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ALK-lyophilisiert SQ 801 Bienengift - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - ALK-lyophilisiert SQ 801 Bienengift

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
ALK-lyophilisiert SQ® 801 Bienengift

Allergengehalt: 100.000 SQ-Einheiten/ml (100 Mikrogramm/ml)

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- und Hauttestlösung

Im Folgenden werden ALK-lyophilisiert SQ 801 Bienengift und ALK-lyophilisiert SQ 802 Wespengift als ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate zusammengefasst.

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Wirkstoff

ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate enthalten gereinigte Allergene in natürlicher Form aus Bienengift (von Apis mellifera ) oder aus Wespengift (von Vespula spp.). Der Allergengehalt ist immunchemisch und -biologisch standardisiert und wird in SQ-Einheiten (SQ-E) angegeben, die mit dem Gehalt von Majorallergenen und der Gesamtallerge­naktivität korrelieren. Die verwendeten Standardisierun­gsverfahren gewährleisten eine gleichförmige Zusammensetzung von Charge zu Charge.

Tabelle 1: Allergengehalt

SQ-E/Flasche

auflösen mit

Konzentration SQ-Einheiten/ml

entspricht der

Allergenmenge von

Flasche 4 (rot)

450.000 SQ-E pro Flasche

4,5 ml ALK-diluent

100.000 SQ-E/ml

100 Mikrogramm/ml

Insektengift

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung (nach Rekonstitution mit ALK-diluent): Natriumchlorid (5,0 mg/ml)

Natriumhydrogen­carbonat (2,5 mg/ml)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- und Hauttestlösung, weiße bis bräunliche Substanz vor der Rekonstitution.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Hauttestung und kausale Behandlung allergisch bedingter Reaktionen vom Soforttyp (Typ I-Allergien) verursacht durch Stiche von Bienen oder Wespen, insbesondere zur stationären Schnellhyposen­sibilisierung bei Patienten mit einer Bienen- oder Wespenstichanap­hylaxie vom Schweregrad ≥ II sowie bei Patienten mit Stichreaktionen vom Schweregrad I mit Risikofaktoren in der Anamnese oder Einschränkung der Lebensqualität durch die Insektengifta­llergie und Nachweis einer Sensibilisierung (Hauttest, spezifisches Serum-IgE) auf das reaktionsauslösen­de Gift.

4.2    dosierung und art der anwendung

Allergenpräparate sollten nur dort eingesetzt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind (siehe Abschnitt 4.4).

Dosierung

ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate werden sowohl zur Allergie-Immuntherapie als auch zur Hauttestung eingesetzt.

Allergie-Immuntherapie

Die Allergie-Immuntherapie einer Insektengifta­llergie besteht aus einer Anfangsbehandlung, in der die Dosis gesteigert wird, und einer anschließenden Fortsetzungsbe­handlung.

Anfangsbehandlung

Während der Anfangsbehandlung wird die applizierte Allergenmenge schrittweise von der Anfangsdosis bis zu einer Erhaltungsdosis gesteigert, in der Regel 100.000 SQ-E (entspricht 100 Mikrogramm Insektengift).

Für die Dosissteigerung stehen vier verschiedene Schemata zur Verfügung: Schema I: Ultra-RushAnfangsbe­handlung, Schema II: Schnellhyposen­sibilisierung, Schema III: modifizierte Schnellhyposen­sibilisierung (Cluster-Aufdosierung) und Schema IV: konventionelle Anfangsbehandlung.

Alle Dosierungsschemata sind Empfehlungen. Wenn der Patient nach der Injektion eine Nebenwirkung hatte oder das Injektionsintervall überschritten wurde, muss die Dosis individuell angepasst werden (siehe Abschnitt zur Dosisreduktion). Die Dosis sollte nur dann gesteigert werden, wenn die zuletzt verabreichte Injektion gut vertragen wurde.

Schema I, Ultra-Rush-Anfangsbehandlung

Der Patient wird stationär aufgenommen und erhält insgesamt 9 Injektionen. Die Injektionen 1 – 7 erfolgen an Tag 1 im Abstand von 30 Minuten, die Injektionen 8 und 9 an Tag 2 im Abstand von 2 Stunden. ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate werden üblicherweise in die Streckseite des Oberarms injiziert. Einige Injektionen, z.B. Nr. 6 und 7, (jedoch nicht Nr. 8 und 9) können auch am Bein verabreicht werden. Die Injektionsorte sollten nach der Injektion gekühlt werden. Nach der letzten Injektion sollte der Patient noch 24 Stunden zur Sicherstellung der Ruhe und zur Nachbeobachtung in der Klinik verbleiben.

Tabelle 2: Schema I, Ultra-Rush-Anfangsbehandlung

Tag

InjektionsNr.

Konzentration

Injektionsvolumen

SQ-E/Inj.

Insektengiftmenge in Mikrogramm

1

1

100 SQ-E/ml

0,1 ml

10

0,01

1

2

1.000 SQ-E/ml

0,1 ml

100

0,1

1

3

10.000 SQ-E/ml

0,1 ml

1.000

1

1

4

100.000 SQ-E/ml

0,1 ml

10.000

10

1

5

0,2 ml

20.000

20

1

6

0,4 ml

40.000

40

1

7

0,8 ml

80.000

80

2

8

1,0 ml

100.000

100

2

9

1,0 ml

100.000

100

Schema II, Schnellhyposensibilisierung

Der Patient wird stationär aufgenommen und erhält in Abständen von 2 Stunden bis zu maximal 4 Injektionen pro Tag.

Tabelle 3: Schema II, Schnellhyposen­sibilisierung

Injektions– Nr.

Konzentration

Injektionsvolumen

SQ-E/Inj.

Insektengiftmenge in Mikrogramm

max. 4 Injektionen am Tag

1

100 SQ-E/ml

0,1 ml

10

0,01

2

0,2 ml

20

0,02

3

0,4 ml

40

0,04

4

0,5 ml

50

0,05

5

1.000 SQ-E/ml

0,1 ml

100

0,1

6

0,2 ml

200

0,2

7

0,4 ml

400

0,4

8

0,5 ml

500

0,5

9

10.000 SQ-E/ml

0,1 ml

1.000

1

10

0,2 ml

2.000

2

11

0,4 ml

4.000

4

12

0,5 ml

5.000

5

13

100.000 SQ-E/ml

0,1 ml

10.000

10

14

0,2 ml

20.000

20

15

0,3 ml

30.000

30

16

0,4 ml

40.000

40

17

0,5 ml

50.000

50

18

0,6 ml

60.000

60

19

0,8 ml

80.000

80

20

0,9 ml

90.000

90

21

1,0 ml

100.000

100

Schema III, Modifizierte Schnellhyposensibilisierung (Cluster-Aufdosierung), Schema III

Bei der Cluster-Aufdosierung werden 2 – 4 Einzelinjektionen an einem Tag verabreicht. Die Cluster sollten in wöchentlichem Abstand injiziert werden. Zwischen den Injektionen eines Clusters sollte eine Wartezeit von 30 Minuten eingehalten werden.

Tabelle 4: Schema III, Modifizierte Schnellhyposen­sibilisierung (Cluster-Aufdosierung)

Tag

Injektionstermin

Konzentration

Injektionsvolumen

SQ-E/ Inj.

Insektengiftmenge in Mikrogramm

1

1

100 SQ-E/ml

0,1 ml

10

0,01

1.000 SQ-E/ml

0,1 ml

100

0,1

10.000 SQ-E/ml

0,1 ml

1.000

1

0,3 ml

3.000

3

8

2

0,25 ml

2.500

2,5

0,25 ml

2.500

2,5

15

3

0,5 ml

5.000

5

0,5 ml

5.000

5

22

4

100.000 SQ-E/ml

0,1 ml

10.000

10

0,1 ml

10.000

10

29

5

0,2 ml

20.000

20

0,2 ml

20.000

20

36

6

0,3 ml

30.000

30

0,3 ml

30.000

30

43

7

0,5 ml

50.000

50

0,5 ml

50.000

50

Schema IV, Konventionelle Anfangsbehandlung

Bei der konventionellen Anfangsbehandlung erhält der Patient die Injektionen in einem Intervall von (3 bis) 7 Tagen.

Tabelle 5: Schema IV, Konventionelle Anfangsbehandlung

Injektionsinter­vall

InjektionsNr.

Konzentration

Injektionsvolumen

SQ-E /Inj.

Insektengiftmenge in Mikrogramm

(3 bis) 7 Tage

1

100 SQ-E/ml

0,1 ml

10

0,01

2

1.000 SQ-E/ml

0,1 ml

100

0,1

3

10.000 SQ-E/ml

0,1 ml

1.000

1

4

0,5 ml

5.000

5

5

100.000 SQ-E/ml

0,1 ml

10.000

10

6

0,2 ml

20.000

20

7

0,3 ml

30.000

30

8

0,4 ml

40.000

40

9

0,5 ml

50.000

50

10

0,6 ml

60.000

60

11

0,8 ml

80.000

80

12

1,0 ml

100.000

100

Schema V, Steigerung von 100.000 SQ-E auf 200.000 SQ-E

Bei Patienten, die nach Erreichen der Erhaltungsdosis von 100.000 SQ-E (entspricht 100 Mikrogramm Insektengift) auf einen Insektenstich allergisch reagieren, kann nach Ermessen des behandelnden Arztes die Erhaltungsdosis auf bis zu 200.000 SQ-E (entspricht 200 Mikrogramm Insektengift) erhöht werden.

Darüber hinaus kann bei Patienten mit hohem Risiko für eine schwere anaphylaktische Reaktion (schwere Reaktion auf einen Insektenstich in der Anamnese, Mastozytose, erhöhte basale Serumtryptase­konzentration u.a.) eine Aufdosierung auf 200.000 SQ-E schon zu Beginn der Therapie in Betracht gezogen werden.

Dafür wird der Patient stationär aufgenommen. Die Dosis wird innerhalb von drei Tagen auf 200.000 SQ-E erhöht. Dabei werden an den ersten zwei Tagen je drei Injektionen und am dritten Tag eine Injektion verabreicht. Zwischen den einzelnen Injektionen sollte eine Wartezeit von 30 Minuten eingehalten werden.

Eine Dosis von mehr als 100.000 SQ-E muss auf zwei Injektionen aufgeteilt werden, da die Injektionsmenge von 1 ml (entsprechend 100.000 SQ-E) nicht überschritten werden darf. Diese Injektionen sollten jeweils eine in den linken und eine in den rechten Arm subkutan verabreicht werden.

Befindet sich der Patient in der Erhaltungstherapie mit dem entsprechenden ALK-depot SQ Insektengiftpräpa­rat, so kann diese Erhaltungsdosis (max. 100.000 SQ-E entsprechend 100 Mikrogramm Insektengift) beibehalten und die Dosissteigerung mit dem ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rat durchgeführt werden (siehe Schema V). Soll die Therapie von einem ALK-depot

SQ Insektengiftpräpa­rat vollständig auf das ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rat umgestellt werden, so muss eine Neuaufdosierung mit dem ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rat gemäß einem Schema für die Anfangsbehandlung erfolgen.

Tabelle 6: Schema V*, Steigerung von 100.000 SQ-E auf 200.000 SQ-E

Tag

InjektionsNr.

Konzentration

Injektionsvolumen

SQ-E/Inj.

Insektengiftmenge in Mikrogramm

1

1

100.000 SQ-E/ml

1,0 ml

100.000

100

1

2

0,2 ml

20.000

20

1

3

0,3 ml

30.000

30

2

4

1,0 ml *** + 0,5 ml

150.000

150

2

5

0,2 ml

20.000

20

2

6

0,3 ml

30.000

30

3

7

1,0 ml *** + 1,0 ml

200.000

200

* Schema nach Przybilla et al.; Leitlinie zur Diagnose und Therapie der Bienen- und Wespengiftallergie, Allergo J 2011; 20: 318 – 339

Injektionsvolumina von mehr als 1,0 ml müssen auf zwei Injektionen aufgeteilt werden. Diese sollten jeweils eine in den linken und eine in den rechten Arm subkutan verabreicht werden.

Wurde der Patient bisher mit einem ALK-depot SQ Insektengiftpräpa­rat behandelt, erfolgt die erste Injektion des Tages mit 100.000 SQ-E (entspricht 100 Mikrogramm Insektengift) des ALK-depot SQ Insektengiftpräpa­rates und die weiteren Injektionen mit dem ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rat. Wurde der Patient bisher mit einem ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rat behandelt, können alle Injektionen weiter mit diesem Präparat erfolgen. Soll die Therapie von einem ALK-depot SQ Insektengiftpräpa­rat vollständig auf das ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rat umgestellt werden, so muss eine Neuaufdosierung mit dem ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rat gemäß einem Schema für die Anfangsbehandlung erfolgen.

Fortsetzungsbe­handlung

Erhaltungsdosis

Die empfohlene Erhaltungsdosis ist 100.000 SQ-E entsprechend 100 Mikrogramm Insektengift (1 ml der Stammlösung). Die Dosis, die vom Patienten ohne wesentliche Nebenwirkungen vertragen wird, kann aber geringer sein (individuelle Erhaltungsdosis). Bei Insektengiftpräpa­raten ist ein ausreichender therapeutischer Effekt fraglich, wenn die individuelle Erhaltungsdosis deutlich unter der empfohlenen Erhaltungsdosis li­egt.

Werden bei einem Patienten nach Erreichen der empfohlenen Erhaltungsdosis allergische Reaktionen auf einen Insektenstich beobachtet, kann die Erhaltungsdosis nach Ermessen des Arztes bis auf 200.000 SQ-E gesteigert werden. Auch bei Patienten mit Risikofaktoren für schwere anaphylaktische Reaktionen, z.B. Patienten mit Mastozytose, kann eine Erhaltungsdosis von 200.000 SQ-E in Erwägung gezogen werden.

Bei Patienten mit Mastozytose kann die Wirksamkeit reduziert sein verglichen mit anderen Patienten, die unter einer Insektengifta­llergie leiden.

Bei Therapieumstellung von ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräparaten auf das entsprechende ALK-depot SQ Insektengiftpräparat:

Nach Abschluss einer Anfangsbehandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten, aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt ist ein Übergang auf die entsprechende Flasche des ALK-depot SQ Präparates ohne Dosisreduktion möglich. Das vorgesehene Injektionsintervall der ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate darf dabei nicht überschritten werden. Weitere Informationen siehe Gebrauchs- bzw. Fachinformation der ALK-depot SQ Insektengiftpräpa­rate.

Injektionsintervall

Nach Erreichen der Erhaltungsdosis kann das Injektionsintervall schrittweise jeweils um 1 Woche verlängert und so auf ein Intervall zwischen 3 und 5 Wochen ausgedehnt werden.

Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten sollte ganzjährig über mindestens 3, besser 5 Jahre erfolgen, bei Vorliegen besonderer Risikofaktoren auch länger. In einzelnen Fällen (z.B. bei Mastozytose-Patienten oder Patienten mit einem erhöhten basalen Serumtryptases­piegel) kann auch eine lebenslange Therapie erforderlich sein.

Behandlung mit mehreren Allergenpräparaten

Wird ein Patient parallel mit verschiedenen Allergenpräparaten behandelt, so können die Injektionen am selben Tag getrennt an beiden Armen mit einem Intervall von 30 Minuten gegeben werden. Alternativ ist es möglich, die Präparate an verschiedenen Tagen zur verabreichen.

Intervallüberschreitung

Wenn das empfohlene Zeitintervall zwischen zwei Injektionsterminen überschritten wurde, sollte die Dosierung anhand der Empfehlungen in Tabelle 7 und 8 angepasst werden.

Nach einer Dosisreduktion wird wiederum bis zur Erhaltungsdosis gesteigert. Die Steigerung erfolgt gemäß dem Schema IV (Tabelle 5) für die konventionelle Anfangsbehandlung, bis die Erhaltungsdosis erreicht wird. Sollte die errechnete reduzierte Dosis nicht in Tabelle 5 enthalten sein, dann wird die nächsthöhere Dosis ausgewählt, die im Schema für die konventionelle Anfangsbehandlung enthalten ist (Tabelle 5).

Intervallüber­schreitung in der konventionellen Anfangsbehandlung Tabelle 7:

Wochen zwischen den Injektionen

Dosierung

mehr als 1 bis zu 2 Wochen

Wiederholung der letzten Dosis

mehr als 2 bis zu 3 Wochen

Reduktion auf 1/2 der zuletzt verabreichten Dosis

mehr als 3 bis zu 4 Wochen

Reduktion auf 1/10 der zuletzt verabreichten Dosis

mehr als 4 Wochen

Neubeginn der Therapie

Intervallüber­schreitung in der Fortsetzungsbe­handlung Tabelle 8:

Wochen zwischen den Injektionen

Dosierung

mehr als 5 bis zu 6 Wochen

Reduktion auf 3/4 der zuletzt verabreichten Dosis

mehr als 6 bis zu 8 Wochen

Reduktion auf 1/2 der zuletzt verabreichten Dosis

mehr als 8 bis zu 10 Wochen

Reduktion auf 1/4 der zuletzt verabreichten Dosis

mehr als 10 Wochen

Neubeginn der Therapie

Dosisreduktion bei Nebenwirkungen

Dosierungsempfeh­lungen beim Auftreten von Lokalreaktionen

Wenn Reaktionen an der Injektionsstelle auftreten, sollte die Dosis abhängig von der Größe der Reaktion anhand der Empfehlungen in Tabelle 9 angepasst werden.

Tabelle 9:

Lokalreaktionen

Weiteres Vorgehen

Juckreiz Rötung

Dosis kann gesteigert werden

Schwellung an der Injektionsstelle (Durchmesser)

Kinder < 5 cm

Erwachsene < 8 cm

Dosis kann gesteigert werden

Kinder 5 – 7 cm

Erwachsene 8 – 12 cm

Wiederholung der letzten Dosis

Kinder 7 – 12 cm

Erwachsene 12 – 20 cm

Dosisreduktion um 1 Schritt im Dosierungsschema

Kinder 12 – 17 cm

Erwachsene > 20 cm

Dosisreduktion um 2 Schritte im Dosierungsschema

Kinder > 17 cm

Dosisreduktion um 3 Schritte im Dosierungsschema

Dosisreduktion beim Auftreten von systemischen Reaktionen

Leichte bis mäßige systemische Reaktion (z.B. Juckreiz, Rötung oder Urtikaria): Je nach Ausprägung der Reaktion Dosisreduktion um 1–5 Schritte im Dosierungsschema und langsamere Dosissteigerung durch Einlegen von Zwischenschritten.

Schwere oder schwerwiegende systemische Reaktionen (z.B. Hypotonie, Verlust des Bewusstseins, schwere Dyspnoe, Anaphylaxie): Die Behandlung sollte nur nach gründlicher Untersuchung der Eignung des Patienten für eine Allergie-Immuntherapie fortgeführt werden. Im Falle einer Weiterbehandlung als Vorsichtsmaßnahme wieder mit Flasche 1 beginnen.

Kinder und Jugendliche

Für Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche wird dieselbe Dosierung wie für Erwachsene empfohlen. Es liegen keine klinischen Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Kindern unter 5 Jahren vor. Für Kinder unter 5 Jahren, siehe Abschnitt 4.4.

Hauttestung

Der Intrakutantest wird üblicherweise mit Konzentrationen von 1 – 1.000 SQ-E/ml

(0,001 Mikrogram­m/ml – 1 Mikrogramm/ml) Insektengift durchgeführt, bei Verdacht auf einen sehr hohen Sensibilisierun­gsgrad auch mit niedrigeren Konzentrationen. Zur Testung werden 0,02 – 0,05 ml der Lösung streng intrakutan injiziert.

Dauer der Anwendung

Ein Intrakutantest wird üblicherweise einmal pro Patient durchgeführt. Bei Bedarf kann der Test wiederholt werden.

Kinder und Jugendliche

Für Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche wird dieselbe Dosierung wie für Erwachsene empfohlen.

Bei Kindern im Vorschulalter wird eine zusätzliche Intrakutantestung nach einem negativen Pricktest nicht empfohlen.

Art der Anwendung

Zur Rekonstitution von ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten und Verdünnung der Stammlösung siehe Abschnitt 6.6. Nach Rekonstitution liegen ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate als klare Lösung vor.

Allergie-Immuntherapie

Die Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten sollte nur durch einen Arzt, der Erfahrung mit der Allergie-Immuntherapie hat, durchgeführt werden.

Bei Patienten, die auf Bienen- und Wespengift allergisch sind, sollte die Therapie zunächst nur mit einem der Allergene begonnen werden. Nach Erreichen der Erhaltungsdosis kann dann die Anfangsbehandlung mit dem zweiten Allergen erfolgen. In der Erhaltungstherapie sollte ein Abstand von mindestens 30 Minuten zwischen den verschiedenen Insektengift-Injektionen liegen (siehe Abschnitt 4.5).

Da vor jeder Injektion eine Zwischenanamnese und im Notfall ein sofortiges ärztliches Handeln erforderlich ist, müssen die Injektionen vom Arzt verabreicht werden!

Die Injektion erfolgt streng subkutan. Zur Vermeidung schwerer allergischer Allgemeinreaktionen muss eine intravasale Injektion sorgfältig vermieden werden. Aspirieren!

Nach jeder Injektion muss der Patient für mindestens 30 Minuten oder gemäß aktuellen medizinischen Richtlinien überwacht werden.

Vorsichtsmaßnahmen vor/bei der Handhabung bzw. vor/während der Anwendung des Arzneimittels:

1. Überprüfen Sie, ob das vorgesehene Injektionsintervall eingehalten wurde, und befragen Sie den Patienten zu seinem Allgemeinzustand, der Einnahme von Medikamenten, zwischenzeitlichen Feldstichen und der Verträglichkeit der vorangegangenen Injektion, um Gegenanzeigen auszuschließen und die zu verabreichende Dosis ggf. individuell anzupassen.

2. Notieren Sie das Injektionsdatum und die zu verabreichende Dosis in der Patientendoku­mentation.

3. Entnehmen Sie die entsprechende Durchstechflasche. Überprüfen Sie Patientendaten, Allergen, Stärke und Verfalldatum der Flasche.

4. Schwenken Sie die Flasche, um den Inhalt gleichmäßig zu durchmischen. Vermeiden Sie dabei Schaumbildung und verwenden Sie das Präparat nicht, wenn es gefroren bzw. wieder aufgetaut ist.

5. Desinfizieren Sie den Verschlussstopfen mit einem Alkohol-Tupfer und entnehmen Sie das entsprechende Volumen mit einer sterilen 1ml-Einmalspritze.

6. Heben Sie nach Reinigung und Desinfektion der Injektionsstelle eine Hautfalte eine Handbreit oberhalb des Ellenbogens ab, bzw. eine Hautfalte mittig ventral am Oberschenkel, aspirieren Sie und injizieren dann langsam streng subkutan.

7. Überwachen Sie den Patienten nach der Injektion mindestens 30 Minuten! Sollten während dieser Zeit unerwünschte Reaktionen auftreten, muss die Beobachtung bis zur Normalisierung des Gesundheitszus­tandes ausgedehnt werden. Schwere und anhaltende Nebenwirkungen können einen Krankenhausau­fenthalt erfordern.

8. Klären Sie den Patienten darüber auf, dass er sich während der Beobachtungszeit oder bei später auftretenden Anzeichen einer Nebenwirkung sofort mit dem behandelnden Arzt oder dessen Vertretung in Verbindung setzt. Geben Sie dem Patienten ggf. Medikamente zur Behandlung von Spätreaktionen mit.

Hauttestung

Vorsichtsmaßnahmen vor/bei der Handhabung bzw. vor/während der Anwendung des Arzneimittels:

Achtung: Bis zu zwei Wochen nach einem Stichereignis kann ein Hauttest falsch-negativ ausfallen! Bei extrem sensibilisierten Patienten und/oder unbekanntem Pricktest-Ergebnis sollte die Testreihe mit geringeren Konzentrationen als üblicherweise begonnen werden (siehe Dosierung Hauttestung). In der ersten Woche und ein zweites Mal etwa vier bis sechs Wochen nach dem Stich vorgenommene Hauttests erfassen eine Sensibilisierung zuverlässiger als eine einmalige Untersuchung. Beim Intrakutantest muss für jedes einzelne Allergen eine neue Spritze und eine neue Kanüle verwendet werden.

Durchführung des Intrakutantests

Es wird empfohlen, vor einer Intrakutantestung mit Insektengiftpräpa­raten einen Pricktest (ALK-prick SQ Insektengifte 1 – 100 Mikrogramm/ml, 300 Mikrogramm/ml) durchzuführen. Bei unklarem oder negativem Pricktest-Ergebnis und dennoch hinweisender Anamnese erfolgt die Intrakutantestung in aufsteigender Dosierung in 15– bis 20-minütigen Abständen bis zum Erreichen einer Histaminäquiva­lenten Quaddel.

Die Haut muss sauber und trocken sein und sollte mit Alkohol desinfiziert werden. Injektionsort ist das obere Korium (Lederhaut). Der Test wird im Allgemeinen an der Beugeseite der Unterarme durchgeführt. Dabei ist von Handgelenken oder Ellenbeugen ein Mindestabstand von 3 cm einzuhalten. Ersatzweise kann an der Haut des oberen Rückens getestet werden. Die Teststellen sollten mehr als 6 cm voneinander entfernt sein, um eine Überlappung von Erythemen zu vermeiden. Zur Testung werden 0,02 – 0,05 ml der Lösung streng intrakutan injiziert. Als Negativ-Kontrolle wird Albuminlösung und als Positiv-Kontrolle 0,1 mg/ml Histamindihydrochlo­ridlösung verwendet.

Auswertung der Hauttestung

Das Ergebnis wird nach 15 Minuten abgelesen. Eine positive Reaktion zeigt sich als helle Quaddel (Ödem) mit einem gerötetem Hof (Erythem). Als positiv (+) gilt eine Testreaktion ab einem Quaddeldurchmesser ≥ 5 mm. Zusätzlich kann das Ausmaß der Quaddelreaktion klinisch semiquantitativ beurteilt und dokumentiert werden. Dabei wird die Größe der Quaddel, die die Allergentestlösung hervorgerufen hat, im Vergleich zur mittleren Quaddelgröße beurteilt.

Tabelle 10:

Beurteilung

Mittlere Quaddelgröße (mm Ø)

Ø

0

(+)

< 5

+

≥ 5 – < 8

++

≥ 8 – < 11

+++

≥ 11 – < 15

++++

≥ 15

Ø, negativ; (+), fraglich positiv; +, einfach positiv; ++, zweifach positiv; +++ dreifach positiv; ++++ vierfach positiv

Sollte die Negativ-Kontrolle eine Reaktion zeigen, kann der Hauttest aufgrund erhöhter Hautreagibilität nicht abschließend bewertet werden. Dieses muss bei der Auswertung der Hautreaktion berücksichtigt werden, zum Teil ist eine Auswertung aufgrund der unspezifischen Reaktion nicht möglich. Idealerweise sollte der Test zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden.

Ein positiver Intrakutantest ist nicht mit einer Allergie gleichzusetzen, da auch subklinische Sensibilisierungen ohne klinische Symptome häufig auftreten. Das Testergebnis ist nur im Zusammenhang mit der allergologischen Anamnese und den klinischen Beschwerden des Patienten zu beurteilen.

4.3    gegenanzeigen

Patienten mit aktiven oder schlecht kontrollierten Autoimmunerkran­kungen oder Immuninsuffizienz. Patienten mit Fieber oder Anzeichen akuter oder chronischer Infekte. Patienten, die unter Asthma leiden mit einem Risiko zur Exazerbation und/oder mit unzureichender Symptomkontrolle, definiert durch das Vorliegen von

– Verlust der Symptomkontrolle innerhalb der letzten 4 Wochen (z.B. Anstieg der Symptome tagsüber, nächtliches Erwachen, gesteigerter Verbrauch von Arzneimitteln, Einschränkungen der Aktivität).

Irreversible Schädigung der Atemwege, z.B. Lungenblähung (Emphysem) oder Erweiterung der Bronchialäste (Bronchiektasen). Schwere chronisch-entzündliche Erkrankungen. Patienten in einer immunsuppressiven Behandlung (siehe Abschnitt 4.5). Überempfindlichkeit gegen einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Hauttestung

Krankheiten, die eine Hauttestung ausschließen, wie: Patienten mit Fieber oder Anzeichen für akute oder chronische Infekte. Infektionen der Haut (Keimverschlep­pung!). Diffuse dermatologische Erkrankungen (Urtikaria, atopische Dermatitis, Ekzeme) – der Test muss auf normaler gesunder Haut durchgeführt werden. Generalisierte Urtikaria oder Dermographismus (verminderte Aussagekraft des Hauttests). Läsionen in den Regionen, in denen die Testung durchgeführt werden soll. Patienten, die Antihistaminika und/oder andere Arzneimittel, die mit dem Test wechselwirken, nicht absetzen können. Überempfindlichkeit gegen einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

ALK-diluent enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Injektion, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Allergie-Immuntherapie

Die Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten darf nur durch einen Arzt mit Erfahrung in der Allergie-Immuntherapie erfolgen. Nach jeder Injektion muss der Patient für mindestens 30 Minuten überwacht werden.

Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für schwere Anaphylaxie (beispielsweise Imker oder Patienten mit schwerer Stichreaktion in der Anamnese, erhöhter basaler Serumtryptase­konzentration, Mastozytose u.a.) sollten die Hauttestung und die Anfangsbehandlung der Allergie-Immuntherapie (durch stationäre Schnellhyposen­sibilisierung als Methode der ersten Wahl) unter besonderen Sicherheitsvor­kehrungen mit verlängerter Nachbeobachtung durchgeführt werden.

Schwere systemische allergische Reaktionen

Aufgrund des Risikos schwerer allergischer Reaktionen muss eine umfassende apparative und medikamentöse Ausstattung für eine Notfallbehandlung sofort verfügbar sein, einschließlich

Adrenalin zur Injektion und Personal, das in dessen Anwendung geschult ist. Wenn Symptome einer systemischen Reaktion auftreten, wie z.B. Urtikaria, Angioödem oder schweres Asthma, sollte sofort eine symptomatische Behandlung begonnen werden.

Asthma

Asthma ist ein bekannter Risikofaktor für schwere systemische allergische Reaktionen. Bei Patienten mit Asthma sollten die Symptome der Erkrankung vor Beginn der Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten angemessen kontrolliert werden. Der Asthma-Status des Patienten muss vor jeder Injektion bewertet werden (siehe Abschnitt 4.3). Die Patienten müssen darüber aufgeklärt werden, dass sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollen, wenn sich das Asthma plötzlich verschlechtert.

Bisher liegen wenige Erfahrungen für Patienten mit Asthma vor, daher sollten ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate mit Vorsicht angewendet werden.

Asthma-Patienten sollten gemäß Stufenschema der nationalen Versorgungsle­itlinie Asthma behandelt und regelmäßig vom Hausarzt oder Pneumologen überwacht werden. Zusätzlich sollte vor und 30 Minuten nach der Injektion eine orientierende Lungenfunktion­sprüfung durchgeführt werden (z.B. Peak-flow-Messung). Ist die Lungenfunktion bereits vor der Injektion deutlich erniedrigt, sollte der Injektionstermin verschoben werden. Ist die Lungenfunktion nach der Injektion erniedrigt, muss der Patient länger überwacht und ggf. medikamentös versorgt werden.

Herz-Kreislauf- und/oder entzündliche Erkrankungen der Atemwege

Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder entzündlichen Erkrankungen der Atemwege könnte das Risiko im Fall systemischer allergischer Reaktionen erhöht sein. Die Grunderkrankung dieser Patienten muss ausreichend behandelt werden, bevor die Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten begonnen wird.

Bisher liegen wenige Erfahrungen für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entzündlichen Erkrankungen der Atemwege vor, daher sollten ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate mit Vorsicht angewendet werden.

Autoimmunerkran­kungen

Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien zum Einfluss von Autoimmunerkran­kungen auf die Wirksamkeit der Allergie-Immuntherapie vor. Bei Entwicklung einer Autoimmunerkrankung sollte die Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten abgebrochen werden.

Maligne neoplastische Erkrankungen

Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien zum Einfluss von malignen neoplastischen Erkrankungen auf die Wirksamkeit der Allergie-Immuntherapie vor, oder von malignen neoplastischen Erkrankungen als prädisponierendem Faktor für schwere Nebenwirkungen während einer Immuntherapie mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten. Bei betroffenen Patienten sollten ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate mit Vorsicht verordnet werden.

Erkrankungen des Immunsystems und Infektionen

Zum Einfluss von chronischen Infektionen, Immunmangelzus­tänden und Erkrankungen, die eine immunsuppressive Therapie erfordern, auf ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate sind nur in begrenztem Umfang Daten verfügbar.

Bei betroffenen Patienten sollten ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate mit Vorsicht verordnet werden.

Mastozytose und erhöhte basale Serumtryptase­konzentration

Bei Patienten mit einer erhöhten basalen Serumtryptase­konzentration und/oder Mastozytose können das Risiko systemischer allergischer Reaktionen und deren Schweregrad erhöht sein.

Behandlung mit ACE-Hemmern

Bei Patienten, die zeitgleich mit ACE-Hemmern behandelt werden, besteht ein höheres Risiko für die Entwicklung einer schweren Anaphylaxie. Vorrübergehende Unterbrechungen der Therapie mit ACEHemmern (basierend auf der Halbwertszeit der ACE-Hemmer-Therapie) sollten sorgfältig mit den Vorteilen der Immuntherapie für den einzelnen Patienten abgewogen werden. ACE-Hemmer können die Wirksamkeit von ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten herabsetzen.

Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern, COMT-Inhibitoren oder Beta-Blockern Eine Option zur Behandlung von schweren systemischen allergischen Reaktionen ist Adrenalin. Die Wirksamkeit von Adrenalin kann in Patienten, die mit trizyklischen Antidepressiva, Monoaminooxidase- (MAO) und/oder COMT-Inhibitoren behandelt werden, verstärkt werden mit möglicherweise fatalen Auswirkungen. Die Wirkung von Adrenalin kann in Patienten, die mit BetaBlockern (einschließlich Augentropfen) behandelt werden, herabgesetzt sein. Zusätzlich kann die Wirkung von Adrenalin Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschlechtern, z.B. Herzrhythmusstörun­gen verursachen.

Co-Faktoren

Am Injektionstag soll der Patient besondere körperliche Anstrengungen, Saunabesuche und heißes Duschen sowie schwere Mahlzeiten und Alkohol vermeiden, da diese Co-Faktoren das Risiko einer Anaphylaxie möglicherweise verstärken können.

Kinder und Jugendliche

Die Behandlung von Kindern mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten wurde nicht in klinischen Studien untersucht. Bei der Behandlung von Kindern unter 5 Jahren sollte eine sorgfältige NutzenRisiko-Bewertung erfolgen. Für Kinder ab 5 Jahren gibt es wenige Daten zur klinischen Wirksamkeit. Daten zur Sicherheit lassen jedoch kein größeres Risiko im Vergleich zu Erwachsenen erkennen.

Ältere Menschen

Bei älteren Patienten sollte eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Begleiterkrankung (z.B. Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkran­kungen) oder von Risikofaktoren für schwere anaphylaktische Reaktionen (erhöhte Serumtryptase) beachtet werden. Dies kann zu Kontraindikationen (siehe Abschnitt 4.3) und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (siehe Abschnitt 4.5) führen und/oder Dosisanpassungen (siehe Abschnitt 4.2) erforderlich machen.

Gleichzeitige Gabe von anderen Allergie-Immuntherapie­präparaten

Es liegen wenige Daten zur gleichzeitigen Gabe von anderen Allergie-Immuntherapie­präparaten vor. Siehe Abschnitt 4.2.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Injektion sollte verschoben werden, wenn:

– der Patient Fieber hat oder Anzeichen eines akuten oder chronischen Infektes zeigt.

– der Patient eine Verschlechterung seiner atopischen Dermatitis beobachtet hat.

– der Patient an den Tagen vor der Injektion allergische Symptome gezeigt hat.

– in der Woche vor der Injektion von ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten geimpft wurde oder in der Woche nach der Injektion geimpft werden soll.

Vor der Injektion:

– Das angegebene Allergen, die Konzentration, das Volumen und das letzte Injektionsdatum (Dosierungsin­tervall) müssen vor jeder Injektion zweifach überprüft werden.

– Eine intravasale Injektion ist zu vermeiden.

– Allergische Reaktionen (lokal und systemisch), die während vorangegangener Injektionen auftraten, sollen dokumentiert werden und die Dosis sollte auf Basis dieser Informationen angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).

– Der Gesundheits- und Allergiestatus des Patienten muss ebenso beurteilt werden wie auch

jede Änderung in der Anwendung anderer Arzneimittel seit der letzten Injektion.

– Bei Patienten mit Asthma in der Anamnese muss der Asthmastatus vor jeder Injektion überprüft werden (siehe Abschnitt 4.3).

Nach der Injektion:

– Der Patient ist anzuweisen, im Fall einer schweren systemischen Spätreaktion sofort einen Arzt oder eine Notaufnahme aufzusuchen.

– Der Patient muss angewiesen werden, jegliche lokale oder systemische Reaktion, die in der Folge auftreten kann, zu beobachten und den behandelnden Arzt beim nächsten Besuch darüber zu informieren.

– Jede allergische Reaktion (lokal und systemisch) sollte dokumentiert werden, bevor der Patient die Einrichtung verlässt.

Hauttestung

Ohne Anamnese einer systemischen Soforttypreaktion sollten allergologische Tests nicht vorgenommen werden. Denn positive Testbefunde sind aufgrund der hohen Sensibilisierun­gsrate in der Bevölkerung häufig und können zu erheblicher Verunsicherung führen, wenn die Indikation zur Allergie-Immuntherapie nicht besteht (siehe Abschnitt 4.2 Auswertung der Hauttestung).

Das Risiko schwerer anaphylaktischer Reaktionen bei einer Hauttestung ist sehr gering. Dennoch sollte eine Hauttestung nur dort durchgeführt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind. Hierzu zählen ausreichende ärztliche Erfahrung, geschultes Assistenzpersonal sowie die notwendige apparative und medikamentöse Ausstattung (z.B. Adrenalin, Betasympathomi­metika, Kortikosteroide, Antihistaminika, Volumenersatz, Sauerstoff).

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Asthma, schweren systemischen allergischen Reaktionen in der Anamnese, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, unter Behandlung mit ACE-Hemmern oder bei denen die Therapie eines möglicherweise auftretenden anaphylaktischen Schocks mit Adrenalin durch ihre Beschwerden oder Erkrankungen verhindert wird.

Asthma-Patienten sollten gemäß Stufenschema der nationalen Versorgungsle­itlinie Asthma behandelt und regelmäßig vom Hausarzt oder Pneumologen überwacht werden.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Behandlung einer Bienen- und Wespengiftallergie: ALK-lyophilisiert SQ 801

Bienengift und ALK-lyophilisiert SQ 802 Wespengift dürfen keinesfalls miteinander gemischt werden!

Allergie-Immuntherapie

Bei einer gleichzeitig durchgeführten Allergie-Immuntherapie mit anderen Allergenen kann die Verträglichkeit der Therapie mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten beeinflusst werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen von ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten beim Menschen durchgeführt und es wurden keine möglichen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln aus weiteren Quellen identifiziert.

Eine gleichzeitige Behandlung mit symptomatisch wirksamen Antiallergika, Kortikosteroiden oder Mastzellstabi­lisatoren kann die Toleranzgrenze des Patienten für die Immuntherapie erhöhen. Dies sollte beim Absetzen dieser Medikamente beachtet werden.

Eine Allergie-Immuntherapie sollte nicht gleichzeitig mit einer Behandlung mit systemisch wirkenden Immunsuppressiva durchgeführt werden.

Für Informationen über gleichzeitige Schutzimpfungen oder Begleitmedikation mit ACE-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva, MAOI, COMT und Betablockern siehe Abschnitt 4.4.

Hauttestung

Symptomatische Antihistaminika oder Medikamente mit begleitender Antihistaminwirkung (z. B. trizyklische Antidepressiva) können die Sofortreaktion unterdrücken und zu einem falsch-negativen Testergebnis führen.

Es gelten die folgenden Empfehlungen:

Die Behandlung mit relativ kurz wirksamen Antihistaminika sollte mindestens 3 Tage, die Behandlung mit länger wirksamen Antihistaminika etwa 1 Woche vor der Testung abgesetzt werden. Durch die lokale Anwendung hochwirksamer Glukokortikoide im Testareal wird die Reaktion im Hauttest abhängig von der Wirkstärke des Präparates bis zu 3 Wochen unterdrückt. Systemisch angewandte Glukokortikoide in niedriger Dosierung (<10 mg Prednisolon-Äquivalente pro Tag) müssen vor der Hauttestung nicht abgesetzt werden. Die Langzeitanwendung höherer Dosen kann die Hauttestreaktion bis zu 3 Wochen nach Absetzen beeinflussen. Bei Kurzzeitanwendung mit Dosen von bis zu 50 mg Prednisolon-Äquivalenten pro Tag sollte die Hauttestung frühestens 3 Tage nach Absetzen erfolgen, bei höheren Dosen frühestens 1 Woche nach Absetzen.

Bitte erfragen Sie genauere Angaben beim jeweiligen pharmazeutischen Unternehmer.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Allergie-Immuntherapie:

Es liegen wenige klinische Erfahrungen zur Anwendung von ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten bei schwangeren Frauen vor. Während der Schwangerschaft sollte eine Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten nicht begonnen werden. Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, kann die Behandlung fortgesetzt werden unter Berücksichtigung von Reaktionen auf vorangegangene Injektionen, Stichen in der Anamnese und wenn die Erhaltungsdosis bereits erreicht wurde.

Hauttestung:

Hauttestungen sollten an schwangeren Patientinnen nur durchgeführt werden, wenn vom Testresultat eine wichtige therapeutische Entscheidung abhängt und eine systemische anaphylaktische Reaktion aufgrund der Gesamtumstände mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten ist.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate in die Muttermilch übergehen.

Fertilität

Es liegen keine klinischen Erfahrungen zur Anwendung von ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten in Bezug auf die Fertilität vor.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Die Therapie und Hauttestung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten haben keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

In seltenen Fällen kann nach einer ALK-lyophilisiert SQ Insektengift-Injektion Vertigo oder leichte Müdigkeit auftreten.

4.8    nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Im Allgemeinen sind Reaktionen, die im Zusammenhang mit der Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten auftreten, immunologische Reaktionen (lokale und/oder systemische) auf das Allergen.

Symptome einer frühen Reaktion treten innerhalb der ersten 30 Minuten nach der Injektion auf.

Verzögerte allergische Reaktionen können Stunden nach der Injektion auftreten.

Systemische allergische Reaktionen

Systemische allergische Reaktionen sind jegliche Symptome an Organen abseits der Injektionsstelle. Systemische allergische Reaktionen können von Urtikaria bis zum anaphylaktischen Schock reichen, wobei der anaphylaktische Schock die schwerwiegendste Nebenwirkung ist, die bei Patienten, die mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten behandelt werden, auftreten kann. Das Risiko eines anaphylaktischen Schocks ist gering. Da es ein lebensbedrohlicher Zustand ist, erfordert er sofortige Behandlung.

Lokale Reaktionen

Eine lokale Reaktion ist eine Reaktion im Bereich der Injektionsstelle. Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen während der Behandlung mit ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten sind lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (Rötung, Schwellung, Pruritus).

Es liegen für ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate nur wenige Daten aus klinischen Studien vor. Daher basiert die untenstehende Tabelle auf Nebenwirkungen, die spontan aus dem Markt zu subkutanen ALK Insektengiftpräpa­ten (Bienen- und Wespengift) gemeldet wurden. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist unbekannt.

Tabelle 11: Nebenwirkungen, die zu allen subkutanen ALK Insektengiftpräpa­raten (Bienen- und Wespengift) seit Beginn der Vermarktung gemeldet wurden

Systemorganklasse

Nebenwirkung

Erkrankungen des Immunsystems

Systemische allergische Reaktion einschließlich anaphylaktischer Schock

Augenerkrankungen

Allergische Konjunktivitis, Augenlidödem, Augenjucken

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerz, Schwindelgefühl, Parästhesie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Vertigo

Herzerkrankungen

Tachykardie, Palpitationen

Gefäßerkrankungen

Hypotonie, Blässe, Hitzegefühl

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Asthma, Engegefühl des Halses, Bronchospasmus, Giemen, Husten, Dyspnoe, Rachenreizung, allergische Rhinitis, Niesen, Nasenverstopfung

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Abdominalschmerz

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Urtikaria, Pruritus, Ausschlag, Erythem, Angioödem, Gesichtsschwellung

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Arthralgie, Gelenkschwellung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schwellung an der Injektionsstelle, Urtikaria an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Erythem an der Injektionsstelle, Pruritus an der Injektionsstelle, Verfärbung an der Injektionsstelle, Wärmegefühl, Fremdkörpergefühl, periphere Schwellung, Brustkorbbeschwer­den, Ermüdung, Unwohlsein

Das Risiko für systemische Reaktionen ist während der Anfangsbehandlung höher als in der Erhaltungstherapie. Das Risiko ist außerdem erhöht bei Patienten mit Mastozytose oder erhöhter basaler Serumtryptase­konzentration sowie bei der Behandlung mit Bienengift im Vergleich zu Wespengift.

Bei systemischen Reaktionen sowie hier nicht aufgeführten Nebenwirkungen soll der Patient umgehend seinen Arzt oder dessen Vertretung benachrichtigen.

Im Fall von übersteigerten Lokalreaktionen und systemischen Reaktionen muss die Therapie neu überdacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Eine bestehende atopische Dermatitis kann sich während der Behandlung verschlechtern.

Hauttestung

Unerwünschte Effekte, die mit der Hauttestung einhergehen, können einer immunologischen Antwort (lokal und/oder systemisch) zugeschrieben werden, die durch das Allergen hervorgerufen wird. Eine Lokalreaktion (an der Applikationsstelle) wie z.B. Quaddel, Erythem oder Jucken sollte als positive Reaktion auf den Hauttest aufgefasst werden. Der Durchmesser der Quaddel vergrößert sich kontinuierlich und Veränderungen der Zellform (Pseudopodien) können sich nach dem Test zeigen. In einigen Fällen tritt eine verzögerte Reaktion in Form einer diffusen Schwellung Stunden nach der Anwendung des Hauttests auf.

In diesen Fällen ist eine lokale oder systemische Behandlung mit Antihistaminika angezeigt.

Schwere systemische allergische Reaktionen einschließlich eines anaphylaktischen Schocks sind möglich, aber selten und entwickeln sich innerhalb von Minuten nach dem Hauttest. Diese erfordern eine sofortige Behandlung mit Adrenalin und andere intensivmedizi­nische Behandlung gegen Anaphylaxie.

Bei systemischen Reaktionen sowie hier nicht aufgeführten Nebenwirkungen soll der Patient umgehend seinen Arzt oder dessen Vertretung benachrichtigen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für lmpfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-lnstitut, Paul-EhrlichStraße 51 –59, 63225 Langen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 77 12 34, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Falls eine größere Dosis als geplant injiziert wurde, erhöht sich das Risiko für Nebenwirkungen einschließlich des Risikos, eine schwerwiegende allergische Reaktion zu entwickeln. Der Patient muss überwacht und eine symptomatische Behandlung, falls erforderlich, eingeleitet werden.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Allergene

ATC-Code: V01AA07

ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate sind selektiv gereinigte, qualitativ und quantitativ definierte Allergenpräparate zur subkutanen Injektion und zur Hauttestung mittels Intrakutantest.

Die Allergie-Immuntherapie wirkt über die Verabreichung steigender Mengen der Allergieauslösenden Stoffe (Allergene) mit dem Ziel, die Immunreaktion zu normalisieren.

Folgende immunologische Veränderungen durch die Therapie mit ALK-Präparaten wurden nachgewiesen: Durch eine Änderung des Zytokinprofils wird die Wanderung von T-Lymphozyten und eosinophilen Granulozyten zu den Zielorganen eingeschränkt. Das Verhältnis zwischen TH2– und TH1-Zytokinen wird zugunsten der TH1-Zytokine verschoben. Des Weiteren steigt die Syntheserate von IL-10, das unter anderem eine Anergie von T-Lymphozyten bewirkt. Aufgrund der geringeren Anzahl rezirkulierender basophiler Granulozyten im peripheren Blut wird außerdem die Freisetzung von Histamin reduziert.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Allergene in den ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten bestehen hauptsächlich aus Polypeptiden und Proteinen. Es wird davon ausgegangen, dass die Allergene aus den ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten nicht in nennenswerten Mengen in das Gefäßsystem aufgenommen werden. Es wurden keine pharmakokinetischen Studien durchgeführt.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Präklinische Studien mit Allergenen in Dosierungen deutlich über der maximalen Humandosis haben außer allergenen Effekten keine weiteren Effekte gezeigt.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Albuminlösung vom Menschen

Mannitol

ALK-diluent enthält

Albuminlösung vom Menschen

Natriumchlorid

Natriumhydrogen­carbonat

Phenol

Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

Die Haltbarkeit von ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­raten beträgt 24 Monate.

Die Haltbarkeit von ALK-diluent beträgt 30 Monate.

Die Haltbarkeit der Stammlösung (100.000 SQ-E/ml = 100 Mikrogramm/ml, Fl. 4) beträgt 3 Monate nach Auflösung, höchstens jedoch entsprechend der Haltbarkeit des Lyophilisates bzw. des Diluents. Bitte die unterschiedlichen Verfalldaten beachten!

Das Datum der Auflösung des Lyophilisats und das sich daraus ableitende Verfalldatum sollten sofort auf dem Flaschenetikett vermerkt werden.

Alle Verdünnungen sind 24 Stunden ab Herstellung haltbar.

ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden! Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank bei +2°C bis +8°C aufbewahren.

Nicht einfrieren!

In der Originalverpackung aufbewahren.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Die Durchstechflaschen bestehen aus Typ I-Glas und sind mit einem latexfreien Kunststoffstopfen und einer Aluminiumbördel­kappe verschlossen.

ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate sind in verschiedenen Packungsgrößen erhältlich.

Die Flasche 4 enthält nach Auflösung 4,5 ml Injektionslösung zur subkutanen Injektion.

Tabelle 12:

Packungsgrößen

Aufdosierungsset 1

AF 1

1 x Flasche Nr. 4

9 Flaschen ALK-diluent zu 5 ml

Ultra-Rush Anfangsbehandlung, Modifizierte Schnellhyposen­sibilisierung, Intrakutantestung

Aufdosierungsset 2

AF 2

2 x Flasche Nr. 4

8 Flaschen ALK-diluent zu 5 ml

Schnellhyposen­sibilisierung, Konventionelle Aufdosierung

Fortsetzung 1

F 1

1 x Flasche Nr. 4

1 Flasche ALK-diluent zu 5 ml

Fortsetzung 2

F 2

2 x Flasche Nr. 4

2 Flaschen ALK-diluent zu 5 ml

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nach Rekonstitution liegen ALK-lyophilisiert SQ Insektengiftpräpa­rate als klare Lösung vor.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Auflösung des Lyophilisats (Herstellung der Stammlösung)

Vor Gebrauch muss das Lyophilisat mit 4,5 ml der 5 ml enthaltenden Flasche ALK-diluent versetzt und anschließend vorsichtig gemischt werden, bis es sich vollständig gelöst hat.

Es sollte immer nur das Lyophilisat in der direkt benötigten Flasche aufgelöst werden!

Das Datum der Auflösung und das sich daraus ableitende Verfalldatum sollte sofort auf dem Flaschenetikett vermerkt werden (siehe Abschnitt 6.3).

Verdünnung der Stammlösung für die Anfangsbehandlung

Zum Gebrauch wird die aus dem Lyophilisat hergestellte Stammlösung (100.000 SQ-E/ml =

100 Mikrogramm/ml, Fl. 4) verdünnt. Die Verdünnungen müssen steril erfolgen. Desinfizieren Sie dafür die Verschlussstopfen der Stammlösung und der Verdünnungslösung. Entnehmen Sie das benötigte Volumen aus der Stammlösung mit einer sterilen 1ml-Einmalspritze, überführen es in die Verdünnungslösung und mischen Sie vorsichtig. Die weiteren Verdünnungen werden entsprechend hergestellt.

Es empfiehlt sich die Verwendung albuminhaltiger Verdünnungslösung (ALK-diluent).

Zur Kennzeichnung der Verdünnungen wird die Verwendung geeigneter Etiketten empfohlen, die z.B. beim pharmazeutischen Unternehmer bezogen werden können.

Für die Anfangsbehandlung werden folgende Verdünnungen benötigt:

Tabelle 13:

Konzentration

Entspricht der Allergenmenge

Stammlösung

100.000 SQ-E/ml

100 Mikrogramm/ml Insektengift

Verdünnungen

10.000 SQ-E/ml

10 Mikrogramm/ml Insektengift

1.000 SQ-E/ml

1 Mikrogramm/ml Insektengift

100 SQ-E/ml

0,1 Mikrogramm/ml Insektengift

Verdünnungsreihe

1. 0,55 ml der Konzentration 100.000 SQ-E/ml (100 Mikrogramm/ml) in 5 ml

Verdünnungslösung ergeben 5,55 ml der Konzentration 10.000 SQ-E/ml (10 Mikrogramm/ml).

2. 0,55 ml der Konzentration 10.000 SQ-E/ml (10 Mikrogramm/ml) in 5 ml

Verdünnungslösung ergeben 5,55 ml der Konzentration 1.000 SQ-E/ml (1 Mikrogramm/ml).

3. 0,55 ml der Konzentration 1.000 SQ-E (1 Mikrogramm/ml) in 5 ml Verdünnungslösung

ergeben 5,55 ml der Konzentration 100 SQ-E/ml (0,1 Mikrogram­m/ml).

Weitere Verdünnungen sind entsprechend herzustellen.

Verdünnung der Stammlösung für den Intrakutantest

Für den Intrakutantest werden folgende Verdünnungen benötigt:

Tabelle 14:

Konzentration Entspricht der Allergenmenge

Verdünnungen

1.000 SQ-E/ml* 1 Mikrogramm/ml Insektengift

100 SQ-E/ml 0,1 Mikrogramm/ml

Insektengift

10 SQ-E/ml 0,01 Mikrogramm/ml

Insektengift

1 SQ-E/ml 0,001 Mikrogramm/ml

Insektengift

*Herstellung: siehe Verdünnung für die Anfangsbehandlung

Verdünnungsreihe

1. 0,55 ml der Konzentration 1.000 SQ-E/ml (1 Mikrogramm/ml) in 5 ml Verdünnungslösung

ergeben 5,55 ml der Konzentration 100 SQ-E/ml (0,1 Mikrogram­m/ml).

2. 0,55 ml der Konzentration 100 SQ-E/ml (0,1 Mikrogramm/ml) in 5 ml Verdünnungslösung

ergeben 5,55 ml der Konzentration 10 SQ-E/ml (0,01 Mikrogram­m/ml).

3. 0,55 ml der Konzentration 10 SQ-E/ml (0,01 Mikrogram­m/ml) in 5 ml Verdünnungslösung

ergeben 5,55 ml der Konzentration 1 SQ-E/ml (0,001 Mikrogram­m/ml).

7.    inhaber der zulassung

Zulassungsinhaber und Vertrieb in Deutschland

ALK-Abelló Arzneimittel GmbH

Friesenweg 38

22763 Hamburg

8.   zulassungsnummern

ALK-lyophilisiert SQ 801 Bienengift: 62a/82 e

ALK-lyophilisiert SQ 802 Wespengift: 63a/82 e

9.    DATUM VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

14. Oktober 2002