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Unacid PD oral - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Unacid PD oral

1.    bezeichnung des arzneimittels

Unacid PD oral

375 mg/7,5 ml, Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

7,5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 375 mg Sultamicillin (entspr. 5,73 g Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 7,5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 5,081 g Sucrose und 1,703 mmol (39,171 mg) Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsformen

Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

4.    klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

Unacid PD oral ist geeignet zur Behandlung von Infektionen, die durch Sultamicillin-empfindliche Erreger verursacht sind und einer oralen Penicillin-Therapie zugänglich sind (siehe Abschnitt 5.1), z. B.

– akute bakterielle Sinusitis,

– akute bakterielle Otitis media,

– Tonsillitis,

– ambulant erworbene Pneumonie,

– akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis,

– Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege,

– Infektionen der Haut und Weichteile.

Ferner ist Unacid PD oral bei der Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe sowie bei Patienten, die einer Nachbehandlung mit Sultamicillin im Anschluss an eine intravenöse oder intramuskuläre Therapie mit Ampicillin/ Sulbactam bedürfen, indiziert.

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Unacid PD oral zu berücksichtigen.

4.2    dosierung und art der anwendung

Die empfohlene Dosierung beträgt für Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht über 30 kg 375 bis 750 mg Sultamicillin (7,5 bis 15 ml zubereitete Suspension) zweimal täglich.

Säuglinge, Kleinkinder und Kinder mit einem Körpergewicht von bis zu 30 kg erhalten im Allgemeinen eine Sultamicillin-Dosis von 50 mg/kg Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt in 2 Einzeldosen. Hierfür wird vorzugsweise die Verwendung von Unacid PD oral Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (zur Zubereitung einer Suspension) empfohlen.

Dosierungsbeis­piele für Kinder und Jugendliche

Alter (Gewicht)

Sultamicillin-Tagesdosis, entspr. 50 mg/kg Körpergewicht

1 bis 3 Jahre (ca. 10 bis 15 kg)

zweimal 5,0 bis 7,5 ml

3 bis 5 Jahre (ca. 15 bis 20 kg)

zweimal 7,5 bis 10,0 ml

5 bis 7 Jahre (ca. 20 bis 25 kg)

zweimal 10,0 bis 12,5 ml

7 bis 9 Jahre (ca. 25 bis 30 kg)

zweimal 12,5 bis 15,0 ml

Der doppelseitige Multidosierlöffel ermöglicht folgende Abmessungen:

2,5 ml: 1 kleiner Messlöffel bis zum Teilstrich mit der Markierung „2,5 ml“ 5,0 ml: 1 kleiner Messlöffel randvoll 7,5 ml: 1 großer Messlöffel bis zum Teilstrich mit der Markierung „7,5 ml“ 10,0 ml: 1 großer Messlöffel randvoll.

2,5 ml

(entsprechend 125 mg Sultamicillin)

1 kleiner Messlöffel bis zum Teilstrich mit der Markierung „2,5 ml“

5,0 ml

(entsprechend 250 mg Sultamicillin)

1 kleiner Messlöffel randvoll

7,5 ml

(entsprechend 375 mg Sultamicillin)

1 großer Messlöffel bis zum Teilstrich mit der Markierung „7,5 ml“

10,0 ml

(entsprechend 500 mg Sultamicillin)

1 großer Messlöffel randvoll

12,5 ml

(entsprechend 625 mg Sultamicillin)

1 großer Messlöffel randvoll plus 1 kleiner Messlöffel bis zum Teilstrich mit der Markierung „2,5 ml“

15,0 ml

(entsprechend 750 mg Sultamicillin)

1 großer Messlöffel randvoll plus 1 kleiner Messlöffel randvoll

Ampicillin und Sulbactam werden nach oraler Gabe von Sultamicillin überwiegend renal eliminiert. Da bei ihnen die Nierenfunktion noch nicht voll entwickelt ist, sollte dies bei der Gabe von Sultamicillin bei Neugeborenen berücksichtigt werden.

Zur Behandlung einer unkomplizierten Gonorrhoe kann Unacid PD oral als orale Einzeldosis von 2,25 g gegeben werden. Zusätzlich sollte hier 1 g Probenecid eingenommen werden, um länger anhaltende Serumspiegel der Wirkstoffe zu erreichen.

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate [estimated Glomerular Filtration Rate]) gleich oder unter 30 mL/min/1,73 m2) wird die Ausscheidung von Ampicillin und Sulbactam in gleicher Weise verzögert, sodass auch die Plasmaverhältnisse konstant bleiben. Die Dosierungsinter­valle von Unacid PD oral sollten bei solchen Patienten in Übereinstimmung mit dem üblichen Vorgehen bei Ampicillin-Therapie verlängert werden sowie entsprechend folgender Empfehlungen:

Dosierungsempfeh­lungen bei eingeschränkter Nierenfunktion

eGFR* (mL/min/1,73 m2)

Dosierungsempfeh­lung

15–29

375–750 mg alle 12 Stunden

< 15

375–750 mg alle 24 Stunden

< 15 mit intermittierender Hämodialyse

375–750 mg alle 24 Stunden (Verabreichung nach Hämodialyse an Dialysetagen)

*eGFR: geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (estimated Glomerular Filtration Rate)

Art der Anwendung

Unacid PD oral kann sowohl zu als auch zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Abhängig von der Schwere der Infektion beträgt sie im Allgemeinen 5 bis 14 Tage. In schweren Krankheitsfällen kann über längere Zeit weiterbehandelt werden. Die Behandlung sollte bis 48 Stunden nach Abklingen des Fiebers und anderer Krankheitssymptome erfolgen.

Bei der Behandlung von Infektionen mit ß-hämolysierenden Streptokokken ist aus Sicherheitsgründen eine Ausdehnung der Therapie auf mindestens 10 Tage angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephri­tis).

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

Vor jedem Gebrauch schütteln!

Der Packung von Unacid PD oral Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (zur Zubereitung einer Suspension) liegt ein doppelseitiger Multidosierlöffel bei. Auf der einen Seite befindet sich ein kleiner Messlöffel zur Verabreichung von 2,5 ml (entspr. 1/2 kleiner Messlöffel) bzw. 5 ml (entspr. 1 kleiner Messlöffel randvoll). Auf der anderen Seite befindet sich ein großer Messlöffel zur Verabreichung von 7,5 ml (entspr. 3/4 des großen Messlöffels) bzw. 10 ml (entspr. 1 großer Messlöffel randvoll).

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Unacid PD oral bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Penicillinen nicht gegeben werden. Vor Beginn einer Therapie mit Unacid PD oral sollten auch sorgfältig Überempfindlichke­itsreaktionen auf Cephalosporine und andere Allergene erfragt werden, da bei diesen Patienten eher mit allergischen Reaktionen nach einer Gabe von Unacid PD oral zu rechnen ist. Wenn allergische Reaktionen auftreten, sollte das Arzneimittel abgesetzt und eine geeignete Therapie begonnen werden.

Bei Patienten mit Pfeifferschem Drüsenfieber oder lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitig bestehende bakterielle Infektionen nicht mit Unacid PD oral behandelt werden, da diese Patienten häufiger zu masernähnlichen Hautreaktionen neigen.

Bei schweren Magen-Darm-Störungen mit Erbrechen und Durchfall ist die orale Anwendung von Unacid PD oral nicht angezeigt, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist.

Bei Säuglingen mit rezidivierenden Durchfällen sollte Unacid PD oral, mit Ausnahme einer kurzfristigen Fortführung einer parenteralen Behandlung mit Unacid, nicht eingesetzt werden.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Schwere und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichke­itsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) sind bei mit Penicillinen behandelten Patienten beobachtet worden, einschließlich unter der Therapie von Sultamicillin. Bei Patienten mit anamnestisch bekannten Überempfindlichke­itsreaktionen gegen Penicillin sowie gegen Cephalosporine und/ oder mehrere Allergene besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Reaktionen. Schwere akute Überempfindlichke­itsreaktionenen können sich äußern als: Angioödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, schwere Hautreaktionen, Palpitationen, Atemnot, Arzneimittelfieber, Serumkrankheit und Nephritis, Blutdruckabfall, anaphylaktoide Reaktion bis hin zum anaphylaktischen Schock.

Bei Auftreten von allergischen Reaktionen muss das Medikament abgesetzt und entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet werden.

Schwere anaphylaktische Reaktionen erfordern eine sofortige Notfallbehandlung mit Epinephrin. Bei Bedarf sollten Sauerstoff und/ oder intravenöse Steroide verabreicht und die Atemwege kontrolliert werden (einschließlich Intubation).

Bei Patienten, die Unacid PD oral erhielten, wurde über schwere Hautreaktionen wie toxisch epidermale Nekrolyse (TEN), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), exfoliative Dermatitis und Erythema multiforme berichtet. Wenn Patienten eine schwere Hautreaktion entwickeln, sollte die Behandlung mit Unacid PD oral abgebrochen und eine entsprechende Therapiemaßnahme eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkun­gen).

Eine Sofortreaktion an der Haut in Form eines urtikariellen Exanthems deutet meist auf eine echte Penicillinallergie hin und zwingt zum Therapieabbruch.

Zwischen Hautpilzen und Penicillin kann eine Antigengemeinschaft bestehen, sodass bei Personen, die an einer Hautpilzinfektion erkrankt sind oder waren, auch bei erstmaliger Penicillingabe Überempfindlichke­itsreaktionen wie nach Zweitkontakt nicht auszuschließen sin­d.

Aus Vorsichtsgründen sollten bei einer Therapie, die länger als 1 Woche dauert, die Leberenzymwerte und der Kohlenhydratstof­fwechsel überprüft werden, obwohl sich bei der Anwendung von Unacid PD oral bei Diabetikern kein klinisch relevanter Effekt auf die Glucoseverfügbar­keit ergab.

Bei länger dauernder Therapie (mehr als 14 Tage) sollten regelmäßige Kontrollen des Blutbilds sowie der Nieren- und Leberfunktion durchgeführt werden.

Durch die Behandlung mit Unacid PD oral können folgende Laboruntersuchungen beeinflusst werden: Nicht enzymatische Methoden zur Harnzuckerbes­timmung können ein positives Resultat ergeben. Der Urobilinogennachwe­is kann gestört sein.

Nach Verabreichung von Ampicillin an schwangere Frauen konnte eine vorübergehende Verminderung der Plasmakonzentration verschiedener Östrogene beobachtet werden. Dieser Effekt könnte auch unter Therapie mit Unacid PD oral auftreten.

Wie bei jeder Antibiotikatherapie muss auf Zeichen einer Überwucherung mit nicht empfindlichen Keimen (einschließlich Pilzen) geachtet werden. Sobald eine Infektion mit diesen Organismen auftritt, sollte das Präparat abgesetzt und/ oder eine geeignete Therapie eingeleitet werden.

Bei Anwendung von nahezu allen Antibiotika, einschließlich Unacid PD oral, wurde über das Auftreten von Clostridium-difficile -assoziierten Diarrhöen (CDAD) berichtet. Von der Ausprägung her reichten diese von leichtem Durchfall bis hin zu schweren und anhaltenden

Durchfällen. In diesen Fällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Kolitis zu denken, die selten auftritt und lebensbedrohlich bzw. letal sein kann. Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora, was zu einer Überwucherung mit C. difficile führen kann. Deshalb ist in diesen Fällen Unacid PD oral sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (z. B. Vancomycin oral, viermal 250 mg täglich) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.

C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung von CDAD beitragen. Hypertoxin produzierende Stämme von C. difficile sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert, da derartige Infektionen therapieresistent gegenüber einer antibiotischen Therapie sein können und eventuell eine Kolektomie notwendig machen. Eine CDAD muss daher bei allen Patienten in Erwägung gezogen werden, bei denen nach einer Antibiotikaan­wendung eine Diarrhö auftritt. Hierbei ist eine sorgfältige medikamentöse Anamnese durchzuführen, da eine CDAD bis zu 2 Monate nach Durchführung einer Antibiotikatherapie auftreten kann.

Medikamentenin­duzierte Leberschädigungen einschließlich einer cholestatischen Hepatitis mit Gelbsucht wurden mit der Anwendung von Unacid PD oral in Verbindung gebracht.

Patienten sind darauf hinzuweisen, bei Anzeichen und Symptomen einer beginnenden Lebererkrankung ihren Arzt zu kontaktieren (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkun­gen).

Krampfanfälle können bei allen Penicillinen durch sehr hohe Serumspiegel auftreten. Deshalb muss insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion auf die Dosierung geachtet werden.

Das typische masernähnliche Ampicillin-Exanthem, das 5 bis 11 Tage nach Behandlungsbeginn auftritt, lässt eine weitere Therapie mit Penicillinderi­vaten zu.

Unacid PD oral Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen enthält Sucrose und Natrium

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Sucrase-Isomaltase-Mangel sollten Unacid PD oral Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen nicht einnehmen.

7,5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 5,08 g Sucrose (Zucker). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

Unacid PD oral Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen enthält 1,703 mmol (39,171 mg) Natrium pro 7,5 ml der zubereiteten Suspension, entsprechend 2 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Zu den Abmessungen mit dem beiliegenden doppelseitigen Multidosierlöffel siehe Abschnitt 4.2.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Mitteln sind von Bedeutung:

Andere Antibiotika bzw. Chemotherapeutika

Unacid PD oral sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika oder Antibiotika wie z. B. Tetracyclinen, Erythromycin, Sulfonamiden oder Chloramphenicol kombiniert werden, da eine Wirkungsabschwächung möglich ist.

Allopurinol

Bei Patienten mit Gicht, die mit Allopurinol behandelt werden, ist bei gleichzeitiger Gabe von Unacid PD oral die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Hautreaktionen erhöht.

Antikoagulanzien

Die bei Penicillinen auftretenden Veränderungen der Thrombozytenag­gregation und Prothrombinzeit können sich bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulanzien verstärken.

Methotrexat

Die gleichzeitige Gabe von Methotrexat und Penicillinen führte zu einer verminderten Methotrexat-Clearance und zu einer entsprechend erhöhten Methotrexat-Toxizität. Die Patienten sollten streng überwacht werden, eine erhöhte und verlängerte Gabe von Leucovorin ist in Erwägung zu ziehen.

Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Ausscheidung (tubulären Sekretion) zu höheren und länger anhaltenden Ampicillin- und Sulbactam-Konzentrationen im Serum sowie Ampicillin-Konzentrationen in der Galle, einer verlängerten Eliminationshal­bwertszeit und einem erhöhten Nebenwirkungsri­siko.

Nichtsteroidale Antirheumatika

Acetylsalicylsäure, Indometacin und Phenylbutazon können die Ausscheidung von Penicillinen verzögern.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Ampicillin und Sulbactam sind plazentagängig. Aus bisherigen, unzureichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Ampicillin/ Sulbactam bei Schwangeren haben sich keine Anhaltspunkte für fruchtschädigende Wirkungen ergeben. Es liegen allerdings keine Erfahrungen für die Verwendung von Ampicillin/ Sulbactam im 1. Trimenon der Schwangerschaft vor. In tierexperimentellen Studien mit Ampicillin und Sulbactam wurden keine reproduktionsto­xikologischen Effekte beobachtet.

Vorsichtshalber sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger NutzenRisiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen.

Stillzeit

Ampicillin und Sulbactam gehen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling können deshalb Durchfälle und Sprosspilzbesi­edlung der Schleimhäute auftreten. Es sollte an die Möglichkeit einer Sensibilisierung gedacht werden. Wenn eine Behandlung der Mutter mit Unacid PD oral für dringend notwendig erachtet wird, sollte die Patientin ihr Kind während der Behandlung vorsichtshalber nicht stillen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass es selten zum Auftreten von Benommenheit kommen kann.

4.8    nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen von Unacid PD oral betreffen den Magen-Darm-Trakt und sind meist milder bis mäßiger Ausprägung. Nur selten ist ein Therapieabbruch aufgrund von Nebenwirkungen notwendig.

Bei Auftreten von schweren Überempfindlichke­itsreaktionen (Angioödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Palpitationen, Atemnot, Arzneimittelfieber [tritt meist zwischen 7 und 10 Tagen nach Beginn der Therapie auf], Serumkrankheit [Symptome treten innerhalb von 14 Tagen auf], Nephritis, Blutdruckabfall, Kounis-Syndrom, anaphylaktoide Reaktion bis hin zum anaphylaktischen

Schock), schweren Hautreaktionen, schweren und anhaltenden Durchfällen, Auftreten einer antibiotikabe­dingten pseudomembranösen Kolitis, die selten auftritt und lebensbedrohlich sein kann, sollte die Behandlung mit Unacid PD oral abgebrochen und eine entsprechende Therapiemaßnahme eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

Organs ystem

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/10 0 bis < 1/10)

Gelegent lich

(≥ 1/1.000 bis

< 1/100)

Selten (≥ 1/10.00 0 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10. 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektio nen und parasitä re Erkrank ungen

Candidi asis

Pathogenresistenz

Erkrank ungen des Blutes und des Lymphs ystems

Thrombozytopenie

Myelos up-pressio n

Agranulozytose* hämolytische Anämie* thrombozytopenisch e Purpura* Panzytopenie Leukopenie Neutropenie* Eosinophilie* Anämie* Verlängerung der Blutungszeit° Verlängerung der Prothrombinzeit°

Erkrank ungen des Immuns ystems

anaphylaktischer Schock anaphylaktoider Schock* anaphylaktoide Reaktion Hypersensitivität Larynxödem Angioödem Zungenschwellung Arzneimittelfieber Serumkrankheit

Stoffwe chsel-und Ernähru ngsstör ungen

Anorexie

Erkrank ungen des Nerven

Kopfsch merzen

Schwindel

Krampfanf älle*

neurotoxische

Erscheinungen

Organs ystem

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/10 0 bis < 1/10)

Gelegent lich

(≥ 1/1.000 bis

< 1/100)

Selten (≥ 1/10.00 0 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10. 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

system s

Herzerk rankun gen

Kounis-Syndrom Palpitationen

Gefäßer kranku ngen

allergische Vaskulitis

Erkrank ungen der Atemwe ge, des Brustra ums und Mediast inums

Dyspnoe

Erkrank ungen des Gastroi ntestina ltrakts

Durchfall lockere Stühle

Erbrech en Bauchs chmerz en Übelkeit

Meläna

Glossitis*

Enterokolit is Pseudome mbranöse Kolitis

hämorrhagische Enterokolitis Oberbauchbeschwe rden

schwarze Haarzunge (Zungenverfärbung) Blähungen

Dysgeusie Stomatitis * trockener Mund

Leberund Gallene rkranku ngen

Hyperbilir ubinämie*

cholestatische Hepatitis* Cholestase* hepatische Cholestase* Leberfunktion­sstöru ngen

Gelbsucht Aspartataminotrans ferase erhöht Alaninaminotransfer ase erhöht

(s. Abschnitt 4.4 )

Erkrank ungen der Haut und des Unterha utzellge webes

Hautau sschlag (Exanth em) Pruritus

Dermatitis Urtikaria Hautreakti onen

Stevens-Johnson-Syndrom toxisch epidermal e

Nekrolyse Erythema multiforme

akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)* urtikarielles Exanthem makulopapulöse Exantheme morbilliforme Exantheme

Organs ystem

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/10 0 bis < 1/10)

Gelegent lich

(≥ 1/1.000 bis

< 1/100)

Selten (≥ 1/10.00 0 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10. 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

exfoliative

Dermatitis*

(s. Abschnitt 4.4.)

Skelett muskul atur-, Bindeg ewebs-und Knoche nerkran kungen

Arthralgie

Erkrank ungen der Nieren und Harnwe ge

tubulointer stitielle Nephritis*

Nephritis

Allgem eine Erkrank ungen und Beschw erden am Verabre ichungs ort

Erschöpfu ng Müdigkeit Malaise

Schleimhautentzün dungen

Untersu chunge n

Thrombozytenaggr egation anomal* Blutdruckabfall

* Die kursiv geschriebenen Nebenwirkungen wurden bei i.m.-/ i.v.-Gabe von Ampicillin und/ oder Ampicillin/ Sulbactam beobachtet.

° Diese Erscheinungen sind reversibel.

Es ist zu erwarten, dass die unter einer Ampicillin-Therapie beobachteten Nebenwirkungen auch unter Therapie mit Unacid PD oral auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Über die akute Toxizität von Ampicillin/ Sulbactam liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Bei Überdosierung können Symptome entsprechend dem Nebenwirkungsprofil (siehe Abschnitt 4.8) von Unacid PD oral auftreten. Diese beschriebenen Nebenwirkungen können in solchen Fällen möglicherweise häufiger und in stärkerer Ausprägung beobachtet werden. In sehr hohen Dosen können Betalactam-Antibiotika zu zerebralen (epileptischen) Krämpfen führen. Da Ampicillin und Sulbactam hämodialysierbar sind, kann im Falle einer Überdosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion durch Hämodialyse eine höhere Elimination erreicht werden.

Sehr selten, aber stets akut lebensbedrohlich ist das Auftreten eines anaphylaktischen Schocks, der keine eigentliche Vergiftung darstellt.

Therapie

Sedierung mit Diazepam bei Krämpfen durch Überdosierung. Bei anaphylaktischem Schock sofortige Einleitung der entsprechenden adäquaten Gegenmaßnahmen.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe

Sultamicillin ist ein oral applizierbarer Ester aus Ampicillin und dem Betalaktamase-Inhibitor Sulbactam, der im Körper schnell in seine beiden Komponenten gespalten wird.

Ampicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamase-festes Aminopenicillin. Sulbactam ist ein in seiner Struktur dem Ampicillin und anderen Penicillinen verwandter Betalaktamase-Inhibitor.

ATC-Code : J01CR04

Wirkmechanismus

Der Wirkungsmechanismus von Ampicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung. In Kombination mit Sulbactam wird die Inaktivierung von Ampicillin durch bestimmte Betalaktamasen gehemmt. Sulbactam schützt Ampicillin vor dem Abbau durch die meisten Betalaktamasen von Staphylokokken sowie einigen plasmidkodierten Betalaktamasen (z. B. TEM, OXA, SHV, CTX-M) und bestimmten chromosomalko­dierten Betalaktamasen von Gram-negativen Bakterien. Diese Betalaktamasen kommen z. B. bei Escherichia coli , Klebsiella spp., Proteus mirabilis und Haemophilus influenzae vor. Das antibakterielle Wirkungsspektrum von Ampicillin wird um Bakterien erweitert, deren Betalaktamasen durch Sulbactam hemmbar sind.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel von Ampicillin oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.

Resistenzmecha­nismen

Eine Resistenz gegenüber Ampicillin/ Sulbactam kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

– Inaktivierung durch Betalaktamasen: Ampicillin/ Sulbactam besitzt keine ausreichende Aktivität gegen Betalaktamase-bildende Bakterien, deren Betalaktamasen durch Sulbactam nicht gehemmt werden.

– Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Ampicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken gegenüber Ampicillin/ Sulbactam beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Methicillin(O­xacillin)-resistente Staphylokokken sind aufgrund der Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Ampicillin und allen anderen Betalaktam-Antibiotika resistent.

– Unzureichende Penetration von Ampicillin durch die äußere Zellwand kann bei Gramnegativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

– Durch Effluxpumpen kann Ampicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.

Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Ampicillin/ Sulbactam besteht mit Penicillinen, Cephalosporinen sowie anderen Betalaktam-/ Betalaktamase-Inhibitor-Kombinationen.

Grenzwerte

Definitionen – S : sensibel bei Standardexposition; I : sensibel bei erhöhter Exposition; R : resistent

Die Testung von Ampicillin/ Sulbactam erfolgt unter Verwendung einer Verdünnungsreihe von Ampicillin in Anwesenheit einer konstanten Konzentration von 4 mg/l Sulbactam. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte für Ampicillin/ Sulbactam (v. 13.0)

Erreger

Enterobacterales (oral, nur

S

R

unkomplizierte

≤ 8 mg/l 1)

> 8 mg/l 1)

Harnwegsinfek­tionen)

Staphylococcus spp. 2 )

– 2)

– 2)

Enterococcus spp. (oral, nur unkomplizierte

≤ 4 mg/l

> 8 mg/l

Harnwegsinfek­tionen)

Streptococcus spp. (Gruppen A,

– 3)

– 3)

B, C, G) 3)

Streptococcus pneumoniae 4)

– 4)

– 4)

Haemophilus influenzae

≤ 1 mg/l 1)

> 1 mg/l 1)

Moraxella catarrhalis

≤ 1 mg/l 1)

> 1 mg/l 1)

Nicht speziesspezifische Grenzwerte

≤ 2 mg/l 1)

> 8 mg/l 1)

Die I-Kategorie wird nicht angezeigt. Die minimalen Hemmkonzentrationen der I-Kategorie liegen zwischen den Grenzwerten der S- und R-Kategorie.

1) Zum Zwecke von Empfindlichke­itstests wurde die Sulbactam-Konzentration auf 4 mg/l festgelegt.

2) Für Staphylococcus spp. wird das Testergebnis von Oxacillin bzw. Cefoxitin übernommen. Methicillin (Oxacillin/ Cefoxitin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.

3) Für Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.

4) Für Streptococcus pneumoniae wird das Testergebnis von Ampicillin übernommen.

Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmako­kinetik (siehe )

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls aufgrund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ampicillin/ Sulbactam infrage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ampicillin/ Sulbactam anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüber­wachungsprojek­ten und -studien (Stand: April 2023)

Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis

Gardnerella vaginalis°

Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)£

Streptococcus agalactiae °

Streptococcus pneumoniae (inkl. Stämme mit verminderter Penicillin

Empfindlichkeit)°

Streptococcus pyogenes °

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe°^

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Citrobacter koseri °

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis ϴ

Neisseria gonorrhoeae °

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides fragilis °

Fusobacterium nucleatum °

Prevotella spp.°

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium +

Staphylococcus epidermidis +

Staphylococcus haemolyticus +

Staphylococcus hominis +

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Citrobacter freundii

Enterobacter cloacae

Legionella pneumophila

Morganella morganii

Pseudomonas aeruginosa

Serratia marcescens

Stenotrophomonas maltophilia

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Mycoplasma spp.

Ureaplasma urealyticum

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfeh­lungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

# Auf Intensivstationen liegt die Resistenzrate bei ≥ 10 %.

£ Alle Methicillin-resistenten Staphylokokken sind gegenüber Ampicillin/ Sulbactam resistent.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.

^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.

ϴ Keine aktuellen Daten vorhanden; in Studien (älter als 5 Jahre) wird der Anteil resistenter Stämme mit < 10 % angegeben.

∋ Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei < 10 %.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe wird Sultamicillin während des Resorptionsvorgangs hydrolysiert, sodass Ampicillin und Sulbactam in einem molaren Verhältnis von 1 : 1 im Blutkreislauf erscheinen (375 mg Sultamicillin entsprechen 220 mg Ampicillin und 147 mg Sulbactam). Durch die Veresterung wird eine hohe orale Bioverfügbarkeit beider Stoffe ermöglicht.

Die Serumspiegelspit­zenkonzentrati­onen von Ampicillin nach Verabreichung von

Unacid PD oral sind ca. doppelt so hoch wie nach einer gleichen oralen Dosis von Ampicillin.

Die pharmakokinetischen Parameter nach Gabe von Sultamicillin-Einzeldosen an gesunde Probanden sind der Tabelle zu entnehmen.

Tabelle: Pharmakokinetische Parameter nach Gabe von Sultamicillin-Einzeldosen an gesunde Probanden

Parameter

Sulbactam

Ampicillin

Halbwertszeit (h)

0,52 bis 0,92

0,74 bis 1,24

Wiederfindung im Urin (% der Dosis)

42 bis 86

42 bis 92

Serumspitzenkon­zentration en (mg/l) 250 mg 375 mg 500 mg 750 mg

2,6 bis 3,6

3,0

5,1 bis 6,9

5,4 bis 8,7

2,6 bis 4,0

5,3

8,0 bis 8,7

9,4 bis 13,1

AUC (mg x h/l)

250 mg

375 mg

500 mg

750 mg

3,9 bis 4,1

5,2

6,7 bis 9,5

9,7 bis 13,2

4,4 bis 6,3

9,3

11,0 bis 14,4

14,7 bis 21,8

Bei älteren Patienten und solchen mit eingeschränkter Nierenfunktion sind die Halbwertszeiten verlängert. Daher ist auch bei Früh- und Neugeborenen mit einer verminderten Fähigkeit zur Ausscheidung von Sultamicillin zu rechnen. Gegebenenfalls ist die Dosis zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2). Die Ausscheidung von Ampicillin und Sulbactam wird aber in gleicher Weise verzögert, sodass die Konzentration­sverhältnisse von Sulbactam zu Ampicillin konstant bleiben.

Bioverfügbarkeit

Die absolute Bioverfügbarkeit sowohl von Sulbactam als auch von Ampicillin beträgt nach oraler Gabe von Sultamicillin etwa 80 bis 85 %. Die Bioverfügbarkeit von Sultamicillin wird durch eine vorherige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten. Die Genotoxizitätsprüfun­gen zu Ampicillin ergaben keine relevanten Anhaltspunkte hinsichtlich eines mutagenen oder klastogenen Potenzials. Langzeitstudien zum tumorerzeugenden Potenzial liegen nicht vor. Embryotoxizitätsstu­dien nach i.v.-Gabe an Ratten und Kaninchen ergaben keine Anhaltspunkte für ein teratogenes Potenzial oder andere pränatale Effekte. Bei Mehrfachdosis­studien bis zu 13 Wochen an Ratten und Hunden (2 mg/kg/Tag) traten keine Auswirkungen auf die Eierstock- und Hodenhistologie auf. Reversible Spermatogeneses­törungen sind bei Hunden nach oraler Gabe von 200 mg/Tag über 4 Wochen beschrieben.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Hochdisperses Siliciumdioxid, Sucrose, Dinatriumhydro­genphosphat, Natriumdihydro­genphosphat, Kirscharoma, Vanillin

6.2    inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre

Haltbarkeit nach Rekonstitution von Unacid PD oral, Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen:

Die Haltbarkeit der zubereiteten Suspension beträgt 14 Tage. Zubereitete Suspension im Kühlschrank (2 °C bis 8 °C) lagern.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C aufbewahren. Lagerungsbedin­gungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Flasche aus hochdichtem Polyethylen

Packung mit 1 Flasche mit 76,45 g Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen zur Zubereitung von 100 ml Suspension

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Rekonstitution­sanweisungen für Unacid PD oral, Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Die Einnahme darf nur nach Herstellung einer Suspension erfolgen. Hierzu wird die Flasche mit dem Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen bis zum roten Markierungsstrich mit Wasser aufgefüllt und sofort kräftig geschüttelt, bis der Inhalt gleichmäßig gemischt ist; anschließend noch einmal bis zur Markierungslinie auffüllen und gut durchmischen. Die jetzt gebrauchsfertige Suspension kann bei Aufbewahrung im Kühlschrank 14 Tage lang verwendet werden.

Vor jedem Gebrauch schütteln!

Zur Verwendung des doppelseitigen Multidosierlöffels siehe Abschnitt 4.2.

7.   inhaber der zulassungen

PFIZER PHARMA GmbH

Friedrichstr. 110

10117 Berlin

Tel.: 030 550055–51000

Fax: 030 550054–10000

8.   zulassungsnummer

10057.00.01

9.   datum der erteilung der zulassung/ verlängerung der

Datum der Erteilung der Zulassung 25. April 1990

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 11. Oktober 2012

10.    stand der information

April 2024