Desogestrel und Ethinylestradiol gehören zur ATC-Gruppe G03AB05 und werden als Kombinationspräparat in der hormonellen Kontrazeption eingesetzt. In Deutschland ist die Verwendung von oralen Kontrazeptiva weit verbreitet, wobei die Kombination aus Desogestrel und Ethinylestradiol zu den am häufigsten verschriebenen Präparaten gehört.
Die Wirkstoffkombination aus Desogestrel und Ethinylestradiol verhindert eine Schwangerschaft auf mehreren Ebenen. Zum einen hemmt das Ethinylestradiol den Eisprung, indem es die Freisetzung von Gonadotropinen unterdrückt. Zum anderen verdickt das Desogestrel den Zervixschleim, wodurch Spermien erschwert wird, in die Gebärmutter einzudringen. Zusätzlich wird durch die Hormonkombination auch das Endometrium verändert, was eine Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert.
In Deutschland sind oralen Kontrazeptiva verschreibungspflichtig und können nur von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet werden. Die Verwendung von hormonellen Kontrazeptiva hat in den letzten Jahren zugenommen, wobei besonders junge Frauen vermehrt auf diese Art der Empfängnisverhütung zurückgreifen.
Neben der Verhütung können orale Kontrazeptiva auch bei verschiedenen gynäkologischen Erkrankungen eingesetzt werden. So kann beispielsweise bei Endometriose oder Menorrhagie eine Hormontherapie mit Desogestrel und Ethinylestradiol erfolgen.
Wie bei allen Medikamenten können auch bei der Verwendung von oralen Kontrazeptiva Nebenwirkungen auftreten. Hierzu zählen unter anderem Übelkeit, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Komplikationen wie Thrombosen oder Embolien kommen.
Um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, ist es wichtig, dass die Einnahme der Pille regelmäßig und nach Vorschrift erfolgt. Auch eine regelmäßige Kontrolle beim Frauenarzt oder der Frauenärztin ist empfehlenswert.
Insgesamt ist die Kombination aus Desogestrel und Ethinylestradiol ein bewährtes Mittel zur hormonellen Empfängnisverhütung. Trotzdem sollte jede Frau individuell entscheiden, ob diese Art der Verhütung für sie geeignet ist und gegebenenfalls gemeinsam mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin alternative Methoden besprechen.