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Allopurinol 300 Heumann - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

Dostupné balení:

Beipackzettel - Allopurinol 300 Heumann

Allopurinol 300 Heumann

Tabletten mit 300 mg Allopurinol

Zur Anwendung bei Erwachsenen

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

  • – Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • – Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • – Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es

kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

-     wenn sie nebenwirkungen bemerken, wenden sie sich an ihren arzt oder apotheker. dies gilt

auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

Was in dieser Packungsbeilage steht

  • 1. Was ist Allopurinol 300 Heumann und wofür wird es angewendet?

  • 2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Allopurinol 300 Heumann beachten?

  • 3. Wie ist Allopurinol 300 Heumann einzunehmen?

  • 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • 5. Wie ist Allopurinol 300 Heumann aufzubewahren?

  • 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

1.   was ist allopurinol 300 heumann und wofür wird es angewendet?

Allopurinol 300 Heumann ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Bildung der Harnsäure (Urikostatikum).

Allopurinol 300 Heumann wird angewendet bei

  • – Harnsäurewerten im Blut im Bereich von 8,5 mg/100 ml und darüber, sofern diätetische

Maßnahmen nicht ausreichen, bzw. bei klinischen Komplikationen erhöhter Harnsäurewerte, insbesondere manifeste Gicht, harnsäurebedingte Nierenschädigung (Urat-Nephropathie), Auflösung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalat­steinen bei gleichzeitigem Vorliegen erhöhter Harnsäurewerte

  • – erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureaussche­idung im Urin, z. B. bei starkem

Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie)

  • 2. WAS SOLLTEN SIE VOR DER EINNAHME VON ALLOPURINOL 300 HEUMANN

BEACHTEN?

Allopurinol 300 Heumann darf nicht eingenommen werden,

  • – wenn Sie allergisch gegen Allopurinol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen

Bestandteile dieses Arzneimittels sind

  • – bei schweren Nierenfunktion­sstörungen (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min, siehe Abschnitt 3.

„Wie ist Allopurinol 300 Heumann einzunehmen?”)

  • – von Kindern

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Allopurinol 300 Heumann einnehmen.

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Allopurinol 300 Heumann nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher zutrafen.

Nach neueren Literaturempfeh­lungen erübrigt sich unter einem Harnsäurewert von 8,5 mg/100 ml im Blut eine medikamentöse Behandlung, sofern Sie Diätvorschriften einhalten und bei Ihnen keine Nierenschäden vorliegen. Sie sollten Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z. B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da hierdurch Guanosin aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) vermeiden.

Schwere Hautreaktionen (Überempfindlichke­itssyndrom, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse), die möglicherweise lebensbedrohlich sind, wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Allopurinol berichtet. Diese können sich anfänglich als rötliche, schießscheibe­nartige oder kreisförmige Flecken (oft mit Bläschen in der Mitte) am Körperstamm zeigen. Zusätzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Geschwüre) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis). Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeähnlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen) begleitet. Der Hautausschlag kann zu einer großflächigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut führen. Das höchste Risiko für das Auftreten dieser schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen.

Wenn bei Ihnen ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, beenden Sie die Anwendung von Allopurinol und suchen Sie sofort einen Arzt auf. Teilen Sie ihm mit, dass Sie Allopurinol einnehmen.

Wenn bei Ihnen eine schwere Hautreaktion im Zusammenhang mit der Anwendung von Allopurinol aufgetreten ist, dürfen Sie nie wieder mit Allopurinol behandelt werden.

Diese schweren Hautreaktionen können bei Menschen, die von Han-Chinesen, Thailändern oder Koreanern abstammen, häufiger auftreten. Eine chronische Nierenkrankheit kann das Risiko bei diesen Patienten möglicherweise noch weiter erhöhen.

Beim Auftreten von Überempfindlichke­itsreaktionen, z. B. Hautausschlag, ist Allopurinol 300 Heumann sofort abzusetzen.

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich, wenn Sie eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion oder vorbestehende Blutbildungsstörun­gen haben.

Auch bei Patienten mit chronisch eingeschränkter Nierenfunktion kann das Risiko, im Zusammenhang mit Allopurinol eine schwere Hautreaktion zu entwickeln, erhöht sein. Es ist dann eine besondere Überwachung hinsichtlich der Anzeichen von Überempfindlichke­itsreaktionen erforderlich.

Bei Behandlung der Gichtniere und von Harnsäuresteinen soll die Harnmenge mindestens 2 Liter pro Tag betragen, d. h. Sie müssen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Um erhöhte Harnsäurekonzen­trationen im Serum oder Urin, wie sie z. B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Tumoren sowie bei der angeborenen Enzymmangelkran­kheit Lesch-NyhanSyndrom auftreten können, zu vermeiden, sollten Sie während der Einnahme von Allopurinol auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Gewährleistung einer ausreichenden Harnmenge achten. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Harnsäure zur vermehrten Ausscheidung mit dem Urin beitragen.

Falls eine harnsäurebedingte Nierenschädigung oder andere Krankheiten die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt haben sollten, so wird Ihr Arzt die Dosis entsprechend Ihren Nierenfunktion­swerten anpassen (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Allopurinol 300 Heumann einzunehmen?“).

Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollten Sie die Behandlung mit Allopurinol erst nach deren vollständigem Abklingen beginnen. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol können durch die Freisetzung von Harnsäuredepots akute Gichtanfälle ausgelöst werden. Deshalb kann Ihr Arzt während der ersten 4 Behandlungswochen die gleichzeitige vorbeugende Schmerzmittel- oder Colchicingabe in Betracht ziehen.

Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Allopurinol 300 Heumann einnehmen, wenn Sie Schilddrüsenpro­bleme haben.

Allopurinol beeinflusst den Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel (siehe „Einnahme von Allopurinol 300 Heumann zusammen mit anderen Arzneimitteln“).

Kinder

Aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts ist Allopurinol 300 Heumann für Kinder nicht geeignet.

Einnahme von Allopurinol 300 Heumann zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

Allopurinol verlangsamt die Ausscheidung von Probenecid (Arzneimittel, das eine vermehrte Harnsäureaussche­idung bewirkt).

Die Ausscheidung von Allopurinol wird durch die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die eine vermehrte Harnsäureaussche­idung bewirken, wie Probenecid, Benzbromaron, Sulfinpyrazon oder Salicylaten in hohen Dosen , beschleunigt und somit die Wirksamkeit von Allopurinol herabgesetzt. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkungen ist in jedem Einzelfall vom Arzt zu bewerten.

Wird Allopurinol gleichzeitig mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin eingenommen, muss deren Dosis auf 25 % der sonst üblichen Dosis gesenkt werden, da ihre Wirkung durch Allopurinol verlängert werden kann.

Mit dem Auftreten allergischer Reaktionen (Hautausschlägen) auf die Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung bakteriell bedingter Infektionskran­kheiten) Ampicillin oder Amoxicillin ist bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe häufiger zu rechnen. Deshalb sollten Sie – wenn möglich – unter Behandlung mit Allopurinol andere Antibiotika erhalten.

Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Captopril kann, insbesondere bei chronischem Nierenversagen, die Gefahr von Hautreaktionen erhöht werden.

Blutgerinnungshem­mende Arzneimittel (Antikoagulantien vom Dicumaroltyp) können bei gleichzeitiger Gabe mit Allopurinol in ihrer Wirkung verstärkt werden. Ihr Arzt wird daher Ihre Blutgerinnung häufiger

kontrollieren. Eventuell wird er die Dosis des entsprechenden blutgerinnungshem­menden Arzneimittels senken.

Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und blutzuckersenkenden Arzneimitteln, die Chlorpropamid enthalten, die Wirkung von Chlorpropamid verlängert werden. Daher wird Ihr Arzt die Dosis von Chlorpropamid verringern.

Theophyllin: Nach Einnahme von Allopurinol wurde von einer Hemmung der Verstoffwechselung Theophyllin-haltiger Arzneimittel, die z. B. zur Behandlung von Atemwegs- und Herzerkrankungen verordnet werden, berichtet. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol oder bei Erhöhung der Dosis von Allopurinol sollte deshalb die Theophyllin-Konzentration im Blut von Ihrem Arzt bestimmt werden.

Bei Gabe von Allopurinol und Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) treten Blutbildverände­rungen häufiger auf als bei Einzelgabe der Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in regelmäßigen Zeitabständen durchzuführen.

Vidarabin: Die Verweildauer von Vidarabin-haltigen Arzneimitteln (Arzneimittel gegen Viruserkrankungen) im Körper kann in Gegenwart von Allopurinol verlängert sein. Deshalb ist bei gemeinsamer Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um eventuell vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.

Die Konzentration von Ciclosporin (Arzneimittel zur Herabsetzung der körpereigenen Immunabwehr) im Blut kann unter Gabe von Allopurinol erhöht sein. Die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin- Nebenwirkungen ist daher zu berücksichtigen.

Phenytoin: Die Verstoffwechselung von Phenytoin-haltigen Arzneimitteln, die z. B. zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsie) oder bei bestimmten schweren Herzerkrankungen verordnet werden, kann durch Allopurinol beeinträchtigt werden. Ob diesem Befund eine klinische Bedeutung zukommt, ist bisher nicht bekannt.

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Didanosin (Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion) und Allopurinol wird die Verstoffwechselung von Didanosin im Körper so verändert, dass sich der Didanosin-Blutspiegel erhöhen kann. Dadurch könnten Didanosin-bedingte Nebenwirkungen häufiger oder verstärkt auftreten. Ihr Arzt sollte Sie im Hinblick auf durch Didanosin verursachte Nebenwirkungen engmaschig überwachen.

Allopurinol kann bei gleichzeitiger Einnahme von Aluminiumhydroxid eine eingeschränkte Wirkung haben. Zwischen der Einnahme beider Arzneimittel sollten mindestens 3 Stunden liegen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol und Furosemid (Arzneimittel zur vermehrten Wasserausscheidung) kann es zu erhöhten Serumurat- und Plasmaoxipuri­nolkonzentrati­onen kommen.

Insbesondere bei beeinträchtigter Nierenfunktion wurde ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Überempfindlichkeit berichtet, wenn Allopurinol mit Diuretika (harntreibende Arzneimittel), insbesondere Thiaziden , gegeben wird.

Bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion wurde ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Überempfindlichkeit berichtet, wenn Allopurinol mit ACE-Hemmern (Arzneimittel zur Blutdrucksenkung) gegeben wird.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Allopurinol sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen gibt.

Im Falle einer unbeabsichtigten Schwangerschaft sollte eine Ultraschallun­tersuchung im ersten Schwangerschaf­tsdrittel erfolgen, um eine normale fetale Entwicklung zu bestätigen.

Stillzeit

Allopurinol geht in die Muttermilch über. Während der Stillzeit wird Allopurinol nicht empfohlen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es können Schwindel, Schläfrigkeit oder Störungen in den Bewegungsabläufen als unerwünschte Wirkungen auftreten. Dadurch kann eine Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, die Folge sein. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert. Bevor Sie die genannten Tätigkeiten ausführen, müssen Sie ausreichend sicher sein, dass Allopurinol Ihre Leistungsfähigkeit nicht einschränkt.

Allopurinol 300 Heumann enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

3.   WIE IST ALLOPURINOL 300 HEUMANN EINZUNEHMEN?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt

Erwachsene

Erwachsene nehmen in Abhängigkeit von den aktuellen Serum-Harnsäurewerten täglich 1 Tablette Allopurinol 300 Heumann (entsprechend 300 mg Allopurinol pro Tag) ein.

In der Regel wird Ihr Arzt Allopurinol zu Beginn niedrig dosieren (z. B. 100 mg/Tag), um das Risiko möglicher Nebenwirkungen zu verringern. Bei Bedarf wird Ihre Dosis erhöht.

Diese Dosis ist nur bei unzureichend gesenkten Serum-Harnsäurespiegeln im Blut zu erhöhen.

Alternativ können 100 bis 300 mg Allopurinol täglich eingenommen werden, wofür auch andere Stärken zur Verfügung stehen.

In Einzelfällen kann die Dosis auf 2 Tabletten Allopurinol 300 Heumann täglich gesteigert werden (entsprechend 600 mg Allopurinol). Hierfür sind Blutuntersuchungen durchzuführen (der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15 µg/ml [100 µmol] nicht überschreiten). Alternativ kann die Dosis in Einzelfällen bis auf 800 mg Allopurinol gesteigert werden. Die Dosis sollten Sie über den Tag verteilt einnehmen.

Zur besseren Verträglichkeit sollten Sie als Einzeldosis nicht mehr als 1 Tablette Allopurinol 300 Heumann einnehmen (entsprechend 300 mg Allopurinol).

Die Tageshöchstdosis beträgt 800 mg Allopurinol.

Kinder, Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion

Aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts ist Allopurinol 300 Heumann für Kinder sowie Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion nicht geeignet.

Wenn bei Ihnen eine Hämodialyse (Blutwäsche) durchgeführt wird, können Sie sofort nach jeder Behandlung (d. h. 2– oder 3-mal pro Woche) 300 bis 400 mg Allopurinol einnehmen.

Ältere Patienten

Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Ferner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.

Art der Anwendung

Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) möglichst immer zur gleichen Tageszeit nach einer Mahlzeit ein. Bei Überschreiten der Tagesgesamtdosis von 300 mg Allopurinol und beim Auftreten von Magen-Darm-Unverträglichkeiten ist die Dosis über den Tag verteilt einzunehmen.

Die Bruchkerben dienen nur zum Teilen der Tablette, wenn Sie Schwierigkeiten haben, diese im Ganzen zu schlucken.

Bitte achten Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit Allopurinol 300 Heumann ist in der Regel über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bitte nehmen Sie Allopurinol 300 Heumann regelmäßig und über die vom Arzt bestimmte Dauer ein.

Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung durch Ihren Arzt notwendig. Ihr Arzt sollte die Harnsäurespiegel wiederholt und regelmäßig kontrollieren. Gleichzeitig soll auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der medikamentösen Behandlung überprüft werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Allopurinol 300 Heumann eingenommen haben, als Sie sollten Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Einnahme von 20 g Allopurinol traten bei einem Patienten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf.

Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung ist – insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin – umgehend ein Arzt zu verständigen. Dieser wird Maßnahmen ergreifen, die die weitere Aufnahme des Arzneimittels in den Blutkreislauf vermindern bzw. die Ausscheidung des Arzneimittels beschleunigen, wie reichliche Flüssigkeitszufuhr oder ggf. eine Hämodialyse (Blutwäsche).

Halten Sie eine Packung des Arzneimittels bereit, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.

Wenn Sie die Einnahme von Allopurinol 300 Heumann vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4.   welche nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Wenn Sie Gicht haben, kann es zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol 300 Heumann bei Ihnen zu einem Gichtanfall kommen.

Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger, wenn Sie eine Nieren- oder Leberschädigung haben oder Sie gleichzeitig Ampicillin- oder Amoxicillin-haltige Arzneimittel einnehmen.

Wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome auftritt, beenden Sie die Anwendung von Allopurinol und benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt:

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • – Fieber und Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen (grippeähnlich) und allgemeines

Unwohlsein

  • – Veränderungen an der Haut, z. B. offene, schmerzende Stellen an Mund, Hals, Nase, Genitalien

oder rote, geschwollene Augen (Konjunktivitis), großflächige Blasenbildung oder Ablösungen der Haut

  • – schwere Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Fieber, Hautrötungen, allgemeine

Schmerzen, Unregelmäßigkeiten bei Blut- und Leberfunktionstests (diese können Anzeichen einer Multiorgan-Überempfindlichke­itsreaktion se­in)

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • – schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Hautreaktionen

(Überempfindlichke­itsreaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse) (siehe Abschnitt 2. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnah­men“)

  • – schwere allergische Reaktion, die zu einem Anschwellen des Gesichts oder des Rachens führt

  • – schwere, möglicherweise lebensbedrohliche allergische Reaktion

  • – es kann mitunter vorkommen, dass Allopurinol-Tabletten Einfluss auf Ihr Blut haben, was sich

darin äußern kann, dass Sie leichter blaue Flecken bekommen oder dass Halsschmerzen oder andere Anzeichen einer Infektion auftreten. Diese Auswirkungen treten in der Regel bei Patienten mit Leber- oder Nierenproblemen auf. Wenden Sie sich in einem solchen Fall so bald wie möglich an Ihren Arzt.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • – aseptische Meningitis (Entzündung der Membrane, die das Gehirn und das Rückenmark

umgeben): Symptome umfassen Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber und Bewusstseinstrübun­g. Begeben Sie sich sofort in ärztliche Behandlung, wenn diese Symptome auftreten.

Andere mögliche Nebenwirkungen

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • – Hautausschlag

erhöhter Thyreotropinspiegel im Blut

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • – Übelkeit, Brechreiz

  • – Erbrechen

  • – Durchfall

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • – Leberfunktion­sstörungen, mit einem asymptomatischen (ohne Anzeichen) Anstieg der

Leberwerte bis hin zur Leberentzündung (Hepatitis) einschließlich Zerstörung von Lebergewebe (Lebernekrose) und knötchenartigen Veränderungen (granulomatöser Hepatitis).

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • – schwere Knochenmarkschädi­gungen (Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastischer

Anämie) insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen, hier auch im Zusammenhang mit Todesfällen. Patienten mit Nierenleiden sollten deshalb ihren Arzt auf diese Erkrankung hinweisen, um eine sorgfältige Überwachung ihres Blutbildes zu gewährleisten.

  • – Auftreten von eitrigen Entzündungen der Haut (Furunkulose)

  • – Lymphknotener­krankung (angioimmunoblas­tische Lymphadenopathie), die nach Absetzen

des Arzneimittels wieder verschwand.

  • – Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose, Eosinophilie)

  • – Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

  • – Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipämie)

  • – traurige Verstimmtheit (Depression)

  • – Gleichgewichtsstörun­gen (Ataxie)

  • – Nervenentzündungen (periphere Neuritis)

  • – Geschmacksabwe­ichung

  • – Bewusstlosigkeit (Koma)

  • – Kopfschmerz

  • – Nervenleiden (Neuropathie)

  • – Lähmungsersche­inungen (Paralyse)

  • – Schläfrigkeit (Somnolenz)

  • – Empfindungsstörun­gen (Parästhesie)

  • – vermehrte Ausscheidung von Fett im Stuhl

  • – Entzündung der Mundschleimhaut

  • – Trübung der Augenlinse (grauer Star)

  • – Veränderung der Netzhaut des Auges (Makula-Degeneration)

  • – Sehstörungen

  • – Schwindel

  • – Schmerzen in der Brust (Angina Pectoris)

  • – Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie)

  • – Bluthochdruck

  • – Halsentzündungen (Angina)

  • – blutiges Erbrechen

  • – Darmstörung

  • – Haarausfall (Alopezie)

  • – blasse Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem)

  • – verfärbtes Haar

  • – Muskelschmerzen

  • – Blut im Urin (Hämaturie)

  • – krankhafte Erhöhung von Harnbestandteilen im Blut (Urämie)

  • – ein- oder zweiseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse

  • – Unfruchtbarkeit

  • – Impotenz

  • – allgemeines Unwohlsein

  • – allgemeine körperliche Kraftlosigkeit (Asthenie)

  • – vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)

  • – Fieber

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • – gastrointestinale Blutungen (Hämorrhagie)

  • – Samenerguss im Schlaf

Insbesondere bei magenempfindlichen Patienten sollte auf gewissenhafte Einnahme nach dem Essen mit genügender Trinkmenge geachtet werden.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes bzw. Überempfindlichkeitsreaktionen

Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen am häufigsten. Diese können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten. Sie können sich bemerkbar machen durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen. Beim Auftreten derartiger Erscheinungen müssen Sie Allopurinol 300 Heumann sofort absetzen und Ihren Arzt aufsuchen, da schwere generalisierte (allgemeine) Überempfindlichke­itsreaktionen auftreten können.

Die im Folgenden aufgeführten Überempfindlichke­itsreaktionen sind zwar selten (insbesondere bei tödlichem Verlauf bestanden im Allgemeinen Nieren- oder Leberfunktion­sstörungen), diese sind jedoch so schwerwiegend, dass Sie Allopurinol 300 Heumann sofort absetzen und Ihren Arzt umgehend aufsuchen müssen.

Überempfindlichke­itsreaktionen können sich wie folgt äußern

Im Einzelnen wurden Hautreaktionen, die mit Hautabschälungen, Fieber, Erkrankungen der Lymphknoten, Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und Gelenkschmerzen einhergingen (Stevens-Johnson-Syndrom), sowie Hautveränderungen, die einer Verbrühung der Haut ähneln (Lyell-Syndrom), beobachtet. Die damit verbundene – ebenfalls selten vorkommende – Gefäßentzündung (Vaskulitis) kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen, z. B. als Leberzellschädigung (Hepatitis), Nierenentzündung sowie sehr selten als Krampfanfall.

Ferner wurden Überempfindlichke­itsreaktionen beobachtet, die sich unter anderem in Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen äußerten, Leberfunktion­sstörungen (reversible Erhöhungen der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen) sowie Entzündungen der Gallenwege und Xanthinablagerungen im Harntrakt.

Sehr selten wurde über akuten anaphylaktischen (allergischen) Schock berichtet. Dieser kann lebensbedrohlich se­in

Gegenmaßnahmen

Bei Auftreten von Hautreaktionen (die sich bemerkbar machen können durch Hautjucken, evtl.

verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte

Hautblutungen und selten mit Hautabschlälungen) dürfen Sie Allopurinol 300 Heumann nicht weiter einnehmen. Suchen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt auf!

Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlichke­itsreaktionen (anaphylaktischer Schock) müssen Sie sofort den nächsterreichbaren Arzt verständigen. Dieser wird

die erforderlichen Notfallmaßnahmen einleiten. Sie dürfen Allopurinol 300 Heumann in diesem Fall nicht weiter einnehmen.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, Website: , anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5.   wie ist allopurinol 300 heumann aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Aufbewahrungsbedingungen

Nicht über 25 ºC lagern.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter.

6.    inhalt der packung und weitere informationen

Was Allopurinol 300 Heumann enthält

  • – Der Wirkstoff ist: Allopurinol. Eine Tablette enthält 300 mg Allopurinol.

  • – Die sonstigen Bestandteile sind: mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

Wie Allopurinol 300 Heumann aussieht und Inhalt der Packung

Bei Allopurinol 300 Heumann handelt es sich um weiße Oblongtabletten mit zwei Bruchkerben auf jeder Seite.

Allopurinol 300 Heumann ist in Packungen mit 30, 50 und 100 Tabletten erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

HEUMANN PHARMA

GmbH & Co. Generica KG

Südwestpark 50 · 90449 Nürnberg

E-Mail:

Mitvertrieb:

Heunet Pharma GmbH

Südwestpark 50 90449 Nürnberg

Hersteller

HEUMANN PHARMA

GmbH & Co. Generica KG

Südwestpark 50 · 90449 Nürnberg

oder

Torrent Pharma (Malta) Ltd Central Business Centre, Level 2, Triq Hal Tarxien, Il-Gudja, GDJ 1907, Malta

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2024.

Verschreibungspflichtig

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