Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten
1. bezeichnung des arzneimittels
Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten
Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Vitamin D3 TAD 500 I.E.:
Eine Tablette enthält 12,5 µg Colecalciferol (Vitamin D3), entsprechend 500 I.E., als Colecalciferol-Trockenkonzentrat.
Vitamin D3 TAD 1000 I.E.:
Eine Tablette enthält 25 µg Colecalciferol (Vitamin D3), entsprechend 1000 I.E., als Colecalciferol-Trockenkonzentrat.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Vitamin D3 TAD 500 I.E.:
Eine Tablette enthält 0,96 mg Sucrose.
Vitamin D3 TAD 1000 I.E.:
Eine Tablette enthält 1,93 mg Sucrose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Tablette
Vitamin D3 TAD 500 I.E.:
Weiße bis fast weiße, runde, leicht bikonvexe Tabletten mit abgeschrägten Kanten und der einseitigen Prägung „1 D“. Tablettendurchmesser: ca. 6 mm.
Vitamin D3 TAD 1000 I.E.:
Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit abgeschrägten Kanten und der einseitigen Prägung „2 D“. Tablettendurchmesser: ca. 8 mm.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
– Vorbeugung bei erkennbarem Risiko einer Vitamin-D-Mangelerkrankung bei ansonsten
Gesunden ohne Malabsorptionsstörung
– Vorbeugung gegen Rachitis bei Neugeborenen, einschließlich Frühgeborenen und Säuglingen sowie
bei Kindern und Jugendlichen mit einem erkennbaren Risiko
– Vorbeugung gegen Osteomalazie bei Erwachsenen
– Unterstützende Behandlung der Osteoporose bei Erwachsenen
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Vorbeugung bei erkennbarem Risiko einer Vitamin-D-Mangelerkrankung
Die empfohlene Tagesdosis ist für Erwachsene einschließlich älterer Patienten 500 bis 1000 I.E.
Vitamin D (12,5 – 25 µg Colecalciferol). Dies entspricht 1–2 Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten pro Tag oder 1 Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tablette jeden Tag oder jeden zweiten Tag.
Kinder und Jugendliche
Die empfohlene Dosis für Säuglinge bis zu 1 Jahr ist 500 I.E. Vitamin D (12,5 µg Colecalciferol), entsprechend 1 Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tablette pro Tag oder 1 Vitamin D3 TAD 1000 I.E.
Tablette jeden zweiten Tag.
Die empfohlene Dosis für Kinder über 1 Jahr und Jugendliche ist 500 bis 1000 I.E. Vitamin D (12,5 – 25 µg Colecalciferol). Dies entspricht 1–2 Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten pro Tag oder 1 Vitamin D3 TAD1000 I.E. Tablette jeden Tag oder jeden zweiten Tag.
Vorbeugung gegen Rachitis und Osteomalazie
Die empfohlene Dosis für Erwachsene einschließlich älterer Patienten ist 500 I.E. Vitamin D (12,5 µg Colecalciferol), entsprechend 1 Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tablette pro Tag oder 1 Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tablette jeden zweiten Tag.
Kinder und Jugendliche
Die empfohlene Dosis für Neugeborene, Säuglinge, Kinder und Jugendliche ist 500 I.E. Vitamin D (12,5 µg Colecalciferol), entsprechend 1 Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tablette pro Tag oder 1 Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tablette jeden zweiten Tag.
Die Dosierung und die Dauer der Behandlung für Frühgeborene sollte vom behandelnden Arzt festgelegt werden. Im Allgemeinen ist die empfohlene Tagesdosis für Frühgeborene:
– Geburtsgewicht >1500 g: 500 I.E. Vitamin D (12,5 µg Colecalciferol), entsprechend 1 Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tablette pro Tag oder 1 Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tablette jeden zweiten Tag.
– Geburtsgewicht <1500 g: 1000 I.E. Vitamin D (25 µg Colecalciferol), entsprechend 2 Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten pro Tag oder 1 Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tablette jeden Tag in den ersten Lebensmonaten und danach sollte die Dosis für Neugeborene verwendet werden.
Die Prophylaxe wird in der Regel ab der zweiten Lebenswoche durchgeführt; sie sollte bis zum zweiten Frühsommer des Kindes dauern. Später wird die Prophylaxe bei Kindern mit einem erkennbaren Risiko für einen Vitamin-D-Mangel empfohlen.
Unterstützende Behandlung der Osteoporose bei Erwachsenen
Die empfohlene Dosis ist 1000 I.E. Vitamin D (25 µg Colecalciferol), entsprechend 2 Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten oder 1 Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tablette pro Tag.
Ältere Patienten
Für ältere Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich, doch sollte die Nierenfunktion berücksichtigt werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Vitamin D3 TAD sollte von Patienten mit milder bis mäßiger Niereninsuffizienz mit Vorsicht eingenommen werden.
Vitamin D3 TAD darf von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz nicht eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.3).
Während einer Langzeitbehandlung mit Dosen über 500 mg I.E. Vitamin D (12,5 µg Colecalciferol)
sollten die Calciumspiegel im Serum und Urin sowie die Nierenfunktion überwacht werden. Möglicherweise muss die Dosis entsprechend dem Serumcalciumspiegel angepasst werden (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche
Die Behandlung von Neugeborenen und Säuglingen sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Die empfohlenen Tagesdosen sollten nicht überschritten werden.
Art der Verabreichung
Erwachsene, ältere Patienten, Jugendliche und Kinder ab 6 Jahren
Die Tabletten sollten mit einer ausreichenden Menge Wasser geschluckt werden, vorzugsweise zu einer Hauptmahlzeit.
Bei Schluckbeschwerden kann die Tablette in einem Teelöffel oder einem durchsichtigen Behälter (z.B. ein kleines Glas) in einer kleinen Menge Wasser dispergiert werden. Der Zerfall der Tablette erfordert einige Zeit (ca. 2 Minuten) und kann durch leichtes Schütteln oder Rühren beschleunigt werden.
Vorsicht ist bei Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren geboten, da sie möglicherweise nicht die ganze Tablette schlucken können.
Neugeborene, Säuglinge und Kinder unter 6 Jahren
Neugeborene, Säuglinge und Kinder unter 6 Jahren sollten wegen der Aspirations- und Erstickungsgefahr niemals die ganze Tablette erhalten.
Die Tablette sollte in einem Teelöffel oder einem kleinen durchsichtigen Behälter (z.B. einem kleinen Glas) in einer kleinen Menge Wasser dispergiert werden. Der Zerfall der Tablette erfordert einige Zeit (ca. 2 Minuten) und kann durch leichtes Schütteln oder Rühren beschleunigt werden.
Die Zugabe der zerfallenen Tablette zur Säuglingsnahrung (Flaschenmilch oder weiche, pürierte Nahrung) wird nicht empfohlen, da die Verabreichung der gesamten Dosis nicht garantiert werden kann. Wenn die Tabletten jedoch mit Nahrung verabreicht werden sollen, sollte diese zunächst erhitzt und abkühlen gelassen werden, bevor die Tabletten hinzugefügt werden.
Die dispergierte Tablette sollte direkt in den Mund des Kindes gegeben werden, vorzugsweise während einer Mahlzeit. Es ist darauf zu achten, dass die gesamte Dosis eingenommen wird.
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung hängt vom Fortschreiten der Erkrankung ab.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Hypercalcämie und/oder Hypercalciurie
Schwere Niereninsuffizienz
Vitamin D Hypervitaminose
Nephrolitiasis/Nephrocalcinose
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Wenn andere Vitamin-D-haltige Arzneimittel verordnet werden, muss die Dosis an Vitamin D von Vitamin D3 TAD 500 I.E. / 1000 I.E. berücksichtigt werden. Zusätzliche Verabreichungen von Vitamin D oder Calcium sollten nur unter ärztlicher Überwachung erfolgen. In solchen Fällen müssen die Calciumspiegel im Serum und Urin überwacht werden.
Bei Patienten, die Vitamin D3 TAD zur unterstützenden Behandlung von Osteoporose erhalten, sollte
auf eine ausreichende Calciumzufuhr, vorzugsweise aus der Nahrung, geachtet werden. Wenn bei Patienten, die eine antiresorptive Behandlung erhalten, Calciumpräparate erforderlich sind, sollten diese unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, während der Calciumspiegel im Serum und im Urin überwacht werden sollte.
Die empfohlenen Dosen sollten nicht überschritten werden, da eine Hypervitaminose auftreten kann.
Bei Patienten mit milder bis mäßiger Niereninsuffizienz, die mit Vitamin D3 TAD behandelt werden, sollte die Wirkung auf den Calcium- und Phosphathaushalt überwacht werden. Das Risiko einer Weichteilverkalkung sollte berücksichtigt werden.
Vitamin D3 TAD sollte nicht von Patienten eingenommen werden, die für die Bildung von calciumhaltigen Nierensteinen anfällig sind.
Vorsicht ist geboten, wenn Vitamin D3 TAD bei Patienten angewendet wird mit:
– gestörter renaler Calcium- und Phosphatausscheidung,
– begleitender Behandlung mit Thiaziddiuretika (siehe Abschnitt 4.5),
– immobilisierten Patienten.
Diese Patienten haben ein erhöhtes Risiko für eine Hypercalcämie, weshalb die Calciumwerte im-Serum und im Urin überwacht werden sollten.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit idiopathischer infantiler Hypercalcämie, Williams-BeurenSyndrom und granulomatösen Erkrankungen wie Sarkoidose und einigen Lymphomarten (Hodgkin-Lymphom und Non-Hodgkin-Lymphom), da die Möglichkeit einer erhöhten Biotransformation von Vitamin D in seine aktiven Metaboliten besteht. Eine Überwachung von Calcium im Serum und im Urin wird empfohlen.
Vitamin D3 TAD sollte bei Patienten mit Pseudohypoparathyreoidismus nicht eingenommen werden, da der Bedarf an Vitamin D während Phasen normaler Vitamin-D-Sensitivität vermindert sein kann. In solchen Fällen ist es ratsam, Vitamin-D-Derivate zu verwenden, die leichter zu kontrollieren sind.
Während der Langzeitbehandlung mit Tagesdosen von mehr als 500 I.E. (12,5 µg Colecalciferol) sollten der Calciumspiegel im Serum und im Urin sowie die Nierenfunktion überwacht werden. Dies ist besonders wichtig bei älteren Patienten und Patienten, die mit Herzglykosiden oder Diuretika behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5). Bei Hypercalcämie, Anzeichen einer verminderten Nierenfunktion oder Hypercalciurie (7,5 mmol (300 mg) Calcium/24 h) sollte entweder die Dosis reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden.
Kinder und Jugendliche
Vitamin D3 TAD sollte mit Vorsicht bei Säuglingen und Kindern unter 6 Jahren verwendet werden, da sie die Tabletten möglicherweise nicht schlucken können. Es besteht die Gefahr des Aspirierens und Erstickens. Es wird daher dringend empfohlen, die Tabletten wie in Abschnitt 4.2 beschrieben zu dispergieren.
Die Einnahme von Vitamin D aus vitaminangereicherter Nahrung oder Säuglingsanfangsnahrung sollte in Betracht gezogen werden.
Sucrose
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Sucrase-Isomaltase-Mangel sollten Vitamin D3 TAD nicht einnehmen.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Die gleichzeitige Verabreichung von Phenytoin oder Barbituraten kann die Serumkonzentration von 25-Hydoxyvitamin D vermindern und den Metabolismus in inaktive Metaboliten durch die Induktion von Leberenzymen steigern. Die therapeutische Wirkung von Vitamin D kann vermindert werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Glucocorticoiden kann die Wirkung von Vitamin D durch metabolischen Umbau beeinträchtigen.
Rifampicin und Isoniazid können den Metabolismus von Vitamin D steigern und damit die Wirksamkeit reduzieren.
Imidazol-Antimykotika und der zytotoxische Wirkstoff Actinomycin stören die Vitamin D-Aktivität, indem sie die Umwandlung von 25-Hydroxyvitamin D in 1,25-Dihydroxyvitamin D durch das Nierenenzym 25-Hydroxyvitamin D-1-Hydroxylase hemmen. Ketoconazol kann sowohl synthetische als auch katabolische Enzyme hemmen, die an der Vitamin D-Biotransformation beteiligt sind.
Verringerungen der endogenen Vitamin-D-Konzentrationen im Serum wurden bei gesunden Männern nach der Verabreichung von 300 mg/Tag bis 1.200 mg/Tag Ketoconazol über eine Woche beobachtet. In-vivo-Interaktionsstudien von Ketoconazol mit Vitamin D wurden nicht durchgeführt.
Die gleichzeitige Verabreichung von hochdosierten Kaliumsalzen kann die Nierensynthese von 1,25-Dihydroxyvitamin D verändern und zu einer verminderten Wirkung von Vitamin D3 TAD führen.
Die gleichzeitige Anwendung mit Produkten, die die Fettabsorption beeinflussen, z.B. Orlistat oder Ionenaustauscherharze wie Cholestyramin oder Abführmittel wie Paraffinöl, kann die intestinale Resorption von Vitamin D vermindern. Den Patienten sollte empfohlen werden, Vitamin D3 TAD mindestens 2 Stunden vor oder 4 bis 6 Stunden nach der Verabreichung dieser Produkte einzunehmen.
Thiazid-Diuretika können durch die Verringerung der renalen Calciumausscheidung zu einer Hypercalcämie führen. Die Calciumspiegel im Plasma und im Urin sollten daher während einer Langzeittherapie überwacht werden.
Eine Vitamin-D-Behandlung kann die therapeutische und toxische Wirkung von Digitalis und anderen Herzglykosiden aufgrund erhöhter Serumkalziumspiegel (Risiko für Herzrhythmusstörungen) verstärken. EKG-Parameter, Serum- und Urin-Kalziumspiegel sollten überwacht werden. Gegebenenfalls kann auch eine Überwachung der Digoxin- oder Digitoxin-Plasmaspiegel erforderlich sein.
Die gleichzeitige Verwendung von Vitamin D3 TAD und Vitamin D-Metaboliten oder Analoga (z.B. Calcitriol) wird nur in Ausnahmefällen empfohlen. Der Kalziumspiegel im Serum sollte überwacht werden.
Die gleichzeitige Einnahme mit kalziumhaltigen Produkten, die in hohen Dosen verabreicht werden, kann das Risiko einer Hypercalcämie erhöhen, während die gleichzeitige Einnahme von Produkten, die hohe Dosen Phosphat enthalten, das Risiko einer Hypocalcämie und Hyperphosphatämie erhöhen kann. Eine regelmäßige Überwachung des Serumspiegels wird empfohlen.
Vitamin D kann die intestinale Resorption von Aluminium erhöhen und damit den Aluminiumserumspiegel steigern. Langfristiger oder übermäßiger Gebrauch von aluminiumhaltigen Antazida sollte vermieden werden.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr notwendig. Die empfohlene Tagesdosis an Vitamin D während der Schwangerschaft und Stillzeit entspricht den nationalen Richtlinien und liegt bei etwa 600 I.E. (15 µg Colecalciferol).
Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten
Schwangerschaft
Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten können während der Schwangerschaft angewendet werden. Tägliche Dosen über 600 I.E. (15 µg Colecalciferol) sollten nur bei strenger Indikationsstellung und nur dann eingenommen werden, wenn dies zur Behebung eines Vitamin-D-Mangels notwendig ist. Während der Schwangerschaft sollte die tägliche Einnahme von Vitamin D 4.000 I.E. (100 µg Colecalciferol) nicht überschreiten. Eine Überdosierung von Vitamin D ist während der Schwangerschaft zu vermeiden, da eine anhaltende Hypercalcämie zu körperlicher und geistiger Retardierung, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie des Kindes führen kann. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Vitamin D in therapeutischen Dosen beim Menschen teratogen wirkt. Tierstudien zeigten eine Reproduktionstoxizität für hohe Dosen von Vitamin D (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten können während der Stillzeit bei Vitamin-D-Mangel angewendet werden. Vitamin D und seine Stoffwechselprodukte gehen in die Muttermilch über. Dies sollte beachtet werden, wenn dem Kind zusätzlich Vitamin D gegeben wird.
Fertilität
Es ist nicht zu erwarten, dass normale endogene Vitamin-D-Spiegel nachteilige Auswirkungen auf die Fertilität haben. Der Einfluss hoher Dosen von Vitamin D auf die Fertilität ist nicht bekannt.
Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tabletten
Schwangerschaft
Tägliche Dosen über 600 I.E. (15 µg Colecalciferol) sollten nur bei strikter Indikationsstellung und nur dann eingenommen werden, wenn dies zur Behebung eines Vitamin-D-Mangels unbedingt erforderlich ist. Während der Schwangerschaft sollte die Tagesdosis 4000 I.E. (100 µg Colecalciferol) Vitamin D nicht überschreiten. Eine Überdosierung von Vitamin D ist während der Schwangerschaft zu vermeiden, da eine anhaltende Hypercalcämie zu körperlicher und geistiger Retardierung, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie des Kindes führen kann. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Vitamin D in therapeutischen Dosen beim Menschen teratogen wirkt. Tierstudien zeigten eine Reproduktionstoxizität für hohe Dosen von Vitamin D (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tabletten können während der Stillzeit bei einem Vitamin-D-Mangel angerwendet werden. Vitamin D und seine Metaboliten gehen in die Muttermilch über. Dies sollte beachtet werden, wenn dem Kind zusätzlich Vitamin D gegeben wird.
Fertilität
Es ist nicht zu erwarten, dass normale endogene Vitamin-D-Spiegel nachteilige Auswirkungen auf die Fertilität haben. Der Einfluss hoher Dosen von Vitamin D auf die Fertilität ist nicht bekannt.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Vitamin D3 TAD hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit.
4.8 nebenwirkungen
Nebenwirkungen werden nach Häufigkeit und Systemorganklasse geordnet. Die Häufigkeitskategorien werden wie folgt definiert:
– Sehr häufig (≥ 1/10)
– Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
– Gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100)
– Selten (≥ 1/10000, < 1/1000)
– Sehr selten (< 1/10000)
– Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Die Häufigkeit von Nebenwirkungen ist nicht bekannt, da keine größeren klinischen Studien durchgeführt wurden, die eine Abschätzung der Häufigkeit erlauben würden. Die folgenden Nebenwirkungen sind berichtet worden:
Störungen des Immunsystems:
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich anaphylaktischer Reaktion, Angioödem und Dyspnoe.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Nicht bekannt: Hypercalcämie, Hypercalciurie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Nicht bekannt: Obstipation, Flatulenz, Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Diarrhoe.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Nicht bekannt: Pruritus, Hautausschlag (Rash) oder Urtikaria.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome
Hohe Dosen von Vitamin D können eine Hypercalcämie verursachen, die von einem asymptomatischen Anstieg des Serumkalziums bis zum lebensbedrohlichen Hypercalcämie-Syndrom reichen kann. Die Symptome einer Intoxikation sind unspezifisch und können Müdigkeit, Muskelschwäche, Anorexie, Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Polyurie, Nykturie, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durst, Dehydrierung, Bluthochdruck, Schläfrigkeit, Schwindel, Unruhe, Reizbarkeit und Pyrexie umfassen. Zu den typischen biochemischen Befunden gehören Hypercalcämie, Hypercalciurie und erhöhte 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel. In schweren Fällen können Arrhythmien auftreten, während eine extreme Hypercalcämie sogar zum Koma oder zum Tod führen kann. Folgen einer anhaltenden Hypercalcämie sind Nephrolithiasis, Nephrocalcinose, eine Abnahme der Nierenfunktion (bis hin zu Nierenversagen) und Verkalkung der Weichteile. Die interindividuelle Toleranz für Vitamin D variiert beträchtlich. Säuglinge und Kinder sind anfälliger für seine toxischen Wirkungen.
Es wird empfohlen, Patienten, die langfristig mit hohen Dosen behandelt werden, über die Symptome einer möglichen Überdosierung aufzuklären.
Behandlung
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel.
Im Falle einer Überdosierung sollte die Einnahme von Vitamin D aus allen Quellen eingestellt werden. Eine calciumarme Ernährung wird empfohlen. Eine Rehydratation des Patienten wird empfohlen. Bei der Gabe von intravenöser isotoner Kochsalzlösung sollten die Patienten sorgfältig überwacht werden. Eine Behandlung mit Glucocorticoiden, Schleifendiuretika, Calcitonin oder Biphosphonaten sollte in Abhängigkeit vom Schweregrad der Hypercalcämie und im Hinblick auf mögliche Kontraindikationen erwogen werden.
Bei (symptomatischen) Patienten mit Serumcalciumkonzentrationen über 18 mg/dl kann eine Hämodialyse erforderlich sein.
Eine Hypercalcämie kann nach einer Vitamin-D-Überdosierung über einen längeren Zeitraum persistieren. Die Patienten sollten wegen des Risikos einer rezidivierenden Intoxikation überwacht werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitamin D, ATC Code: A11CC05 (Colecalciferol)
Obwohl Colecalciferol (Vitamin D3) als Vitamin betrachtet wird, kann es hinsichtlich Synthese, physiologischer Regulation und Wirkmechanismus als Vorläufer eines Steroidhormons angesehen werden.
Colecalciferol wird in der Haut unter Einwirkung von UV-B-Strahlen aus 7-Dehydrocholesterol synthetisiert und in zwei Hydroxylierungsstufen in seine biologisch aktive Form (1,25-Dihydroxycholecalciferol, auch als 1,25(OH)2D3 oder Calcitriol bezeichnet) umgewandelt (siehe Abschnitt 5.2). Es kann auch mit der Nahrung oder als Arzneimittel aufgenommen werden.
Die Hauptfunktion des biologisch aktiven Metaboliten 1,25(OH)2D3 ist die Aufrechterhaltung der Calcium- und Phosphorhomöostase im Kreislauf, zusammen mit dem Parathormon (PTH) und Calcitonin. 1,25(OH)2D3 stimuliert die intestinale Calciumresorption, den Einbau von Calcium in das Osteoid und die Calciumfreisetzung aus dem Knochengewebe. Außerdem stimuliert es den aktiven und passiven Phosphattransport, reguliert die Calcium- und Phosphatausscheidung durch Regulierung der tubulären Resorption und hemmt die PTH-Sekretion durch die Nebenschilddrüsen.
Ein Vitamin-D-Mangel kann zu Rachitis (aufgrund fehlender Skelettverkalkung) und Osteomalazie (aufgrund von Knochenentkalkung) führen. Die Sekretion von PTH wird reversibel induziert. Dieser sekundäre Hyperparathyreoidismus verursacht einen erhöhten Knochenumsatz, der in der Folge zu spröden Knochen und Frakturen führen kann.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Colecalciferol wird im gesamten Dünndarm resorbiert. Studien haben gezeigt, dass etwa 80 % der eingenommenen Dosis absorbiert wird. Aufgrund der fettlöslichen Eigenschaften von Vitamin D ist die Resorption in Gegenwart von Gallensalzen effizienter.
Verteilung
Der Transport von Vitamin D aus der Haut erfolgt durch ein spezifisches Plasmaprotein, das als Vitamin D-bindendes Protein bezeichnet wird, während Vitamin D aus der Nahrung durch Chylomikronen transportiert wird. Innerhalb weniger Stunden nach der Einnahme oder Synthese in der Haut wird Vitamin D zur Umwandlung in der Leber verteilt oder entweder als Vitamin D oder seine Metaboliten an die Lagerstellen geliefert. Zu den langfristigen Lagerungsorten gehören das Fettgewebe, die Leber und die Muskeln.
Biotransformation
Colecalciferol wird durch zwei Hydroxylierungsschritte aktiviert. Der erste Schritt in der Leber liefert durch Hydroxylierung des Kohlenstoffatoms an Position 25 die wichtigste Form von Vitamin D, das 25-Hydroxycolecalciferol. Dieser Metabolit ist auf physiologischer Ebene nicht biologisch aktiv. Ein weiterer Aktivierungsschritt erfolgt in den Nieren, wo die biologisch aktive Form 1,25-Dihydroxycolecalciferol durch Hydroxylierung an Position 1 gebildet wird. Normale Plasmakonzentrationen von 25(OH)D, die auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung hinweisen, liegen über 20 – 30 ng/mL (50 – 75 nmol/L), während die Plasmakonzentration von 1,25(OH)2D3 etwa 0,04 ng/mL (0,1 nmol/L) beträgt.
Eliminination
Colecalciferol und seine Metaboliten werden hauptsächlich über Galle und Fäces ausgeschieden, nur geringe Mengen werden mit dem Urin ausgeschieden. Einige Colecalciferol-Metaboliten werden mit der Muttermilch ausgeschieden. Serum 25(OH)D3 hat eine mittlere biologische Halbwertszeit von etwa 13 bis 15 Tagen.
Eine signifikant niedrigere metabolische Clearance-Rate wird bei Probanden mit Niereninsuffizienz im Vergleich zu gesunden Probanden berichtet. Eine verminderte Resorption und erhöhte Ausscheidung von Colecalciferol tritt bei Personen mit Malabsorption auf. Adipöse Personen sind weniger in der Lage, den Vitamin-D-Spiegel unter Sonnenlichteinwirkung aufrechtzuerhalten und benötigen wahrscheinlich größere orale Dosen von Colecalciferol, um Defizite zu ersetzen.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
In nicht-klinischen Studien zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung wurden toxische Effekte nur bei Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen Exposition beim Menschen lagen, was darauf hindeutet, dass eine solche Toxizität wahrscheinlich nur bei chronischer Überdosierung und daraus resultierender Hypercalcämie auftritt.
Bei Dosen, die weit über dem therapeutischen Bereich für den Menschen liegen, wurde in Tierversuchen Teratogenität beobachtet.
Cholecalciferol weist kein mutagenes oder kanzerogenes Potential auf.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Mannitol (Ph.Eur.)
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)
Maisstärke
Mikrokristalline Cellulose
Talkum
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Hochdisperses Siliciumdioxid
Natriumascorbat
All-rac-α-Tocopherol (Ph.Eur.)
Modifizierte Maisstärke
Sucrose
Mittelkettige Triglyceride
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
2 Jahre.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Blister (OPA/Alu/PVC-Alu): 30, 50, 60, 90, 100, 180 und 200 Tabletten in einem Umkarton.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
27472 Cuxhaven
Tel.: (04721) 606 0
Fax: (04721) 606 333
E-Mail:
8. zulassungsnummern
Vitamin D3 TAD 500 I.E. Tabletten:
2201896.00.00
Vitamin D3 TAD 1000 I.E. Tabletten:
2201897.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
29. September 2020