Die ATC-Gruppe J06BB01 umfasst das Anti-D(rh)-Immunglobulin, welches zur Behandlung von Rhesus-Inkompatibilität eingesetzt wird. In Deutschland sind etwa 85% der Menschen Rhesus-positiv, während die restlichen 15% Rhesus-negativ sind. Wenn eine rhesus-negative Frau ein Kind von einem rhesus-positiven Mann erwartet, kann es zu Komplikationen kommen.
Das Anti-D(rh)-Immunglobulin wird in der Regel während der Schwangerschaft verabreicht, um die Bildung von Antikörpern gegen das Rh-Faktor-Antigen zu verhindern. Dies ist wichtig, da diese Antikörper das ungeborene Kind schädigen können. Es wird auch nach einer Fehlgeburt oder Abtreibung empfohlen, um mögliche Probleme in zukünftigen Schwangerschaften zu vermeiden.
In Deutschland gibt es eine hohe Prävalenz von Rhesus-Inkompatibilität bei Schwangeren. Laut Statistiken des Robert Koch-Instituts waren im Jahr 2018 etwa 13% der Geburten betroffen. Das Anti-D(rh)-Immunglobulin ist daher ein wichtiger Bestandteil der pränatalen Versorgung in Deutschland.
Die Verwendung des Anti-D(rh)-Immunglobulins ist in der Regel sicher und gut verträglich. Es kann jedoch zu Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Injektionsstelle oder leichten grippeähnlichen Symptomen kommen. In seltenen Fällen kann es auch zu allergischen Reaktionen kommen.
Es ist wichtig, dass Frauen mit einer Rhesus-negativen Blutgruppe während der Schwangerschaft engmaschig überwacht werden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Eine rechtzeitige Verabreichung des Anti-D(rh)-Immunglobulins kann das Risiko von Komplikationen deutlich reduzieren.
Insgesamt ist das Anti-D(rh)-Immunglobulin ein wichtiger Bestandteil der pränatalen Versorgung in Deutschland. Es ist sicher und gut verträglich und kann dazu beitragen, mögliche Komplikationen bei Rhesus-Inkompatibilität zu vermeiden. Frauen mit einer Rhesus-negativen Blutgruppe sollten während der Schwangerschaft engmaschig überwacht werden, um eine rechtzeitige Verabreichung des Anti-D(rh)-Immunglobulins sicherzustellen.