Das Masern-Immunglobulin gehört zur ATC-Gruppe J06BB14 und wird zur Behandlung von Masern eingesetzt. Es handelt sich um ein spezielles Antikörperpräparat, das aus dem Blut von Menschen gewonnen wird, die bereits an Masern erkrankt waren und somit eine Immunität gegen das Virus aufgebaut haben.
In Deutschland ist die Anzahl der Masernerkrankungen in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2019 wurden laut Robert Koch-Institut insgesamt 543 Fälle gemeldet. Besonders betroffen sind dabei Kinder unter fünf Jahren sowie Erwachsene, die nicht oder nur unzureichend geimpft sind.
Das Masern-Immunglobulin kann bei Personen eingesetzt werden, die sich mit dem Virus infiziert haben und noch keine Immunität aufgebaut haben. Es kann auch als Prophylaxe bei Personen eingesetzt werden, die einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind, beispielsweise bei Kontaktpersonen von Masern-Patienten.
Die Anwendung des Präparats erfolgt intravenös oder intramuskulär. Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht des Patienten sowie der Schwere der Erkrankung.
Nebenwirkungen können unter anderem allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Atemnot sein. Auch grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen können auftreten.
Das Masern-Immunglobulin ist ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Masernerkrankungen und kann dazu beitragen, schwere Verläufe zu verhindern. Eine Impfung gegen Masern ist jedoch nach wie vor die beste Maßnahme, um sich vor einer Infektion zu schützen.
Insgesamt ist das Masern-Immunglobulin ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Masernerkrankungen und kann dazu beitragen, schwere Verläufe zu verhindern. Es sollte jedoch immer in Absprache mit einem Arzt eingesetzt werden und ersetzt keinesfalls eine Impfung gegen Masern.