharmaka

– bei Patienten, die MAO-Hemmer erhalten oder innerhalb von 14 Tagen nach deren Absetzen (siehe Abschnitt 4.5)

– bei Patienten mit Epilepsie, die durch Behandlung nicht ausreichend kontrolliert werden kann

– zur Drogensubstitution.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung tramadol tad darf nur mit besonderer vorsicht angewendet werden bei opioid abhängigen patienten, bei patienten mit kopfverletzungen, schock, bewusstseinsstörungen unklarer genese, störungen des atemzentrums und der atemfunktion oder mit erhöhtem hirndruck.

Tramadol TAD® 50 mg/ - 100 mg

Postoperative Anwendung bei Kindern

In der veröffentlichten Literatur wurde darüber berichtet, dass postoperativ angewendetes Tramadol bei Kindern nach einer Tonsillektomie und/oder Adenoidektomie wegen obstruktiver Schlafapnoe zu seltenen, aber lebensbedrohlichen unerwünschten Ereignissen geführt hat. Wenn Tramadol Kindern zur postoperativen Schmerzlinderung verabreicht wird, sollte mit extremer Vorsicht vorgegangen werden, und es sollte eine engmaschige Überwachung auf Symptome einer OpioidToxizität, einschließlich Atemdepression, erfolgen.

Kinder mit eingeschränkter Atemfunktion Tramadol wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen, deren Atemfunktion unter Umständen eingeschränkt ist, einschließlich bei neuromuskulären Störungen, schweren Herz- oder Atemwegserkran­kungen, Infektionen der oberen Atemwege oder der Lunge, multiplem Trauma oder extensiven chirurgischen Eingriffen. <Diese Faktoren können zu einer Verschlechterung der Symptome einer Opioid-Toxizität führen>.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Tramadol TAD Injektions-/Infusionslösung darf nicht mit MAO-Hemmern kombiniert werden (siehe Abschnitt 4.3).

Bei Patienten, die innerhalb von 14 Tagen vor einer Gabe des Opioids Pethidin mit MAO-Hemmern behandelt wurden, sind lebensbedrohliche Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Zentralnervensystem sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Die gleichen Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei der Behandlung mit Tramadol TAD nicht auszuschließen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Tramadol TAD und Arzneimitteln, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken, einschließlich Alkohol, ist mit einer Verstärkung der Wirkungen auf das ZNS zu rechnen (siehe Abschnitt 4.8).

Bei gleichzeitiger oder vorheriger Anwendung von Cimetidin (Enzyminhibitor) sind aufgrund vorliegender pharmakokinetischer Ergebnisse klinisch relevante Wechselwirkungen unwahrscheinlich.

Bei gleichzeitiger oder vorheriger Anwendung von Carbamazepin (Enzyminduktor) können eine Verringerung der analgetischen Wirkung und eine Verkürzung der Wirkdauer eintreten.

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden und Sedativa wie Benzodiazepinen oder verwandten Wirkstoffen erhöht wegen zusätzlicher depressiver Effekte auf das ZNS das Risiko für Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt bleiben (siehe Abschnitt 4.4).

Tramadol kann Krampfanfälle auslösen und das krampfauslösende Potenzial von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme­hemmern (SSRIs), Serotonin-NoradrenalinWi­ederaufnahmehem­mern (SNRIs), trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika und anderen die Krampfschwelle herabsetzenden Arzneimitteln (wie Bupropion, Mirtazapin und Tetrahydrocan­nabinol) erhöhen.

Die gleichzeitige Anwendung von Tramadol und serotonergen Arzneimitteln wie selektiven SerotoninWiede­raufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin-

Wiederaufnahme­hemmern (SNRIs), MAO-Hemmern (siehe Abschnitt 4.3), trizyklischen Antidepressiva und Mirtazapin kann ein Serotoninsyndrom, einen potentiell lebensbedrohlichen Zustand, verursachen (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8).

Bei gleichzeitiger Anwendung von Tramadol und Cumarin-Derivaten (z. B. Warfarin) ist Vorsicht geboten, da bei einigen Patienten erhöhte INR-Werte mit schweren Blutungen und Ekchymosen berichtet wurden.

Andere CYP3A4-hemmende Wirkstoffe, wie Ketoconazol und Erythromycin, können sowohl den Metabolismus von Tramadol (N-Demethylierung) als auch möglicherweise des aktiven O-demethylierten Metaboliten hemmen. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkung ist nicht bekannt (siehe Abschnitt 4.8).

In einer begrenzten Anzahl an Studien steigerte die prä- und postoperative Gabe des antiemetischen 5-HT3-Antagonisten Ondansetron den Tramadol-Bedarf bei Patienten mit postoperativen Schmerzen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Tierstudien mit Tramadol zeigten bei sehr hohen Dosen Auswirkungen auf die Organ-

entwicklung, das Knochenwachstum und die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen.

Teratogene Wirkungen wurden nicht beobachtet. Tramadol passiert die Plazenta. Zur die Sicherheit von Tramadol in der Schwangerschaft beim Menschen liegen keine hinreichenden Beweise vor. Deshalb sollte Tramadol TAD nicht bei schwangeren Frauen angewendet werden.

Vor oder während der Geburt gegeben, beeinflusst Tramadol nicht die Kontraktionsfähig­keit des Uterus. Beim Neugeborenen kann es zu Veränderungen der Atemfrequenz führen, die aber in der Regel klinisch nicht relevant sind. Dauerhafte Anwendung während der Schwangerschaft kann zu Entzugssymptomen beim Neugeborenen führen.

Stillzeit

Ca. 0,1% der an der Mutter verabreichten Tramadol-Dosis gehen in die Muttermilch über. Im Zeitraum unmittelbar nach der Geburt entspricht dies bei einer maternalen oralen Tagesdosis von bis zu 400 mg einer mittleren vom gestillten Säugling aufgenommenen Tramadol-Menge von 3% der maternalen, an das Körpergewicht angepassten Dosierung. Tramadol sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden. Alternativ sollte während der Behandlung mit Tramadol nicht gestillt werden. Nach einer einmaligen Gabe von Tramadol ist es im Allgemeinen nicht notwendig, das Stillen zu unterbrechen.

Fertilität

Beobachtungen nach der Markteinführung geben keinen Hinweis auf eine Auswirkung von Tramadol auf die Fertilität. Tierstudien haben keine Auswirkung von Tramadol auf die Fertilität gezeigt.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Tramadol TAD kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch das Verursachen von Benommenheit und Schwindel das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt insbesondere im Zusammenwirken mit Alkohol und anderen psychotrop wirkenden Substanzen.

4.8    nebenwirkungen

Tramadol TAD® 50 mg/ - 100 mg

– Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) – Sehr selten (< 1/10.000)

– Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Als häufigste Nebenwirkungen der Behandlung mit Tramadol TAD treten bei mehr als 1 von 10 Behandelten Übelkeit und Schwindel auf.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: allergische Reaktionen (z. B. Dyspnoe, Bronchospasmus, Giemen, angioneurotisches Ödem) und Anaphylaxie

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Beeinflussung der Kreislaufregulation (Palpitationen, Tachykardie). Diese Nebenwirkungen können insbesondere bei intravenöser Anwendung und unter körperlicher Belastung auftreten.

Selten: Bradykardie

Untersuchungen

Selten: erhöhter Blutdruck

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Beeinflussung der Kreislaufregulation (orthostatische Hypotonie oder Kreislaufkollaps).

Diese Nebenwirkungen können insbesondere bei intravenöser Anwendung und unter körperlicher Belastung auftreten.

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Schwindel

Häufig: Kopfschmerzen, Somnolenz

Selten: Parästhesien, Tremor, unwillkürliche Muskelzuckungen, Koordinationsstörun­g, Synkope, Sprachstörungen

Krampfanfälle traten überwiegend nach hohen Tramadol-Dosen auf oder nach gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen können (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5).

Nicht bekannt: Serotoninsyndrom

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen Selten: Appetitverände­rungen

Nicht bekannt: Hypoglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Halluzinationen, Verwirrtheit, Schlafstörungen, Delirium, Angstzustände und Albträume

Nach Anwendung von Tramadol können verschiedenartige psychische Nebenwirkungen auftreten, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) ausgeprägt sind.

Dazu gehören Stimmungsverände­rungen (meist euphorische Stimmung, gelegentlich

Dysphorie), Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung) und Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z. B. Entscheidungsver­halten, Wahrnehmungsstörun­gen).

Es kann zu einer Arzneimittelab­hängigkeit kommen.

Folgende Entzugssymptome, ähnlich denen bei Opiatentzug, können auftreten:

Agitation, Angstzustände, Nervosität, Insomnie, Hyperkinese, Tremor und gastrointestinale Symptome. Zu den weiteren Symptomen, die beim Absetzen von Tramadol in sehr seltenen Fällen beobachtet wurden, gehören: Panikanfälle, schwere Angstzustände, Halluzinationen, Parästhesien, Tinnitus und ungewöhnliche ZNS-Symptome (z. B. Verwirrtheit, Wahn, Depersonalisation, Derealisation, Paranoia).

Augenerkrankungen

Selten: Miosis, verschwommenes Sehen, Mydriasis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Atemdepression, Dyspnoe

Bei erheblicher Überschreitung der empfohlenen Dosierungen und bei gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfenden Substanzen (siehe Abschnitt 4.5) kann eine Atemdepression auftreten.

Über eine Verschlimmerung von Asthma wurde berichtet. Ein Kausalzusammenhang konnte jedoch nicht hergestellt werden.

Nicht bekannt: Schluckauf

Erkrankungen des Gastrointesti­naltraktes Sehr häufig: Übelkeit

Häufig: Erbrechen, Obstipation, Mundtrockenheit

Gelegentlich: Brechreiz, gastrointestinale Störungen (z. B. Magendruck, Völlegefühl), Diarrhö

Leber- und Gallenerkrankungen

In wenigen Einzelfällen wurde im zeitlichen Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Tramadol über eine Erhöhung der Leberenzymwerte berichtet.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig: Hyperhidrose

Gelegentlich: Hautreaktionen (z. B. Juckreiz, Hautrötung, Urtikaria).

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Selten: motorische Schwäche

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Miktionsstörungen (Dysurie und Harnverhalt)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Erschöpfung

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Phar-makovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome

Grundsätzlich ist bei Intoxikationen mit Tramadol eine Symptomatik wie bei anderen zentralwirksamen Analgetika (Opioide) zu erwarten. Dazu gehören Miosis, Erbrechen, Kreislaufkollaps, Bewusstseinsstörun­gen bis hin zum Koma, Krämpfe und Atemdepression bis hin zu Atemlähmung. Auch das Serotoninsyndrom wurde gemeldet.

Therapie

Es gelten die allgemeinen Notfallregeln: Freihalten der Atemwege (Aspiration!), Aufrechterhaltung von Atmung und Kreislauf je nach Symptomatik. Das Antidot bei Atemdepression ist Naloxon. In tierexperimentellen Untersuchungen hatte Naloxon keine Auswirkung auf Krämpfe. In diesen Fällen sollte Diazepam i.v. angewendet werden.

Durch Hämodialyse oder Hämofiltration wird Tramadol nur minimal aus dem Serum entfernt. Daher sind Hämodialyse oder Hämofiltration allein zur Behandlung der akuten Intoxikation mit Tramadol nicht geeignet.

5. PHARMAKOLOGISCHE

EIGENSCHAFTEN

5.1    pharmakodynamische eigenschaften pharmakotherapeutische gruppe: analgetika, andere opioide

Tramadol TAD® 50 mg/ - 100 mg

aufnahme von Noradrenalin sowie die Verstärkung der Serotonin-Freisetzung.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit Tramadol besitzt eine antitussive Wirkung. Im Gegensatz zu Morphin besitzt Tramadol in analgetischen Dosen über einen weiten Bereich keine atemdepressive Wirkung. Ebenso wird die gastrointestinale Motilität weniger beeinflusst. Die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sind eher gering. Die Wirkstärke von Tramadol wird mit 1/10 bis 1/6 derjenigen von Morphin angegeben.

Kinder und Jugendliche

Die Auswirkungen von enteraler und parenteraler Anwendung von Tramadol wurden in klinischen Studien mit mehr als 2000 pädiatrischen Patienten im Alter von Neugeborenen bis zum Alter von 17 Jahren untersucht. Die Indikationen für die Schmerzbehandlung in diesen Studien waren Schmerzen nach Operationen (vor allem abdominal), nach chirurgischen Zahnextraktionen, infolge von Frakturen, Verbrennungen und Traumata, sowie anderer schmerzhafter Zustände, die eine analgetische Behandlung für mindestens 7 Tage erforderlich machten.

Bei Einzeldosen von bis zu 2 mg/kg Körpergewicht oder Mehrfachdosen von bis zu 8 mg/kg Körpergewicht pro Tag (bis maximal 400 mg pro Tag) war die Wirksamkeit von Tramadol gegenüber Placebo überlegen und überlegen oder gleich gegenüber Paracetamol, Nalbuphin, Pethidin oder niedrigdosiertem Morphin. Die durchgeführten Studien bestätigten die Wirksamkeit von Tramadol. Das Sicherheitsprofil von Tramadol war bei Erwachsenen und pädiatrischen Patienten, die älter als 1 Jahr waren, ähnlich (siehe Abschnitt 4.2).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften Resorption

Tramadol wird nach oraler Anwendung zu über 90 % resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt im Mittel bei ca. 70 %, unabhängig von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme. Der Unterschied zwischen resorbiertem und unmetabolisiert verfügbarem Tramadol dürfte durch einen nur geringen First-Pass-Stoffwechsel zu erklären sein. Der First-Pass-Effekt beträgt nach oraler Anwendung maximal 30 %.

Verteilung

Nach oraler Anwendung von 100 mg Tramadol in flüssiger Form errechnet sich die maximale Plasmakonzentration nach 1,2 Stunden als Cmax = 309 ± 90 ng/ml. Nach gleicher Dosis als feste orale Darreichungsform beträgt die die maximale Plasmakonzentration nach 2 Stunden Cmax = 280 ± 49 ng/ml.

Tramadol besitzt eine hohe Gewebeaffinität (Vd,ß = 203 ± 40 l). Die Bindung an Serumproteine beträgt etwa 20 %.

Tramadol passiert die Blut-Hirn-Schranke und die Plazenta. Es findet sich in der Muttermilch zusammen mit seinem O-Desmethylderivat in sehr geringen Mengen (0,1 % bzw. 0,02 % der applizierten Dosis).

Biotransformation

Tramadol wird beim Menschen im Wesentlichen durch N- und O-Demethylierung sowie durch Konjugation der ODemethylierun­gsprodukte mit Glucuron-säure metabolisiert. Nur O-Desmethyltramadol ist pharmakologisch aktiv. Bei den weiteren Metaboliten bestehen in quantitativer Hinsicht beträchtliche interindividuelle Unterschiede. Im Urin wurden bisher 11 Metaboliten gefunden. Nach tierexperimentellen Befunden übertrifft O-Desmethyltramadol die Wirkungsstärke der Muttersubstanz um den Faktor 24. Seine Halbwertszeit t1/2,ß (6 gesunde Probanden) beträgt 7,9 Stunden (Bereich 5,4–9,6 Stunden) und liegt in der gleichen Größenordnung wie die von Tramadol.

Die Hemmung der an der Biotransformation von Tramadol beteiligten Isoenzyme CYP3A4 und/oder CYP2D6 kann die Plasmakonzentration von Tramadol oder seines aktiven Metaboliten beeinflussen.

Elimination

Tramadol und seine Metaboliten werden fast vollständig renal ausgeschieden. Die kumulative Urinausscheidung beträgt 90 % der Gesamtradioak­tivität der angewendeten Dosis. Die Eliminationshal­bwertszeit t1/2,ß beträgt unabhängig von der Art der Anwendung etwa 6 Stunden. Bei Patienten über 75 Jahre kann sie um ca. den Faktor 1,4 verlängert sein. Bei Störungen der Leber- oder Nierenfunktion muss mit einer geringen Verlängerung der Halbwertszeiten gerechnet werden. Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden EliminationsHal­bwertszeiten von 13,3 ± 4,9 Stunden (Tramadol) bzw. 18,5 ± 9,4 Stunden (O-Desmethyltramadol), in einem extremen Fall von 22,3 Stunden bzw. 36 Stunden bestimmt. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 5 ml/min) betrugen die Werte 11 ± 3,2 Stunden bzw. 16,9 ± 3 Stunden, im Extremfall 19,5 Stunden bzw. 43,2 Stunden.

Linearität/Nicht-Linearität

Im therapeutischen Dosisbereich zeigt Tramadol ein lineares pharmakokinetisches Profil.

Pharmakokinetis­che/Pharmakody­namische Zusammenhänge

Die Relation zwischen Serumkonzentra­tionen und analgetischer Wirkung ist dosisabhängig, jedoch mit großen Abweichungen im Einzelfall. Eine Serumkonzentration von 100–300 ng/ml ist im Regelfall wirksam.

Kinder und Jugendliche

Die Pharmakokinetik von Tramadol und O-Desmethyltramadol nach oraler Einzeldosis und Mehrfachdosis-Anwendung bei Patienten im Alter von 1 Jahr bis 16 Jahren war im Allgemeinen ähnlich wie bei Erwachsenen, wenn die Dosierung bezogen auf das Körpergewicht eingestellt wurde, aber mit einer höheren interindividuellen Variabilität bei Kindern im Alter von 8 Jahren und darunter.

Bei Kindern im Alter unter 1 Jahr sind die Pharmakokinetik von Tramadol und O-Desmethyltramadol untersucht, aber nicht vollständig charakterisiert worden. Informationen aus Studien, die diese Altersgruppe einschließen, deuten darauf hin, dass die Bildungsrate von O-Desmethyltramadol via CYP2D6 bei Neugeborenen kontinuierlich ansteigt und das Niveau der CYP2D6-Aktivität von Erwachsenen etwa im Alter von 1 Jahr erreicht. Darüber hinaus können ein nicht ausgereiftes Glucuronidierun­gssystem und eine nicht ausgereifte Nierenfunktion bei Kindern im Alter unter 1 Jahr zu einer verlangsamten Elimination und Akkumulation von O-Desmethyltramadol führen.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Tramadol TAD® 50 mg/ - 100 mg

fekte bei Muttertieren sowie Skelettanomalien bei den Nachkommen auf.

In einigen In-vitro-Testsystemen wurden Hinweise auf mutagene Effekte gesehen. In-vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf mutagene Effekte. Tramadol ist nach vorliegendem Erkenntnismaterial als nicht mutagene Substanz einzustufen.

Studien zum tumorerzeugenden Potenzial von Tramadolhydrochlo­rid wurden an Ratten und Mäusen durchgeführt. Aus der Studie an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf substanzbedingt erhöhte Tumorinzidenzen. In der Studie an Mäusen wurden eine erhöhte Inzidenz für Leberzelladenome bei männlichen Tieren (ab 15 mg/kg dosisabhängig, nicht signifikant erhöht) und ein Anstieg der Lungentumoren bei weiblichen Tieren aller Dosisgruppen (signifikant, aber nicht dosisabhängig erhöht) beobachtet.

6.    pharmazeutische angaben 6.1 liste der sonstigen bestandteile natriumacetat

Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

5 Jahre

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei bis zu 25°C mit den

folgenden Infusionslösungen

nachgewiesen:

– Natriumhydrogen­carbonat 4,2%

– Ringerlösung

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 5 Tage bei bis zu 25°C mit den folgenden Infusionslösungen

nachgewiesen:

– Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%)

– Natriumchlorid 1,8 mg/ml (0,18%) und Glucose 40 mg/ml (4%)

– Natriumlactat

– Glucose 50 mg/ml (5%)

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach

Verdünnung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5    art und inhalt des behältnisses tramadol tad 50 mg injektions-/infusionslösung

Ampulle mit rotem Punkt und blauem Ring (Klarglas Typ I)

1 , 5, 10, 20, 25 und 100 Ampullen zu 1 ml Injektions-/Infusionslösung, verpackt in PVC-Aluminium-Blisterpackungen, in einer Faltschachtel

Tramadol TAD 100 mg Injektions-/Infusionslösung

Ampulle mit rotem Punkt und grünem Ring markiert (Klarglas Typ I)

1 , 5, 10, 20, 25 und 100 Ampullen zu 2 ml Injektions-/Infusionslösung, verpackt in PVC-Aluminium-Blisterpackungen, in einer Faltschachtel

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Tramadol TAD Injektions-/Infusionslösung kann über einen Konzentration­sbereich von 0,2 mg/ml bis 5,0 mg/ml für bis zu 24 Stunden mit Natriumhydrogen­carbonat 4,2% und Ringerlösung und für bis zu 5 Tage mit den folgenden Infusionslösungen gemischt werden:

– Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%)

– Natriumchlorid 1,8 mg/ml (0,18%) und Glucose 40 mg/ml (4%)

– Natriumlactat

– Glucose 50 mg/ml (5%)

Die folgende Übersicht zeigt die Konzentrationen, die bei einer Verdünnung mit Wasser für Injektionszwecke erreicht werden:

Wasser für Injektionszwecke + Tramadol TAD 50 mg Injektions-/Infusionslösung

Wasser für Injektionszwecke + Tramadol TAD 100 mg Injektions-/Infusionslösung

Konzentration

1 ml + 1 ml

2 ml + 2 ml

25,0 mg/ml

1 ml + 2 ml

2 ml + 4 ml

16,7 mg/ml

1 ml + 3 ml

2 ml + 6 ml

12,5 mg/ml

1 ml + 4 ml

2 ml + 8 ml

10,0 mg/ml

1 ml + 5 ml

2 ml + 10 ml

8,3 mg/ml

1 ml + 6 ml

2 ml + 12 ml

7,1 mg/ml

1 ml + 7 ml

2 ml + 14 ml

6,3 mg/ml

1 ml + 8 ml

2 ml + 16 ml

5,6 mg/ml

1 ml + 9 ml

2 ml + 18 ml

5,0 mg/ml

Beispiel:

Bei einem 45 kg schweren Kind möchte man eine Dosierung von 1,5 mg Tramadolhydrochlo­rid pro Kilogramm Körpergewicht geben. Man benötigt hierfür 67,5 mg Tramadolhydrochlo­rid. Also verdünnt man 2 ml Tramadol TAD 50 mg In-jektions-/Infusionslösung (entspricht zwei 1 ml-Ampullen) oder 2 ml Tramadol TAD 100 mg Injektions-/Infusionslösun­g (ent-

spricht einer 2 ml-Ampulle) mit 4 ml Wasser für Injektionszwecke. Es ergibt sich eine Konzentration von 16,7 mg Tramadolhydrochlo­rid pro ml. Von der verdünnten Lösung werden anschließend 4 ml (entspricht circa 67 mg Tramadolhydrochlo­rid) angewendet.

Nicht verwendetes Arzneimittel in den geöffneten Ampullen muss entsorgt werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Tramadol TAD® 50 mg/ - 100 mg

Tel.: (04721) 606 0

Fax: (04721) 606 333

E-Mail:

8.    zulassungsnummer

98646.00.00

99124.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung

14. Februar 2018