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Ursonorm 400 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ursonorm 400 mg Filmtabletten

1.   

Ursonorm 400 mg Filmtabletten

2.  

Jede Filmtablette enthält 400 mg Ursodesoxycholsäure (UDCA) als wirksamen Bestandteil. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.

Filmtablette

Fast weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe und einem Durchmesser von ca. 12 mm.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.

4.1

Zur Auflösung von Cholesterin-Gallensteinen der Gallenblase. Die Gallensteine dürfen auf dem Röntgenbild keine Schatten geben und sollten nicht größer als 15 mm im Durchmesser sein. Die Funktion der Gallenblase darf, trotz Gallensteinen, nicht wesentlich eingeschränkt sein.

Zur symptomatischen Behandlung der primär biliären Cholangitis (PBC) bei Patienten ohne dekompensierte Leberzirrhose.

Kinder und Jugendliche

Zur Behandlung einer hepatobiliären Erkrankung im Zusammenhang mit zystischer Fibrose bei Kindern im Alter von 6 Jahren bis unter 18 Jahren.

4.2

Für die Anwendung von Ursonorm 400 mg Filmtabletten bestehen keine Altersbegrenzungen. Ursonorm 400 mg Filmtabletten sind geeignet für Patienten mit einem Gewicht von 47 kg und mehr. Für Patienten mit einem Gewicht unter 47 kg bzw. für Patienten, die Ursonorm 400 mg Filmtabletten, nicht schlucken können stehen andere Formulierungen (Suspension) mit Ursodeoxycholsäure zur Verfügung.

Folgende tägliche Dosis wird für die verschiedenen Indikationen empfohlen:

Zur Auflösung von Cholesterin-Gallensteinen

Ca. 10 mg Ursodesoxycholsäure pro kg Körpergewicht entsprechend:

bis 50 kg

1 Filmtablette

51 bis 70 kg

1 ½ Filmtabletten

71 bis 90 kg

2 Filmtabletten

91 bis 110 kg

2 ½ Filmtabletten

über 110 kg

3 Filmtabletten

Die Filmtabletten sollen abends vor dem Schlafengehen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Die Einnahme muss regelmäßig erfolgen.

Die Dauer der Gallensteinau­flösung beträgt im Allgemeinen 6–24 Monate, abhängig von der Steingröße und Zusammensetzung. Falls nach 12 Monaten keine Verkleinerung der Gallensteine eingetreten ist, sollte die Therapie nicht weitergeführt werden.

Der Erfolg der Behandlung sollte sonografisch oder röntgenologisch alle 6 Monate überprüft werden. Bei den Nachuntersuchungen sollte darauf geachtet werden, ob zwischenzeitlich eine Verkalkung der Steine aufgetreten ist. Sollte dies der Fall sein, ist die Behandlung zu beenden.

Zur symptomatischen Behandlung der primär biliären Cholangitis (PBC):

Die Tagesdosis ist vom Körpergewicht abhängig und liegt zwischen 2 und 4 Filmtabletten (14 ± 2 mg Ursodesoxycholsäure pro kg Körpergewicht).

Während der ersten 3 Monate der Behandlung sollten Ursonorm 400 mg Filmtabletten über den Tag verteilt eingenommen werden. Mit Verbesserung der Leberwerte kann die Tagesdosis einmal täglich abends eingenommen werden.

Körpergewicht (kg)

Ursonorm 400 mg Filmtabletten

erste 3 Monate

danach

morgens

mittags

abends

abends

(1 × täglich)

47–50

½

½

½

1 ½

51–62

½

½

1

2

63–78

½

½

1 ½

2 ½

79–93

½

1

1 ½

3

94–109

1

1

1 ½

3 ½

über 110

1

1

2

4

Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden. Die Einnahme muss regelmäßig erfolgen.

Die Anwendung von Ursonorm 400 mg Filmtabletten bei PBC ist zeitlich nicht begrenzt.

Bei Patienten mit primär biliärer Cholangitis kann in seltenen Fällen zu Beginn der Behandlung eine Verschlechterung der klinischen Symptome, z.B. eine Verstärkung des Juckreizes auftreten. In diesem Fall sollte die Therapie zunächst mit einer halben Ursonorm 400 mg Filmtablette täglich fortgeführt werden. Anschließend sollte die Dosis schrittweise erhöht werden (Erhöhung der täglichen Dosis wöchentlich um eine halbe Filmtablette), bis die im jeweiligen Dosierschema vorgesehene Dosis wieder erreicht ist.

Kinder und Jugendliche

Kinder mit zystischer Fibrose im Alter von 6 Jahren bis unter 18 Jahren:

20 mg/kg/Tag in 2–3 getrennten Gaben, bei Bedarf ist eine Steigerung auf 30 mg/kg/Tag möglich.

I Körpergewicht I Tagesdosis I Ursonorm 400 mg Filmtabletten

[kg]

(mg/kg KG)

morgens

mittags

abends

20 – 23

17–20

½

--

½

24 – 32

19–25

½

½

½

33 – 39

21–24

½

½

1

40 – 49

20–25

½

½

50 – 59

20–24

½

1

60 – 69

20–23

1

1

70 – 79

20–23

1

80 – 89

20–23

90 – 99

20–22

2

100 – 109

20–22

2

2

>110

≤22

2

2

2

4.3

Ursonorm 400 mg Filmtabletten sollte nicht angewendet werden bei Patienten mit:

– Überempfindlichkeit gegenüber Gallensäuren oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– akuten Entzündungen der Gallenblase und der Gallenwege

– Verschluss der Gallenwege (Choledochus- oder Zystikusverschluss)

– häufig vorkommenden Gallenkoliken

– röntgendichten, kalzifizierten Gallensteinen

– eingeschränkter Kontraktionsfähig­keit der Gallenblase.

Kinder und Jugendliche

– Erfolglose Hepatoenterostomie bzw. fehlende Wiederherstellung eines normalen

Gallenabflusses bei Kindern mit Gallengangatresie.

4.4

Ursonorm 400 mg Filmtabletten sollen unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.

In den ersten 3 Monaten der Behandlung sollen die Leberparameter AST (SGOT), ALT (SGPT) und γ-GT alle 4 Wochen, dann alle 3 Monate vom Arzt kontrolliert werden. Mit diesen Überwachungsmaßnah­men soll sichergestellt werden, dass mögliche Leberfunktion­sstörungen frühzeitig erkannt werden. Dies gilt vor allem bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium der primär biliären Cholangitis. Außerdem wird rechtzeitig erkannt, ob ein Patient mit primär biliärer Cholangitis auf die Behandlung anspricht.

Bei Anwendung zur Auflösung von Cholesterin-Gallensteinen

Um den Verlauf der Behandlung einschätzen und eine Verkalkung der Gallensteine rechtzeitig erkennen zu können, sollte abhängig von der Steingröße 6–10 Monate nach Behandlungsbeginn eine Darstellung der Gallenblase (orale Cholezystografie) mit Übersichts- und Schlussaufnahmen im Stehen und im Liegen (Ultraschallver­laufskontrolle) durchgeführt werden.

Bei röntgenologisch nicht darstellbarer Gallenblase, kalzifizierten Gallensteinen, gestörter Kontraktionsfähig­keit der Gallenblase und bei häufigen Gallenkoliken sollten Ursonorm 400 mg Filmtabletten nicht angewendet werden.

Patientinnen, die Ursonorm 400 mg Filmtabletten zur Auflösung von Gallensteinen einnehmen, sollten wirksame nicht-hormonelle Verhütungsmethoden anwenden, da hormonhaltige Kontrazeptiva die Bildung von Gallensteinen fördern können (siehe Abschnitte 4.5 und 4.6).

Bei Anwendung zur Behandlung von Patienten mit primär biliärer Cholangitis im fortgeschrittenen Stadium

In sehr seltenen Fällen wurde eine Dekompensation der Leberzirrhose beobachtet, die nach Absetzen der Behandlung teilweise reversibel war.

Bei Patienten mit PBC können sich klinische Symptome (z.B. Juckreiz) in seltenen Fällen zu Beginn der Behandlung verstärken. In diesem Fall sollte die Dosis auf mit einer halben Ursonorm 400 mg Filmtablette täglich reduziert werden und danach, wie in Abschnitt 4.2 beschrieben, schrittweise wieder erhöht werden.

Bei Diarrhö ist die Dosis zu reduzieren und in Fällen von anhaltender Diarrhö sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Ursonorm 400 mg Filmtabletten enthalten Natrium (Carboxymethyl­stärke-Natrium (Typ A)) Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei".

4.5

Ursonorm 400 mg Filmtabletten sollten nicht gleichzeitig mit Colestyramin, Colestipol oder Aluminiumhydroxid- und/oder Smektit- (Tonerde-)haltigen Antazida verabreicht werden, da diese Präparate Ursodesoxycholsäure im Darm binden und damit ihre Resorption und Wirksamkeit verhindern. Sollte die Einnahme eines Präparates, das einen dieser Wirkstoffe enthält, notwendig sein, muss die Einnahme mindestens 2 Stunden vor oder nach der Einnahme von Ursonorm 400 mg Filmtabletten erfolgen.

Ursonorm 400 mg Filmtabletten können Auswirkungen auf die Resorption von Ciclosporin aus dem Darm haben. Bei Patienten, die unter einer Ciclosporin-Therapie stehen, sollte daher die CiclosporinKon­zentration im Blut durch den Arzt überprüft und ggf. eine Anpassung der Ciclosporin-Dosis vorgenommen werden.

In Einzelfällen können Ursonorm 400 mg Filmtabletten die Resorption von Ciprofloxacin vermindern.

In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden führte die gleichzeitige Einnahme von UDCA (500 mg/Tag) und Rosuvastatin (20 mg/Tag) zu leicht erhöhten Plasmaspiegeln von Rosuvastatin. Die klinische Relevanz dieser Wechselwirkung, auch in Bezug auf andere Statine, ist unbekannt.

Es wurde gezeigt, dass Ursodesoxycholsäure bei gesunden Probanden die Plasmaspitzen­konzentrationen (Cmax) sowie die Fläche unter der Kurve (AUC) des Calciumantagonisten Nitrendipin vermindert. Bei gleichzeitiger Anwendung von Nitrendipin und Ursodesoxycholsäure wird eine engmaschige Überwachung empfohlen. Eventuell ist eine Erhöhung der Nitrendipin-Dosis erforderlich. Ebenso wurde eine Verminderung des therapeutischen Effekts von Dapson berichtet. Diese Beobachtungen in Verbindung mit in-vitro-Befunden könnten ein Hinweis für eine mögliche Induktion von Zytochrom P450 3A Enzymen durch Ursodesoxycholsäure sein. In einer gut geplanten klinischen Interaktionsstudie mit Budesonid, einem bekannten Zytochrom P450 3A Substrat, wurde jedoch keine Induktion beobachtet.

Östrogene und Cholesterin-senkende Substanzen wie Clofibrat erhöhen die hepatische Cholesterinse­kretion und können so die Bildung von Gallensteinen fördern, was einer Auflösung von Gallensteinen durch Ursodesoxycholsäure entgegenwirken könnte.

4.6

Schwangerschaft

Es liegen keine oder nur eine begrenzte Menge an Daten aus der Anwendung von Ursodesoxycholsäure bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine

Reproduktionsto­xizität während der frühen Trächtigkeitsphase gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Während der Schwangerschaft dürfen Ursonorm 400 mg Filmtabletten nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Frauen im gebärfähigen Alter sollten nur dann behandelt werden, wenn sie zuverlässige empfängnisver­hütende Maßnahmen anwenden: Nicht-hormonelle Empfängnisver­hütungsmethoden oder orale Kontrazeptiva mit niedrigem Östrogengehalt werden empfohlen. Allerdings sollten bei Patientinnen, die Ursonorm 400 mg Filmtabletten zur Auflösung von Gallensteinen einnehmen, wirksame nicht-hormonelle Verhütungsmethoden angewendet werden, da hormonelle, orale Kontrazeptiva die Bildung von Gallensteinen fördern können. Vor Beginn der Behandlung muss das mögliche Bestehen einer Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Stillzeit

Basierend auf wenigen dokumentierten Fällen stillender Frauen ist der Ursodesoxycholsäure-Spiegel in der Muttermilch sehr niedrig und wahrscheinlich sind bei gestillten Säuglingen keine schädlichen Reaktionen zu erwarten.

Fertilität

Tierexperimentelle Studien haben keinen Einfluss von Ursodesoxycholsäure auf die Fertilität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Daten zum Einfluss einer Ursodesoxycholsäure-Behandlung auf die Fertilität beim Menschen liegen nicht vor.

4.7

Ursonorm 400 mg Filmtabletten haben keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8

4.8

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000):

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig : In klinischen Studien wurde unter Ursodesoxycholsäure-Therapie häufig über breiförmige Stühle bzw. Durchfall berichtet.

Sehr selten : kam es bei der Behandlung der primär biliären Cholangitis zu schweren rechtsseitigen

Oberbauchbeschwer­den.

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Verkalkung von Gallensteinen, Dekompensation der Leberzirrhose (bei Patienten mit

primär biliärer Cholangitis im fortgeschrittenen Krankheitsstadium), die sich nach Absetzen der Therapie teilweise zurückbildete.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Sehr selten : Urtikaria.

Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenMeldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9

Bei Überdosierungen können Diarrhöen auftreten. Im Allgemeinen sind weitere Symptome einer Überdosierung unwahrscheinlich, da Ursodesoxycholsäure mit zunehmender Dosis schlechter resorbiert und deshalb vermehrt fäkal ausgeschieden wird.

Spezifische Gegenmaßnahmen können entfallen; die Folgezustände von Durchfall sind symptomatisch mit Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich zu behandeln.

Zusätzliche Information über bestimmte Patientengruppen:

Die Langzeitanwendung von hochdosierter UDCA (28–30 mg/kg/Tag) ging bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (off-label use) mit einer größeren Häufigkeit von schwerwiegenden Nebenwirkungen einher.

5.

5.1

Pharmakothera­peutische Gruppe: Gallen- und Lebertherapie, Gallensäuren und Derivate, ATC Code: A05AA02.

Ursodesoxycholsäure kommt in geringen Mengen in der menschlichen Galle vor.

Nach oraler Verabreichung bewirkt Ursodesoxycholsäure eine Verminderung der Cholesterinsätti­gung der Galle durch Hemmung der Cholesterinre­sorption im Darm und Senkung der Cholesterinse­kretion in die Galle. Vermutlich erfolgt eine allmähliche Auflösung von Cholesteringa­llensteinen durch Dispersion des Cholesterins und Bildung von Flüssigkristallen.

Die Wirkung von Ursodesoxycholsäure bei Leber- und cholestatischen Erkrankungen beruht nach bisherigen Erkenntnissen vermutlich auf einem relativen Austausch lipophiler, detergenzienartig wirkender, toxischer Gallensäuren gegen die hydrophile, zytoprotektive, untoxische Ursodesoxychol­säure, auf einer Verbesserung der sekretorischen Kapazität der Leberzelle und auf immunregulato­rischen Prozessen.

Kinder und Jugendliche

Zystische Fibrosis

Aus klinischen Berichten stehen Langzeiterfahrungen von 10 Jahren und mehr zur Behandlung mit Ursodesoxycholsäure bei pädiatrischen Patienten mit zystischer Fibrose im Zusammenhang mit hepatobiliären Erkrankungen (CFAHD) zur Verfügung. Es wurde nachgewiesen, dass die Behandlung mit Ursodesoxycholsäure die Gallengangspro­liferation vermindern, die Progression histologischer Schäden aufhalten und sogar hepatobiliäre Veränderungen umkehren kann, wenn sie in einem frühen Stadium von CFAHD erfolgt. Die Behandlung mit Ursodesoxycholsäure sollte sofort nach der Diagnosestellung eingeleitet werden, um ihre Wirksamkeit zu verbessern.

5.2

Resorption

Oral verabreichte Ursodesoxycholsäure wird im Jejunum und oberen Ileum durch passiven, im terminalen Ileum durch aktiven Transport schnell resorbiert. Die Resorptionsrate beträgt im Allgemeinen 60–80%.

Verteilung

Nach der intestinalen Resorption gelangt Ursodesoxycholsäure in den Portalkreislauf und wird dann von den Hepatozyten aufgenommen.

Biotransformation

Die Ursodesoxycholsäure wird in der Leber fast vollständig mit den Aminosäuren Glycin und Taurin konjugiert und dann biliär ausgeschieden. Die First-Pass-Clearance durch die Leber beträgt bis zu 60%.

In Abhängigkeit von der Tagesdosis und der Grunderkrankung bzw. dem Zustand der Leber reichert sich die mehr hydrophile Ursodesoxycholsäure in der Galle an. Gleichzeitig wird eine relative Abnahme der anderen mehr lipophilen Gallensäuren beobachtet.

Elimination

Im Darm erfolgt teilweise ein bakterieller Abbau zu 7-Keto-Lithocholsäure und Lithocholsäure. Lithocholsäure ist lebertoxisch und ruft in einer Reihe von Tierspezies Leberparenchym­schäden hervor. Beim Menschen wird sie nur zu einem sehr geringen Teil resorbiert. Dieser Anteil wird in der Leber sulfatiert und dadurch detoxifiziert und dann wieder biliär und schließlich fäkal ausgeschieden.

Die biologische Halbwertszeit der Ursodesoxycholsäure liegt bei 3,5–5,8 Tagen.

5.3

5.3

Akute Toxizität

Tierexperimentelle Studien zur akuten Toxizität haben keine toxischen Schäden gezeigt.

Chronische Toxizität

Untersuchungen zur subchronischen Toxizität am Affen zeigten in den Gruppen mit hoher Dosierung hepatotoxische Effekte auch in Form von funktionellen Veränderungen (u.a.

Leberenzymverände­rungen) und morphologischen Veränderungen wie Gallengangspro­liferationen, portalen Entzündungsherden und hepatozellulären Nekrosen. Diese toxischen Effekte sind am ehesten auf Lithocholsäure, einen Metaboliten der Ursodesoxychol­säure, zurückzuführen, welche beim Affen – im Gegensatz zum Menschen – nicht detoxifiziert wird.

Die klinische Erfahrung bestätigt, dass die beschriebenen hepatotoxischen Effekte beim Menschen offensichtlich nicht relevant sinds.

Karzinogenes und mutagenes Potenzial

Langzeitunter­suchungen an Maus und Ratte ergaben keine Hinweise auf ein karzinogenes Potenzial von Ursodesoxychol­säure.

In-vitro und in-vivo-Tests zur genetischen Toxizität von Ursodesoxycholsäure verliefen negativ.

Reproduktionsto­xizität

In Untersuchungen an Ratten traten nach einer Dosis von 2000 mg Ursodesoxychol­säure/kg Körpergewicht Schwanzaplasien auf. Beim Kaninchen wurden keine teratogenen Wirkungen festgestellt, es kam jedoch zu embryotoxischen Effekten (ab 100 mg/kg Körpergewicht).

Ursodesoxycholsäure hatte keinen Einfluss auf die Fertilität bei Ratten und beeinträchtigte nicht die peri-/postnatale Entwicklung der Nachkommen.

6.

6.1

Tablettenkern

Maisstärke

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Filmüberzug

Hypromellose

Titandioxid (E171)

Macrogol 400

6.2    

Nicht zutreffend.

6.3    

3 Jahre

6.4    

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    

PVC/PVDC und Aluminium-Blisterpackung, Karton.

Packungsgrößen: 10, 20, 30, 50, 60, 90 oder 100 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6

6.6

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.

PRO.MED.CS Praha a.s.

Telčská 377/1, Michle

140 00 Praha 4

Tschechische Republik

8.

2205526.00.00

9.

22.11.2021

10.

09/2023