Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Acetylsalicylsäure G.L. Pharma 100 mg Tabletten
1. bezeichnung des arzneimittels
Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg Tabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jede Tablette enthält 100 mg Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Lactose Monohydrat: 60 mg pro Tablette
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Tablette
Weiße bis cremeweiße, runde, bikonvexe Tabletten mit einem Durchmesser von ungefähr 8,0 mm.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
– instabile Angina pectoris – als Teil der Standardtherapie
– akuter Myokardinfarkt – als Teil der Standardtherapie
– Reinfarktprophylaxe
– nach arteriellen gefäßchirurgischen oder interventionellen Eingriffen (z.B. nach ACVB, bei PTCA)
– zur Vorbeugung von transitorischen ischämischen Attacken (TIA)
und Hirninfarkten
Hinweis:
Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg Tabletten eignet sich auf Grund seines Wirkstoffgehaltes nicht zur Behandlung von Schmerzzuständen.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Erwachsene
Bei instabiler Angina Pectoris:
Es wird eine Tagesdosis von 1 Tablette Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg (entsprechend 100 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.
Bei akutem Myokardinfarkt:
Es wird eine Initialdosis von 2–3 Tabletten Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg (entsprechend 200–300 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.
Zur Fortsetzung wird eine Tagesdosis von 1 Tablette Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg (entsprechend 100 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.
Zur Reinfarktprophylaxe:
Es wird eine Tagesdosis von 1 Tablette Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg (entsprechend 100 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.
Nach arteriellen gefäßchirurgischen oder interventionellen Eingriffen (z.B. nach ACVB, bei PTCA):
Es wird eine Tagesdosis von 1 Tablette Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg (entsprechend 100 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.
Der günstigste Zeitpunkt für den Beginn der Behandlung mit Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg Tabletten nach aortokoronarem Venen-Bypass (ACVB) scheint 24 Stunden nach der Operation zu sein.
Zur Vorbeugung von transitorischen ischämischen Attacken (TIA) und Hirninfarkten:
Es wird eine Tagesdosis von 1 Tablette Acetylsalicylsäure G.L.Pharma 100 mg (entsprechend 100 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.
Acetylsalicylsäure G.L.Pharma darf außer nach ärztlicher Anweisung nicht in höherer Dosis angewendet werden und die höchste Dosis darf 300 mg nicht überschreiten.
Ältere Patienten
Im Allgemeinen sollte Acetylsalicylsäure bei älteren Patienten, die für Nebenwirkungen anfälliger sind, mit Vorsicht angewendet werden. Für Patienten ohne schwere Nieren- oder Leberinsuffizienz wird die übliche Dosis für Erwachsene empfohlen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Die Behandlung sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Kinder und Jugendliche
Acetylsalicylsäure sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht angewendet werden, außer auf ärztlichen Rat hin, wenn die Vorteile die Risiken überwiegen (siehe Abschnitt 4.4).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Tabletten sollen mit ausreichend Flüssigkeit (1/2 Glas Wasser) geschluckt werden.
Dauer der Anwendung
Langzeittherapie mit der niedrigsten möglichen Dosis.
4.3 gegenanzeigen
– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, oder nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), oder gegen einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile;
– Asthma in der Vorgeschichte, das durch Salicylate oder Substanzen mit einem ähnlichen Wirkmechanismus, insbesondere NSAR, verursacht wurde;
– Akute Magen-Darm-Geschwüre;
– Eine Vorgeschichte von gastrointestinalen Blutungen oder Perforationen (Magen- oder Darmstörungen), die durch vorherige NSAR-Therapie verursacht wurden;
– Aktive oder in der Vorgeschichte aufgetretene Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre/ oder -blutungen mit mindestens zwei auffälligen Episoden nachweislicher Ulzerationen oder Blutungen oder andere Arten von Blutungen wie zerebrovaskuläre Blutungen;
– Hämorrhagische Diathese; Gerinnungsstörungen wie Bluterkrankheit (Hämophilie) und
Thrombozytopenie,
– schwere Leberfunktionsstörungen,
– schwere Nierenfunktionsstörungen,
– schwere Herzinsuffizienz,
– in einer Dosierung > 150 mg/Tag im letzten Trimenon der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6),
– in Kombination mit Methotrexat in einer Dosierung von > 15 mg/Woche (siehe Abschnitt 4.5).
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Empfohlen für die Anwendung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren. Dieses Arzneimittel wird nicht empfohlen für die Behandlung von Jugendlichen/Kindern unter 16 Jahren, es sei denn, die zu erwartenden Vorteile überwiegen die Risiken. Acetylsalicylsäure kann bei manchen Kindern zur Entstehung des Reye-Syndrom beitragen.
Es besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko und eine verlängerte Blutungszeit, insbesondere während oder nach operativen Eingriffen (sogar bei kleineren Eingriffen wie z. B. Zahnextraktionen). Wenden Sie das Arzneimittel vor chirurgischen Eingriffen, einschließlich Zahnextraktionen, mit Vorsicht an. Ein zeitweiliges Absetzen der Behandlung kann erforderlich sein.
Bei unkontrollierter Hypertonie und bei Patienten mit gastrischen oder duodenalen Ulzera oder hämorrhagischen Episoden in der Vorgeschichte oder bei Patienten, die mit Antikoagulantien behandelt werden, ist Acetylsalicylsäure mit Vorsicht anzuwenden.
Patienten sollen Ihrem Arzt jegliche ungewöhnlichen Blutungssymptome melden. Die Behandlung sollte abgesetzt werden, wenn gastrointestinale Blutungen oder Ulzera auftreten.
Acetylsalicylsäure soll bei Patienten mit mäßig beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion (kontraindiziert bei starker Beeinträchtigung) oder bei dehydrierten Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden, da die Anwendung nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen kann. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz soll regelmäßig ein Leberfunktionstest durchgeführt werden.
Acetylsalicylsäure kann Bronchospasmus, Asthmaanfälle oder andere Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Risikofaktoren sind bestehendes Asthma, Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronische Atemwegserkrankungen. Das gleiche gilt für Patienten, die auch auf andere Stoffe allergisch reagieren (z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber).
Ältere Patienten sind besonders anfällig für die Nebenwirkungen von NSAR und Acetylsalicylsäure, insbesondere für gastrointestinale Blutungen und Perforationen, die tödlich sein können (siehe Abschnitt 4.2). Bei länger andauernder Therapie sollen Patienten regelmäßig untersucht werden.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Acetylsalicylsäure und anderen Medikamenten, die die Hämostase verändern (d. h. Antikoagulantien wie Warfarin, thrombolytische Arzneimittel und andere Thrombozytenaggregationshemmer, entzündungshemmende Medikamente und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer), wird nicht empfohlen, außer bei strenger Indikation, da sie das Blutungsrisiko erhöhen können (siehe Abschnitt 4.5). Wenn eine Kombination unvermeidlich ist, wird eine genaue Beobachtung der Anzeichen für eine Blutung empfohlen.
Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, die Begleitmedikamente einnehmen wie orale Corticosteroide, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und Deferasirox (siehe Abschnitt 4.5), die das Risiko von Ulzera erhöhen können.
Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei entsprechend gefährdeten Patienten kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen (siehe Abschnitt 4.5).
Die Einnahme einer Überdosis von Acetylsalicylsäure kann das Risiko einer hypoglykämischen Wirkung mit Sulfonylharnstoffen und Insulin verstärken (siehe Abschnitt 4.5).
Acetylsalicylsäure sollte bei Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel mit Vorsicht angewendet werden.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, mit völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Kontraindizierte Kombinationen
Methotrexat (bei einer Dosierung von > 15 mg/Woche)
Die Kombination von Methotrexat und Acetylsalicylsäure erhöht die hämatologische Toxizität von Methotrexat aufgrund der verminderten Ausscheidung von Methotrexat über die Niere. Deshalb ist die gleichzeitige Anwendung von Methotrexat (bei Dosierungen von > 15 mg/Woche) und Acetylsalicylsäure kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Nicht empfohlene Kombinationen
Urikosurika, z. B. Probenecid, Sulfinpyrazon
Salicylate heben die Wirkung von Probenecid und Sulfinpyrazon auf. Die Kombination sollte vermieden werden.
Kombinationen bei denen Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung zu beachten sind
Antikoagulantien, z. B. Cumarin, Heparin, Warfarin, Alteplase
Acetylsalicylsäure kann die Wirkung von thrombolytischen Arzneimitteln verstärken. Erhöhtes Blutungsrisiko aufgrund der gehemmten Thrombozytenfunktion, Schädigung der Zwölffingerdarmschleimhaut und Verdrängung der oralen Antikoagulantien von ihren Plasmaproteinbindungsstellen. Patienten, die gleichzeitig mit Acetylsalicylsäure und anderen
antithrombotischen Arzneimitteln behandelt werden, sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Blutung überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).
Insbesondere sollte die Behandlung mit Acetylsalicylsäure nicht innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Behandlung mit Alteplase bei Patienten mit akutem Schlaganfall begonnen werden. Die gleichzeitige Anwendung wird daher nicht empfohlen.
Thrombozytenaggregationshemmer (z. B. Clopidogrel, Ticlopidin, Cilostazol und Dipyridamol) und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI, wie Sertralin oder Paroxetin) Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
Antidiabetika, z. B. Sulphonylharnstoffe und Insulin
Salicylate können die hypoglykämische Wirkung von Sulfonylharnstoffen verstärken. Somit kann eine Anpassung an niedrigere Dosierungen von Antidiabetika nötig sein. Eine vermehrte Kontrolle des Blutzuckerspiegels wird empfohlen.
Digoxin und Lithium
Acetylsalicylsäure beeinträchtigt die Nierenausscheidung von Digoxin und Lithium, was zu erhöhten Plasmakonzentrationen führt. Zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Acetylsalicylsäure wird die Überwachung der Plasmakonzentrationen von Digoxin und Lithium empfohlen. Eine Dosierungsanpassung kann erforderlich sein.
Diuretika und Antihypertensiva
NSAR können die antihypertensive Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertensiva reduzieren. Der Blutdruck sollte ausreichend kontrolliert werden.
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten und Kalziumantagonisten mit hochdosierter Acetylsalicylsäure erhöht das Risiko eines akuten Nierenversagens. Daher sollten Acetylsalicylsäure-Dosierungen ≤100 mg angewendet werden. Schleifen-Diuretika: Risiko eines akuten Nierenversagens aufgrund der verminderten glomerulären Filtration durch die verringerte Prostaglandinsynthese in den Nieren. Eine Hydrierung des Patienten und die Überwachung der Nierenfunktion zu Behandlungsbeginn werden empfohlen. Patienten, die gleichzeitig mit Verapamil und Acetylsalicylsäure behandelt werden, sollten sorgfältig auf Anzeichen von Blutungen überwacht werden.
Carboanhydrasehemmstoffe (Acetazolamid)
Kann zu schwerer Azidose und einer erhöhten toxischen Wirkung auf das zentrale Nervensystem führen.
Systemische Corticosteroide
Die gleichzeitige Verabreichung von Acetylsalicylsäure und Corticosteroiden kann das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).
Methotrexat (bei einer Dosierung von < 15 mg/Woche)
Die Arzneimittelkombination Methotrexat und Acetylsalicylsäure erhöht die hämatologische Toxizität von Methotrexat aufgrund der verminderten Ausscheidung von Methotrexat über die Nieren durch Acetylsalicylsäure. In den ersten Wochen der Kombinationsbehandlung sollte jede Woche ein Blutbild gemacht werden. Patienten mit bestehender, auch nur leicht beeinträchtigter Nierenfunktion sowie auch ältere Patienten sollten verstärkt überwacht werden.
NSAR
Erhöhtes Risiko für Ulzera und gastrointestinale Blutungen aufgrund synergistischer Effekte.
Ibuprofen
Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage
sowie der Unsicherheit bei einer Extrapolation von Ex-vivo -Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).
Metamizol
Die gleichzeitige Verabreichung von Metamizol kann die Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation herabsetzen. Daher ist diese Kombination bei Patienten, welche niedrig dosierte Acetylsalicylsäure für die Kardioprotektion einnehmen, mit Vorsicht anzuwenden.
Ciclosporin, Tacrolimus
Die gleichzeitige Anwendung von NSAR und Ciclosporin oder Tacrolimus kann die nephrotoxische Wirkung von Ciclosporin und Tacrolimus erhöhen. Die Nierenfunktion sollte bei einer gleichzeitigen Anwendung dieser Arzneistoffe und Acetylsalicylsäure überwacht werden.
Valproat
Es wird berichtet, dass Acetylsalicylsäure die Bindung von Valproat an Serumalbumin vermindert, wodurch die freien Steady-state -Plasmakonzentrationen erhöht werden.
Phenytoin
Salicylat vermindert die Bindung von Phenytoin an Plasmaalbumin. Das kann zu einer niedrigeren Phenytoin-Gesamtkonzentration im Plasma führen, aber zu einer erhöhten ungebundenen Phenytoin-Fraktion. Die ungebundene Konzentration und daher auch die therapeutische Wirkung scheinen nicht signifikant verändert zu sein.
Alkohol
Die gleichzeitige Anwendung von Alkohol und Acetylsalicylsäure erhöht das Risiko für gastrointestinale Blutungen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Niedrige Dosierungen (bis zu 150 mg/Tag):
Klinische Erfahrungen deuten darauf hin, dass Dosierungen von bis zu 150 mg/Tag zur eingeschränkten Anwendung in der Geburtshilfe, die spezieller Überwachung bedarf, sicher erscheinen.
Dosierungen von 150–500 mg/Tag:
Aufgrund unzureichender klinischer Erfahrung hinsichtlich der Anwendung von Dosierungen über 150 mg/Tag bis zu 500 mg/Tag gelten die nachfolgenden Empfehlungen für Dosierungen von 500 mg/Tag und mehr auch für diesen Dosierungsbereich.
Dosierungen von 500 mg/Tag und mehr:
Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin-Synthese-Hemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen hat sich von weniger als 1 % auf bis zu ca. 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt. Bei Tieren hat die Anwendung eines Prostaglandin-Synthese-Hemmers gezeigt, dass es zu erhöhtem Prä- und Postimplantationsverlust und erhöhter embryofetaler Sterblichkeit kommt.
Außerdem wurde bei Tieren, die während der organogenetischen Periode Prostaglandin-SyntheseHemmer erhielten, über ein gehäuftes Auftreten unterschiedlicher Missbildungen, einschließlich
kardiovaskulärer Missbildungen, berichtet. Während des ersten und zweiten Trimenons sollte Acetylsalicylsäure nur dann angewendet werden, wenn dies eindeutig notwendig ist. Wenn Acetylsalicylsäure von Frauen angewendet wird, die versuchen schwanger zu werden oder während des ersten und zweiten Trimenons sollte die Dosis so niedrig wie möglich und die Dauer der Behandlung so kurz wie möglich gehalten werden.
Während des dritten Trimenons können alle Prostaglandin-Synthese-Hemmer den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie); Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann;die Mutter und das Kind am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen:
mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, derselbst bei sehr niedrigen Dosierungen auftreten kann.
Hemmung von Wehen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten GeburtsvorgangsDaher ist Acetylsalicylsäure während des dritten Trimenons bei Dosierungen von 150 mg/Tag und mehr kontraindiziert.
Stillzeit
Salicylate und ihre Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da unerwünschte Arzneimittelwirkungen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzzeitiger Anwendung der empfohlenen Dosierung eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich sein. Bei Einnahmen höherer Dosierungen und/oder bei Anwendung über einen längeren Zeitraum sollte abgestillt werden.
Fertilität
Es gibt Hinweise darauf, dass Arzneimittel, die die Cyclooxygenase / Prostaglandin-Synthese hemmen, die weibliche Fertilität über einen Effekt auf den Eisprung beeinflussen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Es wurden mit Acetylsalicylsäure keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Basierend auf den pharmakodynamischen Eigenschaften und den Nebenwirkungen von Acetylsalicylsäure ist kein Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit und die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen zu erwarten.
4.8 nebenwirkungen
auftreten. Bei Anwendung von Acetylsalicylsäure über einen längeren Zeitraum kann es zu einer Eisenmangelanämie infolge von Blutungen im Magen-Darm-Trakt kommen.
Die Nebenwirkungen werden auf Basis der Systemorganklasse gruppiert. Innerhalb jeder
Systemorganklasse sind die Häufigkeiten wie folgt definiert:
Sehr häufig: (≥ 1/10)
Häufig: (≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich: (≥ 1/1.000, < 1/100)
Selten: (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten: (< 1/10.000)
Nicht bekannt: (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
SOC/Häufigkeit | Nebenwirkung |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | |
Häufig: | Erhöhte Blutungsneigung |
Selten: | Thrombozytopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie |
Nicht bekannt: | Fälle von Blutungen mit verlängerter Blutungszeit wie Nasenbluten, Zahnfleischbluten. Die Symptome können über 4–8 Tage nach Absetzen der Acetylsalicylsäure anhalten. Daher besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko bei chirurgischen Eingriffen. Bestehende Hämatemesis, Melaena oder nicht sichtbare gastrointestinale Blutungen, die zu Eisenmangelanämie führen können (häufiger bei höherer Dosierung) |
Erkrankungen des Immunsystems | |
Selten: | Überempfindlichkeitsreaktionen, Angioödeme, allergische Ödeme, anaphylaktische Reaktionen einschließlich Schock |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | |
Nicht bekannt: \ | Hyperurikämie, Hypoglykämie |
Erkrankungen des Nervensystems | |
Selten: | Intrakranielle Blutung |
Nicht bekannt: | Kopfschmerzen, Schwindelgefühl |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | |
Nicht bekannt: \ | Verminderte Hörfähigkeit, Tinnitus |
Erkrankungen der Atemwe | ge, des Brustraums und Mediastinums |
Gelegentlich: | Rhinitis, Dyspnoe |
Selten: | Bronchospasmus, Asthmaanfälle |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | |
Häufig: | Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall |
Selten: | Schwere gastrointestinale Blutungen |
Nicht bekannt: | Gastrische oder duodenale Ulzera und Perforationen |
Leber- und Gallenerkrankungen | |
Selten: | Reye-Syndrom |
Nicht bekannt: | Leberinsuffizienz, vermehrte Leberenzymbildung |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | |
Gelegentlich: \ | Urtikaria |
Selten: | Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, Purpura, Erythema nodosum, Erythema multiforme |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | |
Nicht bekannt: \ | Beeinträchtigung der Nierenfunktion, akutes Nierenversagen |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | |
Selten: \ | Menorrhagie |
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Obwohl es zu interindividuellen Unterschieden kommen kann, kann davon ausgegangen werden, dass 300 mg Acetylsalicylsäure pro kg Körpergewicht eine akute Vergiftung verursachen und Dosen von 500 mg/kg Körpergewicht tödlich sein können.
Symptome der mäßigen Intoxikation
Tinnitus, Hörstörungen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Verwirrtheitszustände und gastrointestinale Symptome (Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen).
Symptome der schweren Intoxikation
Die Symptome sind verbunden mit einer schweren Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts.
Zunächst tritt Hyperventilation auf, die eine respiratorische Alkalose zur Folge hat. Aufgrund der Unterdrückung des Atmungszentrums entsteht eine respiratorische Azidose. Zudem tritt eine metabolische Azidose infolge vorhandener Salicylate auf.
Außerdem können die folgenden Symptome auftreten: Fieber, Hyperthermie und Schweißausbrüche, die eine Dehydrierung zur Folge haben; ein Gefühl der Ruhelosigkeit, Krampfanfälle, Halluzinationen und Hypoglykämie. Eine Beeinträchtigung des Nervensystems kann zum Koma, Herz-Kreislauf-Kollaps, Lungenödemen, oder Atemstillstand führen.
Therapie einer Überdosierung
Wenn eine toxische Dosis eingenommen wurde, ist eine Krankenhauseinweisung erforderlich. Im Falle einer mäßigen Intoxikation kann versucht werden, Erbrechen einzuleiten. Bei Misserfolg ist eine Magenspülung innerhalb der ersten Stunde nach der Einnahme der Überdosis indiziert mit anschließender Gabe von Aktivkohle (Adsorbent) und Natriumsulfat (Laxans).
Aktivkohle kann als Einzeldosis (50 g bei Erwachsenen) verabreicht werden.
Bei schweren Vergiftungen ist eine Alkalisierung des Urins (NaHCO3) und ein Hämodialyse in Erwägung zu ziehen.
-Kompensation des Flüssigkeitsverlusts.
-symptomatische Behandlung.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe: Antithrombotische Mittel: Thrombozytenaggregationshemmer außer Heparin, ATC-Code: B01AC06
Wirkmechanismus
Acetylsalicylsäure hemmt die Thrombozytenaggregation:
Indem die Thrombozyten-Cyclooxygenase durch Acetylierung blockiert wird, hemmt Acetylsalicylsäure die Synthese von Thromboxan-A2, eine durch die Thrombozyten freigesetzte physiologische, aggregationsfördernde Substanz, der bei den Komplikationen atheromatöser Läsionen eine Rolle zugeschrieben wird.
Die Hemmung der TXA2-Synthese ist irreversibel, da die kernlosen Thrombozyten (mangels ihrer Fähigkeit zur Proteinsynthese) die durch Acetylsalicylsäure acetylierte Cyclooxygenase nicht neu synthetisieren können.
Pharmakodynamische Wirkungen
Wiederholt verabreichte Dosierungen führen zu einer kumulativen Hemmung der Enzymaktivität. Aufgrund der irreversiblen Bindung hält die Wirkung für die Thrombozytenlebensdauer (7–10 Tage) an. Die hemmende Wirkung lässt auch bei einer längeren Behandlungsdauer nicht nach und innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Absetzen des Medikaments steigt die enzymatische Aktivität mit der Erneuerung der Thrombozyten progressiv wieder an. Acetylsalicylsäure verlängert die Blutungszeit, wobei individuelle Schwankungen zu beobachten sind.
Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation hemmen kann. In einer Studie, in der 400 mg Ibuprofen als Einzeldosis 8 Stunden vor bzw. 30 Minuten nach der Gabe eines schnell freisetzenden Acetylsalicylsäure-Präparats (81 mg) eingenommen wurde, kam es zu einer verminderten Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan bzw. die Thrombozytenaggregation. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von Ex-vivo -Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
5.2 Pharmakokinetische EigenschaftenResorption
Nach oraler Gabe wird Acetylsalicylsäure schnell und vollständig durch den Gastrointestinaltrakt resorbiert. Der Hauptresorptionsort ist der Magen und der Dünndarm. Ein wesentlicher Anteil der Dosis wird jedoch bereits während des Resorptionsprozesses in der Darmwand zu Salicylsäure hydrolylisiert.
Nach Einnahme von Acetylsalicylsäure Tabletten auf nüchternen Magen werden die maximalen Plasmaspiegel von Acetylsalicylsäure und Salicylsäure nach etwa 20 Minuten bzw. 1 Stunde erreicht.
Verteilung
Acetylsalicylsäure und der Hauptmetabolit Salicylsäure werden in hohem Maße an Plasmaeiweiße, vor allem an Albumin, gebunden und schnell in alle Teile des Körpers verteilt. Der Proteinbindungsgrad von Salicylsäure ist stark sowohl von der Salicylsäure- als auch der
Albuminkonzentration abhängig. Das Verteilungsvolumen von Acetylsalicylsäure entspricht etwa 0,17 l/kg Körpergewicht. Salicylsäure breitet sich langsam in der Synovialflüssigkeit aus, passiert die Blut-Hirn-Schranke, ist placentagängig und geht in die Muttermilch über.
Biotransformation
Acetylsalicylsäure wird schnell zu Salicylsäure metabolisiert, aber während der ersten 20 Minuten nach einer oralen Dosis ist Acetylsalicylsäure die Hauptform des Arzneimittels im Plasma. Salicylsäure wird anschließend hauptsächlich in Konjugate von Glycin und Glucuronsäure umgewandelt sowie Spuren von Gentisinsäure.
Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist von der Dosierung abhängig, da die Metabolisierung durch die Kapazität der Leberenzyme limitiert wird. Daher variiert die Eliminationshalbwertszeit und beträgt nach Einnahme einer geringen Dosierung 2–3 Stunden, nach üblichen analgetischen Dosierungen 12 Stunden und nach hohen therapeutischen Dosierungen oder nach Intoxikation 1530 Stunden.
Elimination
Salicylsäure und ihre Metaboliten werden hauptsächlich über die Nieren eliminiert.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Das präklinische Sicherheitsprofil von Acetylsalicylsäure ist gut dokumentiert. Salicylate haben in tierexperimentellen Untersuchungen Einflüsse auf Organfunktionen des Magen-Darm-Trakts, der Niere, der Leber und des audiovestibulären Systems gezeigt. In Studien an Ratten wurden bei Einnahme maternal toxischer Dosierungen von Acetylsalicylsäure fetotoxische und teratogene Wirkungen beobachtet. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt, da die in präklinischen Studien angewendeten Dosierungen viel höher sind (min. 7 Mal so hoch) als die empfohlene Maximaldosis bei den zugelassenen kardiovaskulären Indikationen. Acetylsalicylsäure wurde ausführlich auf Mutagenität und Kanzerogenität untersucht und es wurden insgesamt keine relevanten Hinweise auf eine mutagene oder kanzerogene Wirkung in Studien mit Mäusen und Ratten festgestellt.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Hochdisperses Siliciumdioxid
Kartoffelstärke
6.2 inkompatibilitäten
6.2 inkompatibilitätenNicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die AufbewahrungNicht über 30 ºC lagern
6.5 art und inhalt des behältnisses
Blisterpackungen (PVC/Aluminium)
Packungsgrößen:
20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
G.L. Pharma GmbH
Schlossplatz 1
8502 Lannach
Österreich
8. zulassungsnummer
2203020.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
13.01.2020
10. stand der information
01/2020